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Anwendungsgebiet
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Die Erfindung betrifft Messer, insbesondere rotierende Messer, insbesondere rotierende Sichelmesser, wie sie vor allem in Slicern zum Aufschneiden von Wurst, Käse oder anderen strangförmigen, elastischen Lebensmittel-Produkten angewendet werden.
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Technischer Hintergrund
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Dabei besteht das Problem, dass die dünnen und sehr elastischen Scheiben beim Abtrennen an der der Scheibe zugewandten Messerrückseite zeitweise haften bleiben und dadurch im abgetrennten und auf eine Unterlage abgeworfenen Zustand nicht eben aufliegen, sondern Wellen oder Falten bilden bzw. nicht an der gewünschten Soll-Position auf der Unterlage zu liegen kommen.
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Um dies zu vermeiden, ist es beispielsweise aus der
EP 2948279 B1 , bekannt, den Schneidwinkel der Schneide in Umfangsrichtung des Messers zu variieren.
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Der Nachteil dieser Lösung besteht darin, dass es aufwändig ist, diesen sich in Umfangsrichtung ändernden Schneidwinkel bei einem Nachschleifen des Messers zu reproduzieren.
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Darstellung der Erfindung
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Technische Aufgabe
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Es ist daher die Aufgabe gemäß der Erfindung, eine bessere Lösung zur Vermeidung des Anhaftens von Scheiben an der Messerrückseite zur Verfügung zu stellen in Form eines verbesserten Messers sowie einer Betriebsweise dieses Messers in einer Schneidvorrichtung.
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Lösung der Aufgabe
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Ansprüche 1, 14 und 16 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Eine Schneidvorrichtung wie etwa ein Slicer, der mit hoher Geschwindigkeit strangförmige elastische Produkte wie Wurst oder Käse, sogenannte Kaliber, in Scheiben aufschneidet, besitzt üblicherweise ein Grundgestell, an dem einerseits eine Produktaufnahme befestigt ist, auf der das aufzuschneidende Produkt oder der Produktstrang der Schneidstelle zugeführt wird, und andererseits ein rotierendes Messer, welches an der Schneidstelle nacheinander Scheiben von dem Strang abtrennt.
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Dabei könnte es sich auch um ein nicht rotierendes, beispielsweise in einer bogenförmigen Bewegung oder einer linearen Bewegung oszillierendes, Messer handeln.
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Das Messer ist, gerade bei heute eingesetzten Slicern, in aller Regel ein rotierendes Messer, meist ein sogenanntes Sichelmesser, welches jedoch im Gegensatz zu einer Sichel die Schneidkante nicht an der konkaven Innenkontur sondern an der konvexen Außenkontur trägt, die aufgrund der Drehrichtung des Sichelmessers die Vorderkante des Messergrundkörpers ist. In einer Verlaufsrichtung dieser Schneidkante, der sogenannten Schneidrichtung, weist die Schneidkante einen zur Rotationsachse stetig zunehmenden, insbesondere kontinuierlich zunehmenden, Abstand auf, der auch die Form einer geometrischen Spirale um die Rotationsachse des Sichelmessers aufweisen kann.
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Dies hat den Vorteil, dass die Rotationsachse eines solchen sichelförmigen Messers während des Schneidebetriebes ortsfest verbleiben kann.
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Ist das Messer dagegen kreisscheibenförmig mit einer ringförmig geschlossenen, insbesondere kreisförmig geschlossenen, endlosen Schneidkante am Außenumfang, so muss für das Abschneiden von Scheiben die Rotationsachse des Messers im Schneidebetrieb bewegt werden, insbesondere oszillierend hin und her bewegt werden.
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Unabhängig davon sind die bekannten Messer plattenförmig gestaltet und weisen einen Querschnitt auf, der auf einer Seite, der Messerrückseite, von der durch die Schneidkante definierten Schneidebene nach außen gewölbt ist, während das Messer auf der Messer-Vorderseite - die in der Schneidvorrichtung der Produktaufnahme, also dem darauf liegenden Strang des Produktes, zugewandt ist - in aller Regel nicht über die Schneidebene vorsteht.
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Die Schneidkante wird dabei im Querschnitt durch den Grundkörper des Messers gebildet durch eine vordere Schneidfläche, die beispielsweise eben sein kann, aber, z.B. radial von der Schneidkante zurückversetzt, auch eine Vorderseiten-Ausnehmung aufweisen kann, und einer hinteren Schneidfläche, wobei die beiden Schneidflächen in einem spitzwinkeligen Schneidwinkel zueinander verlaufen.
