DE102018101223A1

DE102018101223A1 - Ausfahrbares längliches element

Info

Publication number: DE102018101223A1
Application number: DE102018101223.3A
Authority: DE
Inventors: Deepak Patel; Zhibing Deng
Original assignee: Ford Global Technologies LLC
Current assignee: Ford Global Technologies LLC
Priority date: 2017-01-23
Filing date: 2018-01-19
Publication date: 2018-07-26
Also published as: RU2693602C2; US20180208084A1; RU2017143392A3; CN108340820A; RU2017143392A; US10035441B1; MX2018000771A; GB201800984D0; GB2561278A; CN108340820B

Abstract

Eine Sitzbaugruppe beinhaltet eine Rückenlehne, ein längliches Element, eine pyrotechnische Vorrichtung und einen Draht. Die Sitzbaugruppe kann sich in einem Fahrzeug befinden. Das längliche Element wird drehbar durch die Rückenlehne gestützt. Die pyrotechnische Vorrichtung ist im Verhältnis zur Rückenlehne feststehend. Der Draht ist mit dem länglichen Element verbunden und ausfahrbar an der pyrotechnischen Vorrichtung befestigt.

Description

ALLGEMEINER STAND DER TECHNIK
Fahrzeuge können Aufprallteststandards zur Prüfung von Sicherheitsmaßnahmen für Insassen unterliegen. Als ein Beispiel stellt die National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) ein Testverfahren bereit, das dazu ausgestaltet ist, ein Fahrzeug zu simulieren, das einen Seitenaufprall auf einen Mast erfährt. Das NHTSA-Verfahren sieht vor, dass ein Testfahrzeug, das einen Test-Dummy als Insassen enthält, seitlich mit 20 Meilen pro Stunde auf einen starren vertikalen Mast mit einem Durchmesser von 10 Zoll aufprallt. Andere Verfahren können von Einrichtungen wie etwa dem International Institute for Highway Safety (IIHS) und dem European New Car Assessment Programme (EuroNCAP) bereitgestellt werden. Die Verfahren können die Auswirkungen auf anthropomorphische Testvorrichtungen messen, die Insassen an verschiedenen Positionen in einem Fahrzeug simulieren.
Figurenliste

1 ist eine perspektivische Ansicht eines Fahrzeugs, das einen Sitz beinhaltet.
2 ist eine perspektivische Ansicht des Sitzes.
3 ist eine Seitenansicht des Sitzes mit einem länglichen Element in einer abgesenkten Stellung.
4 ist eine Vorderansicht des Sitzes mit dem länglichen Element in der abgesenkten Stellung.
5 ist eine Seitenansicht des Sitzes mit dem länglichen Element in einer angehobenen Stellung.
6 ist eine Vorderansicht des Sitzes mit dem länglichen Element in der angehobenen Stellung.
7 ist ein Querschnitt des länglichen Elements entlang Linie 7-7 in 5.
8 ist eine Seitenansicht eines Abschnitts einer Rückenlehne des Sitzes mit dem länglichen Element in der abgesenkten Stellung.
9 ist eine Seitenansicht eines Abschnitts der Rückenlehne des Sitzes mit dem länglichen Element in der angehobenen Stellung.
10 ist eine Seitenansicht eines Abschnitts der Rückenlehne einer alternativen Ausführungsform des Sitzes mit einem Neigungsverstellmechanismus in einer ersten Stellung.
11 ist eine Seitenansicht eines Abschnitts der Rückenlehne der alternativen Ausführungsform des Sitzes aus 10 mit dem Neigungsverstellmechanismus in einer zweiten Stellung.
12 ist eine perspektivische Ansicht einer anderen alternativen Ausführungsform des Sitzes.
13 ist ein Blockdiagramm eines Steuersystems für das längliche Element des Sitzes.

DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
Unter Bezugnahme auf die Figuren, in denen gleiche Bezugszeichen in den verschiedenen Ansichten gleiche Teile bezeichnen, beinhaltet eine Sitzbaugruppe 32 in einem Fahrzeug 30 eine Rückenlehne 38, ein längliches Element 42, eine pyrotechnische Vorrichtung 44 und einen Draht 46. Das längliche Element 42 wird drehbar von der Rückenlehne 38 gestützt. Die pyrotechnische Vorrichtung 44 ist im Verhältnis zu der Rückenlehne 38 feststehend. Der Draht 46 ist mit dem länglichen Element 42 verbunden und ausfahrbar an der pyrotechnischen Vorrichtung 44 befestigt.
Die Sitzbaugruppe 32 kann eine Fähigkeit eines Insassen des Fahrzeugs 30 verringern, sich zum Fahrzeuginneren hin, d. h. zu einer Mitte des Fahrzeugs 30, zu bewegen, wenn das Fahrzeug 30 einen Frontal- oder Seitenaufprall erfährt. Konkret kann das längliche Element 42 einen Rumpf des Insassen daran hindern, sich zum Fahrzeuginneren hin zu bewegen. Die Sitzbaugruppe 32 kann eine Wahrscheinlichkeit verringern, mit welcher der Insasse auf andere Objekte in dem Fahrzeug 30, wie z. B. Sitze, andere Insassen, ein Armaturenbrett usw., aufprallt. Die Sitzbaugruppe 32 kann damit eine Wahrscheinlichkeit oder Schwere einer Verletzung des Insassen bei einem Aufprall verringern. Das längliche Element 42 kann ferner mit anderen Funktionen für den Insassen kombiniert werden, wie z. B. als Armlehne oder als Hebel zum Steuern einer Neigung der Rückenlehne 38 dienen, wie nachfolgend näher beschrieben. Die Sitzbaugruppe 32 kann ferner mit anderen Rückhaltesystemen kombiniert werden, wie z. B. durch Vorspannen eines Sicherheitsgurts 68, wie nachfolgend beschrieben.
In Bezug auf die 1 und 2 beinhaltet die Sitzbaugruppe 32 einen Sitz 34. Der in den 1 und 2 dargestellte Sitz 34 ist ein Schalensitz; alternativ dazu kann der Sitz 34 jedoch eine Sitzbank oder eine andere Art von Sitz sein. Der Sitz 34 kann die Rückenlehne 38, eine Sitzfläche 36 und eine Kopfstütze 40 beinhalten. Die Kopfstütze 40 kann durch die Rückenlehne 38 gestützt werden und kann im Verhältnis zur Rückenlehne 38 feststehend oder bewegbar sein. Die Rückenlehne 38 kann durch die Sitzfläche 36 gestützt werden und kann im Verhältnis zur Sitzfläche 36 feststehend oder bewegbar sein. Die Rückenlehne 38, die Sitzfläche 36 und/oder die Kopfstütze 40 können in mehreren Freiheitsgraden verstellbar sein. Insbesondere können die Rückenlehne 38, die Sitzfläche 36 und/oder die Kopfstütze 40 selbst verstellbar sein, mit anderen Worten verstellbare Komponenten innerhalb der Rückenlehne 38, der Sitzfläche 36 und/oder der Kopfstütze 40 aufweisen, und/oder können im Verhältnis zueinander verstellbar sein.
In Bezug auf 2 kann der Sitz 34 ein Sitzgestell 48 beinhalten. Das Sitzgestell 48 kann Platten beinhalten und/oder kann Rohre, Stangen usw. beinhalten. Das Sitzgestell 48 kann die Rückenlehne 38 und/oder die Sitzfläche 36 stützen. Das Sitzgestell 48 kann aus einem beliebigen geeigneten Kunststoffmaterial, z. B. carbonfaserverstärktem Kunststoff (CFK), glasfaserverstärktem thermoplastischem Halbzeug-Verbundwerkstoff (Organoblech) usw., ausgebildet sein. Alternativ dazu können z. B. einige oder alle Komponenten des Sitzgestells 48 aus einem geeigneten Metall, z. B. Stahl oder Aluminium, ausgebildet sein.
