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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Kaliumsulfatherstellung aus polymineralischen Kalirohsalzen, sog. Hartsalzen, welches weder die Anlage von Salzhalden noch den Abstoß von Salzlösungen benötigt. Sämtliche in den polymineralischen Hartsalzen vorkommenden Mineralsalze werden vollständig stofflich verwertet und zu Produkten verarbeitet, wodurch sowohl Aufhaldung als auch Lösungsabstoß entbehrlich werden.
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Rohstoffgrundlage der Kaliumsulfatherstellung ist polymineralisches Hartsalz, welches in Mitteldeutschland in großen Lagerstätten vorkommt. Polymineralisches Hartsalz besteht hauptsächlich aus den Kalimineralen Sylvin (KCl), Langbeinit (K2SO4 · 2MgSO4), Kainit (KCl · MgSO4 · 2,75H2O) und Polyhalit (K2SO4 · MgSO4 · 2CaSO4 · 2H2O) sowie den reinen Sulfatmineralen Kieserit (MgSO4 . H2O), Anhydrit (CaSO4) sowie Halit (NaCl) und etwas Tonmineralen. Das Kalimineral Carnallit (KCI · MgCl2 · 6H2O) ist in typischen Hartsalzen nur geringfügig vorhanden.
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Aus den im geförderten Hartsalz vorkommenden kaliumhaltigen Mineralbestandteilen lassen sich das chloridfreie Kalidüngemittel Kaliumsulfat (K2SO4) und aus dem Steinsalzanteil Natriumchlorid in Siedesalzqualität herstellen. Die Sulfatminerale Kieserit, Kainit und Langbeinit werden bei höherer Temperatur und entsprechend längerer Verweilzeit nach der vorangegangenen Abtrennung der Chloride gelöst, Polyhalit muss durch thermische Behandlung calciniert werden oder ergibt ein langsam lösliches chloridfreies Kalium-Magnesium-Schwefel-Düngemittel.
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Kaliumsulfat wird aus den aufgelösten Sulfaten durch Umsetzung mit Kaliumchlorid gewonnen. Am Ende des Gewinnungsprozesses verbleiben nur gegebenenfalls Calciumsulfat und das durch Konversion gebildete Magnesiumchlorid als hochkonzentrierte Lösung. Diese kann entweder stofflich verwertet werden, z. B. zur MgO-Herstellung oder durch Zusatz von Bindemitteln aus der Stoffgruppe CaO / MgO als Versatz in Grubenhohlräume verbracht werden.
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Durch die vollständige stoffliche Verwertung sämtlicher Mineralbestandteile entstehen wertvolle Produkte und lediglich etwas Tonschlamm bleibt übrig.
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Stand der Technik
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Die Verarbeitung polymineralischer Hartsalze wurde in Mitteldeutschland im sog. Unstrut-Kalirevier über Jahrzehnte im industriellen Maßstab durchgeführt und erst 1991 eingestellt. Als Produkte wurden Kalium-Magnesiumdüngemittel mit 38 bis 42 Prozent K2O-Gehalt und größer 3,5 Prozent MgO durch ein Flotationsverfahren gewonnen. Durch zusätzliche Kieseritflotation wurden Kali-Kieserit-Produkte mit 18 bis 20 Prozent MgO und 7 bis 8 Prozent K2O hergestellt. Der Polyhalitgehalt des Rohsalzes wurde nur unzureichend als Produkt ausgebracht. Die typische Rohsalzqualität und der Stand der Technik der Verarbeitungsverfahren ist ausführlich in „Kali im Südharz-Unstrut-Revier“ Band 2, S 722 bis 767 sowie Band 3, S. 208 bis 209, beides herausgegeben vom Deutschen Berbaug-Museum Bochum 2003 bzw. 2005, beschrieben. Sowohl der Heißlöseprozess polymineralischer Hartsalze als auch deren flotative Aufbereitung führten nicht zu hochprozentigem Kaliumchlorid oder zu Kaliumsulfat. Die Produktionsrückstände stellten stets eine Verlustquelle und wegen der Notwendigkeit einer Aufhaldung wasserlöslicher Salze ein permanentes Umweltproblem dar. Diese Probleme waren auch eine Ursache dafür, dass in der Vergangenheit keine Herstellung von Kaliumsulfat möglich war.
