DE4201949C2 - Verfahren zum Spritzen von Lacken sowie Lackiervorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Spritzen von Lacken sowie Lackiervorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Spritzen von
Lacken mit durch Lagerung erhöhter Viskosität mittels
einer Spritzeinrichtung, bei dem die Viskosität teilweise
durch Verdünnung reduziert wird, sowie eine Lackiervorrichtung
mit einem Lackreservoir und einer Ringleitung,
von der aus mindestens eine Spritzeinrichtung mit
Lack versorgt wird.
Aus Seite 355 des Glasurit-Handbuchs "Lacke und Farben"
der BASF Farben + Lacke AG (1984) ist in Abbildung 4 eine
Lackiervorrichtung gezeigt, bei der das Lackmaterial in
Farbvorratsbehältern auf die Verarbeitungsbedingungen
eingestellt wird. Die Farbvorratsbehälter sind über eine
Ringleitung mit den Lackabnahmestellen verbunden.
Lacke werden vom Hersteller üblicherweise mit einer
Viskosität von 60 bis 80 Sekunden Auslaufzeit geliefert.
Bereits nach mehr oder weniger kurzer Lagerzeit steigt
die Viskosität durch Nachbenetzung der Pigmente, Konglomeratbildung
und Aufbau von Thixotropie auf das doppelte
und darüber an. Besonders ausgeprägt ist dieser
Viskositätsanstieg bei Lacken mit organischen Pigmenten,
die in letzter Zeit aus Gründen der Umweltverträglichkeit
und aus Gründen der Arbeitshygiene Lacke mit schwermetallhaltigen
Pigmenten verdrängt haben.
Da organische Pigmente eine geringere Deckkraft als
schwermetallhaltige zeigen, wird bei Lacken mit organischen
Pigmenten der Pigmentanteil bis zur Grenze
der Aufnahmefähigkeit erhöht, um nicht mehrmals aufgetragen
werden zu müssen.
Deshalb wird in der Praxis der durch Lagerung auf eine
Viskosität von etwa 120 und mehr Sekunden Auslaufzeit
verdickte Lack durch Zusatz von Lösungsmittel auf die
Spritzviskosität von 20 bis 30 Sekunden Auslaufzeit abgesenkt.
Dadurch werden große Mengen Lösungsmittel benötigt,
was in mehreren Hinsichten nachteilig ist.
Lösungsmittel ist nicht nur teuer und umweltschädlich (es
muß ja wieder zurückgewonnen werden), es vermindert auch
den sogenannten Spritzfestkörper, das ist der nach Verdampfen
des Lösungsmittels übrigbleibende feste Anteil.
Dadurch entsteht wieder schlechte Deckkraft, Neigung zu
Läufern und Kochern auf der lackierten Oberfläche und
schlechte Kanten- und Fugenabdeckung.
Ein weiteres Problem bei pigmenthaltigen Lacken entsteht
dadurch, daß der Lack in den bekannten Anlagen aus einem
Lackreservoir in einer die einzelnen Spritzvorrichtungen
speisenden Ringleitung umläuft, wodurch der Lack dauernd
in Bewegung gehalten wird. Pigmenthaltige Lacke sind aber
relativ empfindlich, sie brechen nach längerer anhaltender
heftiger Bewegung zusammen, was sich in Entmischen
und Klümpchenbildung äußert.
Um das zu verhindern, muß die Ringleitung so gestaltet
sein, daß der unbenutzte Lack möglichst schonend behandelt
wird, sie darf also keine starken Querschnittsveränderungen
oder scharfe Umlenkungen aufweisen und der
Druck soll möglichst niedrig sein. Daher wird der Lack
bereits im großen Lackreservoir auf Spritzviskosität
herunterverdünnt, mit den oben erwähnten nachteiligen
Auswirkungen auf die Spritzqualität.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und
eine Vorrichtung zu schaffen, mit denen es möglich ist,
die durch eine Lagerung erhöhte Viskosität des Lackes mit
geringem Lösungsmittelaufwand auf Spritzviskosität zu
verringern.