Weiterhin in Bezug auf 2 kann der Sitz 34 Polster 50 beinhalten. Die Polster 50 liegen auf dem Sitzgestell 48 auf. Die Polster 50 können aus mit einem Bezug überzogenem Polstermaterial gefertigt sein. Das Polstermaterial kann aus Schaumstoff oder einem anderen geeigneten stützenden Material ausgebildet sein. Der Bezug kann aus Stoff, Leder, Kunstleder oder jeglichem anderen geeigneten Material ausgebildet sein. Der Bezug kann in Abschnitten um den Schaumstoff vernäht sein. Das Polster 50 kann auf der Sitzfläche 36, der Rückenlehne 38 und/oder der Kopfstütze 40 bereitgestellt sein.
In Bezug auf die 2-6 wird das längliche Element 42 drehbar von der Rückenlehne 38 gestützt. Insbesondere wird das längliche Element 42 drehbar auf einer Seite 52 der Rückenlehne 38, d. h. einer Platte, die im Verhältnis zum Sitz 34 seitlich ausgerichtet ist, mit anderen Worten seitlich zu einer Richtung, der ein Insasse des Sitzes 34 zugewandt ist, gestützt.
Das längliche Element 42 kann im Verhältnis zu einer Achse A seitlich zu der Richtung, welcher der Insasse des Sitzes 34 zugewandt ist, drehbar sein. Ein Zapfen 54 kann das längliche Element 42 mit der Rückenlehne 38 verbinden. Das längliche Element 42 kann im Verhältnis zur Rückenlehne 38 per Hand drehbar sein; mit anderen Worten kann es einem Insassen möglich sein, das längliche Element 42 im Verhältnis zur Rückenlehne 38 zu drehen. Beispielsweise kann der Zapfen 54 eine Reibungskraft ausüben, die einer Drehung des länglichen Elements 42 entgegenwirkt, und kann die Reibungskraft hoch genug sein, damit sich das längliche Element 42 nicht aufgrund seines Eigengewichts dreht, jedoch niedrig genug, damit es dem Insassen möglich ist, das längliche Element 42 zu drehen. Das längliche Element 42 kann zwischen einer unteren Stellung parallel zur Rückenlehne 38, wie in den 3 und 4 dargestellt, und einer angehobenen Stellung quer zur Rückenlehne 38, wie in den 5 und 6 dargestellt, drehbar sein. In der angehobenen Stellung kann das längliche Element 42 im Verhältnis zu dem Sitz 34 nach vorn zeigen, d. h. in eine Richtung, der ein Insasse des Sitzes 34 zugewandt wäre. Die Rückenlehne 38 oder das längliche Element 42 kann einen Anschlag (nicht dargestellt) beinhalten, der verhindert, dass sich das längliche Element 42 nach oben über die angehobene Stellung hinweg dreht.
Die Rückenlehne 38 kann einen Stift (nicht dargestellt) beinhalten, der an einem Loch (nicht dargestellt) an dem länglichen Element 42 ausgerichtet ist, wenn sich das längliche Element 42 in der angehobenen Stellung befindet. Alternativ dazu kann das längliche Element den Stift beinhalten und kann die Rückenlehne das Loch beinhalten. Der Stift kann z. B. federbelastet sein, sodass er in das Loch einrastet, wenn er daran ausgerichtet ist. Der Stift kann z. B. über eine Taste oder einen Knopf (nicht dargestellt), die bzw. der den Stift aus dem Loch drückt oder zieht, einfahrbar sein, wodurch es möglich wird, dass sich das längliche Element 42 um den Zapfen 54 dreht. Der Stift und das Loch können es ermöglichen, dass das längliche Element 42 als Armlehne für einen Insassen dient, indem sie eine Abwärtsbewegung des länglichen Elements 42 verhindern, wenn der Insasse einen Arm auf dem länglichen Element 42 abstützt.
