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Die Erfindung betrifft ein Gebäudefassadenelement das als Isolierglaseinheit nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ausgebildet ist.
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Im Bereich der Gebäudefassaden wird zunehmend Wert auf die Ästhetik der verbauten Elemente sowie auf die Gesamtästhetik des Gebäudes gelegt. Insbesondere bei Gebäudekomplexen großer Unternehmen oder bei Geschäften besteht dabei eine Nachfrage nach großflächigen Glasfassaden. Großflächige Glasfassaden werden dabei aus mehreren Elementen einer Isolierglaseinheit zusammengesetzt. Um dabei die geforderten Auflagen im Bereich der Gebäudeisolierung zu erfüllen und somit auch die Kosten für die Beheizung und für den Einsatz von Klimaanlagen in Grenzen zu halten, sind die Isolierglaseinheiten aus mehreren Glasscheiben zusammengesetzt. Für eine bessere Wärmeisolierung wird ein Innenraum zwischen den Glasscheiben mit einem Gas mit geringer Wärmeleitfähigkeit gefüllt. Zur Erzeugung des Innenraums werden die Glasscheiben über Abstandshalter, insbesondere auch über die Kombination verschiedener Abstandshalter, und Dichtmittel gasdicht miteinander verbunden. Die Abdichtung zwischen den Abstandshaltern und den Glasscheiben und insbesondere die Abdichtung des Stoßbereichs zweier Abstandshalter ist dabei von zentraler Bedeutung für die Erzeugung des gasdichten Innenraums. Bei großflächigen Glasfassaden, die aus mehreren Elementen der Isolierglaseinheiten zusammengesetzt werden, können die Abstandshalter dabei zu einer unerwünschten optischen Beeinträchtigung im Übergangsbereich der Elemente führen. Durch transparente Abstandshalter, insbesondere über Glasabstandshalter, kann eine derartige Beeinträchtigung vermieden oder zumindest verringert werden.
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Die aus dem Stand der Technik bekannten Isolierglaseinheiten erfüllen dabei entweder nicht die Anforderungen an die Gasdichtigkeit des Innenraums oder beeinträchtigen das optische Erscheinungsbild der Isolierglaseinheiten durch die verwendeten Abstandshalter.
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Das deutsche Gebrauchsmuster
DE 94 11 674 U1 beschreibt ein Element für eine Fassadenverkleidung aus Glas, wobei eine Glasleiste als Abstandshalter zweier paralleler Glasscheiben dient. Hierbei wird allerdings nur ein luftdichter und nicht der für die Wärmeisolierung erforderliche gasdichte Innenraum geschaffen.
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Aus der Druckschrift
WO 2015/086457 A2 geht eine Isolierverglasung für ein Gebäude hervor die mindestens zwei Scheiben, einen umlaufenden polymeren oder metallischen Abstandshalter, entsprechende Dichtmittel zwischen den Scheiben und den Abstandshaltern sowie entsprechende Dichtmittel im äußeren Scheibenzwischenraum und einen luft- oder gasgefüllten Zwischenraum umfasst. Die Verbindung zweier Abstandshalter an den Ecken der Isolierverglasung erfolgt dabei über Eckverbinder, insbesondere einem Kunststoffformteil, in dem zwei mit einem Gärungsschnitt versehene Abstandshalter zusammenstoßen. Das Befüllen des Verglasungsinnenraums zwischen den Scheiben mit einem Schutzgas erfolgt dabei vor dem Verpressen der Anordnung.
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Aus der Patentschrift
WO 2017/157634 A1 ist eine mit Luft oder Gas befüllbare Isolierglaseinheit bekannt, die mindestens einen transparenten Abstandshalter, insbesondere einen Abstandshalter aus Glas, aufweist. Für die Verbindung zwischen Glasscheibe und Abstandshalter ist dabei eine erste wasserundurchlässige Abdichtung, insbesondere durch ein transparentes Acryl-Klebeband, und eine zweite gas- und wasserdampfdichte Abdichtung, insbesondere aus transparentem Butyl vorgesehen. Die Isolierglaseinheit ist für eine Klimakammer vorgesehen und eignet sich nicht für eine Gebäudefassade, unter anderem, weil die Abdichtung, insbesondere das dabei verwendete transparente Butyl, keine ausreichende Beständigkeit gegenüber der natürlichen UV-Strahlung aufweist.
