DE10014579A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Entfernen von Beschichtungsmitteln von Teilen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Entfernen von Beschichtungsmitteln von TeilenInfo
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Abstract
Bei einem Verfahren zur Entfernung von Beschichtungsmitteln, insbesondere Entlackung, von Teilen mittels eines Abbeizmittels aus zwei nur begrenzt miteinander mischbaren Flüssigkeiten, nämlich einer wässrigen Phase (20) und einer organischen Phase (19), wird das Beschichtungsmittel durch Eintauchen in ein Abbeizbad aus während des Abbeizens annähernd gleichbleibend gesättigter Lösung (17) von organischer Phase in der wässrigen Phase entfernt. Dabei wird eine kontinuierliche Phase im Abbeizbad ausschließlich durch die wässrige Phase gebildet. Bei einer Vorrichtung zur Entfernung von Beschichtungsmitteln, insbesondere Entlackung von Teilen, die mindestens einen Abbeizraum (12) und mindestens einen Vorratsraum (13) für Abbeizmittel aufweist, ist der Abbeizraum (12) zur Aufnahme von wässriger, kontinuierlicher Phase (17) des Abbeizmittels und der Vorratsraum (13) im wesentlichen zur Aufnahme von organischer, kontinuierlicher Phase (19) des Abbeizmittels vorgesehen.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vor
richtung zur Entfernung von Beschichtungsmitteln, insbeson
dere zur Entlackung, von Teilen nach dem Oberbegriff der An
sprüche 1 bzw. 11.
Es ist bekannt, für die Entlackung/Entschichtung von Teilen
zweiphasige wässrigalkalische Entlackungsmittel zu verwenden.
Diese Entlackungsmittel bestehen aus Natron- oder Kalilauge
und einem Gemisch aus hochsiedenden Komponenten der Klassen
Alkohole, Glykole, Glykolether und anderen Hochsiedern.
Beim Einsatz dieser Entlackungsmittel teilt sich die Becken
füllung eines Entlackungsbeckens in eine untere Phase,
bestehend aus wässriger Lauge und darin gelösten organischen
Lösungsmitteln bis zur Sättigungskonzentration und einer
oberen Phase, bestehend aus organischen Lösungsmitteln, die
mit Natron- oder Kalilauge gesättigt sind. Der Volumenanteil
dieser unteren Phase liegt üblicherweise bei 30% bis 80%. In
dieser unteren, wässrigen Phase beruht die Entlackungswirkung
auf einer Kombination von Verseifung und Quellung. Die
Verseifung ist eine hydrolytische Spaltung der im Lack
enthaltenen Bindemittel, beispielsweise Fettsäuren, Öle oder
dgl. insbesondere im alkalischen Milieu, bei der die als
sogenannte Seifen bekannten Alkalisalze der entsprechenden
Bindemittel im Lack entstehen. Bei der Quellung von Lacken in
flüssigen Medien vergrößert sich deren Volumen durch Aufnahme
von Flüssigkeit, bis schließlich die quellende Substanz, also
der Lack, sich verflüssigt. Bei der Entlackung bildet sich in
der Regel Entlackungsschlamm, der meist auf den Beckengrund
des Entlackungsbeckens absinkt.
In der oberen Phase der Beckenfüllung findet der Angriff des
Entlackungsmittels vorwiegend per Quellung statt. Die Ver
seifung ist hierbei von untergeordneter Bedeutung. Dies führt
dazu, daß sich Bindemittel der abgelösten Pulverlacke/Naß
lacke im Entlackungsmittel lösen. Als direkte Folge hiervon
ergibt sich eine Anreicherung dieser Bindemittel (Harze) im
Entlackungsmittel. Die Entlackungswirkung dieser oberen Phase
läßt mit zunehmender Harzkonzentration nach und muß dann
ausgetauscht werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrich
tung zur Entfernung von Beschichtungsmittel, insbesondere zur
Entlackung von Teilen, zu schaffen, durch die ein gegenüber
dem Stand der Technik verbessertes Entfernen von Beschich
tungsmitteln von Teilen möglich ist.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren mit den Merk
malen des Anspruches 1, einer Vorrichtung mit den Merkmalen
des Anspruches 11, sowie die Verwendung eines Abbeizbades
nach den Merkmalen des Anspruches 17. Bevorzugte Ausführungen
sind in den abhängigen Ansprüchen 2 bis 10, sowie 11 bis 16
beansprucht. Der Wortlaut sämtlicher Ansprüche wird hiermit
durch Bezugnahme zum Inhalt dieser Beschreibung gemacht.