In Bezug auf 7 weist das längliche Element 42 eine Innenseite 56, die der Rückenlehne 38 zugewandt ist, und eine Außenseite 58, die von der Rückenlehne 38 abgewandt ist, auf. Die Innenseite 56 kann gepolstert, d. h. aus einem Material ausgebildet sein, das Energie durch elastisches Zusammendrücken aufnimmt, wodurch eine Dämpfung bereitgestellt wird. Die Außenseite 58 kann im Verhältnis zur Innenseite 56 steif sein und die Innenseite 56 kann im Verhältnis zur Außenseite 58 zusammendrückbar sein. Die Außenseite 58 kann aus Kunststoff, z. B. carbonfaserverstärktem Kunststoff (CFK), glasfaserverstärktem thermoplastischem Halbzeug-Verbundwerkstoff (Organoblech) usw.; oder Metall, z. B. Stahl oder Aluminium, ausgebildet sein.
In Bezug auf die 10 und 11 beinhaltet die Rückenlehne 38 einen Neigungsverstellmechanismus 60. Der Neigungsverstellmechanismus 60 ist bekanntlich zwischen einem verstellbaren Zustand, in dem die Rückenlehne 38 im Verhältnis zur Sitzfläche 36 bewegbar ist, und einem feststehenden Zustand, in dem die Rückenlehne 38 im Verhältnis zur Sitzfläche 36 feststehend ist, umschaltbar. Beispielsweise kann der Neigungsverstellmechanismus 60 ein drehbares Element 62 und ein verschiebbares Element 64 beinhalten, die jeweils einen sägezahnförmigen Eingriffsbereich aufweisen. In dem verstellbaren Zustand ist das verschiebbare Element 64 von dem drehbaren Element 62 beabstandet und ermöglicht so eine Drehung des drehbaren Elements 62 und in dem feststehenden Zustand wird das verschiebbare Element 64 mit dem drehbaren Element 62 in Eingriff genommen und verhindert so eine Drehung des drehbaren Elements 62. Das drehbare Element 62 kann im Verhältnis zu der Sitzfläche 36 feststehend sein. Eine Radialfeder 88 kann mit dem drehbaren Element 62 und der Rückenlehne 38 verbunden und so vorgespannt sein, dass sich die Rückenlehne 38 im Verhältnis zur Sitzfläche 36 nach vorn neigt. Wenn sich der Neigungsverstellmechanismus 60 also im verstellbaren Zustand befindet, z. B. wenn das verschiebbare Element 64 von dem drehbaren Element 62 beabstandet ist, tendiert die Rückenlehne 38 dazu, sich nach vorn zu neigen, kann jedoch entgegen der Kraft der Radialfeder 88 in eine vom Insassen gewünschte Stellung gedrückt werden. Alternativ dazu kann der Neigungsverstellmechanismus 60 bekanntlich ein anderer Mechanismus zum Verstellen der Rückenlehne 38 sein.
Weiterhin in Bezug auf die 10 und 11 kann das längliche Element 42 an den Neigungsverstellmechanismus 60 gekoppelt sein und als Hebel zum Steuern des Neigungsverstellmechanismus 60 dienen. Beispielsweise kann das verschiebbare Element 64 mit einem Verbindungspunkt 66 an dem länglichen Element 42, der von dem Zapfen 54 beabstandet ist, gekoppelt sein. So wird durch eine Drehung des länglichen Elements 42 das verschiebbare Element 64 bewegt. Das längliche Element 42 kann zwischen einer ersten Stellung, in der sich der Neigungsverstellmechanismus 60 in dem feststehenden Zustand befindet, wie in 10 dargestellt, und einer zweiten Stellung, in der sich der Neigungsverstellmechanismus 60 im verstellbaren Zustand befindet, wie in 11 dargestellt, drehbar sein. So kann das längliche Element 42 von einem Insassen als Hebel verwendet werden, der den Neigungsverstellmechanismus 60 dazu veranlasst, sich zwischen dem verstellbaren und dem feststehenden Zustand zu bewegen. Der Verbindungspunkt 66 kann im Verhältnis zu dem länglichen Element 42 zerbrechlich sein, d. h., eine jeweilige auf das längliche Element 42 ausgeübte Kraft, führt dazu, dass der Verbindungspunkt 66 versagt, indem er sich z. B. ablöst, bevor das längliche Element 42 z. B. durch Bruch oder plastische Verformung versagt.
