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Die vorliegende Offenbarung betrifft ein Möbelsystem, welches insbesondere ein elektrisch verstellbares Möbelstück umfasst.
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Verstellbare Möbel sind sowohl im Bereich von Büroeinrichtungen als auch im Heimbereich bekannt. Häufigste Ausführungen im Büromöbelbereich sind beispielsweise elektrisch verstellbare Tische oder Stühle, während im Heimbereich elektrisch verstellbare Betten, Sitzmöbel oder Liegemöbel bekannt sind.
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Solche verstellbare Möbel werden nicht immer direkt mit der Netzspannung, sondern teilweise auch mit Batterien oder Akkumulatoren betrieben. Zum Beispiel gibt es Möbel, die einen Notbetrieb bei Spannungsausfall über Batterie oder Akkubetrieb ermöglichen, um zum Beispiel bei einem elektrisch verstellbaren Bett bei einem Ausfall der Netzspannung zumindest eine flache Position erreichen zu können, die ein Schlafen ermöglicht. Aufgrund der beschränkten Energie von Batterien und Akkus sind allerdings nur wenige Verstellvorgänge mit reinem Batterie- beziehungsweise Akkubetrieb möglich.
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In herkömmlichen Möbeln wird zum Aufladen der Batterien beziehungsweise Akkus das Möbelstück mit dem öffentlichen Stromnetz verbunden, um die Batterien beziehungsweise Akkus über ein von der Netzspannung gespeistes Ladegerät direkt aufzuladen.
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Vereinzelt werden auch Solarzellen am Möbelstück angebracht, um die Batterien beziehungsweise Akkus mit dem von den Solarzellen erzeugten Strom aufzuladen. Dadurch kann bei geeigneten Lichtverhältnissen eine gewisse Unabhängigkeit von der Netzspannung erreicht werden. Allerdings sind dabei die Ladezeiten üblicherweise lang und die zur Verfügung stehende Energie ist aufgrund von zu wenig Licht nicht immer ausreichend.
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Eine zu lösende Aufgabe besteht darin, ein verbessertes Ladekonzept anzugeben, welches ein vereinfachtes Laden eines Energiespeichers eines elektrisch verstellbaren Möbelstücks ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird gelöst mit dem Gegenstand des unabhängigen Patentanspruchs. Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen gekennzeichnet.
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Das verbesserte Ladekonzept basiert auf der Idee, einen elektrischen Energiespeicher, welcher einen Aktuator eines verstellbaren Möbelstücks versorgt, über ein drahtloses beziehungsweise kontaktloses Verfahren aufzuladen, insbesondere ohne dass das Möbelstück selbst mit der Netzspannung eines öffentlichen Versorgungsnetzes verbunden sein muss. Hierzu wird ein Möbelsystem mit dem elektrisch verstellbaren Möbelstück und einer separaten Energieübertragungseinrichtung vorgeschlagen, welches die notwendige Energie zum Laden des Energiespeichers ohne physischen Kontakt zum Möbelstück zur Verfügung stellen kann. Hierbei kann beispielsweise auf induktive Energieübertragungsverfahren oder auf Funkwellen basierte Verfahren zurückgegriffen werden. Das Möbelstück weist hierzu eine Ladeschaltung auf, welche bei entsprechender räumlicher Entfernung zu der Energieübertragungseinrichtung die abgegebene Energie zumindest teilweise empfängt und zur Aufladung des Energiespeichers verwendet. Somit kann der Energiespeicher des Möbelstücks ohne speziellen Aufwand eines Benutzers aufgeladen werden, um eine kontinuierliche Benutzung der Verstellfunktionen des Möbelstücks zu gewährleisten.
