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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Entlüftungsvorrichtung für eine Brennkraftmaschine mit einer ersten Anschlussvorrichtung zum direkten oder indirekten Anschluss an ein Kurbelgehäuse, einer zweiten Anschlussvorrichtung zum Anschluss an ein den Zuluftstrom führendes Bauteil sowie einer Entlüftungsleitung, die die erste Anschlussvorrichtung mit der zweiten Anschlussvorrichtung verbindet.
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Derartige Entlüftungsvorrichtungen sind im Stand der Technik bereits bekannt und werden beispielsweise bei Brennkraftmaschinen eingesetzt. Derartige Brennkraftmaschinen kommen beispielsweise in Kraftfahrzeugen, Arbeitsmaschinen, Luftfahrzeugen oder ähnlichen kolbengetriebenen Anwendungen zum Einsatz. Bei kolbengetriebenen Brennkraftmaschinen ist es erforderlich, Gas, welches beim Verbrennungsvorgang entsteht und sich aufgrund von Undichtheiten am Kolben in einem Kurbelgehäuse sammelt, über eine Entlüftungsvorrichtung in den Ansaugbereich der Brennkraftmaschinen abzuleiten. Dieses häufig auch als „Blow-by-Gas“ bzw. Verbrennungsgas bezeichnete Gas muss aus dem Kurbelgehäuse des Motors herausgeleitet werden, um einen Druckaufbau im Kurbelgehäuse zu vermeiden. Hierbei ist es nicht möglich, das unbehandelte Gas direkt in die Umgebung abzugeben. Vielmehr muss das Gas aus dem Kurbelgehäuse des Motors herausgeleitet werden, um eine gezielte Nachbehandlung zu erfahren.
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Eine derartige Nachbehandlung ist häufig so ausgestaltet, dass das aus dem Kurbelgehäuse abgeleitete Verbrennungsgas einer erneuten Verbrennung im Brennraum zugeführt wird. Dazu ist es üblich, das Gas über eine Entlüftungsvorrichtung abzuleiten. Im Fall einer aufgeladenen Brennkraftmaschine sind üblicherweise mehrere Entlüftungsvorrichtungen erforderlich, um sowohl im nicht aufgeladenen Motorbetriebszustand, in welchen Unterdruck zwischen Drosselklappe und Brennraum herrscht, als auch im aufgeladenen Motorbetriebszustand, in welchen Überdruck zwischen Drosselklappe und Brennraum herrscht, eine Entlüftung des Kurbelgehäuses sicherzustellen. Die Entlüftungsvorrichtung für den nicht aufgeladenen Motorbetriebszustand leitet das Verbrennungsgas zwischen Drosselklappe und Brennraum in den Zuluftstrom ein. Die Entlüftungsvorrichtung für den aufgeladenen Motorbetriebszustand leitet das Verbrennungsgas vor dem Verdichter in den Zuluftstrom ein. Die zu diesen Entlüftungsvorrichtungen gehörigen Entlüftungsleitungen sind dazu durch eine erste Anschlussvorrichtung leitungstechnisch direkt oder indirekt mit dem Kurbelgehäuse und mit einer zweiten Anschlussvorrichtung leitungstechnisch mit einem den Zuluftstrom führenden Bauteil (auch Zuluftstromführung genannt) verbunden, um das Verbrennungsgas zu den Zuluftstrom führenden Bauteil zu leiten, wo es in einen Zuluftstrom der Brennkraftmaschine eingeleitet und mit diesem vermischt wird.
