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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Lagereinrichtung für Coils oder Bandringe aller Art, insbesondere für einzelne oder zu gebundene oder un-gebundene Spaltbandbündel zusammengefasste Spaltcoils oder Spaltbandringe unterschiedlicher Breiten und/oder Durchmesser, umfassend: eine muldenförmigen Auflage, wenigstens eine Kippsicherung, sowie wenigstens eine, parallel zur Mittellinie der Auflage angeordnete Reihe an Steckplätzen für die variable Anordnung der Kippsicherung.
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Coil (englisch für Spule) ist die Bezeichnung für ein zu einer Rolle gewickeltes Band (Bandring). Es ist die übliche Form des Güterverkehrs insbesondere von Blech, aber auch von anderen Materialien wie Papier etc., zwischen Herstellern und der verarbeitenden Industrie (z.B. Automobilindustrie, Druckereien, etc.).
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So werden im Stahl- und Walzwerk in der Regel Coils mit einem Gewicht bis vierzig Tonnen erzeugt. Die Länge eines Blechbandes ist dabei von dessen Dicke abhängig. Am Ende der Walzstraße wird das Band dann im Haspel aufgewickelt und ist nun ein Coil bzw. Bandring mit einem - der Größe der Haspel entsprechenden - Coilauge. Dieses Coil wird anschließend auf ein sog. Drehkreuz geschoben und je nach Bedarf zum Kunden geschickt oder weiterverarbeitet bzw. aufgrund verschiedener Verarbeitungskriterien auf kleinere Coils zugeschnitten (sog. Spaltcoils oder Spaltbandringe) und zu sogenannten Spaltbandbündel zusammengefasst. Dabei strebt der Kunde im Rahmen seiner technischen Möglichkeiten möglichst große Coils an, da das Wechseln dieser die Produktion unterbricht und somit einen Verlust darstellt. Für den Güterverkehr von Coils zum Kunden sind aufgrund der hohen Gewichte häufig Schienen- oder Lastkraftfahrzeuge vorgesehen.
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Für den Vorort-Transport zwischen und dem Ein- bzw. Ausfahren von Coils bzw. Bandringen oder auch anderes Material wie z.B. Spulen oder Rohre aus Lagerstätten wie Drehkreuze, Lkws, Wagons, Haspeln, etc. bedient man sich oftmals sog. Coilhaken oder vergleichbar geeigneter Hebemittel, welche mit einem Kran verbindbar sind.
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Gewöhnlich ist das Interesse groß, Coils und Bandringe unterschiedlichster Größen in sogenannten Lagermulden zwischen zu lagern. Um dabei die Gefahr des Umkippens der Coils auszuschließen ist bekannt, das Coil beziehungsweise den Bandring mittels einer an der Lagermulde angeordneten Kippsicherung zu sichern.
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Eine ältere erste marktgängige muldenförmige Lagereinrichtung
10 für Coils oder Bandringe
50 zeigt
6 der
DE 10 2009 001 184 B4 in einer perspektivischen Ansicht. Darin ersichtlich ist, wie seitlich benachbart der beiden Längsseiten
11 einer muldenförmigen Auflage
20 Steckplätze
30 ausgebildet sind, in welchen die Breite eines Coils
50 umfassende Stützen
41 als Kippsicherung
40 senkrecht einsteckbar sind, welche die Coils
50 gegen Umkippen sichern. Problematisch an dieser bekannten Lagermulde
10 ist, dass insbesondere bei breiten Auflagen
20 nicht alle, insb. Coils
50 mit kleinen Breiten, erfasst und zuverlässig gesichert werden können. In Folge dessen sind für Coils
50a und
50b unterschiedlicher Durchmesser
51 unterschiedlich breite Gestelle
10 bereitzuhalten.