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In einer beispielhaften Implementierung des verbesserten Ladekonzepts wird ein Möbelsystem mit einem elektrisch verstellbaren Möbelstück und einer Energieübertragungseinrichtung vorgeschlagen. Das Möbelstück weist wenigstens einen Aktuator zur Verstellung des Möbelstücks, einen elektrischen Energiespeicher zur Versorgung des Aktuators während eines Verstellvorgangs sowie eine Ladeschaltung zur Aufladung des Energiespeichers auf. Die Energieübertragungseinrichtung ist eingerichtet, Energie aus einem Wechselstromnetz zu beziehen und diese drahtlos abzugeben. Die Ladeschaltung ist eingerichtet, die von der Energieübertragungseinrichtung abgegebene Energie ohne physischen Kontakt zur Energieübertragungseinrichtung zumindest teilweise zu empfangen und zur Aufladung des Energiespeichers zu verwenden. Die Energieübertragungseinrichtung ist dabei insbesondere unabhängig von dem Möbelstück, ist also beispielsweise nicht Bestandteil des Möbelstücks oder am Möbelstück montiert.
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Beispielsweise ist die Energieübertragungseinrichtung fest oder beweglich in einem Raum, in dem sich das Möbelstück befindet, angeordnet. So kann die Energieübertragungseinrichtung beispielsweise in oder an einer Wand angebracht sein. Alternativ kann die Energieübertragungseinrichtung auch in oder an einem Fußboden angebracht sein, beispielsweise in einem Fußbodenaufbau.
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Weiterhin ist es möglich, dass die Energieübertragungseinrichtung in einem weiteren Möbelstück, das vom Möbelsystem umfasst ist, angebracht ist. Beispielsweise kann ein weiteres Möbelstück ausgewählt werden, welches ohnehin eine Verbindung zu dem Wechselstromnetz benötigt oder mit geringerem Aufwand an das Wechselstromnetz anschließbar ist. Ein solches zusätzliches Möbelstück kann beispielsweise ein Beistelltisch, ein Rollcontainer oder dergleichen sein.
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Der Energiespeicher ist beispielsweise als Akkumulator oder als wiederaufladbare Batterie ausgebildet. Vorzugsweise ist der Energiespeicher verdeckt, bzw. für menschliche Augen unsichtbar im Möbelstück integriert, zum Beispiel in einem Rahmen des Möbelstücks. Wenn das Möbelstück ein Tisch ist, kann der Energiespeicher beispielsweise im Tischfuß oder im Tischgestell untergebracht sein. Bei einem Bett kann der Energiespeicher an geeigneter Stelle im Bettrahmen angeordnet werden. Bei einem verstellbaren Liegesessel kann der Energiespeicher beispielsweise im Gestell des Liegesessels, insbesondere unter einem Überzug des Liegesessels, angeordnet sein.
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In verschiedenen Ausgestaltungen umfasst die Ladeschaltung eine Energieempfangseinrichtung und eine Ladesteuerung, die eingerichtet ist, die Aufladung des Energiespeichers mit der durch die Energieempfangseinrichtung empfangene Energie zu steuern. Die Ladesteuerung und die Energieempfangseinrichtung können in räumlicher Nähe zueinander angeordnet sein, beispielsweise in einem gemeinsamen Gehäuse. Allerdings kann es auch vorteilhaft sein, die Ladesteuerung von der Energieempfangseinrichtung räumlich zu trennen.
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Beispielsweise ist die Ladesteuerung in einem Gehäuse einer Steuerung für den wenigstens einen Aktuator angeordnet. Die Energieempfangseinrichtung kann dabei ebenfalls in der Steuerung vorgesehen sein, aber auch separat, vorzugsweise an geeigneter Stelle des Möbelstücks, um eine notwendige räumliche Nähe zu der Energieübertragungseinrichtung herstellen zu können.
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In verschiedenen Ausgestaltungen wird die Energie basierend auf einem funkwellenbasierten Verfahren, insbesondere einem Hochfrequenz-, HF-, Verfahren, übertragen. Eine HF basierte Ladetechnik hat den Vorteil, dass nicht nur größere Distanzen überbrückt werden können, sondern auch, dass die Energieempfangseinrichtung nicht übermäßig genau mit Bezug auf die Energieübertragungseinrichtung ausgerichtet werden muss.
