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Die Erfindung betrifft eine Rinne, insbesondere eine Abflussrinne oder eine Entwässerungsrinne.
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Rinnen, insbesondere Abflussrinnen oder Entwässerungsrinnen, werden innerhalb einer Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn, insbesondere einer Kartonbahn oder einer Papierbahn, an der Stuhlung befestigt. Wegen der Fertigungstoleranzen, insbesondere der Toleranz bei der Anbringung der Rinne selber, ist die Abdichtung sehr aufwendig, weil Blechschweißteile - die Blende ist ein Blechschweißteil - nie vollständig gerade sind.
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Beispielsweise ist es aus dem Stand der Technik bekannt, eine Ablaufrinne auf dem Dach einer Trockenhaube zu installieren. Weil die Rinne von der in ihr laufenden Flüssigkeit gekühlt wird, so dass auch das Dach der Trockenhaube gekühlt wird und sich Kondensat auf der gegenüberliegenden Seite innerhalb der Trockenhaube niederschlägt, ist man gezwungen, die Rinne zu beheizen.
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Aus
DE 10 2015 224 295 A1 ist eine Vorrichtung zur Ableitung von Flüssigkeit bekannt. Hierbei kommt ein zu einer Rinne geformtes Blech zum Einsatz, die einschließlich ihrer Abstützungen auf Trägern und einer Abstützung ausreichend stabil steht, so dass man wenigstens einen Teil der Trockenhaube an dieser Konstruktion aufhängen kann. Dabei wird in
DE 10 2015 224 294 A1 auch offenbart, dass man die Vorrichtung zur Ableitung von Flüssigkeit am besten auf der Stuhlung der Papiermaschine und darüber in der Regel auf den Fundamenten der Fabrikationshalle abgestützt, damit nahezu keine Kontaktflächen zwischen ihr und der Trockenhaube existieren.
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In
DE 198 02 853 A1 wird eine Pressenanordnung beschrieben, bei der eine unterhalb einer Schuhpresse angeordnete Wanne gleichzeitig als Tragelement für wenigstens eine Walze ausgebildet ist, so dass sie einen Teil der Stuhlung bildet. Allerdings unterscheidet sich eine Wanne bereits aufgrund der größeren Abmessungen von einer Rinne. Die Wanne benötigt entsprechend dem von ihr aufzunehmenden Flüssigkeitsvolumen einen entsprechenden massiven Wandaufbau und gegebenenfalls auch weitere Stützelemente. Sie bildet einschließlich des von ihr aufzunehmenden Mediums eine zusätzlich von dem Träger zu stützende Last, so dass sie nicht mit einer Rinne vergleichbar ist.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Rinne zu schaffen, die nicht zunächst erst aufwendig befestigt und anschließend mit ebenfalls erheblichem Aufwand abgedichtet werden muss.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einer Rinne der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass die Rinne an das Tragelement eingeschweißt ist.
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Dies bedeutet, dass Befestigungs- und Abdichtungsvorgang zusammenfallen, weil durch das Erzeugen einer kontinuierlich längs des Tragelements verlaufenden Schweißnaht zwischen dem Tragelement und der Rinne eine Verbindung entsteht, die sowohl tragend als auch gleichzeitig abdichtend ist. Durch die Schweißverbindung zwischen einem Tragelement wie einem Querträger, einer Traverse oder einem Cantileverträger entsteht eine völlig dichte Verbindung. Der Einsatz von Haltekonsolen, Dichtungsblechen und die aufwendige Anpassung derselben entfallen. Durch die Anbindung der Rinnen an das jeweilige Tragelement muss die Rinne selber nicht mehr selbsttragend ausgeführt sein. Es entfallen auch die zahlreichen Schnittstellen, die bei einer geschraubten Anbindung erforderlich sind. Bei einer Cantileververbindung macht die Abwasserrinne die Bewegung des Cantileverträgers mit, und es entsteht keine Relativbewegung zwischen der Rinne und dem Cantileverträger.
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Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen und der Beschreibung in Verbindung mit den Figuren.
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Von Vorteil ist insbesondere eine Ausgestaltung, gemäß der die Rinne an eine Stuhlung, einen Querträger oder einen Cantileverträger eingeschweißt ist. Insbesondere ist vorzugsweise der Querträger selber ein Cantileverträger oder ein Biegeträger.
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Vorzugsweise weist die Rinne wenigstens zwei Wandungen auf, wobei beide Wandungen an den jeweiligen Träger, an dem die Rinne befestigt werden soll, eingeschweißt werden.
