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Die Erfindung betrifft eine Linsenanordnung mit wenigstens einer Linse und einem rohrförmigen Optikträger, in dem die Linse angeordnet ist.
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Derartige Linsenanordnungen sind bekannt und werden beispielsweise bei starren Endoskopen verwendet.
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Im Stand der Technik sind beispielsweise Systemrohre als Optikträger bekannt, in die eine oder mehrere Linsen eingesetzt sind. Zwischen den Linsen sind so genannte Distanzhülsen angeordnet, die die Linsen auf der gewünschten Position halten.
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Es hat sich herausgestellt, dass die Fertigung solcher Systemrohre sehr aufwändig und teuer ist, da zum Einen die Distanzhülse mit einer sehr hohen Präzision gefertigt werden müssen, jedoch in den Abmessungen sehr klein sind und sehr dünnwandig, und da andererseits die Distanzhülsen durch das gesamte Systemrohr bis an ihre Arbeitsposition geschoben werden müssen.
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Ein weiterer Nachteil bei bekannten Linsenanordnungen besteht darin, dass die Distanzhülsen den Strahlengang beschneiden und somit eine Vignettierung des Bildes auftritt.
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Aus der
DE 10 2011 052 793 A1 ist eine Linsenaufnahme bekannt, bei der eine Linse durch Klammern gehalten ist, die sich beim Einschieben in ein umhüllendes Gehäuse elastisch verformen.
Die Linse wird durch radiale Kräfte auf die Linse gehalten.
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Aus der
DE 10 2008 038 619 B3 ist eine Endoskopobjektiv mit einer Stablinsenanordnung, bei der die einzelnen Linsen durch am Objektivrohr angeformte axiale Anschläge gehalten sind, bekannt, wobei zusätzlich eine Fixierung durch radiale Bohrungen im Objektivrohr vorgesehen ist, beispielsweise durch Klebstoff.
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Die Erfindung beschäftigt sich damit, die Fertigung einer Linsenanordnung zu vereinfachen.
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Diese Aufgabe wird durch eine Linsenanordnung nach Anspruch 1 und ein Verfahren nach Anspruch 13 gelöst.
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Erfindungsgemäß weist der Optikträger wenigstens einen axialen Anschlag für eine Linse auf, wobei der Anschlag durch wenigstens eine Deformation der Wandung des Optikträgers gebildet ist und wobei die Wandung im Bereich, in dem der Linsenkörper der Linse zum Liegen kommt, nicht deformiert ist.
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Die Erfindung hat den Vorteil, dass die Distanzhülsen komplett entfallen können. Dies spart die Kosten der Herstellung dieser Distanzhülsen.
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Ein weiterer Vorteil des Ausbildens von Anschlägen besteht darin, dass als Bezugslinie für die Lage eines Anschlags immer ein Ende des Optikträgers herangezogen werden kann. Auf diese Weise addieren sich Toleranzen nicht, die zwangsläufig bei den Distanzringen vorhandenen sind. Die Lage einer Linse ist nicht von der Lage einer benachbarten Linse abhängig, sondern jede Linse wird von der Bezugslinie aus definiert. Prinzipiell besitzt jede Linse daher dieselbe, unabhängige Lagetoleranz.
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Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass aufgrund der fehlenden Distanzhülsen keine Vignettierung des Bildes auftritt.
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Schließlich ist von Vorteil, dass die Wandung im Bereich, in dem der Linsenkörper zum Liegen kommt, nicht deformiert wird, sondern nur zwischen den Linsen. Auf diese Weise wirken keine radialen Kräfte auf die Linse und/oder es bilden sich innerhalb des Linsenkörpers keine Spannungen.
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In einer Ausführung kann es zweckmäßig sein, jeweils vor und nach einer Linse ein axialer Anschlag ausgebildet ist, so dass die Linse in axialer Richtung des Optikträgers fixiert ist.
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In einer Variante ist der Anschlag als eine Materialkante mindestens eines in Gebrauchsstellung nach innen deformierten Bereichs der Wandung des Optikträgers ausgebildet. Auf diese Weise ist die Position des Anschlags unabhängig vom Grad der Deformation definierbar.
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In einer Ausführung ist der zu deformierende Bereich durch zwei in axialer Richtung oder durch zwei in Umfangsrichtung verlaufende, voneinander beabstandete, insbesondere parallele, Schlitze begrenzt.
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Um die Stabilität des Optikträgers zu wahren, ist es vorteilhaft, wenn der zu deformierende Bereich in Umfangsrichtung begrenzt ist.
