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TECHNISCHES GEBIET
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Die vorliegende Offenbarung betrifft allgemein das Gebiet der Schutzsysteme für Fahrzeuginsassen. Insbesondere betrifft die vorliegende Offenbarung Airbag-Baugruppen, wie beispielsweise aufblasbare Knieairbag-Baugruppen mit einer oder mehreren zusätzlichen Außenkammern.
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HINTERGRUND
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In Fahrzeuge werden Schutzsysteme installiert, um einen Insassen während einer Kollision zu schützen. Manche Schutzsysteme schließen Knieairbags ein. Manche Schutzsysteme weisen einen oder mehrere Nachteile auf oder funktionieren in der einen oder anderen Weise nicht optimal. Bestimmte hier offenbarte Ausführungsformen können eines oder mehrere dieser Probleme lösen.
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Figurenliste
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Die hierin abgefasste Offenbarung beschreibt veranschaulichende Ausführungsformen, die nicht einschränkend und nicht erschöpfend sind. Es wird Bezug genommen auf einige dieser veranschaulichenden Ausführungsformen, die in den Figuren abgebildet sind, für die gilt:
- 1A ist eine Seitenansicht einer Sitzposition in einem Fahrzeug mit einer aufblasbaren Knieairbag-Baugruppe in verpacktem Zustand.
- 1B ist eine Seitenansicht einer Fahrzeugsitzposition mit der aufblasbaren Knieairbag-Baugruppe von 1A in einem entfalteten Zustand.
- 1C ist eine Seitenansicht einer Fahrzeugsitzposition mit der aufblasbaren Knieairbag-Baugruppe von 1A in einem entfalteten Zustand, wobei die Zusatzkammer zumindest teilweise aufgeblasen ist.
- 1D ist eine gewinkelte Draufsicht des Airbagkissens der Airbag-Baugruppe von 1A mit teilweise entfaltetem Airbagkissen.
- 1E ist eine gewinkelte Draufsicht des Airbagkissens der Airbag-Baugruppe von 1A mit zumindest teilweise entfaltetem Airbagkissen und zumindest teilweise aufgeblasener Zusatzkammer.
- 2 ist eine Draufsicht eines Airbagkissens einer Knieairbag-Baugruppe vor dem Einbau gemäß einer Ausführungsform.
- 3 ist eine partielle Explosionszeichnung einer orthogonalen Ansicht eines Airbagkissens einer Knieairbag-Baugruppe gemäß einer Ausführungsform.
- 4A ist eine geschnittene Seitenansicht einer Airbag-Baugruppe gemäß einer Ausführungsform, mit entfaltetem und zumindest teilweise aufgeblasenem Airbagkissen.
- 4B ist eine geschnittene Seitenansicht einer Airbag-Baugruppe gemäß einer Ausführungsform, mit entfaltetem und zumindest teilweise aufgeblasenem Airbagkissen, wobei eine weitere Ausführungsform einer Zusatzkammer dargestellt ist.
- 4C ist eine geschnittene Seitenansicht der Airbag-Baugruppe gemäß einer Ausführungsform, mit entfaltetem und zumindest teilweise aufgeblasenem Airbagkissen, wobei noch eine weitere Ausführungsform einer Zusatzkammer dargestellt ist.
- 4D ist eine geschnittene Seitenansicht der Airbag-Baugruppe gemäß einer Ausführungsform, mit entfaltetem und zumindest teilweise aufgeblasenem Airbagkissen, wobei eine weitere Ausführungsform einer Zusatzkammer dargestellt ist.
- 5A ist eine Draufsicht eines Airbagkissens einer Knieairbag-Baugruppe gemäß einer weiteren Ausführungsform.
- 5B ist eine gewinkelte Draufsicht des Airbagkissens von 5A mit zumindest teilweise entfaltetem Airbagkissen, wobei die Zusatzkammer und eine Zentralblase zumindest teilweise aufgeblasen sind.
- 5C ist eine partielle Explosionszeichnung einer orthogonalen Ansicht der Außenkammerstoffbahn der Airbag-Baugruppe von 5A.
- 5D ist eine orthogonale Ansicht der zusammengesetzten, vormontierten Außenkammerstoffbahn des Airbagkissens von 5A.
- 5E ist eine teilweise Explosionszeichnung einer orthogonalen Ansicht des Airbagkissens von 5A mit der zusammengesetzten Außenkammerstoffbahn.
- 6A ist eine Draufsicht eines Airbagkissens vor dem Einbau gemäß einer weiteren Ausführungsform, einschließlich einer Vielzahl von Blasenstoffbahnen.
- 6B ist eine gewinkelte Draufsicht des Airbagkissens von 6A mit zumindest teilweise entfaltetem Airbagkissen, wobei die Zusatzkammer und eine Vielzahl von Kissenblasen zumindest teilweise aufgeblasen sind.
- 7A ist eine Draufsicht eines Airbagkissens einer Airbag-Baugruppe vor dem Einbau gemäß einer weiteren Ausführungsform und einschließlich einer Vielzahl von Faltenblasen.
- 7B ist eine gewinkelte Draufsicht des Airbagkissens von 7A mit dem Airbagkissen im nicht aufgeblasenen, vormontierten Zustand.
- 7C ist eine gewinkelte Draufsicht des Airbagkissens von 7A mit entfaltetem und zumindest teilweise aufgeblasenem Airbagkissen, wobei die Zusatzkammer und die Faltenblasen zumindest teilweise aufgeblasen sind.
- 8 ist eine Draufsicht eines Airbagkissens einer Airbag-Baugruppe vor dem Einbau gemäß einer weiteren Ausführungsform, einschließlich einer vertikal ausgerichteten Außenkammerstoffbahn, gekoppelt mit der dem Insassen zugewandten Stoffbahn.
- 9A ist eine gewinkelte Draufsicht des Airbagkissens von 8 mit entfaltetem und zumindest teilweise aufgeblasenem Airbagkissen und mit einer zumindest teilweise aufgeblasenen Zusatzkammer.
- 9B ist eine gewinkelte Draufsicht einer weiteren Ausführungsform eines Airbagkissens einer Airbag-Baugruppe gemäß einer anderen Ausführungsform, mit entfaltetem und zumindest teilweise aufgeblasenem Airbagkissen und mit der zumindest teilweise aufgeblasenen Zusatzkammer.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG
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Insassenschutzsysteme wie Airbag-Baugruppen können an verschiedenen Stellen in einem Fahrzeug eingebaut werden, um Verletzungen von Insassen während einer Kollision zu reduzieren oder zu minimieren. In der vorliegenden Offenbarung wird spezifisch auf Airbag-Baugruppen Bezug genommen, die dafür ausgelegt sind, sich in Richtung des Kniebereiches eines in einer Fahrzeugsitzposition sitzenden Insassen zu entfalten, obwohl die hierin erörterten Prinzipien sich möglicherweise auch auf andere Arten von Airbag-Baugruppen anwenden lassen, die dafür ausgelegt sind, andere Körperteile eines Insassen zu polstern.
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Im Allgemeinen schließen Airbag-Baugruppen ein Airbagkissen ein. Üblicherweise ist das Airbagkissen im verpackten Zustand in einem Gehäuse angeordnet (z. B. gerollt, gefaltet bzw. anderweitig komprimiert) und kann im verpackten Zustand hinter einer Abdeckung aufbewahrt werden. Bei einer Kollision kann ein Gasgenerator aktiviert werden, der das Airbagkissen rasch mit Aufblasgas füllt. Das Aufblasgas kann bewirken, dass das Airbagkissen rasch aus einem kompakt verpackten (d. h. nicht entfalteten) Zustand in einen erweiterten oder entfalteten Zustand übergeht. In manchen Ausführungsformen öffnet das sich ausdehnende Airbagkissen eine Airbagabdeckung (z. b. durch Zerreißen einer Reißnaht oder Öffnen einer türähnlichen Struktur), um das Gehäuse zu verlassen. Der Gasgenerator kann mithilfe einer beliebigen geeigneten Vorrichtung oder eines Systems aktiviert werden, und die Aktivierung kann als Reaktion auf einen oder mehrere Fahrzeugsensoren erfolgen bzw. davon beeinflusst werden.
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Airbag-Baugruppen können auch eine Kniestütze oder einen Knieairbag einschließen, um die Knie bzw. Unterschenkel eines Insassen bei einer Kollision zu schützen. Solche Kniestützen können zumindest einen Teil der Aufprallenergie des Insassen bei einer Kollision absorbieren. In manchen Ausführungsformen kann die Kniestütze ein Airbagkissen umfassen, welches die Knie eines Insassen bei einer Kollision berührt und polstert.
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Manche der hierin offenbarten Ausführungsformen von Airbag-Baugruppen können zum Schutz von Insassen nützlich sein, die auf dem Vordersitz eines Fahrzeugs sitzen. Andere der hierin offenbarten Ausführungsformen von Airbag-Baugruppen können insbesondere zum Schutz von Insassen nützlich sein, die hinter den Vordersitzen eines Fahrzeugs sitzen.
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Zum Beispiel schließen die Airbag-Baugruppen in manchen Ausführungsformen ein Airbagkissen ein, dass aus einer unmittelbar vor dem Insassen befindlichen und relativ niedrigen Position aus entfaltet wird. Zum Beispiel kann das Airbagkissen sich aus einer Instrumententafel oder einer Sitzlehne in einer Position entfalten, die der Knieposition eines auf dem Rücksitz sitzenden Insassen entspricht oder tiefer ist.
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Die Komponenten der Ausführungsformen, die hierin allgemein beschrieben und in den Figuren veranschaulicht sind, können in einer Vielzahl von unterschiedlichen Konfigurationen angeordnet und gestaltet werden. Die folgende ausführlichere Beschreibung verschiedener Ausführungsformen, wie in den Figuren dargestellt, beabsichtigt daher nicht, den Geltungsbereich der vorliegenden Offenbarung einzuschränken, sondern ist lediglich charakteristisch für verschiedene Ausführungsformen. Unterschiedliche Aspekte der Ausführungsformen werden in Zeichnungen dargestellt. Die Zeichnungen sind dabei nicht notwendigerweise maßstabsgetreu, sofern nicht ausdrücklich angegeben.
