-
Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Austragen von schwerfließenden Gütern aus
einem Lagerbehälter,
insbesondere einem Silo.
-
Zum
Stand der Technik gehören
Vorrichtungen zum Austragen von schwerfließenden Gütern aus einem Silo, die zwei
Austragsschnecken aufweisen, die diametral gegenüberliegend zu einer senkrechten
Achse der Vorrichtung angeordnet sind. Da derartige Austragsschnecken üblicherweise
eine sehr große
Länge,
beispielsweise fünf
bis zwölf
Meter aufweisen, ist bei den zum Stand der Technik gehörenden Austragsschnecken
eine Haltevorrichtung vorgesehen, die das Ende der Austragsschnecken jeweils
abstützt.
Diese Haltevorrichtungen sind seitlich neben den Austragsschnecken
angeordnet. Diese zum Stand der Technik gehörende Vorrichtung hat den Nachteil,
dass diese Vorrichtung sehr aufwändig in
der Bauart ist. Darüber
hinaus kann sich das auszutragende Material zwischen der Austragsschnecke und
der Haltevorrichtung festsetzen, so dass häufig zusätzliche Wartungsarbeiten erforderlich
sind.
-
Die
zum Stand der Technik gehörenden
Vorrichtungen weisen eine Antriebsvorrichtung auf. Diese Antriebsvorrichtung
versetzt die Austragsschnecken in eine Drehbewegung, so dass die
Austragsschnecken um ihre Längsachse
rotieren. Darüber
hinaus dreht sich die Vorrichtung selbst um ihre eigene Längsachse,
die annähernd
senkrecht zu der Längsachse
der Schnecken ausgerichtet ist, so dass die Austragsschnecken im
Bodenbereich des Silos rotieren. Durch die Rotation überfahren
die Schnecken den nahezu gesamten Bodenbereich des Silos.
-
Die
Schnecken und die Vorrichtung weisen eine Gesamtlänge auf,
die fast dem Durchmesser des Silos entspricht.
-
Durch
die Rotation der Schnecken um ihre Längsachse wird das auszutragende
Material zur Silomitte gefördert.
-
Weiterhin
gehören
zum Stand der Technik Vorrichtungen mit einer Siloentnahmeschnecke,
die als Einarmschnecke ausgebildet ist. Die Vorrichtung ist derart
aufgebaut, dass sich die Vorrichtung einmal um 360° dreht, um
den gesamten Bereich des Silobodens zu überdecken.
-
Diese
zum Stand der Technik gehörende Vorrichtung
weist Schnecken aus Vollmaterial auf, das heißt die Welle der Schnecke besteht
aus Vollmaterial und die Schnecke ist lediglich einseitig in der Vorrichtung
gelagert ohne zusätzliche
Haltevorrichtungen. Bei dieser zum Stand der Technik gehörenden Siloentnahmeschnecke
ist die Welle in der Vorrichtung mittels zwei oder mehr Lagern gelagert,
derart, dass die Welle über
den Lagerabstand hinausragt, um eine freitragende Lagerung außerhalb
der Vorrichtung zu gewährleisten.
-
Bei
dieser Vorrichtung ist es jedoch erforderlich, dass zum Überfahren
des gesamten Silobodenbereiches die Vorrichtung einmal um 360° dreht.
-
Das
der Erfindung zugrunde liegende technische Problem besteht darin,
eine Vorrichtung zum Austragen von schwerfließenden Gütern aus einem Lagerbehälter anzugeben,
die als Doppelarmschnecke ausgebildet ist, und bei der darüber hinaus
auf Haltevorrichtungen zusätzlich
neben den Austragsschnecken verzichtet werden kann.
-
Dieses
technische Problem wird durch die Vorrichtung mit den Merkmalen
gemäß Anspruch
1 gelöst.
-
Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
zum Austragen von schwerfließenden
Gütern
aus einem Lagerbehälter
zeichnet sich dadurch aus, dass die Vorrichtung eine Achse aufweist,
auf der zwei Austragsschnecken wenigstens teilweise angeordnet sind.
-
Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung weist die Vorrichtung lediglich eine Achse auf, auf
der zwei Austragsschnecken angeordnet sind.
-
Die
Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Austragen von schwerfließenden Gütern aus
einem Lagerbehälter,
beispielsweise einem Silo. Die Erfindung ist jedoch nicht auf ein
Silo beschränkt, sondern
bezieht sich auf jede Art von Lagerbehältern. Im Folgenden wird die
Erfindung in ihrer Anwendung in einem Silo beschrieben, ist auf
diese Anwendung jedoch nicht eingeschränkt.