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Die Herstellungsverfahren für Kaliumsulfat auf der Rohstoffgrundlage von Kaliumchlorid und löslichen Magnesiumsulfathydraten (z. B. MgSO4 · 7H2O) sind hinreichend bekannt und ebenfalls in „Kali im Südharz-Unstrut-Revier“, Band 3, Bochum 2005, Seiten 231 bis 242 beschrieben. Die üblichen Verfahren beruhen auf dem sog. konzentrierten Verfahren, welches mit Kaliumchlorid und Bittersalz arbeitet und in zwei Umsetzungsstufen Schönit (Kalimagnesia) als Zwischenprodukt herstellt. Das durch Konversion aus MgSO4 und KCl gebildete Magnesiumchlorid verlässt den Herstellungsprozess als möglichst konzentrierte sog. Kalimagnesialauge. Diese kann weiter aufkonzentriert werden, um darin gelöstes Kalium und Sulfat zurückzugewinnen.
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Aus dem Stand der Technik ist ersichtlich, dass Kaliumsulfatverfahren die Verwendung von natriumchloridarmen oder -freien Rohstoffen erfordern. Deshalb muss insbesondere das verwendete Kaliumchloridkristallisat einen KCI-Gehalt über 95 Prozent haben. Eine weitere Voraussetzung für eine verlustarme Kaliumsulfatherstellung ist ein dem Molverhältnis von Kalium zu Sulfat wie 2:1 nahekommendes Verhältnis der Komponenten K: SO4 in den Rohstoffen, sowie das in der Umsetzungdreaktion aus KCl und MgSO4 gebildete Magnesiumchlorid ohne Gewässerbelastung ausführen zu können.
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Ziel der Erfindung
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Die Erfindung hat das Ziel, aus vielkomponentigen polymineralischen Hartsalzen als Hauptprodukt Kaliumsulfat herzustellen und den Anfall möglicher fester und flüssiger Abprodukte vollständig zu vermeiden, wodurch weder Salzhalden noch Salzlösungsabstoß erforderlich werden. Sämtliche Komponenten des vielkomponentigen Rohsalzes sollen als hochwertige Produkte gewonnen werden einschließlich des Steinsalzes als Siedesalz.
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Aufgaben der Erfindung
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Die Erfindung muss zunächst die Aufgabe lösen, die Vielzahl der unterschiedlichen Mineralkomponenten trotz ihrer extrem feinen Verwachsung sehr scharf und vollständig voneinander zu trennen. Die Komponenten Kaliumchlorid, Natriumchlorid, Magnesiumsulfat und Calciumsulfat müssen voneinander getrennt als Zwischenprodukte gewonnen werden, so dass daraus Kaliumsulfat durch Konversion von MgSO4 und KCl und das Natriumchlorid von den anderen Komponenten getrennt anfällt. Im Einzelnen bedeudet dass aus den Komponenten KCl und MgSO4 muss durch Konversion K2SO4 gewonnen werden. NaCl muss rein gewonnen werden und die Sulfatminerale Polyhalit und Anhydrit müssen als chloridfreier K-Mg-S Dünger gewonnen, oder als Rohstoff für zusätzliche K2SO4 Herstellung genutzt werden. Weiterhin ist die Aufgabe zu lösen, die Sulfatminerale Polyhalit und Anhydrit entweder für Düngezwecke in Form eines chloridfreien K2O-M9O-CaO-SO4-Düngers oder als weiteren Rohstoff für Kaliumsulfat zu verwenden.
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Wesen der Erfindung
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Die Herstellung von Kaliumsulfat als auch die Herstellung von NaCI-Siedesalz aus einem vielkomponentigen Mineralgemisch erfordert eine praktisch vollständige Trennung der in den verschiedenen Mineralen gebundenen Komponenten KCl, K2SO4, MgSO4, CaSO4 und NaCl voneinander. Wegen der komplizierten Zusammensetzung des Rohsalzes und wegen der extrem intensiven Verwachsung der Minerale lässt sich diese notwendige Bedingung weder durch ein nasses noch ein trockenes Sortierverfahren erfüllen. Ebenso scheidet ein herkömmlicher Heißlöseprozess als Trennverfahren aus. Das Wesen der Erfindung besteht in der Trennung des komplexen mineralgemisches und die Separierung in die einzelnen Komponenten unter Ausnutzung der Löslichkeiten bei unterschiedlichen Temperaturen.
