DE10201811C1 - Rührwerksantrieb - Google Patents
RührwerksantriebInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Rührwerksantrieb, insbesondere für Gärvorrichtungen (GT) von Biomasse, mit einem Tauchmotor (HM), mit dessen Motorachse (40) eine mit einem Achslager drehbar gelagerte Nabe (NR) mit Rührarmen (R) antriebsmäßig verbunden ist, der mit dem Achslager (1) an einem in den Tank ragenden Träger (T) gehaltert ist und der mit Antriebsenergiezuleitungen (H1, H2) verbunden ist, wobei der Tauchmotor (HM) ein Hydraulikmotor ist, dessen Antriebsenergiezuleitungen (H1, H2) Hydraulikrohre und/oder Schläuche sind, die mit einem Hydraulikgenerator (HG) verbunden sind und der an das Achslager (1) angeflanscht ist, das an dem Träger (T) verschraubt gehalten ist und in dem eine mit der Rührwerksnabe (NR) verbundene Rührachse (3) zweifach radial und axial abgestützt gelagert ist, und dass sämtliche Teile, die mit der Biomasse in Berührung kommen, aus korrosionsarmem Material bestehen.
Description
Die Erfindung betrifft einen Rührwerksantrieb, insbesondere für
Gärvorrichtungen von Biomasse, mit einem hydraulischen Tauchmotor,
der an einem in den Tank ragenden Träger angeordnet ist, und mit
dessen Motorachse über eine Nabe Rührwerksarme antriebsmäßig
verbunden sind,
Ein derartiger hydraulischer Rührwerksantrieb ist aus der
DE 100 10 672 A1 bekannt. Die Rührwerke sind, insbesondere bei der
Vergärung von Bioabfällen, Gülle, Schlachtabfällen usw.,
erheblichen Belastungen ausgesetzt, da die sich in der Gärmasse
befindenden Mikroben, Fette, Säuren, Enzyme usw. so agressiv sind,
daß sie Leichtmetalle, Kunststoffe, Eisen, Motordichtungen und
Lager innerhalb weniger Monate zersetzen und dann teure Montage-
und Reparaturarbeiten mit erheblichen Stillstandszeiten und Kosten
aufzuwenden sind, um den Betrieb wieder aufzunehmen. Dabei sind
die explosiven und lebensgefährlichen Gärgase zusätzlich
hinderlich.
Außerdem wickeln sich häufig faserige Bestandteile, z. B.
Bindfäden, um die Achse, so daß der Rotor festgehalten wird. Aus
diesem Grund ist der bekannte Motor höhenverfahrbar an dem Träger
gelagert, so daß er zur Wartung mit einer Winde aus dem Reaktor
herausgezogen werden kann. Dies bedingt jedoch, daß
Hydraulikschläuche zum Einsatz kommen, die wiederum nur eine
geringe Lebensdauer aufweisen.
Weiterhin ist eine ähnliche Rührwerksvorrichtung aus der
DE 197 14 342 C1 bekannt, bei der der Raum über dem Biogaserzeuger
als ein Wartungsraum abgekapselt ist, in dem bei hochgezogenem
Rührwerk die Wartungsarbeiten Vorgenommen werden können.
Weiterhin ist aus der DE 43 19 618 A1 eine Tauchpumpe bekannt,
deren Motor dicht an die Pumpe angeflanscht ist. Das Motorgehäuse
besteht aus Edelstahl und das Pumpengehäuse aus Kunststoff.
Letzteres würde nur beschränkte Zeit in einer Biogärmasse
standhalten.
Weiterhin ist aus der DE 41 06 368 A1 eine Lagerung für eine
Mischwerkswelle bekannt, die hochvakuumdicht und temperatur
beständig ausgebildet ist, indem die abgedichteten Lager als
schräggestellte Wälzlager ausgebildet sind, die mittels
Kugelkalotten abgestützt sind. Eine derartige Lösung ist äußerst
aufwendig, und ihre Dichtungen sind der Korrosion ausgesetzt.
Weiterhin ist aus der DE 34 04 088 C2 eine Kombination eines
Axiallagers mit einem Radiallager bekannt, wobei beide Lager
Gleitlager sein können. Zum Zwecke des Toleranzausgleichs befinden
sich die Lager an einer Zwischenscheibe, die mittels einer
radialen und einer axialen Verzahnung mitgenommen wird, was diese
Lagerung sehr großbauend und aufwendig macht.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen einfachen Rührwerksantrieb mit
wesentlich höherer Standzeit zu schaffen.
Die Lösung besteht darin, daß an dem Träger eine Rührwerksachse in
einem rohrförmigen Achslagergehäuse radial zweifach in
Gleitbuchsen und axial zweifach mit Gleitscheibenpaaren gelagert
ist und einenends mit der Motorachse verbunden ist und anderenends
die Nabe mit den Rührarmen trägt, und daß das nabenseitige
Gleitscheibenpaar an einem Stirnring axial abgestützt ist, der
innerhalb des Achslagergehäuses radial beabstandet zu diesem
angeordnet ist und das nabenseitige Ende des Achslagergehäuses
jeweils mit einem zur Drehrichtung der Nabe gegensinnigen groben
Gewinde versehen ist und daß sämtliche Bauteile, die mit der
Biomasse in Kontakt kommen, aus Edelstahl oder anderem
korrosionsfreien Material bestehen.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen
angegeben.
