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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Differentialübertragungskabel und einen Kabelbaum.
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Stand der Technik
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Es ist ein Differentialübertragungskabel bekannt, das für das Übertragen eines Hochfrequenzsignals in einem Differentialübertragungssystem verwendet wird. Das Differentialübertragungskabel weist eine Konfiguration auf, in der zwei Elektrodrähte mit jeweils einem Leiter und einem Isolator verdrillt sind und eine Hülle um die zwei verdrillten Elektrodrähte herum vorgesehen ist. In dem Differentialübertragungssystem werden Übertragungssignale, deren Phasen mit 180 Grad zueinander invertiert sind, gleichzeitig zu den zwei Elektrodrähten eingegeben. Auf einer Empfangsseite kann eine Differenz zwischen den zwei Übertragungssignalen synthetisiert werden, um eine Signalausgabe zu verdoppeln.
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Als ein derartiges Differentialübertragungskabel wurden zum Beispiel die in den PTLs 1 bis 3 beschriebenen Differentialübertragungskabel vorgeschlagen. Das in der PTL 1 beschriebene Differentialübertragungskabel weist eine Konfiguration auf, in der eine Hülle als ein Schlauch um zwei Elektrodrähte herum stranggepresst ist. Die Verdrillungsrichtung eines Litzendrahts, der die Leiter der Elektrodrähte bildet, und die Verdrillungsrichtung der zwei Elektrodrähte sind zueinander entgegengesetzt vorgesehen, und der Verdrillungsabstand des Litzendrahts ist nicht größer als 1/4 des Verdrillungsabstands der zwei Elektrodrähte gesetzt.
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Das in der PTL 2 beschriebene Differentialübertragungskabel weist eine Konfiguration auf, in der eine Hülle solide um zwei Elektrodrähte herum stranggepresst ist. Die zwei Elektrodrähte sind spiralförmig mit dazwischen einem Zwischenraum verdrillt, wobei der Zwischenraum zwischen den zwei Elektrodrähten mit einer die Hülle bildenden isolierenden Beschichtung gefüllt ist.
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Das in der PTL 3 beschriebene Differentialübertragungskabel weist eine Konfiguration auf, in der eine Hülle um die zwei spiralförmig verdrillten Elektrodrähte herum vorgesehen ist. Das Differentialübertragungskabel weist innere vorstehende Teile auf, die ebenfalls spiralförmig ausgebildet sind, um die zwei innerhalb der Hülle spiralförmig verdrillten Elektrodrähte zu drücken.
- PTL1: JP-A-2011-258330
- PTL 2: JP-A-2015-162405
- PTL 3: JP-A-2015-170431
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Als eine Methode zum Strangpressen der Hülle für das oben genannte Differentialübertragungskabel wird ein solides Strangpressen oder ein Schlauchstrangpressen verwendet. 8 und 9 sind Schnittansichten, die Differentialübertragungskabel gemäß Vergleichsbeispielen zeigen. Wenn ein solides Strangpressen verwendet wird, tritt wie in 8 gezeigt das Hüllenkunstharz in Zwischenräume C zwischen zwei miteinander verdrillten Elektrodrähten W ein. Wenn dabei das Hüllenkunstharz eine höhere relative dielektrische Konstante als PP (Polypropylen), PE (Polyethylen) usw. aufweist, das als das Material für die Isolatoren der Elektrodrähte W verwendet wird, oder wenn das Hüllenkunstharz eine deutlich höhere dielektrische Verlusttangente als PP, PE usw. aufweist (z.B. wenn die dielektrische Verlusttangente 1×10-3 überschreitet), ist die charakteristische Impedanz instabil und ist die Einfügungsdämpfungskennlinie reduziert. Dementsprechend wird vorzugsweise verhindert, dass das Hüllenkunstharz in die Zwischenräume C zwischen den zwei Elektrodrähten W eindringt.
