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Die Erfindung betrifft ein Sitzmöbel mit einem Verstellgetriebe für eine ausschwenkbare Fußstütze, mit einem Chassis, einem Sitzteil, einem Rückenteil und einer ausschwenkbaren Fußstütze, wobei das Sitzmöbel zwischen einer Sitz- und einer Liegeposition verschwenkbar ist, wozu das Sitzteil gegenüber dem Chassis verschiebbar ist und die Fußstütze derart mit dem Sitzteil gekoppelt ist, dass diese beim Verschieben des Sitzteiles verschwenkt wird, wobei die Fußstütze in der Sitzposition im Wesentlichen unter das Sitzteil eingeschwenkt ist und in der Liegeposition derart vor das Sitzteil ausgeschwenkt ist, dass das Sitzteil durch die Fußstütze verlängert wird.
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Aus der Druckschrift
DE 20 2011 004 962 U1 ist ein Sitzmöbel bekannt geworden mit einer an einem Sitzteil angelenkten, ausschwenkbaren Unterschenkelstütze mit daran angeordneter Fußstütze, wobei die Fußstütze aus der Sitzposition, in der die Unterschenkelstütze eine Frontblende bildet und die Fußstütze etwa parallel zum Sitzteil und unterhalb des Sitzteils eingeschwenkt ist, mittels am Sitzteil und/oder Chassis angelenkter Scherengelenkketten in die Liegeposition verschwenkbar ist, in der die Unterschenkelstütze mit der Fußstütze eine an das Sitzteil anschließende Verlängerung des Sitzteiles bildet.
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Das Sitzmöbel weist eine sich über Sitzteil und Fußstütze erstreckende, durchgehende Polsterung in Form einer auf einem Sitzpolster aufliegenden Polsterauflage auf.
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Nachteilig bei dem bekannten Sitzmöbel ist, dass zur Verschwenkung der Beinauflage voluminöse Scherengelenkketten verwendet werden, so dass sich die Fußstütze in eingeschwenkter Position zwischen den Scherengelenkketten befindet, wodurch die Fußstütze eine geringere Breite aufweist als die Unterschenkelstütze.
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Hierdurch wird bei ausgeschwenkter Beinauflage eine ästhetisch unschöne, stufige Ansicht der Stützfläche erzeugt, und dazu verfügen die Füße des Benutzers nicht über die gleiche Auflagebreite wie die Unterschenkel, wodurch der Komforteindruck beeinträchtigt ist.
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Des Weiteren wird die Ästhetik des Sitzmöbels aufgrund der auch in ausgeschwenkter Position ausladenden Scherengelenkketten erheblich gestört.
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Ausgehend vom geschilderten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Sitzmöbel der gattungsgemäßen Art dahingehend weiterzubilden, dass das zur Verschwenkung der Fußstütze verwendete Verstellgetriebe weniger Bauraum in eingeschwenkter Position beansprucht als das aus dem Stand der Technik bekannte Verstellgetriebe, so dass die Fußstütze in eingeschwenkter Position unterhalb des tiefsten Punktes des Verstellgetriebes angeordnet werden und dadurch die Fußstütze die gleiche Breite wie die Unterschenkelstütze aufweisen kann.
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Gleichzeitig liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Sitzmöbel mit einer ausschwenkbaren Fußstütze der gattungsgemäßen Art dahingehend weiterzubilden, dass das Verstellgetriebe einerseits einen großen Verfahrweg und andererseits eine „flache“ Bewegungskurve für die Fußstütze zur Verfügung stellt, so dass eine insgesamt längere Beinauflagefläche in ausgeschwenkter Position der Fußstütze als bei dem aus dem Stand der Technik (
DE 20 2011 004 962 U1 ) bekannten Sitzmöbel realisiert werden kann.
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Gewünscht ist insbesondere auch eine Optimierung des Verstellgetriebes in gestalterischer Hinsicht, so dass möglichst wenig einzelne Bauteile oder scherengitterartige Strukturen bei seitlicher Betrachtung des Sitzmöbels erkennbar sind.