Ausgehend von dem gattungsgemäßen Stand der Technik wird
diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Viskosität des
Lackes nach bzw. vor der Verdünnung in einem Zwischenreservoir
kurz vor der Spritzeinrichtung durch kurzzeitige
Einwirkung einer gezielten Scherbeanspruchung auf den
Lack zusätzlich herabgesetzt wird.
Durch die Scherbeanspruchung des Lackes kurz vor der
Spritzeinrichtung wird die Thixotropie des Lackes kurzzeitig
gebrochen, ohne ihn zu zerstören. Hierdurch ist es
möglich, den Lösungsmittelverbrauch bedeutend zu verringern.
Da die Scherbeanspruchung kurzzeitig ist, tritt
keine meßbare Temperaturerhöhung in dem Lack auf. Eine
Temperaturerhöhung wäre gänzlich unerwünscht, da durch
sie die Thixotropie des Lackes abnehmen oder vollkommen
verschwinden würde. Die Folge hiervon wäre, daß der
gespritzte Lack zur Tropfenbildung neigt.
In einer ersten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird der Lack von einer Viskosität von 120 bis
200 Sekunden Auslaufzeit auf eine Viskosität von 40 bis
80 Sekunden verdünnt und die Viskosität dann durch die
Scherbeanspruchung auf die Spritzviskosität herabgesetzt.
Da der bereits verdünnte Lack der Scherbeanspruchung
unterworfen wird, ist der Druckverlust und somit der
Verlust an Pumpenergie geringer. Außerdem wird durch die
Scherbeanspruchung die Vermischung mit dem Verdünnungsmittel
verbessert.
In einer anderen Weiterbildung des Verfahrens wird die
Viskosität des Lackes von 120 bis 200 Sekunden Auslaufzeit
zuerst durch Scherbeanspruchung auf 50 bis 90 Sekunden
herabgesetzt und der Lack dann bis auf Spritzviskosität
verdünnt. Auf diese Weise ist der Verbrauch an Lösungsmittel
etwas geringer.
Vorzugsweise wird die Scherbeanspruchung mittels einer
Pumpe erzeugt, indem entweder eine Kolbenpumpe oder eine
Zahnradpumpe verwendet wird. Durch ihre Funktionsweise
haben diese Pumpen eine besonders hohe Scherwirkung, die
durch geeignete Auslegung und Gestaltung noch verstärkt
werden kann.
Zweckmäßigerweise wird die Scherbeanspruchung erzeugt,
indem der Lack an in Strömungsrichtung verlaufenden
Flächen vorbeigeführt wird. So kann das Verfahren mit nur
geringen Änderungen an vorhandenen Spritzanlagen ausgeführt
werden. Dabei können die Flächen Teil eines Mischers
oder eines anderen geeignet gestalteten Elementes
sein, wobei im Mischer gleichzeitig das Lösungsmittel zur
weiteren Verdünnung zugeführt werden kann.
Bei Verwendung einer Kolben- oder einer Zahnradpumpe kann
die Scherwirkung noch dadurch erhöht werden, daß die
Pumpe eine größere als die verspritzte Menge fördert und
der Überschuß wieder auf die Saugseite der Pumpe zurückgeführt
wird. Der Lack durchläuft die die Scherbeanspruchung
ausübende Pumpe somit mehrmals, was bei einem kleinen
nahe der Spritzpistole angeordneten Lackreservoir
noch keine nachteiligen Wirkungen hat. Außerdem steigt
dadurch die Temperatur des Lackes etwas an, was eine
weitere Absenkung der Viskosität zur Folge hat.