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Mit Vorteil wird zwischen den wenigstens zwei Wandungen der Rinne eine Dämmung eingebracht, so dass sich an der Außenseite der Rinne kein Kondenswasser bildet, falls in der Rinne ein kühles Medium transportiert wird, oder dass die Rinne gegen einen Wärmeverlust isoliert ist, falls in ihr ein warmes oder heißes Medium transportiert wird.
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Zusätzlich lässt sich vorsehen, dass eine Kühl- oder Heizvorrichtung oder sonstige Temperiermittel zum Kühlen, Erwärmen oder Temperieren der Rinne angeordnet sind.
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Die Erfindung bezieht sich auch auf eine Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn, insbesondere Pressenpartie innerhalb der Maschine, die mit einer Rinne ausgestattet ist, wie sie oben beschrieben ist.
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Gemäß der Erfindung wird die Entwässerungs- oder Abwasserrinne mittelbar oder unmittelbar an einem Querträger und/oder an einer Stuhlung angeschweißt. Dabei kann der Querträger ein Cantileverträger oder ein Biegeträger sein. Die eingeschweißte Rinne kann ein- oder mehrwandig sein. Die Rinne ist entweder gekühlt oder ungekühlt; sie ist beheizt oder unbeheizt; sie ist beispielsweise mit Temperiermitteln ausgestattet. Die Rinne ist ebenfalls geeignet, um Leitungen zu führen, die Medien wie Gase, Heißdampf, Druckluft leiten oder zur elektrischen Versorgung dienen. Wenn andererseits die Verschweißung eine ausreichende Druckfestigkeit aufweist und wenn die Rinne längs ihrer beiden Längsseiten mit dem jeweiligen Träger verschweißt worden ist, ist die Rinne aufgrund ihrer innigen Verbindung mit dem Träger auch geeignet, selber die oben bezeichneten Medien zu transportieren, ohne dass es noch der zusätzlichen Verlegung von Leitungen in der Rinne bedürfte.
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Eine erfindungsgemäß ausgestaltete Rinne hat den besonderen Vorteil, dass sie mit dem Träger zu einem konstruktiven Element verschmilzt und insgesamt die Tragkraft des Trägers weiter erhöht, weil sie diesen bei einem geringen Eigengewicht in seiner Stabilität verbessert. Die Stabilität der Rinne addiert sich auf diese Weise der Stabilität des Trägers hinzu.
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Die Rinne wird bevorzugt vor ihrer Auslieferung eingeschweißt, sie kann jedoch auch bei der Endmontage eingeschweißt werden. Bevorzugt wird dieses Verfahren in der Pressenpartie angewendet.
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Nachstehend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine Seitenansicht einer Pressenpartie einer Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn, in der erfindungsgemäße Rinnen eingesetzt sind,
- 2 einen schematischen Querschnitt einer Stuhlung mit einer an einem waagrechten Träger angebrachten Rinne,
- 2a, b vergrößerte Ausschnitte der Schweißverbindungen zwischen einer Abwasserrinne und Stuhlungen gemäß der Darstellung aus 2 und
- 3 einen schematischen Querschnitt einer Maschine zur Verarbeitung einer Faserstoffbahn quer zur Laufrichtung der Maschine mit einer an einem Cantileverträger angeordneten Rinne.
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Abwasserrinnen 3 (1, 2) sind in einer Pressenpartie 4 einer Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn 5 angeordnet. Die Pressenpartie 4 umfasst eine Mehrzahl von Schuhpressen 6, 7, zwischen denen die Faserstoffbahn 5 zusammen mit Pressfilzen 8 (in hier nicht näher zu erläuternder Weise) hindurchläuft, um der Faserstoffbahn 5 Feuchtigkeit zu entziehen.
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Die Pressenpartie 4 weist ferner Stuhlungen 9 mit Querträgern 12 auf, an denen die Abwasserrinnen 3 mittels Schweißnähten 13 angebracht sind. Ferner sind die Abwasserrinnen 3 mittels Schweißnähten 14 (2a, b) gegenüber den Stuhlungen 9 befestigt.
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An der gemäß 2 dargestellten Abwasserrinne 3 ist ein Abfluss 19 angeflanscht.
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel (3) ist eine Tragkonstruktion 10 mit einer als Cantileverträger fungierenden Traverse 11 einer Maschine 1 zur Herstellung oder Bearbeitung oder Verarbeitung einer flächigen Materialbahn dargestellt.
