DE102018115425B4 - Verfahren zur Stabilisierung von Rasenflächen - Google Patents

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Abstract

Offenbart wird ein Verfahren zur Stabilisierung einer Vegetationsschicht, insbesondere Rasenfläche, wobei ein pflanzliches Haftmittel in einem Flächengewicht von 100- 500 g/mauf die Vegetationsschicht aufgebracht und in einer Tiefe von bis zu 9 cm eingemischt wird.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Stabilisierung von Vegetationsflächen. Die Erfindung verwendet ein Mittel zur Stabilisierung von Böden, die für einen Pflanzbewuchs bestimmt sind. Hierzu gehört grundsätzlich jede Art von Grünflächen. Die Erfindung beabsichtigt darüber hinaus insbesondere den Einsatz eines Stabilisierungsmittels für schwierig zugängliche Böden beziehungsweise solche Böden, die zum Beispiel durch Witterungseinflüsse oder mechanische Angriffe einer besonderen äußeren Belastung ausgesetzt sind. Es sind aber auch Böden beabsichtigt, die häufig besonders starken Winden und anderen Witterungseinflüssen ausgesetzt sind.
  • Im Start- und Landebereich von Flughäfen und den dazugehörigen Rollwegen kommt es im Bereich der Rasenschultern vermehrt zu Bodenabtrag und Bodenerosion. Die Vegetation wird beschädigt oder gar unbrauchbar gemacht.
  • Dies führt zu der Notwendigkeit, die beschädigten Bodenflächen häufig zu reparieren bzw zu ersetzen. Auch wird dadurch der reibungslose Flugverkehr beeinträchtigt.
  • Herkömmliche Verfahren mit einer normalen Trockenansaat bzw einer Nass-Ansaat (DIN 18918) können dieses Problem nicht lösen. Bei den herkömmlichen Ansaatverfahren erfolgt die Bodenstabilisierung unmittelbar auf der Bodenoberfläche der Vegetationsschicht. Durch heftigen „Jetblast“ kommt es jedoch zur Verlagerung von Boden und Begrünungskomponenten, so dass eine tiefergehende Stabilisierung des Bodens wünschenswert wäre. Auch eine Nass-Ansaat mit Bodenkleber (bisheriges Verfahren nach DIN 18918) löst die Bodenverlagerung nicht, da es bei einer höheren Dosierung von herkömmlichen Klebern zu Keimverzögerungen kommt.
  • Um eine gewisse Strukturstabilisierung zu erreichen, werden die genannten Böden häufig bepflanzt. Durch die Wurzelbildung der Pflanzen wird zwar eine gewisse Stabilisierung erreicht, die Praxis zeigt jedoch, daß die eingangs beschriebenen Nachteile dadurch nicht behoben werden und im Bereich des Jetblasts unwirksam sind.
  • Aus der DE-PS 31 21 277 ist ein Substrat für den Pflanzenanbau mit einem Gehalt an Körnern aus gebranntem und geblähtem Ton bekannt, wobei zusätzlich Flocken aus Mineralfasern, vorzugsweise aus Steinwolle, in dem Substrat enthalten sind. Damit sollen die bodenphysikalischen Eigenschaften und die Wachstumsbedingungen für die Pflanzen optimiert werden. Der verwendete Blähton, der wärmedämmend und wärmespeichernd ist, zeichnet sich zwar durch ein hohes Porenvolumen aus, dieses Porenvolumen liegt jedoch zu einem überwiegenden Teil als geschlossene Porosität vor. Aufgrund einer insoweit weitestgehend dicht gesinterten, geschlossenen Oberfläche läßt sich jedoch keine mechanische Stabilisierung eines Bodens erreichen.
  • Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher eine möglichst tiefgehende Bodenstabilisierung mit natürlichen Komponenten. Es soll ein Verfahren für die Stabilisierung von Böden angegeben werden, die für einen Pflanzbewuchs bestimmt sind, wobei das Mittel so ausgebildet sein soll, daß nach dem Ausbringen oberflächlich eine rasche extensive und intensive Begrünung ermöglicht wird, die die Strukturstabilität des Bodens sicherstellt und andererseits das Mittel so beschaffen ist, daß gleichzeitig eine optimale Einstellung des Wasserhaushalts gewährleistet ist, was zu einem beschleunigten Wurzelwachstum führt.
  • Erfindungsgemäß wird angegeben ein Verfahren zur Stabilisierung einer Vegetationsfläche bzw Vegetationsschicht, insbesondere Rasenfläche, wobei ein pflanzliches Haftmittel in einem Flächengewicht von 100- 500 g/m2 auf die Vegetationsschicht aufgebracht und bis in eine Tiefe von bis zu 9 cm eingemischt wird. Auf die fertige Vegetationsschicht aus begrünungsfähigen Substraten (Boden) wird in Abhängigkeit von der vorgefundenen Substratschicht ein pflanzliches Mittel in streufähiger Form bzw Konsistenz aufgebracht. Das pflanzliche Mittel kann Guarkernmehl, Kartoffelstärke bzw. Maisstärke sein, die ein Haftmittel darstellen, das in den Boden eindringt und bis in eine Tiefe von 2-9 cm, bevorzugt 3-8 cm intensiv eingemischt wird. Dadurch kommt es zu einer Verhaftung bzw Stabilisierung der oberen Bodenschichten, die eine Bodenverlagerung durch Jetblast verhindern.
  • Bevorzugt wird als pflanzliches Haftmittel Guarkernmehl in einem Flächengewicht von 100 - 300 g/m2 verwendet. Guarkernmehl ist im Lebensmittelbereich gut erhältlich.
  • Weiterhin kann als pflanzliches Haftmittel Kartoffelstärke bzw Maisstärke in einem Flächengewicht von 100 - 500 g/m2 verwendet werden.
  • Schließlich wird nach dem Aufbringen und Durchmischen Wasser auf die bearbeitete Vegetationsschicht aufgebracht, bis die bearbeitete Bodenschicht vollständig durchfeuchtet ist. Durch die Wasserzugabe wird das pflanzliche Haftmittel so aktiviert, dass es zu einer kolloidalen Verbindung des Haftmittels mit den Bodenteilchen kommt, so dass die Stabilisierung verstärkt ist. Bevorzugt wird das pflanzliches Haftmittel bis in eine Tiefe von 4-9 cm, bevorzugt 5-8 cm in die Vegetationsschicht eingetragen.
  • Der sofortige Erosionsschutz ist gewährleistet, selbst heftiger Jetblast kann die so behandelten Vegetationsflächen nicht mehr beschädigen. Die eingesetzten Haftmittel kommen aus dem Lebensmittelbereich und sind humanverträglich. Die mit Wasser behandelte Vegetationsfläche speichert aufgrund des eingebrachten Haftmittels das Wasser und schützt die Nährstoffe vor Auswaschung. Das Haftmittel wird in bevorzugt streufähiger Form dosiert und abgestimmt auf die Bodenparameter zugesetzt und in der erforderlichen Einfrästiefe vermischt. Das Haftmittel wird wie beim Düngen eingetragen, zB mit einer Kreiselegge oder Fräse.
  • Die vorliegende Erfindung findet auf Flughäfen und starkwindgefährdeten Bodenflächen Anwendung.
  • Das Mittel ist von streufähiger Konsistenz, dh das trockene Material weist eine möglichst hohe spezifische Oberfläche auf, um den Boden zu beeinflussen und um Pflanzen eine möglichst große Fläche zur Verfügung zu stellen, an denen sie sich anlegen und Wurzeln bilden können.
  • Schon nach kurzer Zeit, nachdem die Bepflanzung stattgefunden hat, ist der Boden so strukturstabil, daß er sowohl Witterungseinflüssen als auch mechanischen Angriffen wie zum Beispiel Jetblast ohne weiteres widersteht.