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Weiterhin kann es in bestimmten Ländern erforderlich sein, mittels einer Diagnoseeinrichtung, auch bekannt als On-Board-Diagnose (OBD), die an eine Diagnoseschnittstelle angeschlossen ist, zu kontrollieren, ob die Entlüftungsvorrichtung korrekt arbeitet. Das Fahrzeug muss dazu über eine Selbstdiagnoseeinrichtung verfügen, mit der die ordnungsgemäße Funktion der Entlüftungsvorrichtung für die Brennkraftmaschine und damit die ordnungsgemäße Rückführung der im Kurbelgehäuse gesammelten Gase in die Zuluftstromführung der Brennkraftmaschine überwacht werden kann. Eine entsprechende Vorrichtung zur Durchführung dieser Diagnose mittels Überwachung des Unterdruckes in einer Entlüftungsvorrichtung ist aus der
DE 10 2016 201 589 B3 bekannt. Mittels dieser kann der komplette leitungstechnisch verbundene Raum überwacht werden. Im Fall einer aufgeladenen Brennkraftmaschine müssen die Entlüftungsvorrichtungen mit Rückschlagventilen ausgestattet werden, um eine Leitung des Zuluftstroms über die Entlüftungsvorrichtung zu verhindern. Der mittels Überwachung des Unterdruckes diagnostizierbare Raum endet an diesen Rückschlagventilen, da sich der Unterdruck nur bis zu diesen fortsetzt. Um die Diagnose einer Entlüftungsvorrichtung bis hin zu dem Zuluftstrom führenden Bauteil zu ermöglichen, ist es daher erforderlich sicherzustellen, dass sich das Rückschlagventil an dem Zuluftstrom führenden Bauteil befindet.
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Weiterhin bekannt ist, dass die aus dem Kurbelgehäuse abzuleitenden Gase einen teilweise hohen Feuchtigkeitsanteil aufweisen. Daher kann es je nach Umgebungstemperatur und Motorbetriebszustand erforderlich sein, eine Entlüftungsvorrichtung zu beheizen, um beispielsweise im Winter während einer Kaltstartphase ein Einfrieren, insbesondere der Anschlussvorrichtung an dem Zuluftstrom führenden Bauteil, zu verhindern. Besonders gefährdet bezüglich Einfrierens sind etwaige in der Entlüftungsvorrichtung enthaltene Rückschlagventile. Befindet sich das Rückschlagventil wie oben beschrieben an dem Zuluftstrom führenden Bauteil, muss entsprechend an dieser Stelle eine Beheizung erfolgen.
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Die
DE 10 2009 008 831 A1 offenbart eine Brennkraftmaschine mit einer Ansaugluftleitung, die einen Verdichter eines Abgasturboladers und eine Drosselklappe enthält, sowie mit einem Tankentlüftungssystem und einem Kurbelgehäuseentlüftungssystem, die an zwei Anschlussstellen vor dem Verdichter und hinter der Drosselklappe an die Ansaugluftleitung angeschlossen sind. Um auf relativ einfache Weise eine Überwachung der Einleitstellen der Entlüftungsgase in die Ansaugluftleitung zu ermöglichen, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass unmittelbar an den Anschlussstellen jeweils ein Rückschlagventil angeordnet ist.
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Weiterhin offenbart die
DE 10 2007 053 507 A1 eine Leckageanzeigevorrichtung sowie ein Verfahren zur Erkennung und Anzeige von Leckagen an gasführenden Leitungen, insbesondere an Kurbelgehäuse-Lüftungsleitungen von Verbrennungsmotoren. Um die Detektion von Leckagen an Leitungssystemen, insbesondere Kurbelgehäuse-Entlüftungsleitungen zu vereinfachen, ist eine Leckageanzeigevorrichtung mit einem Signalgeber vorgesehen, wobei der Signalgeber derart ausgebildet ist, dass bei einer Leckage eine Druckdifferenz ohne Fremdenergie in ein durch menschliche Sinnesorgane wahrnehmbares Signal umgewandelt wird.
