-
Die Erfindung betrifft ein Befestigungssystem für großflächige Dacheindeckungen oder Wandverkleidungen aus Metall zur Befestigung von nebeneinander anordenbaren flächigen Dachelementen, Blechplatten oder Blechbahnen auf Dach- oder Wandunterkonstruktionen, wobei die Dachelemente, Blechplatten oder Blechbahnen flächig eben, gewellt oder profiliert ausgebildet sein können.
-
Bei verlegten, nebeneinander liegenden Blechbahnen oder großflächigen, geblechten Dachplatten für Dacheindeckungen oder Wandverkleidungen sollte einerseits auf die Dachhaut durchdringende Befestigungsmittel verzichtet werden aber andererseits besteht die Gefahr, dass durch Sogwirkungen von starken Windböen oder orkanartigen Stürmen eine sichere Befestigung der Dachhaut auf den sich darunter befinden Tragunterkonstruktionen erforderlich ist. Die einzelnen benachbarten Dachbleche müssen aber eine lückenlose Überdeckung von teilweise sehr großen, verschieden geneigten und unterschiedlich gewölbten Dach oder Wandflächen ermöglichen. Bei bestimmten Dachformen kann sich allein durch die Wölbung diese Sogwirkung in einzelnen Bereichen zusätzlich verstärken. Das Wechselspiel zwischen positiver und negativer Windlast und Temperaturschwankungen bringen zusätzliche Belastungen ein. Die Anforderungen an die Dachbefestigung sind die Wirkungen von positiven Windlasten (Druckkräfte), negative Windlasten (Zugkräfte), Ausdehnungen bei Erwärmung und Zusammenziehung bei Abkühlung (Schiebe und Scherkräfte) zu beherrschen und trotzdem die Dichtigkeit zu gewährleisten. Es hat sich deshalb eine Konstruktions- und Verlegeweise durchgesetzt, bei der die einzelnen Blechbahnen oder Blechplatten entlang von voneinander beabstandeten Längsrippen auf der Dachhaut der Dach- oder Wandunterkonstruktion gehalten werden. Es sind eine Reihe von unterschiedlichen Dachbefestigungen bekannt, bei denen aus Sicherheitsgründen Befestigungsmittel eingesetzt werden, welche an verschiedenen Stellen, voneinander beabstandet, die Dachhaut durchdringen, was früher oder später immer zu Dichtigkeitsproblemen solcherart Dach- oder Wandeindeckungen führt. Dies ist deshalb für viele Dächer und Wandanordnungen ungeeignet und erfordert einen hohen Wartungsaufwand. Bevorzugt werden deshalb Dach- und Wandeindeckungen, welche ohne Dachdurchdringung auskommen. In der Regel werden deshalb zur Befestigung verschieden konstruierte, innen angeordnete Halter eingesetzt, welche die Dachhaut zuverlässig befestigen sollen. Diese sind je nach Bauweise in bestimmten Abständen voneinander angeordnet. Dabei übergreift eine Blechbahn die Nächste um die Dichtigkeit herstellen zu können.
-
Solch eine technische Lösung ist aus der
EP 0 530 483 A1 bekannt, bei der eine Dacheindeckung mittels nebeneinander liegend angeordneter profilierter Blechbahnen erfolgt, wobei jeweils auf einer Seite in ein und der selben Richtung eine danebenliegende Blechbahn entlang einer nach oben ausgebildeten Längsrippe die nächste Blechbahn übergreift. Die Blechbahnen werden durch unterschiedliche Biegefalze auf der Dachunterkonstruktion gehalten, welche in einen hakenförmigen Halter formschlüssig befestigt sind um eine ausreichende Befestigung zu gewährleisten. Allerdings bedingt diese Befestigungslösung unterschiedlich vorgeformte Blechbahnen. Zur Befestigung dient ein hakenförmiger Halter, der auf der Tragunterkonstruktion befestigt ist. Er ist mit der Unterkonstruktion, wie allgemein üblich, verschraubt. Der hakenförmige Halter kann dabei unterschiedlich geformt sein. Allerdings ist bei dieser Befestigungsart immer nur eine rein formschlüssige Befestigung der Blechbahnen mit dem innen liegenden verschraubt Halteelement möglich. Durch die vielfältigen einwirkenden Kräfte kann sich der Formschluss aber über längere Zeiträume betrachtet aufbiegen und die Festigkeit so gering werden, dass einzelne Blechbahnen bei Orkanen durchaus abgedeckt werden können.