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Die Lösung der erfinderischen Aufgabe erfolgt schrittweise wie folgt:
- 1. Das auf < 4mm zerkleinerte Rohsalz wird mit einer berechneten Menge kalten Wasser bei 10-25°C behandelt. Die Dauer dieser Behandlung soll 30 Minuten nicht überschreiten. Dabei lösen sich chlorichischen Minerale Syloin, Halit und soweit vorhanden, Carnallit und Kainit vollständig auf. Die sulfatischen Minerale Kieserit, Langbeinit, Polyhalit und Anhydrit verbleiben im Löserückstand. Aus dieser selektive Auslaugung entstandenen, an KCl und NaCI gesätigtrn Extraktlösung, können durch bekannte Eindampfkristallisationsverfahren die Alkalichloride KCl und NaCl als ausreichend reine Produkte gewonnen werden.
- 2. Die im Rückstand verbliebenen, in kaltem Wasser wenig bzw. langsam löslichen, sulfatischen Minerale Langbeinit und Kieserit werden nun bei Temperaturen von 60-80°C und ausreichender Verweilzeit von 6-12 haus dem Rückstand 1 extrahiert und bilden den Sulfatrohstoff für eine Kaliumsulfatproduktion. Der in diesem Schritt anfallende Rückstand 2 enthält Polyhalit und Anhydrit.
- 3 Der Rückstand 2 enthält Polyhalit und Anhydrit. Aus diesem Rückstand 2 kann nach einer Thermischen Behandlung und der damit verbundenen Strukturumwandlung dad Polyhalit weiteres K2SO4 und MgSO4 gelöst und für eine Gewinnung von K2SO4 und MgSO4 gelöst und für eine Gewinnung von K2SO4 nutzbarer gemacht werden.
Alternativ dazu ist die Nutzung des Polyhalit als Langzeitdünger (K-MG-S) möglich.
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Dadurch wird auch bei vielkomponentigen Mineralbestand und intensiven Mineralverwachsung, dass durch eine Behandlung des zerkleinerten Rohsalzes mit einer berechneten Menge an kaltem Wasser bei etwa 10 bis 25°C die Chloridminerale Sylvin (KCl), Halit (NaCl) und soweit vorhanden Carnallit und Kainit gelöst werden. Tiefe Lösetemperatur und begrenzte Lösedauer von max. 30 Minuten führen zu einer vollständigen Auflösung der Chloridminerale während die Sulfatminerale Kieserit (MgSO4 · H2O), Langbeinit (K2SO4 · 2MgSO4), Polyhalit (K2SO4 · MgSO4 · 2CaSO4 · 2H2O) und Anhydrit (CaSO4) als Löserückstand verbleiben. Durch diese selektive Auslaugung löslicher Chloridminerale entsteht eine an KCl und NaCl gesättigte Extraktlösung mit nur geringen Verunreinigungen durch Tonminerale sowie gelöstes CaSO4, MgSO4 und MgCl2. Diese Extraktlösung lässt sich durch bekannte Eindampf-Kristallisationsverfahren in ausreichend reine Alkalichloride (KCI und NaCl) trennen. Die Kondensation des verdampften Lösemittels Wasser ergibt reines Kondensat, das für eine erneute Verwendung zum Kaltlösen oder als Prozesswasser für die Kaliumsulfatherstellung Verwendung finden kann.
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Der suspendierte Ton lässt sich vor der Eindampfung der Extraktlösung durch Sedimentation vollständig entfernen. Die schwerlöslichen Sulfatminerale werden als Sulfatrohstoff für die Kaliumsulfatherstellung verwendet. Die Minerale Kieserit und Langbeinig sind zwar in kaltem Wasser sehr wenig bzw. sehr langsam löslich und verbleibenbei den angewendeten Temperaturen und Verweilzeiten in Löserückstand.