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An das von der Schneidkante abgewandte innere Ende der Schneidfläche schließt sich eine Druckfläche an, die ebenfalls Bestandteil der aufgewölbten Messerrückseite ist, zu der Schneidebene jedoch in einem Druckwinkel verläuft, der kleiner ist als der Schneidwinkel.
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An das von der Schneidkante abgewandte innere Ende der Druckfläche schließt sich die, meist ebene, restliche Messerrückseite des plattenförmigen Messers an, welches in diesem mittleren Bereich in aller Regel eine gleichmäßige Dicke aufweist, abgesehen von der auf der Messervorderseite gegebenenfalls vorhandenen Vorderseiten-Ausnehmung.
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Erfindungsgemäß wird bei einem solchen Messer in der aufgewölbten Messerrückseite mindestens eine Vertiefung angeordnet, um das Anhaften der in Abtrennung befindlichen Scheibe an der Messerrückseite, insbesondere deren Druckfläche, zu minimieren.
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Diese mindestens eine Vertiefung ist an die Eigenschaften des Produktes angepasst und kann auch von diversen Parametern der Schneidvorrichtung, in der dieses Messer eingesetzt wird, abhängen, beispielsweise dem Material und der Rauheit der Außenseiten des Messers, der Schnittgeschwindigkeit und weiteren Parametern.
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Eine Möglichkeit der Anpassung an solche Parameter besteht darin, die Größe und/oder die Form der quer, insbesondere lotrecht, zur Schneidebene und/oder quer, insbesondere lotrecht, zur Verlaufsrichtung der Schneidkante liegenden Querschnittsfläche der Vertiefung in Verlaufsrichtung der Schneidkante zu variieren, insbesondere bei einem sichelförmigen Messer.
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Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Position, insbesondere den radialen Abstand, der Vertiefung zur Schneidkante in Verlaufsrichtung der Schneidkante zu variieren.
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Diese beiden Möglichkeiten können erfindungsgemäß auch kombiniert werden.
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Der Vorteil dieser Lösungen besteht darin, dass der Schneidwinkel konstant gehalten werden kann, nicht nur entlang der Verlaufsrichtung der Schneidkante über die gesamte Länge der Schneidkante, sondern auch über eine Anzahl unterschiedlich aufzuschneidender Produkte mit ähnlichen Materialeigenschaften. Dies erleichtert vor allem das Nachschleifen dieser Messer ganz erheblich, da die gezielt anzubringenden Vertiefungen nur einmal, nämlich bei der Herstellung des Messers, korrekt eingebracht werden müssen, und nicht bei jedem Nachschleifvorgang mit geändert werden müssen.
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Dies ist deshalb möglich, da die Breite der Schneidfläche -je nach Verschleißzustand - ohnehin nur etwa 0,5 mm bis 2 mm beträgt, während die Druckfläche in dieser Richtung mindestens 10 mal, eventuell sogar mindestens 15 mal so breit ist.
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Üblicherweise bewegt sich der Schneidwinkel in der Größenordnung von 30°, während der Druckwinkel nur bei etwa 20° liegt.
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Bei der Gestaltung und Positionierung der mindestens einen Vertiefung ist ein zu berücksichtigender Parameter die hohe Drehzahl solcher Messer in sogenannten Slicern, die bei mindestens 500 Umdrehungen pro Minute liegt, was bei einem sichelförmigen Messer mit einem maximalen Radius von beispielsweise 50cm eine ganz erhebliche Eindringgeschwindigkeit der Schneidkante in das Produkt bewirkt.
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Vorzugsweise ist die wenigstens eine Vertiefung eine Hohlkehle, die sich mit ihrer Haupterstreckungsrichtung, also primär, entlang der Verlaufsrichtung der Schneidkante erstreckt, vorzugsweise jedoch in einem Abstand hierzu. Vorzugsweise besitzt der Boden der Hohlkehle quer zu ihrer Haupterstreckung eine gleichmäßige Krümmung, so dass die Hohlkehle durch Schleifen mit einer runden Schleifescheibe auf einfache Art und Weise erzeugt werden kann.
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Denn unabhängig von der Gestaltung der mindestens einen Vertiefung in der Aufsicht auf diese Vertiefung befindet sich diese in aller Regel in der Druckfläche und insbesondere nur in der Druckfläche.