-
In der
EP 204 123 B1 ist ein modulares System für eine Wandstruktur beschrieben, wo plattenförmige Fassadenstrukturen in ein Halteelement eingeklickt werden können und wobei an jedem Plattenelement links und rechts Flansche in einem bestimmten Winkel angeordnet sind, deren freie Enden umgebogen ausgebildet sind, so dass am Ende Ausformungen entstehen, welche in Einformungen eines Halteelements eingreifen. Das Halteelement ist mit der Unterkonstruktion verschraubt. Dieser Lösung haftet der Nachteil an, dass diese formschlüssige Verbindung nur bedingt hohen negativen Windlasten widerstehen kann und des Weiteren ist diese Fassadenstruktur nicht wasserdicht.
-
In der
DE 199 41 510 A1 ist eine andere aus nebeneinander liegenden Blechbahnen bestehende Dacheindeckung beschrieben, welche beidseitig in der Zusammenbauweise über sich ausbildende Längsrippen miteinander verbunden und darüber auch abgedichtet sind. Zur Befestigung sind sogenannte Haltestreifen auf der Dachunterkonstruktion verschraubt. Links und rechts an der Halteleiste sind hochragende Haken angeordnet, deren Kopfteile nach einer Seite hakenförmig umgebogen ausgeformt sind. Die Blechbahnen besitzen links und rechts rechtwinklig hochragende Längsrippen. Eine Seite der Blechbahn untergreift den Haken, während die andere Seite das Kopfteil in und die untergreifende Längsrippe ebenfalls hakenförmig umgreift und darüber auch der Formschluss hergestellt wird. Nachteilig ist auch hier die rein formschlüssige Verbindung, welche längerfristig nicht von Dauer ist und zudem eine nicht sichere hochbelastbare Befestigung darstellt.
-
In einer anderen Dachbefestigung nach der
US 2009/0094921 A1 ist ebenfalls ein Befestigungssystem beschrieben, bei dem die Befestigung über hochragende Längsrippen mit der Dachunterkonstruktion erfolgt, indem die Enden der hochragenden Blechschenkel benachbarter sogenannter Pfannen sich gegenseitig umgreifen und ein Stehfalz ausgebildet ist. Damit sich diese formschlüssige Verbindung nicht bei Belastungen aufweitet, sind Clips befestigt, welche eine Art Klammerwirkung ausüben. Problematisch ist es hierbei, dass diese Art eines Befestigungssystems die Pfannen (Blechbahnen) nicht ausreichen stabilisiert und festlegt, weil diese nur am oberen Ende der Stehfalze fixiert sind und sich die Pfannen deshalb bei den vielfältig einwirkenden Kräften leicht verbiegen können. Hierbei kann sich die Dachhaut teilweise erheblich verformen.
-
Aufgabe der Erfindung ist es ein Befestigungssystem für großflächige Dacheindeckungen oder Wandverkleidungen aus Metall zur Befestigung von nebeneinander anordenbaren flächigen Dachelementen, Blechplatten oder Blechbahnen auf Dach- oder Wandunterkonstruktionen zu schaffen, welches konstruktiv einfach aufgebaut, aus wenigen Teilen besteht, schnell montierbar ist und welches für hohe negative Windlasten geeignet ist.
