DE10042806A1 - Reinigungsmittel für die Hoch- und Niederdruckreinigung - Google Patents
Reinigungsmittel für die Hoch- und NiederdruckreinigungInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein neuartiges Reinigungsmittel für die Hoch- und Niederdruckreinigung, das sich dadurch auszeichnet, dass es kugelähnliche Feststoffe mit einer Partikelgröße im nm- bis mum-Bereich enthält.
Description
Die Erfindung betrifft ein Reinigungsmittel für die Hoch- und Niederdruckreinigung
und Verfahren zu dessen Verwendung nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
Das erfindungsgemäße Reinigungsmittel eignet sich insbesondere zur Entfernung
von Verschmutzungen, die aufgrund "van-der-Waalscher-Kräfte" und/oder
aufgrund von diverser anderer Kräfte auf der zu reinigenden Oberfläche
gebunden sind.
Eine in der Fachwelt als "Traffic Film/Grauschleier/Statischer Schmutz"
bezeichnete Verschmutzung setzt sich in der Regel aus kleinen
plättchenförmigen, SiO-basierenden Partikeln zusammen, die aufgrund ihrer
Geometrie nur eine beschränkte Angriffsfläche für einen Druckstrahl eines Hoch-
oder Niederdruckreinigers bieten. Folgerichtig lassen sich derartige
Verschmutzungen nur bedingt mittels Variation von Wassermenge und Druck
entfernen. Waschbürsten können diese Teilchen mechanisch erfassen und sind
daher in der Lage diese Teilchen auf der Oberfläche zu verschieben und zu
entfernen. Nachteilhaft beim Einsatz von Waschbürsten und dergleichen ist die
dauerhafte mechanische Beanspruch der Oberfläche, insbesondere wenn sich an
den Waschbürsten mineralische Verschmutzungen befinden, die zudem die
Reibung auf der Oberfläche unverhältnismäßig stark fördern.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Reinigungsmittel zur Verfügung zu stellen, mit
dem ein oberflächenschonendes Entfernen von "van-der-Waals" oder anderen
Kräften zurückgehaltenen Schmutzpartikel gelingt, ohne die Nachteile einer
abrasiven Reinigung des zu reinigenden Objektes.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Wesentlicher Bestandteil des Reinigungsmittels sind kugelähnliche Feststoffe mit
einer Partikelgröße im nm- bis µm-Bereich.
Durch diese Feststoffe mit kleinstem Durchmesser wird eine erheblich bessere
Reinigungswirkung im Vergleich zu herkömmlichen Reinigungsmitteln erzielt.
Durch die Nutzung der kinetischen Energie der Festköper, die unter Druck mit der
Reinigungsflüssigkeit auf der zu reinigenden Oberfläche auftreffen, kommt es zur
lokalen Lockerung von durch "van-der-Waals-Kräfte" gebundenen
Verschmutzungen. Hierbei spielen auch adsorptive/absorptive Effekte der
Festkörper auf die Schmutzpartikel eine Rolle.
Vorzugsweise werden kugelähnliche Feststoffe mit einem Teilchendurchmesser
kleiner 10 µm eingesetzt, wodurch eine Mobilisierung von "van-der-Waals-Kräften"
gebundenen kleinsten Schmutzpartikeln auf empfindlichen Oberflächen erzielt
wird.
Je nach Beschaffenheit der zu reinigenden Oberfläche können für die Entfernung
gröberer Verschmutzungen von robusten Oberflächen, sowie die Polierung und/oder
Abtragung der Oberfläche als solches auch Feststoffe mit einem
Teilchendurchmesser von größer gleich 10 µm eingesetzt werden.
Eine Ausbildung der Erfindung sieht vor, dass die kugelähnlichen Feststoffe eine
poröse, großvolumige Struktur mit begrenzter mechanischer Stabilität besitzen,
wie sie z. B. Kieselsäuren, Kieselsäurederivate, Silikate oder Bentonite aufweisen.
Andererseits lassen sich auch Feststoffe einsetzen, die eine besondere Härte und
ein kleines Volumen bei gleichzeitig hoher mechanischer Stabilität aufweisen, wie
z. B. Feststoffe aus Aluminiumoxiden oder Aluminiumsilikaten.
