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Die Erfindung betrifft eine Steuereinrichtung für einen Möbelantrieb. Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Steuern eines Möbelantriebs durch eine Spracheingabe, wobei der Möbelantrieb die Steuereinrichtung aufweist, an die zumindest ein Verstellantrieb anschließbar ist.
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Die Druckschrift
DE 43 15 210 C2 beschreibt ein Verfahren zur Steuerung einer Verstelleinrichtung eines Möbelantriebs durch eine Spracheingabe. Spracheingaben werden dabei erfasst und in Abhängigkeit von verschiedenen Betriebsarten mit Vergleichsmustern verglichen, wobei je Betriebsart und eine Auswahlentscheidung zwischen höchstens zwei zulässigen Vergleichsmustern erforderlich ist. Durch die Reduzierung auf nur zwei Alternativen in jeder Betriebsart wird die Auswertung der Spracheingabe, die Sprachanalyse, technisch vereinfacht. Die Bedienung des Möbelantriebs wird jedoch verkompliziert, da die Spracheingabe nicht die Nutzung natürlicher Kommunikationsmuster und -strukturen erlaubt.
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Die in den letzten Jahren enorm gewachsene Leistungsfähigkeit von Computern und Computernetzen hat inzwischen zur Nutzung von Sprachsteuerung in vielen Anwendungsgebieten geführt. Nicht zuletzt sind inzwischen Systeme bekannt, beispielsweise Google Assistant" der Firma Google Inc. oder „Alexa Voice Service“ der Amazon Europe Core S.á.r.l., die umfangreiche Sprachein- und -ausgaben über bereitgestellte Schnittstellen (API - Application Programming Interface) ermöglichen, wobei Spracheingaben über eine Netzwerkverbindung an einen sich in einem Rechnernetzwerk (Cloud) befindenden Auswertecomputer (Server) versendet werden, dort bearbeitet werden und ausgewertet beispielsweise in Form von erkanntem Text wieder über das Netzwerk an den Absender der Anfrage gesendet werden. Mit dieser extern (von der Anwendung aus betrachtet) ausgewerteten Spracheingabe kann auf relativ einfache Weise eine Sprachsteuerung für Geräte umgesetzt werden.
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Eine Verwendung einer derartigen externen Sprachauswertung durch die Steuereinrichtung eines Möbelantriebs erlaubt eine komfortable Spracheingabe, die beispielsweise auch dann verstanden wird, wenn die gesprochene Sprache nicht einer strikt vorgegebenen Syntax folgt.
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Bei Möbelantrieben im Allgemeinen und insbesondere im Pflege- oder Hospitalbereich sind jedoch strikte Sicherheitsanforderungen zu erfüllen. Bei bewegten Möbelteilen besteht beispielsweise eine Einklemmgefahr, die ein schnelles und sicheres Reagieren der Steuereinrichtung auf Anforderungen zu einer Notabschaltung gewährleistet. Bei einer Nutzung netzwerkbasierter Dienste zur Spracherkennung ist das geforderte Sicherheitsniveau nicht erreichbar. Beispielsweise kann eine selbst kurzzeitige Netzwerkstörung oder -verzögerung in der Übertragung dazu führen, dass ein sicherheitsrelevantes Kommando nicht oder nur so verzögert erkannt wird, dass eine Personengefährdung nicht auszuschließen ist.
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Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Steuereinrichtung mit Sprachsteuerung für einen Möbelantrieb zu schaffen, der auch beim Einsatz einer Sprachsteuerung jederzeit einfach in einem sicheren Zustand gebracht werden kann. Es ist eine weitere Aufgabe, ein Verfahren zum Steuern eines Möbelantriebs mit den genannten Eigenschaften bereit zu stellen.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Steuereinrichtung für einen Möbelantrieb und ein Verfahren zum Steuern eines Möbelantriebs mit den Merkmalen des jeweiligen unabhängigen Anspruchs. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der jeweiligen abhängigen Ansprüche.
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Eine erfindungsgemäße Steuereinrichtung für einen Möbelantrieb, an die zumindest ein Verstellantrieb anschließbar ist, umfasst eine lokale Sprachanalyseeinrichtung, die zur Durchführung eines derartigen Verfahrens eingerichtet ist. Es ergeben sich die im Zusammenhang mit dem Verfahren genannten Vorteile.
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Eine erfindungsgemäße Steuereinrichtung für einen Möbelantrieb, an die zumindest ein Verstellantrieb anschließbar ist, wobei die Steuereinrichtung eine Sprachsteuerung und eine Bedieneinrichtung aufweist, wird geschaffen. Die Sprachsteuerung umfasst Sprachsteuersubeinheiten mit jeweils einem Mikrofon. Die Sprachsteuersubeinheiten ermöglichen einen kompakten Aufbau und eine kostengünstige Gestaltung der Sprachsteuerung.
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In bevorzugter Ausführung ist vorgesehen, dass Sprachsteuersubeinheiten mit jeweils einem Mikrofon in einer Bedieneinheit der Bedieneinrichtung angeordnet sind. Somit ergibt sich ein vorteilhaft kompakter und einfacher Aufbau.
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Es ist vorteilhaft wenn jeweils drei Sprachsteuersubeinheiten in der Bedieneinheit angeordnet sind, wobei jeweils zwei Sprachsteuersubeinheiten Betätiger von Verstellfunktionen und jeweils eine Sprachsteuersubeinheit Betätiger eines Stoppens eines zugeordneten Verstellantriebs bilden. Tastelemente mit Kontaktverschleiß sind somit ausgeschlossen, eine Betätigung durch Sprache ist vereinfacht, da die Bedieneinheit in die Hand genommen werden kann und somit Umweltgeräusche weniger störend in Erscheinung treten können.
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Zur Einsparung von Bauteilen kann es vorteilhaft sein, wenn jeweils zwei Sprachsteuersubeinheiten in der Bedieneinheit angeordnet sind, wobei die jeweiligen zwei Sprachsteuersubeinheiten Betätiger von Verstellfunktionen eines zugeordneten Verstellantriebs bilden, und wobei eine Sprachsteuersubeinheit einen gemeinsamen Betätiger eines Stoppens eines zugeordneten Verstellantriebs bildet.
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Einen großen Vorteil bildet eine weitere Ausführung, in welcher eine weitere Sprachsteuersubeinheit in der Bedieneinheit angeordnet ist, wobei die weitere Sprachsteuersubeinheit einen NOT-AUS-Betätiger bildet, da somit eine erhöhte Sicherheit erreicht werden kann.
