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Technisches Gebiet
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Die Erfindung betrifft eine (bürstenlose) Hochdruckreinigungsvorrichtung zum materialschonenden Reinigen, insbesondere Feinreinigen, von mit Feinpartikeln verschmutzten Oberflächen, insbesondere Kraftfahrzeugoberflächen, mit einer Hochdruckpumpe zum Fördern eines Reinigungsprodukts bzw. eines Reinigungsmittels zu einer Hochdruckstrahldüse, an welcher das Reinigungsprodukt in einem Hochdruckstrahl austritt. Daneben betrifft die vorliegende Erfindung eine Reinigungsdispersion für eine Hochdruckreinigungsvorrichtung sowie eine Anordnung einer Hochdruckreinigungsvorrichtung und einer zu reinigenden Oberfläche gemäß den Oberbegriffen der nebengeordneten Ansprüche.
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Aus dem Stand der Technik sind Hochdruckreinigungsvorrichtungen bekannt, welche ein Reinigungsprodukt mit hohem Druck auf ein Objekt, wie etwa ein Fahrzeug, strahlen, um Schmutzpartikel und unerwünschte Stoffe über die Wirkung des Hochdruckstrahls zu entfernen und eine Reinigung der Oberfläche des Objektes zu erzielen. Diese konventionellen Hochdruckreinigungsvorrichtungen haben jedoch den Nachteil, dass auch nach der Reinigung mit dem Hochdruckstrahl weiterhin Feinpartikel auf der zu reinigenden Oberfläche verbleiben, die nur durch eine weitere Nachbehandlungen, wie etwa einer Bürstenwäsche oder einem manuellen Polieren mit Wischtüchern, (größtenteils) zu entfernen sind. Im Bereich der Fahrzeugwäsche sind diese verbleibenden Feinpartikel, welche sich beispielsweise bei einer gewöhnlichen Fahrt mit einem Fahrzeug absetzen, als sogenannter unerwünschter „Grauschleier“ bekannt, der besonders auf hellen, insbesondere weißen, Lackoberflächen eklatant zu Tage tritt und welcher aktuell durch eine Nachbehandlung aufwendig entfernt werden muss.
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Es ist somit Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile aus dem Stand der Technik zu vermeiden oder wenigstens zu mindern und insbesondere eine Hochdruckreinigungsvorrichtung, ein Reinigungsprodukt sowie eine Anordnung einer Hochdruckreinigungsvorrichtung und einer zu reinigenden Oberfläche zur Verfügung zu stellen, mit welcher sowohl effizient und kostengünstig als auch materialschonend verschmutzte Oberflächen, insbesondere Fahrzeugoberflächen, ohne Einsatz von Bürsten, bei Reduktion einer Reinigungszeit, mit einem hohen Reinigungserfolg gereinigt werden können. Insbesondere sollen auf der Oberfläche haftende Feinpartikel zuverlässig entfernt werden.
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Diese Aufgabe wird hinsichtlich einer gattungsgemäßen Hochdruckreinigungsvorrichtung erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1, hinsichtlich eines gattungsgemäßen Reinigungsprodukts erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 9 und hinsichtlich einer gattungsgemäßen Anordnung von einer Hochdruckreinigungsvorrichtung zu einer zu reinigenden Oberfläche erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 13 gelöst.
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Die Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen (Fahrzeug-) Hochdruckreinigungsvorrichtung erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Reinigungsprodukt eine Reinigungsdispersion mit einem Trägerfluid, insbesondere Wasser, und mit festen Reinigungspartikeln mit einer Dichte zwischen 0,8 g/cm3 und 3,5 g/cm3, insbesondere zwischen 0,9 g/cm3 und 2,2 g/cm3, aufweist und die Hochdruckreinigungsvorrichtung derart konfiguriert ist, dass ein Reinigungspartikel bei Austritt aus der Hochdruckstrahldüse eine kinetische Energie von mindestens 1·10-10 J und maximal von 2·10-4 J, bevorzugt von mindestens 2·10-9 J und maximal 7·10-5 J, und ganz besonders bevorzugt zwischen mindestens 4·10-7 J und maximal 9·10-6 J aufweist. Der aus der Hochdruckstrahldüse austretende Hochdruckstrahl der Hochdruckreinigungsvorrichtung wird von einer Reinigungsdispersion mit festen Reinigungspartikeln gebildet, welche hinsichtlich einer optimalen (Reinigungs-)Wirkung sowohl einen speziellen Bereich einer Dichte erfüllen müssen, als auch mit einer vorbestimmten kinetischen Energie aus der Hochdruckstrahldüse der Hochdruckreinigungsvorrichtung heraustreten müssen. Es hat sich in aufwendigen Experimentreihen und Analysen gezeigt, dass genau diese beiden Parameter, nämlich die Dichte der Reinigungspartikel und die kinetische Energie eines einzelnen Reinigungspartikels beim Austritt aus der Hochdruckstrahldüse, die entscheidenden Parameter für eine optimale Reinigungswirkung im Sinne einer Entfernung von Feinpartikeln von Oberflächen sind. Liegt bei einer Hochdruckreinigungsvorrichtung einer der beiden Parameter des Reinigungspartikels außerhalb des angegebenen Bereiches, so wird bei Unterschreitung entweder keine Reinigungswirkung erzielt oder es kommt bei einer Überschreitung zu einem Schaden der zu reinigenden Oberfläche. In einem zweidimensionalen Kennfeld gesehen wird durch die Parameter Dichte und kinetische Energie ein zu erzielender (Wirkungs-)Bereich eingegrenzt.
