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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Holzbaustein. Die Erfindung betrifft außerdem ein Wandsystem, Deckensystem, Trägersystem, Pfeilersystem, Bodensystem, Stützensystem oder Dachsystem mit zumindest fünf solchen miteinander verbundenen Holzbausteinen.
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Einfaches, nachhaltiges, kostengünstiges zugleich ökologisches Bauen rückt in den letzten Jahren zunehmend in den Fokus von Bauingenieuren und Architekten. Ein hierfür eingesetzter und besonders bevorzugter Werkstoff ist Holz, da Holz ökologisch betrachtet CO2 neutral und im Vergleich zu beispielsweise Beton, für dessen Zement zunächst Kalkstein abgebaut, gemahlen und gebrannt werden muss, energie- und ressourcenschonend und darüber hinaus kostengünstig. Ein weiterer Vorteil von Holzbaukonstruktionen ist deren vergleichsweise einfache Recyclebarkeit.
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Ein Holzbaustein mit vier im Querschnitt quadratischen Längshölzern, mit einer Breite
B1 und einer minimalen Länge L1= 6B1, die parallel und derart zueinander beabstandet angeordnet sind, dass sie stirnseitig ein Quadrat mit einer Breite B2 = 3B1 aufspannen, und mit im Querschnitt quadratischen Querhölzern mit einer Breite
B1, die über die Länge
L1 der Längshölzer zwischen diesen liegend angeordnet sind, ist bereits aus der
FR 992 912 A bekannt.
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Nachteilig an bislang aus dem Stand der Technik bekannten Holzbaukonstruktionen ist unter Umständen deren geringe Flexibilität, sofern Holz beispielsweise für Fertigteilhäuser eingesetzt wird. In diesem Fall lassen sich nachträgliche Planänderungen nicht oder nur sehr schwierig umsetzen. Darüber hinaus muss bei gängigen Holzbaukonstruktionen stets auch auf den Faserverlauf des Holzes geachtet werden, da beispielsweise eine Schwindneigung von Holz orthogonal zum Faserverlauf deutlich größer ist als parallel zum Faserverlauf, was in herkömmlichen Holzkonstruktionen oftmals zu Rissen führt. Darüber hinaus besitzt Holz auch anisotrope Druck- und Zugeigenschaften sowie eine vom Faserverlauf abhängige Verschleißbeständigkeit. Eine hohe Verschleißbeständigkeit wird deshalb beispielsweise mit Stirnholzböden erreicht, bei welchen die einzelnen Holzfasern orthogonal zur Belastungsfläche angeordnet sind.
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Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile bei Holzkonstruktionen zu vermeiden.
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Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die vorliegende Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, einen Holzbaustein anzugeben, der nicht nur komplett aus Holz ausgebildet ist, sondern in der Art eines Legosteins auch vergleichsweise einfach mit anderen Holzbausteinen verbindbar ist und zudem nahezu isotrope Eigenschaften bezüglich Festigkeit aufweist. Aus derartigen Holzbausteinen können dann Wände, Pfeiler, Träger, Böden, Stützen, Dächer und/oder Decken gebaut werden, und zwar äußerst flexibel, wodurch auch nachträgliche Planänderungen vergleichsweise einfach umsetzbar sind. Der erfindungsgemäße Holzbaustein weist dabei vier im Querschnitt quadratische Längshölzer mit jeweils einer Breite B1 und einer minimalen Länge L1 von 6B1 auf, die parallel und derart zueinander beabstandet angeordnet sind, dass sie stirnseitig ein Quadrat mit einer Breite B2 von 3B1 aufspannen. Zwischen zwei an einer Seite dieses Quadrates liegenden Längshölzern ist somit ein Parallelabstand gegeben, der wiederum der Breite B1 entspricht. Der Holzbaustein weist darüber hinaus zumindest sechs im Querschnitt quadratische Querhölzer mit einer Breite B1 und einer Länge L2 von 3B1 auf. Darüber hinaus vorgesehen sind zumindest zwei im Querschnitt quadratische Dübel mit einer Breite B1 einer Länge L3 von 2B1 . Bereits aus dieser Aufzählung kann man erkennen, dass sowohl die