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Die Erfindung betrifft Positionierungssystem für verschwenkbare Wetterschutzeinrichtungen, insbesondere Lamellen oder Flügel, eines segmentierten Wetterschutzsystems gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und ein Verfahren zum Transport von verschwenkbaren Wetterschutzeinrichtungen, insbesondere von Lamellen oder Flügeln, eines Wetterschutzsystems nach dem Oberbegriff des Anspruchs 11.
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Um den Grad der Verschattung oder Schutz vor Regen an die aktuellen Bedürfnisse anpassen zu können, sind Wetterschutzsysteme häufig aus einzelnen Elementen aufgebaut, welche zumindest in eine erste Richtung verfahren werden können.
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Je nach Sonnenschutzsystem können die Elemente lamellenförmig ausgestaltet sein, so dass der Grad der Verschattung auch über den Winkel der Lamellen verstellt werden kann.
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Bei solchen mit Wetterschutzeinrichtungen bzw. Lamellen aufgebauten Systemen erfolgt die Beabstandung der einzelnen Lamellen in der Regel über Abstandshalter, welche die einzelnen Elemente direkt miteinander verbinden und den maximalen Abstand der Lamellen zueinander begrenzt.
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Durch die
EP3024997B1 ist eine Sonnenblende bekannt, welche Lamellen umfasst, deren Enden zwischen zwei parallelen Führungsbalken verschiebbar gehalten werden und die um ihre Längsachse drehbar sind. Dabei ist jede Lamelle an jedem ihrer beiden Enden drehbar in einem Schiebeelement angeordnet, wobei ein Trägermechanismus zwischen den Schiebeelementen vorgesehen ist. Der Trägermechanismus besteht aus einem Kabel, einem Tuch, einer Kette, einer Stange oder dergleichen, wobei dieser Trägermechanismus den maximalen Abstand zwischen den Schiebeelementen bestimmt.
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Durch
EP3018265B1 ist eine Anlage zum Schutz vor Sonneneinstrahlung bekannt, welche ein Schutzdach umfasst, das mit einem Tragwerk und mit einer Vielzahl von Verdunkelungslamellen ausgestattet ist. Dabei ist die Schutzanlage weiter mit einem System zum Bewegen einer Vielzahl von Verdunkelungslamellen ausgestattet. Das System umfasst eine Vielzahl von Schlitten, die über eine Vielzahl von Elementen miteinander verbunden sind, wobei jedes Verbindungselement dafür geschaffen ist, den Abstand, der zwei angrenzende Schlitten trennt, auf einen gegebenen Abstand zu begrenzen.
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Bei kleineren Anlagen hat sich dieses Vorgehen in der Praxis bewährt. Bei größeren Anlagen, wie beispielsweise Pergolen, welche Größen über 7 m Länge erreichen können, tritt das Problem auf, dass sich Maßschwankungen aufgrund von Toleranzen oder Längenänderungen aufgrund von Temperaturschwankungen bei über Abstandshalter verbundenen Lamellen so weit aufaddieren, dass ein einwandfreier Betrieb der Anlage nicht mehr gegeben ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Positionierung von beweglichen Elementen eines Sonnenschutzsystems zur Verfügung zu stellen, derart, dass die Elemente in einem definierten Abstand zueinander positioniert werden können, wobei auf abstandsdefinierende Elemente verzichtet werden soll.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Positionierungssystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Die vorliegende Erfindung ist jedenfalls dann verwirklicht, wenn zwischen den einzelnen Wetterschutzelementen eine Verbindung besteht, welche in Abhängigkeit von der absoluten und/oder relativen Position der einzelnen Wetterschutzeinrichtungen zueinander lösbar ist. Bevorzugte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Ein solches Positionierungssystem kann an einem Rahmen angeordnet sein, an welchem die einzelnen Kopplungseinrichtungen verfahrbar angeordnet sein können. Die in der Figurenbeschreibung erwähnten Rotationseinrichtungen können an dem Rahmen ortsfest vorgesehen sein und eine Schwenkbarkeit der einzelnen Wetterschutzeinrichtungen ermöglichen.