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Wenn dagegen ein Schlauchstrangpressen verwendet wird, ist wie in 9 gezeigt die Kontaktfläche CA zwischen jedem der zwei Elektrodrähte W und einer Hülle S so klein, dass auch die Haftfestigkeit zwischen denselben klein ist. Weiterhin sind die dimensionalen Bedingungen für eine Anschlussverarbeitung des Differentialübertragungskabels streng. Wenn sich also jeder der zwei Elektrodrähte W von der Anschlussseite der Hülle S während der Anschlussverarbeitung aufgrund der geringen Haftfestigkeit zwischen dem Elektrodraht W und der Hülle S bewegt, ist die Übertragungsleistung und insbesondere die charakteristische Impedanz instabil und ist die Einfügungsdämpfungskennlinie reduziert. Dementsprechend sind die zwei Elektrodrähte W vorzugsweise an der Hülle S fixiert.
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Für das in der PTL 1 beschriebene Differentialübertragungskabel wird ein Schlauchstrangpressen durchgeführt. Dementsprechend sind die zwei Elektrodrähte nicht an der Hülle fixiert, was eine instabile charakteristische Impedanz mit sich bringt. Im Gegensatz dazu wird das solide Strangpressen für das in der PTL 2 beschriebene Differentialübertragungskabel durchgeführt. Dementsprechend sind die zwei Elektrodrähte an der Hülle fixiert. Jedoch tritt ein Hüllenkunstharz in die Zwischenräume zwischen den zwei Elektrodrähten ein, was eine instabile charakteristische Impedanz mit sich bringt. Und außerdem muss das Strangpressen der Hülle derart durchgeführt werden, dass ein konstanter Abstand zwischen den zwei Elektrodrähten aufrechterhalten wird. Deshalb erfordert das solide Strangpressen eine beträchtliche Anzahl von Herstellungsmannstunden im Vergleich zu einem gewöhnlichen Strangpressen. Weiterhin sind auch bei dem in der PTL 3 beschriebenen Differentialübertragungskabel die zwei Elektrodrähte an der Hülle fixiert, wobei jedoch ein Hüllenkunstharz (die inneren vorstehenden Teile) in Zwischenräume zwischen den zwei Elektrodrähten eindringt, was eine instabile charakteristische Impedanz mit sich bringt.
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Wie oben beschrieben, ist bei den in den PTLs 1 bis 3 beschriebenen Differentialübertragungskabeln das Problem gegeben, dass die charakteristische Impedanz instabil ist und die Anzahl von Herstellungsmannstunden größer ist.
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Die Erfindung bezweckt, diese im Stand der Technik gegebenen Probleme zu beseitigen. Es ist eine Aufgabe der Erfindung, ein Differentialübertragungskabel und einen Kabelbaum vorzusehen, mit denen die charakteristische Impedanz stabil gemacht und eine Vergrößerung der Anzahl von Herstellungsmannstunden unterdrückt werden kann.
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Die Erfindung sieht ein Differentialübertragungskabel vor, das umfasst: zwei Elektrodrähte; eine nicht-leitende Folie, die um die zwei Elektrodrähte gewickelt ist; und eine Hülle, die in einen Kontakt mit dem Umfang der Folie in einem gefüllten Zustand gebracht ist. Die Folie weist eine Klebeschicht auf einer Oberfläche der Folie auf. Die Folie ist derart um die zwei Elektrodrähte gewickelt, dass die Klebeschicht außen angeordnet ist.