-
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des ersten Patentanspruchs gelöst. Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der weiteren rückbezüglichen Unteransprüche. Das erfindungsgemäße Befestigungssystem für großflächige Dacheindeckungen oder Wandverkleidungen aus Metall ist zur Befestigung von zwei oder beliebig vielen nebeneinander anordenbaren flächigen Dachelementen, Blechplatten oder Blechbahnen auf Dach- oder Wandunterkonstruktionen geeignet, wobei die Dachelemente, Blechplatten oder Blechbahnen 1 verschieden, wie flächig eben, oder gewellt oder profiliert ausgebildet sein können. Die Befestigung erfolgt innerhalb hochragender Längsrippen 2, welche durch an den Seiten hochstehende Blechschenkel 11 ausgebildet sind. Diese Blechschenkel 11 sind bevorzugt rechtwinklig abgebogen, es sind aber auch andere Winkel (stumpf- oder spitzwinklig) denkbar. Die Längstrippen 2 können dabei parallel oder schräg zueinander auf der Eindeckung verlaufenen und sind über die Dacheindeckung oder Wandverkleidung verteilt ausgebildet. Erfindungsgemäß sind auf der Dach- oder Wandunterkonstruktion innerhalb der hochragenden Längsrippen 2 längs durchgehend oder nur Stellenweise (dann als Basiselemente bezeichnet) verlaufende T-förmige Basisleisten 3 angeordnet und befestigt. Der waagerechte breite Schenkel der T-förmigen Basisleisten 3 (oder Basiselemente), als Fußschenkel 5 bezeichnet, kann nach unten oder oben angeordnet sein. In der T-förmigen Basisleiste 3 sind im senkrechten Schenkel der T-förmigen Basisleiste 3, als Mittelschenkel 4 bezeichnet, bis in die Fußschenkel 5 reichend, links und rechts Einformungen 6 ausgebildet. In diese Einformungen 6 greifen speziell ausgebildete Ausformungen 13 der seitlichen Blechschenkel 11 der Dachelemente, Blechplatten oder Blechbahnen 1 ein. Diese vorgeformten Ausformungen 13 ergeben einen Formschluss im Zusammenhang mit dem am bzw. auf dem Mittelschenkel 4 anordenbaren Pressplatten 9. Die Pressplatten 9 sind in der Regel mehrfach voneinander in bestimmten Abständen angeordnet, Es ist aber auch möglich diese als durchgehende leistenartige Pressplatten 9 auszubilden. Die Pressplatten 9 sind in geeigneter Art und Weise mit dem Basisleistenkopf 7 formschlüssig oder beispielsweise verschraubt befestigt. Es ist aber auch für bestimmte Dacheindeckungen eine stoffschlüssige Verbindung möglich. Die Pressplatten 9 sind so geformt, dass die Pressplatten 9 die Ausformungen 13 der Blechschenkel 11 der nebeneinander liegenden Dachelemente, Blechplatten oder Blechbahnen 1 übergreifen. Dadurch entsteht eine haltbare formschlüssige Verbindung mittels T-förmiger Basisleiste 3 (oder wenn stückweise verteilt angeordnet, als Basiselement bezeichenbar), Mittelschenkel 4 und Pressplatte 9. An den oberen Enden der nach oben ragenden seitlichen Blechschenkel 11, wird nach oben hin die gesamte Längsrippe mit einem Abdeckstreifen 12 verschlossen ausgebildet.
-
Eine besonders gute haltbare, dauerhafte, formschlüssige Verbindung zwischen den Dachelementen, Blechplatten oder Blechbahnen 1 und der T-förmigen Basisleiste bzw. dem T-förmigen Basiselement 3 mit deren Mittelschenkel 4 und Fußschenkeln 5 beim Befestigungssystem für großflächige Dacheindeckungen oder Wandverkleidungen wird erreicht, wenn die Maße und Formen der Ausformungen 13 in den Blechschenkeln 11 mit den Maßen und Formen der Einformungen 6 im Mittelschenkel 4 und in den Fußschenkeln 5 korrespondieren. Die Maße und Formen der Pressplatten 9 sind ebenfalls vorzugsweise auf die Maße und Formen der Ausformungen 13 abgestimmt.