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Auch die Druckschrift
WO 2017/157636 A1 zeigt eine Isolierglaseinheit für eine Klima-kontrollierte Einheit. Hierbei werden Glasabstandshalter verwendet, die aus dem Schnitt einer Glasscheibe stammen und direkt im unbearbeiteten Rohzustand verbaut werden. Diese Glasabstandshalter werden über ein Dichtmittel mit der Glasscheibe verbunden, wobei das Dichtmittel die oberflächlichen Unebenheiten des unbearbeiteten Glasabstandshalters im Zwischenraum füllt.
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Die deutsche Gebrauchsmusterschrift
DE 20 2017 104 538 U1 zeigt ein Isolierglaselement mit Spacern aus Glas und Kunststoff oder Aluminium für mehrscheibige Türen. Die Verbindung zwischen Glasscheibe und Spacer erfolgt dabei über eine EVA (Ethylenvinylactetat)-Folie, wobei die EVA-Folienbänder an den vier Eckpunkten vom waagrechten Spacer zum senkrechten Spacer überlappend angeordnet sind. Die Randversiegelung erfolgt dabei über das Ausfüllen des Zwischenraumes zwischen der oberen und der unteren Glasscheibe bis hin zum quer eingelegten Aluminiumspacer mit einer Versiegelungsmasse, vorzugsweise über schwarzes Polysulfid.
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Die Patentschrift
EP 2 456 942 B1 beschreibt eine Mehrfachscheiben-Verglasungseinheit mit einer Abstandsleiste aus gehärtetem Glas und ohne einen gasdichten Innenraum.
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Aufgabe der Erfindung ist es ein Gebäudefassadenelement ausgebildet als Isolierglaseinheit bereitzustellen, wobei die Isolierglaseinheit einen gasdichten Innenraum und keine Beeinträchtigung des optischen Erscheinungsbilds aufweisen soll.
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Die Erfindung löst die Aufgabe durch ein Gebäudefassadenelement mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Zweckmäßige Ausgestaltungen und vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Das eingangs genannte Gebäudefassadenelement ausgebildet als Isolierglaseinheit, mit mindestens einer ersten und einer zweiten Glasscheibe, mit mindestens einem Glasabstandshalter, welcher über mindestens ein Dichtmittel mit jeder Glasscheibe verbunden ist, mit mindestens einem weiteren Abstandshalter, wobei der Abstandshalter gasdicht ist oder eine gasdichte Schicht aufweist und wobei der weitere Abstandshalter über mindestens ein Dichtmittel mit jeder Glasscheibe verbunden ist, mit mindestens einem Stoßbereich eines Glasabstandshalters und eines weiteren Abstandshalters, wobei der mindestens eine Glasabstandshalter, der mindestens eine weitere Abstandshalter und die Glasscheiben einen geschlossenen Innenraum bilden, ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Stoßbereich über ein Dichtmittel gasdicht verschlossen ist, wobei das Dichtmittel, Butyl beinhaltet und über den Stoßbereich geführt ist.
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Weiter kann das Dichtmittel des Gebäudefassadenelements, das den Stoßbereich eines Glasabstandshalters und eines weiteren Abstandshalters gasdicht verschließt, ein metallhaltiges Band umfassen.
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Unter einem metallhaltigen Band ist hierbei insbesondere auch ein metallhaltiges Kunststoffband sowie ein Metallband zu verstehen.
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In einer weiteren Ausgestaltung des Gebäudefassadenelements weist der weitere Abstandshalter eine Aussparung im Bereich des mindestens einen Stoßbereichs auf.
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Weiter kann das Gebäudefassadenelement mindestens eine weitere Schicht des Dichtmittels, das den Stoßbereich gasdicht verschließt, oder eine Schicht aus Silikon oder eine Schicht aus dem Dichtmittel und Silikon aufweisen, die auf dem Rand der Isolierglaseinheit aufgebracht ist.
