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Die Erfindung betrifft eine elektrische Antriebseinheit nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Die Erfindung betrifft außerdem eine elektrische Antriebseinheit nach dem Oberbegriff des unabhängigen Patentanspruchs 24.
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Aus der
WO 98/40958 ist eine elektrische Antriebseinheit mit zwei auf zueinander fluchtenden Drehachsen angeordneten Elektroantrieben bekannt. Die zwei Elektroantriebe befinden sich zwar innerhalb eines Gehäusemantels eines gemeinsamen Antriebsgehäuses, sie sind jedoch ansonsten voneinander unabhängig und dementsprechend mit jeweils eigenen Rotorwellen versehen, deren Wellenenden einander abgewandt aus dem Antriebsgehäuse herausgeführt sind. Die anderen, einander benachbarten Wellenenden der Rotorwellen sind beide in einem Lagergehäuse drehgelagert. Das Lagergehäuse ist der zentrale Bereich eines Lagerschilds, das als eine runde Platte gestaltet ist und das Antriebsgehäuse in einen ersten Gehäuseabschnitt mit dem ersten Elektroantrieb, und einen zweiten Gehäuseabschnitt mit dem zweiten Elektroantrieb unterteilt.
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Da sich an dem Lagerschild mit dem zentral darin angeordneten Lagergehäuse die eine der beiden Drehlagerungen der Rotorwelle befindet, ist das Lagerschild entsprechend stark dimensioniert, zumal das Lagerschild neben der Abstützung der Wellenkräfte auch einen Beitrag zur Festigkeit des Antriebsgehäuses leistet. Für die Baulänge des Antriebsgehäuses bestimmend sind daher nicht nur die Maße der elektrischen Antriebseinheiten selbst, sondern auch der zusätzliche Bauraum, den das Lagerschild beansprucht.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine elektrische Antriebseinheit mit zwei hintereinander in einem gemeinsamen Antriebsgehäuse angeordneten Elektroantrieben zu schaffen, die in Längsrichtung kompakt baut, ohne dass damit Nachteile bei der Festigkeit des Antriebsgehäuses verbunden sind.
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Zur Lös u n g dieser Aufgabe wird eine elektrische Antriebseinheit mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 vorgeschlagen. Bei dieser elektrischen Antriebseinheit dient als Lagerschild keine geschlossene Platte, sondern Bestandteile des Lagerschilds sind Streben, die sich von dem zentral in dem Lagerschild angeordneten Lagergehäuse nach außen erstrecken. Diese Streben bilden gemeinsam einen Verbindungsbereich, welcher das zentral angeordnete Lagergehäuse mit dem Gehäusemantel des Antriebsgehäuses verbindet. Da das Lagerschild kein vollflächiges Bauteil ist, sondern der Verbindungsbereich des Lagerschilds nur aus den einzelnen Streben gebildet wird, verbleiben zwischen den Streben Öffnungen und damit Hohlräume. Die Öffnungen bieten Platz z. B. für elektrische Anschlüsse der Elektroantriebe oder für Kühlmaßnahmen und damit Platz für solche Maßnahmen, die ansonsten einen zusätzlichen Bauraum in dem Antriebsgehäuse beanspruchen würden.
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Zugleich hat sich herausgestellt, dass es für die ausreichende Stabilität des Lagerschilds und damit für die angestrebte Gesamtfestigkeit des Antriebsgehäuses nicht notwendig ist, dass das Lagerschild als eine vollflächige Platte gestaltet ist. Auch mit einem Lagerschild aus diskreten Streben, die sich von dem Lagergehäuse radial nach außen erstrecken und so die einzige Verbindung mit dem umgebenden Gehäusemantel herstellen, lässt sich eine ausreichende Aussteifung und damit ein Beitrag zur Gesamtfestigkeit des Antriebsgehäuses erzielen.