Durch Einwirkung auf die Fördermenge oder auf die Spritzmenge
läßt sich die Temperatur auf einen optimalen Wert
regeln, sodaß diese weitere Absenkung der Viskosität
auch sicher stattfindet, wodurch der Lösungsmittelzusatz
weiter vermindert werden kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich am besten mit
einer Lackiervorrichtung durchführen, die ein Lackreservoir
und eine Ringleitung aufweist, von der aus mindestens
eine Spritzeinrichtung mit Lack versorgt wird.
Zwischen Ringleitung und Spritzeinrichtung ist ein Zwischenreservoir
vorgesehen, aus dem der Lack der Spritzeinrichtung
mittels einer Pumpe zugeführt wird, die zur
Verringerung der Viskosität Scherkräfte auf den Lack
ausübt.
Bei dieser Lackiervorrichtung bleibt die hochscherbeanspruchte
Lackmenge klein und wird rasch verbraucht, bevor
sie Schaden leidet. Außerdem wird das Zwischenreservoir
aus der Ringleitung gespeist, d. h. es braucht nicht von
Hand nachgefüllt zu werden. So kann eine Vorrichtung
nach dem Stand der Technik bei der erfindungsgemäßen
Lackiervorrichtung als Versorgungseinrichtung verwendet
werden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend
anhand von Zeichnungen näher erläutert.
Fig. 1 Anlage zur Lackzufuhr nach dem
Stand der Technik,
Fig. 2 Prinzipskizze einer erfindungsgemäßen Anlage zur
Lackzufuhr,
Fig. 3 Detail 3 aus Fig. 2,
Fig. 4 Versuchsanordnung.
Eine bekannte Anlage nach Fig. 1 besteht aus einem
Lackreservoir 1, einer Pumpe 2 und einer Ringleitung, die einen
vorlaufenden Zweig 3 und einen rücklaufenden Zweig 4 umfaßt,
und aus einer Anzahl von Spritzpistolen 6 (eine zweite
Spritzpistole ist mit 6′ bezeichnet). Die Spritzpistole 6 ist
über eine Zweigleitung 5 mit dem vorlaufenden Zweig 3 der
Ringleitung und über einen Rücklauf 7 mit dem rückführenden
Zweig 4 der Ringleitung verbunden. Dem Lackreservoir 1 werden
in großen Mengen Lack 8 und Verdünner 9 in einem derartigen
Verhältnis zugeführt, daß der Lack Spritzviskosität aufweist.
Der spritzfertige Lack läuft in der Ringleitung 3, 4 um, aus der
der Lack für die Spritzpistolen 6 entnommen wird. Dabei ist
darauf zu achten, daß sowohl in der Pumpe 2 selbst als auch in
der Ringleitung 3, 4, die vom Lack sehr oft durchlaufen werden,
möglichst wenig Strömungsstörungen, Drosselstellen und Druck
sprünge auftreten, und daß auch der von der Pumpe 2 erzeugte
Druck nicht zu hoch ist. Da die in solchen Anlagen verwendeten
Spritzpistolen 6 meist über keine eigene Pumpe verfügen, ist
der Materialdruck dadurch begrenzt.
Anhand von Versuchsergebnissen wird weiter unten erläutert, daß
die Viskosität des Lackes auch durch relativ kurzzeitige Scher
beanspruchung abgesenkt werden kann, was nebst anderen Vortei
len den Verbrauch an Lösungsmittel senkt.
Die Viskosität von Lacken wird nach ISO 2431 (vormals
DIN 53 224) in Sekunden Auslaufzeit aus einem genormten Becher
gemessen. Angeliefert werden Lacke mit einer Viskosität von
etwa 60 bis 80 Sec. Nach einer mehr oder weniger kurzen Lager
zeit steigt die Viskosität auf etwa 120 Sekunden oder darüber
an. Die Spritzviskosität liegt aber zwischen 20 und 30 Sec.