In Bezug auf die 1 und 12 kann die Sitzbaugruppe 32 den Sicherheitsgurt 68 beinhalten. Der Sicherheitsgurt 68 kann ein Gurtschloss 70 und Gurtband 72, einschließlich einer Schlosszunge 74, die durch das Gurtschloss 70 eingreifbar ist, beinhalten. Der Sicherheitsgurt 68 kann ein Dreipunktgurt sein, was bedeutet, dass das Gurtband 72, wenn angeschnallt, an drei Punkten um den Insassen befestigt ist: einem Verankerungspunkt 76, einem Gurtaufroller 78 und dem Gurtschloss 70. Der Sicherheitsgurt 68 kann alternativ dazu eine andere Anordnung von Befestigungspunkten beinhalten. Der Verankerungspunkt 76 befestigt ein Ende des Gurtbands 72 mit dem Sitzgestell 48. Das andere Ende des Gurtbands 72 führt in den Gurtaufroller 78, der eine Rolle (nicht dargestellt) beinhalten kann, welche das Gurtband 72 abrollt und aufrollt. Die Schlosszunge 74 gleitet frei entlang des Gurtbands 72 und unterteilt das Gurtband 72 in einen Beckengurt und einen Schultergurt, wenn sie mit dem Gurtschloss 70 in Eingriff ist. Das Gurtschloss 70 kann an das Sitzgestell 48 gekoppelt sein.
In Bezug auf die 2, 8 und 9 kann die pyrotechnische Vorrichtung 44 im Verhältnis zur Rückenlehne 38 feststehend sein. Beispielsweise kann die pyrotechnische Vorrichtung 44 an das Sitzgestell 48, insbesondere das Sitzgestell 48, das die Rückenlehne 38 stützt, gekoppelt sein. Alternativ dazu kann die pyrotechnische Vorrichtung 44, wie in 12 dargestellt, an die Sitzfläche 36 gekoppelt sein.
Die pyrotechnische Vorrichtung 44 ist aus einem Bereitschaftszustand in einen entladenen Zustand entladbar sein. Bei der pyrotechnischen Vorrichtung 44 kann es sich um einen Linearantrieb handeln. Die pyrotechnische Vorrichtung 44 kann z. B. einen Kolben und pyrotechnisches Material beinhalten, das durch einen elektrischen Strom (nicht dargestellt) zündbar ist. Wenn der Strom angelegt wird, wechselt die pyrotechnische Vorrichtung 44 aus dem Bereitschaftszustand in den entladenen Zustand und zündet das pyrotechnische Material. Die Kraft aus der Zündung des pyrotechnischen Materials bewegt den Kolben.
Weiterhin in Bezug auf die 2, 8 und 9 ist der Draht 46 ausfahrbar an der pyrotechnischen Vorrichtung 44 befestigt. Beispielsweise kann der Draht 46 an den Kolben der pyrotechnischen Vorrichtung 44 gekoppelt sein. Der Draht 46 kann in die pyrotechnische Vorrichtung 44 im entladenen Zustand im Verhältnis zum Bereitschaftszustand eingefahren werden. Mit anderen Worten zieht und fährt die pyrotechnische Vorrichtung 44 den Draht 46 ein, wenn sich die pyrotechnische Vorrichtung 44 entlädt.
Der Draht 46 ist mit dem länglichen Element 42 verbunden. Der Draht 46 ist dazu konfiguriert, das längliche Element 42 in die angehobene Stellung zu drehen. Der Draht 46 ist an dem länglichen Element 42 derart befestigt, dass ein Entladen der pyrotechnischen Vorrichtung 44 dazu führt, dass sich das längliche Element 42 in die angehobene Stellung dreht. Der Draht 46 kann sich z. B. zumindest teilweise um den Zapfen 54 erstrecken. Wenn der Draht 46 eingefahren ist, zieht der Draht 46 an dem länglichen Element 42 und erzeugt ein Moment um den Zapfen 54, das dazu neigt, das längliche Element 42 zu drehen. Andere Befestigungsanordnungen, die das längliche Element 42 dazu veranlassen, sich in die angehobene Stellung zu drehen, sind möglich.