-
Von erheblichem Vorteil ist es, wenn beim Befestigungssystem für großflächige Dacheindeckungen oder Wandverkleidungen die beiden Einformungen 6 im Mittelschenkel 4 und in die Fußschenkel 5 symmetrisch ausgebildet sind. Dann können die Dachelemente, Blechplatten oder Blechbahnen 1 mit den hochstehend vorgefertigten Ausformungen 13 und den Blechschenkeln 11 links und rechts identisch (ebenfalls symmetrisch) ausgeformt werden. Das bringt erhebliche Zeit und Kostenvorteile bereits bei deren Herstellung der vorgeformten Dachelemente, Blechplatten oder Blechbahnen 1. Außerdem ist dann die Einbaulage nicht vorgegeben, was wiederum Vorteile bei der Dach- oder der Wandmontage vor Ort mit sich bringt.
-
Beim Befestigungssystem für großflächige Dacheindeckungen oder Wandverkleidungen können vorteilhafterweise verschieden Formen der Einformungen 6 und zugehörigen Ausformungen 13 verwendet werden. So können die beiden Einformungen 6 im Mittelschenkel 4 und in die Fußschenkel 5 unter Einbeziehung der Form der Pressplatte 9 im Druckbereich im Querschnitt schwalbenschwanzförmig oder ovalförmig oder rund ausgebildet sein.
-
In einfacher Art und Weise kann die Sicherheit gegen negative Windlasten erblich verbessert werden, wenn beim Befestigungssystem für großflächige Dacheindeckungen oder Wandverkleidungen zusätzlich in den Ausformungen 13 der Blechschenkel 11 Verstärkungsstangen 14 angeordnet sind. Diese Verstärkungsstangen 14 werden seitlich in die Ausformungen 13 eingeschoben oder bereits vorher eingelegt. Bevorzugt sind die Querschnitte der Verstärkungsstangen 14 auf die Querschnitte der Ausformungen 13 abgestimmt. Dadurch wird verhindert, dass sich die doch relativ dünnwandigen geblechten Dachelemente, Blechplatten oder Blechbahnen 1 im Laufe der Zeit durch die einwirkenden Kräfte verformen und der Formschluss verloren gehen kann. Es ist aber auch denkbar, dass die Querschnitte voneinander abweichen. So sind beispielsweise auch dreikantige oder vierkantige Querschnitte der Verstärkungsstangen 14 denkbar. Durch die Verstärkungsstangen entsteht eine kraftschlüssige Verbindung die sich selbsttätig nicht von allein lösen kann. Des Weiteren haben die Verstärkungsstangen 14 die Wirkung, dass sich die Stabilität des gesamten Daches zwischen den Längsrippen 2 erheblich verbessert. Es kommt in der gesamten Dachhaut kaum noch zu irgendwelchen Verformungen. Die Dachhaut wird praktisch unmittelbar über der Dach- oder Wandunterkonstruktion mechanisch verfestigt und verspannt und behält dauerhaft ihre Lage und Form bezogen auf die Dachunterkonstruktion, da die formschlüssige Verbindung nicht aufgebogen werden kann.
-
An sichersten und stabilsten ist die formschlüssige Verbindung beim erfindungsgemäßen Befestigungssystem für großflächige Dacheindeckungen oder Wandverkleidungen, wenn die Maße und die Querschnittsform der Verstärkungsstangen 14 genau auf die Maße und Querschnittsform der Ausformungen 13 der Blechschenkel 11 und auch auf die Querschnittsform der Einformungen 6 abgestimmt sind.
-
Anstelle einer formschlüssigen Verbindung der Pressplatten 9 mit dem Basisleistenkopf 7 beim Befestigungssystem für großflächige Dacheindeckungen oder Wandverkleidungen können die am oder auf dem Mittelschenkel 4 befestigten Pressplatten 9 in geeigneten Abständen auch kraftschlüssig mit dem Basisleistenkopf 7 mittels Kopfschrauben 10, welche je nach Belastung in bestimmten Abständen eingebracht sind, verschraubt befestigt sein.