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Bei erhöhten Temperaturen erhöht sich jedoch die Lösegeschwindigkeit von Kieserit und Langbeinit auf ein Vielfaches. Im Unterschied zu Polyhalit und Anhydrit lösen sich beide Sulfatminerale bei höheren Temperaturen, etwa 60 bis 80 °C und ausreichender Verweilzeit, von etwa 6 bis 12 Stunden, vollständig auf. Das zu etwa 9 bis 12 Masseprozent im Rohsalz enthaltene Mineral Polyhalit und der Anhydrit verbleiben dagegen als unlöslicher Rückstand. Da Polyhalit zu 30 Prozent aus Kaliumsulfat, zu 20 Prozent aus Magnesiumsulfat und zu 45 Prozent aus Calciumsulfat besteht, stellt dieser Rückstand ebenfalls einen brauchbaren K-MG-Dünger dar. Durch Behandeln bei hohen Temperaturen von etwa 450°C wird Polyhalit calciniert, wodurch das enthaltene Kaliumsulfat und Magnesiumsulfat wasserlöslich werden. Durch die Calcination mit anschließender Auslaugung werden sowohl das Kaliumsulfat als auch das Magnesiumsulfat des Polyhalits für eine zusätzliche Kaliumsulfatherstellung zugänglich. Nach der Laugung verbleibt als Reststoff nur Calciumsulfat in Form von Gips oder Anhydrit.
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Beispiel 1:
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Bei einer stündlichen Rohsalzverarbeitung von 200 Tonnen eines aus dem typischen Komponenten bestehenden polymineralischen Hartsalzes mit 10 % Sylvin-KCI, 45 % NaCl, 14 % MgSO4 · H2O, 6 % K2SO4 · 2 MgSO4, 1 % KCl · MgCl2 6H2O, 0,5 % KCl · MgSO4 · 2,75 H2O und 0,5 % Ton wird das aus dem Grubenbetrieb angelieferte Rohsalz auf eine Korngröße < 4 mm zerkleinert und kontinuierlich dem Kaltlöseprozess zugeführt. Die Auslaugung erfolgt in zwei hintereinandergeschalteten Schneckenlöseapparaturen mit Wasser bei einer Temperatur von 10 bis 20 °C und einer Verweilzeit von max. 15 bis 20 Minuten je Löseapparat.
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Die erforderliche Wassermenge beträgt etwa 300 t/h. Es lösen sich etwa 130 t/h Chloridminerale und es entsteht 350 m3/h Extraktlösung mit 105 g/l KCl, 257 g/l NaCl, 2 g/l MgCl2, 2 g/l MgSO4 und 860 g/l H2O sowie 68 t/h Löserückstand bestehend aus nicht aufgelöstem Kieserit, Polyhalit, Langbeinit und Anhydrit. Der Ton verbleibt suspendiert in der Extraktlösung und lässt sich durch Eindicken und Filtration vollständig entfernen. Störende Gehalte an Calcium in der Extraktlösung werden als CaCO3 gefällt und ebenfalls vor deren Weiterverarbeitung abgetrennt.
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Die Gewinnung von Kalium- und Natriumchlorid aus der Extraktlösung erfolgt durch mehrstufiges Eindampfen der Lösung. Dazu gibt es zwei alternative Möglichkeiten:
- Möglichkeit 1: Mehrstufiges Eindampfen im Vakuum bis an die Grenze der Sulfatlöslichkeit, Abtrennung des KCl-, NaCI-Kristallisates von der eingedampften Lösung und Trennung des KCI-, NaCI-Kristallisates durch heißes Umlösen.
- Möglichkeit 2: Eindampfen der Extraktlösung zusammen mit Mutterlauge der KCI-Kristallisation bei etwa 100 °C bis nahe an die Grenze der KCI-Löslichkeit. Abtrennung des NaCl-Kristallisates bei Eindampftemperatur, anschließend Kühlkristallisation der KCl-, NaCl-gesättigten Lösung auf 25 bis 30 °C und Abtrennung des KCI-Kristallisates von der Mutterlauge, wonach diese in den Eindampfprozess zurückgeführt wird.