Wichtig ist, dass die Feststoffe aufgrund ihrer kugelähnlichen Geometrie,
Partikelgrößenverteilung und chemisch-physikalischen Eigenschaften hoch- und
niederdruckpumpentauglich sind, d. h. einen störungsfreien Betrieb des
Reinigungsgeräts erlauben und die Pumpenaggregate und Leitungen nicht
angreifen.
Die Anwendungskonzentration der kugelähnlichen Feststoffe in der
Reinigungsflüssigkeit beträgt wenigstens 0,01% bis hinauf zu etwa 10%,
vorzugsweise jedoch zwischen 1% und 5%, wobei
das Reinigungsmittel sowohl in fester als auch flüssiger Form der
Reinigungsflüssigkeit beigegeben werden kann.
Neben den kugelähnlichen Feststoffen können dem Reinigungsmittel Tenside im
allgemeinen, pH-Wertgeber, sowie Komplexbilder und andere Hilfsstoffe
beigegeben werden. Durch diese Zusätze kann die Reinigungswirkung der
Feststoffe unterstützt und sogar gesteigert werden.
So kann z. B. die Beigabe von kationisch-nichtionischen Tensidsystemen mit
antistatischen und viskositätserniedrigenden Eigenschaften genutzt werden, um
die Wirkung der Feststoffe auf die Schmutzpartikel zu steigern.
Ebenfalls können über die Einstellung des pH-Werts der Reinigungsflüssigkeit und
deren Temperatur die unterschiedlichen Materialausdehnungskoeffizienten von
den Schmutzpartikeln und der zu reinigenden Oberfläche zur Erhöhung der
Reinigungswirkung ausgenutzt werden.
Das Reinigungsmittel kann in einer oder mehreren Komponenten vorliegen, d. h.
als fertige Mischung oder in einzelnen Komponenten bereitgestellt und vor Ort
gemischt und angewandt werden. Es kann sowohl in fester als auch in flüssiger
Form vorliegen.
Da die Feststoffe dazu neigen, sich im flüssigen Reinigungsmittel bzw. der
Reinigungsflüssigkeit abzusetzen, wird vorgeschlagen, diesem Absetzverhalten
der Feststoffe entweder durch eine poröse Oberfläche der Feststoffe selbst und/
oder durch organische und/oder anorganische Stoffe mit minimaler
Viskositätserhöhung in der oder den Anwendungskonzentration(en)
entgegenzuwirken.
Andererseits sollte die Viskosität der Reinigungslösung in der
Anwendungskonzentration der Viskosität von Wasser angenähert werden, da
ansonsten der reinigende Effekt der Feststoffe abnimmt.
Die Verwendung des Reinigungsmittels erfolgt dadurch, dass es der
Reinigungsflüssigkeit eines Hoch- oder Niederdruckreinigers beigegeben wird,
wobei es sowohl vor als auch nach der Pumpeneinheit zudosierbar ist.
Insbesondere bei größerem Durchmesser der Feststoffe empfiehlt sich - zum
Schutz des Pumpenaggregats - eine Zugabe des Reinigungsmittels erst nach der
Pumpeneinheit.
In einer Praxisversuchsreihe an 30 verschmutzen, weißen Fahrzeugen konnte
gezeigt werden, dass der Einsatz des erfindungsgemäßen Reinigungsmittels in
einem Arbeitsgang zu einer vollständigen, abrasionsfreien Reinigung der
Versuchsfahrzeuge geführt hat.