-
Aus Festigkeitsgründen können beim Befestigungssystem für großflächige Dacheindeckungen oder Wandverkleidungen die T-förmigen Basisleisten 3 bzw. die T-förmigen Basiselemente 3 wechselseitig oder paarweise mit der Dach- oder Wandunterkonstruktion mittels entsprechend dimensionierter Basischrauben 8 befestigt sein.
-
Von Vorteil ist es, wenn beim Befestigungssystem für großflächige Dacheindeckungen oder Wandverkleidungen die T-förmigen Basisleisten 3 und/oder die Pressplatten 9 als Profilschienen ausgebildet sind. Die T-förmige Basisleiste 3 oder auch die Pressplatten 9 können je nach Bedarf abschnittsweise mit Zwischenraum oder auch über die gesamte Dachausdehnung durchgehend, d. h. sich ohne Lücke erstreckend, aus Festigkeits- und Stabilitätsgründen angeordnet sein.
-
Zur sicheren Abdichtung gegen Witterungseinflüsse, insbesondere gegen jegliche Feuchtigkeit sind beim Befestigungssystem für großflächige Dacheindeckungen oder Wandverkleidungen oben auf den Längsrippen 2 durchgehend Abdeckstreifen 12 mit den Blechschenkeln 11 mittels einer formschlüssigen Falzverbindung verbunden.
-
Für bestimmte breitere Längsrippenausbildungen können beim erfindungsgemäßen Befestigungssystem für großflächige Dacheindeckungen oder Wandverkleidungen die T-förmigen Basisleisten 3 oder T-förmigen Basiselemente 3 mit der Pressplatten 9 in ihrer Lage vertauscht angeordnet sein und mittels zentralen durchgehenden Befestigungsschrauben 15 mit der Dach- oder Wandunterkonstruktion befestigt sein.
-
Je nach Bauweise und Material der jeweiligen Dacheindeckung können beim Befestigungssystem für großflächige Dacheindeckungen oder Wandverkleidungen die Verstärkungstangen 14 wahlweise aus Edelstahl, Aluminium oder auch aus verschiedenen Kunststoffen bis hin aus Gummimaterialien oder Gewebeverbünden bestehen.
-
Es kann auch sinnvoll sein, wenn die zusätzlichen Verstärkungsstangen 14 beim Befestigungssystem für großflächige Dacheindeckungen oder Wandverkleidungen aus unterschiedlichen Materialien ausgebildet sind. Zum Beispiel kann eine Kunststoffummantelung unterschiedliche Ausdehnungen und Reibungen zwischen Verstärkungsstangen 14 aus Metall und Dacheindeckungsblech ausgleichen.
-
Um ein Herausrutschen der Verstärkungsstangen 14 aus den Ausformungen 13 vor allem bei steilen großflächigen Dacheindeckungen oder senkrechten Wandverkleidungen bei dem Befestigungssystem zu verhindern, können die Verstärkungsstangen 14 mit linearen, schraubenförmigen oder punktuell angeordneten Erhebungen 17 ausgebildet sein. Dies bewirkt ein Einkrallen in die Oberfläche innerhalb der Ausformungen des jeweiligen Dachmaterials.
-
Es ist auch möglich beim Befestigungssystem für großflächige Dacheindeckungen oder Wandverkleidungen anstelle der eingelegten Verstärkungstangen 14 durchgehende Seile in die Ausformungen 13 einzuziehen. Diese durchgehenden Seile können bei Bedarf jeweils an den Enden verspannt werden und die gesamte Dachhaut kann somit gesondert mit der Dach- oder Wandkonstruktion verzurrt ausgebildet und fixiert werden. Des Weiteren können auch Seile unter Spannung (gedehnt) eingezogen werden, wobei sich bei solcherart Seilen nach dem Entspannen der Querschnitt wieder vergrößert und die Ausformung 6 räumlich voll ausgefüllt ist. Hier eignen sich sowohl Stahl- als auch andere dauerhaft witterungsbeständige Seilausführungen. So können z. B. die Seile aus Kunststoffen oder Kohlefasern bestehen, wobei diese auch zusätzlich mit aushärtbaren Kunstharzimprägnierungen getränkt sein können.
