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Die Erfindung betrifft einen Grubenübertritt zum Überqueren von Gleisgruben, die entlang ihrer oberen Längskanten durch parallele Schienen begrenzt sind, welcher Grubenübertritt sich zwischen den parallelen Schienen erstreckt und einen Rahmen (12) aufweist, der ein Rost trägt oder durch dieses gebildet wird oder Planken trägt, welcher Rahmen auf seinen den Schienen zugewandten und gegenüberliegenden Längsseiten jeweils wenigstens zwei Rollen aufweist, die in der Gebrauchslage auf dem Schienenfuß aufliegen und dort abrollen, welche Rollen geneigt zur vertikalen Längsebene der Schienen verlaufen derart, dass sie einen negativen Sturz bilden.
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Es ist notwendig, dass Eisenbahnzüge regelmäßig kontrolliert, gewartet und/oder repariert werden müssen. Hierfür muss auch die Unterseite eines Zuges in Augenschein genommen werden. Es ist bekannt, dass die Züge hierfür auf den Gleisen über Gruben fahren, deren Länge der Länge des Zuges entspricht. Für die Kontrolle nur einzelner Waggons braucht die Gruppe nicht besonders lang zu sein. Hier reicht eine Länge von etwa 30 m aus. Sofern jedoch ein ganzer Zug, beispielsweise der ICE der Deutschen Bahn, kontrolliert werden soll, muss die Grube über 400 m lang sein, damit ein Rangieren während der Kontrolle nicht erforderlich ist.
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Während der Zug über der Grube steht, ist ein Überqueren derselben nicht möglich. Im Leerstand hingegen ist man geneigt, die Abkürzung über die Grube zu nehmen, um nicht einen relativ weiten Umweg nehmen zu müssen. Die normale Spurweite in Deutschland beträgt 1,435 m, so dass eine Überquerung jedoch nicht ohne weiteres möglich ist.
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Es ist grundsätzlich möglich, einen Grubenübertritt als Platte auszubilden, die länger als der Schienenabstand ist. Dann braucht die Platte nur über die Gleise gelegt zu werden, und ein einfacher Übergang der Grube ist möglich.
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Eine solche Platte stört jedoch einen Zug bei der Einfahrt. Sie muss daher stets nach Gebrauch entfernt werden. Dies kann vergessen werden, so dass Beschädigungen am Zug, an der Platte oder aber auch Verletzungen von umstehenden Personen nicht auszuschließen sind, falls ein Zug auf eine solche Platte auffährt. Die Platte muss daher stets hingelegt und wieder entfernt werden mit dem Ergebnis, dass sie aus Bequemlichkeit nicht verwendet wird.
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Die
DE 1 929 715 U beschreibt einen verfahrbaren Grubenübertritt der eingangs geschilderten Art. Die Anordnung von federnden Rollen ist jedoch relativ aufwändig. Aus der
DE 2 105 694 A ist es bekannt, geneigte Rollen auf den Schienenfüßen laufen zu lassen. Die
DE 20 2004 011 076 U1 beschreibt eine Arbeitsbühne, die seitlich neben einem Waggon verfahrbar ist und diesen überspannt. Die
US 5,204,263 A betrifft eine zwischen zwei Schienen verschiebbare Grubenabdeckung.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Grubenübertritt für die eingangs geschilderten Gruben so auszubilden, dass er zum einen leicht handhabbar und zum anderen leicht bewegbar ist.