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In einer anderen Ausführung ist vorgesehen, dass eine weitere Sprachsteuersubeinheit in der Bedieneinheit angeordnet ist, wobei die weitere Sprachsteuersubeinheit mit einer Beleuchtung der Bedieneinheit gekoppelt ist. Damit lässt sich die Bedieneinheit vorteilhaft einfach in der Dunkelheit auffinden, wenn ein bestimmtes Schlüsselwort gesprochen wird.
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Eine weitere Ausführung, die ein Auffinden einer verlegten Bedienungseinheit, auch in Dunkelheit, besonders vorteilhaft erleichtert, sieht vor, dass eine weitere Sprachsteuersubeinheit in der Bedieneinheit angeordnet ist, wobei die weitere Sprachsteuersubeinheit mit einem Akustikmelder, welcher in der Bedieneinheit angeordnet ist, gekoppelt ist.
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Eine weitere bevorzugte Ausführung ist dadurch gebildet, dass die Sprachsteuersubeinheit das Mikrofon und eine Sprachanalyseeinrichtung umfasst und mit dieser eine komplette Einheit bildet. In weiterer Ausgestaltung kann die Sprachsteuersubeinheit das Mikrofon, die Sprachanalyseeinrichtung und eine Schalteinrichtung umfassen und mit diesen eine komplette Einheit bilden.
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In einer weiteren Ausführung kann die Bedieneinheit mit den Sprachsteuersubeinheiten über ein Kabel mit der Steuereinrichtung verbunden sein und kommunizieren oder/und über eine drahtlose Übertragungsstrecke mit der Steuereinrichtung kommunizieren. Das ergibt eine große Vielseitigkeit der Gestaltung der Bedieneinheit.
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Es ist auch denkbar, dass zusätzlich zu den Sprachsteuersubeinheiten weitere Tastelemente zur Bedienung vorgesehen sein können.
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Das Mikrofon, welches in eine Sprachsteuersubeinheit zusammen mit einer Sprachanalyseeinrichtung integriert ist und mit dieser eine komplette Einheit bildet, ergibt den Vorteil, insbesondere für die Steuerung des NOT-AUS-Betriebszustands, eine Sprachsteuersubeinheit in einfacher und kompakter Bauweise mit bedeutend geringem Platzbedarf kostengünstig allein oder auch als Redundanz mit besonders schneller Reaktion einzusetzen. Diese Sprachsteuersubeinheit kann auch für weitere Zwecke, wie z.B. Stromsparmodus, Stand-By-Betrieb, Steuern einer Netzfreischaltung verwendet werden.
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Die Steuereinrichtung kann selbst ein Mikrofon oder mehrere integriert in eine jeweilige Sprachsteuersubeinheit zur Umsetzung der akustischen Signale in elektrische Signale aufweisen oder stellt einen Anschluss für ein Mikrofon bereit, wobei elektrische Signale des Mikrofons bereits von einer integrierten Sprachanalyseeinrichtung in der jeweiligen Sprachsteuersubeinheit anhand von erkannten Schlüsselwörtern bereitgestellt werden
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren, welches mit der eingangs genannten Steuereinrichtung durchgeführt werden kann, umfasst die folgenden Schritte:
- Umwandeln eines akustischen Signals in ein elektrisches Signal;
- Auswerten des elektrischen Signals durch mindestens eine lokale Sprachanalyseeinrichtung; und
- Steuern eines Betriebszustands des Möbelantriebs, wenn bei der Auswertung ein Schlüsselwort aus einer Menge von Schlüsselwörtern erkannt wird.
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Der elektromotorische Möbelantrieb kann verschiedene Betriebszustände aufweisen. Folgende Betriebszustände sind u.a. möglich: AUS-Betriebszustand, EIN-Betriebszustand, STAND-BY-Betriebszustand, NOT-AUS-Betriebszustand, N ETZFRE I-Betriebszustand.
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Im AUS-Betriebszustand ist ein Motor/sind Motoren des Möbelantriebs ausgeschaltet, kann/können aber durch einen Betätiger in den EIN-Betriebszustand geschaltet werden. Eine Stromversorgung der Steuereinrichtung ist vorhanden.
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Im EIN-Betriebszustand ist ein Motor/sind Motoren des Möbelantriebs eingeschaltet, z.B. mittels einer Handbedienung. Die Stromversorgung der Steuereinrichtung ist vorhanden.
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Im STAND-BY-Betriebszustand ist die Stromversorgung der Steuereinrichtung und eventueller weiterer Übertragungseinheiten, wie z.B. Funkgateway u.dgl., auf ein Minimum herabgesetzt. Wenn der STAND-BY-Betriebszustand eingeschaltet ist, muss dieser ausgeschaltet werden, damit eine Betätigung des Möbelantriebs möglich wird. Dieses Ausschalten des STAND-BY-Betriebszustands wird auch als „Aufwecken“ bezeichnet.
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Im NOT-AUS-Betriebszustand ist ein Einschalten des Motors/der Motoren des Möbelantriebs nicht möglich. Wenn der NOT-AUS-Betriebszustand während des EIN-Betriebszustandes eingeschaltet wird, wird ein eingeschalteter/werden eingeschaltete Motoren sofort ausgeschaltet. Die Stromversorgung der Steuereinrichtung ist vorhanden. Der NOT-AUS-Betriebszustand wird nach Beseitigung seiner Ursache durch geeignete, hier nicht näher beschriebene Maßnahmen beendet.
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Im NETZFREI-Betriebszustand ist eine Verbindung des Möbelantriebs, d.h. der Stromversorgung, zu einem Netzanschluss mittels einer Netzfreischaltvorrichtung unterbrochen. Die Netzfreischaltvorrichtung erkennt im eingeschalten NETZFREI-Betriebszustand, wenn dieser ausgeschaltet wird, d.h. eine Verbindung mit dem Netz zum Betrieb des Möbelantriebs erforderlich wird. Ebenso erkennt die Netzfreischaltvorrichtung, wenn der NETZFREI-Betriebszustand wieder eingenommen werden kann.
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Es wird ein empfangenes akustisches Signal in ein elektrisches Signal umgewandelt und in einer lokalen Sprachanalyseeinrichtung ausgewertet. Diese Sprachanalyseeinrichtung ist mit dem Mikrofon in einer Sprachsteuersubeinheit integriert. Wenn bei der Auswertung ein Schlüsselwort aus einer Menge von Schlüsselwörtern erkannt wird, wird ein Betriebszustand des Möbelantriebs gesteuert, wobei dieser Betriebszustand in Abhängigkeit von einem Schlüsselwort oder mehreren ein- oder ausgeschaltet wird.