Der Draht 46 kann dazu imstande sein, Zug-, nicht aber Druckkräfte zu übertragen; d. h., der Draht 46 kann dazu imstande sein, zu ziehen, nicht aber zu drücken. Wenn ein Insasse das längliche Element 42 per Hand in die angehobene Stellung dreht, entsteht ein Durchhang des Drahts 46 zwischen dem länglichen Element 42 und der pyrotechnischen Vorrichtung 44. Falls sich die pyrotechnische Vorrichtung 44 entlädt, wenn sich das längliche Element 42 in der angehobenen Stellung befindet, wird der Durchhang des Drahts 46 von der pyrotechnischen Vorrichtung 44 aufgenommen, bleibt das längliche Element 46 jedoch in der angehobenen Stellung. Wenn der Insasse das längliche Element 42 per Hand in die untere Stellung dreht, wird der Durchhang des Drahts 46 aufgehoben.
Der Draht 46 kann aus einem beliebigen Material ausgebildet sein, das es dem Draht 46 ermöglicht, flexibel zu sein und eine hohe Zugfestigkeit im Verhältnis zu einer Kraft von der pyrotechnischen Vorrichtung 44 aufzuweisen. Beispielsweise kann der Draht 46 aus geflochtenen Stahldrähten ausgebildet sein.
In Bezug auf 12 kann die pyrotechnische Vorrichtung 44 ausfahrbar an den Sicherheitsgurt 68, z. B. an das Gurtschloss 70, gekoppelt sein. Beispielsweise ist der Draht 46 an das längliche Element 42 gekoppelt und kann ein zweiter Draht 80 an den Draht 46 und an das Gurtschloss 70 gekoppelt sein. Alternativ dazu kann der zweite Draht 80 direkt an die pyrotechnische Vorrichtung 44 gekoppelt sein. Wenn sich die pyrotechnische Vorrichtung 44 entlädt und den Draht 46 einfährt, kann die pyrotechnische Vorrichtung 44 auch den zweiten Draht 80 einfahren. So kann die pyrotechnische Vorrichtung 44 als Vorspanner für den Sicherheitsgurt 68 dienen.
In Bezug auf 13 kann das Fahrzeug 30 einen Aufprallsensor 82 beinhalten. Der Aufprallsensor 82 ist dazu ausgelegt, einen Aufprall auf das Fahrzeug 30 zu erkennen. Der Aufprallsensor 82 kann von einer beliebigen geeigneten Art sein, z. B. Nachkollisionssensoren wie etwa Beschleunigungsmesser, Drucksensoren und Kontaktschalter; und Vorkollisionssensoren wie etwa Radar-, LIDAR- oder Bilderkennungssysteme. Die Bilderkennungssysteme können eine oder mehrere Kameras, CCD-Bildsensoren, CMOS-Bildsensoren usw. beinhalten. Der Aufprallsensor 82 kann sich an mehreren Stellen im oder am Fahrzeug 30 befinden.
Das Fahrzeug 30 kann ein Steuermodul 84 beinhalten. Das Steuermodul 84 kann eine Steuerung auf Mikroprozessorbasis sein. Das Steuermodul 84 kann einen Prozessor, einen Speicher usw. beinhalten. Der Speicher des Steuermoduls 84 kann einen Speicher zum Speichern von Anweisungen, die durch den Prozessor ausführbar sind, sowie zum elektronischen Speichern von Daten und/oder Datenbanken beinhalten. Das Steuermodul 84 kann ein Rückhaltesteuermodul sein und kann, neben anderen Funktionen, mit Airbags (nicht dargestellt) in dem Fahrzeug 30 in Verbindung stehen und diese steuern.
Weiterhin in Bezug auf 13 kann das Steuermodul 84 Signale über ein Kommunikationsnetz 86, wie etwa einen Controller-Area-Network-Bus (CAN-Bus), Ethernet, ein Local Interconnect Network (LIN) und/oder durch ein beliebiges anderes drahtgebundenes oder drahtloses Kommunikationsnetz, senden und empfangen. Das Steuermodul 84 kann mit dem Aufprallsensor 82 und der pyrotechnischen Vorrichtung 44 über das Kommunikationsnetz 86 in Verbindung stehen.