Das eingangs genannte Verfahren zeichnet sich erfindungsgemäß
dadurch aus, daß das Beschichtungsmittel durch Eintauchen der
damit beschichteten Teile in ein Abbeizbad aus während des
Abbeizens annähernd gleichbleibend gesättigter Lösung von
organischer Phase in der wässrigen Phase entfernt wird, wobei
eine kontinuierliche Phase im Abbeizbad ausschließlich durch
die wässrige Phase gebildet wird. Im Abbeizbad liegt die
organische Phase also nicht als kontinuierliche Phase vor,
sondern als in der wässrigen Phase gelöste Organik. Dadurch
wird verhindert, daß es zu einer Zweischichtung, also einer
Phasentrennung in eine organische und eine wässrige Schicht
im Abbeizbad kommt. Vorzugsweise bildet die wässrige Phase
und die darin gelöste Organik eine homogene Mischung.
Vor allem in einer kontinuierlichen organischen Phase, wie
sie bei vergleichbaren herkömmlichen Abbeizverfahren auf
tritt, kommt es zu einer starken Beeinträchtigung der Abbeiz
wirkung durch Verharzung der organischen Phase des Abbeiz
mittels. Dies führt dazu, daß das Abbeizmittel relativ oft
ausgetauscht werden muß. Das erfindungsgemäße Verfahren
bietet demgegenüber zum einen ein gutes Abbeizen der Be
schichtungsmittel und zum anderen ein Einsparen von Abbeiz
mittel.
Als Beschichtungsmittel werden im Sinne der Anmeldung Lacke,
Pulverlacke, Farben oder ähnliche Beschichtungen auf Teilen
verstanden.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren können zur Aufrechterhaltung
der gesättigten Lösung der organischen Phase in der wässrigen
Phase organische Phase und wässrige Phase miteinander ver
mischt werden. Die Vermischung von organischer und wässriger
Phase kann innerhalb und/oder außerhalb des Abbeizbades
stattfinden. Beim Vermischen kann mindestens eine Phase in
dispergierter Form vorliegen. Organische Phase und wässrige
Phase können dabei eine heterogene Mischung bilden. Das
bevorzugte Vermischen im Bad kann mittels Hindurchleiten von
organischem Lösungsmittel in disperser Form, insbesondere in
Tropfenform, durch die kontinuierliche wässrige Phase erfol
gen. Die Tropfen der dispersen organischen Lösungsmittel
können aufgrund der geringeren Dichte der organischen Lö
sungsmittel gegenüber der wässrigen Phase nach oben steigen
und sich dabei in der wässrigen Phase lösen. Die kontinuier
liche wässrige Phase nimmt dabei vorzugsweise soviel organi
sche Phase auf, bis ihre Sättigungskonzentration erreicht
ist. Es ist auch möglich, daß sich ein Teil der kontinuier
lichen wässrigen Phase in der dispersen organischen Phase
löst. Ungelöste disperse organische Phase kann an die Ober
fläche des Abbeizbades aufsteigen und über den Überlauf in
einen Vorrat zurückfließen.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren kann das Vermischen des
Abbeizmittels auch außerhalb des Bades erfolgen. Es kann also
eine mit organischem Lösungsmittel gesättigte, wässrige Phase
vorgelegt werden, die dann ins Bad eingeleitet wird und sich
dort mit der kontinuierlichen, wässrigen Phase im Bad ver
mischt. Somit kann eine gesättigte Lösung im Bad aufrechter
halten werden. Das Vermischen der beiden Phasen kann in einem
Vorrat, beispielsweise in einem Vorratsbecken, Vorratstank
oder dgl. durchgeführt werden. Die gesättigte wässrige Phase
kann dabei mittels Hindurchleiten von wässriger Phase in
dispergierter Form durch eine organische kontinuierliche
Phase entstehen. Es ist auch möglich, die gesättigte Lösung
mittels Hindurchleiten von organischer Phase in dispergierter
Form durch eine wässrige kontinuierliche Phase zu erhalten.