-
Das erfindungsgemäße Befestigungssystem für großflächige Dacheindeckungen oder Wandverkleidungen aus Metall mittels hochragender Längsrippen 2 gewährleistet eine sichere, stabile, sturmfeste Befestigung von nebeneinander anordenbaren flächigen Dachelementen, Blechplatten oder Blechbahnen 1, sowohl auf Dächern verschiedenster Neigung und Wölbung als auch auf geneigten, senkrechten oder überhängenden Wandkonstruktionen und ist zudem absolut dicht gegen jeglichen Klimaeinflüsse. Es besteht aus wenigen konstruktiv verschiedenen Einzelelementen, ist kostensparend, schnell montierbar und ist für sehr hohe negative Windlasten ausgelegbar. Zudem werden die verschiedenen bei großen Eindeckungen nicht unerheblichen Zug und Scherkräfte hervorgerufen beispielsweise durch Temperaturausdehnungen zuverlässig ohne Schaden ausgeglichen.
-
Die Erfindung soll nachstehend in einem Ausführungsbeispiel an Hand der 1 bis 4 näher erläutert werden.
- 1 zeigt den Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes Befestigungssystem innerhalb einer Längsrippe 2 mit paarweiser Verschraubung der T-förmigen Basisleiste 3 auf einer Dach- oder Wandunterkonstruktion (nicht gezeichnet)
- 2 zeigt ein Befestigungssystem mit eingeschobenen Verstärkungsstangen 14
- 3 zeigt ein Befestigungssystem mit Verschraubung der Pressplatte 9 mit einem speziell ausgebildeten Basiselementkopf 7
- 4 zeigt eine breite vertauschte Ausführung mit durchgängig verschraubten und oben angeordneter T-förmiger Basisleiste 3 und Sicherung mittels paarweise eingeschobenen Verstärkungsstangen 14 und darauf angeordneten Erhebungen 17
-
In der 1 ist der Querschnitt durch eine bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Befestigungssystems innerhalb einer Längsrippe 2 mit symmetrischer paarweiser Verschraubung mittels zweier Basisschrauben 8 der T-förmigen Basisleiste 3 auf einer zeichnerisch nicht dargestellten Dach- oder Wandunterkonstruktion abgebildet. Der Basisleistenkopf 7 als Abschluss des Mittelschenkels 4 der T-förmigen Basisleiste 3 ist komplementär zu einer Verbindungsaussparung mit T-förmiger Hinterschneidung in der Pressplatte 9, ebenfalls T-förmig ausgebildet. Dabei ist die T-förmige Basisleiste 3 mit ihrem breiten oberen Balken nach unten auf der Dach- oder Wandunterkonstruktion aufgeschraubt. Der breite obere Balken bildet den linken und rechten Fußschenkel 5, welche nahezu halbkreisförmig eingeformt sind. Der Mittelschenkel 4 ist gerade ausgeführt und der Basisleistenkopf 7 ist T-förmig ausgebildet. Anstelle der T-förmigen Verbindungslösung zwischen Basisleistenkopf 7 und Pressplatte 9 könnte beispielsweise auch eine Schwalbenschwanzverbindung ausgeführt sein. Dies hat Vorteile bei der Montage, da die Pressplatte 9 seitlich über den Basisleistenkopf 7 aufgeschoben wird. In der Pressplatte 9 sind ebenfalls links und rechts der Verbindungsaussparung nach unten hin nahezu halbkreisförmige Einformungen ausgebildet Auf diese Art und Weise entsteht eine nahezu ovale Einformung 6. Nachdem die T-förmigen Basisleisten 3 mittels der Basisschrauben 8 auf der Dach- oder Wandunterkonstruktion befestigt worden sind, werden die zwei vorgeformten Dachelemente, Blechplatten oder Blechbahnen 1 links und rechts in die T-förmigen Basisleisten 3 eingelegt Die Dachelemente, Blechplatten oder Blechbahnen 1 sind mit nahezu ovalen Ausformungen 13 versehen, welche hier im Anschluss an eine zweifache Abwinkelung ausgebildet sind. Dies ist von Vorteil, damit die beiden flächigen Teile der linken und rechten Dachelemente, Blechplatten oder Blechbahnen 1 möglichst vollflächig auf der Dach- oder Wandunterkonstruktion aufliegen können.