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So wird in dem Verfahrensschritt Steuern eines NOT-AUS-Betriebszustands des Möbelantriebs ein Stoppen einer Bewegung des mindestens einen Verstellantriebs durchgeführt. Die lokal ausgewertete Spracheingabe dient somit einer Notabschaltung im Gefahrenfall. Das Ausrufen von bestimmten Schlüsselwörter wie „Stopp“, „Halt“, „Hilfe“, „Aua“ ist eine natürliche und sehr schnelle Reaktion im Gefahrenfall, wodurch eine sichere und zuverlässige Notabschaltung ermöglicht wird. Die lokale Auswertung bietet eine hohe Ausfallsicherheit.
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In dem Verfahrensschritt, bei dem der Schritt Steuern eines STAND-BY-Betriebszustands des Möbelantriebs ein Ein- und/oder Ausschalten eines STAND-BY-Betriebszustands einer Übertragungseinheit und/oder einer Schnittstellenvorrichtung umfasst, wird die Übertragungseinheit und/oder die Schnittstellenvorrichtung in einen Stromsparmodus geschaltet oder aus diesem „aufgeweckt“.
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Der Verfahrensschritt Steuern eines NETZFREI-Betriebszustands des Möbelantriebs umfasst ein Ein- und/oder Ausschalten einer Netzfreischaltung. Damit kann vorteilhaft ein Trennung des Netzes vom Möbelantrieb erfolgen.
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Wenn bei der Auswertung ein Schlüsselwort aus einer Menge von Schlüsselwörtern erkannt wird, wird eine Bewegung des mindestens einen Verstellantriebs gestoppt. Die lokal ausgewertete Spracheingabe dient somit einer Notabschaltung im Gefahrenfall. Das Ausrufen von bestimmten Schlüsselwörter wie „Stopp“, „Halt“, „Hilfe“, „Aua“ ist eine natürliche und sehr schnelle Reaktion im Gefahrenfall, wodurch eine sichere und zuverlässige Notabschaltung ermöglicht wird. Die lokale Auswertung bietet eine hohe Ausfallsicherheit.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens ist die Menge der Schlüsselwörter vorgegeben. Sie umfasst bevorzugt weniger als 10 und insbesondere weniger als 6 Schlüsselwörter. Es hat sich gezeigt, dass trotz aller Individualität der Benutzer des Möbels bzw. Möbelantriebs sich die im Gefahrenfall ausgerufenen Ausdrücke auf die genannte kleine Anzahl von Schlüsselwörtern reduzieren lassen. Das vereinfacht die lokale Auswertung, die entsprechend mit geringem Hardwareaufwand bzw. kleiner Rechenleistung umgesetzt werden kann.
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Um eine eventuell schon eingetretene Einklemmsituation zu entschärfen, ist in einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens vorgesehen, eine Bewegung des mindestens einen Verstellantriebs nach einem Stoppen zumindest kurzzeitig umzukehren.
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Zur „regulären“ Steuerung des Möbelantriebs ist in einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens die Steuereinrichtung zum drahtgebundenen oder drahtlosen Empfang von Steuerbefehlen für den mindestens einen Verstellantrieb von einer Bedienungseinrichtung eingerichtet. Eine speziell Handbedieneinheit und/oder ein als eine solche eingerichtetes Mobilgerät wie z.B. ein Smartphone oder ein Tablet können so benutzt werden, um verschiedene Positionen des Möbels einzustellen.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Die Figuren zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung eines Betts mit einem Möbelantrieb und eines Ausführungsbeispiels einer sprachgesteuerten Steuereinrichtung;
- 2 eine schematische Darstellung eines Sitzmöbels mit einem Möbelantrieb und des Ausführungsbeispiels der sprachgesteuerten Steuereinrichtung;
- 3 ein schematisches Blockschaltbild der sprachgesteuerten Steuereinrichtung für den Möbelantrieb gemäß 1, 2;
- 4 ein schematisches Blockschaltbild einer Bedieneinheit;
- 5 ein schematisches Blockschaltbild einer Variante des Ausführungsbeispiels der sprachgesteuerten Steuereinrichtung für den Möbelantrieb gemäß 1, 2.
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1 zeigt ein Bett 1 als Beispiel eines Möbels mit einem elektromotorischen Möbelantrieb und eines Ausführungsbeispiels einer sprachgesteuerten Steuereinrichtung 10 in einer schematischen Ansicht. 2 ist eine schematische Darstellung eines Sitzmöbels 1' mit einem Möbelantrieb und des Ausführungsbeispiels der sprachgesteuerten Steuereinrichtung 10. In 3 ist ein schematisches Blockschaltbild der sprachgesteuerten Steuereinrichtung für den Möbelantrieb gemäß 1, 2 gezeigt.
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Das Bett 1 weist wenigstens ein Stützelement 2 zur Aufnahme einer hier nicht dargestellten Matratze auf. Das Bett 1 kann als ein Einzelbett für eine Person oder auch als Doppelbett für mehrere Personen ausgelegt sein. Das Stützelement 2 ist aus mehreren plattenförmigen Teilen oder aus einem Lattenrost ausgebildet und auf ein hier nicht dargestelltes Grundelement, z.B. ein Gestell mit Füßen, aufgelegt oder montiert.
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Das Stützelement 2 weist im dargestellten Beispiel ein Rückenteil 4 und ein Beinteil 5 auf, welche relativ zu einem festen Mittelteil 3 oder relativ zu dem Grundelement beweglich gelagert angeordnet sind. Diese bewegliche Anordnung ist beispielsweise mittels eines so genannten hier nicht dargestellten Bewegungsbeschlags realisiert. Die Bewegung ist verschiebbar und/oder schwenkbar ausgebildet.
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Das in diesem Beispiel gezeigte Bett 1 ist mit einem elektromotorischen Möbelantrieb ausgestattet. Das beweglich gelagerte Rückenteil 4 und das Beinteil 5 sind dabei jeweils über eine nur schematisch gezeigte mechanische Verbindung 6 mit einem elektromotorischen Verstellantrieb 7, 8 gekoppelt. So ist das Rückenteil 4 mit dem elektromotorischen Verstellantrieb 7 gekoppelt. Zur Bewegung bzw. Verstellung des Beinteils 5 ist der elektromotorische Verstellantrieb 8 vorgesehen.
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Das in 2 gezeigte Sitzmöbel 1' weist ein Stützelement 2 auf. Das Stützelement 2 ist mit einer Bodenplatte zur Auflage auf einem Untergrund versehen und an seinem oberen Ende mit einem nicht bezeichneten Bewegungsbeschlag mit einem Mittelteil verbunden. An dem Mittelteil sind eine Rückenteil 4 als Rückenlehne und ein Beinteil 5 verschwenkbar angebracht. Das Rückenteil 4 ist mit dem Verstellantrieb 7 gekoppelt, und das Beinteil 5 steht mit dem Verstellantrieb 8 in Verbindung. Die Verbindungen 6 sind hier ähnlich wie oben beschrieben ausgeführt.