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Schließlich ist aus der
DE 103 10 182 B4 noch eine Vorrichtung an einer Anschlussverbindung von Fluidleitungen einer Brennkraftmaschine bekannt, wobei in die Anschlussverbindung eine Prüfleitung integriert ist, die bei fehlerhafter Anschlussverbindung undicht ist und wobei deren Dichtigkeit mittels einer Prüfeinrichtung überwachbar ist. Die Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass die Anschlussverbindung durch eine Verbindung mit einem Schlauchstutzen und einem Schlauch gebildet ist und dass eine Austrittsöffnung der Prüfleitung bei ordnungsgemäßer Anschlussverbindung von dem Schlauch abgedichtet ist.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, hierfür eine möglichst einfache und zuverlässige Lösung anzugeben und insbesondere eine Anschlussvorrichtung anzugeben, die möglichst einfach an unterschiedliche Anforderungen adaptiert und im Fahrzeug verbaut werden kann.
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Diese Aufgaben werden mit einer Anschlussvorrichtung gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängig formulierten Patentansprüchen angegeben. Es ist darauf hinzuweisen, dass die in den abhängig formulierten Patentansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale in beliebiger technologisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert werden können und weitere Ausgestaltungen der Erfindung definieren.
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Darüber hinaus werden die in den Patentansprüchen angegebenen Merkmale in der Beschreibung näher präzisiert und erläutert, wobei weitere bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt werden.
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Hier beschrieben werden soll eine Anschlussvorrichtung zum Anschluss einer Entlüftungsleitung an eine Zuluftstromführung einer Verbrennungsraftmaschine, wobei die Anschlussvorrichtung ein Rückschlagventil zum Verhindern einer Strömung von der Zuluftstromführung in die Entlüftungsleitung aufweist, wobei die Anschlussvorrichtung weiter mindestens eine Bohrung aufweist, die stromaufwärts des Rückschlagventils angeordnet ist und einen Innenraum der Anschlussvorrichtung mit einer Umgebung der Anschlussvorrichtung verbindet.
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Die Anschlussvorrichtung ist wie beschrieben zum Anschluss einer Entlüftungsleitung an eine Zuluftstromführung geeignet. Die Zuluft Stromführung ist eine Zuleitung, mit welcher Luft (insbesondere Reinluft) den Brennräumen einer Verbrennungskraftmaschine zugeführt wird. Die Anschlussvorrichtung ist eine Art Stecker, welcher das Ende der Entlüftungsleitung bildet und welcher in eine entsprechende Aufnahme bzw. in ein entsprechendes Gegenstück an der Zuluftstromführung eingesetzt werden kann. Ein solches Gegenstück für die Anschlussvorrichtung wird im Folgenden auch als Zuluftströmungführungsanschluss bezeichnet.
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Der Begriff Innenraum beschreibt ein Innenleben der Anschlussvorrichtung, in welches die Entlüftungsleitung einmündet und welches von dem durch die Entlüftungsleitung strömenden Gas durchströmt wird. Der Begriff Umgebung bezeichnet einen äußeren (außen von einer Außenfläche der Anschlussvorrichtung angeordneten) Bereich.
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Die vorliegende Anschlussvorrichtung löst die beschriebenen Aufgaben dadurch, dass diese alsmittels der in
DE 10 2016 201 589 B3 beschriebenen Methodik diagnostizierbare Schnittstelle ausgebildet ist. Hierzu wird der zur Entlüftungsleitung gehörige Teil der Anschlussvorrichtung mit einem oder mehreren Durchbrüchen (den genannten Bohrungen) versehen, wodurch eine definierte Leckage hervorgerufen wird, welche diagnostiziert werden kann. Durch diese Leckage kann festgestellt werden, dass die Anschlussvorrichtung nicht ordnungsgemäß in der zum Luftströmungsanschluss befestigt ist. Bevorzugt sind die Anschlussvorrichtung und der Zuluftstromführungsanschluss so ausgebildet, dass die Bohrung verschlossen ist, wenn die Anschlussvorrichtung ordnungsgemäß an dem zum Luftströmungsanschluss befestigt ist. Die Bohrung bildet also eine definierte Leckagestelle. Diese Leckagestelle kann nur verschlossen werden, indem die Entlüftungsleitung am entsprechenden Gegenstück (dem zum Luftströmungführungsanschluss) der jeweiligen Anschlussvorrichtung gefügt wird.