Längshölzer als auch die Querhölzer und die Dübel aus einem gemeinsamen Kantholz hergestellt werden können. In dem erfindungsgemäßen Holzbaustein sind zumindest vier Querhölzer stehend und zumindest zwei Querhölzer liegend angeordnet, wobei die Querhölzer über die Länge L1 der Längshölzer zwischen diesen wie folgt angeordnet sind, stehend, liegend, stehend, stehend, liegend und stehend. Dies beträfe somit einen Holzbaustein mit einer exakten Länge L1 von 6B1 . Selbstverständlich sind auch längere Holzbausteine problemlos herstellbar, sofern längere Längshölzer und mehr Querhölzer bzw. Dübel eingesetzt werden. Die zumindest zwei Dübel sind stehend parallel zueinander und zu den stehenden Querhölzern auf den zumindest zwei liegenden Querhölzern angeordnet und ragen aus einer Seitenfläche des Holzbausteins, ähnlich einem Legobaustein, heraus, wobei den beiden Dübeln gegenüberliegend, das heißt an der gegenüberliegenden Seite der zumindest zwei liegenden Querhölzer, Ausnehmungen vorgesehen sind, in welche zwei Dübel eines anderen Holzbausteins aufnehmbar sind. Der erfindungsgemäße Holzbaustein kann dabei ähnlich wie bei Legobausteinen zu Pfeiler-, Wand- und Deckenkonstruktionen zusammengesteckt werden. Die einzelnen Längshölzer, Querhölzer und Dübel des Holzbausteins sind dabei ausschließlich über Verbindungsdübel aus Holz miteinander verbunden, so dass keine weiteren Befestigungsmittel, wie beispielsweise Schrauben, Nägel oder Leim erforderlich sind. Bei dem erfindungsgemäßen Holzbaustein handelt es sich somit nicht um einen Hybridbaustein, sondern um einen ausschließlich aus Holz bestehenden Baustein. Von großem Vorteil bei dem erfindungsgemäßen Holzbaustein ist zudem, dass dieser nicht nur aus gängigen Kanthölzern gefertigt werden kann, sondern auch die an sich anisotropen Eigenschaften von Holz überwindet, da der Faserverlauf der Längshölzer quer zum Faserverlauf des Querhölzer und der Dübel und die stehenden Querhölzer sowie die Dübel quer zum Faserverlauf der Längshölzer und der liegenden Querhölzer ausgerichtet sind. Hierdurch können insbesondere richtungsabhängige Eigenschaften, wie beispielsweise eine Schwindneigung, Zug- und Druckfestigkeit in alle Richtungen gleich gestaltet werden. Durch die Dübelverbindung zwischen den einzelnen Längshölzern, Querhölzern und Dübeln kann zudem eine feste Verbindung dieser einzelnen Komponenten erreicht und dadurch das Erzielen der isotropen, das heißt richtungsunabhängigen Eigenschaften, unterstützt werden. Von besonderem Vorteil ist darüber hinaus, dass der erfindungsgemäße Holzbaustein in unterschiedlichen Längen, das heißt auch mit einer unterschiedlichen Anzahl an Querhölzern und Dübeln, gestaltet werden kann, so dass beispielsweise auch Türstürze mit entsprechend langen Langhölzern problemlos darstellbar sind. Durch das einfache, legoartige miteinander Verbinden der einzelnen Holzbausteine ist es zudem möglich, auch nachträgliche Planänderungen vergleichsweise einfach umzusetzen, da die einzelnen Holzbausteine dann lediglich anders angeordnet werden müssen. Die Montage einer Wandkonstruktion aus den einzelnen Holzbausteinen ist zudem vergleichsweise einfach, da hierfür lediglich beispielsweise ein Gummihammer zum Verbinden erforderlich ist. Weiteres Werkzeug ist nicht erforderlich. Zudem können mit dem erfindungsgemäßen Holzbaustein auch biegesteife Ecken durch einfache Steckverbindungen realisiert werden. Das Herstellen der Bohrungen für die Verbindungsdübel kann dabei vollautomatisiert entsprechend einem vordefinierten Raster, welches sich an der Breite B1 orientiert, gestaltet werden. Die Bohrungen für die einzelnen Verbindungsdübel durchdringen dabei das jeweilige Längsholz, das jeweilige Querholz und die Dübel orthogonal und kreuzen sich, wodurch auch eine durchgehende Dübelverbindung mit entsprechend langen Verbindungsdübeln von beispielsweise zwei parallelen Längshölzern über ein dazwischen angeordnetes Querholz bzw. einen dazwischen angeordneten Dübel möglich sind.
