DE19748708A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Aufwärmung einer Faserstoffbahn - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Aufwärmung einer FaserstoffbahnInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Aufwärmung
einer Faserstoffbahn, insbesondere einer Tissuebahn.
Dampfblaskästen oder Blaskästen, die heiße, feuchte Luft ausblasen,
wurden in der Vergangenheit bereits verwendet, um Tissue-Papier vor
einem Press-Nip zu erwärmen. Durch die Erwärmung sinkt die Viskosität
des im Papier enthaltenen Wassers. Dadurch kann man mit einer
wärmeren Bahn höhere Trockengehalte nach dem Nip erreichen. Nachteil
der bisher verwendeten Kästen war es, daß sie an den Saugzonen von
Preßwalzen so eingesetzt wurden, daß sie über eine möglichst große
Umschlingung Dampf oder feuchte Luft auf die Bahn aufblasen, wobei es
wegen der großen Fläche häufig zu Verschmutzungen durch Partikel kam,
die von der Papierbahn abgeschleudert wurden. Ein weiterer Nachteil ist,
daß oft zwischen Blaskasten und Nip wieder kalte Umgebungsluft
eingesaugt wird, wobei die Bahn wider etwas gekühlt und damit der
Aufwärmeffekt reduziert wird.
Ziel der Erfindung ist es, ein Verfahren zu schaffen, bei dem keine kalte
Umgebungsluft angesaugt wird und somit der Aufwärmeffekt für den
Preßvorgang erhalten bleibt.
Die Erfindung ist daher dadurch gekennzeichnet, daß Dampf unmittelbar
zwischen Anpreßwalze und Trockenzylinder vor dem Preßvorgang
eingeblasen wird. Dadurch kann das Ansaugen von kalter Luft
wirkungsvoll unterbunden werden.
Eine günstige Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß der Dampf zusätzlich vor einer weiteren Anpreßwalze eingeblasen
wird. Damit kann eine noch günstigere Aufwärmung der Bahn und weitere
Erhöhung des Trockengehaltes der Bahn vor der thermischen Trocknung
erreicht werden.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Dampfzufuhr einer Teilmenge quer zur Bahnlaufrichtung regelbar
ist, wobei eine weitere Dampfzufuhr vorgesehen sein kann, die quer zur
Bahnlaufrichtung regelbar ist. Durch die Regelung der Dampfzufuhr quer
zur Bahnlaufrichtung kann das sich bei der Bahnbildung einstellende
Trockengehaltsquerprofil vergleichmäßigt werden, wobei eine weitere
Dampfzufuhr eine noch weitere Vergleichmäßigung und bessere
Regelung ermöglicht.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die weitere, regelbare Dampfzufuhr
nach der ersten Dampfzufuhr zur Aufwärmung der Faserstoffbahn erfolgt.
Da bereits eine Steigerung des Trockengehaltes erfolgt ist, muß nur ein
geringerer Trockengehaltsunterschied ausgeglichen werden, wozu nur ein
geringerer Energieeinsatz erforderlich ist.
Eine günstige Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Dampfzufuhr mit einem Druck von bis zu 2 bar, vorzugsweise 1,3
bis 1,5 bar, erfolgt. Dadurch kann eine besonders gute Aufwärmung
erreicht werden, wobei besonders Blattbeschädigungen vermieden
werden.
Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zur Aufwärmung einer
Faserstoffbahn, insbesondere Tissuebahn. Sie ist dadurch
gekennzeichnet, daß eine Dampfeinblasvorrichtung vorgesehen ist, die
Ausblasöffnungen aufweist, die in den Zwickel zwischen Anpreßwalze und
Trockenzylinder gerichtet sind, wobei die Ausblasöffnungen zur
Oberfläche einer Anpreßwalze gerichtet sein können. Durch diese
Anordnung kann der Dampf unmittelbar vor dem Preßvorgang auf das
Papier aufgeblasen werden und es wird somit eine optimale Aufwärmung
der Bahn erzielt. Durch die Ausrichtung in den Zwickel und insbesondere
zur Oberfläche einer Anpreßwalze wird das Ansaugen von kalter
Umgebungsluft zur Papierbahn unterbunden.
Eine günstige Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine weitere Dampfeinblasvorrichtung vorgesehen ist,
wobei eine der weiteren Dampfeinblasvorrichtungen vor einer weiteren
Anpreßwalze angeordnet sein kann. Durch die Anordnung von mehreren
Dampfeinblasvorrichtungen kann die Erwärmung der Bahn optimal und
bei geringstem Energieverbrauch realisiert werden.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß die eine weitere Dampfeinblasvorrichtung Einrichtungen zur Regelung
der Dampfzufuhr quer zur Bahnlaufrichtung aufweist, wobei die eine
Dampfeinblasvorrichtung quer zur Bahnlaufrichtung in Abschnitte
(Kammern) unterteilt sein kann, deren Dampfausblasung regelbar ist.
