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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung mit integrierter Wäschebehandlungsfunktionalität, einen Träger für eine solche Vorrichtung und ein Verfahren zum Nutzen einer solchen Vorrichtung.
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Aus dem Stand der Technik, beispielsweise aus der
WO 2016 099 225 A1 und der
US 2015 0 159 315 A1 , sind Schränke bekannt, die zusätzlich eine Wäschebehandlungsfunktionalität aufweisen und z. B. automatisch ein in dem Schrank aufgehängtes Hemd bügeln. Weitere Beispiele für derartige Schränke werden von SWASH®, Effie® oder LG® (als LG Styler) vertrieben.
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Typischerweise können solche Behandlungsschränke die darin angeordneten Kleidungsstücke auffrischen, trocknen, beduften und/oder bügeln. Durch ein Trocknen eines mithilfe eines Spannsystems auf Spannung gehaltenen Hemdes sollen hier Knitter entfernt werden. Um das Hemd zu spannen, kommen je nach Gerät und Hersteller unterschiedliche Methoden zum Einsatz, wie z. B. das Aufblasen einer im Hemd steckenden Textil- bzw. Bügelpuppe mit warmer Luft.
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Als nachteilhaft hat sich allerdings bei solchen Vorrichtungen mit integrierter Wäschebehandlungsfunktionalität erwiesen, dass sie vergleichsweise bauraumfüllend dimensioniert werden müssen, wenn sie auch große Hemden zur Behandlung aufspannen sollen. So beträgt etwa die Breite eines aufgespannten XXL Hemdes von einem Ärmelende zum anderen Ärmelende bis zu 180 cm. Ein entsprechender Wäschebehandlungsschrank für solche Hemden ist mit vernünftigen Maßen nicht umsetzbar. Zur Lösung dieses Problems kennt der Stand der Technik, insbesondere bei den von SWASH® vertriebenen Schränken, beispielsweise das Bügeln eines eingefalteten Kleidungsstücks, wobei das gefaltete Kleidungsstück mit Klemmen, die per Seilzug unter Federspannung gehalten werden, gespannt wird.
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Hiervon ausgehend macht es sich die vorliegende Erfindung zur Aufgabe, eine bauraumökonomische Vorrichtung mit integrierten Wäschebehandlungsfunktionalität und ein zugehöriges Verfahren bereitzustellen, mit dem sich Kleidungsstücke möglichst optimal behandeln lassen.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch 1, durch einen Träger gemäß Anspruch 14 und ein Verfahren gemäß Anspruch 15. Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie der Beschreibung und den beigefügten Figuren.
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Gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung ist eine Vorrichtung mit integrierter Wäschebehandlungsfunktionalität, insbesondere ein Wäschebehandlungsmöbelstück für den Hausgebrauch, vorgesehen, mit dem sich in einem Betriebszustand in der Vorrichtung ein Kleidungsstück einer Behandlung unterziehen lässt, wobei die Vorrichtung einen Träger zum Halten des Kleidungsstücks in der Vorrichtung aufweist, wobei der Träger derart konfiguriert ist, einen ersten Teilbereich des Kleidungsstücks für die Behandlung aufzuspannen, ohne einen zweiten Teilbereich aufzuspannen.
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Gegenüber dem Stand der Technik ist eine Vorrichtung mit Wäschebehandlungsfunktionalität vorgesehen, die dazu ausgelegt ist, einen ersten Teilbereich aufzuspannen, ohne einen zweiten Teilbereich aufzuspannen. Dadurch lassen sich der erste und der zweite Teilbereich des Kleidungsstücks etappenweise behandeln und gleichzeitig erfahren der erste Teilbereich und der zweite Teilbereich eine optimale und insbesondere individuelle Behandlung, was sich wiederum vorteilhaft auf die Behandlungsqualität auswirkt. Insbesondere kann auf ein Falten des Kleidungsstücks verzichtet werden. Durch das etappenweise Behandeln des Kleidungsstücks kann zudem vermieden werden, dass das Kleidungsstück vollständig aufgespannt werden muss. Entsprechend kann die Vorrichtung vergleichsweise klein dimensioniert werden, auch wenn überdurchschnittliche Kleidergrößen behandelt werden sollen.