Das Steuermodul 84 kann dazu programmiert sein, die pyrotechnische Vorrichtung 44 dazu anzuweisen, sich in Reaktion auf einen Seitenaufprall zu entladen. Insbesondere kann das Steuermodul 84 dazu programmiert sein, die pyrotechnische Vorrichtung 44 dazu anzuweisen, sich in Reaktion auf einen Seitenaufprall auf einer Seite des Fahrzeugs 30, die vom Sitz 34 weiter entfernt ist, zu entladen. Beispielsweise ist das Steuermodul 84 bei einem Sitz 34 auf der linken Seite des Fahrzeugs 30 dazu programmiert, auszulösen, wenn das Fahrzeug 30 einen Seitenaufprall auf der rechten Seite erfährt. Alternativ oder zusätzlich dazu kann das Steuermodul 84 dazu programmiert sein, die pyrotechnische Vorrichtung 44 dazu anzuweisen, sich in Reaktion auf einen Frontalaufprall auf das Fahrzeug 30 zu entladen.
Im Fall eines Aufpralls kann der Aufprallsensor 82 den Aufprall erkennen und ein Signal über das Kommunikationsnetzwerk 86 an das Steuermodul 84 senden. Wenn das Steuermodul 84 bestimmt, dass der Aufprall ein Seitenaufprall auf eine Seite des Fahrzeugs 30, die weiter vom Sitz 34 entfernt ist, oder ein Frontalaufprall war, dann kann das Steuermodul 84 ein Signal über das Kommunikationsnetz 86 an die pyrotechnische Vorrichtung 44 senden. Die pyrotechnische Vorrichtung 44 kann sich entladen und den Draht 46 einfahren. Wenn die Sitzbaugruppe 32 den zweiten Draht 80 beinhaltet, der an das Gurtschloss 70 gekoppelt ist, werden durch Entladen der pyrotechnischen Vorrichtung 44 der zweite Draht 80 und das Gurtschloss 70, das den Sicherheitsgurt 68 vorspannt, um einen Insassen des Sitzes 34 gezogen. Die pyrotechnische Vorrichtung 44 fährt den Draht 46 ein und übt eine Spannung darauf aus, die ein Moment auf das längliche Element 42 um den Zapfen 54 erzeugt. Das längliche Element 42 dreht sich um den Zapfen 54 aus der abgesenkten Stellung oder aus einer beliebigen anderen aktuellen Stellung des länglichen Elements 42 in die angehobene Stellung. Wenn das längliche Element 42 an den Neigungsverstellmechanismus 60 gekoppelt ist, kann der Verbindungspunkt 66 brechen.
Wenn der Aufprall ein Seitenaufprall war, kann der Seitenaufprall dazu führen, dass der Insasse ein seitliches Moment im Verhältnis zum Sitz 34 zum Fahrzeuginneren hin, d. h. zu einer Mittel des Fahrzeugs 30 hin, aufweist. Das längliche Element 42 kann in der angehobenen Stellung den Insassen daran hindern, sich seitlich zum Fahrzeuginneren hin zu bewegen. Insbesondere behindert die Innenseite 56 des länglichen Elements 42 die Bewegung eines Rumpfes des Insassen seitlich ins Fahrzeuginnere. Das längliche Element 42 kann Verletzungen beim Insassen des Sitzes 34 verringern, indem es verhindert, dass der Insasse auf andere Objekte in dem Fahrzeug 30, wie z. B. andere Sitze, andere Insassen usw., aufprallt.
Wenn der Aufprall ein Frontalaufprall war, kann der Aufprall dazu führen, dass der Insasse ein vorwärtsgerichtetes Moment zu einem Airbag (nicht dargestellt) aufweist. Das längliche Element 42 kann in der angehobenen Stellung den Insassen daran hindern, sich seitlich zum Fahrzeuginneren hin zu bewegen. Das längliche Element 42 kann somit verhindern, dass der Insasse vom Airbag abrutscht, oder dies verringern. Das längliche Element 42 kann Verletzungen beim Insassen des Sitzes 34 verringern, indem es verhindert, dass der Insasse auf andere Objekte in dem Fahrzeug 30, wie z. B. ein Armaturenbrett (nicht dargestellt), aufprallt.