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Auch der Transport der Holzbausteine auf die Baustelle gestaltet sich im Vergleich zu aus Holz gefertigten Wandelementen deutlich einfacher, da die Holzbausteine einfach palettenweise auf die Baustelle angeliefert und dort entsprechend den Plänen verbaut werden können. Spezial-Lastkraftwagen sowie leistungsstarke Kräne sind nicht erforderlich, wodurch der Bau deutlich vereinfacht wird.
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Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung sind zwei im Querschnitt quadratische Füllstücke mit einer Breite B1 und einer Länge L3 von 2B1 vorgesehen, die parallel zu den Längshölzern zwischen zwei benachbart liegenden Querhölzern angeordnet sind. Über derartige Füllstücke lässt sich eine komplett ebene Wandoberfläche erzeugen, die im späteren Bauablauf beispielsweise mit einer Dämmung oder im Innenausbau mit Gipskartonplatten belegt werden kann.
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Zweckmäßig beträgt die Breite B1 des für den Holzbaustein zu verwendenden Kantholzes ca. 8 cm. 8 cm Kanthölzer sind dabei handelsüblich und kostengünstig herzustellen, insbesondere sofern diese beispielsweise aus Nadelholz oder aus Schwachholz hergestellt werden.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lösung beträgt die minimale Länge L1 ca. 48 cm oder ein Mehrfaches davon. Mit einer Länge L1 von 48 cm kann somit ein erfindungsgemäßer Holzbaustein mit vier Längshölzern, sechs Querhölzern und zwei Dübeln geschaffen werden. Selbstverständlich ist auch eine Länge L1 von 96 cm oder noch länger denkbar, so dass mit einem derartigen Holzbaustein beispielsweise ein Türsturz, aber auch Deckenkonstruktionen, Trägerkonstruktionen, Böden oder Dächer mit einer entsprechenden Spannweite problemlos realisierbar sind.
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Bei einer alternativen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Holzbausteins weist dieser vier im Querschnitt quadratische Längshölzer mit einer jeweiligen Breite B1 und einer Länge L0 von 3B1 auf, die parallel und derart zueinander beabstandet angeordnet sind, dass sie stirnseitig ein Quadrat mit einer Breite B2 von 3B1 aufspannen. Bei diesem deutlich kürzeren Holzbaustein sind zudem drei im Querschnitt quadratische Querhölzer mit einer Breite B1 und einer Länge L2 von 3B1 vorgesehen, ebenso wie ein im Querschnitt quadratischer Dübel mit einer Breite B1 und einer Länge L3 = 2B1. Zwei der Querhölzer sind dabei stehend und ein Querholz liegend angeordnet, wobei die Querhölzer über die Länge L0 der Längshölzer zwischen diesen wie folgt angeordnet sind, stehend, liegend, stehend. Der bei dieser Variante des erfindungsgemäßen Holzbausteins einzige Dübel ist stehend und parallel zu den stehenden Querhölzern auf dem liegenden Querholz angeordnet und ragt aus einer Seitenfläche des Holzbausteins heraus, wobei auf der gegenüberliegenden Seite des liegenden Querholzes eine zwischen den beiden Längshölzern angeordnete Ausnehmung zur Aufnahme eines benachbarten Dübels vorgesehen ist. Auch bei diesem Holzbaustein sind die Längshölzer, die Querhölzer und der Dübel über Verbindungsdübel aus Holz miteinander verbunden. Die zuvor beschriebenen Eigenschaften bezüglich Isotropie, Ressourcenschonung, einfacher Verbindungstechnik, Flexibilität, etc. sind dabei selbstverständlich auch auf diese alternative Ausführungsform des Holzbausteins analog übertragbar.