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Die genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Sitzmöbel mit einer ausschwenkbaren Fußstütze mit den im Patentanspruch 1 aufgeführten Merkmalen gelöst.
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Durch die erfindungsgemäßen Merkmale ist es möglich, ein Sitzmöbel mit einem besonders Bauraum sparenden Verstellgetriebe zur Verschwenkung einer etwa parallel unterhalb des Sitzteiles angeordneten Fußstütze zur Verfügung zu stellen, wobei gewährleistet ist, dass die Fußstütze in eingeschwenkter Position unterhalb des tiefsten Punktes des Verstellgetriebes angeordnet werden kann.
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Des Weiteren kann einerseits ein längeres Fußbrett für die Fußstütze verwendet werden als bei dem aus dem Stand der Technik bekannten Sitzmöbel, da das Fußbrett aufgrund einer erfindungsgemäßen Hebelgeometrie des Verstellgetriebes während einer ersten Phase der Verschwenkung des Sitzmöbels von der Sitz- in die Liegeposition näher zum Sitzteil und mit einer „flacheren“ Bewegungskurve als bei dem bekannten Sitzmöbel geführt wird.
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Andererseits ermöglicht die erfindungsgemäße Hebelgeometrie des Verstellgetriebes einen großen Verfahrweg für das Fußbrett, so dass dieses weit nach vorne und mit einem großen Abstand zum Sitzteil ausgeschwenkt werden kann, so dass in Addition der beiden genannten Effekte eine längere Beinauflagefläche als bei dem aus der
DE 20 2011 004 962 U1 bekannten Sitzmöbel erzielt wird.
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Gleichzeitig bietet das erfindungsgemäße Sitzmöbel im Vergleich zu der aus der
DE 20 2011 004 962 U1 bekannten Konstruktion erhebliche Vorteile in gestalterischer Hinsicht, welche im Folgenden noch näher erläutert werden.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnung beschrieben. Diese zeigt in
- 1 ein erfindungsgemäßes Sitzmöbel in Sitzposition des Sitzmöbels;
- 2 eine Detailansicht gemäß 1 mit teilweise verschwenkter Fußstütze;
- 3 eine Detailansicht gemäß 1 in Liegeposition des Sitzmöbels;
- 4 eine Detailansicht gemäß 3 aus anderer Perspektive.
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Ein erfindungsgemäßes Sitzmöbel 1 besteht aus einem Chassis 5, welches gegebenenfalls auf einem Drehfuß 2 drehbar gelagert ist, einem Sitzteil 3, einem Rückenteil 4 und einer ausklappbaren Fußstütze 6, wobei das Sitzmöbel 1 zwischen einer in 1 gezeigten Sitzposition und einer in 3 gezeigten Liegeposition verschwenkbar ist.
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Zum Verschwenken des Sitzmöbels 1 ist das Sitzteil 3 gegenüber dem Chassis 5 verschiebbar. Die Fußstütze 6 ist derart mit dem Sitzteil 3 gekoppelt, dass diese beim Verschieben des Sitzteiles 3, z.B. durch Gewichtsverlagerung der sitzenden Person, verschwenkt wird.
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Die Fußstütze 6 ist über wenigstens ein Verstellgetriebe 9, vorzugsweise in Form von mindestens vier hintereinander angeordneten Viergelenkketten, an das Sitzteil 3 und an das Chassis 5 angeschlossen.
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Das Sitzteil 3 ist über zwischen Sitzteil 3 und Chassis 5 angelenkte vordere 7 und hintere Lenkerhebel 8 von einer zur Vorderkante des Sitzmöbels 1 verlagerten Sitzposition in eine zur Hinterkante des Sitzmöbels 1 verlagerten Liegeposition verstellbar.
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Die Begriffe „ Vorderkante des Sitzmöbels“ und „Hinterkante des Sitzmöbels“ beziehen sich auf die Perspektive einer auf dem Sitzmöbel aufsitzenden Person, dessen Beine nach vorne weisen und dessen Rücken nach hinten weist.