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Das Kaliumchloridkristallisat wird durch bekanntes Waschen mit weinig Wasser (Deckprozess) auf eine Qualität von > 95 % KCl eingestellt. Es werden 36 t/h Kaliumchlorid gewonnen. Natriumchlorid enthält wegen der Kristallisation aus KCI-gesättigter Lösung interkristallin bis zu 1 Prozent KCl und > 99 % NaCl. Sofern es sich in dieser Qualität nicht als Chemierohstoff verwenden lässt, führt ein Auflösen in reinem Kondensat und anschließendes Wiederauskristallisieren durch Wasserverdampfung zu einer NaCI-Qualität > 99,9 % NaCl bei geringfügiger Abschlämmung von KCIangereicherter Mutterlauge. Die weitere Verarbeitung des sulfatischen Löserückstandes erfolgt nach bekanntem Verfahren mit einer Mischung aus heißem Wasser und Bittersalzmutterlauge bei hoher Lösetemperatur und hoher Lösezeit. Insgesamt lösen sich 28 t/h Kieserit und 12 t/h Langbeinit und es verbleiben 22 t/h Polyhalit und 6 t/h Anhydrit als Löserückstand.
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Die heiße Lösung nach dem Kieserit-Langbeinitlöseprozess besteht aus 5 t/h K2SO4, 31 t/h MgSO4 und etwa 64 t/h H2O. Durch Abkühlung auf etwa 25 °C kristallisiert ein Teil des Magnesiumsulfates als Heptahydrat aus. Die Umsetzung zu Kaliumsulfat kann mit der entstandenen Suspension erfolgen. Es können aber auch Teilmengen des Magnesiumsulfates als Bittersalz in den Prozess der Kaliumsulfatherstellung eingebracht werden.
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Durch Zugabe von 38,5 t/h Kaliumchlorid werden etwa 90 Prozent des enthaltenen Magnesiumsulfates in Kaliumsulfat umgesetzt, wodurch insgesamt 45 t/h Kaliumsulfat anfallen. Das durch Konversion gebildete Magnesiumchlorid fällt als schönitgesättigte Lösung an, die etwa 180 g/l MgCl2-Gehalt hat und nach Eindampfung bis auf etwa 300 g/l MgCl2 und Rückgewinnung eines Teiles der gelösten Wertstoffe als KCl und Kainit etwa folgende Zusammensetzung hat: 300 g/l MgCl2, 40 g/l MgSO4, 50 g/l KCl, 20 g/l NaCl.
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Insgesamt werden im Kaliumsulfatprozess aus 2 t/h zugeführtem und 36,5 t/h aus dem Rohsalz erzeugten Kaliumchlorid 45 t/h Kaliumsulfat und etwa 73 m3/h MgCl2-Finallösung erzeugt.
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Der polyhalitisch-anhydritische Löserückstand wird getrocknet und ergibt 28 t/h chloridfreien Langzeitdünger mit den Nährstoffgehalten 12 % K2O, 5 % MgO, 23 % CaO, 22 % S.
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Die MgCl2-Finallösung wird mit etwa 8 - 10 Prozent Dolomitkalkhydrat vermischt als selbsterhärtendes pumpfähiges Versatzmaterial in vorhandene oder Rohsalzabbau entstandene Grubenbaue verbracht.
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Pro Jahr werden aus 1.500.000 Tonnen Rohsalz folgende Produkte erzeugt:
- - 350.000 t/a Kaliumsulfat (50 / 52 % K2O)
- - 650.000 t/a NaCI-Siedesalz
- - 200.000 t/a K-Mg-Ca-S-Dünger (12 % K20, 5 % MgO).
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Der Produktionsprozess benötigt 14.000 t/a zusätzliches Kaliumchlorid und ca. 40.000 t/a Branntdolomit.
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Beispiel 2:
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Die Prozessführung und die Rohsalzzusammensetzung sind im Beispiel 1 dargestellt. Abweichend von Beispiel 1 wird der verbleibende Löserückstand aus 22 t/h Polyhalit und 6 t/h Anhydrit bei 450 °C max. 1 Stunde thermisch behandelt. Das Auslaugen des abgekühlten Calcinates ergibt 60 m3/h K2SO4-M9SO4-Extrakt mit etwa 102 g/l K2SO4, 70 g/l MgSO4, 3 g/l CaSO4 und 940 g/l H2O sowie etwa 16 t/h CaSO4 Halbhydrat.