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Somit ist sichergestellt, dass eine etwaige Trennung der Anschlussvorrichtung erkannt wird, sodass nachgewiesen werden kann, dass sich die Entlüftungsleitung am entsprechenden Gegenstück der jeweiligen Anschlussvorrichtung befindet.
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Dazu ist an einer Außenfläche der Anschlussvorrichtung wenigstens ein Dichtmittel angeordnet ist, welches die Bohrung abdichtet, wenn die erste Anschlussvorrichtung an einem Zuluftstromführungsanschluss an einer Zuluftstromführung angeschlossen ist.
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Ein solches Dichtmittel korrespondiert insbesondere mit einem Abdichtbereich an einem Reinluftleitungsanschluss.
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Ein solches Dichtmittel kann beispielsweise aus am Außenumfang angeordneten Nuten und O-Ringen oder Dichtlippen bestehen, welche an dem Absichtsbereich am Zuluftstromführungsanschluss anlegen, um einen dichten Verschluss der Bohrung zu bilden und in einem Mündungsbereich der Entlüftungsleitung an der ersten Schnittstelle angeordnet sind. Hierdurch wird es möglich, die diagnosefähige Schnittstelle fluiddicht in die Entlüftungsleitung zu integrieren. Das Dichtsystem kann dabei beispielsweise so ausgelegt sein, dass es nachträglich zusammen mit der diagnosefähigen Schnittstelle in besonders einfacher Weise in die Entlüftungsleitung eingesteckt wird. Die Nuten können beispielsweise bei der Herstellung der Entlüftungsleitung direkt mit umspritzt werden.
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Ganz besonders vorteilhaft an der vorliegenden Erfindung ist daher, dass es möglich ist, ein Rückschlagventil in die Entlüftungsleitung zu integrieren anstatt in ein den Zuluftstrom führendes Bauteil. Weiterhin vorteilhaft ist, dass somit auch die Beheizung der Anschlussvorrichtung und des Rückschlagventils Bestandteil der Entlüftungsleitung sein kann. Varianten der Entlüftungsvorrichtung mit/ohne Rückschlagventil bzw. mit/ohne Beheizung lassen sich somit rein über die Entlüftungsleitung darstellen und haben keinen Einfluss auf das Gegenstück der jeweiligen Anschlussvorrichtung.
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Die Anschlussvorrichtung und die Entlüftungsleitung bilden bevorzugt zusammen eine Art Entlüftungsvorrichtung, die dazu dient, beispielsweise ein Kurbelgehäuse einer Verbrennungskraftmaschine oder auch einen Tank zu entlüften. Bevorzugt umfasst die Entlüftungsvorrichtung auch noch eine sich an einem der Anschlussvorrichtung gegenüberliegenden weiteren Ende der Entlüftungsleitung befindliche weitere Anschlussvorrichtung. Diese weitere Anschlussvorrichtung dient dazu die Entlüftungsleitung der Entlüftungsvorrichtung an das beschriebene Kurbelgehäuse oder an den beschriebenen Tank anzuschließen.
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Die Entlüftungsvorrichtung von der ersten Anschlussvorrichtung bis zu der zweiten Anschlussvorrichtung bildet bevorzugt eine Baugruppe. Beim Einbau der Entlüftungsvorrichtung müssen die erste Anschlussvorrichtung, die zweite Anschlussvorrichtung bzw. die Entlüftungsvorrichtung nicht miteinander montiert werden, sondern werden vormontiert zur Verfügung gestellt. In bevorzugten Ausführungsvarianten ist eine Zerstörungsfreidemontage der Entlüftungsvorrichtung nicht möglich, beispielsweise weil die Entlüftungsleitung und die Anschlussvorrichtungen miteinander vergossen oder verklebt sind.