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In Ausnahmefällen kann sie sich nicht vollständig innerhalb der Druckfläche befinden, sondern kann sich von dieser aus auch in den daran anschließenden, also von der Schneidkante abgewandten, Bereich der Messerrückseite hinein erstrecken.
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Die Vertiefung reicht jedoch in Richtung Schneidkante vorzugsweise maximal bis zum Übergang der Druckfläche in die Schneidfläche, also die hintere Schneidfläche, die an der Messerrückseite ausgebildet ist. Somit verändert sich die Vertiefung durch Nachschleifen der Schneidfläche nicht, insbesondere wenn im Neuzustand des Messers ein Abstand zwischen der Schneidfläche und der Vertiefung von mindestens 1 mm, besser mindestens 2 mm besteht.
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Je nach Elastizität der in Abtrennung befindlichen Scheibe oder bereits vollständig abgetrennten Scheibe wird diese aufgrund der Vertiefung nicht vollflächig an der Messerrückseite anhaften, sondern höchstens noch in den Bereichen abseits der Vertiefung an der Druckfläche anhaften, jedoch aufgrund der hohen Drehgeschwindigkeit wird dadurch immer noch eine ausreichende Druckwirkung mittels der Druckfläche auf die Scheibe in Richtung von der Schneideebene weg erfolgen.
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Ein Anliegen der Scheibe an dem Boden oder den Flanken der Vertiefung, wie bei sehr niedrigen Bewegungsgeschwindigkeiten, insbesondere Drehzahlen, des Messers eventuell noch auftreten könnte, ist dadurch nicht möglich.
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Bei einer Ausführungsform kann sich die mindestens eine Vertiefung, insbesondere in der Ausführung als Hohlkehle, auch nur entlang eines Teils der Erstreckung der Schneidkante parallel entlang zu dieser erstrecken, wobei bei einer endlichen Schneidkante im Anfangsbereich und Endbereich entlang der Erstreckung der Schneidkante vorzugsweise keine Vertiefung vorhanden ist.
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Dabei kann die Größe, insbesondere die quer zur Verlaufsrichtung der Schneidkante gemessene Breite, und/oder die in der Aufsicht auf die Schneidebene betrachtete Form und/oder die Querschnittsform und/oder die radiale Position der Vertiefung zur Rotationsachse in Verlaufsrichtung der Schneidkante konstant sein, insbesondere bei kreisscheibenförmigen Messern.
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Bei einer endlichen Schneidkante, also insbesondere bei sichelförmigen Messern, können sich diese Parameter entlang der Verlaufsrichtung der Schneidkante ändern, insbesondere entlang der Verlaufsrichtung durchgängig zunehmen oder abnehmen.
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Wenn in Verlaufsrichtung der Schneidkante mehrere Vertiefungen hintereinander angeordnet sind, können diese jeweils identisch ausgebildet sein, insbesondere bei einem kreisscheibenförmigen Messer. Bei einer endlichen Schneidkante wie etwa einem Sichelmesser werden die Vertiefungen dagegen vorzugsweise unterschiedlich gestaltet sein, wobei Gestaltungsparameter der Vertiefungen in eine Richtung entlang der Verlaufsrichtung der Schneidkante vorzugsweise durchgängig zunehmen oder durchgängig abnehmen.
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Durch Variation von Parametern der einen oder der mehreren Vertiefungen kann - gerade bei einem nicht kreisscheibenförmigen Messer - auf den sich ändernden Eintrittswinkel der Schneide in das Produkt sowie die sich ändernde Schnittgeschwindigkeit, also die Relativgeschwindigkeit zwischen Messer und Produkt an einer Stelle der Schneidkante, die sich im Produkt befindet, Rücksicht genommen werden.
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In aller Regel beträgt die Dicke des Grundkörpers des Messers maximal 15 mm, besser maximal 12 mm, besser maximal 8 mm.
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Insbesondere von diesem Wert ausgehend sollte die maximale Tiefe der Vertiefung höchstens 2 mm, besser höchstens 1 mm, besser höchstens 0,5 mm, besser höchstens 0,3 mm betragen.
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In Relation zur Dicke des Messers am von der Schneidkante abgewandten, radial inneren Ende der Druckfläche sollte die Tiefe der Vertiefung maximal 20%, besser maximal 10%, besser maximal 5% betragen.