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Bei dem Differentialübertragungskabel wird die nicht-leitende Folie um die zwei Elektrodrähte gewickelt und wird die Hülle in einen Kontakt mit dem Umfang der Folie gebracht und an dem Umfang der Folie in einem gefüllten Zustand ausgebildet. Dementsprechend werden die zwei Elektrodrähte durch die Folie hindurch durch die in dem gefüllten Zustand gesetzte Hülle fixiert. Gleichzeitig kann die Folie auch dann, wenn die Hülle in dem gefüllten Zustand gesetzt ist, das Eindringen eines Hüllenkunstharzes in Zwischenräume zwischen den zwei Elektrodrähten verhindern. Außerdem kann die Hülle durch ein gewöhnliches Strangpressen hergestellt werden, ohne dass eine Steuerung oder ähnliches der Distanz zwischen den zwei Elektrodrähten erforderlich ist. Weiterhin weist die Folie die Klebeschicht auf einer Fläche auf und ist die Folie um die zwei Elektrodrähte gewickelt, sodass die Klebeschicht außen angeordnet ist. Auf diese Weise kann die Haftfestigkeit zwischen der Folie und der Hülle verbessert werden, sodass die zwei Elektrodrähte fester fixiert werden können. Dementsprechend kann die charakteristische Impedanz stabil gemacht werden und kann eine Vergrößerung in der Anzahl von Herstellungsmannstunden unterdrückt werden.
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Bei dem Differentialübertragungskabel gemäß der Erfindung ist die Folie vorzugsweise lateral um die zwei Elektrodrähte gewickelt.
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Bei dem Differentialübertragungskabel wird die Folie lateral um die zwei Elektrodrähte gewickelt. Deshalb kann die Folie einfach um die zwei Elektrodrähte gewickelt und dabei gezogen werden. Außerdem kann die Spannung verbessert werden, sodass ein Eindringen des Hüllenkunstharzes in die Zwischenräume zwischen den zwei isolierten Elektrodrähten besser verhindert werden kann.
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Weiterhin sieht die Erfindung einen Kabelbaum vor, der das oben beschriebene Differentialübertragungskabel und ein anderes Glied, das einen Weichmacher enthält und neben dem Differentialübertragungskabel vorgesehen ist, umfasst.
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Der Kabelbaum umfasst das Differentialübertragungskabel und das andere Glied. Das andere Glied ist neben dem Differentialübertragungskabel vorgesehen und enthält den Weichmacher. Dabei kann verhindert werden, dass der in einer Umgebung mit einer hohen Temperatur verdampfte Weichmacher von dem anderen Glied zu Isolatoren der Elektrodrähte geht und eine Einfügungsdämpfungskennlinie verschlechtert.
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Gemäß der Erfindung können ein Differentialübertragungskabel und ein Kabelbaum vorgesehen werden, mit denen die charakteristische Impedanz stabil gemacht werden kann und eine Vergrößerung in der Anzahl von Herstellungsmannstunden unterdrückt werden kann.
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Figurenliste
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- 1 ist eine perspektivische Ansicht eines Kabelbaums, der ein Differentialübertragungskabel gemäß einer Ausführungsform der Erfindung umfasst.
- 2 ist eine perspektivische Ansicht, die das Differentialübertragungskabel von 1 zeigt.
- 3 ist eine Schnittansicht, die das Differentialübertragungskabel von 1 zeigt.
- 4 ist ein Kurvendiagramm, das ein Beispiel des Differentialübertragungskabels erläutert und eine charakteristische Impedanz eines ersten Beispiels zeigt.
- 5 ist ein Kurvendiagramm, das das Beispiel des Differentialübertragungskabels erläutert und eine Einfügungsdämpfungskennlinie des ersten Beispiels zeigt.
- 6 ist ein Kurvendiagramm, das ein anderes Beispiel des Differentialübertragungskabels erläutert und eine charakteristische Impedanz eines zweiten Beispiels zeigt.
- 7 ist ein Kurvendiagramm, das das andere Beispiel des Differentialübertragungskabels erläutert und eine Einfügungsdämpfungskennlinie des zweiten Beispiels zeigt.
- 8 ist eine Schnittansicht, die ein Differentialübertragungskabel gemäß einem ersten Vergleichsbeispiel zeigt.
- 9 ist eine Schnittansicht, die ein Differentialübertragungskabel gemäß einem zweiten Vergleichsbeispiel zeigt.