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Vorzugsweise handelt es sich bei der Vorrichtung um eine abgeschlossene Räumlichkeit, in deren Innenraum im Betriebszustand die Behandlung stattfindet. Mögliche Betriebszustände sind beispielsweise ein Bügeln, ein Beduften, ein Auffrischen, ein Entknittern und/oder ein Waschen. Besonders bevorzugt ist es vorgesehen, innerhalb der Vorrichtung das Kleidungsstück zu bügeln. Entsprechend sind für die Behandlung jeweils Behandlungsvorrichtungen vorgesehen, mit denen sich beispielsweise ein Reinigungs- und/oder Duftmittel auf das Kleidungsstück sprühen lässt oder mit dem sich das Kleidungsstück bügeln lässt. Beispielsweise sind hierfür Düsen, Sprühelemente und/oder Heizelemente vorgesehen, die die Behandlung vornehmen können. Insbesondere lassen sich diese Behandlungsvorrichtungen innerhalb des Innenraums, in dem die Behandlung stattfindet, verschieben bzw. bewegen, um die jeweilige Behandlungsvorrichtung relativ zum Kleidungsstück auszurichten bzw. zu bewegen. Vorzugsweise umfasst die Vorrichtung eine Klappe und/oder Tür bzw. ein Rollo, die oder der es im geöffneten Zustand erlaubt, das Kleidungsstück innerhalb der Vorrichtung zu platzieren bzw. nach der Behandlung der Vorrichtung wieder zu entnehmen, insbesondere ohne dass die Vorrichtung selbst betreten werden muss. Vorzugsweise handelt es sich bei der Vorrichtung um ein Möbelstück, das heißt ein Wäschebehandlungsmöbelstück für den Hausgebrauch. Entsprechend ist das Möbelstück beispielsweise ein Schrank oder eine Kommode oder in diese integriert. Es ist auch vorstellbar, dass sich die Kleidungsstücke in einem Nicht-Betriebszustand ebenfalls in der Vorrichtung bzw. in dem Wäschebehandlungsmöbelstück befinden. Das Wäschebehandlungsmöbelstück kann zudem verschiebbar gelagert sein und beispielsweise Rollen an seinem Boden aufweisen, die es gestatten, die Vorrichtung an einem beliebigen Ort in der Wohnung zu versetzen bzw. zu verschieben.
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Als Träger ist insbesondere ein solches Element zu verstehen, auf das sich das jeweilige Kleidungsstück aufziehen lässt. Vorzugsweise ist der Träger bügelartig oder bügelähnlich aufgebaut und ist beispielsweise größtenteils innerhalb des Kleidungsstücks platziert während der Behandlung. Alternativ ist es vorstellbar, dass der Träger das Kleidungsstück an seiner Außenseite und/oder Innenseite an bestimmten Punkten oder umlaufend kontaktiert bzw. berührt. Dies wird beispielsweise durch einen entsprechend dimensionierten Drahtkörper realisiert. Als Kleidungsstücke kommen Hemden, Hosen, Mützen, Kleider oder Mäntel infrage. Ein erster Teilbereich könnte beispielsweise ein Ärmel eines Hemdes oder ein Zentralbereich des Hemdes sein. Vorzugsweise ist der erste Teilbereich vom zweiten Teilbereich bzw. einem dritten Teilbereich durch eine Naht am Kleidungsstück getrennt. Es ist auch vorstellbar, dass der erste Teilbereich beispielsweise den Kragen oder die Manschetten eines Hemdes umfasst. Unter einem Aufspannen versteht der Fachmann insbesondere, dass der erste Teilbereich des Kleidungsstücks zumindest in einem derartigen Zustand ist, der es erlaubt, dass die gesamte Fläche des ersten Teilbereiches gleichmäßig und gleichartig homogen der jeweiligen Behandlung unterzogen werden kann. Davon unterscheidet sich der unaufgespannte zweite Teilbereich insofern, als dass er gar nicht und/oder nur teilweise absteht. Insbesondere weist der unaufgespannte zweite Teilbereich keinerlei Steifigkeit auf, sondern hängt im Wesentlichen einfach herunter. Vorzugsweise nimmt der aufgespannte erste Teilbereich ein Volumen ein, das mindestens 80 % des maximal einnehmbaren Volumens des ersten Teilbereichs entspricht, und/oder der zweite Teilbereich nimmt ein Volumen ein, das maximal 20 % des maximal einnehmbaren Volumens des zweiten Teilbereichs entspricht.