In der in Fig. 2 schematisch dargestellten erfindungsgemäßen
Anlage wird von der Erniedrigung der Viskosität durch Scherbe
anspruchung Gebrauch gemacht. Dabei sind für dieselben Elemente
Bezugszeichen mit denselben Einerstellen wie in Fig. 1 verwen
det. Hier wird allerdings dem Lack 18 viel weniger Verdünner 19
hinzugefügt. Es braucht ja nicht bis auf die Spritzviskosität
verdünnt zu werden, sondern nur soweit, daß sich durch die
Scherbeanspruchung dann die Spritzviskosität einstellt.
Alternativ wäre es auch möglich, den Lack unverdünnt in das
Lackreservoir 1 einzufüllen und den Verdünner erst nach der
Scherbeanspruchung beizumischen, was allerdings etwas unprak
tisch ist. Es ist zu erkennen, daß Lackreservoir 1 und Ringlei
tung 3, 4 unverändert von einer Anlage nach dem Stand der
Technik übernommen werden können. Durch die höhere Viskosität
ist lediglich der Druck in der Ringleitung 13, 14 geringer, was
aus noch zu erläuternden Gründen nicht schadet.
In Fig. 2 ist als weiterer Unterschied gegenüber Fig. 1, die
Spritzpistole 16 und ihre Umgebung anders ausgebildet. Die
Zweigleitung 15 mündet nämlich in ein Zwischenreservoir 20, das
aus noch anzugebenden Gründen nicht zu groß sein soll und
zweckmäßigerweise mit der Spritzpistole 16 vereint ist. Dabei
kann im Zwischenreservoir 20 an der Zweigleitung 15 eine nur
schematisch dargestellte Niveauregelung 17 vorgesehen sein. Aus
diesem Zwischenreservoir 20 wird der Lack von einer weiteren
Pumpe 21 in die Spritzpistole 16 gefördert. Diese Pumpe 21 ist
allerdings keine übliche Membranpumpe, sondern eine Pumpe, die
auf den Lack große Scherkräfte ausübt. Eine solche Pumpe ist
etwa eine geeignet ausgelegte Kolbenpumpe oder eine Zahnrad
pumpe. Diese Aufzählung ist aber nicht einschränkend. Es könn
ten auch noch andere Pumpenbauarten die erforderliche hohe
Scherbeanspruchung erreichen.
In Fig. 3 ist die Spritzpistole 16 mit ihrer Peripherie ge
nauer dargestellt, wobei die Zweigleitung 15 von der Ringlei
tung 13, 14 (Fig. 2) über eine Niveauregelung 17 zum Zwischen
reservoir 20 zwar eingezeichnet ist, bei einer nicht von einer
Ringleitung versorgten einzelnen Spritzpistole aber wegfallen
kann. Das Zwischenreservoir 20 könnte auch, so wie es mit dem
Lackreservoir 11 geschieht, mit Lack und Verdünner gefüllt
werden, allerdings mit einer wesentlich geringeren Menge. Die
Pumpe 21 ist in den Lack eingetaucht und über eine Druckleitung
23 wird der Lack zum Spritzventil 25 der Spritzpistole 16 und
von dort zur Spritzdüse 30 geführt. Dabei kann die Spritzpi
stole 16, wie dargestellt, mit dem Zwischenreservoir eine
Einheit bilden oder von diesem örtlich getrennt sein, was
punktiert angedeutet ist.
Zusätzlich ist dieser Fig. 3 noch eine Weiterbildung zu ent
nehmen, die darin besteht, daß in der Druckleitung 23 ein
Druckbegrenzungsventil 24 angeordnet ist. Wenn die Pumpe 21 für
eine höhere Fördermenge ausgelegt ist, als durch die Düse 30
verspritzt werden kann, wird ein Teil des Lackes in dem Druck
begrenzungsventil 24 abgezweigt und über den internen Rücklauf
22 wieder in das Zwischenreservoir 20 zurückgefördert. Dieser
kleine Kreislauf bewirkt, daß der Lack mehrmals in der Pumpe 21
einer Scherbeanspruchung ausgesetzt wird, wodurch die viskosi
tätsmindernde Wirkung stärker wird. Das ist wegen des geringen
Inhaltes des Zwischenreservoirs 20 ohne Zusammenbrechen des
Lackes möglich, da die Füllmenge vorher verbraucht ist. In
Zusammenhang damit wird auf die weiter unten wiedergegebenen
Versuchsergebnisse verwiesen.