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Die elektromotorischen Verstellantriebe 7, 8 sind vorliegend als Linearantriebe ausgebildet. Die Linearantriebe weisen einen oder eine Anzahl Elektromotoren auf, wobei jedem Motor in der Regel ein Drehzahlreduziergetriebe mit wenigstens einer Getriebestufe nachgeschaltet ist. Dem Drehzahlreduziergetriebe kann ein weiteres Getriebe, beispielsweise in Form eines Gewindespindelgetriebes, nachgeschaltet sein, welches aus der Drehbewegung des Motors eine Linearbewegung eines Abtriebsgliedes erzeugt. Das letzte Getriebeglied oder ein damit verbundenes weiteres Glied bildet das Abtriebsglied. Das Abtriebsglied des jeweiligen elektromotorischen Verstellantriebs steht mit dem jeweiligen Möbelbauteil (Rückenteil 4, Beinteil 5) oder alternativ mit einem mit dem Grundelement verbundenes Bauteil in Verbindung, so dass bei einem Betrieb des Elektromotors des jeweiligen Verstellantriebs 7, 8 die beweglichen Möbelbauteile 4, 5 relativ zueinander bzw. relativ zum Grundelement verstellt werden.
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Die elektromotorischen Verstellantriebe 7, 8 sind zu ihrer Steuerung elektrisch mit einer Steuereinrichtung 10 verbunden. Diese Verbindung kann z.B. als steckbare Kabelverbindung 9 ausgeführt sein. Die Steuereinrichtung 10 weist eine elektrische Versorgungseinheit 100 (siehe 5) auf, welche die elektrische Energie, z.B. aus einem Stromversorgungsnetz, für die elektromotorischen Verstellantriebe 7, 8 bereitstellt. Dazu ist die Steuereinrichtung 10 über ein Netzkabel 101 mit einem Netzstecker 102 mit einem Netzanschluss verbindbar (siehe 5). Der Netzstecker 102 leitet über das Netzkabel 101 die eingangsseitige Netzspannung zu der elektrischen Versorgungseinheit 100 der Steuereinrichtung 10, welche sekundärseitig eine Kleinspannung in Form einer Gleichspannung abgibt.
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Alternativ hierzu ist der Steuereinrichtung 10 eine externe netzabhängige Spannungsversorgung 100 mit Netzeingang/Netzstecker 102 und mit sekundärseitigem Kleinspannungsausgang vorgeschaltet, welche über die Leitung die Kleinspannung in Form einer Gleichspannung zuführt.
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Die elektrische Versorgung des Möbelantriebs des Sitzmöbels 1' kann auch mittels eines wiederaufladbaren Akkumulators realisiert sein, was hier nicht dargestellt, aber leicht vorstellbar ist. Ein solcher Akkumulator kann sowohl in dem Möbelantrieb oder extern angeordnet sein und ein integriertes oder externes Ladegerät aufweisen.
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In einer alternativen Ausgestaltung ist die Steuereinrichtung 10 nicht oder nicht vollständig in einem separaten Gehäuse angeordnet, sondern ganz oder teilweise in einen der Verstellantriebe 7, 8 integriert. Dieser Verstellantrieb stellt dann einen Hauptantrieb dar, an den ggf. weitere Verstellantriebe angeschlossen werden können.
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Der elektromotorische Möbelantrieb kann verschiedene Betriebszustände aufweisen. Folgende Betriebszustände sind u.a. möglich: AUS-Betriebszustand, EIN-Betriebszustand, STAND-BY-Betriebszustand, NOT-AUS-Betriebszustand, N ETZFRE I-Betriebszustand.
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Im AUS-Betriebszustand ist ein Motor/sind Motoren des Möbelantriebs ausgeschaltet, kann/können aber durch eine Bedienungseinrichtung 20 in den EIN-Betriebszustand geschaltet werden. Eine Stromversorgung der Steuereinrichtung 10 ist vorhanden.
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Im EIN-Betriebszustand ist ein Motor/sind Motoren des Möbelantriebs eingeschaltet, z.B. mittels der Bedienungseinrichtung 20. Die Stromversorgung der Steuereinrichtung 10 ist vorhanden.
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Im STAND-BY-Betriebszustand ist die Stromversorgung der Steuereinrichtung 10 und eventueller weiterer Übertragungseinheiten, wie z.B. Funkgateway u.dgl., auf ein Minimum herabgesetzt. Wenn der STAND-BY-Betriebszustand eingeschaltet ist, muss dieser ausgeschaltet werden, damit eine Betätigung des Möbelantriebs möglich wird. Dieses Ausschalten des STAND-BY-Betriebszustands wird auch als „Aufwecken“ bezeichnet.
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Im NOT-AUS-Betriebszustand ist ein Einschalten des Motors/der Motoren des Möbelantriebs nicht möglich. Wenn der NOT-AUS-Betriebszustand während des EIN-Betriebszustandes eingeschaltet wird, wird ein eingeschalteter/werden eingeschaltete Motoren sofort ausgeschaltet. Die Stromversorgung der Steuereinrichtung 10 ist vorhanden. Der NOT-AUS-Betriebszustand wird nach Beseitigung seiner Ursache durch geeignete, hier nicht näher beschriebene Maßnahmen beendet.
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Im NETZFREI-Betriebszustand ist eine Verbindung des Möbelantriebs, d.h. der Stromversorgung, zu einem Netzanschluss mittels einer Netzfreischaltvorrichtung unterbrochen. Die Netzfreischaltvorrichtung erkennt im eingeschalten NETZFREI-Betriebszustand, wenn dieser ausgeschaltet wird, d.h. eine Verbindung mit dem Netz zum Betrieb des Möbelantriebs erforderlich wird. Ebenso erkennt die Netzfreischaltvorrichtung, wenn der NETZFREI-Betriebszustand wieder eingenommen werden kann.
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In 1 und 2 sind zwei alternative Möglichkeiten einer Bedienungseinrichtung 20 für den Möbelantrieb dargestellt. In einer Ausgestaltung kann eine kabelgebundene Bedieneinheit 21 vorgesehen sein, die Bedienelemente z. B. in Form von Tasten aufweist.
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In dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel weist der Möbelantrieb eine Steuerrichtung 10 mit einer Sprachsteuerung auf. Hierbei sind anstelle der üblichen Betätigungstasten in der Bedieneinheit 21 Sprachsteuersubeinheiten 210 bis 214 mit jeweils einem Mikrofon 31 (siehe z.B..3, 4) vorgesehen. Dabei ist jede der Sprachsteuersubeinheiten 210 bis 214 einer jeweiligen Verstellfunktion des jeweils zugeordneten Verstellantriebs 7, 8 zugeordnet. Dies wird unten noch näher erläutert.