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist es vorgesehen, dass die Vorrichtung, insbesondere der Träger, derart konfiguriert ist, dass der erste Teilbereich des Kleidungsstücks in einem ersten Behandlungsschritt und ein zweiter Teilbereich des Kleidungsstücks in einem zweiten Behandlungsschritt aufgespannt ist. Dabei ist es insbesondere vorgesehen, dass der zweite Teilbereich im ersten Behandlungsschritt nicht aufgespannt ist und der erste Teilbereich im zweiten Behandlungsschritt nicht aufgespannt ist. Ferner ist es vorstellbar, dass ein dritter Teilbereich ausgebildet ist und dieser dritte Teilbereich beispielsweise während des ersten Behandlungsschrittes und des zweiten Behandlungsschrittes aufgespannt ist oder in einem alternativen Modus in einem dritten Behandlungsschritt aufgespannt ist, ohne dass der erste Teilbereich und der zweite Teilbereich zeitgleich aufgespannt sind. Beispielsweise handelt es sich bei dem ersten Teilbereich um einen ersten Ärmel eines Hemds, bei dem zweiten Teilbereich um einen zweiten Ärmel des Hemdes und bei einem dritten Teilbereich um den zentralen Körperbereich des Hemdes. Für den Fachmann ist es ersichtlich, dass sich die Anzahl der Teilbereiche beliebig weit fortsetzen lässt und mit entsprechender Zunahme der Teilbereiche der erforderliche Platzbedarf für das Aufspannen reduziert werden kann, insbesondere dann, wenn jeder einzelne Teilbereich separiert aufgespannt wird, ohne dass die anderen Teilbereiche gleichzeitig aufgespannt werden. Dabei ist es insbesondere vorgesehen, dass sich der erste Teilbereich, der zweite Teilbereich und/oder der dritte Teilbereich anhand der Textilmaße und -bauart festlegen lasen. So lässt sich etwa ein Ärmel nur entlang seiner Längsrichtung in einzeln (von innen) aufspannbare Elemente unterteilen, nicht jedoch quer dazu. Ähnliches gilt für den zentralen Teil eines Hemds: Der lässt sich im Wesentlichen nur im Ganzen aufspannen, ein vertikales Unterteilen in Segmente wäre möglich, ein horizontales Unterteilen klappt so nicht. Damit unterscheidet man sich insbesondere von Spannelementen, die punktuell das Kleidungsstück kontaktieren. Entsprechend können so sehr kompakte bzw. bauraumökonomische Vorrichtungen mit Wäschebehandlungsfunktionalität gebaut werden. Vorzugsweise ist der Träger derart konfiguriert, dass ein Nutzer einstellen kann, ob die dritte Kammer und die zweite Kammer gleichzeitig oder jeweils einzeln aufgespannt werden sollen.
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Weiterhin ist es bevorzugt vorgesehen, dass die Vorrichtung, insbesondere der Schrank, derart dimensioniert ist, dass sich nur der erste Teilbereich bzw. der zweite Teilbereich gleichzeitig aufspannen lässt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist es vorgesehen, dass der Träger beweglich gelagert ist. Dabei ist es vorstellbar, dass der Träger rotieren kann und/oder eine Translationsbewegung durchführen kann. Es ist auch vorstellbar, dass der Träger zumindest bereichsweise verschwenkbar ist, um das Kleidungsstück beispielsweise während der Behandlung schräg auszurichten (insbesondere schräg zur Gravitationsrichtung). Vorzugsweise ist der Träger an einer Schiene befestigt, entlang der der Träger bewegt werden kann. Vorzugsweise ist es vorgesehen, dass während des ersten Behandlungsschritts der erste Teilbereich auf einer ersten Seite der Vorrichtung aufgespannt ist und während des zweiten Behandlungsschritts der zweite Teilbereich auf einer der ersten Seite gegenüberliegenden zweiten Seite der Vorrichtung aufgespannt ist. Es ist allerdings auch vorstellbar, dass der Träger um eine Rotationsachse rotiert werden kann, insbesondere zwischen dem ersten und dem zweiten Behandlungsschritt. Alternativ ist es denkbar, dass der Träger oder ein Teil des Trägers verschwenkbar ist. Hierzu ist ein Scharnier in die Schnittstelle zwischen der Stange bzw. Schiene und dem Träger oder in den Träger selbst integriert. Mittels eines pneumatischen oder elektrischen Aktuators lässt sich der Träger dann beispielsweise verschwenken. Ferner ist es denkbar, dass die Bewegung des Trägers manuell durchführbar ist, beispielsweise über einen außerhalb der Vorrichtung angebrachten Hebel, oder automatisiert durchgeführt wird. Vorzugsweise erfolgt die Translationsbewegung parallel zur Haupterstreckungsebene des aufgehängten Kleidungsstücks bzw. senkrecht zu dem Verlauf einer Schiene oder Stange, an der das Kleidungsstück mittels des Trägers aufgehangen wird. Dabei kann eine Antriebseinrichtung bzw. ein Aktuator in den Träger und/oder in das Gehäuse bzw. die Aufhängung für den Träger integriert sein.