-
Gemäß der besonders
bevorzugten Ausführungsform
ist vorgesehen, dass die Vorrichtung lediglich eine durchgehende
Achse aufweist, auf der von beiden Seiten zwei Austragsschnecken
wenigstens teilweise angeordnet sind. Die Austragsschnecken weisen
hierzu wenigstens teilweise eine Hohlwelle auf. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
ist die Welle der Austragsschnecken vollständig als Hohlwelle ausgebildet.
-
Die
Achse ist vorteilhaft wenigstens annähernd mittig in der Vorrichtung
gelagert, das heißt
die Achse ragt auf beiden Seiten der Vorrichtung mit dem gleichen
Abstand aus der Vorrichtung raus.
-
Vorteilhaft
ist die Achse antreibbar ausgebildet, um die auf der Achse angeordneten
Austragsschnecken Rotation zu versetzen.
-
Es
ist auch möglich,
die auf der Achse angeordneten Austragsschnecken antreibbar auszubilden.
Hierbei besteht die Möglichkeit,
die Achse drehbar zu lagern und die Austragsschnecken anzutreiben,
so dass sich die Achse mitdreht. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit,
die Austragsschnecken auf der Achse drehbar zu lagern. Baulich am
einfachsten ist es jedoch, wenn die Achse selber drehbar gelagert
ist, und die Austragsschnecken sind fest, jedoch lösbar, auf
der Achse angeordnet.
-
Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist die Achse in der Vorrichtung mit wenigstens zwei
Lagern gelagert, um das Gewicht der Achse mit den Austragsschnecken aufnehmen
zu können.
Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
ist die Achse wenigstens teilweise aus Vollmaterial gebildet. Besonders
vorteilhaft ist die gesamte Achse aus Vollmaterial gebildet, um
das hohe Gewicht der auf der Achse angeordneten Austragsschnecken
tragen zu können.
-
Die
Welle der Austragsschnecken ist vorteilhaft wenigstens teilweise
hohl ausgebildet, damit die Austragsschnecken auf der Achse angeordnet
werden können.
Es ist erforderlich, die Welle der Austragsschnecken in dem Bereich
hohl auszubilden, in dem die Achse angeordnet wird. Um eine Material- und
Gewichtsersparnis zu erreichen, kann die Welle der Austragsschnecken
auch vollständig
hohl ausgebildet sein.
-
Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die Achse eine Länge auf,
die etwa der Hälfte
eines Durchmessers des Silos entspricht.
-
Vorteilhaft
weist die Achse eine Mindestlänge
auf, die etwas einem Viertel des Durchmessers des Silos entspricht.
Hierdurch ist gewährleistet, dass
die Achse das Gewicht der auf der Achse angeordneten Austragsschnecken
tragen kann.
-
Grundsätzlich ist
es jedoch auch möglich, dass
die Achse eine Länge
aufweist, die fast annähernd
dem Durchmesser des Silos entspricht. Für Wartungs- und Reparaturarbei ten
ist es jedoch vorteilhaft, wenn die Achse kürzer ausgebildet ist und die
Austragsschnecken auf die Achse aufgeschoben werden, da hierdurch
Wartungs- und Justierarbeiten möglich
sind, ohne die gesamte Vorrichtung aus dem Silo entfernen zu müssen. In
diesem Fall ist es möglich,
die Austragsschnecken von der Achse herunter zu ziehen, so dass
man einen einfachen Zugang zu der Vorrichtung, beispielsweise zu
den Lagern der Vorrichtung und dem Antrieb erhält.
-
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung weisen die Schneckenflügel
der Austragsschnecken Auflockerungsreißzähne auf. Da es sich bei dem
auszutragenden Material um ein schwerfließendes Gut, wie beispielsweise
Hobelspäne,
Sägespäne, gehackte
Rinde, Altholz, Tiermehl, Flux sowie Furnierabfälle handelt, ist es teilweise
erforderlich, dass Auflockerungsreißzähne das Material auflockern,
damit es von den Schnecken zur Silomitte gefördert werden kann.
-
Vorteilhaft
ist wenigstens ein Kegelantrieb für den Antrieb der Achse und/oder
der Austragsschnecken vorgesehen.
-
Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist lediglich ein Kegelantrieb für den Antrieb der Achse mit
den zwei Austragsschnecken vorgesehen. Ist lediglich ein Antrieb vorgesehen,
ist es erforderlich, dass die zwei Austragsschnecken gegenläufige Schneckenflügel aufweisen,
da die Austragsschnecken eine gemeinsame Rotationsrichtung aufweisen.
