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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Ableitung von Flüssigkeit in einem Bereich einer Papier- oder Kartonmaschine am Ende einer Pressenpartie bzw. am Anfang einer Trockenpartie, wobei
- a) die Trockenpartie eine abdeckende Trockenhaube aufweist,
- b) die Pressenpartie wenigstens eine einen Pressnip durchlaufende Bespannung besitzt,
- c) oberhalb oder in Höhe des Trockenhaubendaches eine Spann- und/oder Reinigungsvorrichtung für die Bespannung angeordnet ist, und
- d) die Vorrichtung zur Ableitung von Flüssigkeit aus den Arbeitsprozessen der Spann- und/oder Reinigungsvorrichtung mit dem Trockenhaubendach verbunden ist.
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Die Pressen einer Papiermaschine stehen vielfach dicht vor der Trockenpartie. Eine Trockenpartie wird zur Isolierung in der Regel eingehaust. Außerdem wird durch die Umhausung der Austritt von dem in der Trockenpartie entstehenden Dampf in die Fabrikationshalle verhindert. Beide Bereiche, die Pressenpartie und die Trockenpartie der Papiermaschine nutzen verschiedenste Bespannungen. Unter dem Begriff Bespannung sind Entwässerungs-, Filz- oder Trockensiebe zu verstehen. Außerdem sollen ihm im Rahmen dieser Anmeldung alle Papiermaschinengewebe, im Englischen als fabric bezeichnet, und auch alle Arten von Stützbändern zugeordnet sein.
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Derartige Bespannungen, die sich nahezu über die Maschinenbreite, zumindest in der Regel aber über die Papierbahnbreite erstrecken, müssen in Spannstationen gespannt und zumindest von Zeit zu Zeit in Reinigungsvorrichtungen gesäubert werden.
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Da im Übergangsbereich zwischen Pressen- und Trockenpartie wenig Bauraum zur Verfügung steht, wird vielfach mit den Spannstationen und Reinigungsvorrichtungen in einen Bereich ausgewichen, der sich oberhalb der Trockenhaube befindet.
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Jedoch wird bei derartigen Spannstationen und Reinigungsvorrichtungen viel Feuchtigkeit aus der Bespannung oder von Reinigungsdüsen freigesetzt. Deshalb befindet sich unterhalb dieser Bereiche eine große, d. h. über die Bahnbreite reichende Entwässerungsrinne. Mit Vorteil ist diese oft mit dem Dach der Trockenhaube verbunden, damit sie nicht gesondert abgestützt werden muss. Allerdings bringt diese Konstruktion auch einen großen Nachteil mit sich. Denn die Flüssigkeiten, die dort abgeführt werden müssen, sind relativ kalt. Das führt wiederum zum Abkühlen des Daches der Trockenhaube und somit zur unerwünschten Kondensation des Dampfes innerhalb der Umhausung der Trockenpartie.
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Es wurde Abhilfe dadurch geschaffen, dass man die Entwässerungsrinne beheizt hat, um eine Auskühlen des Daches der Trockenhaube zu verhindern. Allerdings ist diese Methode sehr energieaufwändig und zudem ist der Konstruktionsaufwand und Materialeinsatz erheblich.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zur Ableitung von Flüssigkeit zu schaffen, bei der die beschriebenen Nachteile vermieden werden.
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Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass bei einer Vorrichtung zur Ableitung von Flüssigkeit gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 vorgesehen wird, dass sie in zweiter Funktion eine Tragkonstruktion für zumindest einen Teil der Trockenhaube ist.
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Das hat nämlich zur Folge, dass sich die Vorrichtung zur Ableitung von Flüssigkeit, die beispielsweise durch Spritzwasser abkühlt, sich nicht mehr auf dem Dach der Trockenhaube abstützt und somit dieses Dach nicht ebenfalls gekühlt wird, sondern nur eine ausgesprochen kleiner Teil der Einhausung an der Tragkonstruktion angebunden ist, so dass fast keine Wärmeübertragung von der Trockenhaube zur Vorrichtung zur Ableitung von Flüssigkeit mehr möglich ist.