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lösung ist der zumindest eine Dübel an seinem aus der Seitenfläche des Holzbausteins herausragenden Ende abgerundet oder weist Fasen auf. Eine derartige Abrundung erleichtert einen Zusammenbau einer Wand- bzw. Deckenkonstruktion aus derartigen Holzbausteinen. Selbstverständlich kann der Dübel auch nur entsprechende Fasen an seinem aus der Seitenfläche herausragenden Ende aufweisen, die ebenfalls ein vereinfachtes Zusammenstecken der Holzbausteine ermöglichen.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lösung sind die Verbindungsdübel aus Hartholz ausgebildet. Hierdurch kann eine besonders feste und dauerhafte Verbindung der Komponenten des Holzbausteins, das heißt der Längshölzer, der Querhölzer und der Dübel erreicht werden, wobei eine Ausbildung der Verbindungsdübel aus Hartholz zudem den großen Vorteil bietet, dass diese aufgrund ihrer höheren Festigkeit einfacher in zugehörige Bohrungen an den Längshölzern, den Querhölzern und den Dübel einschlagbar sind. Ein derartiger Verbindungsdübel kann beispielsweise einen Durchmesser von 16 mm aufweisen, wobei selbstverständlich ein Durchmesser der zu verwendenden Verbindungsdübel abhängig von der Breite B1 des jeweils für die Längshölzer, die Querhölzer und die Dübel verwendeten Kantholzes ist.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lösung sind die Längshölzer, die Querhölzer und/oder die Dübel aus Nadelholz und/oder aus Schwachholz hergestellt.
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Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Komponenten beziehen.
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Dabei zeigen, jeweils schematisch
- 1 eine Ansicht auf einen erfindungsgemäßen Holzbaustein gemäß einer ersten Ausführungsform,
- 2 eine Darstellung wie in 1, jedoch gemäß einer zweiten Ausführungsform,
- 3 eine Darstellung wie in 2, jedoch bei einer längeren Ausführungsform,
- 4 eine Darstellung wie in 1, jedoch bei einer kürzeren Ausführungsform,
- 5 ein Wand- und Deckensystem, hergestellt aus den erfindungsgemäßen Holzbausteinen,
- 6 eine aus den erfindungsgemäßen Holzbausteinen hergestellte biegesteife Ecke.
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Entsprechend den 1 bis 6, weist ein erfindungsgemäßer Holzbaustein 1 vier im Querschnitt quadratische Längshölzer 2 mit einer Breite B1 auf, die parallel und derart zueinander beabstandet angeordnet sind, dass sie stirnseitig ein Quadrat mit einer Breite B2 von 3B1 aufspannen.
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Gemäß der 1 weist der dort abgebildete erfindungsgemäße Holzbaustein 1 sechs im Querschnitt ebenfalls quadratische Querhölzer 3 mit einer Breite B1 und einer Länge L2 = 3B1 auf. Ebenso weist der gemäß der 1 dargestellte Holzbaustein 1 zwei im Querschnitt quadratische Dübel 4 mit einer Breite B1 und einer Länge L3 von 2B1 auf. Vier der Querhölzer 3 sind dabei stehend angeordnet und mit dem Bezugszeichen 3a bezeichnet, während zwei Querhölzer 3 liegend angeordnet und mit dem Bezugszeichen 3b versehen sind. Die Querhölzer 3, 3a und 3b sind dabei über die Länge L1 der Längshölzer 2 zwischen diesen wie folgt angeordnet, stehend, liegend, stehend, stehend, liegend und stehend. Die beiden Dübel 4 sind stehend und parallel zueinander sowie parallel zu den stehenden Querhölzern 3a auf den zumindest zwei liegenden Querhölzern 3b angeordnet und ragen aus einer Seitenfläche des Holzbausteins 1 heraus. Auf der Unterseite des Holzbausteins 1 (vergleiche insbesondere die 5) ist im Bereich des gegenüberliegenden Dübels 4 eine Ausnehmung 5 zur Aufnahme eines Dübels 4 eines benachbarten Holzbausteins 1 angeordnet. Die Längshölzer 2, die Querhölzer 3, 3a, 3b und die Dübel 4 sind dabei über Verbindungsdübel 6 miteinander verstiftet und dadurch fest aneinander gehalten. Weitere Befestigungsmittel, wie beispielsweise Schrauben, Nägel oder Leim, werden nicht eingesetzt.