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Bevorzugt sind die verwendeten Dichtmittel des Gebäudefassadenelements beständig gegenüber der natürlichen UV-Strahlung.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform des Gebäudefassadenelements besteht das Dichtmittel, über das der Glasabstandshalter mit den Glasscheiben verbunden ist oder das Dichtmittel über das der weitere Abstandshalter mit den Glasscheiben verbunden ist oder beide der genannten Dichtmittel, aus einem primären und einem sekundären Dichtmittel. Bevorzugt ist dabei mindestens eines der genannten primären und sekundären Dichtmittel transparent. Weiter kann dabei eines der primären Dichtmittel oder beide primären Dichtmittel Acryl beinhalten. In einer bevorzugten Ausführungsform ist dabei eines der primären Dichtmittel oder sind dabei beide primären Dichtmittel als doppelseitiges Klebeband ausgestaltet. Bevorzugt beinhaltet eines der genannten sekundären Dichtmittel oder beide sekundären Dichtmittel Butyl.
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Weiter ist der Innenraum des Gebäudefassadenelements mit Gas, insbesondere mit Argon, Krypton, Xenon oder einer Mischung dieser Gase, gefüllt.
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In einer weiteren Ausführungsform ist mindestens eine der Glasscheiben des Gebäudefassadenelements auf mindestens einer Seite mit einer metallischen Beschichtung versehen ist.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform des Gebäudefassadenelements ist der mindestens eine weitere Abstandshalter ein Kunststoffabstandshalter oder ein Metallabstandshalter, insbesondere ein Aluminium- oder Edelstahlabstandshalter.
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Bevorzugt ist der mindestens eine weitere Abstandshalter mit einem Trockenmittel versehen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist die gasdichte Schicht des mindestens einen weiteren Abstandshalters ein metallhaltiges Band.
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Bevorzugt kann der mindestens eine weitere Abstandshalter des Gebäudefassadenelements durchstoßen werden, um den Innenraum mit Gas zu füllen.
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In einer weiteren Ausführungsform besteht der mindestens eine Glasabstandshalter des Gebäudefassadenelements aus mehreren aneinander gereihten Komponenten oder der mindestens eine weitere Abstandshalter aus mehreren aneinander gereihten Komponenten oder es liegt beides vor.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen mit Bezug auf die begleitenden Zeichnungen detailliert beschrieben. Diese zeigen:
- 1 eine Draufsicht auf das Gebäudefassadenelement ausgebildet als Isolierglaseinheit bei fehlender oberer Glasscheibe;
- 2 eine erste Ausgestaltung der Verbindung eines Glasabstandshalters mit den Glasscheiben;
- 3 eine zweite Ausgestaltung der Verbindung eines Glasabstandshalters mit den Glasscheiben;
- 4 eine dritte Ausgestaltung der Verbindung eines Glasabstandshalters mit den Glasscheiben;
- 5 eine vierte Ausgestaltung der Verbindung eines Glasabstandshalters mit den Glasscheiben;
- 6 eine fünfte Ausgestaltung der Verbindung eines Glasabstandshalters mit den Glasscheiben;
- 7 eine erste Ausgestaltung der Verbindung eines weiteren Abstandshalters mit den Glasscheiben;
- 8 eine zweite Ausgestaltung der Verbindung eines weiteren Abstandshalters mit den Glasscheiben;
- 9 eine erste Ausgestaltung der Abdichtung des Stoßbereichs eines Glasabstandshalters und eines weiteren Abstandshalters;
- 10 eine zweite Ausgestaltung der Abdichtung des Stoßbereichs eines Glasabstandshalters und eines weiteren Abstandshalters.
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1 zeigt die Isolierglaseinheit 1 bei fehlender zweiter Glasscheibe 3. Dabei sind an den beiden Längsseiten der ersten Glasscheibe 2 Glasabstandshalter 4 und an den Querseiten die weiteren Abstandshalter 6 angebracht. Die Glasabstandshalter 4 sind dabei bündig zur Außenkante der ersten Glasscheibe 2 angeordnet, wohingegen die weiteren Abstandshalter 6 etwas in Richtung Innenraum 10 versetzt sind. Die Glasabstandshalter 4 reichen dabei außerdem nicht ganz bis an die Querseite der Glasscheibe 3, wobei ein Teil der Querseite der Glasabstandshalter 4 von einem Teil des weiteren Abstandshalters 6 überdeckt wird. Weiterhin sind die Dichtmittel 11 gezeigt, die über die vier Stoßbereiche 9 der Glasabstandshalter 4 und der weiteren Abstandshalter 6 geführt sind.
