DE4227000A1

DE4227000A1 - Vorrichtung zum einwirken auf die unterseite einer laufenden bahn, vorzugsweise papierbahn

Info

Publication number: DE4227000A1
Application number: DE19924227000
Authority: DE
Inventors: Christian Schiel
Original assignee: JM Voith GmbH
Current assignee: JM Voith GmbH
Priority date: 1992-08-14
Filing date: 1992-08-14
Publication date: 1992-12-10

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Einwirken auf die Unterseite einer laufenden Bahn, vorzugsweise auf eine Papierbahn in einer Papierherstellungsmaschine, im einzelnen mit den im Oberbegriff des Anspruches 1 angegebenen Merkmalen. Eine solche Vorrichtung ist beispielsweise ein Dampfblaskasten, mit dessen Hilfe auf eine zu entwässernde Papierbahn Dampf aufgeblasen wird, um sie zu erwärmen. Die Vorrichtung könnte aber auch als Heizvorrichtung anderer Art, z. B. als Wärmestrahler oder als Einrichtung zum Besprühen der Bahn mit einer Flüssigkeit ausgebildet sein.

In der EP 03 09 530 ist zwischen einer ersten und einer zweiten Presse am Umfang einer Saugwalze ein Dampfblaskasten dargestellt, der an einem nicht dargestellten Gestell abgestützt und in seiner normalen Betriebsstellung in einem geringen Abstand von der zu behandelnden Papierbahn angeordnet ist. Der Dampfblaskasten befindet sich unterhalb der Bahn und wirkt also auf deren Unterseite ein. Die Einwirkzone befindet sich im Bereich der Saugzone der genannten Saugwalze. Hierdurch wird ein relativ hoher Temperaturerhöhungs-Effekt in der (noch feuchten) Papierbahn erzielt zwecks Erhöhung der Entwässerungsleistung der Pressen. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine weitere Steigerung der Bahntemperatur und somit der Entwässerungsleistung zu erzielen.

Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Aufgrund dieser Merkmale kann einerseits die Saugzone der Saugwalze und somit auch die in Bahnlaufrichtung gemessene Länge der Einwirkzone des Kastens wesentlich vergrößert werden; andererseits wird die Höhe des den Kasten tragenden Gestells niedriger und somit standfester.

Die Fig. 1 und 2 sind unterschiedliche schematische Seitenansichten der Pressenpartie einer Papierherstellungsmaschine.

In beiden Fig. 1 und 2 läuft eine zu entwässernde Papierbahn 9, die von einem (nur teilweise sichtbaren) endlosen Siebband 8 abgenommen wird, nacheinander durch eine erste und durch eine zweite Entwässerungspresse I und II. Diese sind in den dargestellten Beispielen beide als Langspaltpressen ausgebildet, auch "Schuhpressen" genannt. In beiden Pressen ist die Oberwalze 11 bzw. 21 als Schuh-Presswalze ausgebildet, während die Unterwalzen 12 bzw. 22 als normale Presswalzen ausgebildet sind, vorzugsweise mit gerilltem Walzenmantel und/oder (bei bedarf) in Form von an sich bekannten Durchbiegungseinstellwalzen. Andere Anordnungen sind ebenso möglich; z. B. kann in der zweiten Presse II die Unterwalze eine Schuh-Pressenwalze sein und die Oberwalze eine normale Preßwalze.