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Beispielsweise sind die Energieübertragungseinrichtung und die Energieempfangseinrichtung eingerichtet, bis zu einer Entfernung von 50 cm bis 150 cm, insbesondere bis zu einer Entfernung von 60 cm bis 90 cm, zwischen der Energieübertragungseinrichtung und der Energieempfangseinrichtung ausreichende Energie zur Aufladung des Energiespeichers zu übertragen. Die maximal für die Energieübertragung ausreichende Entfernung liegt somit beispielsweise innerhalb der angegebenen Entfernungsbereiche. Solche Entfernungen lassen sich beispielsweise mit dem beschriebenen funkwellenbasierten beziehungsweise HF-Verfahren erreichen.
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In anderen Ausgestaltungen wird die Energie basierend auf einem induktiven Verfahren übertragen. Hierbei sind in der Regel geringere Abstände zwischen Energieübertragungseinrichtung und Energieempfangseinrichtung notwendig als bei einem funkwellenbasierten Verfahren. Allerdings kann es auch möglich sein, mit dem induktiven Verfahren, eine höhere Energiemenge pro Zeit zu übertragen, was den Ladevorgang beschleunigen kann.
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In verschiedenen Ausgestaltungen ist das Möbelstück als höhenverstellbarer Tisch, insbesondere als Bürotisch, ausgeführt. Die Energieempfangseinrichtung kann dabei beispielsweise in einem Tischrahmen oder in einem Tischfuß des Tisches angeordnet sein.
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In anderen Ausgestaltungen ist das Möbelstück als Bett mit verstellbarem Kopfteil und/oder verstellbarem Fußteil, insbesondere für ein Schlafzimmer, ausgeführt. Die Energieempfangseinrichtung ist dabei beispielsweise in einem Bettrahmen oder in einem Bettfuß des Betts angeordnet.
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In weiteren Ausgestaltungen ist das Möbelstück beispielsweise als verstellbarer Liegesessel ausgeführt. Dabei kann die Energieempfangseinrichtung beispielsweise in einem Gestell des Liegesessels angeordnet sein, insbesondere unter einem Überzug des Liegesessels.
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Die aufgeführten Möbelstücke stellen keine abschließende Auswahl möglicher verstellbarer Möbelstücke dar. Weitere Möbelstücke können ebenfalls mit dem verbesserten Ladekonzept ausgestattet werden. Vorzugsweise sind solche Möbelstücke im Heim- bzw. Wohnbereich oder im Bürobereich eingesetzt.
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Bei den oben beispielhaft genannten Anordnungen der Energieempfangseinrichtung am beziehungsweise im Möbelstück ist diese vorzugsweise jeweils nicht sichtbar für einen Benutzer des Möbelstücks, zumindest nicht bei regulärer Benutzung des Möbelstücks.
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In verschiedenen Ausgestaltungen weist das Möbelsystem ferner ein Handbediengerät auf, welches für eine drahtlose Verbindung zu einer Steuerung für den wenigstens einen Aktuator eingerichtet ist, insbesondere um Verstellbefehle an die Steuerung zu übertragen und eine Verstellung des Möbelstücks mittels des Aktuators zu bewirken. Das Handbediengerät weist einen weiteren elektrischen Energiespeicher zur Versorgung des Handbediengeräts während eines Bedienvorgangs sowie eine weitere Ladeschaltung zur Aufladung des weiteren Energiespeichers auf. Damit kann das Handbediengerät über die gleiche Energieübertragungseinrichtung wie das verstellbare Möbelstück selbst geladen werden. Das Handbediengerät ist beispielsweise eine Fernbedienung oder ein anderes Bedienelement, welches sowohl in unidirektionaler als auch in bidirektionaler Kommunikationsverbindung mit der Steuerung stehen kann.
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Insbesondere kann es möglich sein, dass der Energiespeicher des Möbelstücks und der weitere Energiespeicher des Handbediengeräts gleichzeitig geladen werden.
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Wenn keine unmittelbare Nähe, beispielsweise weniger als 5 cm, zwischen der Energieübertragungseinrichtung und der Energieempfangseinrichtung zum Laden erforderlich ist dann kann bei geeigneter Positionierung der Energieübertragungseinrichtung das Möbelstück zum Laden an seiner Position verbleiben und muss insbesondere nicht bewegt werden, um geladen zu werden.