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2 zeigt eine erste Ausgestaltung der Verbindung eines Glasabstandshalters 4 mit den Glasscheiben 2, 3 der Isolierglaseinheit 1. Im Bereich zwischen den Glasscheiben 2, 3 und dem Glasabstandshalter 4 ist dabei ein Dichtmittel 5, 5' angebracht. Weiterhin ist der Innenraum 10 der Isolierglaseinheit 1 gezeigt. Die Außenkante des Glasabstandshalters 4 schließt mit den Außenkanten der Glasscheiben 2, 3 ab, wohingegen das Dichtmittel 5, 5' nicht ganz bis an die Außenkante reicht. In einer nicht gezeigten alternativen Ausführungsform kann das Dichtmittel 5, 5' dabei auch bis an die Außenkante geführt sein.
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3 zeigt eine zweite Ausgestaltung der in 2 gezeigten Verbindung eines Glasabstandshalters 4 mit den Glasscheiben 2, 3. Das Dichtmittel 5, 5' besteht dabei jeweils aus einem primären Dichtmittel 13 auf der dem Innenraum 10 zugewandten Seite und einem sekundären Dichtmittel 14 auf der dem Außenbereich zugewandten Seite. Das sekundäre Dichtmittel 14 schließt dabei mit den Kanten der Glasscheiben 2, 3 ab.
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4 zeigt eine dritte Ausgestaltung der Verbindung eines Glasabstandshalters 4 mit den Glasscheiben 2, 3 gemäß 3. Dabei ist auf der Außenkante eine weitere Schicht 12 aufgebracht, die sich über die Glasscheiben 2, 3 und den Glasabstandshalter 4 erstreckt.
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5 zeigt eine vierte Ausgestaltung der Verbindung eines Glasabstandshalters 4 mit den Glasscheiben 2, 3 gemäß 4, wobei das sekundäre Dichtmittel 14 nicht im Zwischenraum zwischen dem Glasabstandshalter 4 und den Glasscheiben 2, 3 sondern auf der Außenkante aufgetragen ist. Die weitere Schicht 12 erstreckt sich dabei über das sekundäre Dichtmittel 14.
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6 zeigt eine fünfte Ausgestaltung der Verbindung eines Glasabstandshalters 4 mit den Glasscheiben 2, 3. Die Außenkante des Glasabstandshalters 4 ist dabei im Vergleich zu den Außenkanten der Glasscheiben 2, 3 in Richtung des Innenraums 10 versetzt. Zwischen dem Glasabstandshalter 4 und den Glasscheiben 2, 3 ist dabei das primäre Dichtmittel 13 angebracht. Auf der Außenkante des Glasabstandshalters 4 ist dabei im Bereich zwischen den Glasscheiben 2, 3 das sekundäre Dichtmittel 14 und daran anschließend die weitere Schicht 12 angeordnet. Die weitere Schicht 12 schließt dabei mit der Außenkante der Glasscheiben 2, 3 ab.
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7 zeigt eine erste Ausgestaltung der Verbindung eines weiteren Abstandshalters 6 mit den Glasscheiben 2, 3. Die Außenkante des weiteren Abstandshalters 6 ist dabei im Vergleich zu den Außenkanten der Glasscheiben 2, 3 in Richtung des Innenraums 10 versetzt. Zwischen den Glasscheiben 2, 3 und dem weiteren Abstandshalter 6 ist ein Dichtmittel 8, 8' angebracht, das jeweils aus einem primären Dichtmittel 15, auf der dem Innenraum 10 zugewandten Seite, und einem sekundären Dichtmittel 16, auf der dem Außenbereich zugewandten Seite, besteht. Der weitere Abstandshalter 6 weist dabei auf der dem Außenbereich zugewandten Seite eine gasdichte Schicht 7 auf. Auf der Außenkante des weiteren Abstandshalters 6 ist dabei im Bereich zwischen den Glasscheiben 2, 3 ein Klebstoff 17 aufgetragen, der mit der Außenkante der Glasscheiben 2, 3 abschließt.
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8 zeigt eine zweite Ausgestaltung der Verbindung eines weiteren Abstandshalters 6 mit den Glasscheiben 2, 3 gemäß 7. Dabei sind drei der weiteren Abstandshalter 6 mit den entsprechenden Dichtmitteln 8, 8' beziehungsweise den primären Dichtmitteln 15 und den sekundären Dichtmitteln 16 hintereinander angeordnet. Die gasdichte Schicht 7 weist dabei nur der äußerste der drei weiteren Abstandshalter 6 auf.