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Diese Absolutwerte bzw. Relativwerte haben sich in der Praxis als besonders geeignet herausgestellt.
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Auch der Freiwinkel, mit dem bei einem Querschnitt durch die Vertiefung deren der Schneidkante zugewandte Flanke zu der unmittelbar an den Rand der Vertiefung angrenzenden Messerrückseite verläuft, kann - insbesondere bei kreisscheibenförmigen Messer - entlang der Verlaufsrichtung der Schneidkante konstant sein bei einer einzigen Vertiefung oder bei jeder Vertiefung, und bei mehreren Vertiefungen auch über die Anzahl der Vertiefungen hinweg jeweils gleich sein.
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Bei einer endlichen Schneidkante wie insbesondere bei einem Sichelmesser kann dieser Wert entlang der Verlaufsrichtung der Schneidkante stetig zunehmen oder stetig abnehmen, vorzugsweise kontinuierlich.
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Bei einem sichelförmigen Messer ist hierdurch wiederum eine Anpassung an die unterschiedlichen geometrischen Parameter abhängig von der Drehlage des Sichelmessers zum Strang des Produktes anpassbar.
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In der Aufsicht auf die Druckfläche betrachtet sollte die mindestens eine Vertiefung über wenigstens einen Teil ihrer Erstreckung bis an die Schneidfläche heranreichen, um in Verlaufsrichtung der Schneidkante eine sich durchgehend entlang der Schneidfläche verlaufende Druckfläche zu vermeiden, die den Beginn eines Anhaftens der Scheibe begünstigt.
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Die Breite der Vertiefung lotrecht zur Schneidkante entlang der Messerrückseite gemessen sollte zu der Breite der Druckfläche in dieser Richtung mindestens 30%, besser mindestens 50%, besser mindestens 70% betragen, um einen ausreichenden Effekt zu erzielen.
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Hinsichtlich der Verwendung eines solchen Schneidmessers in einem Slicer tritt die gewünschte Wirkung bei der erfindungsgemäßen Gestaltung der Vertiefungen in der Messerrückseite in ausreichendem Maß vorzugsweise dann ein, wenn die Drehzahl des Schneidmessers mindestens 500 U/min beträgt, besser mindestens 700 U/min, besser mindestens 1000 U/min, besser mindestens 1200 U/min.
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Dabei sollte jedoch eine Obergrenze von höchstens 5000 U/min, besser höchstens 3000 U/min, besser höchstens 2500 U/min, des Schneidmessers nicht überschritten werden.
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Ausführungsbeispiele
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Ausführungsformen gemäß der Erfindung sind im Folgenden beispielhaft näher beschrieben. Es zeigen:
- 1a: einen bekannten Slicer in der Seitenansicht,
- 1b, c: das bekannte plattenförmige Messer des Slicers in der Aufsicht und im Teilschnitt,
- 2: das erfindungsgemäße Messer in analogem Teilschnitt gemäß 1c,
- 3a - c: das erfindungsgemäße Messer in der Aufsicht in mehreren Ausführungsformen.
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1a zeigt einen üblichen Slicer 20 als Schneidvorrichtung zum Aufschneiden eines strangförmigen Produktes P in Scheiben S.
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Das strangförmige Produkt P, das so genannte Kaliber P, liegt auf einer meist schräg nach unten zum Messer 1 hin geneigten Produktauflage 22, beispielsweise einer Gleitfläche oder einer Rollenbahn, auf und wird vom hinteren Ende her von einem dort anliegenden Schieber 24, meist schrittweise, vorwärts geschoben, aber auch mittels Haltekrallen 25 von einem zu schnellen Vorwärtsgleiten abgehalten.
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Am vorderen, unteren Ende der Produktaufnahme 22 befindet sich eine sogenannte Schneidbrille 23 mit wenigstens einem Produkt-Durchlass, durch den das vordere Ende des Kalibers P hindurch geschoben wird, wobei sich in Blickrichtung der 1a mehrere Kaliber P und Produkt-Durchlässe in der Schneidbrille 23 hintereinander befinden können.
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Der aus der Schneidbrille 23 vorstehende Überstand des Kalibers P wird unmittelbar vor der schneidseitigen, vom Schieber 24 abgewandten, Stirnfläche der Schneidbrille 23 von einem rotierenden, sichelförmigen Messer 1 entlang einer Schneideebene 1" als Scheibe S mit einer Dicke D abgetrennt und fällt meist auf einen nicht dargestellten Abförderer.
