DE3903465A1 - Abbeizmittel - Google Patents
AbbeizmittelInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C09—DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- C09D—COATING COMPOSITIONS, e.g. PAINTS, VARNISHES OR LACQUERS; FILLING PASTES; CHEMICAL PAINT OR INK REMOVERS; INKS; CORRECTING FLUIDS; WOODSTAINS; PASTES OR SOLIDS FOR COLOURING OR PRINTING; USE OF MATERIALS THEREFOR
- C09D9/00—Chemical paint or ink removers
- C09D9/04—Chemical paint or ink removers with surface-active agents
Description
Die Erfindung betrifft eine hoch tensidhaltige Zubereitung zum Ab
beizen von Anstrichen.
Die bekannten Zubereitungen zum chemischen Abbeizen von Anstrichen
wie Lacken, Dispersionsfarben oder auch Klebstoffbeschichtungen
lassen sich in zwei Kategorien unterteilen, zum einen in die stark
alkalischen Abbeizmittel und zum anderen in Abbeizmittel auf Lö
sungsmittelbasis. Beide Arten von Abbeizmitteln zeigen bei ihrer
Anwendung gewisse Nachteile. So sind bei der Verwendung von stark
alkalischen Abbeizmitteln erhöhte Sicherheitsvorkehrungen zu tref
fen, und es kann zumindest bei langen Einwirkzeiten zur Schädigung
der abzubeizenden Oberflächen kommen.
Abbeizmittel auf Lösungsmittelbasis enthalten üblicherweise große
Mengen an Chlorkohlenwasserstoffen. Die Lösungsmitteldämpfe gelten
als gesundheitlich bedenklich, so daß diese Abbeizer - zumindest für
den Innenbereich - wenig geeignet sind.
Neuere Entwicklungen auf dem Abbeizer-Gebiet zielen darauf hin,
Chlorkohlenwasserstoffe in Lösungsmittelabbeizern durch andere Lö
sungsmittelsysteme zu ersetzen. So wird im Europa-Patent 0 85 163 ein
Abbeizmittel beschrieben, das 25 bis 70 Gew.-Teile unpolare Lö
sungsmittel und 10 bis 60 Gew.-Teile polare Lösungsmittel enthält.
Zwar wurde hier auf chlorierte Kohlenwasserstoffe verzichtet, doch
muß der hohe Lösungsmittelanteil und die damit verbundene Brennbar
keit weiterhin als Nachteil angesehen werden.
In der europäischen Patentanmeldung 2 16 335 schließlich wird eine
Abbeizpaste zum Entfernen von Lack und Farbschichten vorgeschlagen,
die als Lösungsmittel-Abbeizer frei von chlorierten Kohlenwasser
stoffen ist und einen gewissen Wassergehalt aufweist. Nachteilig ist
jedoch auch hier der Gehalt an 66 bis 94 Gew.-% eines Diethylengly
kolmonoalkylethers als Lösungsmittel.
Vor dem Hintergrund dieses Standes der Technik ist es Aufgabe der
Erfindung, zur Verwendung als Abbeizmittel Zubereitungen zur Verfü
gung zu stellen, in denen die organischen Lösungsmittel zumindest
überwiegend durch Tenside ersetzt sind, gefahrlos zu verarbeiten
sind, nicht brennbar sind und darüber hinaus auf der abgebeizten
Oberfläche Reinigungswirkung entfalten. Gegenstand der Erfindung ist
somit die Verwendung von flüssigen bis pastös streichbaren Zuberei
tungen aus
- - 20-60 Gew.-% Tensiden,
- - 5-20 Gew.-% organischen Lösungsmitteln,
- - 0-5 Gew.-% Verdickungsmitteln, Entschäumern und/oder Hilfsstoffen und gewünschtenfalls,
- - 0,5-2 Gew.-% hydrolysierenden Enzymen,
- - und Wasser als Rest zu 100 Gew.-% als Abbeizmittel.