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Eine alternativ bekannte Lagermulde
10 zeigt
7 der
DE 10 2009 001 184 B4 in einer Vorder- und Seitenansicht sowie in einer Draufsicht. Deutlich erkennbar ist, wie als Kippsicherung
40 an einer der Längsseiten
11 des Muldenbereiches
20 eine die Schwerpunktlinie
53 des Coils
50 kreuzende verschwenkbare Sicherungsstange
42 angeordnet ist. Auf diese Weise lassen sich Coils
50a und
50b unterschiedlicher Durchmesser
51 in ein und derselben Lagermulde
10 sicher lagern. Dem Vorteil der Schwenkbarkeit stehen allerdings die hohen Kosten für den Mechanismus des Schwenkfußes
43 entgegen.
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Aus den
1 bis
5 der
DE 10 2009 001 184 B4 sind weitere Lagereinrichtungen
10 für Coils und Bandringe
50, insbesondere unterschiedlichster Durchmesser
51, bekannt. Die darin offenbarten Kippsicherungen
40 werden entlang einer Mittellinie
12 in Steckplätze
30 zwischen die einzelnen Coils
50 gesteckt, was zwar die gewünscht Sicherung vor einem Verkippen gewährleistet, jedoch sowohl nach dem Absetzen von Coils
50 in die Lagermulde
10 als auch beim Entnehmen der gelagerten Coils
50 mittels eines Krans oder einer Coilzange oder dergleichen ein relativ zeitaufwendiges Ein- bzw. Ausstecken der Kippsicherungen
40 erfordert.
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Schließlich ist aus den
1 bis
5 der älteren Anmeldung
DE 10 2017 116 721.8 eine gattungsbildende Lagereinrichtung
10 bekannt, umfassend: eine muldenförmigen Auflage
20, wenigstens eine Kippsicherung
40, sowie wenigstens eine, parallel zur Mittellinie
12 der Auflage
20 an einer und/oder an beiden Außenseiten
23 der Auflage
20 angeordneten Reihe an Steckplätzen
30 für die variable Anordnung der Kippsicherung
40, welche sich dadurch auszeichnet: dass ein jeder Steckplatz
30 zumindest durch einen ersten
31 und einen diesem gegenüberliegenden zweiten
32 Wandabschnitt begrenzt ist; dass von Steckplatz
30 zu Steckplatz
30 jeweils alle ersten Wandabschnitte
31 und jeweils alle zweiten Wandabschnitte
32 einen gleichen Abstand zur Mittellinie
12 aufweisen; und dass der erste Wandabschnitt
31 in einem Winkel α kleiner 90° und der zweite Wandabschnitt
32 in einem Winkel β größer 90° gegenüber einer senkrecht zur Mittellinie
12 verlaufenden Horizontalen geneigt ist.
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Problematisch bei den bekannten Lagereinrichtungen 10 ist, dass einzelne 50c oder zu gebundene oder un-gebundene Spaltbandbündeln 50d zusammengefasste Spaltcoils oder Spaltbandringe 50c aufgrund ihrer schmaleren Breite kippanfälliger sind als das ursprüngliche Coil 50 in seiner gesamten Breite, aus dem die einzelnen Spaltcoils bzw. Spaltbandringe 50c zugeschnitten wurden, wobei beim Kippen mehrerer benachbarter gebündelter oder un-gebündelter Spaltcoils bzw. Spaltbandringe 50c dennoch kumulierte Querkräfte auf die einzelne Kippsicherung 40 derart einwirken, dass diese 40 unter der Kraftspitze nachgibt.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher, eine verbesserte Lagereinrichtung für Coils und Bandringe, insbesondere für einzelne oder zu gebundene oder un-gebundene Spaltbandbündel zusammengefasste Spaltcoils oder Spaltbandringe unterschiedlichster Breiten und/oder Durchmesser, mit einer verbesserten Kippsicherung bereitzustellen, welche auch beim Kippen mehrerer benachbarter gebündelter oder un-gebündelter Spaltcoils bzw. Spaltbandringe deren kumulierten Querkräfte aufzunehmen vermag.
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Diese Aufgabe wird durch eine Lagereinrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Demnach zeichnet sich eine erfindungsgemäße Lagereinrichtung dadurch aus, dass zwischen zwei benachbarten Kippsicherungen ein Distanzstück angeordnet ist, welches so bemessen ist, dass die Distanz zwischen den beiden Kippsicherungen überbrückt ist.