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Wie besser in 1c zu erkennen, ist der Grundkörper 1b des plattenförmigen Messers 1 entlang seines Außenumfanges im Querschnitt betrachtet spitz zulaufend, wobei die spitzwinklige Schneidkante 1a durch die an der Messer-Rückseite 1.2 vorhandene hintere Schneidfläche 2 und der an der Messer-Vorderseite 1.1 vorhandene vordere Schneidfläche 3 gebildet wird.
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Dabei ist zu erkennen, dass in der ansonsten ebenen Messer-Vorderseite 1.1 eine Vorderseiten-Ausnehmung 6 vorhanden sein kann, die mit ihrer äußeren Flanke 6a bis zur Schneidkante 1a reichen kann, so dass dann die Schneidkante 1a von der hinteren Schneidfläche 2 und der äußeren Flanke 6a der Ausnehmung 6 gebildet sein kann.
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Nur die - im Einsatz gemäß 1a der Abzutrennenden Scheibe S zugewandte - Messer-Rückseite 1.2 wölbt sich somit über die Schneidebene 1" hinaus, dagegen nicht die Messer-Vorderseite 1.1.
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Die in einer Ebene umlaufende Schneidkante 1a definiert eine Schneidebene 1". Die hintere Schneidfläche 2 ist dabei zur Schneidebene 1" unter einem Schneidwinkel δ geneigt. Auf der von der Schneidkante 1a abgewandten Seite der hinteren Schneidfläche 2 schließt sich an diese die flacher als die Schneidfläche 2 zur Schneidebene 1" unter einem Druckwinkel β zur Schneidebene 1" verlaufende Druckfläche 4 an, die die abgetrennte Scheibe S von der Schneidebene 1" wegdrücken soll.
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In 1b ist die in Richtung der Rotationsachse 1' betrachtete Form des Messers 1 zu erkennen, deren sich über etwa ¾ des Umfanges des Messers erstreckende Schneidkante 1a in einer der beiden Umfangsrichtungen 9, der sogenannten Schneidrichtung 9.1, in ihrem Abstand zur Rotationsachse 1' kontinuierlich zunimmt, dadurch bei Drehung das Messers 1 um die Rotationsachse 1' zunehmend in das Produkt eindringt und dieses vollständig durchtrennt bei entsprechendem Abstand der Rotationsachse 1' von dem Produkt-Durchlass in der Schneidbrille 23.
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2 zeigt in einer analogen Darstellung gemäß der 1c die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Messers 1:
- Dabei ist in der Druckfläche 4 eine Vertiefung 5 angeordnet, deren Querschnittskontur - in einem Schnitt lotrecht zur Verlaufsrichtung der Schneidkante 1a, der Blickrichtung der 2 - einen Kreisabschnitt darstellt, also der Boden der Vertiefung 5 einen Teil eines Kreisbogens mit dem Mittelpunkt 7 darstellt, hauptsächlich deshalb, weil dann die Vertiefung 5 mit einer durch gestrichelte Linien angedeuteten, runden, rotierenden Schleifscheibe 8 hergestellt werden kann, deren Rotationsachse vorzugsweise in Blickrichtung der 2, also der Verlaufsrichtung 9 der Schneidkante 1a verläuft durch den in 2 eingezeichnet sind Mittelpunkt 7 des Kreisbogens der Vertiefung 5.
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Gemäß der 2 sowie der 3a - c reicht die Vertiefung 5 bis an den Übergang zwischen der Druckfläche 4 und der hinteren Schneidfläche 2 heran, könnte hierzu jedoch auch in einem Abstand angeordnet sein.
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Auf dem von der hinteren Schneidfläche 2 abgewandten Ende erreicht die Vertiefung 5 nicht das dortige Ende der Druckfläche 4, sondern ihre Erstreckung in diese Richtung beträgt etwa 60 % der in dieser Richtung gemessenen Breite B der Druckfläche 4, beträgt dabei aber ca. das 10 - 15-fache der Breite b der hinteren Schneidfläche 2 in dieser Richtung.
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Der Freiwinkel α, mit dem die Flanken der Vertiefung 5, insbesondere die in Richtung Schneidkante 1a weisende Flanke, in der umgebenden Druckfläche 4 münden, beträgt maximal 3°, besser maximal 2°, und der Übergang kann auch noch gerundet sein. Dies verhindert Beschädigungen der Schnittfläche am Produkt P, insbesondere an der Scheibe S.