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In einer Ausführung der Erfindung ist der zu deformierende Bereich an beiden Enden der Schlitze jeweils mit dem übrigen Material des Optikträgers verbunden. Die Schlitze definieren somit einen Steg, der nach innen deformierbar oder deformiert ist. Bei dieser Ausführung sind die Schlitze vorzugsweise in Umfangsrichtung ausgerichtet, so dass die durch den Schlitz definierte Kante den Anschlag bildet.
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In einer weiteren Ausführung der Erfindung ist der zu deformierende Bereich nur an einem Ende der Schlitze jeweils mit dem übrigen Material des Optikträgers verbunden. Die Schlitze definieren somit eine Lasche, die nach innen deformierbar oder deformiert ist. Bei dieser Ausführung können die beiden parallelen Schlitze axial oder in Umfangsrichtung ausgerichtet sein, da jeweils eine definierte Schlitzkante den Anschlag bildet.
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In einer vorteilhaften Ausführung ist der oder ein Anschlag aus wenigstens zwei, vorzugsweise drei, über den Umfang, insbesondere gleichmäßig, verteilte zu deformierende Bereiche gebildet. Auf diese Weise ist eine effiziente Anordnung der Linsen möglich, bei gleichzeitig stabilem Optikträger.
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Hierbei kann es vorteilhaft sein, wenn die Bereiche von verschiedenen Anschlägen in Umfangsrichtung zueinander versetzt, also verdreht, angeordnet sind. Dadurch kann die Stabilität des Optikträgers erhöht werden.
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Die axialen Anschläge erfordern, dass die Linsen nacheinander in den Optikträger eingesetzt werden. Die Anschläge müssen dabei schrittweise vor und/oder nach dem Einsetzten einer Linse erzeugt werden.
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In einer vorteilhaften alternativen Ausführung ist ein zu deformierender Bereich in einer Fertigungsstellung des Optikträgers nach außen deformiert und in Gebrauchsstellung nach innen deformiert.
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Auf diese Weise ist ein Optikträger herstellbar, der bereits alle zu deformierenden Bereiche aufweist. Die Deformation zum Bilden eines Anschlags erfolgt nach dem Einsetzen der Linsen.
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In einer Ausführung sind die Bereiche dadurch nach innen gedrückt, dass der Optikträger in ein umhüllendes Systemrohr eingeschoben ist.
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In einer weiteren Ausführung ist im Bereich eines Linsenkörpers in seiner Gebrauchsposition eine Befestigungsöffnung in der Wandung des Optikträgers ausgebildet, durch welche eine stoffschlüssige Befestigung der Linse ausgebildet oder ausbildbar ist. Auf diese Weise kann eine Linse beispielsweise mit Klebstoff oder durch Löten in ihrer Lage fixiert werden. Da die Befestigungsöffnung auf den Umfang des Linsenkörpers zeigt, ist eine Befestigung möglich, ohne dass beispielsweise die Gefahr besteht, dass Klebstoff in das Sichtfeld der Linse läuft.
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In einer Ausführung weist der Optikträger mindestens eine Linsenhalterung auf. Die Linsenhalterung kann einen axialen Anschlag für eine Linse aufweisen. Eine solche Linsenhalterung ist im Optikträger integriert oder ist mit diesem verbunden. Sie kann beispielsweise durch eine am Innenumfang des Optikträgers umlaufende Kante oder durch einen oder mehrere Vorsprünge gebildet sein. Vorzugsweise ist die Linsenhalterung nicht durch Deformation des Optikträgers gebildet.
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In einer zweckmäßigen Ausführung ist die wenigstens eine Linse koaxial im Optikträger angeordnet. Auf diese Weise ist eine axiale Ausrichtung von mehreren Linsen besonders einfach erreichbar, wodurch die Herstellung der Linsenanordnung einfacher und kostengünstiger ist.
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Vorzugsweise ist der Optikträger als Systemrohr ausgebildet und als solches in einem Endoskop verwendbar.
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In einer Ausführung ist der Optikträger in ein Systemrohr, insbesondere eines Endoskops, einsetzbar.
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Zweckmäßigerweise besteht der Optikträger aus Metall, insbesondere wenn er als Systemrohr dient, oder Kunststoff.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Herstellen einer Linsenanordnung mit einem Optikträger und wenigstens einer Linse, ist dadurch gekennzeichnet, dass der Optikträger zur Bildung eines axialen Anschlags für eine Linse verformt wird wobei die Wandung im Bereich, in dem der Linsenkörper der Linse zum Liegen kommt, nicht verformt wird.
