DE102020134907A1 - Forstsystem und Verfahren zur Bildung eines Forstsystems - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Forstsystem mit einer Vielzahl von Rückegassen (1), wobei zwischen zwei benachbarten und einen Mittenabstand (M) zwischen 15 m und 50 m aufweisenden Rückegassen (1) eine von den Rückegassen (1) beabstandete Kernzone 4 sowie eine an die Rückegasse 1 anschließende und die Kernzone 4 umgebende Randzone angeordnet sind. Die Kernzone weist einen Besatz mit Bäume einer ersten Gruppe von Baumarten sowie eine Breite zwischen 8 m und 32 m auf. Die Randzone 4 weist einen Besatz mit Bäumen einer gegenüber der ersten Gruppe von Baumarten disjunkten zweiten Gruppe von Baumarten sowie eine Breite zwischen 4 m und 16 m an beiden Seiten der Kernzone auf. Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zur Bildung des Forstsystems.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Forstsystem sowie ein Verfahren zur Bildung eines Forstsystems.
  • Waldbestände werden in einem großen Umfang zur Gewinnung von Holz als hochwertigem, nachwachsenden Rohstoff forstwirtschaftlich genutzt, wobei für die langfristige Nutzung das Prinzip der Nachhaltigkeit berücksichtigt wird, welches forstwissenschaftlich insbesondere von Hans Carl von Carlowitz (Sylviecultura oeconimica 1713) formuliert wurde.
  • Um mit einfachen Mitteln eine effiziente Waldnutzung zu ermöglichen, ist das Prinzip des Altersklassenwaldes bekannt. Ein Waldgebiet wird dabei in einzelne Parzellen aufgeteilt, wobei in jeder Parzelle die Bäume gleichzeitig gepflanzt und geerntet werden. Untereinander weisen die Parzellen jedoch ein unterschiedliches Alter auf, sodass zyklisch die einzelnen Parzellen nacheinander geerntet und erneut bepflanzt werden. Durch das Ernten und Bepflanzen jeweils vollständiger Parzellen ergibt sich eine hohe Effizienz bei dem Ernte- und Pflanzvorgang selbst, sodass auch auf vorteilhafte Weise technische Geräte wie Holzernter, Rückefahrzeuge und dergleichen eingesetzt werden können.
  • Durch den Kreislauf des zeitversetzten Erntens und Bepflanzens einer Vielzahl von Parzellen ist in einem entsprechenden Wald im Rahmen der forstwirtschaftlichen Nutzung bei gleichbleibend guten Bedingungen ein regelmäßiger Ertrag möglich, wobei auch eine im Wesentlichen kontinuierliche Bewirtschaftung erfolgt.
  • Nachteilig an dem Konzept des Altersklassenwaldes ist jedoch, dass in den einzelnen Parzellen nach der Ernte zunächst vergleichsweise große Brachflächen entstehen, wobei es beispielsweise auch zu einer Bodenerosion insbesondere der oberen Humuslage kommen kann. In den entsprechenden Parzellen neu angepflanzte Bäume sind durch Umwelteinflüsse einschließlich Wildschäden besonders gefährdet. Hinzu kommt, dass bei dem Altersklassenwald häufig Monokulturen vorgesehen sind, welche im Hinblick auf Umweltbelastungen, klimatische Änderungen, Schädlingsbefall und insbesondere das Wechselspiel der verschiedenen biotischen und abiotischen Faktoren besonders anfällig sind.
  • Durch entsprechende Einflüsse ausgelöste Erkrankungen und gegebenenfalls ein Absterben von Bäumen können gerade bei einem Altersklassenwald zu erheblichen Ausfällen führen, wenn durch die beschriebenen Einflüsse die Holzqualität nicht den üblichen Erwartungen entspricht und/oder eine Parzelle aufgrund von Schädigungen vorzeitig geerntet werden muss. Durch eine vorzeitige und insbesondere auch schadensbedingte Ernte bricht das betriebswirtschaftliche Konzept des Altersklassenwaldes, mit entsprechend gravierenden Folgen für die forstwirtschaftliche Nutzung, zusammen, wenn zu große Flächenanteile in einem Forstbetrieb betroffen sind.
  • Um die beschriebenen Nachteile zu vermeiden, kann für die forstwirtschaftliche Nutzung auch ein Dauerwald bzw. ein Dauermischwald vorgesehen sein. Der Begriff Dauerwald wurde von Alfred Möller mit seiner gleichnamigen Schrift von 1922 geprägt. Bei einem üblicherweise als Mischwald zusammengestellten Dauerwald werden nur einzelne Bäume geerntet, welche für eine Ernte geeignet sind. Entweder haben die entsprechenden Bäume dann die für eine Ernte vorgesehene Lebensdauer erreicht oder es ergeben sich in der Gesamtschau negative Prognosen für den Fortbestand des entsprechenden Baumes. Dabei können die Gesundheit des Baumes, klimatische Änderungen, der Einfluss auf umstehende Bäume oder auch eine Änderung des Waldbaukonzeptes berücksichtigt werden. Durch die Ernte einzelner Bäume ist der forstwirtschaftliche Aufwand vergleichsweise hoch. Des Weiteren bedarf es einer sehr sorgfältigen, regelmäßigen fachlich qualifizierten Prüfung des gesamten Baumbestandes. Gerade um auch angesichts des vergleichsweise hohen Aufwands einen möglichst hohen Ertrag der einzelnen Bäume zu erreichen, werden üblicherweise Baumarten gepflanzt, welche hinsichtlich einer optimalen wirtschaftlichen Verwertung für eine vergleichsweise lange Wachstumsdauer bis zu einer Ernte vorgesehen sind und vorzugweise besonders hochwertiges Holz liefern. In einem Dauerwald sind üblicherweise Bäume unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Baumarten vorhanden. Dies führt dazu, dass auch eine dauerhafte und im Mittel gleichmäßige wirtschaftliche Nutzung möglich ist. Nach der Aufforstung von Freiflächen, beispielsweise bei der Ernte einer Parzelle eines Altersklassenwaldes und dem Umbau zu einem Dauermischwald ist zunächst eine solche gleichmäßige wirtschaftliche Nutzung zunächst nicht möglich. Die typische Wachstumsdauer entsprechender Dauerwald-Baumarten beträgt beispielsweise zwischen 100 bis 120 Jahre, sodass nach einer Aufforstung erst nach einem auch für forstwirtschaftliche Verhältnisse sehr langen Zeitraum ein Ertrag möglich ist. Nachfolgend entwickelt sich dann über einen längeren Zeitraum die angestrebte, auch hinsichtlich des Alters gemischte Struktur.
  • Besonders problematisch ist diese Situation, wenn durch klimatische Änderungen, Schädlingsbefall und Umwelteinflüsse große Waldflächen ausfallen und wiederbewaldet werden müssen, sodass dann überall dort bei einem ökologisch vorteilhaften Dauerwald-Konzept zunächst kein Ertrag mehr möglich ist und im Gegenteil lediglich Kosten für die Waldpflege anfallen.