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In 1 sind drei erfindungsgemäße Kopplungseinrichtungen in einer seitlichen Querschnittsansicht abgebildet. Die jeweilige Kopplungseinrichtung 10 kann jeweils ein Gegenstück 11 und ein Verbindungsmittel 12, vorzugsweise mit einem Haken 13, aufweisen, welches mit einem Verbindungsglied 14 einer benachbarten Kopplungseinrichtung 10 in Eingriff bringbar ist und einem Mittel 15, welches angepasst beziehungsweise angeordnet ist, das Gegenstück 11 einer benachbarten Kopplungseinrichtung 10 in eine zurückgezogene Position zu zwingen, wenn sich die beiden Kopplungseinrichtungen 10 einander annähern beziehungsweise miteinander verbunden sind.
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Das Gegenstück 11 kann vorzugsweise unter Vorspannung stehen, wobei beispielsweise eine Federlagerung oder eine sonstige elastische Lagerung bereitgestellt ist, welche das Gegenstück 11 in eine exponierte und in 1 dargestellte Position verlagert. Das Mittel 15, welches das Gegenstück 11 eines benachbarten Kopplungselements 10 in eine zurückgezogene Position zwingen kann, kann daher die Vorspannung, unter welcher das Gegenstück 11 steht, erhöhen, so dass das Gegenstück 11 bei einer Bewegungsfreigabe durch ein benachbartes Mittel 15 in die exponierte Position, Vorspannung abbauend, zurückkehrt. Die Vorspannung muss in der exponierten Position nicht vollständig aufgehoben sein, sollte aber gering genug sein, dass ein unteres Ende des Gegenstücks 11 nicht unbeabsichtigt das Verbindungsmittel 12 betätigt.
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In der exponierten Position ist das Gegenstück 11 dem Verbindungsmittel 12 zugestellt. Das Verbindungsmittel 12 kann als eine Art Kippschalter mit einer Wipp- Achse gebildet sein, wodurch durch Betätigen einer dem Gegenstück 11 zugewandten Seite des Verbindungsmittels 12 der Haken 13 am gegenüberliegenden Ende des Verbindungsmittels 12 aus einer ruhenden Position in eine angehobene Position anhebbar ist. Dies geht besonders deutlich aus 3 hervor.
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In 2 ist eine Anordnung von mehreren Kopplungseinrichtungen 10 dargestellt, welche miteinander über die Verbindungsmittel 12 beziehungsweise die Haken 13 und die Verbindungsglieder 14 gekoppelt sind. In einem solchen Zustand können die an den einzelnen Kopplungseinrichtungen angeordneten Wetterschutzeinrichtungen 18 gemeinsam entlang eines Wetterschutzsystems verfahren werden. Entlang des Wetterschutzsystems sind Anschläge 16 verteilt angeordnet, welche vorzugsweise jeweils einer Rotationseinrichtung 19 zum Wenden der einzelnen Wetterschutzeinrichtungen zugeordnet sind. Die Anschläge 16 sind jeweils mit einem Leitsystem bereitgestellt, durch welches die einzelnen Kopplungseinrichtungen führbar sind, soweit deren Gegenstücke 11 in einer zurückgezogenen Position vorgesehen sind.
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Zur besseren Beschreibung der einzelnen Elemente wird als Bezugssystem nachfolgend eine Bewegung beschrieben, in welcher die einzelnen Wetterschutzeinrichtungen miteinander über die Kopplungseinrichtungen 10 gekoppelt sind, wie es beispielsweise aus 4 hervorgeht. Dabei werden die Wetterschutzeinrichtungen aus dieser Position/Anordnung in eine Position/Anordnung gemäß 5, in welcher die einzelnen Wetterschutzeinrichtungen 18 in einer Wetterschutzoberflächen bildenden Position angeordnet sind, verfahren. Die gebildete Oberfläche, also das Wetterschutzsystem, kann horizontal oder vertikal ausgerichtet sein.
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Die jeweils letzte Kopplungseinrichtung 10 bei einer solchen Verfahrbewegung weist ein Gegenstück 11 auf, dem kein Mittel 15 zugestellt ist, welches das Gegenstück 11 in eine zurückgezogene Position zwingt. Dadurch wird eine Wechselwirkung zwischen dem Anschlag 16 und dem Gegenstück 11 ermöglicht, sobald das Gegenstück 11 in seiner exponierten Position dem Anschlag 16 zugestellt ist.