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Indem zwischen zwei benachbarte Kippsicherungen ein Distanzstück angeordnet ist, können sich zwei oder mehrere nebeneinander eingesteckte Kippsicherungen gegenseitig so abstützen, dass vorteilhaft erhöht auftretende Querkräfte - vornehmlich die beim Kippen mehrerer Spaltcoils bzw. Spaltbandringe auftretenden Querkräfte, gleich ob diese als gebundene oder un-gebundene Spaltbandbündel in die Lagereinrichtung eingebracht sind - von sich aneinander abstützenden Kippsicherungen gemeinsam aufgenommen werden.
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Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung, welche einzeln oder in Kombination miteinander einsetzbar sind, geben die abhängigen Ansprüche an.
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In einer ersten Ausgestaltung der Erfindung hat sich bewährt, dass wenigstens eine Kippsicherung mit dem Distanzstück versehen ist, welches so bemessen ist, dass die Distanz zwischen zwei benachbarten Kippsicherungen überbrückt ist. Indem wenigstens eine Kippsicherung mit dem Distanzstück versehen ist, können sich zwei nebeneinander eingesteckte Kippsicherungen unmittelbar gegenseitig abstützen, ohne dass es einer gesonderten Anordnung des Distanzstücks bedarf.
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Dabei kann das Distanzstück mit der Kippsicherung stoffschlüssig, insbesondere als Schweißkonstruktion, verbunden sein.
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Alternativ hierzu kann das Distanzstück mit der Kippsicherung auch kraftschlüssig oder formschlüssig (z.B. aufsteckbar), verbunden sein.
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Insbesondere wenn die Kippsicherung durch ein Vierkantrohr realisiert ist hat sich bewährt, eine Kippsicherung mit einer das Distanzstück tragenden Seite und drei zur direkten Anlage an eine Coil ausgebildeten Seiten vorzusehen.
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Alternativ hierzu kann auch ein Distanzstück vorgesehen sein, dass zur direkten Anlage an zwei durch Rundrohre realisierte Kippsicherungen ausgebildet ist. Somit ist auch bei einer herkömmlichen, durch ein Rundrohr realisierten Kippsicherung, das Anbringen eines Distanzstückes in abgewandelter Form ermöglich. Dadurch ergibt sich die Möglichkeit, die erfinderische Idee auch an den nach wie vor vielfach im Einsatz befindlichen Lagereinrichtungen mit durch Rundrohre realisierten Kippsicherungen gleichermaßen einfach wie zuverlässig anzuwenden und preiswert nachzurüsten.
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In einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, dass das Distanzstück benachbart einem dem eingesteckten Ende der Kippsicherung entgegengesetzten Ende der Kippsicherung angeordnet ist.
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Erfindungsgemäß bevorzugt schließlich ist das Distanzstück so an der Kippsicherung angeordnet, dass durch Drehung der Kippsicherung um 90° um deren Längsachse das Distanzstück in oder außer Anlage mit einer benachbarten Kippsicherung bringbar ist.
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Die erfindungsgemäße Lagereinrichtung hat zum Vorteil, dass zulässige Querkräfte sich mit dem Faktor der Anzahl der gesteckten Kippsicherungen erhöhen lassen, nämlich 2-fache Querkraft bei zwei gesteckten Kippsicherungen; und 3-fache Querkraft bei drei gesteckten Kippsicherungen; etc.. Daraus folgt, dass durch die höheren zulässigen Querkräfte Coils, insbesondere aber einzelne oder zu gebundene oder un-gebundene Spaltbandbündel zusammengefasste Spaltcoils oder Spaltbandringe unterschiedlicher Breiten und/oder Durchmesser, mit einem insgesamt höheren Eigengewicht als durch eine einzelne Kippsicherung absicherbar, eingelagert werden können. Da aus fertigungstechnischen Gründen teilweise mehrere insbesondere Spaltcoils zu einem Spaltbandbündel zusammengefasst werden, ist eine einzelne Kippsicherung aufgrund der höheren Querkraft oft nicht mehr ausreichend. Durch das erfindungsgemäße Distanzstück können mehrere Kippsicherungen in Reihe gesteckt werden, wodurch auch das sichere Einlagern von Spaltband- und vergleichbarer Coilbündel ermöglicht ist.