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Der Vorteil der erfindungsgemäßen Hochdruckreinigungsvorrichtung mit der Reinigungsdispersion ist insbesondere auch darin zu sehen, dass sich mit ihr auch solche Flächen sehr gut reinigen lassen, welche sich in Spalte oder Hinterschneidungen, beispielsweise an einer B-Säule des Fahrzeugs, einem Spiegel oder einem Heckspoiler, befinden, da die Reinigungspartikel in Bereiche vordringen können, welche Bürsten gewöhnlich nicht erreichen, da diese nur über die Oberfläche wischen und dabei nicht in Spalte oder Hinterschneidungen gelangen.
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Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen beansprucht und werden nachfolgend erläutert.
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In einer bevorzugten Variante können die Reinigungspartikel der Reinigungsdispersion der Hochdruckreinigungsvorrichtung eine durchschnittliche Längserstreckung (längste Abmessung) von mindestens 20 µm und/oder maximal 315 µm, insbesondere von mindestens 30 µm und/oder maximal 200 µm aufweisen. Es hat sich gezeigt, dass ein weiterer, wesentlicher Parameter, welcher sich auf ein Reinigungsergebnis der Hochdruckreinigungsvorrichtung auswirkt, die Abmessung der in dem Hochdruckstrahl enthaltenen Reinigungspartikel ist. Durch die untere Grenze des Parameters Abmessung von 20 µm kann sichergestellt werden, dass die Feinpartikel, durch den Auftreffimpuls, entfernt werden. Andererseits kann bis zu der oberen Grenze der Abmessung hin eine gute Handhabbarkeit und eine noch zufriedenstellende Reinigungswirkung gewährleistet werden. Sind die Reinigungspartikel zu groß, neigen sie dazu, sich in Leitungen und Schläuchen abzusetzen und beim Aufwirbeln Klumpen zu bilden, die mechanische Bauteile blockieren oder Düsen verschließen können.
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Vorzugsweise kann die Geschwindigkeit des Hochdruckstrahls bei Austritt aus der Hochdruckstrahldüse mindestens 20 m/s und/oder maximal 80 m/s, insbesondere mindestens 40 m/s und/oder maximal 60 m/s betragen. Die Geschwindigkeit des Hochdruckstrahls bei Austritt aus der Hochdruckstrahldüse entspricht damit der Geschwindigkeit der Reinigungsdispersion und damit zum einen der des Trägerfluids und zum anderen der der Reinigungspartikel. Diese Geschwindigkeiten der Reinigungsdispersion bzw. der Reinigungspartikel haben sich für eine Reinigung als besonders vorteilhaft erwiesen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung kann die Hochdruckreinigungsvorrichtung einen Vorlagebehälter/Vorratsbehälter zur Speicherung der Reinigungsdispersion aufweisen, der eine Umwälzeinrichtung zum Umwälzen der Reinigungsdispersion umfasst, um die Verteilung der Reinigungspartikel homogen zu halten, wobei die Umwälzeinrichtung insbesondere in Form einer Rührvorrichtung, einer Umwälzpumpe oder eines Sprudlers, welcher Luft in die Reinigungsdispersion einbläst, ausgebildet ist. Mittels der Umwälzeinrichtung wird sichergestellt, dass sich die Reinigungspartikel nicht am Boden oder an der Oberfläche in dem Vorlagebehälter ablagern, sondern dass eine homogene Mischung der Reinigungsdispersion erhalten bleibt. Die Reinigungsdispersion erfüllt dafür auch die gestellten Anforderungen an eine gute Lagerbarkeit und Rührbarkeit.
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In einer bevorzugten Ausführungsform kann die Hochdruckreinigungsvorrichtung stromaufwärts der Hochdruckpumpe eine Zuführleitung aufweisen, welche die gebrauchsfertige Reinigungsdispersion mit den Reinigungspartikeln und dem Trägerfluid, das insbesondere Wasser als Trägerfluid aufweist, vor dem Hochdruckgebiet zuführt. In dieser Variante kann die Reinigungsdispersion entweder über einen Unterdruck der Hochdruckpumpe vor dem Hochdruckgebiet angesaugt werden oder die Reinigungsdispersion kann mit Hilfe einer Druckerhöhungspumpe der Hochdruckpumpe zugeführt werden.
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In einer alternativen Ausführungsform kann die Hochdruckreinigungsvorrichtung stromaufwärts der Hochdruckpumpe zwei Zuleitungen aufweisen, bei der eine erste Zuleitung (als Zuführleitung) ein Reinigungskonzentrat mit den Reinigungspartikeln, das insbesondere ein Waschfluid als ein Trägerfluid aufweist, zuführt und bei der eine zweite Zuleitung ein weiteres Fluid, insbesondere Wasser zuführt, die zusammen als Mischung die gebrauchsfertige Reinigungsdispersion bilden, so dass das Reinigungskonzentrat und das Wasser vor dem Hochdruckgebiet gemischt werden. Auf diese Weise kann das spezielle Reinigungskonzentrat kompakt gehalten werden, so dass es gut transportiert, gelagert und gehandhabt werden kann, wohingegen der massen- und volumenmäßig größere Part der (gebrauchsfertigen) Reinigungsdispersion, nämlich das weitere Fluid, insbesondere Wasser, vor Ort der Hochdruckvorrichtung hinzugegeben werden kann. Beispielsweise kann die Reinigungsvorrichtung direkt an einen lokal vorhandenen Wasseranschluss angeschlossen werden, so dass nur das Reinigungskonzentrat durch einen Zulieferer bereitgestellt werden muss.