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Zur Lösung der genannten Aufgabe wird ferner eine elektrische Antriebseinheit mit den Merkmalen des Patentanspruchs 24 vorgeschlagen. Diese Antriebseinheit ist gekennzeichnet durch mindestens einen Kühlmittelkanal, welcher von einer Kühlmittelöffnung in dem Gehäusemantel durch den Verbindungsbereich hindurch bis in das Lagergehäuse führt.
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Auch bei dieser elektrischen Antriebseinheit sind die einander benachbarten Wellenenden der Rotorwellen beide in einem Lagergehäuse drehgelagert sind, welches der zentrale Bereich eines starr in dem Antriebsgehäuse angeordneten Lagerschilds ist. Einen Teilbereich des Lagerschilds bildet ein Verbindungsbereich, der sich von dem Lagergehäuse nach außen erstreckt und das Lagergehäuse mit dem Gehäusemantel verbindet. Der Verbindungsbereich hat außer seiner statischen, festigkeitsbestimmenden Funktion eine zusätzliche Funktion insoweit, als durch ihn ein Kühlmittelkanal führt, über den zum Beispiel Motorkomponenten oder auch Getriebekomponenten mit Kühlflüssigkeit versorgt werden.
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Hierzu führt der Kühlmittelkanal, vorzugsweise radial, von einer Kühlmittelöffnung in dem Gehäusemantel durch den Verbindungsbereich hindurch bis in das Lagergehäuse. Durch diese konstruktiven Schritte werden Kühlmaßnahmen, die für die Antriebseinheit erforderlich sind, in das Lagerschild verlegt. Es wird daher in dem Lagerschild Platz für solche Maßnahmen geschaffen, die ansonsten zusätzlichen Bauraum im Antriebsgehäuse beanspruchen würden.
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Bevorzugte Ausgestaltungen der elektrischen Antriebseinheiten sind in den jeweiligen Unteransprüchen angegeben.
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Besteht der Verbindungsbereich des Lagerschilds aus einzelnen Streben, so ist es zur Erzielung möglichst großer Öffnungen zwischen den Streben von Vorteil, wenn ausschließlich die Streben mit ihren äußeren Enden den Außenumfang des Lagerschilds bilden und das Lagerschild mit dem Gehäusemantel des Antriebsgehäuse verbinden. Die Streben sind also miteinander nur an ihren inneren Enden verbunden, nämlich über das Lagergehäuse, und nicht an ihren äußeren Enden. Die äußeren Enden der Streben sind vielmehr nur mit dem Gehäusemantel des Antriebsgehäuses verbunden.
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Bevorzugt bilden den Verbindungsbereich des Lagerschilds drei oder mehr Streben, welche an dem Lagerschild eine gleiche Anzahl von drei oder mehr Öffnungen unterteilen. Die Öffnungen haben vorzugsweise die Gestalt von um das Lagergehäuse herum angeordneten Öffnungssegmenten.
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Gemäß einer Ausgestaltung befindet sich eine erste Öffnung im Antriebsgehäuse unten. In diese erste Öffnung mündet eine unten im Gehäusemantel des Antriebsgehäuses ausgebildete Kühlmittelöffnung radial ein. Auf diese Weise verbindet die Kühlmittelöffnung die erste Öffnung mit einer außen an dem Gehäusemantel flüssigkeitsdicht angeordneten Kühlmittelwanne.
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Da die erste Öffnung nur der Einmündung der Kühlmittelöffnung dient, kann die erste Öffnung relativ klein gestaltet sein. Daher wird vorgeschlagen, dass die erste Öffnung kleiner als jede der weiteren Öffnungen ist. Vorzugsweise sind die weiteren Öffnungen von jeweils gleicher Größe.
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Durch zumindest eine der Streben verläuft ein Kühlmittelkanal, welcher von einer Kühlmittelöffnung, mit der der Gehäusemantel in Verlängerung der Strebe versehen ist, bis in das Lagergehäuse führt. Dadurch ist es möglich, Kühlmittel über den in der Strebe ausgebildeten Kühlmittelkanal in den Bereich des zentral im Lagerschild angeordneten Lagergehäuses zu führen, um zum Beispiel die dort angeordneten Wälzlager für die Wellenenden der Rotorwellen mit Kühlmittel zu versorgen.