Damit eine Förderung des
Gutes zur Silomitte erfolgt, müssen
die Schneckenflügel
gegenläufig
ausgebildet sein.
-
Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform der
Erfindung sind die Austragsschnecken lösbar an der Achse befestigt,
um für
Wartungsarbeiten diese von der Achse lösen zu können.
-
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung weisen die Austragsschnecken hierzu jeweils ein Innengewinde
auf und die Achse weist zwei entsprechende Außengewinde auf, so dass die Austragsschnecken
auf die Achse aufgeschoben und über
das Gewinde gesichert werden können.
-
Beispielsweise
ist es möglich,
ein Trapezgewinde vorzusehen, da dieses relativ robust gegen ein Verkanten
ist.
-
Vorteilhaft
weist die Vorrichtung nachstellbare und justierbare Lager auf, um
die Montage- und Wartungsarbeiten zu vereinfachen.
-
Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich anhand der zugehörigen Zeichnung, deren
einzige Figur den Aufbau einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Austragen
von schwerfließenden
Gütern
aus einem Silo nur beispielhaft zeigt.
-
Die
Figur zeigt eine Vorrichtung 1, die in einem Silo 2 angeordnet
ist. Die Vorrichtung 1 besteht aus einer Antriebseinheit 3 und
auf einer Achse 4 angeordneten Austragsschnecken 5, 6.
Die Austragsschnecken 5, 6 sind hohl ausgebildet,
damit sie auf der Achse 4 angeordnet werden können.
-
Das
in dem Silo angeordnete schwerfließende Gut (nicht dargestellt)
wird von den Austragsschnecken 5, 6 in Richtung
der Pfeile A gefördert. Das
Gut wird durch Öffnungen 7, 8 der
Vorrichtung 1 in einen Raum 9 der Vorrichtung 1 eingetragen
und verlässt
die Vorrichtung 1 und damit das Silo 2 über eine
oder mehrere schematisch angedeutete und nicht näher dargestellte Ausfallöffnungen 10.
-
Die
Vorrichtung 1 weist einen Dom 11 auf, damit das
von oben aufgrund der Schwerkraft nachrückende Material auf die Austragsschnecken 5, 6 geleitet
wird.
-
Die
Achse 4 und damit die auf der Achse 4 angeordneten
Austragsschnecken 5, 6 werden über einen Kegelantrieb angetrieben.
Der Kegelantrieb weist ein Kegelrad 12 sowie eine von einem
Motor 13 angetriebene Achse 14 auf. Zusätzlich ist
eine Kettenkupplung 15 mit einer Zweifachrollenkette vorgesehen
sowie Dichtungen 16. Die Achse 14 ist in Lagern 17 drehbar
gelagert.
-
Damit
das zu fördernde
Gut in den Raum 9 gelangt und von dem das Kegelradgetriebe 12 aufnehmenden
Raum 18, welcher von einem Gehäuse 19 umgeben ist,
ferngehalten wird, ist auf der Achse 4 beidseitig jeweils
ein kegelförmiges
Führungsblech 20 vorgesehen.
Zur Abdichtung sind wiederum Dichtungen 22 vorgesehen.
-
Die
Austragsschnecken 5, 6 weisen Schneckenflügel 23, 24 auf.
Da die Achse 4 und damit die Austragsschnecken 5, 6 in
einer Richtung um eine Längsachse 25 rotieren,
sind die Schneckenflügel 23, 24 gegenläufig ausgebildet.
-
Die
gesamte Vorrichtung 1 wird zusätzlich um ihre Längsachse 26 in
Richtung des Pfeiles B in Rotation versetzt, damit die Austragsschnecken 5, 6 die
gesamte Grundfläche
des Silos 2 überfahren.
Der hierfür
erforderliche Antrieb ist aus dem Stand der Technik bekannt und
aus Über sichtsgründen hier nicht
näher dargestellt
und erläutert.
Die Vorrichtung 1 weist hierzu einen außen an der Vorrichtung 1 angeordneten
Zahnkranz auf, über
den der die Achse 4 und die Austragsschnecken 5, 6 tragende
Teil der Vorrichtung 1 in Rotation versetzt wird.
-
In
der Figur sind zusätzlich
Planetengetriebe 27 dargestellt sowie eine Kreuzrollendrehverbindung 28.