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Die Bedieneinheit 21 kann in einer alternativen Ausgestaltung auch kabellos angebunden sein, wobei sie eine Übertragungseinrichtung für eine drahtlose Übertragung von Signalen zur Steuereinrichtung 10 aufweist. Eine Betätigung der Sprachsteuersubeinheiten 210 bis 214 mittels Sprache, was unten im Detail erläutert ist, erzeugt Steuersignale, welche über das dargestellte Verbindungskabel 22 an die Steuereinrichtung 10 übertragen werden, die entsprechend der bedienten Elemente die Verstellantriebe 7, 8 ansteuern. Diese Ansteuerung kann bestimmten Einschränkungen unterliegen, beispielsweise können bestimmte Verstellantriebe 7, 8 oder bestimmte Verstellbereiche von einer Verstellung ausgenommen sein oder erst nach Freigabe, z. B. über ein Schlüsselschalter oder ein ähnliches übergeordnetes Element zugänglich sein. Zudem kann in den Verstellantrieben 7, 8 jeweils einer oder mehrere Endschalter angeordnet sein, die eine Bewegung über einen bzw. zwei definierte Endpunkte verhindern.
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Die Bedieneinheit 21 kann wie in der 1 und 2 dargestellt über das Verbindungskabel 22 mit der Steuereinrichtung 10 verbunden sein. Alternativ kann die Bedieneinheit 21 mit einer Übertragungseinrichtung für eine drahtlose Übertragung von Signalen zur Steuereinrichtung 10 versehen sein. Die drahtlose Übertragung kann durch eine Funkübertragungsstrecke, eine optische Übertragungsstrecke (z.B. für Infrarotlicht) und/oder eine Ultraschallübertragungsstrecke realisiert sein, wobei die Steuereinrichtung 10 mit einer jeweiligen entsprechenden Empfangseinheit ausgerüstet ist. Beispielhaft ist eine solche Empfangseinheit als Übertragungseinheit 110 für die Übertragungsstrecke 24 in 5 schematisch veranschaulicht.
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Ebenfalls als eine Alternative oder zusätzlich zu der Bedieneinheit 21 kann die Bedienungseinrichtung 20 durch ein Mobilgerät 23 vorgenommen werden. Das Mobilgerät 23 kann insbesondere ein handelsübliches Mobiltelefon („Smartphone“) oder ein Tablet-Computer sein. Bevorzugt ist eine Software („App“) für die Funktion als Bedienungseinheit auf dem Mobilgerät 23 installiert. Steuerkommandos an die Verstellantriebe 7, 8 können so über eine drahtlose Übertragungsstrecke 24 von dem als Handbedienung genutzten Mobilgerät 23 an die Steuereinrichtung 10 gesendet werden. Die drahtlose Übertragungsstrecke 24 kann beispielsweise auf einem WLAN (Wireless Lokal Area Network)- oder Bluetooth-Übertragungsweg basieren. Die Drahtlosübertragung vom Mobilgerät 21 über die drahtlose Übertragungsstrecke 24 kann unmittelbar zur Steuereinrichtung 10 erfolgen. In alternativen Ausgestaltungen ist eine Übertragung auch über einen hier nicht gezeigten Zugangspunkt eines Netzwerks möglich, mit dem die Steuereinrichtung 10 verbunden ist.
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Die Bedienungseinrichtung 20 ist bei dem Ausführungsbeispiel der 1 und 2 als Sprachsteuerung umgesetzt, die in dem Ausführungsbeispiel Sprachsteuersubeinheiten 210 bis 214 mit jeweils einem Mikrofon 31 umfasst. Jede der Sprachsteuersubeinheiten 210 bis 214 ist mit der Steuereinrichtung 10 über ein jeweiliges Kabel 22a, 22b, 22c, 22d, 22e wie in 3 dargestellt verbunden. Über elektrische Signale der Mikrofone 31, welche die von dem jeweiligen Mikrofon 31 empfangenen akustische Signale wiedergeben, erfolgt eine Steuerung der Verstellantriebe 7, 8 und ggf. weiterer, mit der Steuereinrichtung 10 verbundener und von der Steuereinrichtung 10 gesteuerter Komponenten des Möbelantriebs.
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Dies wird anhand des Beispiels des Sitzmöbels 1' in 2 näher beschrieben.
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Zwei Sprachsteuersubeinheiten 210 und 211 sind dem Verstellantrieb 7 zur Verstellung des Rückenteils 4 in eine Schwenkbewegung nach oben und in eine Schwenkbewegung nach unten zugeordnet. In gleicher Weise ist eine Zuordnung der weiteren zwei Sprachsteuersubeinheiten 212 und 213 für den Verstellantrieb 8 zur Verstellung des Beinteils 5 in eine Schwenkbewegung nach oben und in eine Schwenkbewegung nach unten ausgeführt. Das Anhalten einer jeden Verstellbewegung der Verstellantriebe 7, 8 erfolgt in diesem Beispiel durch die Sprachsteuersubeinheit 214.
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Jede Sprachsteuersubeinheit 210 bis 214 umfasst das Mikrofon 31, eine Sprachanalyseeinrichtung 32 und eine Schalteinrichtung 33.
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Die Sprachsteuersubeinheit 210, 211, 212, 213, 214 ist ein sehr kleiner, vollintegrierter Baustein. Mit ihrer Spracherkennung, welche mittels der Sprachanalyseeinrichtung 32 der von dem Mikrofon 31 aufgenommenen Worte erfolgt, ist die Sprachsteuersubeinheit 210, 211, 212, 213, 214 in der Lage einzelne Wörter oder Phrasen zu erkennen. Die Sprachsteuersubeinheit 210, 211, 212, 213, 214 kann z.B. nur für spezielle Worte ausgebildet und somit besonders schnell sein.
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In Abhängigkeit von erkannten Wörtern oder Phrasen kann mittels der Schalteinrichtung 33 ein elektrisches Signal zur Steuerung ausgegeben werden. Diese Schalteinrichtung 33 kann mit in die Sprachsteuersubeinheit 210, 211, 212, 213, 214 integriert (wie gezeigt) oder auch extern angeordnet sein. Sie ist z.B. als ein Halbleiterschalter oder/und elektromechanischer Kontakt (Relais) ausgebildet.
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Die Bedieneinheit 21 kann in die Hand genommen werden oder in Sprechweite eines Bedieners angeordnet sein. Zur Betätigung der Verstellantriebe 7, 8 werden dann bestimmte Schlüsselwörter gesprochen. Dies wird unten noch erläutert.