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Dabei ist von Vorteil, dass die Wandung im Bereich, in dem der Linsenkörper zum Liegen kommt, nicht deformiert wird, sondern nur axial zwischen den Linsen. Auf diese Weise wirken keine radialen Kräfte auf die Linse und/oder es bilden sich innerhalb des Linsenkörpers keine Spannungen.
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In einer Ausführung wird für jede Linse jeweils vor und/oder nach dem Einsetzen der Linse ein Anschlag durch Deformation der Wandung erzeugt. Auf diese Weise kann sukzessive das Anordnen der Linsen in der Linsenanordnung vorbereitet werden. Je nach Abstand von zwei benachbarten Linsen, kann ein Anschlag für beide Linsen dienen. Es können bei größerem Abstand zwischen zwei Linsen jedoch auch zwei Anschläge gebildet werden.
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In einer Ausführung wird ein Anschlag durch eine nach innen gerichtete thermoplastische oder plastische Deformation eines Bereichs der Wandung des Optikträgers erzeugt. Dabei kann es vom Material des Optikträgers abhängen auf welche Weise die Deformation erzeugt werden kann.
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In einer Ausführung wird der Anschlag durch eine Materialkante mindestens eines in Gebrauchsstellung nach innen deformierten Bereichs der Wandung des Optikträgers gebildet. Der Vorteil einer solchen Materialkante ist, dass die axiale Position genauer bestimmbar ist.
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Zweckmäßigerweise kann der zu deformierende Bereich in Umfangsrichtung begrenzt sein.
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In einer Ausführung wird der deformierte Bereich durch zwei in axialer Richtung oder durch zwei in Umfangsrichtung verlaufende, voneinander beabstandete, insbesondere parallele, Schlitze gebildet.
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Die Schlitze können auf verschiedene Art und Weise eingebracht werden, beispielsweise durch Fräsen oder Bohren. Besonders vorteilhaft ist es jedoch, wenn die Schlitze durch Laserschneiden oder Erodieren erzeugt werden.
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Die durch die Schlitze definierten Bereiche können nach innen deformiert werden, um einen Anschlag zu bilden.
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In einer Ausführung werden zunächst alle Schlitze für alle zu deformierenden Bereiche in den Optikträger eingebracht. Diese werden dann sukzessive vor und/oder nach dem Einsetzen einer Linse deformiert.
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In einer Ausführung ist der zu deformierende Bereich nur an einem Ende der Schlitze jeweils mit dem übrigen Material des Optikträgers verbunden. Die so gebildete Lasche ist zum Bilden eines Anschlags nach innen deformierbar.
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In einer Ausführung ist der zu deformierende Bereich an beiden Enden der Schlitze jeweils mit dem übrigen Material des Optikträgers verbunden. Der so gebildete Steg ist nach innen deformierbar.
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Grundsätzlich kann ein Anschlag aus nur einem deformierten Bereich gebildet sein. Es kann jedoch zweckmäßig sein, wenn ein Anschlag aus wenigstens zwei, vorzugsweise drei, über den Umfang, insbesondere gleichmäßig, verteilte zu deformierende Bereiche gebildet wird.
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In einer Ausführung wird ein zu deformierender Bereich in einer Fertigungsstellung des Optikträgers nach außen deformiert. Vor und/oder nach dem Einsetzen einer Linse kann der Bereich nach innen deformiert werden, um einen Anschlag für die Linse zu bilden. Hierbei ist es möglich, dass die Deformation nach innen elastisch erfolgt, so dass auch eine Demontage möglich ist.
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Insbesondere kann der Bereich nach innen deformiert werden, in dem der Optikträger in ein umhüllendes Rohr eingeführt wird. Dabei werden die Bereiche durch das Rohr von außen nach innen verdrängt. Dabei ist es möglich, dass das umhüllende Rohr aus einem anderen Material besteht als der Optikträger.
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In einer Ausführung werden die Deformationen mit einem speziellen Werkzeug, welches die runde Rohrwandung des Optikträgers radial von außen beaufschlagt, erzeugt.
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In einer Ausführung besteht der Optikträger aus Kunststoff. Hierbei kann die Deformation auch durch punktuelle oder gezielte Wärmeeinbringung oder Wärmebeaufschlagung erfolgen.