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Eine Airbag-Baugruppe kann interne Ausströmöffnungen einschließen, um Aufblasgas in unterschiedliche Bereiche innerhalb der Airbag-Baugruppe zu leiten, wie beispielsweise aus einer Hauptkammer in eine Zusatzkammer. Ein Airbagkissen kann auch externe Ausströmöffnungen aufweisen, um Aufblasgase aus dem Airbagkissen in die Atmosphäre zu leiten. Diese Ausströmöffnungen, entweder die internen Ausströmöffnungen oder die externen Ausströmöffnungen, weisen eine „Ausströmleistung“ auf, die von beliebigen Faktoren abhängen kann, welche einschränkend, begrenzend oder anderweitig beeinflussend auf die Geschwindigkeit einwirken, mit der Aufblasgase durch die Ausströmöffhung(en) geleitet werden, oder auf das Timing, wann die Aufblasgase durch die Ausströmöffnung(en) geleitet werden oder sowohl auf das Timing als auch auf die Geschwindigkeit.
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Die „Ausströmleistung“ einer Ausströmöffnung kann sich auf den Umfang beziehen, in dem die Ausströmöffnung den Durchsatz von Aufblasgas ermöglicht. Die Ausströmleistung kann das Timing für das Ermöglichen des Durchsatzes von Aufblasgas durch eine Ausströmöffnung steuern oder anderweitig beeinflussen (intern, von Bereich zu Bereich oder nach außen in die Atmosphäre). Wenn eine Ausströmöffnung beispielsweise dafür ausgelegt ist, ein erhebliches Volumen von Aufblasgas weitgehend ungehindert hindurch- oder austreten zu lassen, kann eine solche Ausströmöffnung eine relativ hohe Ausströmleistung aufweisen. Umgekehrt kann eine Ausströmöffnung, die den Durchsatz von Aufblasgas stärker behindert, eine relativ niedrige Ausströmleistung aufweisen.
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Die Begriffe „verbinden“ und „gekoppelt“ werden in ihrem geläufigen Sinne verwendet und sind breit genug gefasst, um jede geeignete Kopplung oder andere Form der Interaktion zwischen zwei oder mehr Elementen zu bezeichnen und schließen eine mechanische und fluide Interaktion ein. Zwei Komponenten können miteinander gekoppelt sein, obwohl sie sich nicht in direktem Kontakt miteinander befinden. Der Ausdruck „befestigt an“ bezieht sich auf eine Wechselwirkung zwischen zwei oder mehr Elementen, die sich in direktem Kontakt miteinander befinden bzw. nur mittels eines in beliebiger Weise geeigneten Befestigungsmittels (z. B. Befestigungsmaterialien oder Klebstoff) voneinander getrennt sind. Der Ausdruck „Fluidverbindung“ wird in seinem geläufigen Sinne verwendet und ist breit genug gefasst, um Anordnungen zu bezeichnen, in denen ein Fluid (z. B. ein Gas oder eine Flüssigkeit) von einem Element zu einem anderen Element fließen kann, wenn sich die Elemente in Fluidverbindung miteinander befinden.
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Wie hierin verwendet, werden die Ausdrücke „vorwärts“ und „rückwärts“ mit Bezug auf die Vorderseite und die Rückseite des relevanten Fahrzeugs verwendet. So entfaltet sich beispielsweise ein Airbagkissen in Rückwärtsrichtung, wenn es sich zum Heck des Fahrzeugs hin entfaltet.
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Die Richtungsbegriffe „proximal“ und „distal“ werden hierin verwendet, um einander gegenüberliegende Stellen auf einem Airbagkissen zu bezeichnen. Das proximale Ende eines Airbagkissens ist das Ende des Airbagkissens, das dem Gasgenerator am nächsten ist, wenn das Airbagkissen vollständig aufgeblasen ist. Das distale Ende eines Airbagkissens ist das dem proximalen Ende gegenüberliegende Ende des Airbagkissens. Mit anderen Worten werden die Begriffe „proximal“ und „distal“ mit Bezug auf einen Befestigungspunkt gebraucht, beispielsweise einem Befestigungspunkt des Airbagkissens an einem Gehäuse einer Airbag-Baugruppe und einem Befestigungspunkt einer Airbag-Baugruppe an einer Sitzlehne, von der aus sich ein Airbag entfaltet. Konkret ist „proximal“ einem solchen Befestigungspunkt zugewandt angeordnet und „distal“ ist einem solche Befestigungspunkt abgewandt angeordnet.
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Der Ausdruck „Rücksitz“, wie hierin verwendet, bezieht sich auf einen Sitz, der hinter dem/den Vordersitz(en) eines Fahrzeugs angeordnet ist, unabhängig davon, ob es sich um den hintersten Sitz im Fahrzeug handelt. Der Ausdruck „Rücksitz“ bezieht sich auch auf jeden Sitz, der hinter anderen Rücksitzen angeordnet ist.
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Eine „Fahrzeugsitzposition“ kann durch einen Sitz (z. B. Beifahrersitz, Fahrersitz, Rücksitz) im Fahrzeug definiert werden. Eine Fahrzeugsitzposition kann die Position sein, in der ein Insasse allgemein positioniert ist, wenn er auf einem Sitz in einem Fahrzeug sitzt. Eine Fahrzeugsitzposition kann auch eine Position sein, in der ein Insasse vor bzw. während einer Kollision sitzt oder eine Position, in der das Fahrzeug bzw. der Sitz dafür eingerichtet ist, einen Insassen zu transportieren.
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Der Ausdruck „Fahrzeug“ kann sich auf jedes Fahrzeug beziehen, wie ein PKW, LKW, Bus, Flugzeug usw.
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Der Ausdruck „Insasse“ bezieht sich allgemein auf eine Person in einem Fahrzeug. Der Ausdruck „Insasse“ kann sich auch auf einen Dummy in einem Fahrzeug beziehen.
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1A ist eine partielle Seitenansicht einer Fahrzeugsitzposition 50 in einem Fahrzeug (nicht dargestellt), das über eine aufblasbare Knieairbag-Baugruppe 100 in verpacktem Zustand verfügt. Es ist ein Insasse 70 dargestellt, der in einer aufrechten Position in einem Insassensitz 54 sitzt. Ein Unterschenkel 72 des Insassen ist dargestellt. Die aufblasbare Knieairbag-Baugruppe 100 ist dafür eingerichtet, sich von einer Komponente des Fahrzeugs (oder einer Fahrzeugstruktur 52) aus zu entfalten, die unterhalb einer Knieposition der Fahrzeugsitzposition 50 angeordnet ist. Bei der Fahrzeugstruktur 52 kann es sich um einen Teil eines Kombiinstruments (oder Armaturenbretts) handeln, oder, im Falle eines Rücksitzes, um einen anderen Sitz, der vor dem betreffenden Sitz angeordnet ist. Die aufblasbare Knieairbag-Baugruppe 100 (Airbag-Baugruppe) schließt zumindest ein Gehäuse 102, einen Gasgenerator 104, eine Abdeckung 106 und ein aufblasbares Airbagkissen 110 ein. Das Gehäuse 102 ist im Fahrzeug angeordnet, speziell an einem unteren Teil der Fahrzeugstruktur 52, unmittelbar vor der Fahrzeugsitzposition 50. Wie in 1A dargestellt, befindet sich das aufblasbare Airbagkissen 110 in einem verpackten Zustand innerhalb des Gehäuses 102 und ist dafür eingerichtet, Aufblasgas aufzunehmen, um sich auszudehnen und sich aus dem Gehäuse 102 in einen entfalteten Zustand zu entfalten. Das Gehäuse 102 ist eine Komponente der Airbag-Baugruppe 100, die am Fahrzeug befestigt ist und den Gasgenerator 104 und das Airbagkissen 110 enthält (oder zumindest teilweise aufnimmt) und stützt. Das Gehäuse 102 kann mit einer Abdeckung 106 abgedeckt sein. Der Gasgenerator (104) kann einen Behälter (nicht dargestellt) für die Chemikalie(n) oder das System einschließen, welches das Aufblasgas erzeugt, sowie alle Rohre oder Leitungen zur Zuführung des Aufblasgases zum Airbagkissen 110 und alle anderen Komponenten, die mit der Erzeugung und Zuführung des Aufblasgases zum Airbagkissen 110 verbunden sind. Der Gasgenerator 104 kann vollständig im Gehäuse 102 eingebaut sein, sich nur teilweise im Gehäuse 102 befinden oder vollständig außerhalb des Gehäuses 102 angeordnet sein. Die Abdeckung 106 ist ein Merkmal der Airbag-Baugruppe 100; sie kann eine Komponente des Gehäuses 102 oder eine Komponente der Fahrzeugstruktur 52 sein, an der das Gehäuse 102 montiert ist. Die Abdeckung 106 kann eine Platznaht, Reißnaht, eine Platte (die an einer Kante klappbar sein kann) oder ein anderes geeignetes Mittel sein. Das Airbagkissen 110 ist im komprimierten und verpackten Zustand im Gehäuse 102 hinter der Abdeckung 106 enthalten. Das Airbagkissen 110 ist unten näher beschrieben.
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Die Knieairbag-Baugruppe 100 kann von einem oder mehreren Sensoren (nicht dargestellt) ausgelöst oder aktiviert werden, oder von einem beliebigen vorgegebenen Ereignis, wie einer Kollision. Wird die Knieairbag-Baugruppe 100 ausgelöst, wird der Gasgenerator 104 aktiviert, um Aufblasgas zu erzeugen und zu liefern und auf diese Weise das Airbagkissen 110 zu entfalten und es aus dem Gehäuse 102 in einen entfalteten Zustand zu bringen. Die Abdeckung 106 kann ausgelöst werden, um sich zu öffnen und die Entfaltung des Airbagkissens 110 zu ermöglichen, oder die Abdeckung 106 kann durch die Ausdehnung des Airbagkissens 110 bei dessen Entfaltung geöffnet werden. Mit anderen Worten kann in manchen Ausführungsformen die Abdeckung 106 mit einem Mechanismus ausgestattet sein, der bei Auslösung das Öffnen der Abdeckung bewirkt, während in anderen Ausführungsformen die Abdeckung 106 vom Airbagkissen 110 aufgesprengt wird, während es zu expandieren beginnt, weil Aufblasgas vom Gasgenerator 104 in das Airbagkissen 110 strömt.
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1B ist eine Seitenansicht einer Fahrzeugsitzposition 50 mit der aufblasbaren Knieairbag-Baugruppe 100 von 1A in einem entfalteten Zustand. Das Airbagkissen 110 wurde zumindest teilweise aus dem Gehäuse 102 durch den Einsatz des Gasgenerators 104 entfaltet. Das Airbagkissen 110 schließt eine dem Fahrzeug zugewandte Stoffbahn 122 und eine dem Insassen zugewandte Stoffbahn 124 ein, wobei die dem Insassen zugewandte Stoffbahn 124 mit der dem Fahrzeug zugewandten Stoffbahn 122 an einer Hauptkammerverbindung (nicht dargestellt, aber siehe z. B. 123 in 1D) gekoppelt ist, um eine aufblasbare Hauptkammer 120 (Hauptkammer) zu bilden. Die dem Insassen zugewandte Stoffbahn 124 kann bei Entfaltung so angeordnet werden, dass sie der Fahrzeugsitzposition 50 zugewandt ist, oder genauer, dem Insassensitz 54. Die dem Fahrzeug zugewandte Stoffbahn 122 kann bei ihrer Entfaltung der Fahrzeugsitzposition 50 abgewandt und somit der Fahrzeugstruktur 52 zugewandt sein.