-
In der Regel sind das Balken-, Träger- oder Strebenkonstruktionen, da solcherart Dacheindeckungen nicht auf vollflächigen Unterkonstruktionen verlegt werden. Die Form und Lage der Ausformungen 13 korrespondiert in ihren Maßen und im Querschnitt mit den Maßen und Querschnitt der Einformungen 6. Die Dachelemente, Blechplatten oder Blechbahnen 1 gehen an den Seiten nach oben hin in rechtwinklig hochstehende Blechschenkel 11 über. Sind die Dachelemente, Blechplatten oder Blechbahnen 1 in die T-förmigen Basisleisten 3 bzw. Basiselemente eingelegt werden von der Seite her die Pressplatten 9 in geeigneter Art und Weise aufgeschoben. Sind die Dachelemente, Blechplatten oder Blechbahnen 1 nun innerhalb der Längsrippen 2 festgelegt, wird abschließend oben am oberen Ende der Blechschenkel 11 ein durchgehender Abdeckstreifen 12 mittels falzen montiert. Dies erfolgt maschinell mit einer geeigneten Falzmaschine. Damit ist die Längsrippe 2 klimasicher verschlossen und eine dauerhafte mechanisch sichere Befestigung auf der Dach- oder Wandunterkonstruktion hergestellt.
-
In der 2 ist, wie bereits in 1 vorstehend beschrieben, eine gleichartige Ausführung eines Befestigungssystems für großflächige Dacheindeckungen oder Wandverkleidungen aus Metall gezeigt. Allerdings sind nun in die Ausformungen 6 zusätzlich links und rechts Verstärkungstangen 14 eingelegt oder eingeschoben. Es kann für bestimmte Ausführungen der Dacheindeckung ausreichend sein, dass nur auf einer Seite eine Verstärkungsstange 14 eingelegt oder eingeschoben ist. Diese Verstärkungsstangen 14 sind hier nahezu oval ausgeführt und korrespondieren in ihrem Maß und im Querschnitt mit den Ausformungen 13 der Dachelemente, Blechplatten oder Blechbahnen 1. Dadurch wird die Festigkeit der Konstruktion erheblich verbessert. Je nach Dimensionierung der Verstärkungsstangen 14 kann die mechanische Stabilität unten in Bereich der stabilen Dach- oder Wandunterkonstruktion beliebig eingestellt werden, indem entsprechend größere oder kleiner Querschnitte vorher eingelegt oder später eingeschoben werden. Somit wird Sicherheit gegen negative Windlasten erblich verbessert. Bevorzugt sind die Querschnitte der Verstärkungsstangen auf die Querschnitte der Ausformungen 13 abgestimmt. Dadurch wird verhindert, dass sich die doch relativ dünnwandigen geblechten Dachelemente, Blechplatten oder Blechbahnen im Laufe der Zeit durch die einwirkenden Kräfte verformen und der Formschluss verloren gehen kann. Durch die Verstärkungsstangen 14 entsteht eine kraftschlüssige dauerhafte Verbindung unmittelbar im Bereich der flächigen Dachhaut (Dachpfanne).