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In 9 ist die Isolierglaseinheit 1 ohne die zweite Glasscheibe 3 mit einer ersten Ausgestaltung einer Abdichtung des Stoßbereichs 9 eines Glasabstandshalters 4 und eines weiteren Abstandshalters 6 gezeigt. Der Glasabstandshalter 4 und der weitere Abstandshalter 6 sind dabei auf der ersten Glasscheibe 2 angebracht. Auf der den Glasscheiben 2, 3 zugewandten Seite weist der Glasabstandshalter 4 das primäre Dichtmittel 13 auf. Das sekundäre Dichtmittel 14 ist im Bereich der oberen und unteren Außenkante des Glasabstandshalters 4 sowie auf der Querseite des Glasabstandshalters 4, die dem Stoßbereich 9 zugewandt ist, aufgebracht. Der weitere Abstandshalter 6, weist auf der den Glasscheiben 2, 3 zugewandten Seite das primäre Dichtmittel 15 und im Bereich der oberen und unteren Außenkante des weiteren Abstandshalters 6 das sekundäre Dichtmittel 16 auf. Auf der der Außenseite zugewandten Seite des weiteren Abstandshalters 6 ist eine gasdichte Schicht 7 aufgebracht. Im Stoßbereich 9 weist der weitere Abstandshalter 6 eine Aussparung auf, wobei der weitere Abstandshalter 6 auf der dem Innenraum 10 zugewandten Seite bis zum Beginn des sekundären Dichtmittels 16 ausgeschnitten ist. Der weitere Abstandshalter 6 und der Glasabstandshalter 4 stoßen dabei so aneinander, dass der durch die Aussparung verbleibende Bereich des weiteren Abstandshalters 6 entlang der Querseite des Glasabstandshalters 4, die mit dem primären Dichtmittel 13 versehen ist, geführt wird. Dieser verbleibende, nicht ausgesparte Teil des weiteren Abstandshalters 6 reicht dabei nicht über die gesamte Länge der Querseite des Glasabstandshalters 4. Auf dem verbleibenden Teil der Querseite des Glasabstandshalters 4, der mit dem primären Dichtmittels 13 versehenen ist, ist das Dichtmittel 11 angebracht. Das Dichtmittel 11 ist dabei von der Querseite des Glasabstandshalters 4 über die Querseite des nicht ausgesparten Teils des weiteren Abstandshalters 6 bis auf die Außenseite des weiteren Abstandshalters 6, der gasdichten Schicht 7, geführt.
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10 zeigte eine zweite Ausgestaltung der Abdichtung des Stoßbereichs 9 gemäß 9. Der nicht ausgesparte Teil des weiteren Abstandshalters 6 reicht dabei bis kurz vor die Außenkante der Querseite des Glasabstandshalters 4. Entgegen der in 9 gezeigten Ausführungsform ist auf der Querseite des Glasabstandshalters 4 dabei kein sekundäres Dichtmittel 14 aufgebracht. Das Dichtmittel 11 ist dabei von der Außenseite des Glasabstandshalters 4 über die Querseite des nicht ausgesparten Teils des weiteren Abstandshalters 6 bis auf die Außenseite des weiteren Abstandshalters 6, der gasdichten Schicht 7, geführt.
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Die Elemente einer Glasfassade müssen sowohl ästhetischen Anforderungen, wie auch funktionalen Anforderungen, insbesondere im Hinblick auf die Wärmeisolierung, entsprechen. Hierfür werden Isolierglaseinheiten 1 eingesetzt, deren einzelne Glasscheiben 2, 3 über Abstandshalter so miteinander verbunden sind, das ein gasdichter Innenraum 10 gebildet wird, der mit Gas, insbesondere einem Gas mit geringer Wärmeleitfähigkeit, wie Argon, Xenon, Krypton oder einem Gemisch aus diesen, gefüllt werden kann.
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Um eine optische Beeinträchtigung der Isolierglaseinheit 1 zu vermeiden und um ein optisches Ganzglaserscheinungsbild zu erhalten, werden Abstandshalter aus Glas, zumindest auf den sichtbaren Seiten der zu verbauenden Isolierglaseinheit 1, eingesetzt. Die Glasabstandshalter 4 weisen dabei bevorzugt die gleiche Zusammensetzung wie die einzelnen Glasscheiben 2, 3 der Isolierglaseinheit 1 auf. Um einen gasdichten Innenraum 10 zu erhalten, werden die Glasabstandshalter 4 über Dichtmittel 5, 5' mit den Glasscheiben 2, 3 verbunden, wie in den 2-6 gezeigt ist.