Wenn die Spritzviskosität besonders genau eingehalten werden
soll, ist es möglich und in Fig. 3 auch noch angedeutet, einen
mit einem Temperaturfühler 26 verbundenen Temperaturregler 27
vorzusehen und von diesem aus mittels eines Motorreglers 28 die
Förderleistung des Pumpenmotors 29 entsprechend zu regeln. Da
durch kann im Umlaufbetrieb die stark von der Temperatur abhän
gende Spritzviskosität konstant gehalten werden.
Im folgenden werden die Versuchsergebnisse mitgeteilt, die die
überraschende viskositätsabsenkende Wirkung der Scherbeanspru
chung dartun. Unter Scherbeanspruchung im Sinne der Erfindung
ist die gegenseitige Verschiebung der Lackteilchen in Strö
mungsrichtung zu verstehen. Es wird vermutet, daß durch diese
Art der Verschiebung die der Viskosität zugrundeliegenden
intermolekulären Kräfte teilweise gebrochen werden.
Zuerst wird anhand von Fig. 4 die Versuchsaufstellung be
schrieben. Ein erster verschließbarer Becher 40 ist über ein
Rohr 43 mit einem zweiten Becher 44 verbunden. Das Rohr 43
enthält eine Pumpe 41 und, wahlweise für eine Versuchsvariante,
einen Mischer 42 (es wurde ein branchenüblicher sogenannter
"Königsmischer" verwendet).
Der erste Becher 40 wurde mit unverdünntem gelagerten Uni-Lack
mit einer Viskosität von 157 Sec., gemessen bei einer Tempera
tur von 19 Grad in einen genormten Becher (Größe 4) gefüllt und
der Inhalt in verschiedener Weise in den zweiten Becher geför
dert. Dann wurde in derselben Weise die Viskosität im zweiten
Becher 44 gemessen. Sie betrug
- bei Verwendung einer gebräuchlichen Membranpumpe als Pumpe 41, ohne Mischer|125 Sec. | |
- ohne Pumpe, nur durch den Mischer | 128 Sec. |
Der Becher 44 wurde mit Lack mit einer Viskosität von 134 Sec.,
unter denselben Bedingungen gemessen, gefüllt. Nach Durchlaufen
wurde die Viskosität wieder nach derselben Methode bestimmt zu:
- bei Verwendung einer Kolbenpumpe|78 Sec. | |
- bei Verwendung einer Kolbenpumpe und eines Mischers | 78 Sec. |
- bei Verwendung einer Zahnradpumpe als Pumpe | 76 Sec. |
Vergleich dieser beiden Versuche ergibt, daß im Versuch 1 bei
Verwendung einer Membranpumpe die Viskosität um 20 Prozent, im
Versuch 2 bei Verwendung einer Kolbenpumpe um 42 Prozent, bei
Verwendung einer Zahnradpumpe um 43 Prozent erniedrigt wurde.
Weiters wurde die erforderliche Menge Verdünner gemessen, um
bei einem gelagerten Lack von einer Ausgangsviskosität von 134
Sec. auf die Spritzviskosität von 30 Sec. zu gelangen:
- - Bei Verwendung einer Membranpumpe waren dazu 21 ml (pro 100 ml Lack) erforderlich,
- - bei Verwendung einer Kolbenpumpe nur 16 ml.
Das ergibt eine Ersparnis von 28 Prozent. In diesem Ausmaß
verringern sich die Kosten des Verdünners und erhöht sich der
Spritzfestkörper und die Qualität der Lackierung.