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Vorzugsweise ist es vorgesehen, dass die Vorrichtung derart konfiguriert ist, dass der Träger von einer ersten Ausrichtung im ersten Behandlungsschritt in eine zweite Ausrichtung im zweiten Behandlungsschritt überführt wird bzw. überführbar ist. Dadurch ist es in vorteilhafter Weise möglich, das Kleidungsstück derart auszurichten, dass innerhalb der Vorrichtung ausreichend Platz gegeben wird zum Aufspannen des jeweiligen ersten bzw. zweiten Teilbereichs des Kleidungsstücks. Beispielsweise lässt sich der Träger zwischen dem ersten Behandlungsschritt und dem zweiten Behandlungsschritt seitlich verschieben, sodass der an der Seite freiwerdende Raum jeweils ausreichend ist, dass der jeweilige Teilbereich aufgespannt werden kann. Insbesondere wird der Träger um eine Strecke bewegt, die das Expandieren bzw. Aufspannen der jeweils zu bügelnden Hälfte des Kleidungsstücks in dem dann freiliegenden Teil der Vorrichtung ermöglicht. Hierzu wird das Kleidungsstück bevorzugt jeweils in einen Randbereich der Vorrichtung befördert.
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In einer Ausführungsform ist es vorgesehen, dass der erste Teilbereich und/oder der zweite Teilbereich mechanisch und/oder pneumatisch aufspannbar ist. Beispielsweise lässt sich ein mechanisches Aufspannen durch ein Federsystem bzw. einen Federrahmen oder ein Seilspannsystem oder Ähnliches realisieren. In diesem Fall kann auf die Integration von Druckluft und Druckluftleitungen verzichtet werden. Alternativ ist es vorstellbar, dass der erste Teilbereich und/oder der zweite Teilbereich pneumatisch aufgespannt wird. In diesem Fall könnte man auf aufwendige Seilspannsysteme oder Blattfederrahmen verzichten. Der Vorteil einer mechanischen Lösung zum Aufspannen des ersten Teilbereichs bzw. zweiten Teilbereichs ist darin zu sehen, dass man mit einer vergleichsweise dünnen Feder- und/oder Seilkonstruktion entsprechend Platz sparen kann. Vorzugsweise ist es vorstellbar, dass der erste und/oder zweite Teilbereich pneumatisch aufspannbar ist und der dritte Teilbereich mechanisch aufspannbar ist oder umgekehrt.
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Vorzugsweise ist es vorgesehen, dass der Träger eine aufblasbare erste Kammer und/oder eine zweite aufblasbare Kammer aufweist, wobei die erste Kammer im ersten Behandlungsschritt mit einem Fluid gefüllt ist und/oder die zweite Kammer in dem zweiten Behandlungsschritt mit dem Fluid gefüllt ist. Beispielsweise handelt es sich bei dem Fluid um einen Dampf und/oder Gas, das unter Druck in die jeweils erste Kammer und/oder zweite Kammer eingeführt wird, um diese aufzublasen und insbesondere den aufgeblasenen Zustand aufrechtzuhalten. Hierzu ist insbesondere ein Leitsystem vorgesehen, bei dem zumindest jeweils eine Leitung in die erste Kammer und/oder die zweite Kammer geführt wird und das Fluid über ein Ventilsystem, insbesondere mittels eines oder mehrerer Steuerventile, kontrolliert in die erste Kammer oder zweite Kammer geführt wird. Die Ventile können dabei beispielsweise in dem Träger integriert sein und/oder in die Schiene, an der der Träger verschiebbar gelagert ist. Insbesondere sind die Ventile derart gestaltet, dass sie abhängig von der Position bzw. Ausrichtung des Trägers geschaltet werden können. Hierzu werden beispielsweise elektrische Schnittstellen und/oder mechanische Schnittstellen verwendet, die zum Ansteuern der jeweiligen Ventile bzw. des Ventilsystems genutzt werden können.