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BESCHREIBUNG EINER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORM
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer bevorzugten Ausführungsform beschrieben. Die Erfindung ist jedoch nicht auf die im Folgenden beschriebene Ausführungsform beschränkt, die auf verschiedene Weise geändert werden kann, ohne dass deshalb der Erfindungsumfang verlassen wird. Außerdem kann in der folgenden Beschreibung der bevorzugten Ausführungsform auf die Beschreibung eines Teils der Konfiguration verzichtet werden. Für die nicht beschriebenen Teile können öffentlich bekannte bzw. wohlbekannte Techniken verwendet werden, ohne dass dies einen Widerspruch zu den hier beschriebenen Inhalten darstellt.
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1 ist eine perspektivische Ansicht eines Kabelbaums, der ein Differentialübertragungskabel gemäß einer Ausführungsform der Erfindung umfasst. Wie in 1 gezeigt, umfasst der Kabelbaum WH ein Differentialübertragungskabel 1 und ein anderes Kabel (anderes Glied) 100.
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Zum Beispiel ist das andere Kabel 100 ein dickes Elektrokabel wie etwa ein Stromversorgungskabel oder ein dünnes Elektrokabel wie etwa ein weiteres Signalkabel. Das andere Kabel 100 umfasst einen Leiter 101 und einen Isolator 102, der den Umfang des Leiters bedeckt. Zum Beispiel enthält der Isolator 102 einen Weichmacher und ist etwa aus PVC (Polyvinylchlorid) ausgebildet. Weiterhin sind das Differentialübertragungskabel 1 und das andere Kabel 100 durch ein Kunstharzband RT miteinander verbunden oder ist ein Wellrohr (nicht gezeigt), ein Anschluss (nicht gezeigt), ein Steckverbinder oder ähnliches an dem Differentialübertragungskabel 1 und dem anderen Kabel 100 angebracht.
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2 ist eine perspektivische Ansicht, die das Differentialübertragungskabel 1 von 1 zeigt. 3 ist eine Schnittansicht, die das Differentialübertragungskabel 1 von 1 zeigt. Wie in 2 und 3 gezeigt, umfasst das Differentialübertragungskabel 1 zwei isolierte Elektrodrähte (auch einfach als Elektrodrähte bezeichnet) 10, eine Folie 20 und eine Hülle 30.
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Jeder der isolierten Elektrodrähte 10 umfasst einen Leiter 11 und einen Isolator 12, der auf dem Leiter 11 vorgesehen ist. Zum Beispiel können ein gehärteter Kupferdraht, ein versilberter gehärteter Kupferdraht, ein verzinnter gehärteter Kupferdraht, ein verzinnter Kupferlegierungsdraht usw. als der Leiter 11 verwendet werden. Der Leiter 11 ist in der Ausführungsform als ein einzelner Draht vorgesehen, wobei der Leiter 11 aber auch durch zwei oder mehr Elementdrähte gebildet werden kann. Der Isolator 12 ist ein Beschichtungsglied, das den Leiter 11 bedeckt. Zum Beispiel kann PE, PP, ein geschäumtes PE oder ein geschäumtes PP als das Material des Isolators 12 verwendet werden. Der Isolator 12 weist eine relative dielektrische Konstante von nicht größer als 2,5 auf.
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Die Folie 20 wird durch eine nicht-leitende Folie gebildet. Die Folie 20 weist einen zweischichtigen Aufbau auf, der eine Folienschicht 21 und eine Klebeschicht 22 umfasst. Eine derartige Folie 20 wird auf die zwei isolierten Elektrodrähte 10 derart gewickelt, dass die Folienschicht 21 innen angeordnet ist und die Klebeschicht 22 außen angeordnet ist. Auf diese Weise wird die Folie 20 mittels der Klebeschicht 22 an die äußere Hülle 30 geklebt.
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Die Folienschicht 21 ist zum Beispiel aus einem PET (Polyethylenterephthalat)-Kunstharz ausgebildet, das eine vorbestimmte Differenz oder mehr zu dem Löslichkeitsparameterwert (SP-Wert) des Weichmachers aufweist, der zugesetzt ist, um eine Flexibilität für das PVC vorzusehen. Vorzugsweise wird die Klebeschicht 22 geschmolzen, um eine Klebefunktion beim Strangpressen der Hülle 30 vorzusehen.