  • Entsprechend schwierige Rahmenbedingungen sind in Deutschland und Mitteleuropa insbesondere nach den deutlich zu trockenen Jahren 2018 bis 2020 zu berücksichtigen.
  • In diesem Zusammenhang ist auch zu beachten, dass die Funktion eines Waldes weit über die forstwirtschaftliche Nutzung hinausgeht. So bilden funktionierende Wälder einen Speicher für klimaschädliches CO2, tragen zu einer Reinigung von Luft bei, führen bei Sonneneinstrahlung zu einer Kühlung der Umgebung, erfüllen eine Trinkwasserschutzfunktion durch das Filtern von Sickerwasser und bilden grundsätzlich einen Lebens- und Rückzugsraum für Fauna und nicht forstwirtschaftlich genutzte Flora. Einem nachhaltigen und besonders ökologischen Waldbau kommt somit auch eine wesentliche ethische und gesellschaftspolitische Funktion zu, welche im Rahmen einer politischen Steuerung auch zum Teil durch Förderprogramme unterstützt wird, sodass dann auch dadurch eine unmittelbare Wechselwirkung mit der zuvor beschriebenen wirtschaftlichen Nutzung besteht.
  • Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Forstsystem sowie ein Verfahren zur Bildung des Forstsystems anzugeben, mit denen eine gleichzeitig im hohen Maße ökologische als auch ökonomische Bewirtschaftung möglich ist, wobei auch die wirtschaftlichen Risiken im Hinblick auf die langfristige Nutzung und die Gefahr von äußeren Einflüssen sowie wirtschaftliche Entwicklungen minimiert sind.
  • Gegenstand der Erfindung und Lösung der Aufgabe sind ein Forstsystem gemäß Patentanspruch 1 sowie ein Verfahren zur Bildung des Forstsystems gemäß Patentanspruch 10.
  • Die Erfindung geht von einem Forstsystem aus, welches - gemäß der üblichen Ausgestaltung eines Nutzwaldes - eine Vielzahl von Rückegassen aufweist. Die bestockungsfreien Rückegassen dienen der Feinerschließung von Wäldern und werden üblicherweise mit einem geraden Verlauf und einer regelmäßigen Anordnung gebildet. Selbstverständlich sind aufgrund von geologischen morphologischen Vorgaben hierzu auch Abweichungen möglich.
  • Die Rückegassen zweigen üblicherweise von Forstwegen ab und sind besonders bevorzugt zwischen zwei Forstwegen gebildet, wobei die Forstwege zweckmäßigerweise auch durch LKW befahren werden können, um beispielsweise eine Holzabfuhr zu ermöglichen.
  • Weitere Informationen zu der allgemeinen Ausgestaltung von Rückegassen ergeben sich auch aus den Merkblatt 38 der Bayerischen Landesanstalt für Wald- und Forstwirtschaft, Dezember 2017. Allerdings wird im Rahmen der Erfindung nicht streng zwischen Rückegassen und Rückewegen unterschieden. Das nachfolgend im Detail beschriebene Konzept ist grundsätzlich auch mit Wegen realisierbar, die gemäß des Merkblattes als Rückewege bezeichnet werden und im Rahmen der Erfindung unter den allgemeinen Begriff der Rückegasse fallen sollen. Das gleiche gilt auch für andere vergleichbare frei gelassene Zugangs- und Transportwege wie Rückelinien für Hebezug-, Schleifzug- und Seilkransysteme (vergleiche auch Merkblatt 17 der Bayerischen Landesanstalt für Wald- und Forstwirtschaft, Juni 2019). Der im Rahmen der Erfindung verwendete Begriff Rückegasse bezieht sich somit insbesondere auf Rückegassen im engen Sinne, ist darauf aber nicht beschränkt.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Forstsystem weisen zwei benachbarte Rückegassen einen Mittenabstand zwischen 15 m und 50 m auf. Der Abstand wird dabei von Gassenmitte zur Gassenmitte bestimmt. Die Breite der Rückegassen kann typischerweise zwischen 3 m und 4 m betragen, wobei eine Festlegung abhängig von den einzusetzenden Maschinen erfolgen kann. Dabei ist auch zu beachten, dass in der Praxis durch den Bewuchs im Bereich der Rückegasse eine exakte Bestimmung nicht notwendig ist. Bei Wäldern, die gemäß der Gütesiegel PEFC oder FSC zertifiziert sind, soll der Rückengassenabstand beispielsweise 20 m nicht unterschreiten. Gerade im Rahmen der nachfolgend erläuterten Erfindung kann jedoch auch ein größerer Rückegassenabstand vorteilhaft für die nachhaltige Waldnutzung sein.
  • Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass zwischen zwei benachbarten Rückegassen eine von den Rückegassen beabstandete Kernzone sowie eine an die Rückegassen anschließende und die Kernzone umgebende Randzone angeordnet sind, wobei die Kernzone einen Baumbesatz mit Bäumen einer ersten Gruppe von Baumarten und eine zwischen den Rückegassen bestimmte Breite zwischen 8 m und 32 m aufweist, wobei die Randzone einen Besatz mit Bäumen einer gegenüber der ersten Gruppe von Baumarten disjunkten zweiten Gruppe von Baumarten und auf beiden Seiten der Kernzone jeweils eine Breite zwischen 4 m und 16 m aufweist.
  • Die Erfindung lehrt also zwischen zwei benachbarten Rückergassen zumindest zwei unterschiedliche Zonen zu bilden, welche mit unterschiedlichen Baumarten versehen sind, wobei auch gemäß der nachfolgenden Erläuterungen grundsätzlich unterschiedliche Baumarten vorgesehen sind. Bei einem Forstsystem mit einer Vielzahl von Rückegassen ist die zuvor beschriebene Aufteilung vorzugsweise zwischen sämtlichen oder zumindest einem Großteil der zueinander benachbarten Rückegassen vorgesehen.
  • In diesem Zusammenhang ist hervorzuheben, dass sich die Erfindung auf eine systematische Pflanzung und nicht auf eine zufällige Anordnung von Bäumen bezieht. Vor diesem Hintergrund befinden sich in der Kernzone sowie in der Randzone im Rahmen der Erfindung zumindest zehn, üblicherweise deutlich mehr Bäume. Die Länge der Rückegassen beträgt im Rahmen der Erfindung zumindest 100 m, kann jedoch auch erheblich größer sein. Wie bereits zuvor erläutert, können die Rückegassen gerade und parallel zueinander verlaufen. Auch Kurven, Biegungen oder dergleichen sind nicht grundsätzlich ausgeschlossen, wobei sich dann auch der Abstand zwischen benachbarten Rückegassen innerhalb des angegebenen Wertebereiches ändern kann. Das erfindungsgemäße Forstsystem wird üblicherweise auf forstwirtschaftlichen Flächen realisiert, welche beispielsweise in der Bundesrepublik Deutschland nach dem Bundeswaldgesetz in Verbindung mit dem jeweiligen Landeswaldgesetz als Wald klassifiziert sind.