Durch das ständige Nachliefern von gesättigter wässriger
Phase fließt vorzugsweise am Überlauf des Abbeizbades wässri
ge Phase in den Vorrat zurück.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren kommt der zu entschichtende
Gegenstand nicht in Berührung mit einer kontinuierlichen
organischen Phase, weil es eine solche im Entschichtungsbad
nicht gibt, wodurch der Verbrauch an organischem Abbeizmittel
stark reduziert wird. Das Einleiten von gesättigter wässriger
Phase in das Abbeizbad bietet den weiteren Vorteil, daß eine
Abscheidung von organischer Phase von der wässrigen Phase
nach dem Abbeizen verhindert wird. Eine solche kann beim
Vermischen der beiden Phasen im Bad, zum Beispiel beim
Durchperlen lassen von tropfenförmigem organischem Lösungs
mittel durch das wässrige Bad kurzzeitig auftreten, wenn nach
dem Abbeizen ein abgebeiztes Teil aus dem Abbeizbad herausge
nommen wird und dadurch der Flüssigkeitsspiegel im Abbeizbad
sinkt. Durch Einführen weiterer zu entschichtender Teile
und/oder das Nachführen von Abbeizmittel pegelt sich der
Flüssigkeitsspiegel nach einer gewissen Zeit wieder an der
Überlaufkante des Abbeizbades ein, so daß organische Phase
abfließt, sobald der Flüssigkeitspegel die Überlaufkante
wieder erreicht hat.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, daß man vom
Teil entfernte Beschichtungsmittel im Bad als Schlamm aus
fallen und absinken läßt. Der aussedimentierte Schlamm wird
vorzugsweise nach Beendigung des Abbeizens entfernt, bei
spielsweise abgesaugt und filtriert.
Als Abbeizmittel können beim erfindungsgemäßen Verfahren
saure, neutrale oder alkalische Abbeizmittel eingesetzt
werden. Vorzugsweise werden jedoch wässrigalkalische Ent
lackungsmittel (Entlackungslauge) eingesetzt. Als Ablauge
mittel wird vorzugsweise wässriges Natriumhydroxid und/oder
wässriges Kaliumhydroxid eingesetzt. Bei der organischen
Phase handelt es sich vorzugsweise um hochsiedende Lösungs
mittel, insbesondere um hochsiedende Alkohole, Glykole,
Glykolether oder mindestens eine diese Lösungsmittel enthaltende
Mischung. Dadurch wird verhindert, daß organische
Phase aus dem Abbeizbad verdampft und es zu einer vielleicht
gesundheitsschädlichen Konzentration von Lösungsmitteldämpfen
über dem Abbeizbad kommt.
Wie beschrieben, umfaßt die Erfindung auch eine Vorrichtung
zur Entfernung von Beschichtungsmitteln von Teilen. Die
erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, daß
der Abbeizraum zur Aufnahme von wässriger, kontinuierlicher
Phase des Abbeizmittels und der Vorratsraum im wesentlichen
zur Aufnahme von organischer kontinuierlicher Phase des
Abbeizmittels vorgesehen ist. Als Abbeiz- oder Vorratsraum
können alle herkömmlichen Behälter, Tanks oder dgl. verwendet
werden. Abbeizraum und Vorratsraum können räumlich getrennt
voneinander sein und durch eine Leitung zur Zufuhr von
Abbeizmittel in den Abbeizraum verbunden sein. Vorzugsweise
sind sie jedoch in einem Abbeizbecken nebeneinander angeord
net.
Der Abbeizraum kann bis zu seinem oberen Aus- bzw. Überlauf
mit wässriger kontinuierlicher Phase des Abbeizmittels
gefüllt sein. Der Abbeizraum kann einen Überlauf, vorzugs
weise ein Wehr, aufweisen, der in einer solchen Höhe angeord
net ist, daß gegebenenfalls im Abbeizmittel vorhandene
organische Phase in dispergierter Form überläuft, bevor sie
eine kontinuierliche Phase zu bilden vermag. Dadurch wird
verhindert daß sich im Abbeizraum zwei verschiedene kontinu
ierliche Phasen, nämlich eine organische und eine wässrige
Phase ausbilden.