-
3 zeigt ein Befestigungssystem für großflächige Dacheindeckungen oder Wandverkleidungen aus Metall zur Befestigung von nebeneinander anordenbaren flächigen Dachelementen, Blechplatten oder Blechbahnen 1 in einer Ausführung mit Verschraubung der Pressplatte 9 mit einem speziell zur Verschraubung ausgebildeten Basiselementkopf 7. Alle anderen konstruktiven Details entsprechen der bereits unter 1 beschriebenen technischen Ausführung. Der Basisleistenkopf 7 ist hier speziell verstärkt und vergrößert ausgebildet und Innen ist ein Hohlraum angeordnet, so dass die Pressplatten 9, wie hier beispielsweise einfach mit einer selbstschneidenden Kopfschraube 10 über den Mittelschenkel 4 mit der T-förmigen Basisleiste 3 verbunden sind. Diese Basisleiste ist wiederum mit zwei paarweise selbstschneidenden Basischrauben 8 in der nicht gezeichneten Dach- oder Wandunterkonstruktion befestigt. Diese vorteilhafte Ausführung lässt sich schneller vor Ort montieren, da die Pressplatten 9 nicht von der Seite eingeschoben werden müssen, sondern von Oben aufgesetzt und verschraubt werden können.
-
In der 4 ist eine breitere Ausführung eines Befestigungssystems für großflächige Dacheindeckungen oder Wandverkleidungen gezeigt. Dabei ist die T-förmige Basisleiste 3 und die Pressplatte 9, gegenüber den bisher beschriebenen Anordnungen vertauscht angeordnet, d. h. die Pressplatte 9 ist direkt unten auf der Dach- oder Wandunterkonstruktion positioniert angeordnet, Dann werden die vorgeformten Dachelemente, Blechplatten oder Blechbahnen 1 mit bereits vorher eingelegten Verstärkungsstangen 14 aufgelegt, dann wird die T-förmige Basisleiste 3 und von oben eingelegt und diese einschließlich der darunter angeordneten Pressplatte 9 mit einer durchgehenden Befestigungsschraube 15 mit der Dach oder Wandunterkonstruktion verschraubt. Zur Verbesserung der Stabilität dieser breiten Dacheindeckungsausführung sind hier links und rechts wieder zwei Verstärkungsstangen 14 eingelegt. Diese könnten auch nachträglich eingeschoben werden sind aber in der Regel bereits vor dem Einlegen und Befestigen der T-förmige Basisleisten 3 in den Ausformungen 6 der Dachelemente, Blechplatten oder Blechbahnen 1 eingelegt. Somit kann es durch die negativen Windlasten bzw. die anderen einwirkenden Kräfte nicht zu irgendwelchen Verformungen der Dachhaut und der Dachpfannen kommen. Auf den Verstärkungsstangen 14, welche hier aus zwei Materialien bestehen sind gesonderte Erbungen 17 angeordnet, die sich in das Material der Dachelemente, Blechplatten oder Blechbahnen 1 einkrallen und ein Verrutschen der Verstärkungsstangen 14 dauerhaft verhindern.
Diese vorstehend beschriebene technische Lösung ist in erster Linie als Befestigungssystem für großflächige Dacheindeckungen oder Wandverkleidungen aus Metall zur Befestigung von nebeneinander anordenbaren flächigen Dachelementen, Blechplatten oder Blechbahnen auf Dach- oder Wandunterkonstruktionen einsetzbar.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Dachelemente, Blechplatten oder Blechbahnen
- 2
- Längsrippen
- 3
- T-förmige Basisleisten, Basiselemente
- 4
- Mittel schenkel
- 5
- Fußschenkel
- 6
- Einformungen
- 7
- Basisleistenkopf
- 8
- Basisschrauben
- 9
- Pressplatten
- 10
- Kopfschraube
- 11
- Blechschenkel
- 12
- Abdeckstreifen
- 13
- Ausformungen
- 14
- Verstärkungsstangen
- 15
- durchgehende Befestigungsschraube
- 16
- Falzverbindung
- 17
- Erhebungen
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- EP 0530483 A1 [0003]
- EP 204123 B1 [0004]
- DE 19941510 A1 [0005]
- US 2009/0094921 A1 [0006]