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Die Fußstütze 6 ist durch ein an einem ersten Fußteilbeschlag 6a befestigtes erstes Fußbrett 6b und ein an einem zweiten Fußteilbeschlag 6c befestigtes zweites Fußbrett 6d gebildet, wobei der erste 6a und der zweite Fußteilbeschlag 6c derart schwenkbar miteinander verbunden sind, dass das an dem ersten Fußteilbeschlag 6a befestigte erste Fußbrett 6b aus der Sitzposition, in der das an dem zweiten Fußteilbeschlag 6c befestigte zweite Fußbrett 6d vorzugsweise eine Frontblende bildet und das erste Fußbrett 6b vorzugsweise etwa parallel unterhalb des Sitzteiles 3 eingeschwenkt ist, in die Liegeposition verschwenkbar ist, in der das zweite Fußbrett 6d mit dem ersten Fußbrett 6b eine an das Sitzteil 3 anschließende Verlängerung des Sitzteiles 3 bildet, wobei das erste Fußbrett 6b in eine das dem Sitzteil 3 abgewandte Ende des ausgeschwenkten zweiten Fußbrettes 6d verlängernde, etwa horizontale Position verschwenkt wird.
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Das Sitzteil 3 und die Fußstütze 6 weisen vorzugsweise eine auf einem Sitzpolster und dem ersten Fußbrett 6b aufliegende, in den Figuren nicht dargestellte, durchgehende Polsterauflage auf.
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Die Fußstütze 6 wird beim Ausklappen derart verschwenkt und ausgefahren, dass die Polsterauflage bei ausgeklappter Fußstütze 6 gestrafft ist.
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Das Verstellgetriebe 9 umfasst mindestens vier hintereinander angeordnete Viergelenkketten, wobei ein erster Gelenkhebel 10 erstens am Sitzteil 3, zweitens am Chassis 5 und drittens an einem Betätigungshebel 16 angelenkt ist, ein zweiter Gelenkhebel 11 einerseits am Chassis 5 und andererseits an dem Betätigungshebel 16 angelenkt ist und mit diesem, dem Chassis 5 und dem ersten Gelenkhebel 10 eine Viergelenkkette bildet, wobei, in Sitzposition des Sitzmöbels 1, ein dritter 12 und ein vierter Gelenkhebel 13 eine im Wesentlichen etwa gleiche Ausrichtung aufweisen, bei welcher eine zwischen den beiden End-Gelenkpunkten von zumindest einem des dritten 12 und/oder des vierten Gelenkhebels 13 gebildete Längsachse etwa schräg zum Sitzteil 3 angeordnet ist und dabei der dem Sitzteil 3 abgewandte End-Gelenkpunkt 19 dieses Gelenkhebels näher zu einer von der Sitzteilvorderkante 22 aufgespannten Vertikalebene positioniert ist als der dem Sitzteil 3 zugewandte End-Gelenkpunkt dieses Gelenkhebels, ein fünfter 14 und ein sechster 15, vorzugsweise jeweils im Wesentlichen etwa horizontal ausgerichteter Gelenkhebel die dem Sitzteil 3 und/oder dem Chassis 5 abgewandten Endhebel des Verstellgetriebes 9 bilden und einerseits jeweils an dem dritten 12 und/oder dem vierten Gelenkhebel 13 und andererseits jeweils an dem ersten 6a und/oder an dem zweiten Fußteilbeschlag 6c angelenkt sind.
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Mit den Begriffen „der dem Sitzteil zugewandte End-Gelenkpunkt“ und „der dem Sitzteil abgewandte End-Gelenkpunkt“ ist jeweils der kürzeste Abstand eines End-Gelenkpunktes eines Gelenkhebels zum Sitzteil gemeint, wobei ein dem Sitzteil zugewandter End-Gelenkpunkt eines Gelenkhebels einen kürzeren Abstand zum Sitzteil aufweist als ein dem Sitzteil abgewandter End-Gelenkpunkt dieses Gelenkhebels.