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Das in 2 gezeigte Dichtmittel 5, 5' ist vorzugsweise ein transparentes Dichtmittel das Acryl beinhaltet, insbesondere in Form eines doppelseitigen Klebebands. Unter einem Acryl-Dichtmittel ist ein Dichtmittel zu verstehen, das Acryl beinhaltet oder aus Acryl besteht. Neben der Transparenz ist durch ein derartiges Acryl-Dichtmittel die erforderliche Elastizität und mechanische Stabilität der Verbindung zwischen den Glasscheiben 2, 3 und dem Glasabstandshalter 4 möglich. Das Acryl-Dichtmittel in Form eines doppelseitigen Klebebands ermöglicht außerdem eine einfache Verarbeitung und erleichtert somit den Herstellungsprozess der Isolierglaseinheit 1.
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Das in den 3-6 gezeigte primäre Dichtmittel 13 ist bevorzugt das zuvor beschriebene Acryl-Dichtmittel in Form eines doppelseitigen Klebebands. Das sekundäre Dichtmittel 14 der 3-6 beinhaltet bevorzugt Butyl. Unter einem Butyl-Dichtmittel ist ein Dichtmittel zu verstehen, das Butyl beinhaltet oder aus Butyl besteht.
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Ein derartiges Butyl-Dichtmittel weist eine hohe Gasundurchlässigkeit auf und soll, neben dem primären Dichtmittel 13, die gasdichte Verbindung des Glasabstandshalters 4 mit den Glasscheiben 2, 3 gewährleisten.
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Die in 4 gezeigte weitere Schicht 12, die auf der Außenkante angebracht ist, kann insbesondere aus dem oben beschriebenen Butyl-Dichtmittel oder aus Silikon bestehen. Eine Silikonschicht dient dabei insbesondere dem Schutz des sekundären Dichtmittels 14, insbesondere des pastösen Butyl-Dichtmittels. Bei der alternativen Ausführungsform aus 5 ist über der Schicht des außen aufgebrachten sekundären Dichtmittels 14 eine weitere Schicht 12, vorzugsweise in Form einer Silikonschicht, aufgetragen. Bei der in 6 gezeigten Ausführungsform wird auf die Schicht des sekundären Dichtmittels 14 eine weitere Schicht 12, vorzugsweise aus dem beschriebenen Butyl-Dichtmittel oder aus Silikon aufgetragen.
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Neben den Glasabstandshaltern 4 werden, wie 1 zeigt, weitere Abstandshalter 6 eingesetzt, unter anderem um ein Trockenmittel, das insbesondere in Verbindung mit dem Innenraum 10 steht, in die Isolierglaseinheit 1 einzubringen. Das in den weiteren Abstandshalter 6 eingebrachte Trockenmittel, das beispielsweise Kieselgele, Molekularsiebe, CaCl2, Na2SO4, Aktivkohle, Silikate, Bentonite, Zeolithe und/oder Gemische davon umfassen kann, dient dazu die im Innenraum 10 der Isolierglaseinheit 1 vorhandene Restfeuchtigkeit aufzunehmen. Ein Beschlagen der Glasscheiben 2, 3, auf der dem Innenraum 10 zugewandten Seite, durch die Kondensation von Feuchtigkeit, wird dadurch verhindert. Als weitere Abstandshalter 6 werden dabei bevorzugt handelsübliche Kunststoffabstandshalter eingesetzt. Der Körper des Kunststoffabstandshalters, der einen Luft- bzw. Gasaustausch mit dem Innenraum 10 der Isolierglaseinheit 1 ermöglicht, ist dabei mit einem Trockenmittel gefüllt. Auf den beiden den Glasscheiben 2, 3 zugewandten Seiten weist der Kunststoffabstandshalter Dichtmittel 8, 8', insbesondere ein primäres Dichtmittel 15, vorzugsweise in Form eines Dichtmittels das Acryl beinhaltet, und ein sekundäres Dichtmittel 16, vorzugsweise ein Dichtmittel das Butyl beinhaltet, auf. Das sekundäre Dichtmittel 16 schließt dabei an das dem Innenraum 10 zugewandten primären Dichtmittel 15 an. Die dem Außenbereich zugewandte Längsseite des Kunststoffabstandshalters weist eine gasdichte Schicht 7, vorzugsweise in Form eines metallhaltigen Bands, insbesondere eines mit Aluminium beschichteten Kunststoffbands, auf. Die gasdichte Schicht 7 verhindert dabei einen Gasaustausch durch den Kunststoffabstandshalter hindurch nach außen. Neben den Kunststoffabstandshaltern sind auch andere Abstandshalter, beispielsweise Metallabstandshalter, insbesondere Aluminium- oder Edelstahlabstandshalter, als weiterer Abstandshalter 6 denkbar.