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In manchen Ausführungsformen können die dem Insassen zugewandte Stoffbahn 124 und die dem Fahrzeug zugewandte Stoffbahn 122 zwei getrennte und verschiedene Stoffbahnen sein, die durch Nähte miteinander gekoppelt sind, um die Hauptkammer 120 zu bilden. In anderen Ausführungsformen können die dem Insassen zugewandte Stoffbahn 124 und die dem Fahrzeug zugewandte Stoffbahn 122 aus einem einzigen, einheitlichen Textilstück mit geeignetem Zuschnitt, Nähten usw. hergestellt sein, um die Hauptkammer 120 zu bilden. Nähte können durch Nähen, Kleben, mit Klebeband verkleben, Hochfrequenzschweißen oder auf andere geeignete Weise gebildet werden. Die Nähte können luftdicht oder gasdurchlässig sein, je nach Anwendung der spezifischen Naht. Die Hauptkammerverbindung (nicht dargestellt, jedoch siehe z. B. 123 in 1D) kann eine Naht sein.
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Die Hauptkammer 120 des Airbagkissens 110 stellt eine primäre polsternde Schutzzone für den/die Unterschenkel 72 des Insassen 70 bereit. Mit anderen Worten kann die entfaltete Hauptkammer 120 zwischen dem Insassensitz 54 und der unmittelbar vor dem Insassensitz 54 befindlichen Fahrzeugstruktur 52 angeordnet sein, um den/die Unterschenkel 72 bei einem Zusammenstoß mit der Fahrzeugstruktur 52 schützend zu polstern und damit eine Verletzung des/der Unterschenkel 72 zu verhindern oder zu reduzieren. Das Airbagkissen 110 schließt auch eine Zusatzkammer 130 ein.
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Die Zusatzkammer 130 kann durch Koppeln einer Außenkammerstoffbahn 132 an eine Außenfläche der dem Insassen zugewandten Stoffbahn 124 gebildet werden. In 1B ist die Außenkammerstoffbahn 132 mit der dem Insassen zugewandten Stoffbahn 124 an der Hauptkammerverbindung (nicht dargestellt, jedoch siehe z. B. 123 in 1D) gekoppelt. In anderen Ausführungsformen kann die Außenkammerstoffbahn 132 mit der dem Insassen zugewandten Stoffbahn 124 an anderer Stelle gekoppelt sein.
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Eine oder mehrere Ausströmöffhung(en) 126 in der dem Insassen zugewandten Stoffbahn 124 können eine Fluidverbindung zwischen der Hauptkammer 120 und der Zusatzkammer 130 bereitstellen. Die Ausströmöffnung(en) 126 kann/können das Timing der Zuführung von Aufblasgas in die Zusatzkammer 130 dergestalt steuern, dass die Ausströmöffnung(en) 126 kein Aufblasgas in die Zusatzkammer 130 leitet/leiten, bis die Hauptkammer 120 den Raum zwischen dem/den Unterschenkel(n) 72 des Insassen 70 und der Fahrzeugstruktur 52 gefüllt oder wesentlich gefüllt hat. Mit anderen Worten kann/können die Ausströmöffhung(en) 126 dergestalt ausgelegt sein, dass die Ausströmöffnung(en) 126 sich nicht öffnet/öffnen oder anderweitig dem Aufblasgas Zugang zur Zusatzkammer 130 gewährt/gewähren, bis ein Mindestdruck in der Hauptkammer 120 erreicht wird. Der Mindestaufblasdruck der Hauptkammer 120 kann durch das Einleiten von Aufblasgas vom Gasgenerator 104 erreicht werden. Der Mindestaufblasdruck der Hauptkammer 120 kann auch dadurch erreicht werden, dass der/die Unterschenkel 72 auf das Airbagkissen 110 einwirkt/einwirken (z. B. bevor der Mindestdruck auf andere Weise erreicht wird) und Druck auf das Airbagkissen 110 ausübt/ausüben, wodurch die interne Druckbeaufschlagung des Airbagkissens 110 erhöht wird. Mit anderen Worten, wenn der/die Unterschenkel 72 auf das Airbagkissen 110 aufprallt/aufprallen, bevor der Mindestsolldruck in der Hauptkammer 120 erreicht wird, kann der Aufprall des/der Unterschenkel(s) 72 die Hauptkammer 120 deformieren und bewirken, dass der Druck in der Hauptkammer 120 dergestalt steigt, dass die Ausströmöffnung(en) 126 sich öffnet/öffnen oder auf andere Weise ermöglicht wird, dass Aufblasgas in die Zusatzkammer 130 strömt. In zumindest einigen Ausführungsformen kann/können die Ausströmöffnung(en) 126 dafür eingerichtet sein, das Timing des Aufblasens der Zusatzkammer 130 zu steuern, bis der/die Unterschenkel 72 des Insassen 70 beginnt/beginnen, auf das Airbagkissen 110 dergestalt einzuwirken, dass sich die Zusatzkammer 130 an die Vorderseite des/der Unterschenkel(s) (72) des Insassen 70 anpasst.
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Alternativ oder zusätzlich dazu können die Ausströmöffnungen 126 eine Ausströmleistung aufweisen, die das Steuern oder anderweitige Beeinflussen des Timings für das Aufblasen der Zusatzkammer 130 relativ zur Hauptkammer ermöglicht. Eine Ausströmleistung einer vorgegebenen Ausströmöffnung 126 kann basierend auf einer vorgegebenen Anwendung für die Airbag-Baugruppe 100, einer Entfernung zwischen einer gewünschten Hauptkammerposition und der Fahrzeugsitzposition 50, einer gewünschten Druckbeaufschlagung der Hauptkammer 120, einer Größe der Hauptkammer 120 und/oder dem Durchsatz von Aufblasgas eines Gasgenerators konfiguriert werden.
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1C ist eine partielle Seitenansicht einer Fahrzeugsitzposition 50 mit der aufblasbaren Knieairbag-Baugruppe 100 von 1A in einem entfalteten Zustand, wobei die Zusatzkammer 130 zumindest teilweise aufgeblasen ist. Wie in 1C dargestellt, hat der Gasgenerator 104 fortwährend Aufblasgas für die Hauptkammer 120 bereitgestellt. Die Hauptkammer 120 hat einen Aufblaszustand erreicht, bei dem bewirkt oder ermöglicht wird, dass die Ausströmöffnung(en) 126 Aufblasgas in die Zusatzkammer 130 leitet/leiten. Alternativ kann das Aufblasen der Zusatzkammer 130 durch Einwirkung des/der Unterschenkel(s) 72 auf das Airbagkissen 110 begonnen haben, wie an anderer Stelle hierin beschrieben. Die Zusatzkammer 130 ist zumindest teilweise aufgeblasen worden. Die Zusatzkammer 130 kann in seitlicher Richtung des/der Unterschenkel 72 aufgeblasen werden, um die seitliche Bewegung des/der Unterschenkel 72 des Insassen 70 einzuschränken. Wenn die Unterschenkel 72 voneinander getrennt sind während die Zusatzkammer 130 aufgeblasen wird, kann die Zusatzkammer 130 auch zwischen den Unterschenkeln 72 des Insassen 70 aufgeblasen werden. Dadurch, dass die Zusatzkammer 130 seitlich und zwischen den Unterschenkeln 72 des Insassen 70 aufgeblasen wird, kann sie die seitliche Bewegung des/der Unterschenkel(s) 72 einschränken. Anders ausgedrückt kann das verzögerte Timing des Aufblasens der Zusatzkammer 130 bewirken, dass die Zusatzkammer 130 sich um den/die Unterschenkel 72 des Insassen 70 herum aufbläst und damit den/die Unterschenkel 72 gegen seitliche Bewegung stabilisiert. Die Einschränkung der Seitwärtsbewegung des/der Unterschenkel(s) 72 kann Verletzungen des/der Unterschenkel(s) 72 reduzieren oder vermeiden (z. B. verdrehte, verstauchte oder gebrochene Knöchel) indem verhindert wird, dass der/die Unterschenkel 72 gegen die Fahrzeugstruktur 52 oder andere Fahrzeugkomponenten prallen (oder dass die Unterschenkel 72 gegeneinander prallen). Eine Begrenzung der Seitwärtsbewegung der Unterschenkel 72 kann insbesondere bei Kollisionen mit Schrägaufprall vorteilhaft sein, weil dabei oft Kräfte wirken, die eine abrupte Seitwärtsbewegung der Unterschenkel 72 verursachen können.
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1D ist eine gewinkelte Draufsicht des Airbagkissens 110 der Airbag-Baugruppe von 1A mit teilweise entfaltetem Airbagkissen 110, ähnlich dem in 1B dargestellten Entfaltungszustand. Der Ansichtswinkel der 1D ist in 1B dargestellt und mit 1D-1D gekennzeichnet. Die Unterschenkel 72 des Insassen 70 sind mit dem Airbagkissen 110 noch nicht in Berührung gekommen. Das Airbagkissen 110 ist partiell entfaltet, so dass die Hauptkammer 120 zumindest teilweise aufgeblasen ist und im Wesentlichen den Raum zwischen den Unterschenkeln 72 des Insassen und der Fahrzeugstruktur 52 vor dem Insassen 70 ausfüllt. Die Zusatzkammer 130 ist noch nicht aufgeblasen. Die dem Fahrzeug zugewandte Stoffbahn 122 ist näher an der Fahrzeugstruktur 52, während die dem Insassen zugewandte Stoffbahn 124 näher an den Unterschenkeln 72 ist. In der Ausführungsform der 1D sind die zwei Stoffbahnen 122, 124 an den Nähten gekoppelt, die eine Hauptkammerkopplung 123 bilden. Die Außenkammerstoffbahn 132, welche die Zusatzkammer 130 bildet, ist an die dem Insassen zugewandten Stoffbahn 124 der Hauptkammer 120 an der Hauptkammerkopplung 123 gekoppelt. Die Ausströmöffhung(en) 126 kann/können dergestalt ausgelegt sein, dass sie geschlossen bleibt/bleiben oder anderweitig das Einströmen von Aufblasgas in die Zusatzkammer 130 einschränkt/einschränken, bis ein Mindestdruck in der Hauptkammer 120 erreicht wird.