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Wie erwähnt, ist dies beispielsweise mit einem funkwellenbasierten oder HF Verfahren möglich. Um bei einem solchen Verfahren die elektromagnetische Strahlungsdichte zu begrenzen und auch die Verluste im Energiesender, also der Energieübertragungseinrichtung, gering zu halten, ist dabei üblicherweise die maximal übertragbare Leistung auf ein bestimmtes Maß festgelegt. Dadurch wird üblicherweise nur ein langsamer Ladevorgang erreicht. Insbesondere für die bereits erwähnte Anwendung zum Laden von Batterien oder Akkumulatoren, die einen oder mehrere Aktuatoren eines Möbelsystems mit Energie versorgen und die nicht im Dauerbetrieb betrieben werden müssen, ist dies aber von untergeordneter Bedeutung. Beispielsweise können Tische im Bürobereich an ihren angestammten Plätzen verbleiben, solange sie in Reichweite einer oder mehrerer Energieübertragungseinrichtungen sind. Der oder die Energiespeicher können so ständig nachgeladen werden und liefern immer ausreichend Energie für eine Verstellung. Zum Beispiel sammeln die Energiespeicher auf diese Weise genügend Energie über Nacht, um tagsüber die Verstellung eines Bürotisches zu ermöglichen, zumindest in ausreichender Anzahl üblicher Verstellvorgänge.
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Mit der höheren Reichweite der Energieübertragungseinrichtung wird insbesondere auch das Laden mehrerer Energiespeicher gleichzeitig, also insbesondere über mehrere Energieempfangseinrichtungen, ermöglicht.
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Bei geringeren Reichweiten, wie zum Beispiel bei einem induktiven Energieübertragungsverfahren, kann es notwendig sein, die Energieempfangseinrichtung des Möbelstücks zumindest grob auf die Energieübertragungseinrichtung auszurichten, wenn ein Ladevorgang gestartet werden soll. Dazu kann insbesondere eine Bewegung des Möbelstücks notwendig sein. Beispielsweise weist daher das Möbelstück in verschiedenen Ausführungsformen Rollen zum Verschieben des Möbelstücks auf. Damit kann das Möbelstück schnell und einfach an die geeignete Stelle positioniert werden.
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Wenngleich es für ein Möbelsystem gemäß dem verbesserten Ladekonzept ausreichend ist, wenn eine einzige Energieübertragungseinrichtung vorhanden ist, ist es nicht ausgeschlossen, dass auch mehrere Energieübertragungseinrichtungen vorgesehen werden, um beispielsweise die Zahl von möglichen Positionen des Möbelstücks, an denen eine Aufladung möglich ist, zu vergrößern.
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Die Energieübertragungseinrichtungen, also die netzspannungsseitigen Module, sind für die Übertragung der Energie für den Ladevorgang, aber nicht für die Steuerung des Ladevorgangs erforderlich. Dadurch ist es möglich, die Energiesender günstiger herzustellen, sodass man einem Benutzer kostengünstige Module anbieten kann. Der Benutzer kann damit mit geringem Kostenaufwand mehrere Module pro Zimmer beziehungsweise Haushalt oder Bürogebäude einsetzen. Durch Verwendung mehrerer netzspannungsseitiger Module in einem Raum kann die Versorgung mehrerer Möbelstücke in einem größeren Raum sichergestellt werden beziehungsweise ein schnelleres Laden ermöglicht werden.
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Das oder die netzspannungsseitigen Module können im Raum an verschiedenen Stellen angebracht werden:
- - am Fußboden angebracht (erhaben angebracht), z.B. Fußbodenbereich an der Wand. Es können mehrere Module entlang einer Wand am Boden angebracht werden.
- - im Fußboden integriert (bündig angebracht)
- - in der Wand integriert (bündig). Z.B. indem das Modul kompatibel zu üblichen Schalterprogrammen ist und in einer herkömmlichen Installationsdose montiert werden und eine Steckdose ersetzen kann.