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Die Erfindung wird nun mit Bezug auf die begleitenden Zeichnungen anhand bevorzugter Ausführungsformen von Lagereinrichtungen beispielhaft erläutert.
- 1 ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Lagereinrichtung ohne Coil oder Bandring, gesichert durch eine erfindungsgemäß bevorzugte, jeweils mit einem Distanzstück versehene, als Vierkantrohr ausgebildete Kippsicherung in einer Sicherungsposition in einer perspektivischen Ansicht;
- 2 die Lagereinrichtung gemäß 1 in einer Frontansicht mit Kippsicherungen in Sicherungsposition;
- 3a eine als Vierkantrohr ausgebildete Kippsicherung nach dem Stand der Technik;
- 3b eine als Vierkantrohr ausgebildete Kippsicherung, erfindungsgemäß bevorzugt versehen mit einem Distanzstück;
- 4 die als Vierkantrohr ausgebildete Kippsicherung, erfindungsgemäß bevorzugt versehen mit einem Distanzstück in Anlage an einer benachbarten Kippsicherung in einem vergrößerten Ausschnitt „A“ von 2;
- 5a eine als Rundrohr ausgebildete Kippsicherung, erfindungsgemäß versehen mit einem alternativen Distanzstück in einer Seitenansicht;
- 5b die als Rundrohr ausgebildete Kippsicherung aus 5a in einer Draufsicht;
- 6a bis d vier Szenarien zur Sicherung zu gebundene oder un-gebundene Spaltbandbündel zusammengefasste Spaltcoils oder Spaltbandringe unterschiedlicher Breiten aber gleicher Durchmesser;
- 7 ein Diagramm zur Ermittlung der erforderlichen Anzahl an Kippsicherungen abhängig von der Coilbreite und dem Coilaussendurchmesser einzelner oder zu einem gebundenen Spaltbandbündel zusammengefasster Spaltcoils bzw. Spaltbandringe unterschiedlichster Breiten und/oder Durchmesser; und
- 8 ein Diagramm zur Ermittlung der erforderlichen Anzahl an Kippsicherungen abhängig von der Coilbreite und dem Coilaussendurchmesser zu einem un-gebundenen Spaltbandbündel zusammengefasster Spaltcoils bzw. Spaltbandringe unterschiedlichster Breiten und/oder Durchmesser.
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Bei der nachfolgenden Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder vergleichbare Komponenten.
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1 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäß bevorzugten Lagereinrichtung
10 für Coils oder Bandringe
50 aller Art
50a und
50b. Der grundsätzliche Aufbau sowie die Funktionsweise der Lagereinrichtung
10 ist in der älteren
DE 10 2017 116 721.8 eingehend beschrieben, weshalb zur Vermeidung von Wiederholungen vollumfänglich auf die daraus hervorgehende Offenbarung verwiesen und im Folgenden lediglich die Unterschiede dazu herausgestellt seien.
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So zeigt 1 die Lagereinrichtung 10 für Coils oder Bandringe 50 aller Art 50a und 50b, sicherbar durch eine erfindungsgemäß bevorzugte, jeweils mit einem Distanzstück 403 versehene, als Vierkantrohr ausgebildete Kippsicherung 40 in einer Sicherungsposition, also in einem Winkel α zur Mittellinie 12 der Lagereinrichtung 10 von beispielsweise 55° oder einem anderen Winkel α zwischen 45° und 65°, in einer perspektivischen Ansicht. Das Distanzstück 403 ist erfindungsgemäß bevorzugt so bemessen, dass die Distanz zwischen zwei benachbarten Kippsicherungen 40 so überbrückt ist, dass sich zwei oder mehrere nebeneinander gesteckte Kippsicherungen 40 mittels der Distanzstücke 403 gegenseitig abstützen können. Dadurch können vorteilhaft höhere Querkräfte - vornehmlich die beim Kippen mehrerer Spaltcoils bzw. Spaltbandringe 50c auftretenden Querkräfte, gleich ob diese als gebundene oder un-gebundene Spaltbandbündel 50d in die Lagereinrichtung 40 eingebracht sind - von sich aneinander abstützenden Kippsicherungen 40 gemeinsam aufgenommen werden.