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Der dritte 12 und der vierte Gelenkhebel 13 sind einerseits, in Sitzposition des Sitzmöbels 1, mit ihren dem Sitzteil 3 zugewandten End-Gelenkpunkten jeweils an dem sechsten Gelenkhebel 15 und andererseits jeweils an dem Betätigungshebel 16 angelenkt.
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Ein Steuerhebel 17 ist einerseits an dem ersten 10 oder dem zweiten Gelenkhebel 11 und andererseits an dem dritten 12 oder dem vierten Gelenkhebel 13 angelenkt.
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Bei einer erfindungsgemäß besonders bevorzugten Anordnung der Gelenk-, Betätigungs- und Steuerhebel 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, ist, in Sitzposition des Sitzmöbels 1, der erste Gelenkhebel 10 mit einem ersten Ende am Sitzteil 3, mit einem mittleren Bereich an einem unterhalb des Sitzteiles 3 angeordneten Chassis 5 und mit seinem zweiten, unterhalb des Chassis 5 angeordneten Ende an einem ersten Ende des Betätigungshebels 16 angelenkt, der zweite Gelenkhebel 11 näher zu einer von der Sitzteilvorderkante 22 aufgespannten Vertikalebene positioniert als der erste Gelenkhebel 10 und einerseits am Chassis 5 und andererseits mit einem unterhalb des Chassis 5 angeordneten Ende an einem vorzugsweise mittleren Bereich des Betätigungshebels 16 angelenkt, der dritte Gelenkhebel 12 näher zu einer von der Sitzteilvorderkante 22 aufgespannten Vertikalebene positioniert als der vierte Gelenkhebel 13 und einerseits mit seinem dem Sitzteil 3 abgewandten Ende vorzugsweise an einem zweiten Ende des Betätigungshebels 16 und andererseits mit seinem dem Sitzteil 3 zugewandten und oberhalb des Betätigungshebels 16 angeordneten Ende an dem sechsten Gelenkhebel 15 angelenkt, der vierte Gelenkhebel 13 einerseits mit seinem dem Sitzteil 3 zugewandten und oberhalb des Betätigungshebels 16 angeordneten Ende an dem sechsten Gelenkhebel 15 und andererseits mit einem mittleren Bereich an dem Betätigungshebel 16 angelenkt, der vierte Gelenkhebel 13 über seine Anlenkstelle an dem Betätigungshebel 16 hinaus verlängert und an seinem freien Ende an einem ersten Ende des Steuerhebels 17 angelenkt, dessen zweites Ende gelenkig an einem mittleren Bereich des ersten Gelenkhebels 10 angeschlossen ist, der fünfte Gelenkhebel 14 einerseits an einem mittleren Bereich des dritten Gelenkhebels 12 und andererseits an dem ersten 6a oder dem zweiten Fußteilbeschlag 6c angelenkt.
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Mit „einem mittleren Bereich des Gelenkhebels“ ist in diesem Zusammenhang nicht die genaue geometrische Mitte, sondern der gesamte zwischen den beiden End-Gelenkpunkten liegende Bereich eines Gelenkhebels gemeint.
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Erfindungsgemäß bevorzugt sind der erste 6a und der zweite Fußteilbeschlag 6c schwenkbar miteinander verbunden und der fünfte 14 und der sechste Gelenkhebel 15 mit Abstand voneinander an dem zweiten Fußteilbeschlag 6c angelenkt, wobei einer der Gelenkhebel 15 über den Bereich seiner Anlenkstelle an dem zweiten Fußteilbeschlag 6c hinaus verlängert ist und an seinem freien Ende am ersten Ende eines Verbindungshebels 29 angelenkt ist, dessen zweites Ende gelenkig an dem ersten Fußteilbeschlag 6a angeschlossen ist.
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Der fünfte 14 und der sechste Gelenkhebel 15 können bei einer in den Figuren nicht dargestellten Ausführungsform mit Abstand voneinander an dem ersten Fußteilbeschlag 6a angelenkt sein, wobei bei dieser Ausführungsform das erste Fußbrett 6b, in Sitzposition des Sitzmöbels 1, eine vorzugsweise vertikale Ausrichtung aufweisen würde.