Der Vorratsraum kann vollständig mit organischer Phase des
Abbeizmittels gefüllt sein. Die wässrige Phase des Abbeiz
mittels kann aus einem weiteren Vorratsraum abgezogen und
durch den Vorratsraum mit organischer Phase hindurchgeleitet
werden. Vorzugsweise liegen im Vorratsraum jedoch sowohl
organische als auch wässrige Phase vor. Dabei liegt die
organische Phase im Ruhezustand getrennt von der wässrigen
Phase vor. In der Regel liegt die organische Phase im Vor
ratsraum aufgrund ihrer geringeren Dichte gegenüber der
wässrigen Phase über derselbigen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich auch dadurch
aus, daß sie eine Fördereinrichtung, insbesondere eine Pumpe
zum Umwälzen und gegebenenfalls Vermischen von wässriger und
organischer Phase im Vorratsraum aufweist. Durch die Förder
einrichtung, insbesondere die Pumpe, kann das erfindungsge
mäße Verfahren in Gang gesetzt werden, in dem sie Abbeiz
mittel in den Abbeizraum fördert. Vorzugsweise ist das
Förderorgan der Fördereinrichtung, beispielsweise ein Propel
ler, Impeller oder dgl. zugleich das Rührwerkzeug.
Die Zuführung des Abbeizmittels kann im Bodenbereich, vor
zugsweise am Boden, des Abbeizraumes erfolgen. Die Zufuhr
kann mittels eines dispergierenden Verteilers erfolgen. Der
Verteiler kann ein Rohr mit verschiedenen Auslaßöffnungen,
beispielsweise ein perforiertes Austrittsrohr sein.
Die Erfindung umfaßt auch die Verwendung des Abbeizbades aus
wässriger Phase, das an jeder Stelle des Bades im wesent
lichen denselben vorzugsweisen gesättigten Gehalt an organi
schem Lösungsmittel aufweist, als einzige kontinuierliche
Phase zum Entfernen von Beschichtungsmitteln von Teilen. Hier
wird ausdrücklich auf die bisherige Beschreibung verwiesen
und Bezug genommen.
Die Vorteile der beschriebenen Teile der Erfindung liegen
darin, daß im Vergleich zu den bisher bekannten Abbeizver
fahren ein wesentlich verbessertes Abbeizen von beschichteten
Teilen bei gleichzeitiger Einsparung von Abbeizmittel möglich
ist. Aufgrund der überall im Bad vorliegenden gestättigten
kontinuierlichen wässrigen Phase kann das eingetauchte
beschichtete Teil an jeder Stelle gleichmäßig abgebeizt
werden. Durch die ständige Regeneration des Abbeizbades durch
das Zuführen von gesättigter wässriger Phase oder disperser,
organischer Phase des Abbeizmittels ist es auch nicht nötig
das organische Lösungsmittel auszutauschen und ständig
aufzubereiten.
Die beschriebenen Merkmale und weitere Merkmale der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von bevorzug
ten Ausführungsformen in Verbindung mit den Unteransprüchen
und der Zeichnung. Hierbei können die einzelnen Merkmale
jeweils für sich oder zu mehreren in Kombinationen miteinan
der verwirklicht sein.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und wird im folgenden näher erläutert. Die
einzige Zeichnung zeigt:
eine schematische Darstellung des Abbeiz beckens gefüllt mit Abbeizmittel.
eine schematische Darstellung des Abbeiz beckens gefüllt mit Abbeizmittel.
Fig. 1 zeigt ein Abbeizbecken 11 mit einem Abbeizraum 12,
einem Vorratsraum 13 und einer Fördereinrichtung 14. Der
Abbeizraum 12 ist ein Behälter mit vorzugsweise rechteckiger
Grundfläche. Er erstreckt sich auf ca. 4/5 der Länge des
Abbeizbeckens 11. Der Abbeizraum 12 besitzt an seiner Ober
seite einen Überlauf 16 und im Bodenbereich, vorzugsweise am
Boden, einen Verteiler 15. Der Überlauf 16 ist als gegenüber
dem Außenrand des Abbeizbeckens 11 niedriger endende Trenn
wand zwischen Abbeizraum 12 und Vorratsraum 13 ausgebildet.
Der Abbeizraum 12 ist vollständig, also bis zum Überlauf 16,
mit gesättigter wässriger Phase 17 des Abbeizmittels gefüllt.
Der Überlauf 16 hat die Form eines Wehres. Der Verteiler 15
ist ein Austrittsrohr mit über dessen Länge gleichmäßig
verteilten Perforierungen 18.