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Gemäß einem weiteren Aspekt kann die Hochdruckreinigungsvorrichtung einen Konzentrat-Behälter (als Vorlagebehälter) zur Speicherung des Reinigungskonzentrats aufweisen und das Reinigungskonzentrat kann über die erste Zuleitung mittels einer Dosiereinrichtung, insbesondere in Form einer Dosierpumpe, zugeführt werden. Dem Konzentrat-Behälter kann mit Hilfe der Dosierpumpe eine exakt definierte Menge des Reinigungskonzentrats entzogen und der Reinigungsdispersion bzw. dem Hochdruckstrahl somit zugeführt werden.
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In einer weiteren, alternativen Ausführungsform kann die Hochdruckreinigungsvorrichtung vor der Hochdruckstrahldüse und stromabwärts der Hochdruckpumpe zumindest einen Hochdruckinjektor aufweisen, um ein Reinigungskonzentrat mit den Reinigungspartikeln in dem Hochdruckgebiet zu injizieren. In dieser Variante wird das Reinigungskonzentrat in dem Hochdruckgebiet, also nach der Hochdruckpumpe, zugegeben, um zusammen mit einem durch die Hochdruckpumpe mit hohem Druck geförderten weiteren Fluid die Reinigungsdispersion vor der Hochdruckstrahldüse zu bilden. Dies hat den Vorteil, dass erst in einem der Hochdruckpumpe nachgelagerten Bereich die Reinigungspartikel hinzugegeben werden, so dass beispielsweise das Risiko eines Verschleißes an der Hochdruckpumpe verringert wird. Das weitere Fluid, insbesondere Wasser, wird hingegen durch die Hochdruckpumpe befördert, nimmt erst vor der Hochdruckstrahldüse das Reinigungskonzentrat mit, bringt es vor Austritt auf den hohen Druck und bei Austritt auf eine entsprechende Geschwindigkeit mit einhergehender kinetischer Energie der Reinigungspartikel.
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Insbesondere kann der durch die Hochdruckpumpe erzeugte Druck an der Hochdruckstrahldüse zwischen 20 und 60 bar betragen.
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Es wird bevorzugt, dass die Hochdruckpumpe in Form einer Kreiselpumpe ausgebildet ist. Diese Art von Pumpe stellt eine kostengünstige und kompakte Pumpe der Hochdruckreinigungsvorrichtung zur Verfügung, die in der Lage ist einen geforderten hohen Volumenstrom zu fördern. Andere Arten von Hochdruckpumpen sind grundsätzlich ebenso vorstellbar.
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Vorzugsweise ist die zumindest eine Hochdruckstrahldüse, aus welcher der Hochdruckstrahl austritt, in Form einer Flachstrahldüse ausgebildet. Durch die Flachstrahldüse mit einhergehend hoher Breite des Hochdruckstrahls kann eine große Fläche innerhalb einer kurzen Zeit definiert abgestrahlt werden.
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Eine solche erfindungsgemäße Hochdruckreinigungsvorrichtung kann insbesondere in Form einer Portalwaschanlage ohne Bürsten mit Hochdruckstrahldüsen oder als Waschstraße mit Hochdruckstrahldüsen ausgebildet sein. Es ist auch möglich, die Hochdruckreinigungsvorrichtung in einer Anlage mit geringem oder gar keinem Automationsgrad, wie z.B. in einer Selbstbedienungswaschanlage, einzusetzen, bei welcher der Benutzer die Reinigungsdispersion manuell über eine Hochdrucklanze auf die zu reinigende Oberfläche aufbringen kann.
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Die Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Reinigungsprodukt für eine Hochdruckreinigungsvorrichtung, das als Reinigungsdispersion ein Trägerfluid und in dem Trägerfluid dispergierte bzw. verteilte feste Reinigungspartikel ausgeführt ist, erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Reinigungspartikel eine Dichte zwischen 0,8 g/cm3 und 3,5 g/cm3 aufweisen. Dieser Bereich des Parameters Dichte hat sich als vorteilshaft für eine Reinigung erwiesen. Unter Dichte wird in diesem Zusammenhang die Massedichte verstanden, die der Basiswerkstoff der Reinigungspartikel in massiver Form aufweist.