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1E ist eine gewinkelte Draufsicht des Airbagkissens 110 der Airbag-Baugruppe 100 von 1A mit zumindest teilweise entfaltetem Airbagkissen 110 und zumindest teilweise aufgeblasener Zusatzkammer 130, ähnlich dem in 1C dargestellten Entfaltungszustand. Der Ansichtswinkel der 1E ist in 1C dargestellt und mit 1E-1E gekennzeichnet. Die Hauptkammer 120 des Airbagkissens 110 ist zumindest teilweise aufgeblasen. Die Zusatzkammer 130 ist auch zumindest teilweise aufgeblasen. In 1E wird die Zusatzkammer 130 durch die Außenkammerstoffbahn 132 definiert, die mit der dem Insassen zugewandten Stoffbahn 124 an der Hauptkammerkopplung 123 gekoppelt ist. Die Unterschenkel 72 und die Zusatzkammer 130 sind miteinander in Berührung. In manchen Fällen kann das Aufblasen der Zusatzkammer 130 als Folge der zeitlichen Steuerung der Ausströmöffnungen 126 beginnen, indem sie Aufblasgas in die Zusatzkammer 130 strömen lassen, sobald der Soll-Mindestaufblasdruck der Hauptkammer 120 erreicht ist. Die Ausströmöffhung(en) 126 können das Timing des Aufblasens der Zusatzkammer 130 steuern. In anderen Fällen kann das Aufblasen der Zusatzkammer 130 dadurch beginnen, dass die Unterschenkel 72 mit dem Airbagkissen 110 in Kontakt kommen. Die Zusatzkammer 130 wurde zumindest teilweise an beiden Seiten und zwischen den Unterschenkeln 72 aufgeblasen. Mit anderen Worten wurde die Zusatzkammer 130 zumindest teilweise aufgeblasen, um sich der Vorderseite der Unterschenkel 72 anzupassen und damit die Seitwärtsbewegung der Unterschenkel 72 einzuschränken. Die Zusatzkammer 130 kann die Unterschenkel 72 gegen Seitwärtsbewegung stabilisieren, um Verletzungen der Füße, Knöchel und Knie (z. B. der/des Unterschenkel(s) 72), die durch eine bei Kollisionen mit Schrägaufprall mögliche plötzliche Seitwärtsbewegung der Unterschenkel 72 verursacht werden, zu verhindern oder anderweitig begrenzen. Ohne diese Stabilisierung können sich die Unterschenkel 72 bei einem Schrägaufprall heftig in eine seitliche Richtung bewegen, während die Füße des Insassen 70 auf dem Boden des Fahrzeugs stehen bleiben. Die ungleiche Bewegung der Füße im Vergleich zum oberen Bereich der Unterschenkel 72 kann eine Verletzung verursachen. Die offenbarten Ausführungsformen und insbesondere die Zusatzkammer 130 können solche Verletzungen einschränken bzw. verhindern.
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In der Ausführungsform von 1E sind drei Ausströmöffnungen 126 dargestellt. Es sind andere Ausgestaltungen möglich, um das Aufblasen der Zusatzkammer 130 einschließlich der hierin erörterten zeitlichen Steuerung zu erreichen. In manchen Ausgestaltungen kann eine andere Anzahl von Ausströmöffnungen 126 zum Einsatz kommen. Die in jeder beliebigen Ausgestaltung verwendeten Ausströmöffnungen 126 können alle dieselbe Größe und Form aufweisen oder sich nach Größe, Form oder beidem unterscheiden. Die Ausströmöffnungen 126 können sich auch hinsichtlich ihrer Position in der dem Insassen zugewandten Stoffbahn 124 unterscheiden. Derartige weitere Ausgestaltungen der Ausströmöffnungen 126 werden durch diese Offenbarung vorweggenommen.
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2 ist eine Draufsicht des Airbagkissens 110 beispielsweise der Knieairbag-Baugruppe von 1A vor dem Einbau. Das Airbagkissen 110 ist so dargestellt, als wäre es auf einer flachen Oberfläche wie beispielsweise einem Tisch oder dem Boden ausgebreitet. Die dem Insassen zugewandte Stoffbahn 124 ist mit der damit gekoppelten Zusatzkammer 130 dargestellt. Die Hauptkammer 120 kann mindestens eine Halteband-Kopplung 129 in der Nähe eines distalen Endes 114 des Airbagkissens 110 und mindestens eine Halteband-Kopplung 129 in der Nähe eines proximalen Endes 112 des Airbagkissens 110 einschließen. (Die Haltebänder (interne Haltebänder) werden in 3 erörtert.) Jede Halteband-Kopplung 129 kann eine geeignete Naht sein oder eine solche einschließen. In der Ausführungsform von 2 werden die dem Insassen zugewandte Stoffbahn 124 und die dem Fahrzeug zugewandte Stoffbahn 122 aus einem einzigen, einheitlichen, geeigneten Textilstück gebildet, mit einer Falte oder Umbiegung am distalen Ende 114, wobei eine erste Seitenkante 125a und eine zweite Seitenkante 125b der dem Insassen zugewandten Stoffbahn 124 und der dem Fahrzeug zugewandten Stoffbahn 122 an den Hauptkammerkopplungen 123 gekoppelt sind, um die aufblasbare Kammer der Hauptkammer 120 zu bilden. Andere Ausgestaltungen zur Bildung der Hauptkammer 120 des Airbagkissens 110 sind möglich und durch diese Offenbarung vorweggenommen (siehe z. B. eine weitere mögliche Ausgestaltung in 3).
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Wie in 2 dargestellt, erstreckt sich die Außenkammerstoffbahn 132 horizontal von der ersten Seitenkante 125a der dem Insassen zugewandten Stoffbahn 124 zur zweiten Seitenkante 125b der dem Insassen zugewandten Stoffbahn 124. Die Außenkammerstoffbahn 132 ist dergestalt auf der dem Insassen zugewandten Stoffbahn 124 angeordnet, dass sie nur die einzelne aufblasbare Hauptkammer 120 zumindest teilweise überlagert oder überspannt (oder darübergelegt ist). Sie überlagert oder überspannt nicht mehrere aufblasbare Hauptkammern. Die Außenkammerstoffbahn 132 ist außen auf der dem Insassen zugewandten Stoffbahn 124 angeordnet, um zumindest teilweise einen Bereich der Hauptkammer 120 zu überlagern, der durch zwei benachbarte interne Haltebänder definiert wird (wie in 2 dargestellt, gemeinsam an den Halteband-Kopplungen 129 angeordnet). Anders ausgedrückt kann die Außenkammerstoffbahn 132 sich horizontal von der ersten Seitenkante 125a der dem Insassen zugewandten Stoffbahn 124 zur zweiten Seitenkante 125b der dem Insassen zugewandten Stoffbahn 124 erstrecken und/oder sich vertikal entlang der dem Insassen zugewandten Stoffbahn 124 innerhalb eines Perimeters nur einer einzelnen aufblasbaren Hauptkammer 120 erstrecken. Sie erstreckt sich nicht über mehrere aufblasbare Hauptkammern.
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Die Außenkammerstoffbahn 132 ist mit der dem Insassen zugewandten Stoffbahn 124 an einer proximalen Kopplung 134, einer distalen Kopplung 136 und an seitlichen Kopplungen 138 gekoppelt. In der Ausführungsform von 2 fallen die seitlichen Kopplungen 138 der Außenkammerstoffbahn 132 mit den Hauptkammerkopplungen 123 auf beiden Seiten der dem Insassen zugewandten Stoffbahn 124 zusammen. In anderen Ausführungsformen können die seitlichen Kopplungen 138 der Außenkammerstoffbahn 132 an anderen geeigneten Positionen auf der dem Insassen zugewandten Stoffbahn 124 angeordnet sein. Bei den Kopplungen 134, 136, und 138 kann es sich jeweils um eine geeignet ausgeführte Naht handeln.
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3 ist eine partielle Explosionszeichnung einer orthogonalen Ansicht des Airbagkissens 110 von 1A. In der Ausführungsform von 3 wird ein distaler Teil des Airbagkissens 110 aus einem ersten Stück geeigneten Materials mit einer Falte oder Umbiegung an einem proximalen Ende 112 des Airbagkissens gebildet und die dem Fahrzeug zugewandte Stoffbahn 122 und die dem Insassen zugewandte Stoffbahn 124 werden aus einem zweiten Stück geeigneten Materials mit einer Falte oder Umbiegung am distalen Ende 114 des Airbagkissens 110 gebildet. Das erste und zweite Stück Material sind miteinander gekoppelt, beispielsweise durch Nähte. In anderen Ausführungsformen können die dem Fahrzeug zugewandte Stoffbahn und die dem Insassen zugewandte Stoffbahn aus einem einzigen, einheitlichen Stück geeigneten Materials mit einer Falte oder Umbiegung am proximalen Ende geformt werden (z. B. siehe 5E). In wieder anderen Ausführungsformen können die dem Fahrzeug zugewandte Stoffbahn und die dem Insassen zugewandte Stoffbahn aus einem einzigen, einheitlichen Stück geeigneten Materials mit einer Falte oder Umbiegung am distalen Ende geformt werden.
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Die Außenkammerstoffbahn 132 ist im aufgeblasenen Zustand dargestellt, in dem sie die allgemeine Form eines „U“ aufweist. Die Außenkammerstoffbahn 132 ist vereinfacht dargestellt, ohne die seitlichen Kopplungen (siehe z. B. 138 in 2). In der Ausführungsform von 3 ist jedes seitliche Ende der Außenkammerstoffbahn 132 mit einem Abschlussstück 137 der Außenkammerstoffbahn gekoppelt, und das Abschlussstück 137 der Außenkammerstoffbahn ist jeweils an einer seitlichen Kopplung (nicht dargestellt, jedoch siehe z. B. 138 in 2) gekoppelt. In anderen Ausführungsformen können die seitlichen Enden der Außenkammerstoffbahn 132 mithilfe geeigneter Falten, Falze usw. gebildet werden, um die seitlichen Kopplungen unterzubringen.
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4A ist eine geschnittene Seitenansicht der Airbag-Baugruppe 100 von 1A mit entfaltetem und zumindest teilweise aufgeblasenem Airbagkissen 110. In der Ausführungsform von 4A umschließt die Hauptkammer 120 vier interne Haltebänder 140. Jedes interne Halteband 140 ist an den Halteband-Kopplungen 129 an eine innere Oberfläche sowohl der dem Fahrzeug zugewandten Stoffbahn 122 als auch der dem Insassen zugewandten Stoffbahn 124 gekoppelt. Jedes interne Halteband 140 kann dazu beitragen, die Hauptkammer 120 zu formen und zu definieren und kann die Ausdehnung (allgemein von vorne nach hinten relativ zum Fahrzeug) der Hauptkammer 120 begrenzen. Zum Beispiel können die internen Haltebänder 140 die Dicke der Hauptkammer 120 begrenzen.