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Vorzugsweise ist die Kühlmittelöffnung eine Gewindebohrung, deren Querschnitt größer als der Querschnitt des in der Strebe verlaufenden Kühlmittelkanals ist, wobei in die Gewindebohrung ein Kühlmittel-Anschlussstutzen eingeschraubt ist.
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Mit einer weiteren Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass die Streben, in Umfangsrichtung des Lagerschilds betrachtet, von unterschiedlicher Breite sind, und dass die Breite der Strebe, durch die der Kühlmittelkanal verläuft, größer ist als die Breite einer Strebe ohne darin verlaufenden Kühlmittelkanal.
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Ferner wird vorbeschlagen, dass in dem Lagergehäuse des Lagerschilds getrennte Wälzlager für die Wellenenden der beiden Rotorwellen angeordnet sind. Jedes Wälzlager umschließt mit seinem Innenring das jeweilige Wellenende und ist mit seinem Außenring in dem Lagergehäuse abgestützt. Das Lagergehäuse ist mit einer zentral darin angeordneten Durchgangsöffnung versehen, in die sich von beiden Seiten her die jeweiligen Wellenenden erstrecken, und in die der Kühlmittelkanal einmündet.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist in dem Gehäusemantel im Bereich zweier Öffnungen des Lagerschilds jeweils ein Fenster ausgebildet, durch welches und durch die jeweilige Öffnung Elektroleitungen platzsparend zu den Elektroantrieben geführt sind.
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Die Fenster sind vorzugsweise auf einander abgewandten Umfangsabschnitten des Gehäusemantels angeordnet. Die Fenster sind außen durch Schutzkästen abgedeckt. In den Schutzkästen befinden sich elektrische Verbindungsklemmen, an die die zu den Elektromotoren führenden Elektroleitungen angeschlossen sind. Um die Außenmaße der elektrischen Antriebseinheit kompakt zu halten, weisen die Schutzkästen vorzugsweise eine Haupterstreckung parallel zur Längsrichtung des Antriebsgehäuses auf.
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Für die kompakte Bauweise der Antriebseinheit ist ferner von Vorteil, wenn erste Elektroleitungen zu einer an dem ersten Elektroantrieb angebrachten ersten Anschlussleiste führen, die sich in die eine Öffnung hinein erstreckt, und wenn zweite Elektroleitungen zu einer an dem zweiten Elektroantrieb angebrachten zweiten Anschlussleiste führen, die sich in die andere Öffnung hinein erstreckt. Die mit den Öffnungen in dem Lagerschild zur Verfügung stehenden Hohlräume werden daher genutzt, darin die Anschlussleisten der Elektroantriebe platzsparend unterzubringen.
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Diese Ausgestaltung ist dann von besonderem Vorteil, wenn die beiden Anschlussleisten auf unterschiedlichen Umfangsabschnitten in dem Gehäusemantel angeordnet sind, und wenn sich die Anschlussleisten so weit in die jeweilige Öffnung hinein erstrecken, dass sich die Anschlussleisten in Längsrichtung des Antriebsgehäuses teilweise überlappen.
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Hinsichtlich der Verbindung der Streben mit dem Gehäusemantel des Antriebsgehäuses wird vorgeschlagen, dass jede Strebe axial gegen eine von dem Gehäusemantel nach innen ragende Rippe abgestützt ist, wobei sie in dieser Position mit dem Gehäusemantel verschweißt ist. Die Rippe ist vorzugsweise einstückiger Bestandteil des Gehäusemantels. Bei einer anderen möglichen Ausgestaltung sind der Gehäusemantel und das Lagerschild in einem Stück gefertigt, z. B. durch Guss.
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Vorzugsweise setzt sich die Rippe in Umfangsrichtung aus einzelnen, getrennten Rippensegmenten zusammen, wobei die Rippensegmente nur auf Umfangsabschnitten des Gehäusemantels angeordnet sind, auf denen sich die Streben befinden. Auch diese Ausgestaltung trägt dazu bei, dass die Öffnungssegmente zwischen den Rippen möglichst groß ausfallen.