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Bevorzugt sind die Reinigungspartikel aus Polymer. Polymere haben insbesondere den Vorteil, dass sie aufgrund ihrer geringen Härte von nur 1 Mohs oder einer SHORE D Härte von unter bzw. kleiner 95, zu reinigende Oberflächen, insbesondere Lackoberflächen von Fahrzeugen materialschonend ohne Schädigung der Oberfläche reinigen. Ein Schadpotenzial wird somit minimiert. Auch haben sich die Reinigungspartikel aus Polymer als besonders wirkungsvoll in ihrer Reinigungswirkung erwiesen. Ein weiterer Vorteil von Reinigungspartikeln aus Polymer ist, dass diese eine Rückverschmutzung der Oberfläche durch die Reinigungspartikel selbst stark unterbinden. Als Polymer kommt eine Vielzahl technisch hergestellter Polymere in Betracht. Wichtig ist hierbei insbesondere die geeignete Auswahl der Partikeleigenschaften, die chemische Natur des Polymers ist dabei von zweitrangiger Relevanz. Polymer hat zusätzlich den Vorteil, dass sich die Reinigungspartikel nach der Reinigung (durch geeignete Einstellung der Größe der Reinigungspartikel) besonders einfach wieder entfernen, insbesondere abspülen lassen.
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Vorzugsweise sind die in der Reinigungsdispersion enthaltenen Reinigungspartikel im Trägerfluid eigenschaftsstabil. Unter dem Begriff eigenschaftsstabil versteht man, dass sich die Reinigungspartikel im Laufe der Zeit in der Reinigungsdispersion in ihren Eigenschaften nach Erstellung einer geeigneten Lieferform nicht oder nicht in verfahrensrelevanter Weise ändern. Insbesondere finden keine chemischen oder physikalischen Prozesse statt, durch die die Partikel ihre Größe während Lagerung oder Bereithaltung verändern, sich zu nicht mehr lösbaren Agglomeraten verbinden oder sich ganz oder teilweise auflösen. Die Reinigungsdispersion ist insbesondere zu allen Zeiten lagerbar und pumpbar. Vorzugsweise ist die Anforderung an die Reinigungsdispersion bzw. an deren Eigenschaft auch, dass diese auch nach einem zeitlich gesehen längerem Abschnitt aufrührbar ist. Insbesondere sind die Reinigungspartikel auch temperaturstabil bzw. temperaturbeständig und halten einer hohen Temperatur stand.
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Vorzugsweise bewegt sich die Temperatur der Reinigungsdispersion im Bereich der Raumtemperatur und liegt insbesondere in etwa bei 20°C.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung können die Reinigungspartikel einen anorganischen Füllstoff als Kern enthalten, welcher von dem Polymer umschlossen bzw. ummantelt ist. Eine derartige Ausgestaltung der Reinigungspartikel bewirkt eine Verschmelzung mehrerer Vorteile. Zum einen sind die Reinigungspartikel an ihrer Außenseite weich und ein Schadpotenzial wird entsprechend verringert, und zum anderen bewirken die eingebrachten anorganischen Füllstoffe, beispielsweise Spat oder Baryt, dass, insbesondere bei einer höheren Dichte des Füllstoffes, die Reinigungspartikel eine verbesserte Handhabbarkeit bei hoher kinetischer Energie aufweisen. Es wird an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass das beschriebene Konzept eines mit Polymer ummantelten anorganischen Füllstoffes der Reinigungspartikel, eine selbstständige Erfindung darstellt, die gegebenenfalls zum Gegenstand einer gesonderten Patentanmeldung gemacht werden kann.
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Vorzugsweise können die Reinigungspartikel der erfindungsgemäßen Reinigungsdispersion eine durchschnittliche Längserstreckung (längste Abmessung) von mindestens 20 µm und/oder maximal 315 µm, insbesondere von mindestens 30 µm und/oder maximal 200 µm aufweisen.
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Es wird bevorzugt, dass die Reinigungspartikel eine Kornstruktur aufweisen und insbesondere mikroporös sind und/oder eine sternförmige Form haben. Die Form der Reinigungspartikel hat ebenfalls einen Einfluss auf das gewünschte Reinigungsergebnis. Wenn also die Form der Reinigungspartikel nicht kugelförmig ist, sondern eine Kornstruktur aufweist, so wirken sich die Ecken und Kanten einer Kornstruktur positiv auf das Reinigungsergebnis aus.
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Insbesondere können die Reinigungspartikel der gebrauchsfertigen Reinigungsdispersion einen Massenanteil zwischen 0,1% und 5%, insbesondere zwischen 1% und 3%, der Reinigungsdispersion haben. Ist die Konzentration bzw. der Massenanteil der Reinigungsdispersion zu niedrig, so verlängert sich eine notwendige Reinigungszeit, wohingegen eine zu hohe Konzentration die Reinigungsdispersion schlecht handhabbar macht. Ein Bereich zwischen 0,1 und 5 gew% der Reinigungspartikel in der Reinigungsdispersion wägt daher zwischen einer Reinigungswirkung pro Zeit und einer Handhabung ab. Die Konzentration bzw. der Masseanteil der Reinigungspartikel ist entsprechend einer Anzahl an möglichen Treffern der Feinpartikel für einen Reinigungserfolg ein entscheidender Parameter.