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Mit der Integration der Schnittstelle in die Entlüftungsleitung wird zudem die Endmontage vereinfacht, da keine weiteren Tätigkeiten zum Zusammenfügen von Schnittstelle und Entlüftungsleitung mehr erforderlich sind. Die Fehleranfälligkeit im Rahmen der Montage und auch die Komplexität der Warenlogistik werden hierdurch erheblich reduziert. Ferner kann eine Adaption der Entlüftungsleitung erfolgen, indem lediglich der in die Entlüftungsleitung integrierte Abschnitt der Schnittstelle angepasst wird. Integriert bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Schnittstelle räumlich zumindest zum überwiegenden Teil innerhalb der Entlüftungsleitung angeordnet und von dieser umschlossen ist.
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Besonders vorteilhaft ist, wenn eine erste Heizeinrichtung in der Anschlussvorrichtung integriert ist.
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Außerdem vorteilhaft ist, wenn die erste Heizeinrichtung als elektrisches Heizelement ausgebildet ist.
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Wie weiter oben bereits beschrieben wurde, dient eine Heizung regelmäßig dazu, das Rückschlagventil in der Anschlussvorrichtung zu beheizen, um eine Vereisung des Rückschlagventils auch in diesbezüglich unvorteilhaften Betriebsphasen der Verbandsmaschine zu vermeiden
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Darüber hinaus vorteilhaft ist, wenn das Rückschlagventil unmittelbar stromabwärts einer Bohrung angeordnet ist.
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Bevorzugt sind an der Anschlussvorrichtung (an einer äußeren Umfangsfläche) zwei umlaufende O-Ringe vorgesehen, welche innerhalb des Reinluftleitungsanschlusses abdichten. Zwischen den beiden O-Ringen sind bevorzugt umlaufend mehrere Bohrungen angeordnet. Es können beispielsweise umlaufend 2,4 oder sechs Bohrungen angeordnet sein.
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Auch soll hier eine Zuluftstromführung für eine Brennkraftmaschine aufweisend einen Zuluftstromführungsanschluss für eine erfindungsgemäße Anschlussvorrichtung mit einer Entlüftungsleitung beschrieben werden.
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Die Zuluftstromführung mit dem Zuluftstromführungsanschluss ist dazu eingerichtet mit der Entlüftungsvorrichtung bzw. der Anschlussvorrichtung für die Entlüftungsvorrichtung zusammen zu wirken, um eine sichere und gasdichte Einleitung von Gas aus der Entlüftungsvorrichtung in die Zuluftstromführung zu ermöglichen.
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Vorteilhaft ist, wenn an dem Zuluftstromführungsanschluss ein Abdichtbereich vorgesehen ist, mit welchem die mindestens eine Bohrung an der Anschlussvorrichtung abgedichtet wird.
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Dieser abgedichtete Bereich kann beispielsweise als eine zylindrische Innenfläche des Reinluftleitungsanschlusses ausgebildet sein, an welcher mindestens ein O-Ring der ersten Anschlussvorrichtung zur Abdichtung anliegt.
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Durch die Abdichtung bzw. den Abdichtbereich wird gewährleistet, dass die Bohrung den Innenraum nicht mehr mit der Umgebung verbindet. Sobald die Anschlussvorrichtung an den Zuluftstromführungsanschluss korrekt angeschlossen ist, sind die Umgebung und der Innenraum voneinander getrennt bzw. nicht mehr verbunden.
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Außerdem vorteilhaft ist, wenn der Zuluftstromführungsanschluss mindestens einen Anschlag für ein Rückschlagventil aufweist, wobei das Rückschlagventil in der ersten Anschlussvorrichtung vorgesehen ist.