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Die Hauptkammer 120 des Airbagkissens 110 kann zumindest ein inneres Halteband 140 umschließen. Während in 3 zwei interne Haltebänder 140 dargestellt sind, können ggf. weniger oder mehr interne Haltebänder 140 in der Hauptkammer 120 eingeschlossen sein. Jedes interne Halteband 140 kann eine oder mehrere Öffnung(en) 142 einschließen, um die Fluidverbindung für das Aufblasgas innerhalb der Hauptkammer 120 des Airbagkissens 110 zu ermöglichen. Das interne Halteband 140 kann in einem rechten Winkel zu der dem Insassen zugewandten Stoffbahn 124 ausgerichtet sein, wie veranschaulicht. In anderen Ausführungsformen kann das interne Halteband 140 in jedem geeigneten Winkel relativ zu der dem Insassen zugewandten Stoffbahn 124 und der dem Fahrzeug zugewandten Stoffbahn 122 ausgerichtet sein. Jedes interne Halteband 140 ist an der inneren Oberfläche sowohl der dem Insassen zugewandten Stoffbahn 124 als auch der dem Fahrzeug zugewandten Stoffbahn 122 an Halteband-Kopplungen (nicht dargestellt, jedoch siehe z. B. 129 in 2) gekoppelt. Zu Anschauungszwecken ist die Hauptkammer 120 des Airbagkissens 110 mit geraden Linien dargestellt, so dass die dem Insassen zugewandte Stoffbahn 124 und die dem Fahrzeug zugewandte Stoffbahn 122 parallel sind und gleichmäßige Oberflächen haben. Siehe z. B. 1B, 1C, 4A, 4B und 4C. Wie leicht nachzuvollziehen ist, kann ein mit Druck beaufschlagtes Kissen Wölbungen der Stoffbahnen 124, 122 zwischen den internen Haltebändern 140 aufweisen, so dass eine gekrümmte, mit Vertiefungen versehene oder anderweitig ungleichmäßige Oberfläche resultiert.
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Die Außenkammerstoffbahn 132 ist an einer Außenfläche der dem Insassen zugewandten Stoffbahn 124 an oder in der Nähe der ersten und zweiten Seitenkante (nicht dargestellt, jedoch siehe z. B. 125a und 125b in 2) der Hauptkammer 120 gekoppelt, und zwar an der proximalen Kopplung 134 und der distalen Kopplung 136. Die Außenkammerstoffbahn 132 definiert zumindest teilweise die Zusatzkammer 130. In der Ausführungsform von 4A erstreckt sich die Zusatzkammer 130 vertikal entlang der Außenfläche der dem Insassen zugewandten Stoffbahn 124 und innerhalb eines Perimeters der dem Insassen zugewandten Stoffbahn 124. Mit anderen Worten: die Zusatzkammer 130 in der Ausführungsform von 4A kann zwei der internen Haltebänder 140 überlagern. In einer Ausführungsform mit mehr als vier internen Haltebändern 140 kann die Zusatzkammer 130 mehr als zwei interne Haltebänder 140 überlagern. Anders ausgedrückt: in einer Ausführungsform mit vier oder mehr internen Haltebändern 140 kann die Zusatzkammer 130 alle internen Haltebänder 140 außer dem distalsten und dem proximalsten internen Halteband 140 überlagern.
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Die dem Insassen zugewandte Stoffbahn 124 schließt mindestens eine Ausströmöffnung 126 ein, um die Fluidverbindung für das Aufblasgas zur Zusatzkammer 130 zu ermöglichen. In einer Ausführungsform, in der die Zusatzkammer 130 mehrere interne Haltebänder 140 überlagert, können mehrere Ausströmöffnungen 126 in der dem Insassen zugewandten Stoffbahn 124 vorhanden sein.
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4B ist eine geschnittene Seitenansicht der Airbag-Baugruppe 100 von 1A gemäß einer weiteren Ausführungsform, mit entfaltetem und zumindest teilweise aufgeblasenem Airbagkissen 110, wobei eine weitere Ausführungsform einer Zusatzkammer 130 dargestellt ist. In der Ausführungsform von 4B kann die distale Kopplung 136 der Außenkammerstoffbahn 132 mit der Halteband-Kopplung 129c dergestalt zusammen angeordnet sein, dass die Zusatzkammer 130 sich vertikal innerhalb eines Perimeters eines internen Abschnitts der Hauptkammer 120 erstreckt. In 4B ist die distale Kopplung 136 gemeinsam mit einer Halteband-Kopplung 129c angeordnet, und die proximale Kopplung 134 ist zwischen einer proximal angrenzenden Halteband-Kopplung 129a und einer nächsten proximal angrenzenden Halteband-Kopplung 129b angeordnet. In einer weiteren Ausführungsform kann die proximale Kopplung 134 gemeinsam mit der Halteband-Kopplung 129 angeordnet sein, wobei die distale Kopplung 136 zwischen den distal angrenzenden Kopplungen 129 angeordnet ist. In beiden Ausführungsformen von 4B kann/können die Ausströmöffnung(en) 126 in dem umschlossenen Bereich der dem Insassen zugewandten Stoffbahn 124 angeordnet sein, um bestmöglich die Fluidverbindung für das Aufblasgas von der Hauptkammer 120 zur Zusatzkammer 130 zu ermöglichen.
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4C ist eine geschnittene Seitenansicht der Airbag-Baugruppe 100 von 1A gemäß einer weiteren Ausführungsform, mit entfaltetem und zumindest teilweise aufgeblasenem Airbagkissen 110, wobei eine weitere Ausführungsform der Zusatzkammer 130 dargestellt ist. In der Ausführungsform von 4C erstreckt sich die Zusatzkammer 130 vertikal entlang der dem Insassen zugewandten Stoffbahn 124 oder überlagert sie innerhalb eines Perimeters der dem Insassen zugewandten Stoffbahn 124. In der veranschaulichten Ausführungsform von 4C befindet sich die Zusatzkammer 130 auch innerhalb eines von den angrenzenden internen Haltebändern 140 gebildeten Perimeters. Die proximale Kopplung 134 kann gemeinsam mit der Halteband-Kopplung 129b oder in deren Nähe angeordnet sein. Die distale Kopplung 136 kann gemeinsam mit der Halteband-Kopplung 129c oder in deren Nähe angeordnet sein. Die Ausströmöffnung(en) 126 kann/können in dem Bereich der dem Insassen zugewandten Stoffbahn 124, der von der Zusatzkammer 130 überlagert wird, angeordnet sein.
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4D ist eine geschnittene Seitenansicht der Airbag-Baugruppe 100 von 1A gemäß einer weiteren Ausführungsform, mit entfaltetem und zumindest teilweise aufgeblasenem Airbagkissen 110, wobei eine weitere Ausführungsform einer Zusatzkammer 130 dargestellt ist. In der Ausführungsform von 4D entfällt die Außenkammerstoffbahn (siehe 132 in 4C) und die Zusatzkammer 130 kann mithilfe einer Konfiguration der dem Insassen zugewandten Stoffbahn 124, die mithilfe eines überbrückenden internen Haltebandes 144, das in der Hauptkammer 120 angeordnet ist, gebildet werden. Das überbrückende interne Halteband 144 kann eine interne Stoffbahn (das überbrückende interne Halteband 144) umfassen, die an eine innere Oberfläche der dem Insassen zugewandten Stoffbahn 124 an einer ersten Position (eine Brückensegment-Kopplung 149a) und an einer zweiten Position (eine Brückensegment-Kopplung 149b), die vertikal gegenüber der ersten Position verschoben ist, gekoppelt sein. Das überbrückende interne Halteband 144 und insbesondere das Brückensegment 146, kann einen Bereich der dem Insassen zugewandten Stoffbahn 124 bilden, so dass im Allgemeinen eine U-förmig geformte Zusatzkammer 130 entsteht. Mit anderen Worten kann das überbrückende interne Halteband 144 das Brückensegment 146 einschließen. Das Brückensegment 146 kann an eine innere Oberfläche der dem Insassen zugewandten Stoffbahn 124 an der proximalen Brückensegment-Kopplung 149a und der distalen Brückensegment-Kopplung 149b gekoppelt sein. Das Brückensegment 146 ist in vertikaler Richtung kürzer als der entsprechende Bereich der dem Insassen zugewandten Stoffbahn 124, der von den Brückensegment-Kopplungen 149a und 149b definiert wird. Das Brückensegment 146 des überbrückenden internen Haltebandes 144 kann eine oder mehrere Ausströmöffnung(en) (nicht dargestellt, jedoch siehe z. B. 126 in 4C) einschließen, um eine Fluidverbindung für das Aufblasgas von der Hauptkammer 120 in die Zusatzkammer 130 zu ermöglichen. Die Zusatzkammer 130 ist so ausgelegt, dass sie sich nach hinten zur Fahrzeugsitzposition (nicht dargestellt, jedoch siehe z. B. 50 in 1C) hin erstreckt, und zwar weiter als die angrenzenden Teile der dem Insassen zugewandten Stoffbahn 124.
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Die Ausströmöffnung(en) des Brückensegments 146 kann/können dafür eingerichtet sein, das Timing für das Einströmen von Aufblasgas in die Zusatzkammer 130 ähnlich der/den Ausströmöffnung(en) anderer Ausführungsformen (siehe z. B. 126 in 1E) zu steuern, um zu bewirken, dass sich die Zusatzkammer 130 seitlich am Unterschenkel des Insassen aufbläst und damit die Seitwärtsbewegung des Unterschenkels relativ zum Fahrzeug begrenzt. Die Ausströmöffnung(en) kann/können das Timing des Aufblasens der Zusatzkammer 130 steuern.