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Die Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Anordnung von einer Hochdruckreinigungsvorrichtung und von einer zu reinigenden Oberfläche erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Reinigungsprodukt eine Reinigungsdispersion mit einem Trägerfluid und mit festen Reinigungspartikeln mit einer Dichte zwischen 0,8 g/cm3 und 3,5 g/cm3, insbesondere zwischen 0,9 g/cm3 und 2,2 g/cm3, aufweist und die Hochdruckreinigungsvorrichtung derart konfiguriert ist, dass ein Reinigungspartikel bei Auftreffen auf der zu reinigenden Oberfläche eine kinetische Energie von mindestens 1·10-10 J und maximal von 2·10-4 J, bevorzugt von mindestens 2·10-9 J und maximal 7·10-5 J, und ganz besonders bevorzugt zwischen mindestens 4·10-7 J und maximal 9·10-6 J aufweist. Bei der erfindungsgemäßen Anordnung bilden sowohl der Dichtebereich der Reinigungspartikel als auch der Bereich der vorbestimmten kinetischen Energie der Reinigungspartikel bei Auftreffen auf der zu reinigenden Oberfläche die entscheidenden Parameter für eine optimale Reinigungswirkung zur Entfernung von Feinpartikeln von der Oberfläche. Die Hochdruckreinigungsvorrichtung kann dabei die Merkmale der erfindungsgemäßen Hochdruckreinigungsvorrichtung aufweisen.
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Vorzugsweise kann bei der Anordnung ein Abstand zwischen der Hochdruckreinigungsvorrichtung und der zu reinigenden Oberfläche, insbesondere zwischen der Hochdruckstrahldüse und der zu reinigenden Oberfläche, kleiner als 1 Meter sein.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Anordnung von der Hochdruckreinigungsvorrichtung und von der zu reinigenden Oberfläche entspricht die kinetische Energie des Reinigungspartikels bei Austritt aus der Hochdruckstrahldüse im Wesentlichen der Energie bei Auftreffen der Reinigungspartikel auf der Oberfläche. Insbesondere wenn die Reinigungsdispersion einen hohen Anteil eines flüssigen Trägerfluids, insbesondere Wasser, aufweist, werden die Reinigungspartikel durch das Trägerfluid transportiert bzw. mitgetragen, ein Luftwiderstand wird minimiert und die Reinigungspartikel verlieren auf ihrem Weg zwischen Austritt aus der Hochdruckstrahldüse und Auftreffen auf der Oberfläche nur einen sehr geringen Anteil ihrer kinetischen Energie.
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Figurenliste
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Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die begleitenden Figuren näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine Seitenansicht einer Oberfläche nach Stand der Technik, bei der Feinpartikel trotz aufgebrachten Hochdruckstrahls verbleiben,
- 2 eine schematische Konzeptdarstellung einer erfindungsgemäßen Hochdruckreinigungsvorrichtung einer ersten bevorzugten Ausführungsform,
- 3 eine perspektivische Ansicht der konzeptionell dargestellten Hochdruckvorrichtung aus 2 in einer Ausführungsform als Waschstraßenaggregat,
- 4 eine schematische Konzeptdarstellung einer erfindungsgemäßen Hochdruckreinigungsvorrichtung einer zweiten bevorzugten Ausführungsform mit zwei Zuleitungen vor der Hochdruckpumpe,
- 5 eine schematische Querschnittsansicht eines Reinigungspartikels einer erfindungsgemäßen Reinigungsdispersion einer bevorzugten Ausführungsform, und
- 6 einen mikroskopischen Ausschnitt einer erfindungsgemäßen Reinigungsdispersion einer weiteren bevorzugten Ausführungsform.
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Die Figuren sind schematischer Natur und sollen nur dem Verständnis der Erfindung dienen. Gleiche Elemente sind mit denselben Bezugszeichen versehen. Die Merkmale der verschiedenen Ausführungsbeispiele können untereinander ausgetauscht werden.
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Beschreibung der Ausführungsbeispiele
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1 zeigt zur Erklärung in einer Querschnittsansicht eine Oberfläche, auf welcher, trotz Reinigung mit einem Hochdruck-Wasserstrahl, weiterhin Feinpartikel verbleiben. Der senkrecht auftreffende Hochdruck-Wasserstrahl wird zu den Seiten hin parallel zu der Oberfläche abgelenkt. Gemäß der Erfindung wird eine Hochdruckreinigungsvorrichtung sowie eine Reinigungsdispersion für eine Hochdruckreinigungsvorrichtung geschaffen, mit welchen die Feinpartikel mechanisch entfernt werden können, ohne die zu reinigende Oberfläche selbst zu schädigen.
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2 zeigt in einer schematischen Konzeptdarstellung in einer Seitenansicht eine erfindungsgemäße Hochdruckreinigungsvorrichtung 1 gemäß einer ersten bevorzugten Ausführungsform zum materialschonenden Reinigen von Kraftfahrzeugoberflächen 2 sowie eine erfindungsgemäße Anordnung einer Hochdruckreinigungsvorrichtung 1 und der Kraftfahrzeugoberfläche 2. Die Hochdruckreinigungsvorrichtung 1 weist zur bürstenlosen Reinigung mittels Strahlverfahren hierfür eine Hochdruckpumpe 4 in Form einer Kreiselpumpe auf, welche ein Reinigungsprodukt, das in Form einer Reinigungsdispersion 6 vorliegt, zu einer Hochdruckstrahldüse in Form einer Flachstrahldüse 8 fördert. Aus dieser Flachstrahldüse 8 tritt die Reinigungsdispersion 6 mit hohem Druck als Hochdruckstrahl 10 aus und trifft schließlich auf die zu reinigende Fahrzeugoberfläche 2. In dieser Ausführungsform sind beispielhaft drei Flachstrahldüsen 8 gezeigt, welche über eine gemeinsame Verteilerleitung 9 verbunden sind.