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In einer weiteren Ausführung kann der Optikträger aus einer, insbesondere metallischen, Formgedächtnislegierung bestehen. Dabei kann die Deformation durch gezielte oder globale Wärmebehandlung erfolgen.
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Die Erfindung ist nachfolgend anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen mit Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigt:
- 1: eine Linsenanordnung gemäß dem Stand der Technik,
- 2: ein Ausschnitt eines Längsschnitts durch eine erfindungsgemäße Linsenanordnung,
- 3: eine Draufsicht der Linsenanordnung der 2,
- 4: eine Seitenansicht der Linsenanordnung der 2,
- 5: eine Schrägansicht einer weiteren erfindungsgemäßen Linsenanordnung mit Befestigungsöffnungen,
- 6: ein Ausschnitt eines Längsschnitts durch die Linsenanordnung der 5,
- 7: eine Draufsicht der Linsenanordnung der 5,
- 8: ein Ausschnitt eines Längsschnitts durch eine erfindungsgemäße Linsenanordnung mit zwei zusätzlichen Linsenaufnahmen,
- 9: ein Ausschnitt eines Längsschnitts durch eine erfindungsgemäße Linsenanordnung mit einem umhüllenden Systemrohr,
- 10: ein Ausschnitt eines Längsschnitts durch eine erfindungsgemäße Linsenanordnung mit einem umhüllenden Systemrohr,
- 11: eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Systemrohrs zur Verdeutlichung der Toleranzmaße und
- 12: ein Ablaufdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Die 1 zeigt eine Linsenanordnung 1 gemäß dem Stand der Technik. Die Linsenanordnung 1 weist einen Optikträger 2 auf, der hier als Systemrohr ausgebildet ist. Der Optikträger 2 ist rohrförmig ausgebildet. Im Optikträger 2 sind drei Linsen 3 angeordnet, wobei zwischen den Linsen 3 jeweils Distanzringe 4 angeordnet sind, um die axiale Lage der Linsen 3 zu definieren. Als Linsen 3 sind hier beispielhaft Stablinsen abgebildet, wobei die Erfindung jedoch ausnahmslos für alle Linsenformen geeignet ist.
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Beispielsweise ergibt sich die Lage der dritten Linse 3 durch die Summe der Abmessungen L1 bis L4. Dadurch ist deutlich zu erkennen, dass sich Toleranzen der Längen der Distanzringe 4 und Linsen 3 aufsummieren. Es ist daher nahezu unmöglich, die absolute Lage einer Linse festzulegen. Dadurch können Abbildungsfehler entstehen.
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Auch in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen sind die Linsen 3 jeweils als Stablinsen dargestellt. Die Erfindung ist jedoch in keiner Weise auf Stablinsen beschränkt. Für die Erfindung spielt die Form der Linse jedoch keine Rolle. Vielmehr kann die Lehre der Erfindung ohne Änderungen bei allen Linsenformen angewendet werden.
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Die 2 bis 4 zeigen eine erfindungsgemäße Linsenanordnung 1 mit einem rohrförmigen Optikträger 2. In dem Abgebildeten Ausschnitt ist zwar nur eine Linse 3 gezeigt, es können jedoch mehrere Linsen 3 vorhanden sein. Erfindungsgemäß weist der Optikträger 2 einen deformierbaren Bereich 5 in Form einer Lasche auf, die nach innen deformiert ist. Wie in 4 zu sehen ist, ist der zu deformierende Bereich 5 durch zwei parallele, axial ausgerichtete Schlitze 6 definiert. Der zu deformierende Bereich 5 weist einen zusätzlichen, in Umfangsrichtung verlaufenden Schlitz 7 an einem Ende der axialen Schlitze 6 auf. Dadurch ist der zu deformierende Bereich 5 an nur einem Ende mit der Wandung 8 des Optikträgers 2 verbunden. Die dadurch gebildete Lasche 9 ist nach innen deformiert.
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Die Schnittkante des in Umfangsrichtung verlaufenden Schlitzes 7 der Lasche 9 bildet einen axialen Anschlag 10 für die Linse 3. Vorzugsweise ist die Linse 3 koaxial im Optikträger 2 angeordnet. Dies kann beispielsweise dadurch sichergestellt sein, dass die Durchmesser der Linsen 3 und des Optikträgers 2 optimal aufeinander abgestimmt sind, also der Durchmesser der Linse nur unwesentlich kleiner ist als der Innendurchmesser des Optikträgers 2. Da die Linse 3 somit nicht verkippen kann, ist eine solche Lasche 9 als Anschlag 10 ausreichend.