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Der Anschlag für das Rückschlagventil ist ein passives Bauteil, welches problemlos an dem Reinluftleitungsanschluss vorgesehen sein kann und welches dort auch nicht stört, wenn eine Anschlussvorrrichtung ohne entsprechendes Rückschlagventil an eine baugleiche, reine Luftführung angeschlossen wird. Der Anschlag ist dann einfach funktionslos.
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Darüber hinaus soll hier ein Kraftfahrzeug mit einer Brennkraftmaschine und einer Entlüftungsleitung mit einer Anschlussvorrrichtung beschrieben werden.
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Die Bohrung an der Anschlussvorrichtung bildet (bevorzugt zusammen mit einem Drucksensor an der Entlüftungsleitung) eine diagnosefähige Schnittstelle, welche beispielsweise von einer On-Board Diagnose eines Kraftfahrzeuges ausgewertet werden kann, um festzustellen ob die Anschlussvorrichtung ordnungsgemäß an einem Zuluftstromführungsanschluss befestigt ist.
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Die diagnosefähige Schnittstelle wird bevorzugt durch die verschiedenen im Folgenden erläuterten Komponenten gebildet. Die Besonderheit der Vorrichtung ist, dass die diagnosefähige Schnittstelle vollständig Bestandteil der Entlüftungsvorrichtung ist. Sie ist insbesondere nur von Komponenten gebildet, die zwischen der ersten Anschlussvorrichtung und der zweiten Anschlussvorrichtung an einer Entlüftungsleitung bzw. an einer Entlüftungsvorrichtung angeordnet sind. Indem die diagnosefähige Schnittstelle in die Entlüftungsleitung integriert ist, kann zumindest eine erste oder zweite Anschlussvorrichtung der Entlüftungsleitung besonders einfach gestaltet werden. Vor allem müssen Anpassungen an der diagnosefähigen Schnittstelle (nur) an der Entlüftungsvorrichtung vorgenommen werden. Vorzugsweise wird die mit der Zuluftstromführung verbundene erste Anschlussvorrichtung derart gestaltet, dass dort die für die diagnosefähige Schnittstelle besonders relevanten Komponenten angeordnet sind. Dies bedeutet, dass die diagnosefähige Schnittstelle bevorzugt in die erste Anschlussvorrichtung integriert ist. Es ist damit nicht mehr erforderlich, die Diagnoseschnittstelle in der Zuluftstromführung bzw. in deren Gehäusebauraum bzw. in einem an der Zuluftstromführung angeordneten Reinluftleitungsanschluss für die erste Anschlussvorrichtung anzuordnen. Stattdessen kann die Diagnoseschnittstelle vorteilhaft durch die Gestaltung der Anschlussvorrichtung gebildet sein. Unterschiedliche beim Verbau in einer Brennkraftmaschine benötigte Varianten der Entlüftungsvorrichtung und insbesondere unterschiedliche Varianten der Zuluftstromführung können dadurch entfallen. Unterschiedliche Varianten der Entlüftungssleitung und der Zuluftstromführung, die entfallen können sind insbesondere solche mit oder ohne Schnittstellen für OBD-Einrichtungen. Der Zuluftstromführungsanschluss für die erste Anschlussvorrichtung an der Zuluftstromführung kann stets unverändert beibehalten werden. Variiert wird in diesem Fall lediglich die erste Anschlussvorrichtung, die Bestandteil der Entlüftungsleitung ist, bzw. die mit der Entlüftungsleitung und nicht mit der Zuluftstromführung verbunden ist, Dies geschieht, indem dort wahlweise eine adaptierte erste Anschlussvorrichtung vorzusehen ist, die beispielsweise wahlweise mit oder ohne eine diagnosefähige OBD-Schnittstelle ausgeführt sein kann.
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Schließlich kann die erfindungsgemäße Entlüftungsvorrichtung vorteilhaft im Zusammenhang mit Brennkraftmaschinen und insbesondere mit solchen Brennkraftmaschinen die in Kraftfahrzeugen zur Anwendung kommen, verwendet werden. Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert.