Claims (5)

  1. Verfahren zur Stabilisierung einer Vegetationsschicht, insbesondere Rasenfläche, wobei ein pflanzliches Haftmittel in streufähiger Form in einem Flächengewicht von 100- 500 g/m2 auf die Vegetationsschicht aufgebracht und bis zu einer Tiefe von 9 cm eingemischt wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei als pflanzliches Haftmittel Guarkernmehl in einem Flächengewicht von 100 - 300 g/m2 verwendet wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1, wobei als pflanzliches Haftmittel Kartoffelstärke bzw Maisstärke in einem Flächengewicht von 100 - 500 g/m2 verwendet wird.
  4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei nach dem Aufbringen und Durchmischen Wasser auf die bearbeitete Vegetationsschicht aufgebracht wird bis die bearbeitete Bodenschicht vollständig durchfeuchtet ist.
  5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das pflanzliches Haftmittel bis in eine Tiefe von 4-9 cm, bevorzugt 5-8 cm in die Vegetationsschicht eingetragen wird.
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Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE3121277A1 (de) * 1981-05-29 1982-12-16 Icopal Gmbh, 4712 Werne Substrat fuer den pflanzenanbau
US5514412A (en) * 1995-09-05 1996-05-07 Mcardle; Blaise Method of stabilizing soil, beaches and roads
DE20207782U1 (de) * 2002-05-17 2002-09-12 Inst Getreideverarbeitung Wasser- und nährstoffspeichernde/-liefernde Vegetationshilfe mit Erosionschutzwirkung

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Non-Patent Citations (1)

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Title
Norm DIN 18918 2002-08-00. Vegetationstechnik im Landschaftsbau - Ingenieurbiologische Sicherungsbauweisen - Sicherungen durch Ansaaten, Bepflanzungen, Bauweisen mit lebenden und nicht lebenden Stoffen und Bauteilen, kombinierte Bauweisen. S. 1-25. URL: http://perinorm/Perinorm-Volltexte/2016-11_Grunbestand/CD21DE_02/9270340/9270340.pdf? [abgerufen am 2018-11-20] *

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