Durch die Regelung der Dampfzufuhr quer zur Bahnlaufrichtung können
einzelne, schmale feuchte Streifen in der Papierbahn vorteilhaft
ausgeglichen werden.
Eine günstige Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Dampfeinblasvorrichtung eine Teilung aufweist, wobei die
Ausblasöffnungen für die beiden Teile eine unterschiedliche Richtung
aufweisen. Durch diese Ausgestaltung kann ein Teil des Dampfes
unmittelbar in den Spalt zwischen Preßwalze und Trockenzylinder und ein
anderer Teil des Dampfes direkt auf das Papier im Bereich der Preßwalze
geblasen werden. Es werden dadurch besonders günstige Aufwärmungen
erzielt, sowie die Bildung von Dampfschwaden vermieden.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß ein Teil der Dampfeinblasvorrichtung quer zur Bahnlaufrichtung in
Abschnitte (Kammern) unterteilt ist, deren Dampfausblasung regelbar ist.
So kann besonders günstig die Aufwärmung und die
Trockengehaltsquerprofilregelung verbunden werden.
Die Erfindung wird nun anhand von Zeichnungen beispielhaft erläutert,
wobei Fig. 1 eine schematische Darstellung des Standes der Technik, Fig.
2 eine schematische Darstellung einer Variante der Erfindung, Fig. 3 eine
weitere Variante der Erfindung Fig. 4 eine Variante der Erfindung mit
geteilter Ausblasung und Fig. 5 eine Anordnung der erfindungsgemäßen
Einrichtung darstellt.
Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung des Standes der Technik.
Hierbei wird an einen Trockenzylinder 1 eine Sauganpreßwalze 2
angepreßt, die eine Saugkammer 3 aufweist. Um die Sauganpreßwalze 2
läuft ein Filz 4, auf dem das zu trocknende Papier, insbesondere
Tissuepapier liegt. Ein Blaskasten 5 ist derart angebracht, daß er eine
große Umschlingung und somit große Ausblasfläche aufweist. Dadurch
wird ermöglicht, daß kalte Umgebungsluft entsprechend den Pfeilen 6
angesaugt werden und das Papier vor dem Preßvorgang dadurch
abgekühlt wird, wodurch sich der Vorteil der durch die höhere
Bahntemperatur ergebenden höheren Entwässerung stark reduziert. Das
Papier 20 wird nach dem Preßvorgang um den Zylinder 1 geführt und
mittels eines Schabers 21 vom Zylinder abgenommen. Üblicherweise er
folgt die Trocknung zusätzlich durch Heißluft, die aus einer über dem
dampfbeheizten Trocknungszylinder 1 angebrachten (hier zur
Vereinfachung nicht dargestellten) Trocknungshaube.
Fig. 2 zeigt nun eine Variante der Erfindung, bei der ein Dampfrohr 7 mit
einer in den Zwickel zwischen Trockenzylinder 1 und Anpreßwalze 2
gerichteten Ausblasvorrichtung vorgesehen ist. Hier ist deutlich zu sehen,
daß die Absaugung in die Saugkammer 3 der Anpreßwalze 2 noch vor der
Bahnaufbeizung erfolgt. Die Aufwärmvorrichtung 7, 8 bringt den Dampf
unmittelbar vor den Nip, der die Anpressung erzeugt. Dadurch wird
verhindert, daß durch eingesaugte kalte Umgebungsluft die Bahn wieder
abgekühlt wodurch der günstigere Entwässerungseffekt erreicht wird.
Fig. 3 zeigt eine Variante mit zwei Sauganpreßwalzen 2, 2' und den
Aufwärmvorrichtungen 7, 8 bzw. 7', 8'. Die Bahn 20 und der Filz 4 werden
hierbei zwischen den Anpreßwalzen 2, 2' um eine Umlenkwalze 9 geführt.
Durch die Anordnung einer weiteren Aufwärmvorrichtung 7', 8' vor der
zweiten Anpreßwalze 2' kann der Entwässerungseffekt der Papierbahn 20
nochmals verstärkt werden.