Derartige Zubereitungen sind dem Tensidfachmann an sich bekannt. Neu
jedoch ist ihr Einsatz als Abbeizmittel.
Erfindungsgemäß eingesetzten Zubereitungen werden so eingestellt,
daß die Gewichtsmenge der nicht-wäßrigen Bestandteile zwischen 50
und 95 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 60 und 80 Gew.-% liegt. Dabei
wird bevorzugt, die Gewichtsmenge an Tensiden im Vergleich zur Lö
sungsmittelmenge so zu wählen, daß die erstere die letztere um mehr
als 100 übersteigt. Um Nichtbrennbarkeit zu gewährleisten, ist es
weiterhin bevorzugt, die Menge an Wasser und die Menge an Lösungs
mittel so aufeinander abzustimmen, daß in den Zubereitungen mehr
Wasser als Lösungsmittel vorhanden ist. Bevorzugte Zubereitungen
enthalten eine Lösungsmittelmenge, die nur 20 bis 60 Gew.-% der
Wassermenge beträgt.
Hauptbestandteile der erfindungsgemäß einzusetzenden Zubereitungen
sind Tenside oder Tensidmischungen. Generell können erfindungsgemäße
Abbeizer auf Basis von Niotensiden aufgebaut werden oder aber auch
auf Basis von Mischungen aus Niotensiden mit Aniontensiden oder
Niotensiden mit Kationtensiden oder ampholytischen Tensiden. Bevor
zugt sollte die Menge Niotenside, bezogen auf Gesamttensidmenge, 40
bis 80 Gew.-% betragen. In bezug auf die Abbeizwirkung sind Zube
reitungen auf Basis von Niotensiden und Aniontensiden bevorzugt ge
genüber solchen auf Basis von Niotensiden und Kationtensiden.
Unter Niotensiden (nicht-ionischen Tensiden) werden hier im wesent
lichen Verbindungen aus 3 Substanzklassen verstanden, nämlich Eth
oxylate, Alkylpolyglycoside und (Di-)ethanolamide. Niotenside auf
Esterbasis (Sorbitanester oder Monoglyceride) sind weniger bevor
zugt.
Als Ethoxylate werden in den erfindungsgemäß verwendeten Zuberei
tungen beispielsweise die Umsetzungsprodukte von langkettigen
Alkoholen wie Fettalkoholen oder Oxoalkoholen mit jeweils 8 bis 24
C-Atomen mit Ethylenoxid verstanden. Weitere geeignete Ethoxylate
sind Epoxidierungsprodukte von mit Glykolen oder anderen mehrfunk
tionellen Alkoholen, ringgeöffneten alpha-Olefinoxiden mit 8 bis 24
C-Atomen im bevorzugt geradkettigen Olefinoxidrest. Im Sinne der
Erfindung bevorzugt einsetzbar sind Ethoxylate, die durch Umsetzen
von 2 bis 100, vorzugsweise 5 bis 30 und insbesondere 6 bis 10 mol
Ethylenoxid pro mol langkettigen Alkohols oder Ringöffnungsprodukts
hergestellt worden sind.
Eine besonders bevorzugte Gruppe von nichtionischen Verbindungen
sind die Endgruppen-verschlossene Ethoxylate. Es handelt sich dabei
um Verbindungen, deren endständige OH-Gruppe mit einem Alkylrest der
Kettenlänge C1 bis C6, vorzugsweise C1 bis C4, verethert worden ist.
Vorteil dieser Stoffklasse ist ihre vergleichweise geringe Tendenz
zur Schaumbildung.