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Betrachtet man den erfindungsgemäßen Holzbaustein 1 gemäß der 2, so sind dessen Längshölzer 2 deutlich länger, weshalb insgesamt neun Querhölzer 3 angeordnet sind. Über die Länge L1 der Längshölzer 2 gemäß der 2 sind dabei die Querhölzer 3 wie folgt angeordnet, stehend, liegend, stehend, stehend, liegend, stehend, stehend, liegend und stehend.
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Ein nochmals hinsichtlich seiner Länge L1 längerer Holzbaustein 1 ist gemäß der 3 dargestellt.
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Der in 4 dargestellte erfindungsgemäße Holzbaustein 1 besitzt vier im Querschnitt quadratische Längshölzer 2 mit jeweils einer Breite B1 und einer Länge L0 von 3B1 , wobei die Längshölzer 2 parallel und derart zueinander beabstandet angeordnet sind, dass sie stirnseitig ebenso ein Quadrat mit einer Breite B2 von 3B1 aufspannen. In diesem Spezialfall entspricht die Länge L0 der Längshölzer 2 der Länge L2 der Querhölzer 3 und der Breite B2 des aufgespannten stirnseitigen bzw. seitlichen Quadrats. Der gemäß der 4 dargestellte Holzbaustein 1 besitzt drei im Querschnitt quadratische Querhölzer mit einer Breite B1 und einer Länge L2 = 3B1 sowie einen im Querschnitt quadratischen Dübel 4 mit einer Breite B1 und einer Länge L3 von 2B1 . Zwei Querhölzer 3a sind dabei stehend angeordnet, während ein Querholz 3b liegend angeordnet ist. Die Querhölzer 3, 3a, 3b sind dabei über die Länge L0 der Längshölzer 2 zwischen diesen wie folgt angeordnet, stehend, liegend, stehend. Der Dübel 4 wiederum ist stehend und parallel zu den stehenden Querhölzern 3a auf dem liegenden Querholz 3b angeordnet und ragt aus einer Seitenfläche des Holzbausteins 1 heraus, wobei auch in diesem Fall die Längsholzer 2, die Querhölzer 3a, 3b, 3 und der Dübel 4 über Verbindungsdübel 6 aus Holz miteinander verbunden sind.
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Unabhängig von der gewählten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Holzbausteins 1 werden für die Verbindungsdübel 6 Bohrungen 7 in die Längshölzer 2, die Querhölzer 3 und die Dübel 4 eingebracht, und zwar mit einem vorher festgelegten Rasterabstand, der üblicherweise der Breite B1 entspricht. Die Breite B1 kann beispielsweise 8 cm betragen, wobei für den erfindungsgemäßen Holzbaustein 1 unabhängig von seiner Größe stets gilt, dass dieser aufgrund der orthogonal zu den liegenden Querträgern 3b und den Längshölzern 2 angeordneten Dübeln 4 und der orthogonal zu den Längshölzern 2 angeordneten stehenden Querhölzern 3a isotrope Eigenschaften, das heißt richtungsunabhängige Eigenschaften, insbesondere bezüglich Schwinden sowie Druck- und Zugfestigkeit aufweist. Dies ist insbesondere bei Holzbausteinen 1 von immensem Vorteil, da diese quer zu einer Holzfaserrichtung eine höhere Schwindneigung und eine deutlich geringere Zugfestigkeit aufweisen, als längs der jeweiligen Holzfaserrichtung.