Eine typisches alkalisches Reinigungsmittel gemäß der Erfindung setzt sich wie
folgt zusammen:
2-5% Fettamine
2-5% Fettalkoholalkoxylat
2-5% Komplexbildner, z. B. NTA, Phosphonate, Phospate
2-5% pH-Wertregulatoren, z. B. KOH, Amine, Soda
2-5% Feststoffe, z. B. Aluminiumoxide, Aluminiumsilikate, Kieselsäuren
2-5% Antisedimentationsmittel, z. B. Bentonite, Tenside
< 1% Duft- und Hilfsstoffe
< 70% Demin. Wasser
2-5% Fettamine
2-5% Fettalkoholalkoxylat
2-5% Komplexbildner, z. B. NTA, Phosphonate, Phospate
2-5% pH-Wertregulatoren, z. B. KOH, Amine, Soda
2-5% Feststoffe, z. B. Aluminiumoxide, Aluminiumsilikate, Kieselsäuren
2-5% Antisedimentationsmittel, z. B. Bentonite, Tenside
< 1% Duft- und Hilfsstoffe
< 70% Demin. Wasser
Es konnte des weiteren nachgewiesen werden, dass insbesondere durch den
Verbund aller im Reinigungsmittel enthaltenden Komponenten ausgezeichnete
Reinigungsergebnisse erzielt wurden. Ein Vorsprühen des zu reinigenden Objekts
vor der eigentlichen Reinigung hat sich als vorteilhaft erwiesen.
Es war daher davon auszugehen, dass die Aufhebung der statischen
Anziehungskräfte - die auf den Schmutz wirken - durch die Feststoffe im Verbund
mit weiteren Inhaltsstoffen, wie Tensiden, pH-Wertgebern und anderen
Hilfsstoffen, noch gesteigert werden kann. Abrasive Effekte durch die
eingesetzten Feststoffe sind aufgrund der geringen Teilchengrößen und
Einsatzmengen weder zu erwarten gewesen noch registriert worden.
Es konnte ebenfalls festgestellt werden, dass bei Einsatz von Feststoffen mit
größerem Teilchendurchmesser in höheren Einsatzkonzentrationen deutlich
verbesserte Reinigungsergebnisse auf robusten Oberflächen erzielt wurden. Dies
umfasst eine weitere Anzahl von Verschmutzungen, wie Fette, Öle, Kalk und
ähnlichen Verschmutzungen.
Durch die Kombination von Feststoffen und den anderen reinigungsaktiven
Substanzen, wie Tensiden, pH-Wertgebern, Salzen u. a. im Hochdruckstrahl
können die Einsatzkonzentrationen der Produkte deutlich reduziert, die
Reinigungszeiten optimiert und das Abwasser minimiert werden. Je nach
Anwendungsfall, Konzentration des Feststoffes und seiner Teilchengröße werden
abrasive Effekte registriert, die eine gewollte Oberflächenbearbeitung darstellen.
Im Falle abrasiver Effekte empfiehlt sich der Einsatz des Mittels über eine der
Pumpe nachgelagerte Chemiepumpe bzw. einen Chemie-Injektor.
Als besonders vorteilhaft hat sich ein zwei-stufiges Reinigungsverfahren unter
Anwendung des neuartigen Reinigungsmittels bewährt.
Dabei erfolgt in einem ersten Schritt eine Vorreinigung des zu reinigenden Objekts
durch Auftragen des niederviskosen Reinigungsmittels. Dadurch werden die
Schmutzpartikel angelöst. Bei der Vorreinigung beträgt die Dosierung des
Reinigungsmittels vorzugsweise zwischen 1-5%.
In einem zweiten Schritt erfolgt die Hauptreinigung des Objekts durch Hoch- oder
Niederdruck bei einer Temperatur von größer gleich 40°C. Hierbei beträgt die
Dosierung des Reinigungsmittels vorzugsweise zwischen 0,1-1%.
Claims (20)
1. Reinigungsmittel für die Hoch- und Niederdruckreinigung,
dadurch gekennzeichnet,
dass es kugelähnliche Feststoffe mit einer Partikelgröße im nm- bis µm-
Bereich enthält.
2. Reinigungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die
Partikelgröße der kugelähnlichen Feststoffe kleiner als 10 µm ist.
3. Reinigungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die
Partikelgröße der kugelähnlichen Feststoffe größer gleich 10 µm ist.
4. Reinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass die kugelähnlichen Feststoffe eine poröse, großvolumige Struktur mit
begrenzter mechanischer Stabilität besitzen.