Fig. 4 stellt eine Variante der Erfindung dar, bei der die
Aufwärmeinrichtung 7 durch eine Trennwand 21 in Räume 17 und 27
aufgeteilt wird. Ebenfalls wird die Ausblasvorrichtung 8 durch eine
Trennwand 22 in Bereiche 18 und 28 aufgeteilt. Der Übergang des
Dampfes vom Bereich 17 bzw. 27 in den Bereich 18 bzw. 28 erfolgt durch
ein Lochblech 12 bzw. 12', so daß über die Breite eine gleichmäßige
Verteilung des Dampfes gewährleistet wird. Die Aufwarmung der Bahn
erfolgt dann aus dem Bereich 28 durch die Öffnung 11, wobei der Dampf
praktisch senkrecht auf die vom Papier 20 und dem Filz 4 umschlungenen
Oberfläche der Anpreßwalze 2 auftrifft. Eine weitere Teilmenge Dampf
wird über den Bereich 18 in Richtung des Pfeiles 10 in den Zwickel
zwischen Trockenzylinder 1 und Anpreßwalze 2 geblasen. Dieser
Dampfstrom wird vorteilhafterweise quer zur Bahnlaufrichtung in seiner
Menge geregelt, so daß entsprechende feuchtere Streifen im Papier
ausgeglichen werden können.
Fig. 5 zeigt den Aufbau eines erfindungsgemäßen Blaskastens und die
Einbausituation zwischen Trockenzylinder 1 und Anpreßwalze 2. Der
Dampf wird über ein Dampfzuführrohr 13 auf eine Prallplatte 14 geleitet,
von der kondensierte Tropfen abrinnen. Der Dampf wird weiters vom
Bereich 7 durch ein Lochblech 12 in den Ausblasbereich 8 geführt. In
diesem Beispiel handelt es sich um eine einteilige Ausführung, wobei
Dampf sowohl in Richtung 10, als auch durch die Öffnung 11 auf die Bahn
aufgebracht wird. Das entstehende Kondensat 15, 15' wird über ein Rohr
16 abgeleitet. Ist der Blaskasten 7, 8 in Kammern unterteilt, so wird der
Dampf über jeweils ein separates Dampfzuführrohr 13 den einzelnen
Kammern zugeführt, wobei die Durchflußmenge durch die
Dampfzuführrohre 13 einzeln geregelt werden kann.
Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Beispiele beschränkt.
Vielmehr kann die Ausblaskammer unterschiedlichste Formen aufweisen.
Claims (14)
1. Verfahren zur Aufwärmung einer Faserstoffbahn, insbesondere einer
Tissuebahn, dadurch gekennzeichnet, daß Dampf unmittelbar zwischen
Anpreßwalze und Trockenzylinder vor dem Preßvorgang eingeblasen
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Dampf
zusätzlich vor einer weiteren Anpreßwalze eingeblasen wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dampfzufuhr einer Teilmenge quer zur
Bahnlaufrichtung regelbar ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch
gekennzeichnet, daß eine weitere Dampfzufuhr vorgesehen ist, die
quer zur Bahnlaufrichtung regelbar ist.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die weitere,
regelbare Dampfzufuhr nach der ersten Dampfzufuhr zur Aufwärmung
der Faserstoffbahn erfolgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dampfzufuhr mit einem Druck von bis zu 2 bar, vorzugsweise
1,3 bis 1,5 bar, erfolgt.
7. Vorrichtung zur Aufwärmung einer Faserstoffbahn, insbesondere
Tissuebahn, dadurch gekennzeichnet, daß eine Dampfeinblas
vorrichtung vorgesehen ist, die Ausblasöffnungen aufweist, die in den
Zwickel zwischen Anpreßwalze und Trockenzylinder gerichtet sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Aus
blasöffnungen zur Oberfläche einer Anpreßwalze gerichtet sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens eine weitere Dampfeinblasvorrichtung
vorgesehen ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet daß eine der
weiteren Dampfeinblasvorrichtungen vor einer weiteren Anpreßwalze
angeordnet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die eine weitere Dampfeinblasvorrichtung Einrichtungen zur Regelung
der Dampfzufuhr quer zur Bahnlaufrichtung aufweist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die eine
Dampfeinblasvorrichtung quer zur Bahnlaufrichtung in Abschnitte
(Kammern) unterteilt ist deren Dampfausblasung regelbar ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dampfeinblasvorrichtung eine Teilung
aufweist, wobei die Ausblasöffnungen für die beiden Teile eine
unterschiedliche Richtung aufweisen.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil
der Dampfeinblasvorrichtung quer zur Bahnlaufrichtung in Abschnitte
(Kammern) unterteilt ist, deren Dampfausblasung regelbar ist.
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