  • Im Rahmen der Erfindung werden in dem Bereich zwischen zwei benachbarten Rückegassen mit der Kernzone einerseits und der Randzone andererseits zwei unterschiedliche forstwirtschaftliche Konzepte auf besonders vorteilhafte Weise miteinander kombiniert.
  • So ist die Kernzone in einer langfristigen Perspektive als Dauerwald und insbesondere Dauermischwald vorgesehen. Die auch als Umtriebszeit bezeichnete Wachstumsdauer bis zu einer Ernte beträgt typischerweise 100 Jahre und länger. Geeignete Baumarten sind exemplarisch in Tab. 1 (siehe nachfolgend) aufgeführt. Es handelt sich um Bäume mit einer vergleichsweise langen Zykluszeit, welche sich bezogen auf den einzelnen Baum insbesondere durch eine große Holzmenge und/oder einen guten Holzwert auszeichnet. Der bei einem Dauerwald erhöhte Aufwand für die Ernte einzelner Bäume kann dabei in Kauf genommen werden.
  • Ohne von dem grundlegenden Dauerwaldkonzept abzuweichen, kann gerade auch bei einer nachfolgend im Detail beschriebenen Ernte der Randzone geprüft werden, welche einzelnen Bäume der Kernzone für eine Ernte geeignet sind. Selbst wenn dann mehrere einzelne Bäume aufgrund der dann verbesserten Zugänglichkeit entnommen werden, bleiben die Struktur und das Konzept des Dauerwaldes für die Kernzone erhalten.
  • Die Kernzone bildet auch bei einer Ernte der Randzone einen ökologischen Puffer und Rückzugsraum für Flora und Fauna. Durch die Kernzone ist nachfolgend auch die angrenzende Randzone besser gegen Witterungseinflüsse wie Wind geschützt, sodass auch die Gefahr einer Bodenerosion reduziert ist.
  • Das gesamte Ökosystem einschließlich der Mikroorganismen und Gleichgewichte im Boden bleibt in der Kernzone dauerhaft erhalten. Die Breite der Kernzone ist mit 8 m bis 32 m, beispielsweise etwa 16 m so gewählt, dass eine gute wirtschaftliche Nutzung sowie eine gute Zugänglichkeit gewährleistet bleiben. Bei einer Breite von 16 m können typischerweise vier Reihen von Bäumen vorgesehen werden. Dabei kann langfristig auch in Kauf genommen werden, dass durch die in einem gewissen Maße freie Entwicklung und die selektive Entnahme und Nutzung einzelner Bäume die zunächst vorgegebene Grundordnung verändert wird.
  • Anders als die Kernzone ist die Randzone zumindest zunächst nicht als Dauerwald vorgesehen. Nach Art einer klassischen Plantage werden in der Randzone vergleichsweise schnell wachsende Baumarten vorgesehen, welche im Vergleich zu der Kernzone nach einer erstmaligen Anpflanzung auch eine frühere Ernte ermöglichen. Entsprechend sind die erste Gruppe mit den für die Kernzone geeigneten Baumarten und die zweite Gruppe mit den für die Randzone geeigneten Baumarten üblicherweise disjunkt zueinander.
  • Für die Randzone können beispielsweise Baumarten mit einer forstwirtschaftlichen Umtriebszeit zwischen 20 und 60 Jahren vorgesehen sein.
  • Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist die Randzone in eine an eine jeweils zugeordneten Rückegasse anschließende äußere Randzone und eine an die Kernzone anschließende innere Randzone aufgeteilt. Die äußere Randzone und die innere Randzone sind dann mit Bäumen unterschiedlicher Baumarten besetzt. Durch eine solche zusätzliche Unterteilung der Randzonen können durch eine geeignete Auswahl der Baumarten weitere Abstufungen hinsichtlich der Umtriebszeiten erreicht werden.
  • Wenn beispielsweise für die äußere Randzone Baumarten mit einer Umtriebszeit von etwa beispielsweise 25 bis 30 Jahren eingesetzt werden, während die Umtriebszeit der Bäume der inneren Randzone 50 bis 60 Jahre beträgt, kann in Bezug auf den betrachteten Bereich eine erste Ernte bereits nach 25 bis 30 Jahren erfolgen, sodass aus forstwirtschaftlicher Sicht ein Ertrag absehbar ist. Je nach Gegebenheiten können grundsätzlich auch noch schneller wachsende Baumarten oder sogar Büsche, Sträucher oder andere Pflanzen vorgesehen sein. In diesem Zusammenhang ist zu beachten, dass die Randzone bzw. die äußere Randzone von der jeweils angrenzenden Rückegasse gut zugänglich ist. So können dort beispielsweise auch Baumarten, Busche oder Sträucher vorgesehen sein, dessen Früchte geerntet und vermarktet werden können. Neben verschiedenen Obstbäumen kommen beispielsweise auch Nussbäume in Betracht, so dass sich durch die Ernte und Vermarktung der entsprechenden Früchte zusätzlich Futter-, Lebensmittel und Saatgut oder auch andere Produkte beispielsweise als Rohstoffe für eine Weiterverarbeitung erzeugen und weitere Einkünfte generieren lassen.
  • Unabhängig von der für die äußere Randzone genau vorgesehenen Umtriebszeit ist es von Vorteil, wenn die Umtriebszeit der inneren Randzone doppelt so groß ist oder allgemein ein Vielfaches beträgt. Wenn beispielsweise die Umtriebszeit der äußeren Randzone 25 Jahre und die Umtriebszeit der inneren Randzone 50 Jahre beträgt, wird bei einer ersten Ernte lediglich die äußere Randzone berücksichtigt, während dann bei einer zweiten Ernte sowohl die innere Randzone als auch die äußere Randzone zur Holzgewinnung zur Verfügung stehen. Bei einer solchen gleichzeitigen Ernte in jedem zweiten Wachstumszyklus ergibt sich auch der Vorteil, dass die innere Randzone nach der Ernte der äußeren Randzone frei zugänglich ist.
  • Die äußere Randzone ist von der jeweils angrenzenden Rückegasse sehr leicht zu erreichen, sodass eine Holzernte sehr schnell und effektiv erfolgen kann. Das gleiche gilt grundsätzlich auch für eine Baumpflege, beispielsweise eine Wertästung.
  • Nach einer Ernte der äußeren Kernzone ist auch die innere Kernzone mit Forstmaschinen besonders leicht zugänglich, wobei durch die vollständige Ernte aller Bäume in dem Bereich unmittelbar entlang der Rückegassen eine besonders hohe Ausbeute mit vergleichsweise wenig Aufwand erreicht werden kann.