Eine weitere in den erfindungsgemäß zu verwendenden Zubereitungen
einsatzbare Klasse von Niotensiden sind die Alkylpolyglycoside. Da
bei handelt es sich um Acetale aus langkettigen Alkoholen mit 8 bis
23 C-Atomen, vorzugsweise 8 bis 16 C-Atomen und als Halbacetalen
vorliegenden Zuckern oder deren Oligomeren insbesondere Glukose. Die
Anzahl der Zucker- oder Glukosemoleküle in den Oligomeren kann dabei
zwischen 1 und 10 liegen. Bevorzugt sind Produkte, die im Mittel
einen Oligomerisierungsgrad zwischen 1,1 und 5 aufweisen.
Eine weitere in den erfindungsgemäß zu verwendenden Zubereitungen
einsatzbare Klasse von Niotensiden sind die Alkanolamide langket
tiger Säuren, insbesondere die Dialkanolamide von Fettsäuren. Be
vorzugt sind hierbei Produkte, die sich von gesättigten oder unge
sättigten Fettsäuren mit 8 bis 22 C-Atomen, vorzugsweise von Fett
säuremischungen ableiten, die aus Kokosöl, Sonnenblumenöl, Sojaöl
oder dergleichen gewonnen worden sind.
Die erfindungsgemäß eingesetzten Zubereitungen können als weiteren
Bestandteil Aniontenside enthalten. Unter Aniontensiden werden hier
Verbindungen verstanden, die einerseits über einen Alkyl- oder
Arylalkylrest der Kettenlänge C8-C22 und andererseits über eine
hydrophile zur Bildung eines Anions befähigten Gruppe verfügen.
Wichtige Gruppen von Aniontensiden sind die Seifen, die Alkyl-
und/oder die Arylalkylsulfate bzw. -sulfonate sowie langkettige
Säuren des Phosphors. In den erfindungsgemäß zu verwendenden Zube
reitungen, die einen pH-Wert zwischen 7 und 9,5 aufweisen, liegen
die Aniontenside als Salz vor, und zwar vorzugsweise als Alkalime
tallsalze oder Ammoniumsalze oder auch Aminsalze. Geeignete Amine
sind beispielsweise Aminoalkohole, insbesondere Triethanolamin oder
Alkyldiethanolamine mit einem C2 bis C4-Rest.
Die aus Fettsäuren oder anderen Carbonsäuren durch Umsetzung mit
Diethanolamin herstellbaren Diethanolamide stellen technische Ge
mische dar, die üblicherweise 85 bis 95 Gew.-% N-Acylverbindungen
und 2 bis 10 Gew.-% 0-Alkylverbindungen enthalten. Darüber hinaus
können geringe Mengen, d. h. bis zu 5 Gew.-% an nicht umgesetzten
Ausgangsmaterial hauptsächlich freies Diethanolamid sowie sehr ge
ringe Mengen an freien Fettsäuren anwesend sein. Diese üblichen
Beimengungen stören in den vorliegenden Mitteln nicht, sondern kön
nen als funktionelle Bestandteile betrachtet werden, zumal die Mit
tel ohnehin Seife enthalten.
Eine bevorzugte Klasse von Aniontensiden sind die Seifen, d. h. also
Salze der vorgenannten Basen bzw. Kationen mit linearen Monocarbon
säuren der Kettenlänge C 8 bis C22, insbesondere mit Fettsäuren bzw.
Fettsäuremischungen.
Eine weitere bevorzugte Klasse von Aniontensiden sind die Alkyl
arylsulfate bzw. -sulfonate, unter diesen wiederum die Alkylbenzol
sulfonate mit einem Alkylrest der Kettenlänge C 8 bis C12.
Weitere in den erfindungsgemäß zu verwendenden Zubereitungen ein
setzbare Aniontenside sind beispielsweise Alkylsulfate, z. B. Fett
alkoholsulfate, Alkylpolyglykolethersulfate, Alkylpolyglykolether
carboxylate, alpha-Olefinsulfonate, Alkansulfonate, Sulfobernsteine,
Mono- und Dialkylester, Acyltauride, Acylisothionate und Acylsar
coside.