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Es ist darauf hinzuweisen, dass die Figuren besonders bevorzugte Ausführungsvarianten der Erfindung zeigen, auf diese jedoch nicht beschränkt sind. Die Zeichnungen zeigen:
- 1: schematisch ein Fahrzeug mit einer Brennkraftmaschine, deren Entlüftungsvorrichtungen eine erfindungsgemäße Anschlussvorrichtung aufweisen und
- 2: eine Teilansicht der beschriebenen Anschlussvorrichtung.
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In 1 ist schematisch ein Kraftfahrzeug 1 dargestellt, das von einer Brennkraftmaschine 2 angetrieben wird. Die Brennkraftmaschine 2 ist mittels eines Kolbens 3 angetrieben, der in einem Verbrennungsraum 4 geführte Hubbewegungen ausführt. Unterhalb des Kolbens 3 ist ein Kurbelgehäuse 5 angeordnet, das über eine Entlüftungsleitung 6a, 6b entlüftet wird. Die Entlüftungsleitung 6 hat eine Anschlussvorrichtung 10a, 10b und eine weitere Anschlussvorrichtung 11a 11b. Die Entlüftungsleitung ist bevorzugt Teil einer Entlüftungsvorrichtung und bildet ein Modul bzw. eine Baugruppe. Die Entlüftungsleitung 6a, 6b ist mit der Anschlussvorrichtung 10a, 10b an einer Zuluftstromführung 7 geführt. Die Ausführungsvariante gemäß 1 hat zwei Entlüftungsleitungen 6a, 6b. Eine erste Entlüftungsleitung 6a zweigt an dem Kurbelgehäuse 5 mit einer weiteren Anschlussvorrichtung 10a ab und mündet hinter einer Drosselklappe 8 mit einer Anschlussvorrichtung 10a in die Zuluftstromführung 7. Eine zweite Entlüftungsleitung 6b zweigt an dem Kurbelgehäuse 5 mit einer weiteren Anschlussvorrichtung 10b ab und mündet vor einem Verdichter V und nach einem Filter F mit einer Anschlussvorrichtung 10b in die Zuluftstromführung 7.
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Über die Zuluftstromführung 7 wird angesaugte Umgebungsluft, die über einen Filter F gereinigt und einen Verdichter V verdichtet worden ist, mit einer Strömungsrichtung 9 zum Verbrennungsraum 4 geführt. Die Einmündung mit der Anschlussvorrichtung 11a hinter der Drosselstelle 8, gesehen in Strömungsrichtung 9, hat den Vorteil, dass dort in der Regel ein Unterdruck herrscht, so dass das aus dem Kurbelgehäuse 5 herausgeleitete Gas durch den Unterdruck in die Reinluftführung 7 gelangen kann. Die Einmündung mit der Anschlussvorrichtung 11b zwischen dem Filter F und dem Verdichter V, gesehen in Strömungsrichtung 9, hat den Vorteil, dass dort in Betriebssituationen ein Unterdruck herrscht, in denen die Brennkraftmaschine 2 von dem Verdichter V mit einem Ladedruck beaufschlagt wird.
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An den Entlüftungsleitungen 6a, 6b befindet sich bevorzugt jeweils auch ein Drucksensor 13a 13b, mit welchem ein Druck in der Entlüftungsvorrichtung 21 ermittelt werden kann. An den Entlüftungsleitungen 6a, 6b ist jeweils auch ein Tankentlüftungsanschluss 14a, 14b vorgesehen, um eine Tankentlüftung anzuschließen.