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Gegenüber dem bisherigen Stand der Technik weist die Hochdruckreinigungsvorrichtung 1 als Reinigungsprodukt eine Reinigungsdispersion 6 mit Wasser als Trägerfluid 14 und mit darin enthaltenen festen Reinigungspartikeln 12 auf, wobei die Reinigungspartikel 12 in dieser Ausführungsform als gemahlenes Polyurethan mit einer Dichte zwischen 1 g/cm3 und 1,25 g/cm3 vorliegen und aus der Flachstrahldüse 8 mit einer kinetischen Energie zwischen mindestens 4·10-7 J und maximal 9·10-6 J austreten. Durch eine derartige Kombination der Parameter „Dichte“ und „kinetische Energie“ der Reinigungspartikel kann ein materialschonendes Reinigen und Entfernen von Grauschleier durch den aufgebrachten Hochdruckstrahl 10 der Hochdruckreinigungsvorrichtung 1 erzielt werden. Konkret treffen die in dem Hochdruckstrahl 10 enthaltenen Reinigungspartikel 12 auf die an der Fahrzeugoberfläche 2 haftenden Feinpartikel 18. Die durchschnittliche längste Abmessung der in Kornstruktur mikroporös und sternförmig vorliegenden Reinigungspartikel 12 der Reinigungsdispersion 6 liegt dabei zwischen 30 µm und 200 µm. Aufgrund der geringen Distanz zwischen der Flachstrahldüse 8 und der Kraftfahrzeugoberfläche 2 sowie einem hohen Anteil an Wasser als Trägerfluid der gebrauchsfertigen Reinigungsdispersion 6, ist die kinetische Energie der Reinigungspartikel 12 bei Auftreffen auf der Fahrzeugoberfläche 2 in etwa gleich der kinetischen Energie der Reinigungspartikel 6 bei Austritt aus der Flachstrahldüse 8.
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Vorgeschaltet bzw. stromaufwärts der Hochdruckpumpe 4 befindet sich eine Zuführleitung 20, welche die gebrauchsfertige Reinigungsdispersion 6 der Hochdruckpumpe 4 über eine Druckerhöhungspumpe 22 zuführt. Alternativ zu dieser Ausführungsform mit der Druckerhöhungspumpe 22 kann die Hochdruckreinigungsvorrichtung 1 auch ohne Druckerhöhungspumpe 22 ausgestaltet werden, so dass die Hochdruckpumpe 4 über einen Unterdruck die Reinigungsdispersion 6 selbst ansaugt. Die Reinigungsdispersion 6 wird in einem Vorlagebehälter 24 der Hochdruckreinigungsvorrichtung 1 vorgehalten und der Hochdruckpumpe 4 über die Zuführleitung 20 zugeführt.
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Damit die Reinigungspartikel 12 in der Reinigungsdispersion 6 homogen verteilt gehalten werden, weist die Hochdruckreinigungsvorrichtung 1 für den Vorlagebehälter 24 eine Umwälzeinrichtung in Form einer Rührvorrichtung 26 auf, die verhindert dass sich die Reinigungspartikel 12 konzentriert in Bereichen ablagern, beispielsweise an einem Boden des Vorlagebehälters 24. Alternativ oder zusätzlich zu der Rührvorrichtung 26 kann natürlich auch eine Umwälzpumpe eingesetzt werden. Die Rührvorrichtung weist als Antrieb einen steuerbaren Elektromotor auf, an dessen Ausgangswelle ein Rührwerk angebracht ist, der die Reinigungsdispersion 6 rührt. In der Nähe des Bodens des Vorlagebehälters 24 ist am Ende der Zuführleitung ein Ansaugstutzen 28 vorgesehen, welcher ein strömungstechnisch gutes Ansaugen ermöglicht. Zusätzlich kann der Ansaugstutzen 28 einen vorgeschalteten Filter aufweisen, um größere oder verklumpte Reinigungspartikel 12 oder unerwünschte Fremdkörper von der Zuführung zur Hochdruckpumpe 4 abzuhalten.
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3 zeigt in einer perspektivischen Darstellung die in 2 konzeptionell dargestellte Hochdruckreinigungsvorrichtung 1 in einer Ausführungsform als Waschstraßenaggregat. Im Gegensatz zum Stand der Technik kommt die Hochdruckreinigungsvorrichtung 1 ganz ohne Bürsten bzw. Waschbürsten wie einer Seitenbürste aus. An einer statisch am Boden der Waschstraße befestigten quaderförmigen Rahmenstruktur 30 ist ein Reinigungsrahmen 32 vorgesehen, der in einer zu durchfahrenden Fahrtrichtung A eines zu reinigenden Fahrzeugs F translatorisch bzw. linear beweglich ist und sich mit dem Fahrzeug F mitbewegen kann. Der translatorisch in Fahrtrichtung A bewegliche Reinigungsrahmen 32 weist zwischen zwei vertikalen Armen 34 eine in vertikaler Richtung bewegliche Düsenleiste 36 auf, an welcher, in deren Längsrichtung, mehrere, z.B. sieben, Flachstrahldüsen 8 aneinander gereiht sind. Diese Flachstrahldüsen 8 bewegen sich mit dem Reinigungsrahmen 32 sowohl in horizontaler Richtung und über die Düsenleiste 36 in vertikaler Richtung gegenüber der Rahmenstruktur 30. Somit sind linear mitfahrende und vertikal bewegliche Flachstrahldüsen 8 realisiert, welche bei dem Fahrzeug F insbesondere die Motorhaube, das Dach und den Kofferraumbereich materialschonend reinigen können. Um auch den Frontbereich des Fahrzeugs F reinigen zu können, lassen sich die Flachstrahldüsen 8 an der Düsenleiste 36 zusätzlich in einer Ebene in vertikaler Richtung und in Fahrrichtung A drehen.