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Gemäß den oben beschriebenen Anordnungen der Gelenk-, Betätigungs- und Steuerhebel 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17 bilden der erste 10 und der zweite Gelenkhebel 11 mit dem Betätigungshebel 16 sowie einem Teilabschnitt des Chassis 5 eine erste Viergelenkkette des Verstellgetriebes 9.
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Der Steuerhebel 17 bildet mit Teilabschnitten des ersten 10 und des vierten Gelenkhebels 13 sowie einem Teilabschnitt des Betätigungshebels 16 eine zweite Viergelenkkette des Verstellgetriebes 9.
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Der dritte 12 und der vierte Gelenkhebel 13 bilden mit einem Teilabschnitt des Betätigungshebels 16 sowie einem Teilabschnitt des sechsten Gelenkhebels 15 eine dritte Viergelenkkette des Verstellgetriebes 9.
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Der fünfte 14 und der sechste Gelenkhebel 15 beziehungsweise Teilabschnitte hiervon bilden mit einem Teilabschnitt des dritten Gelenkhebels 12 sowie mit dem ersten 6a oder mit dem zweiten Fußteilbeschlag 6c eine vierte Viergelenkkette des Verstellgetriebes 9.
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Ein Teilabschnitt des fünften 14 oder des sechsten Gelenkhebels 15 bildet mit dem ersten 6a und dem zweiten Fußteilbeschlag 6c sowie dem Verbindungshebel 29 eine fünfte Viergelenkkette des Verstellgetriebes 9.
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Erfindungsgemäß bildet ein Teilabschnitt des ersten Gelenkhebels 10 gleichzeitig den vorderen Lenkerhebel 7 des Sitzteiles 3.
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Die Verschiebung des Sitzteiles 3, z.B. durch Gewichtsverlagerung einer aufsitzenden Person, bewirkt ein Verschieben des Betätigungshebels 16 zwischen zwei Endpositionen relativ zum Sitzteil 3, wobei die vier beziehungsweise fünf hintereinander angeordneten Viergelenkketten des Verstellgetriebes 9 derart miteinander gekoppelt sind, dass die Verschiebung des Betätigungshebels 16 eine zwangsläufige Einschwenkung beziehungsweise Ausschwenkung des ersten Fußbrettes 6b um einen Winkel von vorzugsweise etwa 160° bis 180° bewegungssynchron zur Verschiebung des Sitzteiles 3 bewirkt.
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Während der Verstellung des Sitzmöbels 1 von der Sitz- in die Liegeposition wird der Betätigungshebel 16 gegenüber dem Sitzteil 3 nach vorne geschoben, wobei gleichzeitig der dritte 12 und der vierte Gelenkhebel 13 gegenüber dem Betätigungshebel 16 verschwenkt werden, wodurch der fünfte 14 und der sechste Gelenkhebel 15 gegenüber dem Betätigungshebel 16 nach vorne geschoben werden.
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In Liegeposition des Sitzmöbels 1 ist der dem Sitzteil 3 abgewandte End-Gelenkpunkt von zumindest einem des dritten 12 und/oder des vierten Gelenkhebels 13 näher zu einer von der Hinterkante des Sitzmöbels 1 aufgespannten Vertikalebene positioniert ist als der dem Sitzteil 3 zugewandte End-Gelenkpunkt dieses Gelenkhebels.
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Aufgrund der sich addierenden Schwenkbewegungen des ersten 10 und/oder des zweiten Gelenkhebels 11 einerseits und des dritten 12 und/oder des vierten Gelenkhebels 13 andererseits, bei welchen während der Verstellung des Sitzmöbels 1 von der Sitz- in die Liegeposition einer des ersten 10 und/oder des zweiten Gelenkhebels 11 gegenüber einem des dritten 12 und/oder des vierten Gelenkhebels 13 um einen Winkel von vorzugsweise mehr als 150° verschwenkt wird, wird ein großer Verfahrweg für die Fußstütze 6 ermöglicht.