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Die Beschränkung auf einzelne Rippensegmente führt außerdem zu dem Vorteil, dass der Gehäusemantel auf den Umfangsabschnitten ohne Rippensegmente z. B. mit Fenstern, Öffnungen oder dergleichen Durchbrüchen versehen sein kann.
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Vorzugsweise ist das Lagerschild derart in dem Antriebsgehäuse angeordnet, dass das Lagerschild zu jedem der beiden Elektroantriebe den gleichen axialen Abstand hat.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels, wobei auf die Zeichnungen Bezug genommen wird. Darin zeigen:
- 1: in einer perspektivischen Gesamtdarstellung eine in eine Fahrzeugachse integrierte elektrische Antriebseinheit für ein Kraftfahrzeug;
- 2: eine Längsansicht der Antriebseinheit, wobei der zentrale Bereich als Längsschnitt in einer in 1 senkrechten Schnittebene wiedergegeben ist;
- 3: eine weitere Längsansicht der Antriebseinheit, wobei der zentrale Bereich als Längsschnitt in einer in 1 waagerechten Schnittebene wiedergegeben ist;
- 4: in einer gegenüber 2 vergrößerten Darstellung den zentralen Bereich der elektrischen Antriebseinheit einschließlich eines dort angeordneten Lagerschilds;
- 5: die elektrische Antriebseinheit aus der in 1 eingezeichneten Blickrichtung V;
- 6: einen Querschnitt durch die elektrische Antriebseinheit im Bereich des Lagerschildes;
- 7: eine Einzeldarstellung des Lagerschildes;
- 8: eine weitere Einzeldarstellung des Lagerschildes, hier in perspektivischer Ansicht.
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Die 1 zeigt in einer Übersichtsdarstellung den mittleren Längsabschnitt einer elektrisch angetriebenen Fahrzeugachse. Nicht dargestellt sind die zu beiden Seiten hin weiter fahrzeugaußen angeordneten Abschnitte und Einzelteile der Fahrzeugachse. Hierzu gehören zum Beispiel die sich fahrzeugaußen anschließenden Achsschenkel der Fahrzeugachse, auf denen die Radnaben mit den Fahrzeugrädern drehbar gelagert sind. In 1 wiedergegebene Rohrabschnitte 2 gehören jeweils zu einer Antriebswelle, über welche das Antriebsmoment zu dem jeweiligen Fahrzeugrad gelangt.
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In 1 dargestellt ist der Mittelbereich der elektrischen Achse, der sich gehäusemäßig vor allem zusammensetzt aus einem Antriebsgehäuse 3, in dem sich zwei Elektroantriebe befinden, einem ersten Getriebegehäuse 3A am einen Ende des Antriebsgehäuses 3, und einem zweiten Getriebegehäuse 3B am anderen Ende des Antriebsgehäuses 3. In den Getriebegehäusen 3A, 3B befinden sich die Getriebe und vorzugsweise Planetengetriebe, über die die Kraft von den Elektroantrieben 5A, 5B zu den an den Rohrabschnitten 2 erkennbaren Antriebswellen gelangt.
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Das Antriebsgehäuse 3 besteht überwiegend aus einem Gehäusemantel 4, der im Wesentlichen zylindrisch gestaltet ist. An beiden Stirnseiten ist das Antriebsgehäuse 3 durch daran angeschraubte Flansche verschlossen. Die Flansche sind bei dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel Bestandteile der jeweiligen Getriebegehäuse 3A, 3B.