  • Neben der zeitlichen Staffelung für einen gleichmäßigen holzwirtschaftlichen Ertrag kann auch eine Reduzierung eines Ausfallrisikos erreicht werden. Zunächst wird durch die Kernzone als Dauerwald und die Randzone eine gewisse Diversität der Baumarten erreicht, was zu einer größeren Resilienz des Forstsystems führt. Dies gilt insbesondere auch, wenn gemäß der zuvor beschriebenen Ausgestaltung der Erfindung die Randzone in eine äußere Randzone und eine innere Randzone mit unterschiedlichen Baumarten aufgeteilt ist. Selbst wenn durch klimatische Änderungen, Umweltbelastungen oder Schädlingsbefall eine bestimmte Baumart überproportional geschädigt ist und somit zu einem wirtschaftlichen Ausfall führt, ergibt sich durch das erfindungsgemäße Konzept eine Streuung des Risikos somit auch eine größere wirtschaftliche Sicherheit.
  • Obwohl durch den Dauerwaldanteil in der Kernzone ein besonders stabiles und nachhaltiges Ökosystem bereitgestellt wird, ist die wirtschaftliche Nutzung der Randzonen besonders effizient und mit wenig Personalbedarf sowohl bei der Pflege als auch bei der Ernte und Bepflanzung zu bewirtschaften, sodass sich auch daraus weitere Vorteile ergeben.
  • Die selbst bei einer vollständigen Ernte der Randzone verbleibende Kernzone dient nicht nur einem Schutz der Flora und Fauna sowie der umliegenden Bereiche hinsichtlich Erosion und Windlast. Auch das gesamte Erscheinungsbild des Waldes wird im Hinblick auf eine Nutzung zu Freizeitzwecken weiter verbessert.
  • Wie bereits zuvor erläutert, wird das beschriebene Konzept mit einer Kernzone und einer Randzone, welche gegebenenfalls nochmals unterteilt ist, zwischen mehreren und vorzugsweise allen in einem betrachteten Gebiet vorhandenen Rückegassen berücksichtigt. Bei den so zwischen den Rückegassen gebildeten Parzellen ist gerade für die jeweilige Randzone bzw. die jeweils vorgesehene innere Randzone und äußere Randzone von Parzelle zu Parzelle auch ein unterschiedlicher Baumbesatz möglich. Durch einen solchen unterschiedlichen Baumbesatz der Randzonen verschiedener Parzellen kann einerseits eine zusätzliche zeitliche Streckung und andererseits eine weitere Vielfalt der berücksichtigten Arten erfolgen.
  • In Bezug auf eine einzelne Randzone bzw. eine äußere Randzone und eine innere Randzone kann jeweils auch ohne Weiteres nur eine Baumart vorgesehen sein, um eine einfache einheitliche Nutzung zu ermöglichen. Sofern in einer Randzone bzw. einer inneren Randzone oder einer äußeren Randzonen gemäß einer Alternative unterschiedliche Baumarten kombiniert werden sollen, so sind dann zweckmäßigerweise Baumarten mit einer gleichen Umtriebszeit einzusetzen, damit eine gleichzeitige Ernte ermöglicht wird. Geeignete Baumarten für die Randzone bzw. die innere Randzone und die äußere Randzone sind nachfolgend in der Tab. 1 wiedergegeben.
    Randzone Kernzone
    äußere Randzone innere Randzone
    Umtriebszeit 25 - 30 Jahre Umtriebszeit ca. 50 Jahre Umtriebszeit > 100 Jahre
    Populus spec. - Pappel Castanea sativa - Esskastanie Acer platanoides - Spitzahorn
    Paulownia spec. - Kiribaum Abies grandis - Küstentanne Tilia cordata - Winterlinde
    Salix spec. - Weide Pseudotsuga menziesii - Douglasie Quercus robur - Stieleiche
    Crataegus monogyna - Weißdorn Prunus spec. - Kirsche Quercus petraea - Traubeneiche
    Rosa canina - Hagebutte Juglans regia - Walnuß Fagus sylvatica - Buche
    Juglans nigra - Schwarznuß Quercus rubra - Roteiche
    Alnus glutinosa - Erle Carpinus betulus - Hainbuche
    Corylus colurna - Baum-Hasel Pinus sylvestris - Kiefer
    Betula pendula - Birke Cedrus libani - Libanonzeder
  • Die in der Tab. 1 für die verschiedenen Zonen angegebenen Baumarten sind zwar für den mitteleuropäischen Bereich und insbesondere Deutschland in vielen Lagen besonders geeignet. Letztlich ist die Erfindung jedoch nicht auf die angegebenen Baumarten beschränkt, welche hier zur konkreten Erläuterung des Gesamtkonzeptes wiedergegeben sind.
  • Die Randzone bzw. bei einer Aufteilung die innere Randzone und/oder die äußere Randzone können gemäß einer Variante der vorliegenden Erfindung auch mit stockausschlagenden Baumarten besetzt sein, wozu beispielsweise Pappeln (Populus spec.), Weiden (Salix spec.) und Erlen (Alnus glutinosa) zählen. Nach einer Ernte kann dann sogar auf eine neue Bepflanzung verzichtet werden, wobei durch den Stockausschlag ein selbsttätiges nachwachsen der entsprechenden Bäume erreicht wird.
  • Selbstverständlich können auch bei einer stockausschlagenden Baumart nach einer Ernte einzelne Bäume ersetzt werden, beispielsweise wenn diese geschädigt sind und/oder zuvor nicht den gewünschten Ertrag erzielt haben.
  • Das erfindungsgemäße Forstsystem ist auch insoweit flexibel, dass insbesondere nach einer Ernte der Randzone bzw. der inneren Randzone und der äußeren Randzone wahlweise an dem zuvor beschriebenen Konzept der bereichsweise grundsätzlich unterschiedlichen Nutzung festgehalten werden kann oder alternativ bei einer Aufforstung der Randzone auch dort in Abweichung von dem erfindungsgemäßen Forstsystem durch entsprechende Baumarten ein Dauerwaldkonzept umgesetzt wird.
  • Bei einer solchen Vorgehensweise kann das erfindungsgemäße Forstsystem einen zweckmäßigen Zwischenschritt zu einem großflächigen Dauerwald darstellen. Gegenüber einem bei einer großflächigen Aufforstung von vornherein durchgehend angelegten Dauerwald ergibt sich dann der Vorteil, dass durch die Randzone bereits eine vergleichsweise frühe Ernte und somit eine wirtschaftliche Verwertung möglich ist. Des Weiteren kann nach einer Ernte bei einer Aufforstung der Randzone als Dauerwald in Kombination mit dem bereits etablierten Dauerwald der Kernzone eine unterschiedliche Altersstruktur erreicht werden. Dabei kann auch ohne weiteres die Entwicklung des Dauerwaldes der Kernzone analysiert werden, um dann für die Aufforstung der Randzone als Dauerwald eine Optimierung beispielsweise in der Auswahl der Baumarten vornehmen zu können.
  • Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zur Bildung des zuvor beschriebenen Forstsystems, wobei eine befahrbare forstwirtschaftliche Freifläche ohne Schlagabraum bereitgestellt wird, welche eine Vielzahl von Rückegassen aufweist, wobei jeweils zwei benachbarte Rückengassen einen Mittenabstand zwischen 15 m und 50 m aufweisen. Um die forstwirtschaftliche Freifläche bereitzustellen ist dann gegebenenfalls noch vorhandener Schlagabraum zu entfernen oder räumlich zu konzentrieren, wobei gegebenenfalls auch noch nicht vorhandene Rückegassen festgelegt bzw. räumlich zugeordnet werden können.
  • Die Mindestgröße des Forstsystems beträgt im Rahmen der Erfindung üblicherweise 0,5 ha, wobei durch ein übliches Netz von Forstwegen und Rückegassen eine nahezu beliebige Skalierung der Fläche möglich ist. Die von einer vorherigen Ernte zurückgebliebenen Wurzelstöcke können verbleiben, wobei zumindest die Rückegassen vorzugsweise mit forstwirtschaftlichen Fahrzeugen befahrbar sind. Eine besonders effiziente Nutzung der Erfindung ist insbesondere außerhalb von Steilhängen oder andere vergleichbar extremen geologischen Gegebenheiten nutzbar. Mit geeigneten Mitteln wie beispielsweise Seilkränen, Seilwinden und Hebezugsystemen ist jedoch auch in steilen Lagen eine Anwendung der vorliegenden Erfindung möglich.
  • Vorzugsweise liegt keine übermäßige Konkurrenzvegetation beispielsweise in Form von Adlerfarn, amerikanischer Traubenkirsche oder dergleichen vor, wobei eine solche Konkurrenzvegetation gegebenenfalls zu entfernen ist, um einen für die forstwirtschaftliche Nutzung sowie die ökologische Funktion des Forstsystems vorteilhafte Gründecke zu bilden bzw. entstehen zu lassen.
  • In diesem Zusammenhang kann es auch zweckmäßig sein, vor einem bepflanzen der forstwirtschaftlichen Freifläche eine Gründecke separat einzubringen, um von vornherein einen für die ökologische Funktion vorteilhaften Bewuchs zu erzeugen, der auch keine Konkurrenz zu den heranwachsenden, eingepflanzten Bäumen darstellt.
  • Dabei ist auch zu beachten, dass aufgrund von klimatischen Änderungen, längeren Trockenperioden oder auch Umweltereignissen wie Stürme häufige große Waldflächen in einem vergleichsweise kurzen Zeitraum geerntet werden müssen, wobei dies - wie auch eingangs erörtert - gerade für den Bestand an Altersklassenwald zutrifft. Aufgrund der dann verfügbaren maschinellen und personellen Kapazitäten ist dann jedoch teilweise eine kurzfristige Wiederbewaldung nicht immer möglich, obwohl zur Vermeidung von Humusschwund und/oder zur Unterdrückung einer unerwünschten Konkurrenzvegetation eine kurzfristige Aufforstung sinnvoll ist (siehe Merkblatt 23 der Bayerischen Landesanstalt für Wald- und Forstwirtschaft, August 2013).
  • Nach der kontrollierten Aussaat und Kultivierung einer geeigneten Gründecke können entsprechende Flächen auch über einen längeren Zeitraum effektiv gegen Erosion, Humusschwund und die Ausbildung einer unerwünschten Konkurrenzvegetation geschützt werden.
  • Grundsätzlich können vor der Erzeugung der Gründecke und/oder einer Aufforstung Maßnahmen zur Verbesserung der Bodenqualität wie beispielsweise eine Bodenschutzkalkung vorgesehen sein. Ein entsprechender Bedarf kann durch Bodenanalysen festgestellt werden.
  • Im Rahmen der Erfindung kommen unterschiedliche Aufforstungs- bzw. Wiederbewaldungsmethoden in Betracht. Für die Kernzone kommt zumindest nach der Etablierung eines entsprechenden Baumbestandes langfristig eine Naturverjüngung in Betracht. Wenn - wie beispielsweise bei einer forstwirtschaftlichen Freifläche nach einer flächigen Ernte - für eine Naturverjüngung der dafür notwendige Baumbestand nicht vorhanden ist, erfolgt eine Pflanzung oder Saat.
  • Gerade das Setzen von Pflanzen bedarf einer besonderen Sorgfalt, wobei auch dann Beeinträchtigungen mit dauerhaften Folgen nicht sicher verhindert und des Weiteren zunächst auch nicht festgestellt werden können. So ist es beispielsweise aus „Wurzeldeformation und Wurzelschäden durch unsachgemäße Pflanzmethoden“, C. Tomiczek, Forstschutz aktuell 25 (2000), „Auf die Wurzel achten", Jan Preller, Landwirtschaftliches Wochenblatt Westfalen-Lippe (166) und „Deformierte Wurzeln - eine unterschätzte Gefahr für die Stabilität", R. Nörr und R. Mössmer, S. 39-42 WALD UND HOLZ 10/03 bekannt, dass Wurzeldeformationen und weitere Wurzelschäden sowohl das Wachstum und die Gesundheit eines Baumes als auch die Standfestigkeit dauerhaft beeinträchtigen können. Sofern im Rahmen der Erfindung das Pflanzen von Setzlingen vorgesehen ist, kann dann auch für die einzelnen vorzugsweise mit großer Sorgfalt gepflanzten Setzling die Zugabe von Nährstoffen vorgesehen sein.
  • Zur Vermeidung entsprechender Nachteile im Zusammenhang mit einem Pflanzen hat das Sähen an Bedeutung gewonnen, wobei entsprechende Vorgehensweisen beispielsweise in dem Merkblatt 37 der Bayerischen Landesanstalt für Wald- und Forstwirtschaft, August 2017, „Praxistipps der fsb Oerrel zur Freisaat im Wald“, überarbeitet Mai 2017 und „Die Saat im Wald - wieder entdeckt“, O. Ruppert und W. Rothkegel, S. 37-40 LWF aktuell 1/2018 beschrieben sind.
  • Vor diesem Hintergrund betrifft ein eigenständig schutzfähiger Aspekt der vorliegenden Erfindung das Ausbringen von Saat auf einer forstwirtschaftlichen Fläche zur Bildung einer Gründecke und/oder zur Aufforstung von Bäumen. Demnach ist vorgesehen, dass die Saatkörner entsprechender Saaten mit eine Ummantelung oder Beschichtung versehen sind. Entsprechend modifizierte Saaten sind insbesondere aus der Agrarwirtschaft bekannt, wozu auf die Druckschriften DE 10 2004 040 726 A1 , US 4 808 430 , DE 2 030 186 A , DE 690 25 519 T2 , US 9 326 451 B1 , EP 2 680 685 B1 und US 6 557 298 B2 verwiesen wird. Vorzugsweise wird durch die Ummantelung bzw. Beschichtung eine körnige, rieselfähige Struktur erreicht.