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In 3 ist die Steuereinrichtung 10 des Ausführungsbeispiels gemäß 1 und 2 detaillierter in Form eines Blockschaltbilds dargestellt. Nicht wiedergegeben ist bei diesem Blockschaltbild eine Stromversorgung für die Steuereinrichtung 10 und/oder die Verstellantriebe 7, 8. Diese ist entweder in Form eines Netzteils in die Steuereinrichtung 10 integriert, die neben den dargestellten Anschlüssen damit auch einen Netzanschluss aufweist. Beispielhaft ist hierzu weiter unten eine Versorgungseinheit 100 im Zusammenhang mit 5 angegeben. Alternativ kann auch ein externes Netzteil vorgesehen sein, dass die Steuereinrichtung 10 mit einer Niederspannung versorgt.
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Die Steuereinrichtung 10 umfasst eine Auswerteeinheit 11, die im dargestellten Beispiel Signale der Bedieneinheit 21, die über das Kabel 22 zugeführt werden, auswertet. Weiter ist die Auswerteeinheit 11 zur Auswertung von zugeführten Steuerkommandos des Mobilgeräts 23 über die Übertragungsstrecke 24 mit einer Übertragungseinheit 110 (siehe 5) eingerichtet. Wenn die Steuereinrichtung 10 diese Steuermöglichkeit zulässt, kann in der Auswerteeinheit 11 oder verbunden mit der Auswerteeinheit 11 ein Empfänger für Signale der Übertragungsstrecke 24 angeordnet sein, beispielsweise ein Bluetooth-Empfänger. Als Beispiel eines solchen Empfängers ist in 5 eine Übertragungseinheit 110 schematisch gezeigt. Alternativ können Informationen des Mobilgeräts 23 zur Steuerung der Verstellantriebe 7, 8 auch über ein nicht gezeigtes Netzwerk und einen Netzwerkanschluss an die Auswerteeinheit 11 übertragen und dort analysiert werden.
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In der Regel weist die Auswerteinheit 11 einen Mikrocontroller auf, der die empfangenen Steuerkommandos für die Verstellantriebe 7, 8 auswertet. Dieser Mikrocontroller kann auch für weitere Aufgabe eingesetzt werden.
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Die Auswerteeinheit 11 ist beim dargestellten Beispiel über einen Freigabebaustein 12 mit einer Motorsteuerung 13 verbunden. Die Motorsteuerung 13 nimmt Anweisungen, die ein Verstellen der Verstellantriebe 7, 8 betreffen, entgegen und setzt diese in entsprechende Motorströme zum Betreiben der Verstellantriebe 7, 8 um. Die Motorsteuerung 13 kann in diesem Sinne als Leistungsendstufe der Steuereinrichtung 10 angesehen werden.
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Es wird angemerkt, dass in alternativen Ausgestaltungen auch Verstellantriebe auch eingesetzt werden können, die die Motorsteuerung selbst integriert enthalten. In dem Fall entfällt eine entsprechende Motorsteuerung 13 in der Steuereinrichtung 10. Die Funktion des Freigabebausteins 12 wird nachfolgend erläutert.
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Die Mikrofone 31 sind jeweils Teil einer Sprachsteuersubeinheit 210, 211, 212, 213, 214 der Steuereinrichtung 10 Die Sprachsteuersubeinheiten 210, 211, 212, 213, 214 sind über die einzelnen Kabel bzw. Kabeladern 22a, 22b, 22c, 22d mit der Auswerteeinheit 11 gekoppelt. Dabei ist die Sprachsteuersubeinheit 214 über das Kabel 22e mit dem Freigabebaustein 12 verbunden (3).
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Im Betrieb der Steuereinrichtung 10 werden elektrische Signale der Mikrofone 31 in den Sprachsteuersubeinheiten 210, 211, 212, 213, 214 digitalisiert und von der jeweiligen Sprachanalyseeinrichtung 32 einer jeweiligen Sprachsteuersubeinheit 210, 211, 212, 213, 214 analysiert, wobei ein Sprachinhalt extrahiert wird. Dies erfolgt beispielsweise im Vergleich mit vorher gespeicherten bzw. festgelegten Sprachmustern, deren Anzahl begrenzt sein kann.
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Wird bei diesem Vergleich das gesprochene Steuerwort bzw. Schlüsselwort erkannt, so wird die Schalteinrichtung 33 zur Abgabe eines elektrischen Signales, z.B. einer bestimmten Spannung veranlasst.
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Dieses Signal wird an die Auswerteeinheit 11 über das Kabel 22 übertragen. Die Auswerteeinheit 11 steuert dann die Motorsteuerung 13 an, vorausgesetzt, dass der Freigabebaustein 12 nicht blockiert ist (z.B. durch ein vorausgegangenes NOT-AUS-Signal, wie unten noch im Zusammenhang mit 5 beschrieben wird).
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Die Sprachsteuersubeinheiten 210, 211, 212, 213, 214 reagieren auf gesprochene Schlüsselworte, für die sie voreingestellt sind. Diese Aufgabe bedarf keiner hohen Rechenleistung und keines komplexen Sprachanalysesystems.
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Typische gesprochene Kommandos können die Form „Rücken hoch“ oder „Bein runter“ oder „Halt“ oder ähnlich aufweisen. Auch Kommandos der Form „Speichern“ sind bei Nutzung einer Memoryfunktion der Steuereinrichtung 10 denkbar. Weiter können auch werksvoreingestellte Kommandos wie „fahre in die TV Position“ oder „fahre zu Zero Gravity“ oder „fahre in die Liegeposition“ vorgesehen sein, die mit fest voreingestellten Verstellpositionen für das Kopf- und/oder das Fußteil verknüpft sind. Die zuvor genannten Kommandos sind dabei rein beispielhafter Natur und können beliebig an die Funktionsmöglichkeiten des Betts 1 bzw. des Sitzmöbels 1' mit dem Möbelantrieb angepasst werden.
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In diesem Ausführungsbeispiel werden die Schlüsselwörter „Stop“, „Halt“, „Anhalten“, „Aus“ und ähnliche nur von der einen Sprachsteuersubeinheit 214 erkannt, welche dadurch den Freigabebaustein 12 veranlasst, jegliche Verstellbewegung der Verstellantriebe 7, 8 sofort auszuschalten.
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Selbstverständlich ist es auch möglich, dass jedem Verstellantrieb 7, 8 jeweils drei Sprachsteuersubeinheiten 210, 211, 214 und 212, 213, 214 dergestalt zugeordnet sind, dass jedem Verstellantrieb 7, 8 eine Sprachsteuersubeinheit 214 für eine Halt-Funktion zugeordnet ist. Zudem kann noch eine weitere Sprachsteuersubeinheit 214 als redundanter NOT-AUS-Betätiger vorgesehen sein. Dies ist nicht dargestellt, aber leicht vorstellbar.