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Wenn die Folie 20 nicht an die Hülle 30 geklebt wird, kann die Folie 20 unvollständig geschnitten werden und beim Abstreifen der Hülle 30 während einer Anschlussverarbeitung des Differentialübertragungskabels 1 zurückbleiben. In diesem Fall muss ein Arbeiter die zurückbleibende Folie 20 manuell entfernen. Dadurch wird die Verarbeitungszeit verlängert. Und wenn die Folie 20 unvollständig entfernt wird, besteht außerdem die Gefahr, dass die Folie 20 während des Anschlusscrimpens verstemmt wird, wodurch ein Crimpfehler verursacht werden kann. Wenn die Folie 20 jedoch wie in der Ausführungsform mit der Klebeschicht 22 versehen ist, kann die Folie 20 mittels der Klebeschicht 22 an die Hülle 30 geklebt werden, wodurch das vorstehend geschilderte Problem gelöst wird.
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Weiterhin wird die Folie 20 in der Ausführungsform vorzugsweise lateral auf die zwei Elektrodrähte 10 gewickelt (spiralförmig gewickelt). Wenn nämlich die Folie 20 lateral gewickelt wird, kann die Folie 20 um die zwei isolierten Elektrodrähte 10 in einem Zustand gewickelt werden, in dem die Folie 20 eine vorbestimmte Spannung oder mehr aufweist.
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Vorzugsweise wird kein anderes Glied außer den isolierten Elektrodrähten 10 in der Folie 20 aufgenommen. In diesem Fall muss die durch das andere Glied verursachte Impedanzänderung nicht berücksichtigt werden.
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Die Hülle 30 ist ein Isolator, der einen Außenumfang der Folie 20 bedeckt. Die Hülle 30 ist in einem gefüllten Zustand auf die Außenumfangsseite der Folie 20 gesetzt. Die Hülle 30 ist also nicht als ein Schlauch mit einem inneren Zwischenraum konfiguriert, sondern ist in einem sogenannten soliden Zustand vorgesehen. Eine derartige Hülle 30 wird solide auf die zwei isolierten Elektrodrähte 10 und die Folie 20 stranggepresst. Die Hülle 30 ist also um die zwei isolierten Elektrodrähte 10 und die Folie 20 herum vorgesehen. Die Hülle 30 ist zum Beispiel aus einem Kunstharz wie etwa PVC ausgebildet, der eine relative dielektrische Konstante, die nicht kleiner als 2,5 ist, oder eine dielektrische Verlusttangente, die nicht kleiner als 1,0 × 10-3 ist, aufweist.
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Die Folienschicht 21 in der Ausführungsform ist aus dem PET-Kunstharz ausgebildet. Dementsprechend wird die Differenz des SP-Werts genutzt, um zu verhindern, dass der Weichmacher zu dem aus PP oder PE ausgebildeten Isolator 12 geht. Wenn nämlich die Hülle 30 aus PVC ausgebildet ist, besteht die Möglichkeit, dass ein in der Hülle 30 enthaltener Weichmacher oder der Weichmacher von dem Isolator 102 des anderen Kabels 100 in einer Umgebung mit einer hohen Temperatur verdampft und zu den Isolatoren 12 der isolierten Elektrodrähte 10 geht und eine Einfügungsdämpfungskennlinie verschlechtert. Dies kann jedoch in dieser Ausführungsform durch das PET-Kunstharz verhindert werden.
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Im Folgenden werden Eigenschaften des Differentialübertragungskabels 1 gemäß der Ausführungsform beschrieben. 4 bis 7 sind Kurvendiagramme, die Beispiele des Differentialübertragungskabels erläutern. 4 zeigt eine charakteristische Impedanz eines ersten Beispiels. 5 zeigt eine Einfügungsdämpfungskennlinie des ersten Beispiels. 6 zeigt eine charakteristische Impedanz eines zweiten Beispiels. 7 zeigt eine Einfügungsdämpfungskennlinie des zweiten Beispiels. Dabei werden die Kennlinien der Beispiele in 4 bis 7 durch eine durchgezogene Linie wiedergegeben und werden die Kennlinien eines Standardwerts durch eine dicke Linie wiedergegeben.