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Die 5A-5E stellen eine Ausführungsform einer Airbag-Baugruppe 500 dar, die in bestimmten Aspekten der Airbag-Baugruppe 100 ähnlich ist. Somit werden gleiche bzw. ähnliche Merkmale mit gleichen Bezugszahlen bezeichnet, wobei die ersten Zahlenstellen auf „5“ hochgezählt werden. Zum Beispiel schließt die in 5A dargestellte Ausführungsform ein Airbagkissen 510 ein, welches in mancher Hinsicht dem oben beschriebenen Airbagkissen 110 ähnlich sein kann. Eine bereits oben dargelegte relevante Offenbarung der als ähnlich erkannten Merkmale wird daher im Folgenden nicht unbedingt wiederholt. Darüber hinaus werden bestimmte Merkmale der Airbag-Baugruppe 100 und zugehöriger Komponenten, die in den 1A-4C gezeigt sind, in den Zeichnungen möglicherweise nicht gezeigt oder nicht mit einer Bezugszahl bezeichnet oder in der folgenden Beschreibung möglicherweise nicht eigens erörtert. Jedoch können solche Merkmale eindeutig oder im Wesentlichen den Merkmalen gleichen, die in anderen Ausführungsformen abgebildet und/oder in Bezug auf solche Ausführungsformen beschrieben werden. Entsprechend lassen sich die relevanten Beschreibungen solcher Merkmale gleichermaßen auf die in 5A ff. dargestellte Airbag-Baugruppe und deren zugehörige Komponenten anwenden. Jede geeignete Kombination der Merkmale und deren Variationen, die in Bezug auf die in den 1A-4C veranschaulichte Airbag-Baugruppe 100 und deren zugehörige Komponenten beschrieben wurde, lässt sich auch mit der Airbag-Baugruppe 500 und deren zugehörigen Komponenten von 5A umsetzen und umgekehrt. Dieses Offenbarungsmuster gilt ebenso für weitere Ausführungsformen, die in folgenden Figuren abgebildet und weiter unten beschrieben sind, wobei die ersten Zahlenstellen weiter hochgezählt werden können.
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5A ist eine Draufsicht eines Airbagkissens 510 einer Knieairbag-Baugruppe 500 gemäß einer weiteren Ausführungsform. Das Airbagkissen 510 ist so dargestellt, als wäre es auf einer flachen Oberfläche, beispielsweise einem Tisch oder Boden ausgebreitet. Das Airbagkissen 510 schließt eine dem Insassen zugewandte Stoffbahn 524 und eine Außenkammerstoffbahn 532 ein. Die dem Insassen zugewandte Stoffbahn 524 bildet zumindest teilweise eine aufblasbare Hauptkammer, und die Außenkammerstoffbahn 532 bildet eine aufblasbare Außenkammer (oder Zusatzkammer), die nach hinten hervorsteht oder sich anderweitig von einer hinteren Oberfläche der dem Insassen zugewandten Stoffbahn 524 der aufblasbaren Hauptkammer nach hinten zum Insassen hin erstreckt. Zusätzlich dazu sind in 5A ein proximales Airbagkissenende 512, ein distales Airbagkissenende 514 und eine Vielzahl von Halteband-Kopplungen 529 dargestellt. Die Außenkammerstoffbahn 532 schließt eine Blasenstoffbahn 552 ein, die dafür ausgelegt ist, einen nach hinten gerichteten Vorsprung in einer hinteren Fläche der Zusatzkammer (siehe 530 in 5B) beim Aufblasen der Zusatzkammer in einem entfalteten Zustand zu bilden.
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In der Ausführungsform von 5A schließt die Außenkammerstoffbahn 532 eine Vielzahl von separaten, aneinander befestigten Abschnitte ein, inklusive einer ersten seitlichen Außenkammerstoffbahn 532a, einer zweiten seitlichen Außenkammerstoffbahn 532b und einer Außenkammer-Zentralblasenstoffbahn 552. Die Außenkammer-Zentralblasenstoffbahn 552 kann die Form eines vertikalen Querschnitts eines länglichen Sphäroiden aufweisen oder anders ausgedrückt, die allgemeine zweidimensionale Form einer Mandel oder eines „American Football“. Wie in dieser Offenbarung verwendet, bezieht sich „Mandel“ auf „Vesica Piscis“. Die Hauptachse der Außenkammer-Zentralblasenstoffbahn 552 kann auf eine Mitte des Airbagkissens 510 ausgerichtet und darauf oder in deren Nähe angeordnet sein. Mit anderen Worten: die Hauptachse der länglichen Sphäroidform der Außenkammer-Zentralblasenstoffbahn 552 ist an oder in der Nähe der seitlichen Mitte des Airbagkissens 510 angeordnet. Wiederum anders ausgedrückt, ist die Außenkammer-Zentralblasenstoffbahn 552 etwa abstandsgleich von den Seitenkanten des Airbagkissens 510 angeordnet. Die Außenkammer-Zentralblasenstoffbahn 552 kann an die erste seitliche Außenkammerstoffbahn 532a und die zweite seitliche Außenkammerstoffbahn 532b mit einer Vielzahl von Außenkammer-Blasenstoffbahnkopplungen 556 gekoppelt sein. Die Außenkammer-Blasenstoffbahnkopplungen 556 können jeweils eine Naht sein, die durch Nähen, Ultraschallschweißen oder ein beliebiges geeignetes Verfahren gebildet werden.
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Die erste seitliche Außenkammerstoffbahn 532a und die zweite seitliche Außenkammerstoffbahn 532b können jeweils ein rechteckiger Abschnitt sein, der eine erste Seite mit einer Länge aufweist, die einer Länge eines Perimeters einer entsprechenden ersten Seite der Außenkammer-Zentralblasenstoffbahn 552 ähnlich ist. Die erste Seite des rechteckigen Abschnitts ist an der Außenkammer-Zentralblasenstoffbahn 552 entlang einer ersten Seite der Mandelform der Außenkammer-Zentralblasenstoffbahn 552 befestigt. Die mandelförmige Außenkammer-Zentralblasenstoffbahn 552 ist zwischen zwei gegenüberliegenden seitlichen Abschnitten angeordnet und an ihnen befestigt, nämlich an der ersten seitlichen Außenkammerstoffbahn 532a und der zweiten seitlichen Außenkammerstoffbahn 532b von der Vielzahl der Abschnitte der Außenkammerstoffbahn 532. Die zwei seitlichen Abschnitte, nämlich die erste seitliche Außenkammerstoffbahn 532a und die zweite seitliche Außenkammerstoffbahn 532b schließen jeweils eine erste Seite mit einer Länge ein, die ähnlich einer Länge eines Perimeters einer entsprechenden Seite der mandelförmigen Außenkammer-Zentralblasenstoffbahn 552 ist. Die erste Seite jeder der seitlichen Stoffbahnen 532a und 532b ist entlang des Perimeters der entsprechenden Seite der mandelförmigen Außenkammer-Zentralblasenstoffbahn 552 befestigt.
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5B ist eine gewinkelte Draufsicht des Airbagkissens 510 von 5A mit zumindest teilweise entfaltetem Airbagkissen 510, wobei die Zusatzkammer 530 (einschließlich der Zentralblase 550) zumindest teilweise aufgeblasen ist. Der Ansichtswinkel in 5B ist dem in 1E gleich oder sehr ähnlich. Die dem Fahrzeug zugewandte Stoffbahn 522 ist zu Referenzzwecken dargestellt. Die Außenkammerstoffbahn 532 schließt eine Vielzahl von Stoffbahnen 532a, 532b, 552 ein, die dergestalt aneinander befestigt sind, dass zumindest ein Abschnitt (z. B. die Außenkammer-Zentralblasenstoffbahn 552) der Vielzahl der Abschnitte dafür eingerichtet ist, sich weiter nach hinten zu erstrecken, als ein angrenzender Teil einer anderen Stoffbahn 532a, 532b der Vielzahl der Abschnitte. Mit anderen Worten: die Zusatzkammer 530 wird von der ersten seitlichen Außenkammerstoffbahn 532a, der zweiten seitlichen Außenkammerstoffbahn 532b und der Außenkammer-Zentralblasenstoffbahn 552 gebildet. Die Außenkammer-Zentralblasenstoffbahn 552 ist an jede seitliche Außenkammerstoffbahn 532a, 532b an den Außenkammer-Blasenstoffbahnkopplungen 556 gekoppelt. Die Zentralblase 550 kann sich weiter nach hinten erstrecken als die erste seitliche Außenkammerstoffbahn 532a oder die zweite seitliche Außenkammerstoffbahn 532b. Einfacher ausgedrückt: die Zusatzkammer-Zentralblase 550 kann sich weiter nach hinten erstrecken als die angrenzenden Teile der Zusatzkammer 530. Die weiter nach hinten reichende Ausdehnung der Zentralblase 550 kann dazu beitragen, die Seitwärtsbewegung der Unterschenkel 72 eines Insassen bei einer Kollision zu verhindern oder zu reduzieren, einschließlich einer Seitwärtsbewegung, die ein Aneinanderstoßen der Unterschenkel 72 oder ein übermäßiges Drehen der Knöchel zur Folge hat, wodurch Verletzungen des Insassen reduziert oder vermieden werden, einschließlich solcher Unterschenkelverletzungen, die häufig mit Schrägaufprallkollisionen in Verbindung gebracht werden.
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5C ist eine partielle Explosionszeichnung einer orthogonalen Ansicht der Außenkammerstoffbahn 532 der Airbag-Baugruppe 500 von 5A und 5B. Die Außenkammerstoffbahn 532 schließt die erste seitliche Stoffbahn 532a, die zweite seitliche Stoffbahn 532b und die Außenkammer-Blasenstoffbahn 552 ein. Die Außenkammer-Blasenstoffbahn 552 weist die Form eines länglichen Sphäroiden oder einer Mandel auf. Die mandelförmige Außenkammer-Blasenstoffbahn 552 ist zwischen zwei gegenüberliegenden seitlichen Stoffbahnen 532a, 532b der Vielzahl der Abschnitte angeordnet, welche die Außenkammerstoffbahn 532 bilden.
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Die Außenkammer-Zentralblasenstoffbahn 552 ist an jeder seitlichen Stoffbahn 532a, 532b an der Außenkammer-Zentralblasenstoffbahnkopplung (nicht dargestellt, jedoch siehe z. B. 556 in 5A und 5D) gekoppelt. Die erste seitliche Stoffbahn 532a kann ein rechteckiger Abschnitt sein, der eine erste Seite oder eine mittlere Kante 533a aufweist, mit einer Länge, welche ähnlich der Länge des Perimeters einer entsprechenden Seite oder einer ersten Seitenkante 553a der mandelförmigen Außenkammer-Zentralblasenstoffbahn 552 ist. Die mittlere Kante 533a ist dafür eingerichtet, an die erste Seitenkante 553a der Außenkammer-Zentralblasenstoffbahn 552 gekoppelt zu werden. In ähnlicher Weise spiegelt die zweite seitliche Stoffbahn 532b im Allgemeinen die erste seitliche Stoffbahn 532a. Mit anderen Worten: die zweite seitliche Stoffbahn 532b ist ebenso rechteckig und weist eine mittlere Kante 533b mit einer Länge auf, die ähnlich dem Perimeter einer zweiten seitlichen Kante 553b der Außenkammer-Zentralblasenstoffbahn 552 ist; und die mittlere Kante 533b ist dafür eingerichtet, mit der zweiten seitlichen Kante 553b der Außenkammer-Zentralblasenstoffbahn 552 gekoppelt zu werden. Die erste seitliche Stoffbahn 532a schließt auch eine seitliche Kante 533c ein. Die zweite seitliche Stoffbahn 532b schließt auch eine seitliche Kante 533d ein.