5. Reinigungsmittel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die
kugelähnlichen Feststoffe aus Kieselsäuren, Kieselsäurederivaten, Silikaten,
Bentoniten oder vergleichbaren Stoffen bestehen.
6. Reinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
dass die kugelähnlichen Feststoffe eine besondere Härte und ein kleines
Volumen bei gleichzeitig hoher mechanischer Stabilität aufweisen.
7. Reinigungsmittel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die
Feststoffe aus Aluminiumoxiden, Aluminiumsilikaten oder vergleichbaren
Stoffen bestehen.
8. Reinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
die Feststoffe aufgrund ihrer kugelähnlichen Geometrie,
Partikelgrößenverteilung und chemisch-physikalischen Eigenschaften hoch-
und niederdruckpumpentauglich sind.
9. Reinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
dass die Anwendungskonzentration der kugelähnlichen Feststoffe in der
Reinigungsflüssigkeit wenigstens 0,01% beträgt.
10. Reinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
dass es sowohl in fester als auch flüssiger Form vorliegt.
11. Reinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, dass es Tenside im allgemeinen, pH-Wertgeber, sowie
Komplexbilder und andere Hilfsstoffe enthält.
12. Reinigungsmittel nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass es
vornehmlich kationisch-nichtionische Tensidsysteme mit antistatischen und
viskositätserniedrigenden Eigenschaften enthält.
13. Reinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, dass es in einer oder mehreren Komponenten vorliegt.
14. Verfahren zur Verwendung des Reinigungsmittels nach einem der Ansprüche
1 bis 13, bei dem das Reinigungsmittel der Reinigungsflüssigkeit eines Hoch-
oder Niederdruckreinigungsgeräts beigegeben wird, wobei es sowohl vor als
auch nach der Pumpeneinheit zudosierbar ist.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das
Reinigungsmittel sowohl flüssig als auch in Pulverform zur
Reinigungsflüssigkeit zudosierbar ist.
16. Verfahren nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass die
Viskosität des Reinigungsmittels derart eingestellt wird, dass sich die
kugelähnlichen Feststoffe nicht absetzen.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet,
dass das Reinigungsmittel bei einem Druck größer 1 bar und einer
Temperatur größer 0°C eingesetzt wird.
18. Verfahren zur Verwendung des Reinigungsmittels nach den Ansprüchen 1 bis
13 für die Hoch- und Niederdruckreinigung, bei dem
in einem ersten Schritt eine Vorreinigung des zu reinigenden Objekts durch Auftragen des Reinigungsmittels erfolgt; und
in einem zweiten Schritt eine Hauptreinigung des Objekts durch Hoch- oder Niederdruck bei einer Temperatur von mindestens 40°C erfolgt.
in einem ersten Schritt eine Vorreinigung des zu reinigenden Objekts durch Auftragen des Reinigungsmittels erfolgt; und
in einem zweiten Schritt eine Hauptreinigung des Objekts durch Hoch- oder Niederdruck bei einer Temperatur von mindestens 40°C erfolgt.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 18, dadurch gekennzeichnet,
dass das Reinigungsmittel in Kombination mit anderen Reinigungsmitteln als
Vor- oder Hauptreinigungsprodukt einsetzbar ist.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 19, dadurch gekennzeichnet,
dass das Reinigungsmittel in Komponenten vorliegen kann, die erst bei der
Anwendung mittels einer Mischeinrichtung zu einer Reinigungslösung
vereinigt werden.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000142806 DE10042806A1 (de) | 2000-08-30 | 2000-08-30 | Reinigungsmittel für die Hoch- und Niederdruckreinigung |
EP01120054A EP1184452A3 (de) | 2000-08-30 | 2001-08-21 | Reinigungsmittel für die Hoch- und Niederdruckreinigung |
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DE2000142806 DE10042806A1 (de) | 2000-08-30 | 2000-08-30 | Reinigungsmittel für die Hoch- und Niederdruckreinigung |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
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ID=7654444
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DE2000142806 Ceased DE10042806A1 (de) | 2000-08-30 | 2000-08-30 | Reinigungsmittel für die Hoch- und Niederdruckreinigung |
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