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Gemäß 2 ist das Innere des Antriebgehäuses 3 im Wesentlichen zweigeteilt mit einem die eine Hälfte des Antriebsgehäuses 3 beanspruchenden, ersten Elektroantrieb 5A, und einem die andere Hälfte des Antriebsgehäuses 3 beanspruchenden, zweiten Elektroantrieb 5B. Die Drehachsen A beider Elektroantriebe 5A, 5B fluchten, ohne miteinander gekoppelt zu sein. Beide Elektroantriebe 5A, 5B befinden sich daher in dem Gehäusemantel 4 und damit innerhalb des gemeinsamen Antriebsgehäuses 3, sie sind jedoch ansonsten voneinander unabhängig und dementsprechend mit jeweils eigenen Rotorwellen 8A, 8B versehen. Deren erste Wellenenden führen einander abgewandt zu dem jeweiligen Getriebe. Die beiden anderen, also die einander zugewandten bzw. einander benachbarten Wellenenden 10A, 10B der Rotorwellen 8A, 8B sind, ohne mechanisch gekoppelt zu sein, beide in einem gemeinsamen Lagergehäuse 25 drehgelagert.
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Die 2 zeigt ferner den Stator der Elektroantriebe 5A, 5B sowie jeweils den Rotor 8, welcher drehfest mit seiner jeweiligen Rotorwelle 8A, 8B ist. Beide Rotorwellen drehen sich auf derselben Drehachse, d. h. die Drehachsen A der Rotorwellen fluchten zueinander und sie erstrecken sich beide in Längsrichtung des Antriebsgehäuses 3.
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Die beiden Elektroantriebe 5A, 5B arbeiten also unabhängig voneinander, was nicht ausschließt, dass sie z. B. synchronisiert betrieben werden können.
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Genau in der Mitte zwischen den beiden Elektroantrieben 5A, 5B befindet sich in dem Antriebsgehäuse 3 ein quer zu den Drehachsen A angeordnetes Lagerschild 20. Bestandteile des Lagerschilds 20 sind das bereits erwähnte, die Wellenenden 10A, 10B drehbar lagernde Lagergehäuse 25 sowie mehrere Streben 21, 22, 23. Die Streben 21, 22, 23 erstrecken sich von dem Lagergehäuse 25 vorzugsweise radial nach außen. Gemeinsam bilden die Streben 21, 22, 23 einen Verbindungsbereich, der das zentral angeordnete Lagergehäuse 25 starr mit dem im Wesentlichen zylindrischen Gehäusemantel 4 des Antriebsgehäuses 3 verbindet.
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Das Lagerschild 20 hat mehrere Funktionen. Eine erste Funktion besteht darin, das Lagergehäuse 25 innerhalb des Antriebsgehäuses 3 so starr zu positionieren, dass die einander benachbarten Wellenenden 10A, 10B der Rotorwellen 8A, 8B definiert drehgelagert sind. Eine weitere Funktion des Lagerschilds 20 besteht darin, einen Beitrag zur Festigkeit und Statik des Antriebsgehäuses 3 zu leisten. Dies insbesondere deshalb, da das Antriebsgehäuse 3 insgesamt rohrförmig gestaltet ist mit offenen Stirnseiten, die nur durch die Getriebegehäuse abgedeckt sind. Eine weitere Funktion des Lagerschilds 20 besteht darin, Kühlmittelkanäle aufzunehmen, über die Kühlflüssigkeit insbesondere zu den Antriebskomponenten gelangen kann.
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Gemäß den 6 - 8 ist das Lagerschild 20 keine geschlossene Platte, sondern das Lagerschild 20 besteht vor allem aus den bereits erwähnten Streben 21, 22, 23, die sich von dem zentral in dem Lagerschild 20 angeordneten Lagergehäuse 25 vorzugsweise radial nach außen erstrecken. Nur die diskreten Streben 21, 22, 23 bilden den Verbindungsbereich, über den das Lagergehäuse 25 mit dem Gehäusemantel 4 in Verbindung steht.
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Indem das Lagerschild 20 kein vollflächiges Bauteil ist, verbleiben zwischen den Streben gleich viele Öffnungen 31, 32, 33, und damit Hohlräume. Die Öffnungen 31, 32, 33 bzw. Hohlräume bieten Platz für Kühlmaßnahmen und zum Unterbringen elektrischer Anschlussleisten. Sie bieten damit Platz insbesondere für solche Maßnahmen, die ansonsten zusätzlichen Bauraum in dem Antriebsgehäuse 3 beanspruchen würden.