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Erfindungsgemäß sind der erste 10 und/oder der zweite Gelenkhebel 11 einerseits und der dritte 12 und/oder der vierte Gelenkhebel 13 andererseits derart angeordnet, dass während einer ersten Phase der Verschwenkung des Sitzmöbels 1 von der Sitz- in die Liegeposition der Betätigungshebel 16 gegenüber dem Sitzteil 3 abgesenkt wird, wobei gleichzeitig alle Abschnitte des fünften 14 und/oder des sechsten Gelenkhebels 15 gegenüber dem Betätigungshebel 16 beziehungsweise gegenüber einer von einem dem Sitzteil 3 abgewandten End-Gelenpunkt 19 des dritten 12 und/oder des vierten Gelenkhebels 13 aufgespannten Horizontalebene angehoben werden.
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Die Absenkung des Betätigungshebels 16 wird also quasi ausgeglichen durch eine gleichzeitige Anhebung des fünften 14 und/oder des sechsten Gelenkhebels 15 gegenüber dem Betätigungshebel 16, wodurch bewirkt wird, dass die dem Sitzteil 3 zugewandte Längsseite 27 des zweiten Fußbrettes 6d während einer ersten Phase der Verschwenkung von der Sitz- in die Liegeposition einer fast linearen, beziehungsweise einer „flachen“ Bewegungskurve nahe der Sitzteilvorderkante 22 folgt, wobei die Anlenkstelle 28 des ersten Fußteilbeschlages 6a an dem zweiten Fußteilbeschlag 6c gegenüber einer, in Sitzposition des Sitzmöbels 1, von dieser Anlenkstelle 28 aufgespannten Horizontalebene während der gesamten Verschwenkung der Fußstütze 6 von der Sitz- in die Liegeposition ansteigend verläuft.
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Zusätzlich begünstigt wird die Erzielung einer „flachen“ Bewegungskurve der Fußstütze 6 durch eine erfindungsgemäße Anlenkung des zweiten Gelenkhebels 11 an dem Chassis 5 und eine derartige Steuerung dieses Gelenkhebels, dass dessen Längsachse in Sitzposition des Sitzmöbels 1 eine annähernd vertikale Ausrichtung aufweist, wodurch das vordere Ende des Betätigungshebels 16 bereits in einer ersten Phase der Verschwenkung des Sitzmöbels 1 von der Sitz- in die Liegeposition in Richtung der Sitzteilvorderkante 22 geführt wird.
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Dabei ist dieser Effekt einer „flachen“ Bewegungskurve der Fußstütze
6 nahe des Sitzteiles
3 erfindungsgemäß so stark ausgeprägt, dass bei vorliegender Erfindung ein längeres erstes Fußbrett
6b verwendet werden kann als bei dem aus der
DE 20 2011 004 962 U1 bekannten Sitzmöbel.
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Aufgrund des großen Verfahrweges der Fußstütze
6 einerseits und dem längeren ersten Fußbrett
6b andererseits ist es möglich, eine im Vergleich zu dem aus der
DE 20 2011 004 962 U1 bekannten Sitzmöbel längere Beinauflagefläche in ausgeschwenkter Position der Fußstütze
6 zu erzielen.
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Erfindungsgemäß entscheidende Bedeutung für den gewünschten Funktionsablauf sowie für eine erfindungsgemäß besonders Bauraum sparende Auslegung des Verstellgetriebes 9 kommt der Anordnung des sechsten Gelenkhebels 15 und dessen Anlenkstellen 18, 20, 21 an dem dritten 12 und dem vierten Gelenkhebel 13 sowie an dem ersten 6a oder dem zweiten Fußteilbeschlag 6c zu.
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Dabei bildet der sechste Gelenkhebel 15 mit Teilabschnitten jeweils einen Teil von mindestens zwei hintereinander geschalteten Viergelenkketten, wobei der sechste Gelenkhebel 15 mit dem dritten 12 und mit dem vierten Gelenkhebel 13 sowie dem Betätigungshebel 16 eine erste Viergelenkkette in Form eines quasi Parallelogramms bildet.