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Das Differentialübertragungskabel des ersten Beispiels wurde wie folgt konfiguriert. Ein nicht-komprimierter Litzendraht aus einer Kupferlegierung mit einer Konfiguration von 7/0,16 Nr./mm und einem Außendurchmesser von 0,480 mm wurde für jeden der Leiter verwendet. Die Leitergröße betrug 0,13 im Quadrat. Ein vernetztes PE wurde als das Material für jeden der Isolatoren verwendet. Der Endaußendurchmesser jedes der zwei isolierten Elektrodrähte betrug 0,83 mm. Ein Verdrillungsaußendurchmesser der zwei isolierten Elektrodrähte betrug 1,66 mm. Eine Folie war eine auf der Hüllenseite mit einem Kleber beschichtete PET-Folie mit einer Dicke von 0,012 mm. Die Folie wurde lateral um die zwei isolierten Elektrodrähte gewickelt. Der daraus resultierende Endaußendurchmesser betrug 1,70 mm. Ein hitzebeständiges PVC (105°C×3000h-Wärmebeständigkeit) mit einer Dicke von ungefähr 0,60 mm wurde als das Material für die Hülle verwendet. Der Endaußendurchmesser des Differentialübertragungskabels betrug 2,90 mm.
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Außerdem wurde das Differentialübertragungskabel des zweiten Beispiels wie folgt konfiguriert. Ein nicht-komprimierter Litzendraht aus einem gehärteten Kupfer mit einer Konfiguration von 7/0,26 Nr./mm und einem Außendurchmesser von 0,78 mm wurde für jeden der Leiter verwendet. Die Leitergröße betrug 0,35 im Quadrat. Ein vernetztes PE wurde als das Material für jeden der Isolatoren verwendet. Ein Endaußendurchmesser jedes der zwei isolierten Elektrodrähte betrug 1,35 mm. Ein Verdrillungsaußendurchmesser der zwei isolierten Elektrodrähte betrug 2,70 mm. Die gleiche Folie wie in dem ersten Beispiel wurde lateral auf die zwei isolierten Elektrodrähte gewickelt. Daraus resultierte ein Endaußendurchmesser von 2,74 mm. Es wurde die gleiche Hülle wie in dem ersten Beispiel verwendet. Folglich betrug der Endaußendurchmesser des Differentialübertragungskabels 3,94 mm.
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Wie in 4 und 6 gezeigt, war ein Standardwert der charakteristischen Impedanz in dem Differentialübertragungskabel nicht kleiner als 90Ω und nicht größer als 110Ω. Die charakteristische Impedanz des Differentialübertragungskabels gemäß dem ersten Beispiel erfüllte diesen Standardwert und war um 100Ω herum stabil. Die charakteristische Impedanz des Differentialübertragungskabels gemäß dem zweiten Beispiel erfüllte den Standardwert ebenfalls und war stabil nicht kleiner als 102Ω und nicht größer als 103Ω.
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Außerdem sollte die Einfügungsdämpfungskennlinie in dem Differentialübertragungskabel nicht größer als ein Standardwert (Linie L) in 5 und 7 sein. Die Einfügungsdämpfungskennlinie des Differentialübertragungskabels gemäß dem ersten Beispiel und dem zweiten Beispiel war nicht größer als die Linie L.