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Für die Stabilität des Lagerschilds 20 und damit die angestrebte Festigkeit des Antriebsgehäuses 3 ist es auch nicht notwendig, dass das Lagerschild 20 eine vollflächige Platte ist. Auch das Lagerschild 20 mit einem Verbindungsbereich aus diskreten Streben 21, 22, 23 ermöglicht eine ausreichende Aussteifung und leistet damit einen Beitrag zur Festigkeit des Antriebsgehäuses 3 insgesamt.
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Gemäß den 6 - 8 verfügt das Lagerschild 20 vorzugsweise über insgesamt drei Streben 21, 22, 23. Diese sind so zueinander angeordnet, dass sie, in einer Ansicht längs der Drehachse A, gemeinsam ein auf dem Kopf stehendes „Y“ wiedergeben. Denn der Winkelabstand zwischen den beiden Streben 22, 23 ist geringer, als der Winkelabstand jeder dieser beiden Streben 22, 23 zu der Strebe 21. Nachfolgend wird die Strebe 21, welche sich bei im Fahrzeug montierter Antriebsachse nach oben erstreckt, als die erste Strebe bezeichnet, und die im Fahrzeug nach schräg unten weisenden Streben 22 und 23 werden als zweite Strebe bzw. dritte Strebe bezeichnet.
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Zwischen der zweiten Strebe 22 und der dritten Strebe 23 befindet sich eine erste Öffnung 31 in Gestalt eines Öffnungssegments. Zwischen der ersten Strebe 21 und der zweiten Strebe 22 befindet sich eine Öffnung 33 in Gestalt ebenfalls eines Öffnungssegments. Zwischen der ersten Strebe 21 und der dritten Strebe 23 befindet sich eine Öffnung 32 in Gestalt ebenfalls eines Öffnungssegments.
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Beim Ausführungsbeispiel sind die Öffnungen bzw. Öffnungssegmente 32, 33 von gleicher Größe, hingegen ist die bei montierter Fahrzeugachse unten liegende Öffnung 31 wegen des geringeren Winkels zwischen den Streben 22, 23 von geringerer Öffnungsfläche.
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Die Streben 21, 22, 23 sind, in Umfangsrichtung des Lagerschilds, von unterschiedlicher Breite. Die Breite der zwei Streben 22, 23, durch die jeweils ein Kühlmittelkanal 40 verläuft, ist größer als die Breite der ersten Strebe 21, durch die kein Kühlmittelkanal verläuft. Solche Querschnitte der Streben, in denen kein Kühlmittelkanal 40 verläuft, können außerdem von geringerer Dicke sein. Zum Beispiel können die Streben in diesen nicht für Kühlzwecke genutzten Querschnitten mit gewichtsreduzierenden Ausnehmungen versehen sein.
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Der in der Strebe 22 und/oder in der Strebe 23 verlaufende Kühlmittelkanal 40 reicht von dem Lagergehäuse 25, in dessen Inneres er mündet, bis zu einer Kühlmittelöffnung 41, mit der der Gehäusemantel 4 in Verlängerung der Strebe versehen ist. Die Kühlmittelöffnung 41 ist eine Gewindebohrung radial in dem Gehäusemantel 4. Der Querschnitt der Kühlmittelöffnung 41 ist größer als der Querschnitt des in der Strebe 22, 23 verlaufenden Kühlmittelkanals 40, so dass ohne Kühlmittel-Druckverlust in diese Gewindebohrung ein Kühlmittel-Anschlussstutzen 42 eingeschraubt sein kann. Über den Kühlmittel-Anschlussstutzen 42 wird Kühlmittel eingespeist, welches dann über den Kühlmittelkanal 40 in das Zentrum des Lagergehäuses 25 gelangt, um die dort angeordneten Wälzlager 45A, 45B der Rotorwellen zu kühlen.