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5D ist eine orthogonale Ansicht der zusammengesetzten, vormontierten Außenkammerstoffbahn 532 des Airbagkissens 500 der 5A bis 5C. Die Außenkammer-Zentralblasenstoffbahn 552 ist zwischen den zwei seitlichen Stoffbahnen 532a und 532b angeordnet. Die Außenkammer-Zentralblasenstoffbahn 552 ist an die zwei seitlichen Stoffbahnen 532a, 532b an den Blasenstoffbahnkopplungen 556 gekoppelt. Die Mandelform der Außenkammer-Zentralblasenstoffbahn 552 ermöglicht oder bewirkt die Bildung von Falten oder Falzen 560 in der Nähe der mittleren Kanten 533a, 533b beider seitlichen Stoffbahnen 532a, 532b. Die Falten oder Falze 560 bewirken oder ermöglichen, dass die Außenkammer-Zentralblasenstoffbahn 552 sich weiter nach hinten erstreckt als andere Abschnitte der Außenkammerstoffbahn 532, um die Zentralblase (nicht dargestellt, jedoch siehe z. B. 550 in 5B) zu bilden.
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5E ist eine teilweise Explosionszeichnung einer orthogonalen Ansicht des Airbagkissens 510 der 5A bis 5D mit der zusammengesetzten Außenkammerstoffbahn 532. Die dem Fahrzeug zugewandte Stoffbahn 522 und die dem Insassen zugewandte Stoffbahn 524 sind zu Referenzzwecken dargestellt, ebenso das proximale Ende des Airbagkissens 512 und das distale Ende des Airbagkissens 514. In der Ausführungsform von 5E wird die zusammengesetzte Außenkammerstoffbahn 532 jeweils mit einem Außenkammer-Abschlussstück 537 an jedem seitlichen Ende der Außenkammerstoffbahn 532 gekoppelt. In der Ausführungsform von 5E werden die Außenkammer-Abschlussstücke 537 an jedes seitliche Ende der Außenkammerstoffbahn 532 und an die seitliche Kopplung (nicht dargestellt, jedoch siehe z. B. 138 in 2) gekoppelt. Zwei interne Haltebänder 540 sind zu Referenzzwecken dargestellt.
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6A ist eine Draufsicht eines Airbagkissens 610 gemäß einer weiteren Ausführungsform und einschließlich einer Vielzahl von Blasenstoffbahnen 652, 656a, 656b. Das Airbagkissen 610 ist so dargestellt, als wäre es auf einer flachen Oberfläche, beispielsweise einem Tisch oder Boden ausgebreitet. Das proximale Ende 612 des Airbagkissens ist unten auf der Zeichnung der 6A dargestellt, und das distale Ende 614 des Airbagkissens ist oben auf der Zeichnung der 6A dargestellt. In der Ausführungsform der 6A schließt die Vielzahl der Abschnitte der Außenkammerstoffbahn 632 die mandelförmigen Abschnitte oder die Blasenstoffbahnen 652, 656a, 656b ein. Eine Zentralblasenstoffbahn 652 ist in oder in der Nähe der Mitte der Außenkammerstoffbahn 632 angeordnet. Eine Seitenblasenstoffbahn 656a, 656b ist in der Nähe der jeweiligen seitlichen Enden der Außenkammerstoffbahn 632 angeordnet.
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Eine erste distal-seitliche Außenkammerstoffbahn 632a ist seitlich außerhalb der ersten Seitenblasenstoffbahn 656a angeordnet. Eine erste mediolaterale Außenkammerstoffbahn 632b ist zwischen der ersten Seitenblasenstoffbahn 656a und der Zentralblasenstoffbahn 652 angeordnet. Eine zweite mediolaterale Außenkammerstoffbahn 632c ist zwischen der Zentralblasenstoffbahn 652 und der zweiten Seitenblasenstoffbahn 656b angeordnet. Eine zweite distal-seitliche Außenkammerstoffbahn 632d ist seitlich außerhalb der zweiten Seitenblasenstoffbahn 656b angeordnet. Jede Blasenstoffbahn 652, 656a, 656b wird an die entsprechenden Kanten der relevanten Außenkammer-Unterstoffbahnen 632a, 632b, 632c, 632d gekoppelt, und zwar in ähnlicher Weise, wie in den 5A bis 5D beschrieben.
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6B ist eine gewinkelte Draufsicht des Airbagkissens 610 von 6A mit zumindest teilweise entfaltetem Airbagkissen 610, wobei die Zusatzkammer 630 und eine Vielzahl von Kissenblasen 650, 654 zumindest teilweise aufgeblasen sind. Der Ansichtswinkel in 6B ist dem in 1E gleich oder ähnlich. Die dem Fahrzeug zugewandte Stoffbahn 622 und die dem Insassen zugewandte Stoffbahn 624 sind zu Referenzzwecken dargestellt. Die Zusatzkammer 630 schließt eine Zentralblase 650 und zwei Seitenblasen 654 ein. Die Blasen 650, 654 werden durch die Zentralblasenstoffbahn 652 und die Seitenblasenstoffbahnen 656a, 656b gebildet. Die Blasen 650, 654 können positioniert und konfiguriert werden, um die Seitwärtsbewegung der Unterschenkel 72 des Insassen 70 bei einer Kollision zu verhindern oder einzuschränken, insbesondere bei einer Schrägaufprall-Kollision, wodurch eine Verletzung der Unterschenkel 72 reduziert oder verhindert wird. Mit anderen Worten: die Zentralblase 650 kann den Zusammenstoß der Unterschenkel 72 verhindern oder einschränken, und die Seitenblasen 654 können Zusammenstöße der Unterschenkel 72 mit verschiedenen Fahrzeugkomponenten verhindern oder einschränken, so dass eine Verletzung der Unterschenkel 72 des Insassen 70 reduziert oder verhindert werden kann.
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7A ist eine Draufsicht eines Airbagkissens 710 einer Airbag-Baugruppe vor dem Einbau gemäß einer weiteren Ausführungsform und einschließlich einer Vielzahl von Plissierfalten 752, 756a, 756b, die bei Entfaltung Faltenblasen bilden. Das Airbagkissen 710 ist so dargestellt, als wäre es auf einer flachen Oberfläche, beispielsweise einem Tisch oder Boden ausgebreitet, wobei die dem Insassen zugewandte Stoffbahn 724 nach oben zeigt. Ein proximales Ende 712 des Airbagkissens 710 ist unten auf der Zeichnung von 7A dargestellt, und ein distales Ende 714 des Airbagkissens 710 ist oben auf der Zeichnung von 7A dargestellt. In der Ausführungsform von 7A ist eine Plissierfalte 752 des Materials einer Außenkammerstoffbahn 732 in der Nähe einer seitlichen Mitte der Außenkammerstoffbahn 732 angeordnet. In 7A ist auch eine seitliche Plissierfalte 756a, 756b dargestellt, die in der Nähe der jeweiligen seitlichen Enden der Außenkammerstoffbahn 732 angeordnet ist. In der Ausführungsform von 7A kann jede der Plissierfalten 752, 756a, 756b als seitliche Verlängerung des die Außenkammerstoffbahn 732 bildenden Materials gebildet werden. Mit anderen Worten: die Textilbahn, welche die Außenkammerstoffbahn 732 bildet, kann seitlich breiter sein als die Breite des entfalteten, aufgeblasenen Airbagkissens 710, so dass das Falten und Plissieren jeder der Plissierfalten 752, 756a, 756b möglich ist. Jede der Plissierfalten 752, 756a, 756b kann durch geeignetes Falten der die Außenkammerstoffbahn 732 bildenden Textilbahn erfolgen, so dass sich die Plissierfalten 752, 756a, 756b während des Aufblasens der Zusatzkammer 730 nach hinten (relativ zum Fahrzeug) ausdehnen.
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7B ist eine gewinkelte Draufsicht des Airbagkissens 710 von 7A mit dem Airbagkissen 710 im nicht aufgeblasenen, vormontierten Zustand. Der Ansichtswinkel von 7B ist ähnlich dem von 1B (in 1B als 1D-1D angegeben). Eine dem Fahrzeug zugewandte Stoffbahn 722 und eine dem Insassen zugewandte Stoffbahn 724 sind zu Referenzzwecken dargestellt. 7B zeigt eine mögliche Faltenkonfiguration für jede der Plissierfalten 752, 756a und 756b relativ zur Außenkammerstoffbahn 732. Andere Faltenkonfigurationen sind möglich. Zum Beispiel wird in 7B die mittlere Plissierfalte 752 als in eine Richtung gefaltet gezeigt. Die mittlere Plissierfalte 752 könnte jedoch auch in eine andere Richtung oder in mehrere Richtungen gefaltet werden. Analog dazu könnte jede seitliche Plissierfalte 756a, 756b in eine andere Richtung als gezeigt oder in mehrere Richtungen gefaltet werden. Während 7B die Plissierfalten 752, 756a und 756b jeweils als eine Falte der Außenkammerstoffbahn 732 veranschaulicht, kann jede Plissierfalte 752, 756a, 756b auch aus mehreren Falten gebildet werden.
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7C ist eine partielle gewinkelte Draufsicht des Airbagkissens 710 von 7A mit entfaltetem und zumindest teilweise aufgeblasenem Airbagkissen 710, wobei die Zusatzkammer 730 und die Faltenblasen 750, 754 zumindest teilweise aufgeblasen sind. Die dem Fahrzeug zugewandte Stoffbahn 722 und die dem Insassen zugewandte Stoffbahn 724 sind zu Referenzzwecken dargestellt. In der Ausführungsform der 7A, 7B und 7C wird jede der Plissierfalten 752, 756a, 756b aus Material gebildet, das mit der Außenkammerstoffbahn 732 zusammenhängt. Während die Zusatzkammer 730 aufgeblasen wird, können die Plissierfalten 750, 754 gleichzeitig aufgeblasen werden, so dass sich die Plissierfalten 750, 754 nach hinten ausdehnen, ähnlich den oben beschriebenen Blasen 650, 654 von 6B. Die Plissierfalten 750, 754 können die Seitwärtsbewegung der Unterschenkel 72 oder Knie oder ein Verdrehen der Knöchel des Insassen 70 bei einer Kollision verhindern oder einschränken, insbesondere bei einer Schrägaufprall-Kollision.