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Die koaxiale Anordnung der Linsen 3 hat den zusätzlichen Vorteil, dass die optischen Achsen der einzelnen Linsen 3 ineinander fallen. Dadurch sind optische Abbildungsfehler verringert.
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In dieser Ausführung ist es jedoch auch ohne weiteres möglich, mehrere, insbesondere zwei oder drei über den Umfang gleichmäßig verteile, Anschläge für eine Linse vorzusehen.
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Die 5 bis 7 zeigen eine zweite erfindungsgemäße Linsenanordnung 1. Der Optikträger weist hier einen axialen Anschlag 10 für eine Linse 3 auf. Der Anschlag ist hier jedoch durch drei, über den Umfang gleichmäßig verteile zu deformierende Bereiche 5 gebildet. Jeder zu deformierende Bereich 5 ist durch zwei parallele, in Umfangsrichtung verlaufende Schlitze 7 begrenzt. Dadurch ist jeweils ein Steg 11 gebildet, der nach innen gebogen ist. Wie in 7 zu sehen ist, bilden die Schnittkanten der Schlitze 7 den axialen Anschlag 10.
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Der Optikträger 2 weist hier jedoch zusätzlich in der Wandung 8 Befestigungsöffnungen 12 auf. Diese Befestigungsöffnungen 12 sind axial von dem Anschlag 10 beabstandet und liegen im Bereich des Linsenkörpers der Linse. Im Beispiel ist in die Befestigungsöffnung 12 ein Klebstoff 13 eingebracht, der eine stoffschlüssige Verbindung mit dem Außenumfang der Linse 3 bildet.
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Auch bei dieser Ausführung ist die Anzahl der Anschläge nicht zwingend und kann variiert werden. Durch eine optimale Anpassung der Durchmesser von Linsen 3 und Optikträger 2 sind die Linsen 3 auch bei dieser Ausführung koaxial ausgerichtet. Dadurch besteht keine Verkippungsgefahr, weshalb auch nur ein Anschlag ausreichen würde.
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Die 8 zeigt eine zur 6 ähnliche Linsenanordnung 1 mit drei Linsen 3. Der Optikträger 2 weist in dieser Ausführung eine erste Linsenaufnahme 14 auf, die durch eine umlaufende erste Kante 15_1 am Innenumfang des Optikträgers 2 gebildet ist und einen axialen Anschlag für die erste Linse 3_1 bildet. Der Optikträger 2 weist eine zweite Linsenaufnahme 14 für eine zweite Linse 3_2 auf, die ebenfalls durch eine am Innenumfang des Optikträgers 2 umlaufende zweite Kante 15_2 gebildet ist, wobei jedoch der Durchmesser der ersten Kante 15_1 kleiner ist als der Durchmesser der zweiten Kante 15 2.
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Zwischen der zweiten Linse 3_2 und der dritten Linse 3_3 ist ein erfindungsgemäßer axialer Anschlag 10 durch Deformation des Optikträgers 2 gebildet. An diesem Anschlag 10 liegen die zweite Linse 3_2 und die dritte Linse 3_3 axial an. Die dritte Linse 3_3 ist hier wie in 6 durch eine Befestigungsöffnung mit einem Klebstoff 13 fixiert.
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In 8 ist nochmal deutlich zu sehen, dass die Linsen 3 koaxial zum Optikträger 2 angeordnet sind. Die drei optischen Achsen der Linsen fallen somit mit der Achse 17 des Optikträgers 2 zusammen. Dadurch sind zumindest Abbildungsfehler durch nicht ausgerichtete Linsen 3 vermeidbar.
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Bei allen bisher gezeigten Ausführungen werden die Linsen 3 vorzugsweise schrittweise und sukzessive in den Optikträger 2 eingesetzt. Vor und/oder nach jeder einzelnen Linse werden dann zunächst die entsprechenden Anschläge durch Deformation gebildet. Erst danach wird eine weitere Linse verarbeitet. Dabei können durchaus zunächst alle zu deformierbaren Bereiche 5 durch Schlitze erzeugt werden. Die eigentliche Deformation erfolgt dann jedoch sukzessive.
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Die 9 zeigt eine erfindungsgemäße Linsenanordnung 1 mit einem Optikträger 2 und im Beispiel drei Linsen 3.