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Die Gestaltung der Vertiefung 5 in der Aufsicht auf die Messer-Rückseite 1.2, insbesondere entlang der Umfangsrichtung 9 des Messers 1, ist in den 3a - c jedoch unterschiedlich:
- Bei der Bauform gemäß 3a ist die entlang der Druckfläche 4 und lotrecht zur Schneidkante 1a gemessene Breite BV der Vertiefung 5 in Umfangsrichtung 9 gleichbleibend, und nimmt insbesondere lediglich am Anfang zu und am Ende wieder ab, wobei auch bei zunehmender oder abnehmender Breite BV die radial äußere Kante der Vertiefung 5 immer im gleichen Abstand 12 zur Schneidkante 1a verläuft, und insbesondere bis zum Übergang, in der Regel einem Knick, zwischen der Druckfläche 4 und der hinteren Schneidfläche 2 reicht oder demgegenüber einen Abstand 12 einhält, wie im oberen Bereich der 3a dargestellt.
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Der Anfangsbereich und Endbereich der Druckfläche 4 in Umfangsrichtung 9, also jeweils etwa maximal 15 %, besser maximal 10 % der Erstreckung in Umfangsrichtung 9, weist vorzugsweise keine Vertiefung 5 auf.
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Bei der Bauform gemäß 3b besitzt die Vertiefung 5 in Schneidrichtung 9.1, also der Umfangsrichtung mit zunehmendem Abstand der Schneidkante 1a von der Rotationsachse 1', eine zunehmende Breite BV, insbesondere eine kontinuierlich zunehmende Breite BV.
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Bei dieser Bauform erstreckt sich die Vertiefung 5 auch über die gesamte Umfangslänge parallel zur Schneidkante 1a, was jedoch nicht Bedingung für eine Bauform mit in Umfangsrichtung zunehmender Breite BV ist.
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Bei der Bauform gemäß 3c sind in Umfangsrichtung 9 hintereinander mehrere Vertiefungen 5 beabstandet zueinander angeordnet, die in diesem Fall identisch ausgebildet sind, was für diese Bauform mit mehreren hintereinander angeordneten Vertiefungen 5 jedoch nicht Bedingung ist.
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Insbesondere besitzen diese Vertiefungen 5 zumindest in ihrem in Umfangsrichtung 9 mittleren Bereich eine gleichbleibende Breite BV gemessen lotrecht zur Schneidkante1a entlang der Druckfläche 4, die am Anfang und Ende immer geringer wird und ausläuft. Bei durchgehend parallel zur Schneidkante 1a verlaufender, radial äußerer Kante der Vertiefungen 5 wird zum Anfang und Ende vorzugsweise der Abstand der radial inneren Kante der Vertiefungen zur Schneidkante 1a entlang deren Verlaufsrichtung immer geringer bis auf Null.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schneidmesser, Sichelmesser
- 1'
- Rotationsachse, Messerachse, Zentrum
- 1''
- Schneidebene
- 1a
- Schneidkante, Spirale
- 1.2
- Messerrückseite, Rückseite
- 2
- hintere Schneidfläche
- 1.1
- Messervorderseite, Vorderseite
- 3
- vordere Schneidfläche
- 4
- Druckfläche
- 5
- Vertiefung, Hohlkehle
- 5"
- Querschnittsfläche
- 6
- Vorderseiten-Ausnehmung
- 7
- Mittelpunkt
- 8
- Schleifscheibe
- 9
- Umfangsrichtung, Verlaufsrichtung Schneidkante
- 9.1
- Schnittrichtung, Umfangsrichtung
- 10
- axiale Richtung
- 11.1, 11.2
- Querrichtung, radiale Richtung
- 12
- Abstand
- 20
- Schneidvorrichtung, Slicer
- 21
- Grundgestell
- 22
- Produktaufnahme
- 23
- Schneidbrille
- 24
- Schieber
- 25
- Haltekralle
- b
- Breite hintere Schneidfläche
- B
- Breite Druckfläche
- BV
- Breite Vertiefung
- d
- Dicke Messer
- D
- Dicke Scheibe
- P
- Produkt, Strang, Kaliber
- S
- Scheibe
- t
- Tiefe der Vertiefung
- δ
- Schneidwinkel
- α
- Freiwinkel
- β
- Druckwinkel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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