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Beispielsweise kann eine weitere Sprachsteuersubeinheit 217 als NOT-AUS-Betätigung vorgesehen sein. Ein NOT-AUS-Betriebszustand kann z.B. dadurch aktiviert werden, indem die weitere Sprachsteuersubeinheit 217 Anweisungen wie „Stopp“ oder „Halt“ unmittelbar erkennt und ein Nothaltsignal an einen weiteren Freigabebaustein 12a weitergibt. Dieser blockiert daraufhin ein ggf. von der Auswerteeinheit 11 empfangenes Signal in dem Freigabebaustein 12 zum Betreiben einer der Verstellantriebe 7, 8 und blockiert damit eine weitere Bewegung der Verstellantriebe 7, 8. Die blockierende Funktion weiteren Sprachsteuersubeinheit 217 kann natürlich auch auf die Auswerteeinheit 11 wirken und dort berücksichtigt werden oder unmittelbar auf die Motorsteuerung 13 wirken und dort ein Blockieren der Verstellantriebe 7, 8 zur Folge haben. Auf diese Weise wird der Not-Aus-Betriebszustand des Möbelantriebs gesteuert.
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Die Sprachsteuerung durch die Sprachsteuersubeinheiten 210, 211, 212, 213, 214 ist nicht nur komfortabel, sie ist auch sicher, da die Kommandos jederzeit durch die Notfallabschaltung durch die Sprachsteuersubeinheit 214 und ggf. durch die weitere Sprachsteuereinheit 217 überschrieben werden können.
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In alternativen Ausgestaltungen ist es denkbar, dass die Verstellantriebe 7, 8 nicht nur stoppen, wenn ein entsprechender Nothaltbefehl erfolgt, sondern stoppen und zumindest ein Stück in eine entgegengesetzte Richtung verfahren. Auf diese Weise kann eine durch den Verstellvorgang beeinträchtige Person im Bett 1 wieder in eine angenehme Position gebracht werden oder es kann ein bereits erfolgtes leichtes Einklemmen rückgängig gemacht werden.
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Die Sprachsteuersubeinheiten 210, 211, 212, 213, 214, 217 können sich dabei eines weiteren Mikrocontrollers, eines DSP (Digital Signal Processor) und/oder eines FPGA (Field Programmable Gate Array) bedienen, wobei die genannten Komponenten ggf. in Form eines SOC (System On Chip) integriert sind. Mit relativ geringem Hardwareaufwand kann auf diese Weise zumindest eine Analyse von Spracheingaben beschränkt auf einige wenige Schüsselwörter erfolgen. Das genannte Schlüsselwort „Stopp“ beispielsweise ist anhand der charakteristischen Phonetik leicht und sicher identifizierbar. Neben expliziten Wörtern können auch in Zusammenhang mit Gefährdungs- oder Schmerzsituation verwendete Laute wie „Aua“ oder „Aah“ erkannt werden und als Zeichen, die Verstellantriebe 7, 8 zu stoppen oder rückwärts laufen zu lassen, interpretiert werden. Es wird so ein weiter erhöhtes Sicherheitsniveau erreicht.
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Es wird angemerkt, dass die dargestellte sprachbasierte und auf der lokalen Sprachsteuersubeinheit 214 und ggf. der weiteren Sprachsteuereinheit 217 basierende Notabschaltung für die Verstellantriebe 7, 8 mit weiteren Sicherheitsmaßnahmen kombiniert werden kann, um einen umfassenden Einklemmschutz zu gewährleisten. In diesem Sinne können Druck- oder Tastsensoren, die an den bewegten Bettelementen oder einem Gestell des Bettes 1 bzw. Sitzmöbels 1' oder eines anderen Verstellmöbels (z.B. Hubtisch) angeordnet sind, ebenfalls ausgewertet werden und auf den Freigabebaustein 12 und damit die Motorsteuerung 13 einwirken.
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Wenn die Steuereinrichtung 10 mittels der Notabschaltung deaktiviert worden ist, befindet sich der Möbelantrieb in dem NOT-AUS-Betriebszustand.
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4 zeigt ein schematisches Blockschaltbild einer Bedieneinheit 21. Wie oben schon beschrieben, sind die üblichen Betätigungselemente durch die Sprachsteuersubeinheiten 210, 211, 212, 213, 214 ersetzt. Das hier gezeigte Beispiel betrifft ein Möbel mit zwei Verstellantrieben 7, 8. Selbstverständlich sind auch Ausführungen mit mehr als zwei Verstellantrieben 7, 8 oder mit nur einem möglich.
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Die in 4 dargestellte Bedieneinheit 21 ist hier mit zwei weiteren Sprachsteuersubeinheiten 215 und 216 ausgerüstet. Die Sprachsteuersubeinheit 215 ist mit einer Beleuchtung 40 der Bedieneinheit 21 verbunden und schaltet diese auf ein bestimmtes Schlüsselwort, z.B. „Licht“, hin ein. Dies ist besonders im Dunkeln hilfreich. Ein einfaches Auffinden der Bedieneinheit 21, insbesondere wenn diese drahtlos ist, kann durch die weitere Sprachsteuersubeinheit 216 ermöglicht werden, welche mit einem Akustikmelder 41 verbunden ist. Die weitere Sprachsteuersubeinheit 216 kann z.B. auf das Schlüsselwort „Such“ oder „Meldung“ reagieren.
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5 stellt ein schematisches Blockschaltbild einer Variante des Ausführungsbeispiels der sprachgesteuerten Steuereinrichtung 10 für den Möbelantrieb gemäß 1, 2 dar.
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Es wird eine beispielhafte Verwendung von drei weiteren Sprachsteuersubeinheiten 217, 218, 219 zusätzlich zu den Sprachsteuersubeinheiten 210 bis 216 der Bedieneinheit 21 gezeigt.
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Die erste Sprachsteuersubeinheit 217 ist hier wie schon oben angedeutet mit einer Not-Aus-Freigabeeinheit 12a verbunden, welche an die Freigabeeinheit 12 und an die Motorsteuerung 13 angeschlossen ist. Die Sprachsteuersubeinheit 217 erkennt wie die Sprachsteuersubeinheit 214 in der Bedieneinheit 21 Anweisungen wie „Stopp“ oder „Halt“ unmittelbar und gibt ein Nothaltsignal an den Freigabebaustein 12a weiter.
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Die Sprachsteuersubeinheit 217 als NOT-AUS-Betätiger kann aber auch an einer anderen Stelle angeschlossen sein. So ist es z.B. möglich, dass die Sprachsteuersubeinheit 217 allein oder zusätzlich als ein externes Bauteil für eine Bus-Anordnung (MFP/Furnibus) ausgebildet sein kann. Weiterhin ist es denkbar, dass die Sprachsteuersubeinheit 217 allein oder zusätzlich in einen WiFi-Funkgateway eingebaut oder in die Zuleitung zu den Motoren eingeschleift ist.