  • Durch die Ummantelung bzw. Beschichtung können das Keimen sowie das initiale Wachstum wesentlich unterstützt werden. So kann die Ummantelung bzw. Beschichtung wasserspeichernde Eigenschaften aufweisen und Humusmaterial, Düngemittel, die Bodenqualität regulierende Zugaben und allgemein Nährstoffe enthalten. Nach den Bedürfnissen der jeweiligen Saat sind dabei auch weitere Anpassungen und Optimierungen möglich, beispielsweise um entweder ein Keimen und ein initiales Wachstum innerhalb der Ummantelung zu ermöglichen oder um eine Art Bett unterhalb des Saatkorns zu bilden, wenn bereits frühzeitig ein Lichteinfall notwendig ist. Durch die Ummantelung bzw. Beschichtung kann auch ein gewisser Schutz gegen den Fraß beispielsweise durch Vögel erreicht werden.
  • Durch den Einsatz solcher ummantelten bzw. beschichteten Saaten ergeben sich im forstwirtschaftlichen Bereich darüber hinaus spezifische Vorteile. Entsprechende aufbereitete Saaten können gerade bei einem unebenen gegebenenfalls bereits mit einem gewissen Bewuchs versehenen Flächen leicht gehandhabt und ausgebracht werden, wozu auch manuell geführte oder an vorzugsweise leichten Fahrzeugen angebrachte Ausbringeinrichtungen zum Streuen oder Werfen eingesetzt werden können. Im Gegensatz zu unbehandelten Saaten kann leicht eine gleichmäßige Verteilung erreicht werden, wobei auch aufgrund der durch die Ummantelung bzw. Beschichtung verbesserten Wachstumschancen insgesamt weniger Saatgut benötigt wird.
  • Während gerade bei leichten und kleinen Saaten große Mengen bei einem bereits vorhandenen Bewuchs nicht bis zum Boden durchdringen oder verweht werden können, gelangt ummanteltes bzw. beschichtetes Saatgut zuverlässiger in dem Bereich der Ausbringung in den notwendigen Bodenkontakt. So können beispielsweise auch Saaten von Bäumen leicht auf einen unebenen und/oder bereits mit einem gewissen Bewuchs belegten Boden aufgebracht werden.
  • Bei einem Verfahren zur Ausbringung einer Gründecke auf einer forstwirtschaftlichen Fläche kann beispielsweise vorgesehen sein, dass zunächst eine Analyse des Bodens und/oder der Lage erfolgt, unterschiedliche ummantelte bzw. beschichtete Saaten bereitgestellt werden, anhand der Analyse eine Zusammenstellung mit Anteilen der unterschiedlichen Saaten festgestellt wird, gemäß der festgelegten Anteile eine Saatmischung gebildet wird und die Saatmischung auf der forstwirtschaftlichen Fläche ausgebracht wird.
  • Als Saaten kommen für eine Bildung der Gründecke unter anderem verschiedene Gräser und krautige Pflanzen in Betracht.
  • Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens werden zwischen zwei benachbarten Rückegassen in einer von den Rückegassen beabstandeten Kernzone Bäumen vorzugsweise mehrerer Baumarten einer ersten Gruppe von Baumarten gepflanzt, wobei in einer an die Rückegassen anschließenden und die Kernzone umgebenden Randzone Bäume einer gegenüber der ersten Gruppe von Baumarten disjunkten zweiten Gruppe von Baumarten gepflanzt werden. Wie üblich kann bei einer hohen Wilddichte und insbesondere bei dem Vorhandensein von Rot- und Schwarzwild ein Schutz durch Zäune notwendig sein.
  • Die eine vergleichsweise lange Umtriebszeit aufweisenden Baumarten für die Kernzone werden bei einer den Erwartungen entsprechenden Holzqualität üblicherweise für die Gewinnung von Vollholz eingesetzt. Je nach Auswahl können die Baumarten für die Randzone bzw. die innere Randzone und die äußere Randzone sowohl für die Gewinnung von Vollholz als auch zur Bildung von Holzwerkstoffen eingesetzt werden, wobei grundsätzlich auch eine thermische Nutzung des Holzes als nachwachsender Rohstoff in Betracht kommt.
  • Entlang des Verlaufes der Rückegassen erfolgt die beschriebene Aufteilung in Zonen, sodass die Kernzone und die Randzone bzw. die innere Randzone und die äußere Randzone entlang der Längsrichtung der Rückegassen verlaufende Streifen bilden.
  • Dort wo die Rückegassen an einem Forstweg enden, sind unterschiedliche Ausgestaltungen denkbar. So kann vorgesehen sein, dass die Kernzone in einem Abstand vor dem Forstweg endet, sodass die gegebenenfalls segmentierte Randzone mit dem üblichen Abstand um die Kernzone herumgeführt ist und somit zwischen der Kernzone und dem Forstweg verläuft.
  • Gemäß einer alternativen Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die von den verschiedenen Zonen gebildeten Streifen bis zu dem Forstweg durchgezogen sind. Die Kernzone endet dann unmittelbar an dem Forstweg. Je nach Baumbesatz der unterschiedlichen Zonen kann dabei von Vorteil sein, dass die Kernzone an ihrer Stirnseite leichter zugänglich ist, beispielsweise um einzelne Bäume des dort vorhandenen Dauerwaldes entnehmen zu können.
  • Grundsätzlich kann auch eine weitere Zone vorgesehen sein, welche dann entlang des Forstweges verläuft. Diese zusätzliche Zone kann unter unterschiedlichen Kriterien ausgewählt werden. Einerseits kann die Nutzbarkeit der dort vorgesehenen Pflanzen für die Auswahl betrachtet werden. Es ist auch denkbar, dass die Bepflanzung hinsichtlich einer Nutzung der Forstwege durch Erholungssuchende bewusst als eine Art dichte Barriere ausgeführt ist. Durch eine von üblichen Baumarten abweichende Bepflanzung können gegebenenfalls auch ökologische Rückzugsräume bereitgestellt werden, wie sie in ähnlicher Weise auch bei einem Ackerbau durch Hecken sowie Blüh- und Brachstreifen bekannt sind.
  • Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Figuren erläutert, die lediglich exemplarisch sind.
  • Es zeigen:
    • 1 einen Ausschnitt eines erfindungsgemäßen Forstsystems,
    • 2 das Forstsystem gemäß der 1 in einer verkleinerten Ansicht,
    • 3 und 4 Varianten zu dem in 1 und 2 dargestellten Forstsystem.
  • Die 1 zeigt ein Forstsystem in einem Ausschnitt, wobei das Forstsystem eine Vielzahl von Rückegassen 1 aufweist, die in dem dargestellten Ausführungsbeispiel von einem Forstweg 2 abzweigen. Es versteht sich, dass aus mehreren Rückegassen 1 und gegebenenfalls auch mehreren Forstwegen 2 ein nahezu beliebig großes Forstsystem gebildet werden kann.