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Der Klebstoff 17, der in den 7 und 8 gezeigten möglichen Ausgestaltungen der Verbindung eines weiteren Abstandshalters 6 mit den Glasscheiben 2, 3, ist dabei vorzugsweise ein Silikon- oder Polyurethan-Klebstoff. Dadurch werden die Glasscheiben 2, 3 zusätzlich zu den Dichtmitteln 8, 8' beziehungsweise den primären Dichtmitteln 15 und den sekundären Dichtmitteln 16 miteinander verklebt. Die Befestigung der als Gebäudefassadenelement ausgebildeten Isolierglaseinheit 1 an einer Gebäudefassade erfolgt dabei vorzugsweise über Trägerelemente die im Bereich der weiteren Abstandshalter 6 angeordnet sind. Eine optische Beeinträchtigung durch die weiteren Abstandshalter 6 oder den Klebstoff 17 ist somit nicht oder nur in geringem Ausmaß gegeben.
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Die in 8 gezeigte Ausführungsform bei der mehrere der weiteren Abstandshalter 6 hintereinander angeordnet sind, dient unter anderem dazu, mehr Trockenmittel in die Isolierglaseinheit 1 einzubringen. Um den Gasaustausch des Innenraums 10 mit allen der weiteren Abstandshalter 6 zu ermöglichen, weist lediglich der Äußerste der weiteren Abstandshalter 6 eine gasdichte Schicht 7 auf.
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Für den Einsatz der Isolierglaseinheit 1 als Element einer Gebäudefassade ist es erforderlich, dass die verwendeten Dichtmittel 5, 5', 8, 8', 11 eine ausreichende Beständigkeit insbesondere gegenüber der natürlichen UV-Strahlung aufweisen. Ein Dichtmittel gilt hierbei als gegenüber der natürlichen UV-Strahlung beständig, wenn dieses beispielsweise nach der in der DIN EN ISO 4892-2 festgelegten Behandlung über einen Zeitraum von 3000 Stunden keine wesentlichen Veränderungen aufweist. Allerdings sind auch weitere für den Fachmann naheliegende Definitionen der UV-Beständigkeit, wie eine Behandlung gemäß der amerikanischen Norm ANSI Z97.1 - 2015, wobei keine wesentliche Veränderung über einen Zeitraum von 3000 Stunden auftreten soll, möglich. Da Dichtmittel, die ein transparentes Butyl beinhalten, keine ausreichende Beständigkeit gegenüber der natürlichen UV-Belastung aufweisen, wird als Butyl-Dichtmittel, insbesondere für die sekundären Dichtmittel 14, 16, ein schwarzes Butyl-Dichtmittel eingesetzt, das die erforderliche UV-Beständigkeit aufweist. Die optische Beeinträchtigung der Isolierglaseinheit 1 durch das sekundäre Dichtmittel 14, 16, insbesondere durch das im Bereich der Glasabstandshalter 4 angebrachte sekundäre Dichtmittel 14, ist dabei gering, da dieses nur dünn aufgetragen wird.