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Die zweite Sprachsteuersubeinheit 218 ist hier mit einer Übertragungseinheit 110 in der Auswerteeinheit 11 verbunden. Die Übertragungseinheit 110 steht mit der Übertragungsstrecke 24 in Verbindung und kann z.B. ein Empfänger/Sender für eine drahtlose Übertragungsstrecke 24 sein, beispielsweise Infrarot, Ultraschall, Funk. Die zweite Sprachsteuersubeinheit 218 erkennt Anweisungen wie „Stand-By EIN/AUS“, „Stromsparen EIN/AUS“, u.dgl. Damit steuert die zweite Sprachsteuersubeinheit 218 den STAND-BY-Betriebszustand, indem die Übertragungseinheit 110 in einen stromsparenden Modus geschaltet wird, wenn ein Schlüsselwort wie „Stand-By EIN“ o.ä. erkannt wird. Der stromsparende Modus wird wieder ausgeschaltet, wenn die zweite Sprachsteuersubeinheit 218 ein Schlüsselwort wie „Stand-By AUS“ oder irgendein anderes Schlüsselwort zum „Aufwecken“ erkennt.
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In 5 ist weiterhin die Versorgungseinheit 100 innerhalb der Steuereinrichtung 10 gezeigt und über ein Netzkabel 101 mit einem Netzstecker 102 zum Anschluss an ein Netz verbunden. Außerdem ist hier der Netzstecker 102 zusammen mit einer Netzfreischaltung 103 in einem Gehäuse als ein Steckernetzteil angeordnet. Die Netzfreischaltung 103 ist in dieser Variante mit einer dritten Sprachsteuersubeinheit 219 verbunden.
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Mittels der Netzfreischaltung 103 kann der Möbelantrieb von einem elektrischen Stromnetz oder auch von einer Batterie-/Akkumulatorversorgung vollständig oder auch nur teilweise getrennt werden. Die Netzfreischaltung 103 erkennt mittels unterschiedlicher, hier nicht beschriebener Einrichtungen, wenn der NETZFREI-Betriebszustand umgesteuert, d.h. eingeschaltet oder ausgeschaltet werden soll. In der hier gezeigten Variante wird dies von der dritten Sprachsteuersubeinheit 219 durch ein Schlüsselwort wie z.B. „Freischalten EIN“, „Netz AUS“ und/oder „Freischalten AUS“, „Netz EIN“ u.dgl. erkannt. In Abhängigkeit von dem erkannten Schlüsselwort steuert die dritte Sprachsteuersubeinheit 219 dann den NETZFREI-Betriebszustand über die Netzfreischaltung 103.
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Insbesondere bei Sitzmöbeln 1', die mit Akkumulatoren betrieben werden, ist es von großer Bedeutung, dass ein STAND-BY-Betriebszustand, hier der Stromversorgung, aktiviert werden kann, um elektrische Leistung, die aus dem Akkumulator entnommen wird, auf ein Minimum zu reduzieren.
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Die Steuereinrichtung 10 des Möbelantriebs ist zusammen mit diesem in den meisten Fällen unter dem Bett angeordnet. Daher ist es erforderlich, dass die Mikrofone 31 der Sprachsteuersubeinheiten 210, 211, 212, 213, 214, 215, 216, 217, 218, 219 an einer Stelle platziert werden, an welcher sie nicht durch das Bett 1 bzw. Sitzmöbel 1', Teile des Bettes 1 bzw. Sitzmöbel 1' oder andere Gegenstände schallisoliert sind. Aus diesem Grund können die Mikrofone 31 bzw. die Sprachsteuersubeinheiten 210, 211, 212, 213, 214, 215, 216, 217, 218, 219 außerhalb des Möbel, z.B. auf einem Nachttisch oder an einer nicht schallisolierten Stelle, angeordnet und über einen Kabelanschluss oder auch drahtlos mit der Steuereinrichtung 10 in Verbindung stehen.
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Eine Stromversorgung der Mikrofone 31 bzw. der Sprachsteuersubeinheiten 210, 211, 212, 213, 214, 215, 216, 217, 218, 219 kann über Batterien, Akkus oder auch kleine Netzgeräte erfolgen. Dabei können auch Steckernetzteile zur Anwendung kommen, in welche die Mikrofone 31 bzw. die Sprachsteuersubeinheiten 210, 211, 212, 213, 214, 215, 216, 217, 218, 219 integriert sind.
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Weiterhin ist es möglich, dass eine so genannte Totmannschaltung zusammen mit den auf die oben beschriebene Weise platzierten Mikrofonen 31 bzw. Sprachsteuersubeinheiten 210, 211, 212, 213, 214, 215, 216, 217, 218, 219 vorgesehen ist. Hierbei werden sehr kurze Datensätze zwischen den Mikrofonen 31 bzw. Sprachsteuersubeinheiten 210, 211, 212, 213, 214, 215, 216, 217, 218, 219 und der Steuereinrichtung 10 ausgetauscht, insbesondere mittels bidirektionaler Übertragung. Die Steuereinrichtung 10 ist in diesem Fall so ausgebildet, dass sie den NOT-AUS-Betriebszustand einschaltet, wenn das Mikrofon 31 bzw. die oder eine spezifische der Sprachsteuersubeinheiten 210, 211, 212, 213, 214, 215, 216, 217, 218, 219 den Kontakt zur Steuereinrichtung 10 innerhalb eines festlegbaren Zeitabstands, z.B. 1 bis 2 s, verloren hat.
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Eine Deaktivierung bzw. ein Ausschalten des NOT-AUS-Betriebszustands kann z.B. mittels einer App oder auf andere geeignete Weise ausgeführt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Bett
- 1'
- Sitzmöbel
- 2
- Stützelement
- 3
- Mittelteil
- 4
- Rückenteil
- 5
- Beinteil
- 6
- Verbindung
- 7, 8
- Verstellantrieb
- 9
- Verbindungskabel
- 10
- Steuereinrichtung
- 11
- Auswerteeinheit
- 12, 12a
- Freigabebaustein
- 13
- Motorsteuerung
- 20
- Bedienungseinrichtung
- 21
- Bedieneinheit
- 22, 22a-22e
- Kabel
- 23
- Mobilgerät
- 24
- Übertragungsstrecke
- 31
- Mikrofon
- 32
- Sprachanalyseeinrichtung
- 33
- Schalteinrichtung
- 40
- Beleuchtung
- 41
- Akustikmelder
- 100
- Versorgungseinheit
- 101
- Netzkabel
- 102
- Netzstecker
- 103
- Netzfreischaltung
- 110
- Übertragungseinheit
- 210-216
- Sprachsteuersubeinheit
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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