- - an der Wand (erhaben) angebracht: Hier bietet sich insbesondere eine einfach nachzurüstende Möglichkeit an: Man steckt das netzspannungsseitige Modul in eine ohnehin verfügbare Steckdose.
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Der Energiespeicher im Möbelstück ist vorzugsweise ausschließlich zur Versorgung des Aktuators beziehungsweise einer zugehörigen Steuerung vorgesehen. Ein Anschluss anderer Komponenten, beispielsweise PCs, Notebooks, Smartphones oder dergleichen, wäre zwar grundsätzlich möglich, würde aber eine höhere Ladekapazität des Energiespeichers erfordern. Vorzugsweise ist eine solche Nutzung daher ausgeschlossen, um den Energiespeicher kleiner und damit auch günstiger ausbilden zu können.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand beispielhafter Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen im Detail erläutert. Komponenten, die funktionell identisch sind oder einen identischen Effekt haben, können mit identischen Bezugszeichen versehen sein. Identische Komponenten oder Komponenten mit identischer Funktion sind unter Umständen nur bezüglich der Figur erklärt, in der sie zuerst erscheinen. Die Erklärung wird nicht notwendigerweise in den darauffolgenden Figuren wiederholt.
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Es zeigen:
- 1 ein Ausführungsbeispiel eines Möbelsystems mit einem elektrisch verstellbaren Möbelstück in Form eines Tisches;
- 2 ein schematisches Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels eines Möbelsystems;
- 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Möbelsystems mit einem elektrisch verstellbaren Möbelstück in Form eines Tisches;
- 4 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Möbelsystems mit einem elektrisch verstellbaren Möbelstück in Form eines Tisches;
- 5 ein Ausführungsbeispiel eines Möbelsystems mit einem elektrisch verstellbaren Möbelstück in Form eines Betts; und
- 6 ein Ausführungsbeispiel eines Möbelsystems mit einem elektrisch verstellbaren Möbelstück in Form eines Liegesessels.
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1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Möbelsystems mit einem elektrisch verstellbaren Möbelstück in Form eines Tisches 100. Der Tisch 100 ist beispielsweise als höhenverstellbarer Tisch, insbesondere Bürotisch, ausgeführt, wobei eine Tischplatte 115 über einen Aktuator 110, der in einem Tischrahmen 160 angeordnet ist, in der Höhe verstellt werden kann. Die Ansteuerung des Aktuators 110 erfolgt beispielsweise über eine Steuerung 140. Der Tischrahmen 160 ist beispielsweise als Teleskopsäule ausgeführt. Der Tisch 100 umfasst ferner einen Tischfuß 170, an dem in diesem Ausführungsbeispiel Rollen 180 angebracht sind.
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Der Tisch ist dargestellt in einem Raum mit einer Wand 310 und einem Boden 320.
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Über ein Handbedienteil 150, das beispielhaft auf der Tischplatte 115 liegend dargestellt ist, kann ein Benutzer entsprechende Bedienbefehle an die Steuerung 140 übermitteln, um eine Höhenverstellung über den Aktuator 110 zu bewirken.
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Der Tisch 100 umfasst ferner einen Energiespeicher 120, beispielsweise eine wiederaufladbare Batterie oder einen Akkumulator, welcher als Energiequelle für eine Versorgung des Aktuators 110 beziehungsweise der Steuerung 140 zum Auslösen eines Verstellvorgangs dient. Zusätzlich ist im beziehungsweise am Tisch 100 eine Ladeschaltung 130 vorgesehen, welche eingerichtet ist, drahtlos Energie zu empfangen und zur Aufladung des Energiespeichers 120 zu verwenden.
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Dazu umfasst das Möbelsystem ferner eine Energieübertragungseinrichtung 200, die in der vorliegenden Darstellung im Fußboden 320 angebracht ist. Die Energieübertragungseinrichtung 200 ist eingerichtet, Energie aus einem Wechselstromnetz zu beziehen, also insbesondere aus einem 230 V- oder einem 115 V-Stromnetz, und diese drahtlos abzugeben. Wie erwähnt wird diese abgegebene Energie zumindest teilweise von der Ladeschaltung 130 empfangen und in einen Ladestrom für den Energiespeicher umzusetzen.