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2 zeigt die Lagereinrichtung 10 gemäß 1 in einer Frontansicht mit Kippsicherungen 40 in Sicherungsposition. Insbesondere hat sich bewährt, dass das Distanzstück 403 am Kopfteil 401 der Kippsicherung 40, also benachbart einem dem eingesteckten Ende der Kippsicherung 40 entgegengesetzten Ende der Kippsicherung 40, angeordnet ist. Dabei zeigt 2 links im Bild sechs einzelne Kippsicherungen 40, eingesteckt für das Einlagern von Coils 50, deren Last die max. Querkraft für eine Kippsicherung 40 nicht übersteigt; wohingegen rechts im Bild zwei paar Kippsicherungen 40 dargestellt sind, eingesteckt für das Einlagern von Coils 50, deren Last die max. Querkraft für zwei Kippsicherungen 40 nicht übersteigt.
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3a zeigt eine in Längserstreckung
402 als Vierkantrohr ausgebildete Kippsicherung
40 nach dem Stand der Technik, wie diese auch in der älteren
DE 10 2017 116 721.8 zum Einsatz kommt.
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3b zeigt die als Vierkantrohr ausgebildete Kippsicherung 40 nach 3a, erfindungsgemäß bevorzugt versehen mit einem Distanzstück 403. Insbesondere wenn die Kippsicherung 40 durch ein Vierkantrohr realisiert ist hat sich bewährt, eine Kippsicherung 40 mit einer das Distanzstück 403 tragenden Seite und drei zur direkten Anlage an ein Coil bzw. Bandring 50 ausgebildeten Seiten vorzusehen.
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Alternativ hierzu kann ein Distanzstück 403 vorgesehen sein, dass zur direkten Anlage an zwei durch Rundrohre realisierte Kippsicherungen 40 ausgebildet ist. Somit ist auch bei einer herkömmlichen, durch ein Rundrohr realisierten Kippsicherung 40, das Anbringen eines Distanzstückes 403 in abgewandelter Form ermöglich. Dadurch ergibt sich die Möglichkeit, die erfinderische Idee auch an den nach wie vor vielfach im Einsatz befindlichen Lagereinrichtungen 10 mit durch Rundrohre realisierten Kippsicherungen 40 gleichermaßen einfach wie zuverlässig anzuwenden und preiswert nachzurüsten.
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4 zeigt eine sog. „Aufdoppelung“ einer beispielhaft als Vierkantrohr ausgebildeten Kippsicherung 40, erfindungsgemäß bevorzugt versehen mit einem Distanzstück 403 in Anlage an einer benachbarten Kippsicherung 40 in einem vergrößerten Ausschnitt „A“ von 2 in einer Sicherungsposition, also in einem zur Mittellinie 12 der Lagereinrichtung 10 geneigten Winkel α von beispielsweise 55° oder einem anderen Winkel α zwischen 45° und 65°. Erkennbar ist, wie das Distanzelement 403 der rechten Kippsicherung 40 an einer Seite 404 der linken Kippsichereung 40 anliegt, während das Distanzelement 403 der linken Kippsicherung 40 um 90° versetzt zum Distanzelement 403 der benachbarten rechten Kippsicherung 40 gedreht ist, so dass eine geeignete Seite 404 der linken Kippsicherung 40 zur direkten Anlage an ein Coil bzw. Bandring 50 nutzbar ist.