Die erfindungsgemäß einzusetzenden Zubereitungen können weiterhin
anstelle der Aniontenside kationische Tenside enthalten, insbeson
dere quartäre Ammoniumtenside wie beispielsweise Alkyltrimethylam
moniumchlorid oder Dialkyldimethylammoniumchlorid mit einem Alkyl
rest von jeweils 12 bis 24 C-Atomen. Beispiele für Kationtenside
sind Cetyltrimethylammoniumchlorid, Stearyltrimethylammoniumchlorid,
Distearyldimethylammoniumchlorid, Lauryldimethylammoniumchlorid,
Lauryldimethylbenzylammoniumchlorid, Cetylpyrridiniumchlorid und
dergleichen.
Schließlich können die erfindungsgemäß einzusetzenden Zubereitungen
zwitterionische Tenside oder ampholytische Tenside beinhalten. Es
sind Tenside, die sowohl über eine zur Anionbildung befähigte Gruppe
als auch eine zur Kationbildung befähigte Gruppe verfügen und dar
über hinaus einen Alkylrest von 8 bis 24 C-Atomen aufweisen.
Die erfindungsgemäß einzusetzenden Zubereitungen enthalten weiterhin
5 bis 20 Gew.-% organischer Lösungsmittel. Eingesetzt werden können
hier polare wie unpolare Lösungsmittel. Bevorzugt sind jedoch polare
Lösungsmittel, insbesondere Alkohole, Ketone, Ether oder Ester mit
insgesamt nicht mehr als 8 C-Atomen. Hier können insbesondere Was
ser-mischbare Lösungsmittel eingesetzt werden. Unter diesen sind
Ethanol und Propanol bevorzugt. Weiterhin können auch Ethylenglykol
oder Diethylenglykol und deren Monoalkylether eingesetzt werden,
wobei die Alkylgruppe nicht mehr 4 bis 10 C-Atomen aufweisen sollte.
Weiter geeignet sind cyclische Ester oder Amide, so beispielsweise
Butyrolacton oder n-Methylpyrrolidon als Lösungsmittel. Der Fachmann
kann die Lösungsmittel frei auswählen und dabei beispielsweise to
xikologische Eigenschaften berücksichtigen. Unter diesen Gesichts
punkten sind Ethanol und Propanol bevorzugte Lösungsmittel.
Besonders bevorzugt sind mit Wasser mischbare Lösungsmittel, die in
den Mitteln in Anteilen von 5 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise 7 bis
13 Gew.-%, vorliegen. Neben den bereits genannten Alkoholen und
Glykolen und Etheralkoholen sind auch noch Methanol, Isopropanol,
Glycerin, Diethylenglykol, niedermolekulare Polyethylenglykole,
Propylenglykol und oligomere Propylenglykolether sehr geeignet.
Vorzugsweise werden Gemische aus Ethanol und Propylenglykol im Ver
hältnis 1 : 4 bis 4 : 1 als Lösungsmittel verwendet.
Die erfindungsgemäßen Zubereitungen können weiterhin Verdickungs
mittel enthalten. Geeignet sind hier anorganische oder organische
Verdickungsmittel. So können als anorganische Verdickungsmittel
beispielsweise Kieselsäuren, z. B. Aerogelkieselsäure oder Schicht
silikate wie Bentonite oder Hexorite eingesetzt werden. Als orga
nische Verdickungsmittel können wasserlösliche Polymere eingesetzt
werden, beispielsweise Polysaccharidether wie Carboxymethylcellu
lose, Hydroxyethylcellulose, Hydroxypropylguar, Hydroxyethylstärke.
Darüber hinaus können auch synthetische wasserlösliche Polymere
eingesetzt werden, z. B. Polymere auf Basis von Acryl- oder
Methacrylsäure oder von Amiden wie Polyvinylpyrrolidon oder
Polyacrylamid. Weitere mögliche Verdickungsmittel sind Poly
ethylenglykol oder wasserlösliche Polysaccharide wie Carragheenan,
Xanthan oder Dextran.