Sämtliche Baugruppen und Leitungen sind leicht lösbar verschraubt.
So sind Schraubverbindungen zwischen den Flanschen des
Hydraulikmotors und dem Achslager, dem Achslager und dem Träger,
der Rührwerksachse und der Nabe des Rührkörpers vorgesehen.
Die Materialien der Bauteile sind bevorzugt Edelstahl.
Als Radiallager sind Gleitrohre und als Axiallager sind
Gleitscheiben eingebaut und axial mit einer Stopfbuchse gesichert.
Die freiliegenden nabenseitigen Bereiche des Achslagers und der
Rührwerksachse sind mit einem Grobgewinde versehen, das den
umgekehrten Gewindesinn wie die Drehrichtung des Rotors hat, damit
dort vorbeistreifende Biomaterialien, insbesondere Fasermaterial,
zum Rotor abgefördert wird und sich nicht aufwickelt oder
verfängt.
Die Verbindungen der Motorachse zur Rührwerksachse und dieser zur
Nabe des Rührkörpers sind durch Paßfedern gegen ein Verdrehen
gesichert. Alle Räume zwischen der Rührwerksachse und dem
Achslagerrohr sind durch Kanäle miteinander verbunden, so dass
völliger Druckausgleich herrscht.
Der Hydraulikmotor ist vorzugsweise von einem Elektromotor oder
einem Gasmotor, der u. a. mit in der Gärvorrichtung erzeugtem
Biogas zu betreiben ist, angetrieben. Der Hydraulikdruck und die
Menge des Hydrauliköls wird ständig mit einem Druck- und einem
Niveauwächter auf unzulässigen Abfall überwacht, so dass eine
Überlastung des Rührkörpers, z. B. durch Verfangen in
Fasermaterialien, sowie eine Undichtigkeit des hydraulischen
Systems rechtzeitig, bevor Schaden entsteht, erkannt werden. Die
Beseitigung solcher einfacher Störungen ist in kurer Zeit ohne
besondere Gefahr mit geringem Aufwand zu erledigen.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in Fig. 1 und Fig. 2 dargestellt.
Fig. 1 zeigt ein Übersichtsbild axial gekürzt;
Fig. 2 zeigt einen Halbschnitt des Rührwerkslagers.
Fig. 1 zeigt schematisch einen in der Höhe verkürzten Gärtank GT
für Biomasse, in den ein Träger T ragt, an dem das Rührwerk mit
dem Rührkörper R mit seinen Rührarmen sowie dem Tauchantrieb HM,
mittels des Rührachslagers 1 befestigt ist.
Der Hydraulikmotor HM wird durch Hydraulikleitungen H1, H2 von
einem Hydraulikgenerator HG gespeist, der von einem nicht
dargestellten motorischen Antrieb A angetrieben wird. Das
Hydraulikaggregat HG weist vorteilhaft einen Druckwächter PW und
einen Niveauwächter NW auf, deren Signale zweckmäßig einer Steuer-
und Signalisiervorrichtung (ST) zur weiteren Auswertung zugeführt
sind.
Die Rührwerksachlagerung 1 ist durch vertikal beabstandete Bolzen
B1, B2 mit Abstandshaltern am Träger T verschraubt.
Das Rührwerksachslager 1 trägt oben einen Flansch F2, auf den der
Hydraulikmotor HM mit seinem Flansch F1 aufgesetzt und verschraubt
ist.
Untenendig ragt aus dem Achslager 1 die Rührwerksachse 3 heraus
und in die Rührwerksnabe NR hinein, die mittels einer Paßfeder 31
daran drehgesichert ist. Zur axialen Sicherung dient eine
Achsmutter AM, die wiederum mit einer zentralen Sicherungsschraube
SS fixiert ist.
Fig. 2 zeigt verkürzt die Rührwerksachse 3 mit dem
halbgeschnittenen Achslager 1, das aus einem Außenrohr mit einem
Flansch F2 und zwei inneren Radiallagern 8, 80 sowie Axiallagern
71 besteht. Das Außenrohr weist an einer Seite Abflachungen 11 mit
Befestigungsbohrungen 10 auf. Innen ist es an beiden Enden
ausgedreht, und die Ausdrehungen 82 sind bis zum Anschlag je mit
einem Stahlring 8 bestückt, der längslaufende
Druckausgleichskanäle 81 aufweist und innen mit einem rohrförmigen
Gleitlagereinsatz 80 versehen ist, worin die Achse 3 drehbeweglich
gelagert ist. Diese Lagerbuchsen 80 sind beispielsweise aus
Gleitmaterial des Typs JSM 5055-50. Jeweils stirnseitig vor den
Stahlringeinsätzen 8 mit den Gleitachsen 80 sind aus Gleitmaterial
Anlaufscheibenpaare 71 angeordnet, die axiale Gleitlager bilden
und an der anderen Seite mit einem festsitzenden Stirnring 7 bzw.
einem Spannsatz 5, 50, 6 abgestützt sind. Dieser besteht aus einer
Stopfbuchse 6, einer Stopfpackung 50 und einem Stopfring 5, die
mit Schrauben verspannt sind und im gelösten Zustand das
Herausnehmen der Achse 3 aus den Lagern gestatten.