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Das Lagergehäuse 25 ist in Längsrichtung des Antriebsgehäuses 3 breiter als die Breite bzw. Dicke der Streben 21, 22, 23. Das Lagergehäuse 25 ist auf der Drehachse A mit einer Durchgangsöffnung 47 versehen, die sich aus mehreren Längsabschnitten zusammensetzt. Die beiden äußeren Längsabschnitte der Durchgangsöffnung 47 sind Lageraufnahmen, in denen die Außenringe der die Rotorwellen 8A, 8B lagernden Wälzlager 45A, 45B sitzen. In dem mittleren Längsabschnitt der Durchgangsöffnung 47 mündet der Kühlmittelkanal 40. Zwischen den genannten Längsabschnitten befindet sich jeweils ein weiterer, kurzer Längsabschnitt, der als Kühlmittelzuführung zu den Wälzlagern 45A bzw. 45B dient. Über diese Kühlmittelzuführung, welche jeweils zwischen dem Innenring und dem Außenring der Wälzlager 45A, 45B mündet, gelangt ein Teil des über den Kühlmittelkanal 40 in die Durchgangsöffnung 47 einströmenden Kühlmittels in den Bereich der Wälzkörper der Wälzlager 45A, 45B.
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Gemäß 4 sind die beiden Rotorwellen 8A, 8B auf zumindest einem Teil ihrer Länge Hohlwellen, die einander zugewandt offen sind. Ein anderer Teil des über den Kühlmittelkanal 40 in die Durchgangsöffnung 47 einströmenden Kühlmittels kann daher in die Rotorwellen 8A, 8B einströmen, und von dort über in den Rotorwellen 8A, 8B ausgebildete Querbohrungen 51 in den Rotor 8 des jeweiligen Elektroantriebs gelangen.
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Zum Verstreben des Antriebsgehäuses 3 sind die Streben 21, 22, 23 mit ihren äußeren Enden radial gegen den Gehäusemantel 4 abgestützt. Zusätzlich ist jede Strebe 21, 22, 23 axial gegen eine Rippe 60 abgestützt, die innen an dem Gehäusemantel 4 einstückig ausgebildet ist. Durch das axiale Abstützen gegen die Rippe 60 ist die Längsposition des Lagerschilds 20 innerhalb des Antriebsgehäuses 3 eindeutig festgelegt.
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Die Rippe 60 ist hier allerdings keine über den gesamten Umfang des Gehäusemantels 4 durchgehende Rippe, sondern sie setzt sich in Umfangsrichtung aus einzelnen, getrennten Rippensegmenten zusammen. Die Rippensegmente befinden sich vorzugsweise nur auf jenen Umfangsabschnitten des Gehäusemantels 4, auf denen sich auch die äußeren Enden der Streben 21, 22, 23 befinden.
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Da sich die Rippe 60 aus einzelnen Rippensegmenten zusammensetzt, kann der Gehäusemantel 4 auf den Umfangsabschnitten ohne Rippensegmente mit z. B. Fenstern, Öffnungen oder dergleichen Durchbrüchen versehen sein. Beim Ausführungsbeispiel wird dies dazu genutzt, in dem Gehäusemantel im Bereich der zweiten Öffnung 32 und im Bereich der dritten Öffnung 33 jeweils ein Fenster 62, 63 auszubilden.
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Durch das Fenster 62, 63 und durch die zweite Öffnung 32 bzw. die dritte Öffnung 33 führen Elektroleitungen zu Anschlussleisten 61A, 61B der Elektroantriebe 5A, 5B. Die beiden Anschlussleisten 61A, 61B sind innerhalb des Gehäusemantels 4 auf unterschiedlichen, nämlich auf einander gegenüberliegenden Umfangsabschnitten angeordnet. Dementsprechend sind auch die zwei Fenster 62, 63 auf einander gegenüberliegenden Umfangsabschnitten im Gehäusemantel 4 ausgebildet.