Zur Erhöhung der Viskosität, d. h. zur Verdickung, können aber auch
andere Maßnahmen ergriffen werden. So kann beispielsweise der Gehalt
an Seifen erhöht werden, oder es können Seifen mehrfunktioneller
Kationen eingesetzt werden, beispielsweise Calcium-, Strontium- oder
Aluminiumseifen.
Neben oder anstelle der internen Verdickung der erfindungsgemäß
einzusetzenden Zubereitungen kann die gleiche Wirkung auch dadurch
erzielt werden, daß dem vergleichsweise niedrigviskos eingestellten
Abbeizmittel ein Verfestigungsmittel zugesetzt wird. Als Verfe
stigungsmittel eignen sich insbesondere faserige Materialien, so
beispielsweise gemahlenes Papier, Papierflocken, Papierteile und
Faserkurzschnitte von synthetischen oder natürlichen Textilfasern,
Mineralfaser oder Holzschliff. Dabei kann die Gesamtmenge an fase
rigem Material bis zu 5 und vorzugsweise nicht über 15 Gew.-% be
tragen.
Neben oder anstelle verdickender oder verfestigender Zusätze können
die erfindungsgemäß zu verwendenden Zubereitungen auch in der Weise
eingesetzt werden, daß sie zunächst von einem saugfähigen Flächen
gebilde aufgesaugt werden und dann das vollgesogene Flächengebilde
auf die abzubeizende Fläche gelegt wird. So können beispielsweise
textile, gewebte oder gewirkte Materialien wie Stoffe oder Filz aber
auch Materialien wie Papier oder Schaumgummi mit der Zubereitung
getränkt und dann mit der abzubeizenden Fläche in Berührung gebracht
werden.
Die erfindungsgemäß einzusetzenden Zubereitungen können als weitere
Bestandteile Entschäumer enthalten. Als Entschäumer eignen sich in
Wasser dispergierbare Silikone, z. B. Dimethylpolysiloxan, die gege
benenfalls mit Polyglykolethergruppen modifiziert sein können, sowie
Gemische derartiger Verbindungen mit Polysiloxanharzen bzw. fein
teiliger Kieselsäure, die vorzugsweise silaniert ist. Der Gehalt der
Mittel an Entschäumern kann in der Größenordnung von 0,01 bis
1 Gew.-% liegen.
Als weitere Bestandteile können die erfindungsgemäß einzusetzenden
Mittel hydrolysierende Enzyme (Hydrolasen) enthalten. Geeignete
Hydrolasen können aus Pilzen oder Bakterien gewonnen werden. Bevor
zugt sind Proteasen, beispielsweise Proteasen vom Typ Subtilisin
Carlsberg oder Subtilisin BPN′ oder eine aus Bacillus lentus oder
Bacillus firmus gewonnene Protease. Zur Stabilisierung der Proteasen
werden in aller Regel Calcium- oder Magnesiumsalze beigefügt. Dar
über hinaus kann durch Zusatz von Glykolen stabilisiert werden.
Weitere Stabilisierungsmittel für die Enzyme sind Borsäure oder Me
taborsäure und ihre Alkalimetallsalze. Darüber hinaus können die
Enzyme auch durch das zur Neutralisierung der Fettsäuren vorzugs
weise mit zu verwendende Triethanolamin stabilisiert werden. Auch
niedermolekulare Carbonsäuren wie Ameisensäure, Essigsäure, Milch
säure oder Zitronensäure können als Stabilisierungmittel für die
Enzyme zugegeben werden.
Die erfindungsgemäßen Zubereitungen weisen schließlich einen Was
sergehalt auf. Besonders bevorzugt ist ein Wassergehalt zwischen 33
und 40 Gew.-%.