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Insbesondere ist es vorgesehen, dass in der ersten Kammer und/oder der zweiten Kammer mindestens eine Verstrebung zur gezielten Ausrichtung des ersten Teilbereichs des Kleidungsstücks im ersten Behandlungsschritt und im zweiten Behandlungsschritt vorgesehen ist. Mittels dieser Verstrebung, beispielsweise wie in einer Rippen-Luftmatratze in Form eines geteilten Aufblaskörpers, lässt sich zum Beispiel vermeiden, dass eine Tiefe im aufgeblasenen Zustand des ersten Teilbereichs bzw. des zweiten Teilbereichs zu groß wird und eine entsprechend größere Dimensionierung der Vorrichtung erforderlich wäre. Stattdessen könnte man gezielt eine elliptische Deformation im aufgeblasenen Zustand erwirken, die es gestattet, eine möglichst flache Vorrichtung mit integrierter Wäschebehandlungsfunktionalität zu realisieren. Als Tiefe wird die senkrecht zur Haupterstreckungsebene des aufgehängten Kleidungsstücks verlaufende Ausdehnung verstanden. Vorzugsweise ist die Verstrebung aus einem elastischen bzw. flexiblen Material gefertigt. Insbesondere lässt sich mittels der Verstrebung die Ausrichtung im aufgeblasenen Zustand derart kontrollieren und steuern, dass sie an die gewünschte Dimensionierung der Vorrichtung mit integrierter Wäschebehandlungsfunktionalität angepasst werden kann.
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Vorzugsweise ist es vorgesehen, dass der Träger zumindest bereichsweise aus einem luftdurchlässigen Material gefertigt ist, insbesondere im Bereich der ersten Kammer, der zweiten Kammer und/oder der dritten Kammer. Beispielsweise ist der Träger teilweise aus leicht luftdurchlässigem Textilmaterial, wie Fallschirmseide, ausgebildet. Ferner ist es vorstellbar, dass der Träger Klappsysteme für Manschetten, Knopfleisten und/oder Kragen aufweist, sowie Mittel zum Anpassen von Form und Größe der Trägers an das Kleidungsstück, wie z. B. ein Einschnürband.
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Insbesondere ist es vorgesehen, dass die Vorrichtung eine Heizeinrichtung und/oder eine Kühleinrichtung zum Einstellen einer Temperatur des in die erste Kammer und/oder die zweite Kammer einzuleitenden Fluids aufweist. Dadurch lässt sich die Temperatur des Fluids innerhalb der ersten Kammer und/oder der zweiten Kammer einstellen. Insbesondere wird so ermöglicht, dass beispielsweise beim Aufblasen heißer bzw. warmer Dampf innerhalb der ersten Kammer angeordnet wird und so bereits ein wärmender Effekt auf den ersten Teilbereich des Kleidungsstücks veranlasst wird.