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5a zeigt eine alternative, als Rundrohr ausgebildete Kippsicherung 40, erfindungsgemäß versehen mit einem alternativen Distanzstück 403 in einer Seitenansicht; 5b zeigt die als Rundrohr ausgebildete Kippsicherung 40 aus 5a in einer Draufsicht.
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Die dargestellten Distanzstücke 403 können mit einer Kippsicherung 40 stoffschlüssig, insbesondere als Schweißkonstruktion, verbunden sein. Alternativ hierzu können die Distanzstück 403 mit einer Kippsicherung 40 auch kraftschlüssig, insbesondere aufsteckbar, verbunden sein.
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Eine Lagereinrichtung
10 nach der Erfindung kann im Übrigen auch wie in den bekannten oder beanspruchten Ausgestaltungen der
DE 10 2009 001 184 B4 beschrieben ausgestaltet sein, weshalb diesbezüglich zur Vermeidung von Wiederholungen vollumfänglich auf die daraus hervorgehende Offenbarung verwiesen sei.
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6a bis d zeigen vier Szenarien zur Sicherung zu gebundene oder un-gebundene Spaltbandbündel 50d zusammengefasste Spaltcoils oder Spaltbandringe 50c unterschiedlicher Breiten aber gleicher Durchmesser 51, wobei freilich auch die Durchmesser 51 variieren können (nicht dargestellt).
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Dargestellt ist, wie die Kippsicherungen 40 je nach Anzahl in die als Coillagermulde ausgebildete Lagereinrichtung 10 einzubringen sind. Jedes Spaltcoil 50c bzw. jedes Spaltbandbündel 50d muss auf beiden Seiten mit mindestens der laut in den 7 und 8 gezeigten Diagrammen erforderlichen Anzahl an Kippsicherungen 40 gesichert sein. Die sog. Aufdopplung der Kippsicherungen 40 dient der gegenseitigen Abstützung der Kippsicherungen 40 mittels eines Distanzelements 403. Deshalb muss sich die Aufdopplung mittels des Distanzelements 403 immer in Richtung der nächsten Kippsicherung 40 befinden. Dagegen muss die Aufdopplung mittels Distanzelemente 403 an der innersten Kippsicherung 40 zur Coillagermulde 10 (wie dargestellt) um 90° vom Coil 50 weggedreht werden.
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Je nach Coildurchmesser 51 und Coilbreite bzw. Breite des Spaltbandbündels 50d sind unterschiedlich viele Kippsicherungen 40 zum Sichern notwendig. Die Anzahl der benötigten Kippsicherungen 40 ist in den in 7 und 8 dargestellten Diagrammen mit Buchstaben a) bis d) gekennzeichnet.
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Dabei zeigt 7 das Diagramm zur Ermittlung der erforderlichen Anzahl an Kippsicherungen 40 abhängig von der Coilbreite und dem Coilaussendurchmesser einzelner oder zu einem gebundenen Spaltbandbündel 50d zusammengefasster Spaltcoils bzw. Spaltbandringe 50c unterschiedlichster Breiten und/oder Durchmesser 51.
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Alternativ dazu zeigt 8 das Diagramm zur Ermittlung der erforderlichen Anzahl an Kippsicherungen 40 abhängig von der Coilbreite und dem Coilaussendurchmesser zu einem un-gebundenen Spaltbandbündel 50d zusammengefasster Spaltcoils bzw. Spaltbandringe 50c unterschiedlichster Breiten und/oder Durchmesser 51.
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Der jeweils mit a) gekennzeichnete Bereich beschreibt die Coilgrößen, bei denen EINE Kippsicherung 40 nötig ist (in 6a veranschaulicht). Der jeweils mit b) gekennzeichnete Bereich beschreibt die Coilgrößen, bei denen ZWEI Kippsicherungen 40 nötig sind (in 6b veranschaulicht). Der jeweils mit c) gekennzeichnete Bereich beschreibt die Coilgrößen, bei denen DREI Kippsicherungen 40 nötig sind (in 6c veranschaulicht). Der jeweils mit d) gekennzeichnete Bereich schließlich beschreibt die Coilgrößen, bei denen VIER Kippsicherungen 40 nötig sind (in 6d veranschaulicht).