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Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, dass die Rollen geneigt zur vertikalen Längsebene der Schienen verlaufen derart, dass sie einen negativen Sturz bilden, dass die Achsen der Rollen an Winkelblechen gelagert sind, die mit einem Schenkel am Rahmen befestigt sind, und deren freie Schenkel die Achse halten, und dass eine Rolle zwischen zwei Winkelblechen verläuft, von denen eines federnd am Rahmen befestigt ist, damit es bei Belastung des Grubenübertritts gegen die Rolle drückt, um eine Drehung derselben zu verhindern. Mit einem solchen verfahrbaren Grubenübertritt ist es möglich, diesen an jeder gewünschten Stelle der Grube zu platzieren. Die Rollen erlauben ein einfaches Verschieben entlang der Grube. Die Lagerung der Rollen zwischen den Winkelblechen hat den Vorteil, dass der Grubenübertritt stets verschiebbar ist und nur bei Belastung festgelegt wird. Die Handhabung wird dadurch wesentlich erleichtert. Der Rahmen kann zudem aus einer einfachen Schweißkonstruktion bestehen, die zudem sehr robust ist.
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Die Erfindung nutzt hierbei aus, dass der Schienenfuß einer Schiene stets eine gerade oder nahezu gerade Oberfläche im Bereich des Übergangs zwischen Schienenhals und Schienenfuß aufweist, auf dem die Rollen aufliegen und abrollen können. Diese Oberfläche verläuft zudem entlang des gesamten Gleises und besitzt standardisierte Maße und Neigungswinkel, so dass die Rollen und der damit ausgestattete Grubenübertritt stets die gleichen Maße aufweisen können.
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Diese freie Oberfläche des Schienenfußes verläuft bei den Vignolschienen in einem Winkel von etwa 20° zur Schienenfußunterseite und daher in einem Winkel von 20° zur Waagerechten. Es ist gemäß der Erfindung vorgesehen, dass die Rollen geneigt zur vertikalen Längsebene der Schienen verlaufen derart, dass sie einen negativen Sturz bilden. Der Neigungswinkel der Rollenachsen zur Horizontalen kann zwischen 15° und 25° und insbesondere zwischen 18° und 22° betragen. Damit ist es möglich, dass die häufig zylindrischen Rollen vollflächig auf dieser Oberfläche aufliegen.
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Insbesondere ist es dadurch in einfacher Weise möglich, dass, wenn die Breite des Rahmens kleiner ist als der Abstand der gegenüberliegenden Schienenköpfe, der Grubenübertritt nachträglich in das Gleis im Bereich der Grube eingelegt werden kann. Er braucht nur mit einer Längsseite in den Raum zwischen Schienenkopf und Schienenfuß eingelegt zu werden und anschließend nach unten geklappt zu werden. Dann ist der Abstand der Rollen so gewählt, dass sie in der horizontalen Gebrauchslage auf jeweils einer Oberfläche der Schienenfüße abrollen.
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Es ist günstig, wenn Arretiermittel vorhanden sind, um den Grubenübertritt relativ zum Gleis festzulegen. Dadurch wird ein seitliches Wegrutschen beim Betreten des Grubenübertritts verhindert. Das Arretiermittel kann beispielsweise mit einem Betätigungsgriff bedient werden, der bei arretiertem Grubenübertritt in Höhe des Rahmens verläuft, so dass er den einfahrenden Zug nicht behindert. Bei hochstehendem Betätigungsgriff ist die Arretierung gelöst und der Grubenübertritt kann mit dem Griff bewegt werden. Um ein versehentliches Hochstehen des Griffs kann vorgesehen werden, dass dieser sich aufgrund einer Federkraft stets in der heruntergeklappten Stellung befindet.
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Es ist aber auch möglich, dass die Rolle mit Spiel auf der Achse gelagert ist, damit sie bei Belastung des Grubenübertritts an ein Winkelblech anschlägt, um eine Drehung zu verhindern. Hierdurch wir der Grubenübertritt ebenfalls beim Begehen am Gleis festgelegt.
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Es kann aber auch zweckmäßig sein, wenn die Achse an einem Winkelblech in einem Langloch gelagert ist, in dem die Achse entgegen der Kraft einer Feder im unbelasteten Zustand des Grubenübertritts in der unteren Lage gehalten ist, in der das freie Ende des Schenkels des Winkelblechs keinen Kontakt zum Schienenfuß hat, und dass im belasteten Zustand des Grubenübertritts die Achse in die obere Lage gedrückt wird, in der der freie Schenkel in Kontakt mit dem Schienenfuß gelangt, um eine Bewegung des Grubenübertritts in Gleisrichtung zu verhindern. Auch hierdurch wird ein versehentliches Verschieben des Grubenübertritts beim Betreten verhindert.