Um die Wirkung wiederholter Scherbeanspruchung zu untersuchen,
wurde das Rohr 43 so gebogen, daß es in den ersten Becher 40
zurückförderte. In dieser Anordnung wurde ein Lack mit einer
Ausgangsviskosität von 167 Sec. bei 26,5 Grad Celsius im
Kreislauf geführt und in bestimmten Zeitabständen die
Viskosität gemessen:
- Viskosität nach 10 Minuten|66 Sec. | |
- Viskosität nach 15 Minuten | 58 Sec. |
Dann wurde der Kreislauf stillgesetzt und 16 Stunden später
wieder gemessen:
- Viskosität nach 16 Stunden|104 Sec. |
Es ist zu erkennen, daß bei längerem Stillstand eine "Erholung"
eintritt und die Viskosität wieder ansteigt.
Daß im Versuch 2 die Resultate mit Kolbenpumpe und Königsmi
scher nicht besser als mit der Pumpe allein sind, führt zu der
Annahme, daß die Viskositätsverminderung durch Scherbeanspru
chung über die 42 Prozent hinaus nicht mehr wesentlich gestei
gert werden kann.
Claims (9)
1. Verfahren zum Spritzen von Lacken mit durch Lagerung erhöhter
Viskosität mittels einer Spritzeinrichtung, bei dem
die Viskosität teilweise durch Verdünnung reduziert wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die Viskosität des Lackes nach
oder vor der Verdünnung in einem Zwischenreservoir kurz vor
der Spritzeinrichtung durch kurzzeitige Einwirkung einer
hohen Scherbeanspruchung auf den Lack zusätzlich herabgesetzt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Lack von einer Viskosität von 120 bis 200 Sekunden Auslaufzeit
auf eine Viskosität von 40 bis 80 Sekunden verdünnt und die
Viskosität dann durch die Scherbeanspruchung auf die Spritz
viskosität herabgesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Viskosität des Lackes von 120 bis 200 Sekunden Auslaufzeit
zuerst durch Scherbeanspruchung auf 50 bis 90 Sekunden herab
gesetzt und der Lack dann bis auf Spritzviskosität verdünnt
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Scherbeanspruchung mittels einer Kolbenpumpe erzeugt
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Scherbeanspruchung mittels einer Zahnradpumpe erzeugt
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Scherbeanspruchung erzeugt wird, indem der Lack an in Strö
mungsrichtung verlaufenden Flächen vorbeigeführt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Pumpe eine größere als die verspritzte Menge fördert
und der Überschuß wieder auf die Saugseite der Pumpe zurückge
führt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Temperatur des Lackes vor oder nach der Pumpe gemessen und für
die Steuerung der Fördermenge und/oder der Spritzmenge verwen
det wird.
9. Lackiervorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1-8
mit einem Lackreservoir (1) und einer
Ringleitung (3, 4), von der aus mindestens eine Spritzeinrichtung
(6, 6′) mit Lack versorgt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen Ringleitung (3, 4) und Spritzeinrichtung
(6) ein Zwischenreservoir (20) vorgesehen
ist, aus dem der Lack der Spritzeinrichtung (6) mittels
einer Pumpe (21) zugeführt wird, die zur Verringerung der
Viskosität Scherkräfte auf den Lack ausübt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924201949 DE4201949C2 (de) | 1992-01-24 | 1992-01-24 | Verfahren zum Spritzen von Lacken sowie Lackiervorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
DE19924201949 DE4201949C2 (de) | 1992-01-24 | 1992-01-24 | Verfahren zum Spritzen von Lacken sowie Lackiervorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4201949A1 DE4201949A1 (de) | 1993-07-29 |
DE4201949C2 true DE4201949C2 (de) | 1994-12-01 |
Family
ID=6450198
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19924201949 Expired - Fee Related DE4201949C2 (de) | 1992-01-24 | 1992-01-24 | Verfahren zum Spritzen von Lacken sowie Lackiervorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE4201949C2 (de) |
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1992
- 1992-01-24 DE DE19924201949 patent/DE4201949C2/de not_active Expired - Fee Related
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