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Eine perspektivische Ansicht der 2 geht beispielsweise aus 4 hervor, welche ein Wetterschutzeinrichtungspaket mit Wetterschutzeinrichtungen 18 zeigt, die über einzelne Kopplungseinrichtungen 10 miteinander verbunden sind, wobei das Gegenstück 11 der in Verfahrrichtung letzten Kopplungseinrichtung mit dem Anschlag 16 der ersten Rotationseinrichtung kontaktiert.
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Die übrigen Wetterschutzeinrichtungen 18 beziehungsweise Kopplungseinrichtungen 10 können den Anschlag 16, beziehungsweise das in 4 an den einzelnen Anschlägen 16 dargestellte Leitsystem (Lücke), problemlos passieren, da das Gegenstück 11 der übrigen Kopplungseinrichtungen 10 in ihrer jeweils zurückgezogene Position vorgesehen sind.
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Wie aus 3 hervorgeht, wird durch das Einwirken des Anschlags 16 auf das Gegenstück 11 dieses in eine Position bewegt, in welcher das Gegenstück 11 einen Druck auf das Verbindungsmittel 12 ausübt, wodurch dieses eine Verbindung zu dem Verbindungsglied 14 des voranstehenden Kopplungselements 10 löst.
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Das dem Anschlag 16 zugestellte Kopplungselement 10 kommt zum Stillstand, da nur das vordere Kopplungselement 10 mit der Wetterschutzeinrichtung 18 mit einer Translationseinrichtung 17 zum Hin- und Herbewegen der Wetterschutzeinrichtungen 18 verbunden ist.
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Das Lösen der mit dem Anschlag 16 in Eingriff befindlichen Kopplungseinrichtung 10 gemäß 3 von der in der Bewegungsrichtung davor befindlichen Kopplungseinrichtung 10 ist so angepasst, dass die Wetterschutzeinrichtungen 18 vorzugsweise in der jeweiligen Rotationseinrichtung 19, wie es in 5 beispielhaft dargestellt ist, zum Stillstand kommen, wodurch diese mittels der Rotationseinrichtungen 19 um Ihre Längsachse schwenkbar sind.
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4 zeigt ein Wetterschutzeinrichtungspaket, bei welchem die einzelnen Kopplungseinrichtungen 10 miteinander über die Verbindungsmittel 12 verbunden sind. Aufgrund des dort abgebildeten Antriebsmittels (Rippenriemen), welches über das Element 17 mit der vordersten Wetterschutzeinrichtung 18 in Eingriff steht, wird das Gesamtpaket aus der endseitigen Position in die verteilten Positionen gemäß 5 verfahren. Sobald eine der Rotationseinrichtungen 19 erreicht ist, wird eine weitere Wetterschutzeinrichtung 18 von der Gesamtheit der miteinander verbundenen Kopplungseinrichtungen 10 gelöst (jeweils die hinterste). Hierdurch kann eine Mehrzahl von Wetterschutzeinrichtungen 18 positionsgenau an ihren jeweiligen Rotationseinrichtungen 19 angeordnet werden. Dabei ist lediglich eine Translationseinrichtung 17 zum Verfahren aller Wetterschutzeinrichtungen 18 erforderlich. Die einzelnen Wetterschutzeinrichtungen 18 in ihrer Wetterschutzoberfläche bildenden Position müssen nicht miteinander in Verbindung stehen, um eine optimale Endposition in der Wetterschutzoberfläche bildenden Anordnung bereitzustellen.
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5 zeigt die einzelnen Wetterschutzeinrichtungen 18 in ihren jeweiligen Wetterschutzoberfläche bildenden Endpositionen, in welchen diese mit ihren jeweiligen Rotationseinrichtungen 19 in Wirkverbindung stehen. Durch eine Schwenkbewegung der Wetterschutzeinrichtungen 18, verursacht durch die Rotationseinrichtungen 19, können die einzelnen Wetterschutzeinrichtungen 18 aus einer schrägen oder vertikalen in eine horizontale Orientierung verlagert werden, wodurch die besagte wetterschutzbildende Oberfläche erzeugbar ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 3024997 B1 [0005]
- EP 3018265 B1 [0006]