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Die Düsenleiste 36 ist als ein Abschnitt der Verteilungsleitung 9 zu sehen. Der Reinigungsrahmen 32 der Hochdruckreinigungsvorrichtung 1 ist fluidtechnisch über eine an dem Arm 34 verlaufende Leitung und über einen flexiblen Schlauch 38 mit dem restlichen Abschnitt der Verteilerleitung 9 verbunden und lässt eine translatorische Bewegung des Reinigungsrahmens 32 zu.
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Zusätzlich zu der Düsenleiste 36 weist die Hochdruckreinigungsvorrichtung 1 an der Rahmenstruktur 30 an zwei in Fahrtrichtung A gesehen hinteren vertikalen Streben nach innen zum durchfahrenden Fahrzeug F hin zeigende Flachstrahldüsen 8 zur Reinigung der Seitenflächen des Fahrzeugs F auf. Diese Flachstrahldüsen können in einer weiteren, nicht dargestellten Ausführungsform auch steuerbar sein (öffnen/schließen), so dass entsprechend einer Fahrzeughöhe nur die für das Fahrzeug F benötigten Flachstrahldüsen 8 in Betrieb gesetzt werden.
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Der Vorlagebehälter 24 mit der Reinigungsdispersion 6 ist in 3 nur schematisch dargestellt, weshalb zur Erklärung wieder auf die vorstehende Beschreibung der 2 verwiesen wird. Als ein optimaler Abstand zwischen den Flachstrahldüsen 8 und der Fahrzeugoberfläche 2 des Fahrzeugs F kann ein Abstand zwischen 0,1 und 1 Meter angesehen werden. Die Hochruckreinigungsvorrichtung 1 ist optimal für eine Reinigung von glatten Oberflächen 2 wie Lack und Glas des Fahrzeugs F angepasst.
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4 zeigt in einer schematischen Konzeptdarstellung in einer Seitenansicht eine erfindungsgemäße Hochdruckreinigungsvorrichtung 101 einer weiteren, zweiten bevorzugten Ausführungsform. Im Gegensatz zu der ersten bevorzugten Ausführungsform aus 2 und 3 weist die Hochdruckreinigungsvorrichtung 101 zwei Zuleitungen auf, bei der eine erste Zuleitung wieder eine Zuführleitung 120 ist welche ein Reinigungskonzentrat 106 mit den enthaltenen Reinigungspartikeln 12 sowie mit einer geringen Menge Wasser und einem Waschfluid als Trägerfluid 114 der Hochdruckpumpe 4 mittels einer fein justierbaren Dosierpumpe 122 zuführt und bei der eine zweite Zuleitung 123 Wasser zuführt um zusammen die gebrauchsfertige Reinigungsdispersion 6 zu bilden. Das Reinigungskonzentrat wird dabei in einem Konzentrat-Behälter 124 (als Art Vorlagebehälter) vorgehalten und mittels einer Rührvorrichtung 126 als Umwälzeinrichtung gerührt und homogen gehalten.
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Durch diese Konfiguration der Hochdruckreinigungsvorrichtung 101 mit den zwei Zuleitungen 120, 123 wird eine gute Handhabung der benötigten Reinigungsdispersion 6 sichergestellt, da die benötigte Reinigungsdispersion 6 in ein Reinigungskonzentrat 106 mit massenmäßig geringerem Anteil und in Wasser mit einem massenmäßig größeren Anteil aufgeteilt wird. Das Reinigungskonzentrat 106 ist dabei so beschaffen, dass einerseits genügend Wasser und Waschfluid als Trägerfluid beigefügt ist, so dass sich das Reinigungskonzentrat 106 noch fluidtechnisch fördern lässt. Andererseits kann das Reinigungskonzentrat beispielsweise in Kanistern platzsparend transportiert, gelagert und der Hochdruckreinigungsvorrichtung 101 zur Verfügung gestellt werden. Das Reinigungskonzentrat 106 wird stromaufwärts bzw. vor der Hochdruckpumpe 4 beigemischt und bildet vor dem Hochdruckgebiet die gebrauchsfertige Reinigungsdispersion 6 aus. Da bei einem Waschgang des Fahrzeugs F deutlich mehr Wasser benötigt wird, ist diese Konfiguration sehr effizient. Der stromabwärtige Teil der Hochdruckreinigungsvorrichtung 101 ist nach dem Zusammentreffen der beiden Zuleitungen 120 und 123 wieder gleich zu der ersten Ausführungsform ausgeführt.