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An der Traverse 11 können neben einer Rinne 23 weitere Funktionselemente befestigt sein, wie beispielsweise Entwässerungselemente, Reglerwalzen, Spannwalzen etc. Eine (hier nicht dargestellte) Bespannung ist z.B. ein Filz für eine Pressenpartie oder ein Sieb für eine Siebpartie der als Papierherstellungsmaschine ausgebildeten Maschine 1.
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Die Tragkonstruktion 10 weist mehrere Vertikalstützanordnungen 15, 20 auf, welche jeweils mindestens zwei voneinander getrennte Stützabschnitte 16, 17 bzw. 21, 22 umfassen, die übereinander angeordnet sind, so dass sie einen unteren Stützabschnitt 16 bzw. 21 und einen darauf abgestützten oberen Stützabschnitt 17 bzw. 22 bilden. In der vorliegenden Ausführungsform der Erfindung stützen sich die unteren Stützabschnitte 16, 21 der Vertikalstützanordnungen 15, 20 auf einem Fundament 2 eines die Maschine 1 aufnehmenden Gebäudes ab.
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Die Trennung von unteren Stützabschnitten 16, 21 und oberen Stützabschnitten 17, 22 ist vorgesehen, um bei einem Wechsel der Bespannung B nach Lösen der Verbindungselemente die unteren Stützabschnitte 16, 21 und die oberen Stützabschnitte 17, 22 um ein gewünschtes Distanzmaß in Vertikalrichtung VR auseinanderbewegen zu können und dadurch für den Bespannungswechsel einen Durchführungsspalt mit der Weite des Distanzmaßes D in der Tragkonstruktion 10 bereitzustellen.
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Für diesen Zweck umfasst die Maschine 1 außerdem zwei Magnetvorrichtungen 40, 50. Die erste Magnetvorrichtung 40 weist zwei permanentmagnetbasierte Magneteinheiten 41, 42 auf, die an einander zugewandten Enden des oberen Stützabschnitts 22 und des unteren Stützabschnitts 21 einer Vertikalstützanordnung 20 der Vertikalstützanordnungen 15, 20 angeordnet sind und eingerichtet sind, einander abstoßende jeweilige Magnetfelder zu erzeugen. Genauer gesagt sind die Magnetfelder der beiden Magneteinheiten 41, 42 der ersten Magnetvorrichtung 40 jeweils so ausgerichtet, dass sich gleiche Magnetpole gegenüberliegen und dadurch abstoßen.
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Die zweite Magnetvorrichtung 50 weist zwei elektromagnetbasierte Magneteinheiten 51, 52 auf, die an einander zugewandten Enden des oberen Stützabschnitts 17 und des unteren Stützabschnitts 16 einer anderen Vertikalstützanordnung 15 der Vertikalstützanordnungen 15, 20 angeordnet sind und eingerichtet sind, einander abstoßende jeweilige Magnetfelder zu erzeugen. Genauer gesagt sind die Magnetfelder der beiden Magneteinheiten 51, 52 der zweiten Magnetvorrichtung 50 jeweils so ausgerichtet, dass sich gleiche Magnetpole gegenüberliegen und dadurch abstoßen.
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Die Magnetfelder der ersten und zweiten Magnetvorrichtungen 40, 50 werden hierbei selektiv so erzeugt, dass die oberen Stützabschnitte 17, 22 und die unteren Stützabschnitt 16, 21 via Abstoßungskraft der Magnetfelder um das gewünschte Distanzmaß in Vertikalrichtung auseinanderbewegt werden.
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Die erste Magnetvorrichtung 40 ist so eingerichtet, dass ihre Magnetfelder die Abstoßungskraft so zu erzeugen, dass eine Gewichtskraft des oberen Stützabschnitts 22 ausgeglichen wird. Da der obere Stützabschnitt 22 der einen Vertikalstützanordnung 20 über mindestens eine Traverse 11 der Tragkonstruktion 10 mit der anderen Vertikalstützanordnung 15 verbunden ist, entspricht die an dem oberen Stützabschnitt 22 auszugleichende Gewichtskraft einer durch die Gesamtheit der Vertikalstützanordnungen 15, 20 und der Traverse 11, d.h. ein Oberteil der Tragkonstruktion 10 mit daran befestigten Komponenten, erzeugten Gewichtskraft oder Grundlast.
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Auch die an der Traverse 11 der Tragkonstruktion 10 angebrachte Rinne 23 ist durch eine (hier nicht dargestellte) Schweißverbindung mit der Traverse 11 verbunden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102015224295 A1 [0004]
- DE 102015224294 A1 [0004]
- DE 19802853 A1 [0005]