Unmittelbar neben dem Abbeizraum 12 ist der Vorratsraum 13
angeordnet. Der Vorratsraum 13 ist auf ca. 2/3 der Höhe des
Abbeizraumes 12 mit Abbeizmittel gefüllt. Das Abbeizmittel
liegt im Vorratsraum 13 in zwei voneinander getrennten Phasen
vor. Dabei liegt die organische Phase 19 wegen ihrer geringe
ren Dichte über der wässrigen Phase 20. In den Vorratsraum 13
ragt ein Zuführrohr 21. Das Zuführrohr 21 ist im Bodenbereich
des Vorratsraumes gekrümmt und geht am Eintritt in den
Abbeizraum 12 in den Verteiler 15 über. Am Eintritt des Zu
führrohres 21 in den Abbeizraum 12 ist eine Rückschlagklappe
22 angeordnet, die das Rückfließen von wässriger Phase vom
Abbeizraum 12 in den Vorratsraum 13 verhindert. Der senk
rechte Teil des Zuführrohres 21, der in die organische Phase
19 und die wässrige Phase 20 des Vorratsraumes 13 eintaucht,
ist perforiert. Dadurch kann organische Phase 19 und/oder
wässrige Phase 20 in das Zuführrohr 21 gelangen. Innerhalb
des Zuführrohres 21 ist eine Fördereinrichtung 14 angeordnet.
Die Fördereinrichtung 14 ist eine Pumpe. Sie besitzt einen
Motor 25, eine Antriebswelle 23 und einen Propeller 24. Der
Propeller 24 ragt in die wässrige Phase 20 des Vorratsraumes
13.
Zunächst wird die Pumpe, die innerhalb des Zuführrohres 21 in
den Vorratsraum 13 ragt, eingeschaltet. Im Zuführrohr 21
vermischen sich sodann wässrige Phase 20 und organische
Phase 19 des Abbeizmittels. Es wird somit eine mit organi
schen Lösungsmitteln gesättigte wässrige Phase 17 bereitge
stellt, die über den Verteiler 15 in den Abbeizraum 12
gelangt. Sobald sich im Abbeizraum 12 eine gesättigte konti
nuierliche wässrige Phase 17 eingestellt hat, kann mit dem
Abbeizen begonnen werden. Ein abzubeizendes Teil, beispiels
weise ein mit Lack besprühtes Bauteil einer Lackierstraße,
wird sodann komplett in die wässrige Phase 17 des Abbeizraumes
12 eingetaucht. Die wässrige Phase 17, 20 wird im
Kreislauf gefahren, es wird also ständig wässrige Phase 17,
20 am Überlauf abgezogen, im Vorratsraum 13 angereichert und
im gesättigten Zustand in den Abbeizraum 12 eingeleitet.
Während des Abbeizens liegt also ständig und überall im
Abbeizraum 12 eine gleichbleibend konstant gesättigte konti
nuierliche wässrige Phase 17 als Abbeizmittel vor. Das
Abbeizen erfolgt durch eine Kombination von Verseifung und
Quellung. Zunächst wird beispielsweise der Lack auf dem
abzubeizenden Teil durch die organischen Lösungsmittel
angequollen bis er in Lösung geht, dort reagiert er mit den
Alkalibestandteilen, beispielsweise Natron- oder Kalilauge
der gesättigten wässrigen Phase 17 unter Bildung von Versei
fungsprodukten der Lackbindemittel. Diese Verseifungsprodukte
sind in der wässrigen Phase 17 wenig löslich, sie fallen als
Schlamm aus.
Wird die Pumpenleistung erhöht, gelangt eine Mischung aus
organischem Lösungsmittel und wässriger Phase in den Vertei
ler 15 und über diesen in den Abbeizraum 12, in dem die
wässrige Phase aus Abbeizlauge vorgelagert ist. Organisches
Lösungsmittel perlt durch die wässrige Phase und sättigt
diese beim Aufsteigen nach oben. Da der Abbeizraum bis zur
Oberkante des Überlaufs 16 mit wässriger Phase gefüllt ist,
fließt organisches Lösungsmittel zusammen mit wässriger Phase
über den Überlauf 16 in den Vorratsraum zurück. Dadurch kann
sich über der wässrigen Phase keine kontinuierliche Phase aus
organischem Lösungsmittel bilden. Auch hier kommt die organi
sche Phase im wesentlichen nicht in Kontakt mit den zu
entlackenden Teilen, so daß ein Lösen von Bindemittel im
organischen Lösungsmittel im wesentlichen verhindert werden
kann.