-
Die
Montage der Vorrichtung 1 erfolgt folgendermaßen:
- – Die
Achse 4 wird von außen
so weit eingeführt, bis
das Kegelrad 12 inklusiv einer Passfeder (nicht dargestellt)
aufgesetzt werden kann.
- – Ringmuttern 29, 30, 31 werden
auf die ungefähre
Position geschraubt.
- – Anschließend werden
Rollenlager 32 eingebaut.
- – Lagerdeckel 21, 33 werden
mit Dichtungen aufgesetzt und verschraubt.
- – Anschließend wird
die Achse 4 festgesetzt. Mittels der Ringmutter 31 wird
die Achse 4 leicht gegen den Lagerdeckel 21 gedrückt und
gesichert.
- – Anschließend wird
das Kegelradflankenspiel eingestellt. Hierzu werden die Gewinderinge 29, 30 verstellt,
bis das gewünschte
Flankenspiel erreicht ist. Anschließend werden die Gewinderinge 29, 30 gesichert.
- – Die
Austragsschnecke 5 wird auf der Welle 4 bis in
die gewünschte
Position aufgeschoben und auf ein Wellengewinde 33 gedreht,
bis Mitnehmernuten 34 das Einfügen eines Mitnehmers (nicht
dargestellt) erlauben.
- – Der
Mitnehmer wird eingebaut.
- – Die
Austragsschnecke 6 wird nach dem gleichen Prinzip wie die
Austragsschnecke eingebaut.
-
Die
erfindungsgemäße Vorrichtung 1 zeichnet
sich dadurch aus, dass eine durchgehende Achse 4 zum Tragen
der zwei Austragsschnecken 5, 6 vorgesehen ist.
-
Vorteilhaft,
da besonders einfach, ist die Art der Einstellung des Flankenspiels
der Kegelräder 12 mittels
der Ringmuttern 29, 30, 31.
-
Vorteilhaft
ist auch die Aufnahme und Mitnahme der Hohlwellenaustragsschnecken 5, 6.
Diese können
bei Verschleiß ohne
das Austragswerk demontiert werden. Hierzu wird einfach der Mitnehmer aus
der Mitnehmernut 34 von der Achse 4 geschraubt
und die Austragsschnecken 5, 6 können einfach
ausgetauscht werden.
-
Es
ist auch möglich,
auf die Wellengewinde 33 auf der Achse 4 zu verzichten
und nur einen Mitnehmer mit Mitnehmernut oder mehrere Mitnehmer mit
Mitnehmernuten 34 vorzusehen. Beim Abnehmen der Austragsschnecken 5, 6 ist
es dann lediglich erforderlich, den Mitnehmer auszubauen und die Austragsschnecken, 5,
6 abzuziehen.
-
Die
Schneckenflügel 23, 24 der
Austragsschnecken 5, 6 weisen Auflockerungsreißzähne 35 auf,
um das auszutragende Gut aufzulockern und besser befördern zu
können,
da es sich um schwerfließendes
Gut handelt.
-
Auf
den Schneckenflügeln 23, 24 sind
lediglich beispielhaft Auflockerungsreißzähne 35 dargestellt.
Vorteilhaft tragen die Schneckenflügel 23, 24 über den
gesamten Umfang gleichmäßig verteilt
die Auflockerungsreißzähne 35.
-
Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
zeichnet sich dadurch aus, dass die Vorrichtung 1 lediglich eine
Achse 4 auf weist, auf der die zwei Austragsschnecken 5, 6 angeordnet
sind.
-
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Silo
- 3
- Antriebseinheit
- 4
- Achse
- 5
- Austragsschnecke
- 6
- Austragsschnecke
- 7
- Öffnung
- 8
- Öffnung
- 9
- Raum
- 10
- Ausfallöffnung
- 11
- Dom
- 12
- Kegelrad
- 13
- Motor
- 14
- Achse
- 15
- Kettenkupplung
- 16
- Dichtungen
- 17
- Lager
- 18
- Raum
- 19
- Gehäuse
- 20
- kegelförmiges Blech
- 21
- Lagerdeckel
- 22
- Dichtungen
- 23
- Schneckenflügel
- 24
- Schneckenflügel
- 25
- Längsachse
- 26
- Längsachse
- 27
- Planetengetriebe
- 28
- Kreuzrollendrehverbindung
- 29
- Ringmutter
- 30
- Ringmutter
- 31
- Ringmutter
- 32
- Rollenlager
- 33
- Wellengewinde
- 34
- Mitnehmernuten
- 35
- Auflockerungsreißzähne
- A
- Pfeil
- B
- Pfeil