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Weiterhin ist es vorgesehen, dass die Vorrichtung dazu ausgelegt ist, pneumatisch den Träger zwischen der ersten Ausrichtung und der zweiten Ausrichtung zu überführen. Dadurch lässt sich insbesondere das Druckfluid, das zum Befüllen der ersten und/oder zweiten Kammer vorgesehen ist, dazu benutzen, den Träger zwischen der ersten Ausrichtung und der zweiten Ausrichtung zu überführen. Hierbei ist es insbesondere vorgesehen, dass sich die Vorrichtung zunutze macht, dass die Bewegung des Trägers und das Aufblasen einer der Kammern synchron erfolgt. Insbesondere reicht es dann aus, mittels eines Steuerventils eine Ventilstellung zu nutzen, synchron die Kammer mit dem Fluid zu befüllen und gleichzeitig den Träger oder einen Teil des Trägers zu bewegen. Beispielsweise sorgt die Druckluft für eine Translationsbewegung entlang der Schiene, in dem sie einen pneumatischen Zylinder oder ein Ballonelement füllt. Hierzu wird beispielsweise ein zu vernachlässigender Teil der Aufblasluft zur Ansteuerung bzw. Versorgung des pneumatischen Aktuators verwendet. Dabei ist es vorstellbar, dass der Träger einen ortsfesten Teil aufweist, der als Widerlager für den pneumatischen Aktuator dient und einen beweglichen Teil, der mittels des pneumatischen Aktuators die Überführung von der ersten Ausrichtung in die zweite Ausrichtung realisiert. Dabei wird beispielsweise der bewegliche Teil vom als Widerlager dienenden ortsfesten Teil mittels des pneumatischen Aktuators weggedrückt. Beispielsweise umfasst der bewegliche Teil hierzu eine Gleitführung, wie z. B. eine kugelgelagerte Rollführung. Es ist für den Fachmann ersichtlich, dass der pneumatische Aktuator ergänzend oder alternativ auch für die Überführung des Trägers von der ersten Ausrichtung in die zweite Ausrichtung genutzt werden kann, wenn es sich bei der Bewegung um eine Rotationsbewegung und/oder eine Schwenkbewegung handelt. Dadurch ist weniger Mechanik in der Vorrichtung erforderlich und es ist möglich, auf eine aktive Positionssteuerung zu verzichten.
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Bevorzugt ist es vorgesehen, dass der Träger in einer Schnittstelle in der Vorrichtung austauschbar befestigbar ist. Durch das austauschbare Befestigen lassen sich verschiedenartige Träger in der Vorrichtung für die Wäschebehandlung nutzen. Dabei ist es insbesondere von Vorteil, wenn der jeweilige Träger an das entsprechende Kleidungsstück angepasst ist. Beispielsweise ist es vorstellbar, dass die Träger größenabhängig und/oder passformabhängig ausgestaltet sind. Es ist auch vorstellbar, dass der Träger für ein Hemd sich von einem Träger für eine Hose unterscheidet. Dabei ist es insbesondere erforderlich, dass der Träger mit einer Schnittstelle, an die er an die Schiene und/oder Aufhängung in der Vorrichtung gekoppelt wird, kompatibel ist. Insbesondere müssen an der Schnittstelle entsprechende Leitungen, insbesondere elektrische Leitungen und/oder Druckluftleitungen, aneinander koppelbar sein. Beispielsweise ist für jede Kammer eine Leitung vorgesehen, wobei die Leitung einen trägerseitigen Abschnitt und einen aufhängungsseitigen Abschnitt aufweist. Dabei sind der trägerseitige Abschnitt und der aufhängungsseitige Abschnitt derart gestaltet, dass sie dichtend ineinander übergehen bzw. miteinander gekoppelt sind, wenn der Träger an der Aufhängung bzw. der Schnittstelle in der Vorrichtung aufgehangen ist. Weiterhin vorteilhaft ist, dass sich die Kleidungsstücke auf mehrere Träger auf Vorrat aufziehen lassen, insbesondere während eine Behandlungsvorgangs für ein anderes Kleidungsstück, so dass ein schneller Wechsel zwischen zu behandelnden Kleidungsstücken möglich ist. Gleiches gilt für die Nachbehandlung der Kleidungsstücke, wenn man einen austauschbaren Träger nutzt. Ferner stellt der Träger ein Ersatzteil dar, das vergleichsweise einfach zu ersetzen ist, wenn der ursprünglich genutzte Träger beispielsweise kaputt gegangen ist.