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Bei dem Differentialübertragungskabel 1 gemäß der Ausführungsform ist also die elektrisch nicht-leitende Folie 20 um die zwei isolierten Elektrodrähte 10 gewickelt und ist die Hülle 30 in einen Kontakt mit dem Umfang der Folie 20 gebracht und in dem gefüllten Zustand gesetzt. Dementsprechend werden die zwei isolierten Elektrodrähte 10 durch die Folie 20 hindurch durch die in dem gefüllten Zustand gesetzte Hülle 30 fixiert. Gleichzeitig kann die Folie 20 auch dann, wenn die Hülle 30 in dem gefüllten Zustand gesetzt ist, ein Eindringen des Hüllenkunstharzes in Zwischenräume zwischen den zwei isolierten Elektrodrähten 10 verhindern. Außerdem kann die Hülle 30 zum Beispiel durch ein gewöhnliches Strangpressen hergestellt werden, ohne dass eine Steuerung oder ähnliches der Distanz zwischen den zwei isolierten Elektrodrähten 10 erforderlich ist. Weiterhin wird die Folie 20 mit der Klebeschicht 22 auf ihrer einen Fläche derart gewickelt, dass die Klebeschicht 22 außen angeordnet ist. Dementsprechend kann die charakteristische Impedanz stabil gemacht werden und kann eine Vergrößerung in der Anzahl von Herstellungsmannstunden unterdrückt werden.
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Außerdem wird die Folie 20 mit der Klebeschicht 22 auf ihrer einen Fläche derart gewickelt, dass die Klebeschicht 22 außen angeordnet ist. Wenn also die Hülle 30 während einer Anschlussverarbeitung usw. abgestreift wird, kann die Folie 20 zusammen mit der Hülle 30 einfach abgestreift werden. Folglich kann die Wahrscheinlichkeit eines Leitungsfehlers reduziert werden, der durch eine auf den Leitern der isolierten Elektrodrähte 10 zurückbleibende Folie 20 verursacht wird.
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Außerdem wird die Folie 20 lateral um die zwei isolierten Elektrodrähte 10 gewickelt. Dementsprechend kann die Folie 20 einfach um die zwei isolierten Elektrodrähte 10 gewickelt und dabei gezogen werden. Dadurch kann die Spannung der Folie 20 vergrößert werden, wodurch ein Eindringen des Hüllenkunstharzes in Zwischenräume zwischen den zwei isolierten Elektrodrähten 10 verhindert werden kann.
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Außerdem umfasst der Kabelbaum WH gemäß der Ausführungsform das Differentialübertragungskabel 1 und das andere Kabel 100. Das andere Kabel 100 umfasst den Isolator 102, der dem Differentialübertragungskabel 1 benachbart ist und den Weichmacher enthält. Dementsprechend kann verhindert werden, dass der in einer Umgebung mit einer hohen Temperatur verdampfte Weichmacher von dem Isolator 102 des anderen Kabels 10 zu den Isolatoren 12 der isolierten Elektrodrähte 10 geht und die Einfügungsdämpfungskennlinie verschlechtert.
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Die Erfindung wurde anhand einer Ausführungsform beschrieben, wobei die Erfindung jedoch nicht auf die hier beschriebene Ausführungsform beschränkt ist. Die Ausführungsform kann geändert oder mit wohlbekannten und öffentlich bekannten Techniken kombiniert werden, ohne dass deshalb der Erfindungsumfang verlassen wird.
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Zum Beispiel ist in dem Differentialübertragungskabel 1 gemäß der oben beschriebenen Ausführungsform die Folie 20 mit der Klebeschicht 22 versehen. Die Erfindung ist jedoch nicht darauf beschränkt. Es kann auch auf die Klebeschicht 22 verzichtet werden, oder die Klebeschicht 22 kann nach innen gewandt sein.
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Außerdem wird in dem Kabelbaum WH gemäß der oben beschriebenen Ausführungsform von einer Bewegung des in dem Isolator 102 des anderen Kabels 100 enthaltenen Weichmachers ausgegangen. Die in Nachbarschaft zu dem Differentialübertragungskabel 1 angeordnete Komponente muss jedoch nicht das andere Kabel sein, sondern kann auch ein anderes Glied sein, solange das Glied dem Differentialübertragungskabel 1 benachbart ist und den Weichmacher enthält.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- JP 2011258330 A [0005]
- JP 2015162405 A [0005]
- JP 2015170431 A [0005]