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Auch das Handbedienteil 150 kann eine entsprechende Ladeschaltung und einen eigenen Energiespeicher aufweisen, um die Aufladung dieses weiteren Energiespeichers aus der Energie, die von der Energieübertragungseinrichtung 200 abgegeben wird, zu bewirken.
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2 zeigt als Beispiel ein schematisches Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels eines Möbelsystems, insbesondere der Komponenten, die für das drahtlose Laden und den Betrieb des Möbelstücks dienen. Dargestellt ist unter anderem die Energieübertragungseinrichtung 200, welche durch einen Netzanschluss 210 als Verbindung zur Netzspannung und ein netzspannungsseitiges Modul 220 gebildet ist. Auf Seiten des Möbelstücks ist die Ladeschaltung 130 durch eine Ladesteuerung 131 und eine Energieempfangseinrichtung 132 gebildet. Die Ladesteuerung 131 ist dabei in der Steuerung 140 integriert. Alternativ kann die Ladesteuerung 131 auch separat von der Steuerung 140 angeordnet sein, etwa in einem eigenen Gehäuse oder zusammen in einem Gehäuse mit der Energieempfangseinrichtung 132.
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Die Ladesteuerung 131 ist mit dem Energiespeicher 120 zum Aufladen verbunden. Dargestellt sind ferner Verbindungen zwischen dem Aktuator 110 und der Steuerung 140 beziehungsweise dem Energiespeicher 120. Dies soll einerseits die Ansteuerung des Aktuators 110 durch die Steuerung 140 und andererseits die Energiebereitstellung an den Aktuator 110 durch den Energiespeicher 120 widerspiegeln. Allerdings kann die Versorgung des Aktuators 110 auch aus dem Energiespeicher 120 über die Steuerung 140 erfolgen, sodass keine direkte Verbindung zwischen Energiespeicher 120 und Aktuator 110 bestehen würde.
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Die Energieübertragung zwischen dem netzspannungsseitigen Modul 220 und der Energieempfangseinrichtung 132 ist durch entsprechende Energiewellen dargestellt.
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Ferner ist in der 2 auch das Handbedienteil 150 dargestellt mit den enthaltenen Komponenten eines weiteren Energiespeichers 151 und einer weiteren Ladeschaltung 152, welche ebenfalls von dem netzspannungsseitigen Modul 220 Energie empfängt. Insbesondere können so die Energiespeicher im Handbedienteil 150 und im Möbelstück gleichzeitig geladen werden.
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Wie bereits erwähnt, kann die drahtlose Energieübertragung beispielsweise auf einem funkwellenbasierten Verfahren, insbesondere einem HF-Verfahren, erfolgen. Alternativ kann die Energie auch basierend auf einem induktiven Verfahren übertragen werden. Unterschiede bestehen in der möglichen Reichweite der Energieübertragung und damit einer möglichen Notwendigkeit, das Möbelstück zum Laden entsprechend in die richtige Position bezüglich der Energieübertragungseinrichtung 200 beziehungsweise des netzspannungsseitigen Moduls 220 zu bringen. Bei einem induktiven Verfahren ist ein Abstand zwischen dem netzspannungsseitigen Modul 220 und der Energieempfangseinrichtung 132 auf wenige cm, beispielsweise 5 cm bis 10 cm, beschränkt, um ein Laden zu ermöglichen. Mit Verweis auf 1 ist somit eine relativ exakte Positionierung des Tisches 100 beziehungsweise der Ladeschaltung 130 über der Energieübertragungseinrichtung 200 notwendig.
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Bei einem funkwellenbasierten Verfahren können auch größere Abstände, etwa bis zu einer Entfernung von 50 bis 150 cm, insbesondere bis zu einer Entfernung von 60 bis 90 cm, genügen, um ausreichend Energie zur Aufladung des Energiespeichers 120 zu übertragen. Dementsprechend kann der Tisch 100 in 1 auch zum Aufladen an anderer Stelle positioniert werden.