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Erfindungsgemäß besonders bevorzugt weist der sechste Gelenkhebel 15 eine Breite von etwa 40-70 mm auf und dabei sind, in Sitzposition des Sitzmöbels 1, die Anlenkstellen 18, 20 des dritten 12 und des vierten Gelenkhebels 13 an dem sechsten Gelenkhebel 15 an der dem Sitzteil 3 zugewandten Längsseite des sechsten Gelenkhebels 15 und die Anlenkstelle 21 des ersten 6a oder des zweiten Fußteilbeschlages 6c an dem sechsten Gelenkhebel 15 an der dem Sitzteil 3 abgewandten Längsseite des sechsten Gelenkhebels 15 positioniert.
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Hierdurch bildet der sechste Gelenkhebel 15 mit dem dritten 12 und dem fünften Gelenkhebel 14 sowie mit dem ersten 6a oder mit dem zweiten Fußteilbeschlag 6c eine zweite, erfindungsgemäß sich kreuzende Viergelenkkette 23, 24, 25, 26, bei welcher eine durch die Anlenkstellen des fünften Gelenkhebels 14 an dem dritten 12 oder dem vierten Gelenkhebel 13 und dem ersten 6a oder dem zweiten Fußteilbeschlag 6c verlaufende, gedachte Verbindungsgerade 24 und eine durch die Anlenkstellen 18, 21 des sechsten Gelenkhebels 15 an dem dritten 12 oder dem vierten Gelenkhebel 13 und dem ersten 6a oder dem zweiten Fußteilbeschlag 6c verlaufende, gedachte Verbindungsgerade 25 sich überkreuzen.
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Aufgrund der sich kreuzenden Wirk- beziehungsweise Verbindungsgeraden 24, 25 ist erfindungsgemäß einerseits die Verschwenkung des ersten 6a und/oder des zweiten Fußteilbeschlages 6c in der gewünschten Form gewährleistet, andererseits wird eine erfindungsgemäß besonders kompakte Bauform des Verstellgetriebes 9 ermöglicht, bei welcher sich die vier beziehungsweise fünf Viergelenkketten des Verstellgetriebes 9, in eingeschwenkter Position, auf einer annähernd etwa gleichen Höhe mit dem sechsten Gelenkhebel 15 befinden.
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Hierdurch kann das an dem ersten Fußteilbeschlag 6a der Fußstütze 6 befestigte erste Fußbrett 6b, in Sitzposition des Sitzmöbels 1, zum überwiegenden Teil unterhalb des tiefsten Punktes des Verstellgetriebes 9 angeordnet werden.
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Dadurch kann im Unterschied zu dem aus der
DE 20 2011 004 962 U1 bekannten Sitzmöbel, bei welchem sich das Fußbrett in eingeschwenkter Position zwischen den Scherengelenkketten befindet, das erste Fußbrett
6b die gleiche Breite wie das zweite Fußbrett
6d aufweisen.
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Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung im Vergleich zu dem aus der
DE 20 2011 004 962 U1 bekannten Sitzmöbel wird besonders in gestalterischer Hinsicht deutlich.
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Während die aus der
DE 20 2011 004 962 U1 bekannten Scherengelenkketten in ausgeschwenkter Position sehr ausladend unterhalb des Sitzteiles und der Fußstütze angeordnet sind und dabei jedes Bauteil der scherengitterartigen Strukturen erkennbar ist, ist bei der vorliegenden Erfindung für den Betrachter nur eine flach unterhalb des Sitzteiles
3 und der Fußstütze
6 verlaufende, linienförmige Struktur einer Hebelplatte wahrnehmbar.
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Die Erfindung ist nicht auf die Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern im Rahmen der Offenbarung vielfach variabel.
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Alle in der Beschreibung und/oder Zeichnung offenbarten Einzel- und Kombinationsmerkmale werden als erfindungswesentlich angesehen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202011004962 U1 [0002, 0008, 0013, 0014, 0045, 0046, 0053, 0054, 0055]