Obenendig ist auf der Achse 3 eine Anschlußbuchse 4 angeschweißt,
die eine Paßfedernut 41 enthält, die eine drehfeste, axial lösbare
Verbindung zur Motorachse 40 erbringt.
An ihrem unteren Endbereich ist die Achse 3 um ca. 2,5 mm Radius
abgedreht, und auf der Abdrehung ist der Stirnring 7 bis zum
Absatz 70 aufgezogen. Seitlich ist eine Paßfederausnehmung 30
eingefräst und am verjüngten Ende befindet sich ein Gewindeansatz
32 für eine Achsmutter, die die Rührarmnabe auf der Achse 3 hält.
Das Gewinde weist axiale Nuten 33 auf, die das Lösen und
Verschrauben der Mutter erleichtern, wenn sich Biomasse im Gewinde
verfangen hat. Zusätzlich ist eine zentrale Gewindebohrung 34 im
Gewindeansatz 33 eingebracht, die eine Sicherungsschraube
aufnimmt. Auf dem Stirnring 7 und dem unteren Ende des Lagerrohres
sind freiliegende Grobgewinde 72, 73, die als Abweiser von
Bisomasse dienen und deshalb zur Drehrichtung des Rotors
gegenläufig orientiert sind.
Claims (9)
1. Rührwerksantrieb, insbesondere für Gärvorrichtungen (GT) von
Biomasse, mit einem hydraulischen Tauchmotor (HM), der an einem in
den Tank ragenden Träger (T) angeordnet ist, und mit dessen Motorachse
(40) über eine Nabe (NR) Rührwerksarme (R) antriebsmäßig verbunden
sind,
dadurch gekennzeichnet, daß an dem Träger (T) eine Rührwerksachse
(3) in einem rohrförmigen Achslagergehäuse (1) radial zweifach in
Gleitbuchsen (8) und axial zweifach mit Gleitscheibenpaaren (71)
gelagert ist und einenends mit der Motorachse (40) verbunden ist
und anderenends die Nabe (NR) mit den Rührarmen (R) trägt, und daß
das nabenseitige Gleitscheibenpaar (71) an einem Stirnring (7)
axial abgestützt ist, der innerhalb des Achslagergehäuses (1)
radial beabstandet zu diesem angeordnet ist und das nabenseitige
Ende des Achslagergehäuses (1) jeweils mit einem zur Drehrichtung
der Nabe (NR) gegensinnigen groben Gewinde (72) versehen ist und
daß sämtliche Bauteile, die mit der Biomasse in Kontakt kommen,
aus Edelstahl oder anderem korrosionsfreien Material bestehen.
2. Rührwerksantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass an einem Hydraulikgenerator (HG) für die
Hydraulikflüssigkeit des Tauchmotors (HM) ein Druck- (DW) und ein
Niveauwächter (NW) angeordnet sind und bei Über- und
Unterschreitung von maximal bzw. minimal vorgegebenen Druckwerten
und bei Unterschreitung eines Minimalniveaus jeweils ein
Alarmsignal abgegeben wird.
3. Rührwerksantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass das Achslagergehäuse (1) beidendig Innenausdrehungen
aufweist, in die die Radiallager (8) eingepreßt sind, die innen
mit den Gleitbuchsen (80) aus Gleitmaterial besetzt sind.
4. Rührwerksantrieb nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
dass an den Endseiten der Radiallager (8) jeweils die
Gleitscheibenpaare (71) angeordnet sind, von denen das eine an
einem Stirnring (7) und das andere an einer Stopfbuchse (6) eines
Spannsatzes (5, 50, 6) axial abgestützt ist.
5. Rührwerksantrieb nach Anspruch 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, dass die Rührwerksachse (3) antriebsseitig eine
Buchse (4) mit einer Paßfedernut (41) zur Aufnahme der
Hydraulikmotorachse (40) trägt.
6. Rührwerksantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, dass die Rührwerksachse (3) nabenseitig verjüngt
passend zur Rührwerksnabe (NR) abgedreht und mit einer
Paßfederausnehmung (30) versehen ist und am freien Ende einen
Gewindeansatz (32) sowie stirnseitig ein Gewindesackloch (34) für
eine Sicherungsschraube (SS) trägt.
7. Rührwerksantrieb nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
dass der Gewindeansatz (32) mit axialen Nuten (33) versehen ist.
8. Rührwerksantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass das Achslager (1) axial beabstandete Abflachungen (11) mit
darin angeordneten Montagebohrungen (10) aufweist.
9. Rührwerksantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass das Achslager (1) durchgehend mindestens einen
Druckentlastungskanal (81) aufweist.
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