Die erfindungsgemäß einzusetzenden Zubereitungen zeigten sich als
Abbeizmittel für Lacke, Farben oder auch für Klebstoffe. So können
insbesondere Lackanstriche auf Alkydharz oder auf Nitrocellulose
basis entfernt werden. Entfernt werden können auch Dispersionsfarben
und andere Anstriche, die im Innen- und Außenbereich gängig sind.
Die Herstellung der erfindungsgemäß einzusetzenden Zubereitungen ist
wenig kritisch. Sie hatten hierzu die einzelnen Bestandteile bzw.
ihre Lösungen in den anteiligen Wassermengen miteinander vermischt
und homogenisiert.
Zur Herstellung eines Mittels gemäß nachstehender Zusammensetzung
wurde eine 50 % wäßrige Paste von Natrium-dodecylbenzolsulfonat mit
dem nichtionischen Tensid (Abkürzung EO - angelagertes Ethylenoxid)
vermischt, anschließend das Lösungsmittel, das Fettsäurediethanol
amid und die zur Seifenbildung benötigte Fettsäure und die Zitro
nensäure zugemischt. Nach der Neutralisation mit Natronlaufe und
Triethanolamin erfolgte der Zusatz der übrigen Stoffe (Angaben in
Gew.-%, bezogen auf wasserfreie Substanz).
Na-Dodecylbenzolsulfonat | |
7,5 | |
C₁₂-C₁₅-Oxoalkohol +7 EO | 10,0 |
Ethanol | 5,0 |
Propanol | 7,0 |
Ölsäurediethanolamid | 10,0 |
Kokosfettsäure | 6,0 |
Ölsäure | 7,3 |
Zitronensäure | 0,5 |
NaOH | 2,1 |
Triethanolamin | 5,0 |
Protease aus Bacillus licheniformis | 0,7 |
Wasser | 38,9 |
Die so hergestellte Zubereitung wurde auf Buchenholz, das mit einem
Fußbodenlack (Nitrocellulosebasis) gestrichen war, aufgetragen. Nach
einer Einwirkzeit von 1 Stunde wurde die aufgeweichte Lackschicht
mit einem Spachtel abgezogen. Nachwischen mit feuchtem Lappen ergab
eine saubere lackfreie Holzoberfläche.
Claims (21)
1. Verwendung von flüssigen bis pastös streichbaren Zubereitungen
aus
- - 20-60 Gew.-% Tensiden,
- - 5-20 Gew.-% organischen Lösungsmitteln,
- - 0-5 Gew.-% Verdickungsmitteln, Entschäumern und/oder Hilfsstoffen und gewünschtenfalls,
- - 0,5-2 Gew.-% hydrolysierenden Enzymen
- - und Wasser als Rest zu 100 Gew.-%
als Abbeizmittel.
2. Ausführungsform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
eine Zubereitung einsetzt, bei der die Summe der nicht-wäßrigen
Bestandteile 50 bis 95, vorzugsweise 60 bis 80 Gew.-% beträgt.
3. Ausführungsform nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß bei der eingesetzten Zubereitung die Ge
wichtsmenge der Tenside die der Lösungsmittel um mehr als 100%
übersteigt.
4. Ausführungsform nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß man Zubereitungen einsetzt, die als Tenside
Niotenside und/oder deren Abmischungen mit anionischen, kat
ionischen oder amphoteren Tensiden einsetzt.
5. Ausführungsform nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß man Zubereitungen einsetzt, die bezogen auf
Gesamttensidmenge 40 bis 60 Gew.-% Niotenside enthalten.
6. Ausführungsform nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß man Zubereitungen einsetzt, die als Niotenside
Ethoxylierungsprodukte von C8-C24-Alkohole, Alkylglycoside mit 8
bis 20 C-Atomen im Alkylrest und/oder Dialkanolamide oder Alka
nolamide von Fettsäuren mit 8 bis 24 C-Atomen enthalten.