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Der Vorteil der letztgenannten selbsthemmenden Möglichkeiten besteht darin, dass der Grubenübertritt im unbelasteten Zustand stets beweglich ist, so dass er bei Arbeiten unter dem Zug leicht verschoben werden kann.
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Für ein einfaches Bewegen des Grubenübertritts ist es zweckmäßig, wenn dieser beziehungsweise dessen Rahmen und dessen Anbauteile zumindest in der unbelasteten Gebrauchslage nicht in Kontakt mit der Schiene kommt. Dann kann der Gleisübertritt in der unbelasteten Gebrauchslage leicht verschoben werden.
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Weiterhin ist es besonders günstig, wenn die Höhe des Grubenüberritts in der unbelasteten Gebrauchslage so gewählt ist, dass die Trittfläche unterhalb der unteren Spurkranzkuppe eines Schienenrads verläuft. Insbesondere kann die Höhe so gewählt sein, dass die Trittfläche zumindest näherungsweise in Höhe des Übergangs zwischen Schienenkopf und Schienenhals verläuft. Dann kann der Gleisübertritt stets in der Grube verbleiben, da der Zug durch den Grubenüberritt in dessen Gebrauchslage nicht gestört wird.
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Dies kann auch dadurch erreicht werden, dass die Breite des Rahmens geringer ist als der Abstand zwischen den sich gegenüberliegenden Schienenköpfe derart, dass der Abstand der Längsseiten des Rahmens, an denen die Rollen angeordnet sind, zu den Schienenköpfen in der unbelasteten Gebrauchslage so bemessen ist, dass der Spurkranz eines Schienenrads zwischen Rahmen und Schiene passt. Dann kann der Zug einfahren, ohne den Grubenübertritt zu stören oder zu berühren.
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Der Grubenübertritt kann daher stets in der Grube in dessen Gebrauchslage verbleiben. Er kann dann bei Wartungsarbeiten auch als Ablagetisch für Werkzeug dienen. Es ist günstig, wenn entlang einer Grube mehrere derartige Grubenübertritte vorhanden sind, um Übergänge an mehreren Stellen der langen Grube zu schaffen.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der schematischen Zeichnung näher erläutert. Die einzige Figur zeigt einen Grubenübertritt in der Gebrauchslage zwischen zwei Schienen über einer Grube.
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Der in der Zeichnung dargestellte Grubenübertritt 11 weist einen Rahmen 12 auf, der sich zwischen zwei Schienen 13 eines Gleises erstreckt. Die Schienen 13 verlaufen entlang einer Grube 14 auf den diese begrenzenden Grubenmauern 15.
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Die dargestellten Schienen 13 sind als sogenannte Vignolschienen mit einem Schienenkopf 16, einem Schienenhals 17 und einem Schienenfuß 18 ausgebildet. Der Schienenfuß 18 weist auf seiner freien Oberfläche einen ebenen Oberflächenabschnitt 19 auf. Dieser Oberflächenabschnitt 19 verläuft einem Winkel von etwa 20° geneigt zur Schienenfußunterseite und steigt in Richtung des Schienenhalses 17 an. Insoweit ist die Ausbildung einer Schiene bekannt und bedarf daher keiner weiteren Erläuterung.
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Der Rahmen 12 des Grubenübertritts 11 ist mit wenigstens vier Rollen 20 ausgestattet, die auf dem Oberflächenabschnitt 19 abrollen. An jeder Längsseite des Rahmens 12 parallel zu den Schienen sind zwei Rollen 20 angeordnet, so dass der Grubenübertritt in der Gebrauchslage sicher aufliegt. Für ein gutes und reibungsarmes Abrollen verlaufen die Rollen in einem Winkel α zur Senkrechten 23, der der Größe des Neigungswinkels des ebenen Oberflächenabschnitts 19 zur Waagerechten entspricht und somit beispielsweise 20° beträgt. Damit verläuft die gerade Umfangsfläche der Rolle 20 parallel zu und auf dem Oberflächenabschnitt 19. Die Breite des Rahmens 12 und die Lage der Rollen sind entsprechend gewählt, so dass die Rollen 20 auf diesem Oberflächenabschnitt 19 abrollen.