  • Die in dem dargestellten Ausführungsbeispiel gezeigten Rückegassen 1 weisen üblicherweise einen von Mitte zu Mitte bestimmten Abstand zwischen 15 m und 50 m auf. Exemplarisch ist beispielsweise ein Mittenabstand M von 36 m vorgesehen.
  • Die Rückegassen 1 sind jeweils so ausgeführt, dass diese mit üblichen forstwirtschaftlichen Fahrzeugen 3 befahren werden können. Bei entsprechenden Fahrzeugen wie Ernte- und Pflegemaschinen ist eine spezielle Befestigung der Rückegasse 1 in der Regel nicht notwendig.
  • Im Rahmen der Erfindung ist zwischen den beiden dargestellten Rückegassen 1 eine Kernzone 4 vorgesehen, die einen Baumbesatz mit Bäumen einer ersten Gruppe von Baumarten und eine Breite zwischen 8 m und 32 m aufweist. Um beispielsweise vier Baumreihen zu ermöglichen, kann die Kernzone 4 Beispielsweise eine Breite K von 16 m aufweisen. Die Kernzone 4 ist als Dauerwald und insbesondere Dauermischwald angelegt, wobei dort Baumarten mit einer Umtriebszeit von üblicherweise mehr als 100 Jahren eingesetzt werden. Durch die lange Wachstumsdauer und die Entnahme einzelner Bäume kann sich über die Zeit auch eine von der ursprünglichen Pflanzung abweichende Struktur mit lokalen Freistellen oder eine veränderten räumlichen Anordnung der einzelnen Bäume ergeben. Üblicherweise sind zumindest nach einer ersten Entnahme einzelner Bäume auch wie in einem Dauerwald üblich unterschiedliche alte Bäume vorhanden.
  • An die Rückegassen 1 schließt eine Randzone 5 an, welche sich in dem dargestellten Ausführungsbeispiel in eine an die zugeordnete Rückegasse 1 anschließende äußere Randzone 5a sowie eine an die Kernzone 4 anschließende innere Randzone 5b aufteilt. Die gesamte Kernzone weist im Rahmen der Erfindung eine Breite zwischen 4 m und 16 m auf, wobei bei einer Gesamtbreite von beispielsweise 8 m die äußere Randzone 5a und die innere Randzone 5b jeweils eine gleiche Breite von 4 m aufweisen können. Die angegebenen Breiten sind exemplarisch und sollen das Verständnis der Erfindung erleichtern, wobei die Erfindung nicht durch das konkrete Ausführungsbespiel eingeschränkt ist.
  • In der Randzone 5 sind grundsätzlich andere Baumarten als in der Kernzone 4 vorgesehen, welche eine geringere Umtriebszeit aufweisen. Bei der bevorzugten Aufteilung mit der äußeren Randzone 5a und der inneren Randzone 5b erfolgt auch zwischen diesen beiden Bereichen eine Aufteilung der Bäume im Hinblick auf die jeweils vorgesehene Umtriebszeit. Wenn beispielsweise in der äußeren Randzone 5a Bäume mit einer Umtriebszeit zwischen 25 und 30 Jahren vorgesehen sind, so kann dort nach einer Aufforstung eine erste Ernte bereits nach 25 bis 30 Jahren erfolgen. Da die äußere Randzone 5a als Ganzes entlang der Forstwege geerntet wird, ist eine besonders einfache und effiziente Holzgewinnung möglich.
  • Bei der beschriebenen Unterteilung in äußere Randzone 5a und innere Randzone 5b weisen die Bäume der inneren Randzone zweckmäßigerweise die doppelte Umtriebszeit der Bäume der äußeren Randzone 5a auf. Während ausgehend von einer ursprünglichen Bepflanzung bei einer ersten Ernte nur die äußere Randzone 5a berücksichtigt wird, können dann bei einer zweiten Ernte sämtliche Bäume der äußeren Randzone 5a sowie der inneren Randzone 5b geschlagen werden. Sukzessive kann dann auf besonders einfache Weise zunächst eine Ernte der äußeren Randzone 5a erfolgen, sodass dann die innere Randzone 5b auch mit forstwirtschaftlichen Geräten leicht zugänglich ist. Durch eine sukzessive Ernte nacheinander können unterschiedliche Baumarten auch leicht voneinander unterschieden werden, sodass sich auch Vorteile hinsichtlich der Logistik ergeben.
  • Wie bereits zuvor erläutert, ist die Kernzone 4 als Dauerwald konzipiert. Wie bei einem Dauerwald üblich werden lediglich einzelne Bäume geschlagen, wenn diese aufgrund ihres Wachstums oder ihrer allgemeinen Verfassung nach einer fachlichen Beurteilung als erntereif klassifiziert sind. Grundsätzlich kann eine solche Ernte in der Kernzone 4 stets dann erfolgen, wenn diese aus forstwirtschaftlicher Sicht angezeigt ist. Wenn jedoch sowohl die äußere Randzone 5a als auch die innere Randzone 5b geerntet werden, kann dann auch geprüft werden, ob einzelne Bäume der Kernzone 4 direkt mitgeerntet werden können. Selbst wenn einzelne Bäume dann ihr optimales Alter noch nicht ganz erreicht haben, können sich durch die leichtere Zugänglichkeit Vorteile ergeben. Nichtsdestotrotz bleibt der Dauerwald in der Kernzone 4 jedoch auch dann als Gesamtheit noch erhalten.
  • In der Randzone 5 also auch bei der exemplarisch dargestellten Aufteilung in äußere Randzone 5a und Randzone 5b können stockausschlagende Baumarten eingesetzt werden. Nach einer Baumernte kann dann aufgrund des Stockausschlages auf eine erneute Pflanzung verzichtet werden. Lediglich wenn einzelne Bäume geschädigt sind, so können diese ersetzt werden. Durch stockausschlagenden Baumarten wird nicht nur der Aufwand für eine Neubepflanzung vermieden. Zusätzlich werden auch Belastungen des Waldbodens und eine Beschädigung der Gründecke vermieden.
  • Während in der Kernzone 4 ein Mischwald bereitgestellt wird, können in der Randzone 5, das heißt in dem Ausführungsbeispiel in der äußeren Randzone 5a einerseits sowie der inneren Randzone 5b andererseits jeweils nur eine Baumart vorgesehen sein. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel beschränken sich dann diese Bäume der äußeren Randzone 5a und der inneren Randzone 5b jeweils auf genau eine um die Kernzone 4 herumlaufende Baumreihe.
  • In der 2 ist ein größerer Bereich des Forstsystems dargestellt, wobei die Rückegassen 1 zwischen zwei Forstwegen 2 verlaufen und zu diesen in etwa in einem rechten Winkel angeordnet sind. Es wird deutlich, dass die Länge der Kernzone 4 sowie der Randzone 5 entlang der Rückegassen 1 deutlich größer ist als die Breite, welche beispielsweise durch den Mittenabstand M definiert wird. Die Rückegassen erstrecken sich üblicherweise über zumindest 100 m.