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Während 1 den Tisch 100 in einer Seitenansicht zeigt, ist in 3 und 4 der Tisch 100 in einer Vorderansicht dargestellt. Die Energieübertragungseinrichtung 200 ist dabei jeweils in der Wand 310 angebracht, insbesondere bündig integriert. Beispielsweise ist das netzspannungsseitige Modul 220 der Energieübertragungseinrichtung 200 kompatibel zu üblichen Schalterprogrammen der Elektroinstallation und kann in einer herkömmlichen Installationsdose montiert werden, etwa als Ersatz für eine Steckdose. Alternativ dazu könnte die Energieübertragungseinrichtung 200 auch direkt mit einem Netzstecker ausgestattet sein, insbesondere am Gehäuse, welches sich in eine verfügbare Steckdose einstecken lässt. Dadurch kann eine einfache Nachrüstung mit Energieübertragungseinrichtungen erfolgen.
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Mit Verweis auf 3 ist die Ladeschaltung 130, insbesondere die Energieempfangseinrichtung 132, in beziehungsweise an einem teleskopischen Gestellteil des Tisches angebracht, vorzugsweise in entsprechender Höhe zur Energieübertragungseinrichtung 200.
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Mit Verweis auf 4 ist die Ladeschaltung 130 beziehungsweise die Energieempfangseinrichtung 132 im Bereich der Tischplatte 115, beispielsweise seitlich oder an einer Unterkante, angebracht, wiederum in entsprechender Höhe zur vorhandenen Energieübertragungseinrichtung 200.
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Die in 3 und 4 dargestellten Ausführungen eignen sich insbesondere auch für induktive Übertragungsverfahren. Allerdings könnte auch bei einem funkwellenbasierten Verfahren die gleiche oder zumindest ähnliche Anordnung der Energieübertragungskomponenten 130, 200 erfolgen, wobei ein größerer Abstand für einen Ladevorgang möglich wäre.
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Das verbesserte Ladekonzept ist nicht nur auf Möbelsysteme mit Tischen anwendbar, sondern kann auch auf andere Möbelstücke angewendet werden. Beispielsweise zeigt 5 ein Möbelsystem, bei dem das Möbelstück als Bett 101 ausgebildet ist, mit verstellbarem Kopfteil und/oder verstellbarem Fußteil 116. Entsprechende Aktuatoren sind aus Übersichtsgründen nicht dargestellt. Ähnlich wie bei den zuvor beschriebenen Ausführungsformen können eine Steuerung 140, ein Energiespeicher 120 und eine Ladeschaltung 130 in einem Rahmen oder Gestell des Betts 101 angeordnet sein. Vorliegend sind in 5 zwei mögliche Varianten dargestellt, nämlich die Anbringung in einem Bettrahmen 161 oder in einem Bettfuß 171, insbesondere für die Ladeschaltung 130. Je nach Anwendungsfall sind die Energieübertragungseinrichtungen 200 in oder an der Wand 310 und/oder in oder an dem Boden 320 angebracht.
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6 zeigt eine weitere mögliche Ausgestaltung des Möbelsystems, bei dem das Möbelstück als verstellbarer Liegesessel 102 ausgeführt ist. Beispielsweise weist der Liegesessel 102 ein verstellbares Rückenteil 117 und/oder ein verstellbares Fußteil 118 auf. Eine Energieempfangseinrichtung 132 ist in einem Gestell des Liegesessels angebracht, insbesondere unter einem Überzug des Liegesessels 102. Eine Energieübertragungseinrichtung 200 ist lediglich aus Übersichtsgründen in der Darstellung der 6 nicht abgebildet.
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Hinsichtlich der Energieübertragungsverfahren in den Ausführungen gemäß 5 und 6 wird auf die ausführlicheren Ausgestaltungen weiter oben, insbesondere in Bezug auf den Tisch 100, verwiesen.