Claims (17)
1. Verfahren zur Entfernung von Beschichtungsmitteln,
insbesondere zur Entlackung, von Teilen mittels eines
Abbeizmittels aus zwei nur begrenzt miteinander mischba
ren Flüssigkeiten, nämlich einer wässrigen Phase und
einer organischen Phase, dadurch gekennzeichnet, daß das
Beschichtungsmittel durch Eintauchen in ein Abbeizbad
aus während des Abbeizens annähernd gleichbleibend
gesättigter Lösung von organischer Phase in der wässri
gen Phase entfernt wird, wobei eine kontinuierliche
Phase im Abbeizbad ausschließlich durch die wässrige
Phase gebildet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Aufrechterhaltung der gesättigten Lösung der organi
schen Phase in der wässrigen Phase organische Phase und
wässrige Phase miteinander vermischt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß beim Vermischen mindestens eine Phase in
dispergierter Form vorliegt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Vermischen im Bad
vorgenommen wird, insbesondere durch Hindurchleiten von
organischer Phase in dispergierter Form, insbesondere in
Tropfenform durch die wässrige Phase.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Vermischen außerhalb des
Bades, insbesondere in einem Vorrat, vorgenommen wird,
wobei organische Phase und/oder wässrige Phase in
dispergierter Form vorliegen.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
mit organischer Phase gesättigte wässrige Phase aus dem
Vorrat in das Bad eingeleitet wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß aufgrund einer geringeren
Dichte von organischer Phase im Vergleich zur wässrigen
Phase, im Bad vorhandene organische Phase an dessen
Oberfläche aufsteigt und über einen Überlauf aus diesem
austritt, insbesondere in den Vorrat zurückfließt.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß man vom Teil entfernte
Beschichtungsmittel im Bad als Schlamm ausfallen und
absinken läßt.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem Abbeizmittel
um ein wässrigalkalisches Entlackungsmittel (Entlack
kungslauge), vorzugsweise um wässriges Natriumhydroxid
und/oder wässriges Kaliumhydroxid, handelt.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei der organischen
Phase um hochsiedende Lösungsmittel, vorzugsweise um
hochsiedende Alkohole, Glykole, Glykolether oder minde
stens eine diese Lösungsmittel enthaltende Mischung,
handelt.
11. Vorrichtung zur Entfernung von Beschichtungsmitteln von
Teilen, insbesondere zu ihrer Entlackung, die mindes
tens einen Abbeizraum (12) und mindestens einen Vorrats
raum (13) für Abbeizmittel aufweist, insbesondere zur
Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Abbeiz
raum (12) zur Aufnahme von wässriger, kontinuierlicher
Phase des Abbeizmittels und der Vorratsraum (13) im
wesentlichen zur Aufnahme von organischer, kontinuierli
cher Phase des Abbeizmittels vorgesehen ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß der Abbeizraum (12) bis zu einem Aus- bzw. Überlauf
mit wässriger, kontinuierlicher Phase des Abbeizmittels
gefüllt ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Abbeizraum (12) einen Überlauf (16),
vorzugsweise ein Wehr, aufweist, der in einer solchen
Höhe angeordnet ist, daß gegebenenfalls im Abbeizmittel
vorhandene organische Phase in dispergierter Form
überläuft, bevor sie eine kontinuierliche Phase zu
bilden vermag.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß im Vorratsraum (13) unter der
organischen Phase die wässrige Phase vorliegt.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß sie eine Fördereinrichtung (14),
insbesondere eine Pumpe, zum Umwälzen und gegebenenfalls
Vermischen des Abbeizmittels im Vorratsraum (13) auf
weist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß sie mindestens einen dispergierenden
Verteiler (15), insbesondere mindestens ein perforiertes
Austrittsrohr, im Bodenbereich des Abbeizraumes (12),
aufweist.
17. Verwendung eines Abbeizbades aus wässriger Phase, das an
jeder Stelle des Bades im wesentlichen denselben vor
zugsweise gesättigten Gehalt an organischem Lösungsmit
tel aufweist, als einzige Phase zum Entfernen von
Beschichtungsmittel von Teilen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000114579 DE10014579B4 (de) | 2000-03-27 | 2000-03-27 | Verfahren und Vorrichtung zum Entfernen von Beschichtungsmitteln von Teilen |
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DE2000114579 DE10014579B4 (de) | 2000-03-27 | 2000-03-27 | Verfahren und Vorrichtung zum Entfernen von Beschichtungsmitteln von Teilen |
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DE10014579A1 true DE10014579A1 (de) | 2001-10-18 |
DE10014579B4 DE10014579B4 (de) | 2007-09-06 |
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ID=7636144
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