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Vorzugsweise ist die Vorrichtung zur Ableitung von Flüssigkeit auf der Stuhlung der Papiermaschine abgestützt.
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Dadurch hat sie einerseits keine wärmeleitende Verbindung zur Trockenhaube, insbesondere deren Dach, und andererseits ist sie stabil genug, um auch das Gewicht des mit ihr verbundenen Teils der Trockenhaube tragen zu können.
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Mit Vorteil ist vorgesehen, dass der Teil der Trockenhaube an der Vorrichtung zur Ableitung von Flüssigkeit aufgehängt ist.
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Dies bringt den Vorteil mit sich, dass ein wärmeisolierender Luftspalt zwischen der Vorrichtung zur Ableitung von Flüssigkeit und dem Teil der Trockenhaube vorgesehen werden kann.
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Dabei ist besonders bevorzugt, wenn Verbindungselemente zwischen der Vorrichtung zur Ableitung von Flüssigkeit und dem Teil der Trockenhaube vorgesehen sind, die eine thermische Isolierung aufweisen.
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Dadurch ist auch der Wärmeübergang über die Verbindungselemente ausgeschlossen. Hier sei nicht nur die Verbindung selbst betrachtet, die beispielsweise aus einem schlecht wärmeleitenden Kunststoff gebildet sein kann, sondern auch der Fall, bei dem zwischen dem Dach und dem Verbindungselement oder zwischen der Vorrichtung zur Ableitung von Flüssigkeit und dem Verbindungselement ein Isolierstück eingesetzt ist
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Es ist vorteilhaft, wenn Verbindungselemente zwischen der Vorrichtung zur Ableitung von Flüssigkeit und dem Teil der Trockenhaube wenigstens an einem Ende gelenkig entweder mit der Vorrichtung zur Ableitung von Flüssigkeit oder mit dem Teil der Trockenhaube verbunden sind.
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Damit kann eventuellen Wärmeausdehnungen der Vorrichtung zur Ableitung von Flüssigkeit oder des Teils der Trockenhaube Rechnung getragen und Spannungen in der Aufhängung vermieden werden.
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Bevorzugt umfasst die Vorrichtung zur Ableitung von Flüssigkeit ein Tragsystem und eine Fläche, die zu einer Rinne geformt ist.
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Diese Konstruktion ist auf einfache Weise durch einige Träger und ein abgewinkeltes Blech herstellbar. Das abgewinkelte Blech, das die entsprechende Fläche besitzt, fungiert als eine Art Auffangwanne, in dessen Winkel sich die Flüssigkeit sammeln und seitlich abgeführt werden kann.
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Vorteilhaft ist die Spann- und/oder Reinigungsvorrichtung für die Bespannung über der zu einer Rinne geformten Fläche angeordnet.
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Damit wird die Gefahr vermieden, dass eventuell doch noch kühlere Flüssigkeit auf das Trockenhaubendach gelangt.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigt die einzige Figur eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Ableitung von Flüssigkeit im Übergangsbereich von der Pressen- zur Trockenpartie einer Papiermaschine.
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Im linken Teil der Figur erkannt man eine Presse, die zwischen zwei Presswalzen 8, 9 einen Pressnip 10 für eine Papierbahn, im Folgenden kurz Bahn 4 genannt, bildet. Die Presse steht beispielhaft für alle möglichen Ausführungsformen von bekannten Pressen einer Pressenpartie 2. Ebenso beispielhaft ist nur an der oberen Presswalze 8 eine Bespannung, nämlich ein Pressfilz 5, dargestellt, der mit der Bahn 4 durch den Pressnip läuft und die der Bahn 4 entnommene Feuchtigkeit fortträgt.