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Außen sind die Fenster 62, 63 jeweils durch einen Schutzkasten 64, 65 abgedeckt. In dem Schutzkasten 65 befinden sich elektrische Verbindungsklemmen 59, von denen Elektroleitungen zu der Anschlussleiste 61A des ersten Elektroantriebs 5A führen. Der Masseleiter der Elektroleitung ist in einem Gewindeloch 69 des Lagergehäuses 25 kontaktiert. Auch in dem anderen Schutzkasten 64 befinden sich elektrische Verbindungsklemmen 59, von denen Elektroleitungen zu der Anschlussleiste 61B des zweiten Elektroantriebs 5B führen. Wiederum ist der Masseleiter der Elektroleitung in einem Gewindeloch in dem Lagergehäuse 25 kontaktiert.
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Die Anschlussleiste 61A des ersten Elektroantriebs 5A erstreckt sich bis in die Öffnung 32 hinein, und die Anschlussleiste 61B des zweiten Elektroantriebs 5A erstreckt sich bis in die Öffnung 33 hinein. Für eine besonders kompakte Anordnung erstrecken sich die beiden Anschlussleisten 61A, 61B so weit in die jeweiligen Öffnungen 32, 33 hinein, dass sich die Anschlussleisten 61A, 61B in Längsrichtung des Antriebsgehäuses 3 teilweise überlappen.
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Die Schutzkästen 64, 65 sind, um die elektrische Antriebseinheit innerhalb des umgebenden Fahrzeugs kompakt zu halten, derart gestaltet, dass die Haupterstreckung der Schutzkästen 64, 65 parallel zu den Drehachsen A ist (1). Vorzugsweise erstrecken sich die Schutzkästen 64, 65 in eine Richtung, so dass elektrische Anschlusskabel auf einer einzigen Fahrzeugseite verlegt werden können.
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Auf dem Längsabschnitt des Antriebsgehäuses 3, auf dem sich der Lagerschild 20 befindet, ist der Gehäusemantel 4 an seiner am tiefsten gelegenen Stelle mit einer oder mit mehreren Kühlmittelöffnungen 70 versehen. Aufgrund dieser Position der Kühlmittelöffnung 70 verbindet diese die zwischen den Streben 22, 23 angeordnete erste Öffnung 31 mit einer außen an dem Gehäusemantel 4 angeordneten Kühlmittelwanne 71. Kühlmittel kann daher über die Kühlmittelöffnung 70 in die am tiefsten Ort der Antriebseinheit angeordnete Kühlmittelwanne 71 abfließen, und sich dort sammeln.
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Als Kühlmittel geeignet ist, da dieses auch Teile der elektrischen Motoren durchströmt, vor allem ein Kühlöl. Dieses sollte von solcher Spezifikation sein, dass es außerdem gute Schmiereigenschaften bei der Schmierung der Wälzlager 45A, 45B und der weiteren Wälzlager der Antriebseinheit hat.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Rohrabschnitt
- 3
- Antriebsgehäuse
- 3A
- Getriebegehäuse
- 3B
- Getriebegehäuse
- 4
- Gehäusemantel
- 5A
- Elektroantrieb
- 5B
- Elektroantrieb
- 8
- Rotor
- 8A
- Rotorwelle
- 8B
- Rotorwelle
- 10A
- Wellenende
- 10B
- Wellenende
- 20
- Lagerschild
- 21
- Strebe
- 22
- Strebe
- 23
- Strebe
- 25
- Lagergehäuse
- 31
- Öffnung
- 32
- Öffnung
- 33
- Öffnung
- 40
- Kühlmittelkanal
- 41
- Kühlmittelöffnung
- 42
- Kühlmittel-Anschlussstutzen
- 45A
- Wälzlager
- 45B
- Wälzlager
- 47
- Durchgangsöffnung
- 51
- Querbohrung
- 59
- Verbindungsklemme
- 60
- Rippe
- 61A
- Anschlussleiste
- 61B
- Anschlussleiste
- 62
- Fenster
- 63
- Fenster
- 64
- Schutzkasten
- 65
- Schutzkasten
- 68
- Elektroleitung
- 69
- Gewindeloch für Masseleiter
- 70
- Kühlmittelöffnung
- 71
- Kühlmittelwanne
- A
- Drehachse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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