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Betrachtet man die Dübel 4 gemäß der 6, so kann man erkennen, dass diese an ihrem aus der Seitenfläche des Holzbausteins 1 herausragenden Ende 8 abgerundet sind bzw. Fasen 9 aufweisen. Dies ermöglicht insbesondere ein vereinfachtes Zusammenstecken der Holzbausteine 1, insbesondere auch mit lediglich einem Gummihammer.
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Die Verbindungsdübel 6 sind üblicherweise aus Hartholz ausgebildet, wodurch eine besonders feste Verbindung der einzelnen Komponenten, das heißt der Längshölzer 2, der Querhölzer 3 und der Dübel 4 erreicht werden kann. Die Längsträger 2, die Querträger 3, 3a und 3b und/oder die Dübel 4 sowie im Querschnitt quadratische Füllstücke 10 (vergleiche die 1 bis 3) können dabei aus Nadelholz bzw. aus Schwachholz ausgebildet und dadurch kostengünstig hergestellt werden. Die für die Verbindungsdübel 6 vorzusehenden Bohrungen 7 werden kreuzweise, das heißt sich kreuzend in dem zuvor definierten Rasterabstand in die Längshölzer 2, die Querhölzer 3 und die Dübel 4 bzw. die Füllstücke 10 eingebracht. Dies kann mit automatisierten Bohrvorgängen erfolgen. Durch die Verwendung von Schwachholz bzw. Nadelholz für die Kanthölzer für die Längsträger 2, die Querträger 3 und die Dübel 4 bzw. die Füllstücke 10 lassen sich diese besonders kostengünstig herstellen.
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Gemäß den 5 und 6 sind dabei aus einzelnen Holzbausteinen 1 hergestellte Wandsysteme 11 bzw. Deckensysteme 12 gezeigt, wobei insbesondere für die Deckensysteme 12 Holzbausteine 1 mit einer größeren Länge L1 verwendet werden, um eine größere Spannweite erreichen zu können. Die hinsichtlich ihrer Länge L1 längeren Holzbausteine 1 können dabei auch als Türstürze problemlos eingesetzt werden. Über die Füllstücke 10 lassen sich die Seitenflächen des Holzbausteins 1 eben gestalten. Mit den Holzbausteinen 1 lassen sich selbstverständlich aber auch Trägersysteme, Pfeilersysteme, Böden, Stützen oder Dachsysteme herstellen.
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Mit den erfindungsgemäßen Holzbausteinen 1 lässt sich ein vergleichsweise einfaches, ressourcenschonendes und ökologisches Bauen auch über mehrere Stockwerke erreichen, wobei für die Montage lediglich ein Hammer bzw. Gummihammer erforderlich ist. Durch den Entfall von herkömmlichen Verbindungsmitteln, wie beispielsweise Schrauben, Leim oder Nägeln, kann auch eine verbesserte Recyclingfähigkeit der erfindungsgemäßen Holzbausteine 1 erreicht werden. Ein weiterer Vorteil der Holzbausteine ist deren zerstörungsfreie Recyclebarkeit , wodurch diese für neue Konstruktionen wiederverwendet werden können. Besonders hervorzuheben ist auch eine äußerst hohe Flexibilität, so dass mit dem erfindungsgemäßen Holzbaustein 1 nachträgliche Planänderungen vergleichsweise einfach und flexibel darstellbar sind, was bislang mit in Hallen vorgefertigten Fertigbauteilen nicht möglich war. Durch die orthogonale Anordnung der Längshölzer 2, der Querhölzer 3a, 3b und der Dübel 4 lassen sich insbesondere isotrope Schwindeigenschaften sowie Zug- und Druckfestigkeiten erreichen, was mit bislang unidirektional verarbeiteten Hölzern nicht möglich war. Auch eine Anlieferung der Holzbausteine 1 auf eine Baustelle ist ohne größere Kranwagen, das heißt einfach in Palettenform, denkbar.