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Die Bahn 4 läuft weiter über eine Umlenkwalze 7 auf einen Trockenzylinder 15 auf in die Trockenpartie 3, wo die Bahn 4, über mehrere heiße Trockenzylinder 7 und Umlenkrollen 16 laufend, weiter getrocknet wird. Unterstützt und gelenkt wird die Bahn in diesem Bereich ebenfalls von einer Bespannung 6. Die Trockenpartie 3 ist durch eine Trockenhaube 17 abgedeckt, die den Energieverlust in Grenzen hält und für ein Einschließen des entstehenden Dampfes sorgt.
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Da der Filz 5 der Pressenpartie 2 gereinigt und gespannt werden muss, der Platz vor der Trockenpartie aber in der Regel sehr gering ist, sind die Reinigungsvorrichtung 11 und die Spannvorrichtung (angedeutet durch Pfeil 14) oberhalb der Trockenhaube 17 angeordnet. Bezüglich der Reinigungsvorrichtung seien exemplarisch und rein schematisch eine Spritzdüse 12 und eine Reinigungsbürste 13 angedeutet. In diesem Bereich wird viel Flüssigkeit freigesetzt.
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Im Stand der Technik ist deshalb eine Ablaufrinne auf dem Trockenhaubendach 19 installiert. Diese Rinne wird von der Flüssigkeit allerdings gekühlt, so dass auch das Dach der Trockenhaube 17 gekühlt wird und sich Kondensat auf der gegenüberliegenden Seite innerhalb der Trockenhaube 17 niederschlägt. Deshalb war man bislang gezwungen, die Rinne zu beheizen, was sehr konstruktions- und kostenaufwändig ist.
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Erfindungsgemäß wird nun dafür gesorgt, dass die Vorrichtung zur Ableitung von Flüssigkeit 1, also auch in diesem Beispiel eine zur Rinne geformtes Blech 21 inklusive ihren Abstützungen derart stabil auf Trägern 20 und einer Abstützung 25 (geschnitten dargestellt) steht, dass man wenigstens einen Teil der Trockenhaube 18 an dieser stabilen Konstruktion aufhängen kann. Die Vorrichtung zur Ableitung von Flüssigkeit 1 ist in nicht dargestellter Weise am besten auf der Stuhlung der Papiermaschine, und darüber in der Regel auf den Fundamenten der Fabrikationshalle abgestützt, damit nahezu keine Kontaktflächen zwischen ihr und der Trockenhaube 17 existieren.
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Um die Vorrichtung zur Ableitung von Flüssigkeit 1 als Träger des Teils der Trockenhaube 18 nutzen zu können, sind Verbindungselemente 22 vorgesehen. Diese sind nach Möglichkeit zusätzlich wärmeisoliert und/oder schlecht wärmeleitend. Beispielsweise kann die Verbindung zum Teil der Trockenhaube 18 oder zu einem Träger 20 mit zwischengeschalteten Isolierungen 24, beispielsweise Platten versehen sein. Es ist auch vorteilhaft, wenn die Verbindungselemente 22 mit Gelenkverbindungen 23 ausgestaltet sind, um Wärmedehnungen aufnehmen zu können.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung zur Ableitung von Flüssigkeit
- 2
- Pressenpartie
- 3
- Trockenpartie
- 4
- Bahn
- 5
- Bespannung, Pressfilz
- 6
- Bespannung Trockenpartie
- 7
- Umlenkwalze
- 8
- Presswalze oder Presselement
- 9
- Presswalze
- 10
- Pressnip
- 11
- Reinigungsvorrichtung
- 12
- Düse
- 13
- Bürste
- 14
- Spannvorrichtung
- 15
- Trockenzylinder
- 16
- Umlenktrommel
- 17
- Trockenhaube
- 18
- Teil der Trockenhaube
- 19
- Trockenhaubendach
- 20
- Träger, Tragsystem
- 21
- zu einer Rinne geformte Fläche, Blech
- 22
- Verbindungselement
- 23
- Gelenkverbindung
- 24
- Isolierung
- 25
- Abstützung