Jede Presse I bzw. II hat einen Oberfilz 13 bzw. 23 und einen Unterfilz 14 bzw. 24. Der Oberfilz 13 der ersten Presse I läuft über eine Abnahmesaugwalze 15, welche die Papierbahn vom Sieb 8 abnimmt. Hinter der ersten Presse I wird die Papierbahn mittels des Unterfilzes 14 weitertransportiert. Dieser läuft hinter der ersten Presse über zwei übereinanderliegende Filzleitwalzen 16 und 17 steil nach unten. Zwischen diesen beiden Walzen wird die Papierbahn mittels des Oberfilzes 23 der zweiten Presse II und einer zweiten Abnahmesaugwalze 25 vom Unterfilz 14 abgenommen und der zweiten Presse II zugeführt. Die Anordnung ist derart getroffen, daß der Oberfilz 23 der zweiten Presse an der zweiten Abnahmesaugwalze 25 einen möglichst großen Umschlingungswinkel bildet; d. h. der Oberfilz 23 läuft stets in Richtung schräg nach oben von der Abnahmesaugwalze 25 zur Unterwalze 22 der zweiten Presse II. Dementsprechend hat die Abnahmesaugwalze 25 eine relativ große Saugzone 25a. Außerdem ist, durch die beschriebene Anordnung, unterhalb der Abnahmesaugwalze 25 Platz vorhanden für einen Dampfblaskasten 26, der in bekannter Weise eine konkave und an die Abnahmesaugwalze 25 angepaßte (und nicht dargestellte Blasöffnungen aufweisende) Oberseite aufweist. Diese soll sich über einen möglichst großen Teil des Umfanges der zweiten Abnahmesaugwalze 25 erstrecken; mit anderen Worten: Man wünscht einen Dampfblaskasten, dessen Einwirkzone in Bahnlaufrichtung möglichst groß ist. Deshalb ist vorgesehen, daß die Einwirkzone stets unterhalb einer gedachten Ebene E, die durch die Achsen der Unterwalzen 12 und 22 bestimmt ist, liegt.

Je tiefer die zweite Abnahmesaugwalze 25 und somit auch die Einwirkzone des Dampfblaskastens 26 angeordnet sind, um so geringer ist die Bauhöhe des den Dampfblaskasten 26 tragenden Gestells 27, das vorzugsweise als Ausfahrwagen ausgebildet wird. Der Dampfblaskasten ist hierdurch auch leichter zugänglich als bei bekannten Anordnungen; außerdem ist die gesamte Konstruktion einfacher und standfester. Schließlich ist der Spalt zwischen der Abnahmesaugwalze 25 und dem Dampfblaskasten 26 (dieser Spalt s soll möglichst klein sein) mit höherer Genauigkeit als bisher einstellbar.

Es versteht sich, daß die Gesamtanordnung auch durch andere Gesichtspunkte bestimmt wird. So können die beiden Pressen I und II (gem. Fig. 1) auf wenigstens angenähert gleicher Höhe liegen. Abweichend hiervon kann die zweite Presse II gemäß Fig. 2 auf einem niedrigeren Niveau als die erste Presse I angeordnet sein. In allen Fällen gilt das oben gesagte: Die Einwirkzone des Dampfblaskastens 26 liegt stets unterhalb der genannten Ebene E. Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 ist man besonders weit gegangen; hier liegt die gesamte Abnahmesaugwalze 25 unterhalb der Ebene E.

Claims

1. Vorrichtung zum Einwirken auf die Unterseite einer laufenden Bahn, vorzugsweise auf eine Papierbahn in einer Papierherstellungsmaschine, mit den folgenden Merkmalen:

a) ein sich quer zur Bahnlaufrichtung erstreckender Kasten, z. B. Dampfblaskasten (26) ist in einem Abstand von der Unterseite der laufenden und zu behandelnden Bahn (9) angeordnet;
b) der Kasten (26) befindet sich an einer Stelle, wo die Bahn auf ihrem Weg von einer ersten Presse I zu einer zweiten Presse II zusammen mit dem Oberfilz der zweiten Presse über die Saugzone einer Saugwalze (z. B. Abnahmesaugwalze 25) läuft,;
c) dadurch gekennzeichnet, daß die Einwirkzone des Kastens (26) unterhalb einer Ebene (E) liegt, die durch die Achsen der unteren Preßwalzen (12, 22) bestimmt ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein überwiegender Teil der Saugwalze (25) oder die gesamte Saugwalze unterhalb der genannten Ebene (E) liegt.