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Während die 7A, 7B und 7C eine Ausführungsform mit drei Faltenblasen 750, 754 zeigen, können in einer anderen Ausführungsform die seitlichen Faltenblasen 754 entfallen. Andere Anordnungen von Faltenblasen sind ebenfalls möglich.
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8 ist eine Draufsicht eines Airbagkissens 810 einer Airbag-Baugruppe vor der Installation gemäß einer weiteren Ausführungsform und einschließlich einer vertikal ausgerichteten Außenkammerstoffbahn 862 gekoppelt mit der dem Insassen zugewandten Stoffbahn 824. Das Airbagkissen 810 ist so dargestellt, als wäre es auf einer flachen Oberfläche, beispielsweise einem Tisch oder Boden ausgebreitet. Ein proximales Ende 812 des Airbagkissens 810 ist unten auf der Zeichnung von 8 dargestellt, und ein distales Ende 814 des Airbagkissens 810 ist oben auf der Zeichnung von 8 dargestellt. Das Airbagkissen 810 kann ein oder mehrere interne Haltebänder enthalten (die gemeinsam mit einer Vielzahl von Halteband-Kopplungen 829 angeordnet sind). Das interne Halteband oder die internen Haltebänder werden an einer Innenfläche der dem Insassen zugewandten Stoffbahn 824 an der/den Halteband-Kopplung(en) 829 gekoppelt.
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Die Außenkammerstoffbahn 862 kann die Form eines länglichen Sphäroiden aufweisen, oder anders ausgedrückt, die allgemeine zweidimensionale Form einer Mandel oder eines „American Football“. Die Außenkammerstoffbahn 862 wird an eine Außenfläche der dem Insassen zugewandten Stoffbahn 824 an einer Außenkammerstoffbahn-Kopplung 858 gekoppelt. Die Außenkammerstoffbahn 862 ist in oder in der Nähe einer seitlichen Mitte des Airbagkissens 810 angeordnet. Die Außenkammerstoffbahn 862 kann einen Teil einer oder mehrerer Halteband-Kopplung(en) 829 überlagern. Die Außenkammerstoffbahn 862 ist konfiguriert, um sich weiter nach hinten zu erstrecken (relativ zum Fahrzeug) als angrenzende Bereiche der dem Insassen zugewandten Stoffbahn 824 (siehe auch 830 in 9A und 9B).
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9A ist eine gewinkelte Draufsicht des Airbagkissens 810 von 8 mit entfaltetem und zumindest teilweise aufgeblasenem Airbagkissen 810 und mit einer zumindest teilweise aufgeblasenen Zusatzkammer 830. Der Ansichtswinkel von 9A ist ähnlich dem von 1B (in 1B als 1D-1D angegeben). Ein oder mehrere interne Haltebänder 840 können zwischen der dem Fahrzeug zugewandten Stoffbahn 822 und dem Insassen zugewandten Stoffbahn 824 angeordnet sein, wie an anderer Stelle hierin beschrieben. Ein oder mehrere interne Haltebänder 840 können dazu beitragen, dass das Airbagkissen 810 sich dem Raum zwischen der Fahrzeugstruktur und dem/den Unterschenkel(n) 72 des Insassen 70 anpasst. In der Ausführungsform von 9A können ein oder mehrere interne Haltebänder 840 an einer Innenfläche der dem Insassen zugewandten Stoffbahn 824 an einer Vielzahl von Halteband-Kopplungen 829 entlang einer seitlichen Breite der internen Haltebänder 840 gekoppelt sein.
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Die Zusatzkammer 830 wird durch eine Außenkammerstoffbahn 862 gebildet. Die Außenkammerstoffbahn 862 ist an der dem Insassen zugewandten Stoffbahn 824 an einer Außenkammerstoffbahn-Kopplung 858 gekoppelt. Innerhalb des Bereichs der dem Insassen zugewandten Stoffbahn 824, der von der Außenkammerstoffbahn 862 überlagert wird, kann die dem Insassen zugewandte Stoffbahn 824 eine oder mehrere Ausströmöffnung(en) 826 einschließen, um eine Fluidverbindung für das Aufblasgas in die Zusatzkammer 830 bereitzustellen. Die Ausströmöffnung(en) der dem Insassen zugewandten Stoffbahn 824 kann/können das Timing des Aufblasens der Zusatzkammer 830 steuern, wie an anderer Stelle hierin beschrieben. Die Zusatzkammer 830 erstreckt sich vertikal entlang der dem Insassen zugewandten Stoffbahn 824, um zwischen den Unterschenkeln 72 des Insassen 70 positioniert und konfiguriert zu werden. Die Zusatzkammer 830 kann die Seitwärtsbewegung des/der Unterschenkel(s) 72, das Verdrehen der Knöchel des Insassen 70 bei einer Kollision, insbesondere bei einer Schrägaufprall-Kollision verhindern oder begrenzen, wodurch Verletzungen des/der Unterschenkel(s) (72) und Knöchel des Insassen 70 reduziert oder verhindert werden.
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9B ist eine gewinkelte Draufsicht des Airbagkissens 810 von 8 gemäß einer anderen Ausführungsform, mit entfaltetem und zumindest teilweise aufgeblasenem Airbagkissen 810 und mit der zumindest teilweise aufgeblasenen Zusatzkammer 830. Der Ansichtswinkel von 9B ist ähnlich dem von 1B (in 1B als 1D-1D angegeben). Die Zusatzkammer 830 wird durch die Außenkammerstoffbahn 862 gebildet Die Außenkammerstoffbahn 862 ist an der dem Insassen zugewandten Stoffbahn 824 an der Außenkammerstoffbahn-Kopplung 858 gekoppelt. In der Ausführungsform von 9B kann die dem Insassen zugewandte Stoffbahn 824, anstelle der angebrachten (einzigen) Belüftungsöffnung(en) für die Einleitung des Aufblasgases in die Zusatzkammer 830, über eine Öffnung verfügen, die unter dem gesamten (oder im Wesentlichen dem gesamten) Bereich der dem Insassen zugewandten Stoffbahn 824 liegt, der von der Außenkammerstoffbahn 862 überlagert wird. Mit anderen Worten: der von der Außenkammerstoffbahn-Kopplung 858 abgegrenzte Bereich der dem Insassen zugewandten Stoffbahn 824 kann eine Öffnung in der dem Insassen zugewandten Stoffbahn 824 umfassen (siehe die Außenkammerstoffbahn-Kopplung 858 in 9A).
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Das interne Halteband oder die internen Haltebänder 840 werden an einer Innenfläche der dem Insassen zugewandten Stoffbahn 824 an der/den Halteband-Kopplung(en) 829 gekoppelt. In der Ausführungsform von 9B können eine einzige oder mehrere Halteband-Kopplung(en) 829, die partiell von der Außenkammerstoffbahn 862 überlagert wird/werden, möglicherweise nicht kontinuierlich über die gesamte Breite eines einzigen Haltebandes oder mehrerer interner Haltebänder 840 verlaufen, sondern können eine Diskontinuität 829a oder Lücke einschließen, die mit der Öffnung in der dem Insassen zugewandten Stoffbahn 824 übereinstimmt, die von der Außenkammerstoffbahn 862 überlagert und von den Außenkammerstoffbahn-Kopplungen 858 begrenzt wird. In der Ausführungsform von 9B kann die Zusatzkammer 830 mehr oder weniger gleichzeitig mit der Hauptkammer 820 des Airbagkissens 810 aufgeblasen werden.
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Alle hierin offenbarten Verfahren schließen einen oder mehr Schritte oder Maßnahmen zur Durchführung des beschriebenen Verfahrens ein. Die Verfahrensschritte und/oder Maßnahmen können miteinander ausgetauscht werden. Mit anderen Worten: sofern keine spezifische Abfolge von Schritten oder Maßnahmen für einen ordnungsgemäßen Betrieb der Ausführungsform erforderlich ist, kann die Abfolge bzw. Anwendung von spezifischen Schritten und/oder das Ergreifen von Maßnahmen verändert werden. Darüber hinaus können Unterroutinen oder nur ein Teil eines hierin beschriebenen Verfahrens ein separates Verfahren innerhalb des Geltungsbereichs dieser Offenbarung darstellen. Anders ausgedrückt, können manche Verfahren nur einen Teil der Schritte, die in einem detaillierteren Verfahren beschrieben sind, einschließen.
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Die Bezugnahme auf „eine Ausführungsform“ oder „die Ausführungsform“ innerhalb der vorliegenden Spezifikation bedeutet, dass ein bestimmtes Merkmal, Charakteristikum oder eine Struktur, die in Verbindung mit dieser Ausführungsform beschrieben wird, zumindest in einer Ausführungsform eingeschlossen ist. Daher beziehen sich die genannten Ausdrücke oder Variationen derselben, wie sie innerhalb dieser Spezifikation angegeben sind, nicht notwendigerweise alle auf dieselbe Ausführungsform.
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In ähnlicher Weise sollte von einem Fachmann mithilfe der vorliegenden Offenbarung verstanden werden, dass in den vorstehenden Beschreibungen von Ausführungsformen verschiedene Merkmale manchmal in einer einzigen Ausführungsform, Figur oder Beschreibung davon gruppiert sind, um die Offenbarung zu straffen. Dieses Offenbarungsverfahren soll jedoch nicht so interpretiert werden, als verfolge es die Absicht, dass jeder Anspruch mehr Merkmale erfordert, als die ausdrücklich in diesem Anspruch angegebenen. Es ist vielmehr so, wie in den folgenden Ansprüchen erkennbar ist, dass die erfinderischen Aspekte in einer Kombination von weniger Merkmalen liegen, als der Gesamtheit aller Merkmale jeder einzelnen der vorstehend offenbarten Ausführungsform. Daher sind die Ansprüche, die auf diese ausführliche Beschreibung folgen, hiermit ausdrücklich in diese ausführliche Beschreibung aufgenommen, wobei jeder Anspruch für sich als eine separate Ausführungsform steht. Diese Offenbarung schließt alle Permutationen der unabhängigen Ansprüche mit deren abhängigen Ansprüchen ein.
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Die Rezitation des Ausdrucks „erstes“ mit Bezug auf ein Merkmal oder Element in den Ansprüchen impliziert nicht notwendigerweise das Vorhandensein eines zweiten oder zusätzlichen Merkmals oder Elements dieser Art.
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Für den Fachmann wird es auf der Hand hegen, dass Änderungen an den Einzelheiten der oben beschriebenen Ausführungsformen vorgenommen werden können, ohne von den zugrundeliegenden Prinzipien der vorliegenden Offenbarung abzuweichen. Ausführungsformen der Offenbarung, in denen ein exklusives Merkmal oder Vorrecht beansprucht wird, sind wie folgt definiert.