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5 ist eine schematische Schnittansicht eines einzelnen Reinigungspartikels 212 einer erfindungsgemäßen Reinigungsdispersion 206 gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform. Dieses Reinigungspartikel 212 weist dabei einen anorganischen Füllstoff 240 wie etwa ein Mineral, beispielsweise Spat oder Baryt, auf, der, als zwei „Kerne“ des Reinigungspartikels 212 ausgebildet, von einem Polymer, in dieser Ausführungsform Polyurethan (PU), umschlossen bzw. ummantelt ist. Durch dieses symbiotische Konzept lassen sich einerseits die weichen Eigenschaften des umhüllenden Polyurethans zur materialschonenden Reinigung und zum anderen die hohe Dichte der anorganischen Füllstoffe 240 kombinieren und ein Optimum der unterschiedlichen Materialeigenschaften erreichen.
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6 zeigt eine mikroskopische bzw. mikroskopierte Aufnahme einer Reinigungsdispersion 206 mit Reinigungspartikeln 212. Die in der Reinigungsdispersion 206 eigenschaftsstabilen (wasserunlöslichen) Reinigungspartikel 212 mit einer Kornstruktur weisen unterschiedliche durchschnittlich längste Abmessungen auf, die in der 6 gezeigt sind. Die Reinigungspartikel 212 weisen einen Masseanteil von 1% bzw. einen Anteil von 1gew% der Reinigungsdispersion 206 als optimale Abwägung zwischen Handhabbarkeit und (in einem Einsatz) Wirkung pro Zeit auf.
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Es sind natürlich weitere Ausführungsformen der Hochdruckreinigungsvorrichtung oder der Reinigungsdispersion denkbar ohne den Schutzbereich der Ansprüche zu verlassen. Beispielsweise kann die Hochdruckreinigungsvorrichtung auch als bürstenlose Portalwaschanlage ausgeführt sein, bei der statt der Bürsten Hochdruckstrahldüsen entlang des Fahrzeugs positioniert und gefahren/bewegt werden. Hierbei kann, wie auch bei der Waschstraße, eine Fahrgeschwindigkeit entsprechend eines Verschmutzungsgrades des zu reinigenden Fahrzeugs eingestellt werden. Je mehr Schmutz entfernt werden muss, desto langsamer die Fahrgeschwindigkeit der Portalwaschanlage. Anschließend an die Reinigung kann wie gewohnt ein Nachspülen und/oder eine konventionelle Trocknung oder ein Ablauftrockner eingesetzt werden. Dies erlaubt eine einfache Ableitung aus Bestandsaggregaten und die neuen Aggregate können auf in die bestehende Plattform integriert werden. Alternativ hierzu kann eine erfindungsgemäße Hochdruckreinigungsvorrichtung einer alternativen Ausführungsform auch als stehender Bogen ausgestaltet sein, durch den ein zu reinigendes Objekt hindurchbewegt wird bzw. durch den ein Fahrzeug hindurchfährt. Ein Platzbedarf ist hierbei besonders gering.
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Neben den zuvor beschriebenen immobilen Ausführungsformen kann eine Hochdruckreinigungsvorrichtung alternativ in einer Ausführungsform als eine portable, kompakte Anlage, ähnlich eines portablen Hochdruckreinigers, ausgeführt sein. Mit einer Hochdrucklanze kann ein Anwender den Hochdruckstrahl auf die zu reinigende Stelle richten und dort aufbringen. Somit wird dem Anwender eine erfindungsgemäße portable Hochdruckreinigungsvorrichtung zur Verfügung gestellt, welche er auch daheim beispielsweise im Hof (mit einsprechendem Auffangbecken für die versprühte Reinigungsdispersion, wenn diese nicht biologisch abbaubar ist) nutzen kann.
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Natürlich kann vor die Reinigung mit der Hochdruckstrahldüse und der erfindungsgemäßen Reinigungsdispersion auch eine (konventionelle) Vorreinigung mit einem Waschmittel oder Wasser vorgeschaltet sein. Somit lässt sich ein Reinigungsergebnis weiter verbessern.
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Bezugszeichenliste
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- 1; 101
- Hochdruckreinigungsvorrichtung
- 2
- (Fahrzeug-)Oberfläche
- 4
- Hochdruckpumpe
- 6; 206
- Reinigungsdispersion
- 8
- Flachstrahldüse
- 9
- Verteilerleitung
- 10
- Hochdruckstrahl
- 12; 212
- Reinigungspartikel
- 14; 114
- Trägerfluid
- 18
- Feinpartikel
- 20; 120
- Zuführleitung
- 22
- Druckerhöhungspumpe
- 24
- Vorlagebehälter
- 26; 126
- Rührvorrichtung
- 28
- Ansaugstutzen
- 30
- Rahmenstruktur
- 32
- Reinigungsrahmen
- 34
- Arm
- 36
- Düsenleiste
- 38
- Schlauch
- 106
- Reinigungskonzentrat
- 122
- Dosierpumpe
- 123
- Zweite Zuleitung
- 124
- Konzentrat-Behälter
- 240
- Füllstoff
- A
- Fahrtrichtung
- F
- Fahrzeug