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Weiterhin ist es vorgesehen, dass die Vorrichtung mehrere Träger umfasst, mit denen mehrere Kleidungsstücke in der Vorrichtung individuell der Behandlung unterzogen werden können. Dabei ist es insbesondere vorgesehen, dass der jeweilige Träger, dessen Kleidungsstück behandelt werden soll, zunächst einmal freigelegt wird, beispielsweise durch eine seitliche Bewegung des Trägers (in einer Richtung senkrecht zur Haupterstreckungsebene) und anschließend wird das jeweilige Kleidungsstück auf dem entsprechenden Träger behandelt.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Träger als Bügelpuppe ausgebildet. Die Bügelpuppe nimmt insbesondere die Gestalt des jeweiligen Kleidungsstücks an und gestattet somit ein möglichst optimales Aufblasen des jeweiligen Teilbereichs bzw. ersten Teilbereichs und des zweiten Teilbereichs, bei dem die jeweiligen Flächen des ersten bzw. des zweiten Teilbereich gleichmäßig gestützt bzw. aufgespannt werden können.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Träger für die erfindungsgemäße Vorrichtung. Alle beschriebenen Vorteile und Merkmale der Vorrichtung lassen sich analog auf den Träger übertragen und andersrum.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist zudem ein Verfahren zum Behandeln eines Kleidungsstücks umfassend die Schritte
- - Positionieren des Kleidungsstücks an einem Träger,
- - Anordnen des Trägers in einer Vorrichtung mit integrierter Wäschebehandlungsfunktionalität und
- - bereichsweises Aufspannen des Kleidungsstücks um zumindest einen ersten Teilbereich des Kleidungsstücks, insbesondere nur einen ersten Teilbereich, zu behandeln in einem ersten Behandlungsschritt. Alle für den Träger und/oder die Vorrichtung beschriebenen Merkmale und Vorteile lassen sich analog übertragen auf das Verfahren und andersrum.
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Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Gegenstands mit Bezug auf die beigefügte Figur. Einzelne Merkmale der einzelnen Ausführungsform können dabei im Rahmen der Erfindung miteinander kombiniert werden.
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Es zeigt:
- 1: eine Vorrichtung mit integrierter Wäschebehandlungsfunktionalität gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
- 2 ein Kleidungsstück (oben) und einen Träger (unten) gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
- 3 eine Vorrichtung mit integrierter Wäschebehandlungsfunktionalität gemäß einer weiteren bevorzugt Ausführungsform
- 4 die Vorrichtung aus 3 während eines ersten Behandlungsschritts
- 5 die Vorrichtung aus 3 während eines zweiten Behandlungsschritts und
- 6 ein Flussdiagramm zur Illustration eines Verfahrens zur Wäschebehandlung gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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In 1 ist eine Vorrichtung 1 mit integrierter Wäschebehandlungsfunktionalität illustriert. Insbesondere handelt es sich hierbei um ein Wäschebehandlungsmöbel bzw. einen Wäschebehandlungsschrank. Ein wesentlicher Bestandteil eines solchen Wäschebehandlungsschranks ist ein Gehäuse 9, innerhalb dessen das darin angeordnete Kleidungsstück 2 einer Behandlung unterzogen wird, beispielsweise entknittert, entduftet, beduftet und/oder gebügelt wird. Hierzu sind entsprechende Behandlungsvorrichtungen innerhalb des Gehäuses 9 vorgesehen, die mit dem Kleidungsstück 2 während der Behandlung in Wechselwirkung treten, beispielsweise sind Düsen vorgesehen, mit denen ein Wasch- und/oder Duftmittel auf das Kleidungsstück 2 gesprüht wird oder es ist ein Glättelement vorgesehen, das heizbar ist und mit dem sich das Kleidungsstück 2 bügeln lässt. Es ist auch vorstellbar, dass im Gehäuse 9 eine Tür und/oder Klappe befestigt ist, die sich zum Befüllen und/oder zur Entnahme des Kleidungsstücks 2 öffnen lässt.
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In 2 ist beispielhaft ein Kleidungsstück 2 in Form eines Hemdes dargestellt. Das Hemd weist einen ersten Teilbereich 11 und einen zweiten Teilbereich 12 auf. Der erste Teilbereich 11 ist der rechte Ärmel und der zweite Teilbereich 12 ist der linke Ärmel. Ferner ist ein dritter Teilbereich 13 vorgesehen, der den Zentralbereich des Hemdes darstellt. Im unteren Abschnitt ist ein Träger 3 für das Kleidungsstück 2 vorgesehen, insbesondere in Form einer puppenartigen Trägerstruktur, die der Form des Kleidungsstücks 2 angepasst ist. Entsprechend weist der Träger 3 hier eine erste Kammer 21, eine zweite Kammer 22 und eine dritte Kammer 23 auf. Dabei ist der Träger 3 bügelartig ausgestaltet und umfasst ein Strebenelement 43 sowie ein Kopfelement 42, mit dem eine Verbindung an einer Schnittstelle 8 innerhalb der Vorrichtung 1 hergestellt werden kann. Die Schnittstelle 8 für den Träger 3 ist vorzugsweise selbst an einer Schiene 7 befestigt und umfasst ein weiteres Strebenelement 41, welches an dem Träger 3 zugewandten Ende ein entsprechendes Aufnahmeelement 40 aufweist.