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Der Optikträger 2 weist drei Anschläge 10 auf, die jeweils durch einen deformierbaren Bereich 5 gebildet sind. In der gezeigten Ausführung sind die deformierbaren Bereiche 5 durch zwei in Umfangsrichtung verlaufende Schlitze 7 als Stege 11 ausgebildet. Hier sind jedoch die Stege 11 in einer Fertigungsstellung zunächst nach außen deformiert. Wobei die Stege 11 im Beispiel eine konvexe Form besitzen.
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In dieser Fertigungsstellung lassen sich zunächst alle Linsen 3 einsetzen. Die Deformation der Stege 11 erfolgt in dieser Ausführung durch einschieben des Optikträgers 2 in ein umhüllendes Rohr 16, beispielsweise ein Systemrohr eines Endoskops.
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Die 9 zeigt ein halb aufgeschobenes umhüllendes Rohr 16. Wie dadurch zu sehen ist, drückt das Ende des umhüllenden Rohrs 16 den nach außen stehenden Steg 11 nach innen. Dabei klappt der Steg 11 von seiner konvexen in eine konkave Form um. Durch eine der in Umfangsrichtung verlaufende Schlitzkanten des Stegs wird ein axialer Anschlag 10 gebildet.
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Die 10 zeigt eine ähnliche Linsenanordnung 1 wie die 9. Hier ist der zu deformierende Bereich 5 jedoch als nur einseitig angebundene Lasche 9 ausgebildet. Diese weist eine plastische Verformung nach außen auf. Durch Einschieben in ein umhüllendes Rohr 16 sorgt diese Verformung dafür, dass die Lasche 9 elastisch nach innen gebogen wird. Die in Umfangsrichtung verlaufende Schlitzkante bilden dann einen definierten Anschlag 10 für eine Linse.
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11 zeigt eine Linsenanordnung 1 mit zwei deformierbaren Bereichen 5, die jeweils durch zwei in Umfangsrichtung verlaufende Schlitze 7 gebildet sind. Die Anschläge 10 sind jeweils durch eine Schlitzkante definiert. Der Vorteil der Erfindung besteht nun darin, dass beide Anschläge 10 in Bezug auf ein Ende des Optikträgers 2 festgelegt sind. Eine etwaige Toleranz in den Abmessungen L6 und L7 ist somit gleich und unabhängig von der Anzahl und der Lage der Linsen 3. Toleranzen bei der Erzeugung der deformierbaren Bereiche 5 oder beim Deformieren selbst wirken somit jeweils immer nur auf die entsprechende Linse 3 und wirken sich nicht auf die anderen Linsen aus. Jede Linse 3 ist demnach absolut gegenüber dem Optikträger festgelegt. Dadurch können Abbildungsfehler, die durch falschen Linsenabstand entstehen, vermindert werden.
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Prinzipiell ist die stoffschlüssige Fixierung der einzelnen Linsen 3 immer und unabhängig von der konkreten Ausführung der Deformation möglich.
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In 12 ist ein Ablaufdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens gezeigt. In einem optionalen ersten Schritt S1 werden zunächst alle zu deformierbaren Bereiche 5 in dem Optikträger erstellt. Je nach Anwendung kann dieser Schritt entfallen.
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In einem Einsetzschritt S2 wird zunächst eine Linse in den Optikträger eingesetzt. Anschließend wird in einem Deformationsschritt S3 ein axialer Anschlag für diese Linse durch Deformation eines entsprechenden deformierbaren Bereichs erzeugt. Je nach Anwendung kann der Deformationsschritt S3 auch vor dem Einsetzschritt S2 stattfinden.
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Es wird dann in einem Prüfschritt S4 geprüft, ob alle Linsen in den Optikträger eingesetzt wurden. Wenn ja, endet das Verfahren in S5. Ansonsten wird wahlweise mit einem Einsetzschritt S2 oder Deformationsschritt S3 fortgefahren.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Linsenanordnung
- 2
- Optikträger
- 3
- Linse
- 4
- Distanzring
- 5
- deformierbarer Bereich
- 6
- axial ausgerichteter Schlitz
- 7
- in Umfangsrichtung verlaufender Schlitz
- 8
- Wandung
- 9
- Lasche
- 10
- axialer Anschlag
- 11
- Steg
- 12
- Befestigungsöffnung
- 13
- Klebstoff
- 14
- Linsenaufnahme
- 15
- umlaufende Kante
- 16
- umhüllendes Rohr
- 17
- Achse
- 18
- Verformung
- S1
- zu deformierende Bereiche erzeugen
- S2
- Einsetzschritt
- S3
- Deformationsschritt
- S4
- Prüfschritt
- S5
- Ende