  • Die 1 und 2 erläutern die Erfindung anhand einer zwischen zwei Forstwegen 2 und zwei Rückergassen 1 gebildeten Parzelle, welche wie zuvor beschrieben die Kernzone 4 und die Randzone 5 aufweist. Bei einem entsprechend großen Forstsystem sind auch weitere Parzellen vorhanden, welche vorzugsweise ebenfalls im Sinne der Erfindung ausgeführt sind. Bezogen auf die verschiedenen Parzellen kann der Baumbesatz der Randzone entweder gleich oder unterschiedlich ausgeführt sein. Bei einer unterschiedlichen Ausführung der Randzonen können weitere Umtriebszeiten berücksichtigt werden, wobei auch insgesamt eine größere Vielfalt an Baumarten möglich ist, selbst wenn bezogen auf einzelne Baumreihen nur eine Baumart eingebracht wurde. Bei einer größere Anzahl an unterschiedlichen Baumarten wird insgesamt auch das Risiko reduziert, wenn ein der Baumarten aufgrund klimatischer Einflüsse, Schädlingsbefall oder sonstiger Einwirkungen nicht den erwünschten Ertrag generiert.
  • Gemäß der 1 und 2 ist die Kernzone 4 auch in Richtung der Forstwege 2 von der Randzone 5 mit der äußeren Randzone 5a und der inneren Randzone 5b umgeben.
  • Die 3 zeigt in diesem Zusammenhang eine alternative Ausgestaltung, bei der stattdessen die verschiedenen Zonen zwischen den Forstwegen 2 als durchgängige Streifen ausgeführt sind. Die Kernzone 4 erstreckt sich somit auch bis zu dem Forstweg 2. Eine solche Ausgestaltung kann beispielsweise von Vorteil sein, um die Zugänglichkeit der Kernzone 4 ausgehend von dem Forstweg 2 zu erleichtern.
  • Schließlich zeigt die 4 eine weitere Variante, wobei die Kernzone 4 und die Randzone 5 in einem Abstand zu dem Forstweg 2 enden, wobei dann entlang des Forstweges eine weitere Zone 6 gebildet ist. Diese Zone 6 ist von dem Forstweg 2 leicht zu erreichen, wobei hier auch weitere Baumarten berücksichtigt sein können. Neben üblichen Bäumen kommt ein anderer Bewuchs in Betracht. Denkbar ist beispielsweise auch eine dem Standort entsprechende, artenreiche „Ökozone“ zur Erhöhung der Naturnähe und der Biodiversität (z.B. Magerrasengesellschaften).
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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    • DE 2030186 A [0052]
    • DE 69025519 T2 [0052]
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    • EP 2680685 B1 [0052]
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Claims (12)

  1. Forstsystem mit einer Vielzahl von Rückegassen (1), wobei zwischen zwei benachbarten und einen Mittenabstand (M) zwischen 15 m und 50 m aufweisenden Rückegassen (1) eine von den Rückegassen (1) beabstandete Kernzone (4) sowie eine an die Rückegassen (1) anschließende und die Kernzone (4) umgebende Randzone (5) angeordnet sind, wobei die Kernzone (4) einen Besatz mit Bäumen einer ersten Gruppe von Baumarten und eine Breite (K) zwischen 8 m und 32 m aufweist und wobei die Randzone (5) einen Besatz mit Bäumen einer gegenüber der ersten Gruppe von Baumarten disjunkten zweiten Gruppe von Baumarten und auf beiden Seiten der Kernzone (4) jeweils eine Breite (R) zwischen 4 m und 16 m aufweist.
  2. Forstsystem nach Anspruch 1, wobei sich die Randzone (5) in eine an eine jeweils zugeordnete Rückegasse (1) anschließende äußere Randzone (5a) und eine an die Kernzone (4) anschließende innere Randzone (5b) teil, wobei die äußere Randzone (5a) und die innere Randzone (5b) mit Bäumen unterschiedlicher Baumarten besetzt sind.
  3. Forstsystem nach Anspruch 2, wobei äußere Randzone (5a) mit Bäumen einer ersten Untergruppe der zweiten Gruppe und die innere Randzone mit Bäumen einer gegenüber der ersten Untergruppe disjunkten zweiten Untergruppe der zweiten Gruppe von Baumarten besetzt ist.
  4. Forstsystem nach Anspruch 3, wobei die erste Untergruppe Baumarten der Gattungen Populus spec., Paulowina spec., Crataegus monogyna, Rosa canina und Salix spec. umfasst.
  5. Forstsystem nach Anspruch 3 oder 4, wobei die zweite Untergruppe die Baumarten bzw. Baumarten der Gattungen Castanea sativa, Abies grandis, Pseudotsuga menziesii, Prunus spec., Juglans regia, Juglans nigra, Alnus glutinosa, Corylus colurna und Betula pendula umfasst.
  6. Forstsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Randzone (5) mit stockausschlagenden Baumarten besetzt ist.
  7. Forstsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Randzone (5) mit einer einzigen Baumart oder die äußere Randzone (5a) sowie die innere Randzone (5b) jeweils mit einer einzigen Bauart ausgeführt sind.
  8. Forstsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die erste Gruppe die Baumarten Acer platanoides, Tilia cordata, Quercus robur, Quercus petraea, Fagus sylvatica, Querus rubra, Carpinus betulus, Pinus sylvestris und Cedrus libani umfasst.
  9. Forstsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Kernzone (4) als Mischwald unterschiedliche Baumarten aufweist.
  10. Verfahren zur Bildung eines Forstsystems nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei a. eine befahrbare forstwirtschaftliche Fläche ohne Schlagabraum bereitgestellt wird, welche eine Vielzahl von Rückegassen (1) aufweist, wobei jeweils zwei benachbarte Rückegassen (1) einen Mittenabstand (M) zwischen 15 m und 50 m aufweisen; b. zwischen zwei benachbarten Rückegassen (1) in einer von den Rückegassen (1) beanstandete Kernzone (4) Bäume einer ersten Gruppe von Baumarten gepflanzt werden; und c. in einer an die Rückegassen (1) anschließende und die Kernzone (4) umgebende Randzone (5) Bäumen einer gegenüber der ersten Gruppe von Baumarten disjunkten zweiten Gruppe von Baumarten gepflanzt werden.
  11. Verfahren nach Anspruch 10, wobei vor dem Bepflanzen der Kernzone (4) und der Randzone (5) eine Gründecke eingebracht wird.
  12. Verfahren nach Anspruch 11, wobei zunächst eine Analyse des Bodens und/oder der Lage erfolgt, unterschiedliche ummantelte bzw. beschichtete Saaten bereitgestellt werden, anhand der Analyse eine Zusammenstellung mit Anteilen der unterschiedlichen Saaten festgestellt wird, gemäß der festgelegten Anteile eine Saatmischung gebildet wird und die Saatmischung auf der forstwirtschaftlichen Fläche ausgebracht wird.
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