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Durch vollständiges Verdampfen des Wassers werden 10,5 t/h Feststoff erhalten. Nach Pressgranulierung entsteht ein chloridfreies K-Mg-Düngemittel mit > 30 % K2O, > 12 % MgO, > 20 % S.
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Pro Jahr werden aus 1.500.000 Tonnen Rohsalz
- - 350.000 t/a Kaliumsulfat (50 / 52 % K2O)
- - 650.000 t/a NaCI-Siedesalz
- - 80.000 t/a K-Mg-Düngemittel (30 % K20, 12 % MgO, 20 % S)
- - 120.000 t/a CaS04-Halbhydrat
als Produkte hergestellt.
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KCI-Bedarf und Bindemittelbedarf entsprechen Beispiel 1.
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Beispiel 3:
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Aus 200 Tonnen verarbeitetes Rohsalz gemäß Beispiel 2 resultieren 45 t/h Kaliumsulfat und 60 m3/h K2SO4-MgSO4-Extrakt der Zusammensetzung gemäß Beispiel 2. Durch Zusatz von 7,9 t/h Kaliumchlorid und Verdampfung von 35 t/h Wasser und Abkühlen auf 25 °C werden 10,3 t/h Kaliumsulfat und 24 m3/h K2SO4-gesättigte Lösung der Zusammensetzung 180 g/l KCI, 55 g/l MgSO4, 95 g/l MgCl2, 895 g/l H2O erhalten. Weiteres Eindampfen dieser Lösung ergibt 7,6 m3/h Lösung mit 300 g/l MgCl2, 40 g/l MgSO4 und 50 g/l KCl. Es kristallisieren 3,9 t/h KCl und 1,0 t/h MgSO4 als KCI-Kainitgemisch. Die zurückgewonnenen Wertstoffe werden in den Prozess der Kaliumsulfatherstellung zurückgeführt.
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Insgesamt werden aus 1.500.000 t/a Rohsalz als Hauptprodukt etwa 430.000 t/a Kaliumsulfat und 650.000 t/a NaCI-Siedesalz sowie 120.000 t/a CaSO4-Halbhydrat als Produkte gewonnen.
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Beispiel 4:
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Die Prozessführung erfolgt gemäß Beispiel 1. Abweichend ist die Weiterbehandlung der anfallenden MgCl2-Finallösung. Eine Menge von 10 m3/h wird zunächst durch Zusatz von 370 kg CaCl2 entsulfatisiert. Nach Abtrennung des Fällgipses wird die Lösung mit einer äquivalenten Menge 20 prozentiger Natriumhydroxidlösung versetzt. Dadurch fällt das Magnesium als Magnesiumhydroxid und es bildet sich eine äquivalente Menge Natriumchlorid. Das gefällte Magnesiumhydroxid wird abgetrennt, gewaschen und kann als Flammhemmermaterial verwendet werden.
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Die aus NaCl und KCl bestehende Lösung wird mit der Lösung aus dem Kaltlaugungsprozess vermischt und eingedampft.
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Die restliche MgCl2-Finallösung wird mit dem Bindemittel Dolomitkalkhydrat vermischt und als Versatz dem Grubenbetrieb zugeführt.
- Neben
- 350.000 t/a Kaliumsulfat
650.000 t/a NaCl-Siedesalz aus dem Hauptprozess
200.000 t/a K-Mg-Ca-S-Dünger
werden mittels Zusatz von 21 kt/a NaOH und 2,8 kt/a CaCl2 etwa 11.500 t/a Mg-Hydroxid als Nebenprodukt hergestellt.
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Beispiel 5:
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Die Prozessführung erfolgt analog Beispiel 3. Es werden jedoch abweichend von der beschriebenen Prozessführung 6,5 t/h Magnesiumsulfat in Form von 13 t/h Bittersalz aus der Prozessstufe des Kieseritlöseprozesses abgezweigt, getrocknet und damit etwa 100.000 t/a MgSO · 7H2O als Nebenprodukt erzeugt. Dadurch entfällt die Zufuhr von Fremd-KCl und die produzierte Kaliumsulfatmenge reduziert sich um 9,5 t/h bzw. etwa 70.000 t/a auf etwa 360.000 t/a produziertes Kaliumsulfat.