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Im Einzelnen ist die Anordnung so getroffen, dass eine Rolle 20 zwischen zwei Winkelblechen 21, 22 gehalten ist, an denen die Drehachse 27 für die Rollen gelagert ist. Das obere Winkelblech 21 übergreift die Rolle 20, und der freie Schenkel 24 verläuft parallel zur Rollenflachseite zwischen der Rolle 20 und dem Schienenhals 17. Das untere Winkelblech 22 verläuft auf der dem Schienenhals 17 abgekehrten Flachseite der Rolle 20.
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Wie aus der Zeichnung ersichtlich, sind die Maße des Grubenübertritts so gewählt, dass der Rahmen 12 eine geringere Breite als der Schienenabstand aufweist. Die oberen Winkelbleche 21 verlaufen zudem mit einem seitlichen Abstand zum Schienenkopf 16, so dass der Grubenübertritt 11 leicht in das Gleis gehoben und wieder entfernt werden kann. Die Montage und Demontage sind daher sehr einfach durchzuführen.
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Weiterhin ist die Anordnung so getroffen, dass die Höhe und Lage des äußeren oberen Bereichs des Rahmens beziehungsweise des daran befestigten oberen Winkelblechs 21 den Schienenkopf 16 nicht überragt. Vielmehr verläuft er auf der Höhe des Übergangs zwischen Schienenkopf 16 und Schienenhals 17. Hierdurch wird erreicht, dass ein Zug über die Grube fahren kann, ohne dass der Grubenübertritt 11 entfernt zu werden braucht. Die Schienenräder beziehungsweise deren untere Spurkranzkuppe verlaufen in Höhe des Schienenkopfes und erstrecken sich bis etwa zu der Hälfte der Höhe des Schienenkopfes. Der Grubenübertritt wird somit nicht durch die Schienenräder berührt und somit nicht verschoben. Die Benutzung wird dadurch ebenfalls erleichtert.
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Für einen sicheren Gebrauch des Grubenübertritts 11 ist es zweckmäßig, wenn sich dieser bei Betreten nicht verschiebt. Dazu ist das untere Winkelblech 22 federnd und gelenkig am Rahmen 12 gehalten, so dass es sich beim Betreten des Grubenübertritts 11 verschwenkt und die Rolle 20 an ein Seite drückt. Dadurch wird die Rolle am Drehen gehindert, und der Grubenübertritt ist ortsfest gehalten. Ohne Last kann bewegt sich das Winkelblech 22 wieder in die Ausgangslage und die Rolle 20 kann sich frei drehen. Dann kann der Grubenübertritt 11 entlang der Grube bewegt werden.
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Damit der Grubenübertritt den einfahrenden Zug nicht behindert, ist vorgesehen, dass keine hochstehenden Bauteile vorhanden sind, die in Berührung mit dem Zug kommen könnten. Um einen sicheren Übergang zu schaffen ist weiterhin vorgesehen, dass der Rahmen 12 auf seiner Oberseite ein rutschsicheres Rost 25 trägt oder mit begehbaren Planken versehen ist. Häufig benötigt man zum Übergang nur einen Schritt auf dem Grubenübertritt, so dass diese Maßnahme ausreicht, um einen sicheren Übergang zu gewährleisten. Die Länge des Grubenübertritts 11 beziehungsweise dessen obere Trittfläche 26 in Schienenlängsrichtung senkrecht zur Zeichenebene kann beispielsweise 50 cm bis 90 cm betragen, damit ein sicheres Auftreten möglich ist.