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In 2 ist nun die erste Anschlussvorrichtung 10a, 10b sowie der korrespondierende Zuluftstromführungsanschluss 15 an der Zuluftstromführung 7 in einer vergrößerten Ansicht dargestellt. Im unteren Bereich ist die Zuluftstromführung 7 mit einem kreisförmigen Querschnitt dargestellt. Die 2 zeigt also einen Schnitt durch die Zuluftstromführung 7. Die Entlüftungsleitung 6a, 6b ist dabei mit der Zuluftstromführung 7 über eine Steckverbindung verbunden, wobei diese Steckverbindung von dem Zuluftstromführungsanschluss 15 und der Anschlussvorrichtung 10a, 10b gebildet wird. Die diagnosefähige Schnittstelle 12 umfasst insbesondere mindestens eine Bohrung 16, stromabwärts der Bohrung 16, gesehen in Strömungsrichtung 9, ist ein Rückschlagventil 12a 12b vorgesehen, welches das aus dem Kurbelgehäuse herausströmende Gas in Richtung der Strömungsrichtung 9 durchströmen lässt. In die Gegenrichtung dazu wird jedoch durch das Rückschlagventil 12a, 12b ein Rückströmen von Gas von der Reinluftführung 7 zurück in Richtung des Kurbelgehäuses verhindert. Um eine fluiddichte Verbindung zwischen dem Zuluftstromführungsanschluss 15 und der Entlüftungsleitung 6a, 6b bzw. der Anschlussvorrichtung 10a, 10b zu gewährleisten, sind Dichtmittel 17 vorgesehen, die vorliegend als O-Ringe ausgeführt sind, welche in Nuten 18 in einer Außenfläche 24 an der Anschlussvorrichtung 10a, 10b angeordnet sind. Diese als O-Ringe ausgeführten Dichtmittel 17 dienen hier nicht nur zur Abdichtung der Anschlussvorrichtung 10a, 10b in dem Zuluftstromführungsanschluss 15. Sie dienen auch zur Abdichtung der mindestens einen Bohrung 16. Bevorzugt ist die mindestens eine Bohrung 15 zwischen zwei Dichtmitteln 17 an der Anschlussvorrichtung 10a, 10b angeordnet. Im Inneren der Anschlussvorrichtung 10a, 10b befindet sich auch eine Heizeinrichtung 19, die zur Erzeugung und/oder zur Verteilung von Wärme in der Anschlussvorrichtung 10a, 10b dient. An dem Zuluftstromführungsanschluss 15 ist hier auch ein Anschlag 20 vorgesehen, an welchem das Rückschlagventil 12a, 12b in der Anschlussvorrichtung 10a, 10b anschlagen kann, wenn dieses mit dem Zuluftstromführungsanschluss 15 verbunden ist. Hierdurch wird ein maximaler Öffnungswinkel des Rückschlagventils 12a, 12b vorgegeben und eine Verformung des Rückschlagventils 12a, 12b kann so vermieden werden.
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Durch den Abdichtbereich 23 wird gewährleistet, dass die Bohrung 16 den Innenraum 21 nicht mehr mit der Umgebung 22 verbindet. Sobald die Anschlussvorrichtung 10a, 10b an den Zuluftstromführungsanschluss 15 korrekt angeschlossen ist, sind die Umgebung 22 und der Innenraum 21 voneinander getrennt bzw. nicht mehr verbunden.
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Schließlich ist festzustellen, dass die vorliegende Erfindung nicht auf die hier dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt ist. Es sind vielmehr zahlreiche Abwandlungen der Erfindung im Rahmen der Patentansprüche möglich. Insbesondere können mit der vorliegenden Erfindung unterschiedliche Varianten mit Rückschlagventil und mit oder ohne Heizung allein über die Anschlussvorrichtung für Kurbelgehäuse, Entlüftungsleitungen und Tankentlüftungsleitungen dargestellt werden, sodass das Bauteil der Reinluftführung einheitlich verbleiben kann. Ferner kann die Erfindung sicherstellen, dass die Entlüftungsvorrichtung mittels der diagnosefähigen Schnittstelle 12 dahingehend überwacht wird, dass sie ordnungsgemäß verbaut ist und im Betrieb funktionsfähig verbleibt.