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In 3 ist eine Vorrichtung 1 mit integrierter Wäschebehandlungsfunktionalität gemäß einer zweiten beispielhaften Ausführungsform dargestellt. In dem hier dargestellten Beispiel ist der Träger 3 beweglich an der Schiene 7 gelagert, das heißt, der Träger 3 lässt sich durch eine Translationsbewegung T seitlich verschieben.
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In den 4 und 5 ist die Vorrichtung 1 aus der 3 während eines ersten Behandlungsschritts und eines zweiten Behandlungsschritts gezeigt. Im ersten Behandlungsschritt (4) ist der Träger 3 seitlich zur ersten Seite S1 der Vorrichtung 1 hin verschoben und die zweite Kammer 22 des Trägers 3 ist aufgeblasen. Infolgedessen wird der erste Teilbereich 11 des Kleidungsstücks 2 im ersten Behandlungsschritt aufgespannt sein. Gleichzeitig ist die erste Kammer 21 luftleer und entsprechend wird der erste Teilbereich 11 des Kleidungsstücks 2 nicht aufgespannt sein. Durch die Ausrichtung zur ersten Seite S1 hin lässt sich dennoch der zweite Teilbereich 12 des Kleidungsstücks 2 vollständig aufspannen und im zweiten Behandlungsschritt (5) entsprechend behandeln. Durch das separate bzw. individuelle Aufblasen der zweiten Kammer 22 ist es in vorteilhafter Weise möglich, zu vermeiden, dass das gesamte Kleidungsstück 2, in dem Fall ein Hemd, vollständig aufgespannt wird und dafür entsprechender Bauraum zur Verfügung gestellt werden müsste. Sobald der erste Behandlungsschritt, nämlich das Behandeln des ersten Teilbereichs 11 des Kleidungsstücks 2 in der zweiten Seite der Vorrichtung 1, beendet ist, wird der Träger 3 zur zweiten Seite S2 hin verschoben. Dadurch wird auf der ersten Seite S1 Raum freigegeben, der das Aufspannen des zweiten Teilbereichs 12 gestattet. Hierzu wird die erste Kammer 21 im zweiten Behandlungsschritt aufgeblasen.
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In 6 ist ein Verfahren zum Behandeln eines Kleidungsstücks 2 gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dargestellt. Insbesondere umfasst das Verfahren ein Positionieren 100 des Kleidungsstücks 1 an einem Träger 3, ein Anordnen 101 des Trägers 3 in einer Vorrichtung 1 mit integrierter Wäschebehandlungsfunktionalität, ein Aufspannen 102 eines ersten Teilbereichs 11 des Kleidungsstücks, ein Behandeln 103 des ersten Teilbereichs 11 des Kleidungsstücks 2 in einem ersten Behandlungsschritt mit anschließender Rückführung des ersten Teilbereichs 11 in einen unaufgespannten Zustand, ein bereichsweises Aufspannen 104 des zweiten Teilbereichs 12 des Kleidungsstücks 2 und Behandeln 105 des zweiten Teilbereichs 12 des Kleidungsstücks 2 mit anschließendem Überführen des zweiten Teilbereichs 12 in einen unaufgespannten Zustand und ein Entnehmen 106 des Kleidungsstücks 2 aus der Vorrichtung 1 mit integrierter Wäschebehandlungsfunktionalität.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Kleidungsstück
- 3
- Träger
- 7
- Schiene
- 9
- Gehäuse
- 11
- erster Teilbereich
- 12
- zweiter Teilbereich
- 13
- dritter Teilbereich
- 21
- erste Kammer
- 22
- zweite Kammer
- 40
- Aufnahmebereich
- 41
- weiteres Strebenelement
- 42
- Kopfelement
- 43
- Strebenelement
- 100
- Positionieren
- 101
- Anordnen
- 102
- Aufspannen des ersten Teilbereichs
- 103
- Behandeln des ersten Teilbereichs
- 104
- Aufspannen des zweiten Teilbereichs
- 105
- Behandeln des zweiten Teilbereichs
- 106
- Entnehmen
- S1
- erste Seite
- S2
- zweite Seite
- T
- Translationsbewegung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2016099225 A1 [0002]
- US 20150159315 A1 [0002]