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Die erfindungsgemäße Lagereinrichtung 10 hat zum Vorteil, dass zulässige Querkräfte sich mit dem Faktor der Anzahl der aufgedoppelten, also in unmittelbarer Nachbarschaft tatsächlich gesteckten Kippsicherungen 40 erhöhen lassen, nämlich 2-fache Querkraft bei zwei gesteckten Kippsicherungen 40; und 3-fache Querkraft bei drei gesteckten Kippsicherungen 40; etc.. Daraus folgt, dass durch die höheren zulässigen Querkräfte Coils 50, insbesondere aber einzelne 50c oder zu gebundene oder un-gebundene Spaltbandbündel 50d zusammengefasste Spaltcoils oder Spaltbandringe 50c unterschiedlicher Breiten und/oder Durchmesser 51, mit einem insgesamt höheren Eigengewicht als durch eine einzelne Kippsicherung 40 absicherbar, eingelagert werden können. Da aus fertigungstechnischen Gründen teilweise mehrere insbesondere Spaltcoils 50c zu einem Spaltbandbündel 50d zusammengefasst werden, ist eine einzelne Kippsicherung 40 aufgrund der höheren Querkraft oft nicht mehr ausreichend. Durch das erfindungsgemäße Distanzstück 403 können mehrere Kippsicherungen 40 in Reihe gesteckt werden, wodurch auch das sichere Einlagern von Spaltband- und vergleichbarer Coilbündel 50d ermöglicht ist.
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Bezugszeichenliste
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10 |
|
Lagereinrichtung, insb. Lagermulde, -gestell oder -einrichtung für Coils bzw. Bandringe 50 |
11 |
|
Längsseiten |
12 |
|
Mittellinie der Einrichtung 10 sowie der Auflage 20 |
|
|
|
20 |
|
muldenförmige Auflagen, Flanken |
21 |
|
Auflagenprisma |
23 |
|
Außenseite |
24 |
|
Befestigungseinrichtung |
25 |
|
Längsseite |
26 |
|
Breitenerstreckung |
|
|
|
30 |
|
Steckplätze |
31 |
|
erster (innerer) Wandabschnitt |
32 |
|
zweiter (äußerer) Wandabschnitt |
33 |
|
Rahmen |
34 |
|
Seitenwand |
|
|
|
40 |
|
Kippsicherung |
41 |
|
Stütze |
|
401 |
Kopfteil |
|
402 |
Längserstreckung |
|
403 |
Distanzstück |
|
404 |
Seiten der Kippsicherung 40 zur Anlage am Coil bzw. Bandring 50 |
|
405 |
Seite der Kippsicherung 40, welche das Distanzstück 403 trägt |
42 |
Sicherungsstange |
43 |
Schwenkfuß |
50 |
|
Coil bzw. Bandring |
|
50a |
Coil mit großem Außendurchmesser 51 |
|
50b |
Coil mit kleinem Außendurchmesser 51 |
|
50c |
Spaltcoil bzw. Spaltbandring |
|
50d |
Spaltbandbündel, umfassend wenigstens zwei oder mehrere Spaltcoils bzw. Spaltbandringe 50c |
51 |
|
Durchmesser, Außenumfang |
52 |
|
Coilauge |
53 |
|
Schwerpunktlinie |
54 |
|
Mittelpunkt des Coilauges |
|
|
|
α |
|
Winkel zur Horizontalen der Sicherungsposition I |
β |
|
Winkel zur Horizontalen der Freigabeposition II |
I |
|
Sicherungsposition |
II |
|
Freigabeposition |
AP |
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Auflagepunkt des Coils oder Bandringes 50 auf der Auflage 20 |
P |
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dem Auflagepunkt AP des Coils 50 gegenüberliegender Punkt am-Rand des Coils 50 |
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009001184 B4 [0006, 0007, 0008, 0034]
- DE 102017116721 [0009, 0025, 0028]