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Um einen gasdichten Innenraum 10 zu erhalten ist es erforderlich, neben der gasdichten Verbindung zwischen dem Glasabstandshalter 4 und den Glasscheiben 2, 3 sowie dem weiteren Abstandshalter 6 und den Glasscheiben 2, 3, den Stoßbereich zwischen einem Glasabstandshalter 4 und einem weiteren Abstandshalter 6 gasdicht zu verschließen. Insbesondere muss dabei die Querseite der weiteren Abstandshalter 6, die keine gasdichte Schicht 7 aufweist und somit einen Gasaustausch ermöglichen würden, berücksichtigt werden. Die 9 und 10 zeigen zwei mögliche Ausgestaltungen, wobei für die Aussparungen der weiteren Abstandshalter 6 im Stoßbereich 9 der innenliegende Teil des weiteren Abstandshalters 6, insbesondere eines Kunststoffabstandshalters, ausgeschnitten wird. Das Dichtmittel 11, das von dem Glasabstandshalter 4 bis zu der Außenseite des weiteren Abstandshalters 6 geführt ist, überdeckt dabei insbesondere die gasdurchlässige Querseite des weiteren Abstandshalters 6. Als Dichtmittel 11 wird dabei insbesondere ein Dichtmittel das Butyl beinhaltet oder ein metallhaltiges Band verwendet. Bevorzugt wird als Dichtmittel 11 ein mit einem metallhaltigen Band kaschiertes Butylband, insbesondere ein mit einem Aluminiumband kaschiertes Butylband, eingesetzt.
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Um den Innenraum 10 der Isolierglaseinheit 1 mit Gas zu füllen, wird der mindestens eine weitere Abstandshalter 6 an mindestens zwei Stellen, für einen Gaseinlass und einen Gasauslass, durchstoßen. Der Innenraum 10 wird anschließend über den Einlass mit dem einzuleitenden Gas gefüllt bis an dem Auslass nur noch das einzuleitende Gas nachgewiesen werden kann. Der Einlass und der Auslass werden anschließend über ein Dichtmittel, insbesondere ein Butyl-Dichtmittel, gasdicht verschlossen.
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Für die Herstellung eines erfindungsgemäßen Gebäudefassadenelements ausgebildet als Isolierglaseinheit 1, werden Glasabstandshalter 4 über das primäre Dichtmittel 13 vorzugsweise in Form des oben beschriebenen doppelseitigen Acryl-Klebebands und über das auf den Außenkanten des Glasabstandshalters 4 aufgebrachte sekundäre Dichtmittel 14, vorzugsweise in Form einer Butylschnur, auf die Längsseite der unteren Glasscheibe 2 aufgebracht. Die weiteren Abstandshalter 6, bevorzugt in Form der beschriebenen handelsüblichen Kunststoffabstandshalter, werden mit den beschriebenen Aussparungen versehen und an den Querseiten der Glasscheibe 2, an die Glasabstandshalter 4 anschließend, angebracht. Nach Aufsetzen der zweiten Glasscheibe 3 wird die Isolierglaseinheit 1 verpresst. Anschließend erfolgt die Abdichtung des Stoßbereichs 9 über das Dichtmittel 11, das Füllen des Innenraums 10 mit Gas, das Auftragen des Klebstoffs 17 auf die Außenseite der Kunststoffabstandshalter und das Auftragen einer oder mehrerer weiteren Schichten 12 aus einem Butyl-Dichtmittel oder aus Silikon auf dem Rand der Isolierglaseinheit 1.
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In weiteren Ausgestaltungen kann mindestens eine der Glasscheiben 2, 3 mit einer metallischen Schicht, wie beispielsweise einer Sonnenschutzschicht oder einer Wärmeschutzschicht versehen werden.
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Außerdem sind Isolierglaseinheiten 1 denkbar, die aus mehr als zwei Glasscheiben 2, 3 und mehreren Innenräume 10 aufgebaut sind.
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Aufgrund der Länge der Gebäudefassadenelemente ist es weiterhin möglich, dass ein Glasabstandshalter 4 aus mehreren Komponenten, insbesondere aus mehreren aneinander gereihten Glaskomponenten besteht.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Isolierglaseinheit
- 2
- Glasscheibe
- 3
- Glasscheibe
- 4
- Glasabstandshalter
- 5
- Dichtmittel
- 6
- Abstandshalter
- 7
- Gasdichte Schicht
- 8
- Dichtmittel
- 9
- Stoßbereich
- 10
- Innenraum
- 11
- Dichtmittel
- 12
- Schicht
- 13
- Primäres Dichtmittel
- 14
- Sekundäres Dichtmittel
- 15
- Primäres Dichtmittel
- 16
- Sekundäres Dichtmittel
- 17
- Klebstoff
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 9411674 U1 [0004]
- WO 2015/086457 A2 [0005]
- WO 2017/157634 A1 [0006]
- WO 2017/157636 A1 [0007]
- DE 202017104538 U1 [0008]
- EP 2456942 B1 [0009]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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