7. Ausführungsform nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man
Zubereitungen verwendet, die als Niotenside Ethoxylate von
Fettalkoholen, Oxoalkoholen oder von Ringöffnungsprodukten von
alpha-Olefinoxiden mit Glykolen enthalten, wobei die Ethylen
oxidmenge 2 bis 100 mol, vorzugsweise 5 bis 30 mol und insbe
sondere 6 bis 10 mol pro mol der langkettigen Spezies beträgt.
8. Ausführungsform nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß man Zubereitungen einsetzt, die als Anion
tenside Seifen, Alkylsulfate oder Sulfonate, Alkylbenzol,
Sulfonat und/oder Sulfofettsäureester enthalten.
9. Ausführungsform nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß man Zubereitungen einsetzt, die als Lösungs
mittel polare und/oder unpolare Lösungsmittel enthalten.
10. Ausführungsform nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß man Zubereitungen einsetzt, die als Lösungs
mittel mono-, di- oder trifunktionelle Alkohole, Ketone, Ether
oder Ester, insbesondere cyclische Ester, cyclische Amide mit
jeweils vorzugsweise nicht mehr als 8 C-Atomen einsetzt.
11. Ausführungsform nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß man Zubereitungen einsetzt, die als Lösungs
mittel monofunktionelle Alkohole mit 1 bis 4-C-Atomen, insbe
sondere Ethanol oder Propanol und/oder die Monoalkylether von
Ethylenglykol mit 1 bis 4 C-Atomen im Alkylrest enthalten.
12. Ausführungsform nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß man Zubereitungen einsetzt, die anorganische
oder organische Verdickungsmittel enthalten.
13. Ausführungsform nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß man Zubereitungen einsetzt, die als Verdic
kungsmittel Schichtsilikate und/oder gefällte Kieselsäure ent
halten.
14. Ausführungsform nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß man Zubereitungen einsetzt, die als Verdic
kungsmittel organische Polymere, insbesondere Celluloseether,
Celluloseester, Polyacrylate und/oder Polyvinylpyrrolidon ent
halten.
15. Ausführungsform nach den Ansprüchen 1 bis 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß man Zubereitungen einsetzt, die als Verdickungs
mittel die Salze von Fettsäuren mit 2- und mehrfunktionellen
Kationen, insbesondere Erdalkalimetallsalze oder Aluminiumsalze
enthalten.
16. Ausführungsform nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch ge
kennzeichnet, daß man Zubereitungen einsetzt, die zur Verfe
stigung der abzubeizenden Schichten Kurzschnitte von Fasern an
organischer oder organischer, natürlicher oder synthetischer
Herkunft enthalten.
17. Ausführungsform nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch ge
kennzeichnet, daß die eingesetzten Zubereitungen als weitere
Hilfsstoffe Entschäumer enthalten.
18. Ausführungsform nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch ge
kennzeichnet, daß die eingesetzten Zubereitungen weiterhin
hydrolysierende Enzyme, insbesondere alkalische Proteasen ent
halten.
19. Ausführungsform nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch ge
kennzeichnet, daß man Lacke, Farben, insbesondere Dispersions
farben und/oder Klebstoffschichten abbeizt.
20. Ausführungsform nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch ge
kennzeichnet, daß man die Zubereitung flüssig einstellt, mit
Hilfe eines saugfähigen Flächengebildes aufnimmt und durch Auf
legen des mit der Zubereitung getränkten Flächengebildes auf die
abzubeizende Schicht zur Anwendung bringt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893903465 DE3903465A1 (de) | 1989-02-06 | 1989-02-06 | Abbeizmittel |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893903465 DE3903465A1 (de) | 1989-02-06 | 1989-02-06 | Abbeizmittel |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3903465A1 true DE3903465A1 (de) | 1990-08-09 |
Family
ID=6373514
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893903465 Withdrawn DE3903465A1 (de) | 1989-02-06 | 1989-02-06 | Abbeizmittel |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE3903465A1 (de) |
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