Die Offenbarung wurde auf veranschaulichende Weise beschrieben und es versteht sich, dass die verwendete Terminologie vielmehr der Beschreibung als der Einschränkung dienen soll. In Anbetracht der vorstehenden Lehren sind viele Modifikationen und Variationen der vorliegenden Offenbarung möglich, und die Offenbarung kann anders als konkret beschrieben umgesetzt werden.

Claims

Sitzbaugruppe, umfassend: eine Rückenlehne; ein längliches Element, das drehbar von der Rückenlehne gestützt wird; eine pyrotechnische Vorrichtung, die im Verhältnis zur Rückenlehne feststehend ist; und einen Draht, der mit dem länglichen Element verbunden und ausfahrbar an der pyrotechnischen Vorrichtung befestigt ist.
Sitzbaugruppe nach Anspruch 1, ferner umfassend einen Zapfen, der das längliche Element mit der Rückenlehne verbindet, wobei sich der Draht zumindest teilweise um den Zapfen erstreckt.
Sitzbaugruppe nach Anspruch 1, wobei das längliche Element im Verhältnis zur Rückenlehne per Hand drehbar ist.
Sitzbaugruppe nach Anspruch 1, wobei die pyrotechnische Vorrichtung aus einem Bereitschaftszustand in einen entladenen Zustand entladbar ist.
Sitzbaugruppe nach Anspruch 4, wobei der Draht in die pyrotechnische Vorrichtung in dem entladenen Zustand im Verhältnis zum Bereitschaftszustand eingefahren wird.
Sitzbaugruppe nach Anspruch 1, wobei das längliche Element zwischen einer abgesenkten Stellung parallel zur Rückenlehne und einer angehobenen Stellung quer zur Rückenlehne drehbar ist.
Sitzbaugruppe nach Anspruch 6, wobei der Draht dazu konfiguriert ist, das längliche Element in die angehobene Stellung zu drehen.
Sitzbaugruppe nach Anspruch 1, ferner umfassend einen Sicherheitsgurt, wobei die pyrotechnische Vorrichtung ausfahrbar an den Sicherheitsgurt gekoppelt ist.
Sitzbaugruppe nach Anspruch 8, wobei der Sicherheitsgurt ein Gurtschloss und Gurtband, einschließlich einer Schlosszunge, die durch das Gurtschloss eingreifbar ist, beinhaltet und die pyrotechnische Vorrichtung ausfahrbar an das Gurtschloss gekoppelt ist.
Sitzbaugruppe nach Anspruch 1, wobei das längliche Element auf einer Seite der Rückenlehne drehbar gestützt wird und das längliche Element eine Innenseite aufweist, die der Rückenlehne zugewandt ist, und die Innenseite gepolstert ist.
Sitzbaugruppe nach Anspruch 1, ferner umfassend ein Sitzgestell, das die Rückenlehne stützt, wobei die pyrotechnische Vorrichtung an das Sitzgestell gekoppelt ist.
Sitzbaugruppe nach Anspruch 1, ferner umfassend ein Sitzgestell, das die Rückenlehne stützt, und eine Sitzfläche, die vom Sitzgestell gestützt wird, wobei die Rückenlehne einen Neigungsverstellmechanismus beinhaltet, der zwischen einem verstellbaren Zustand, in dem die Rückenlehne im Verhältnis zur Sitzfläche bewegbar ist, und einem feststehenden Zustand, in dem die Rückenlehne im Verhältnis zur Sitzfläche feststehend ist, umschaltbar ist.
Sitzbaugruppe nach Anspruch 12, wobei das längliche Element an den Neigungsverstellmechanismus gekoppelt ist.
Sitzbaugruppe nach Anspruch 13, wobei das längliche Element aus einer ersten Stellung, in der sich der Neigungsverstellmechanismus in dem feststehenden Zustand befindet, und einer zweiten Stellung, in der sich der Neigungsverstellmechanismus in dem verstellbaren Zustand befindet, drehbar ist.
Sitzbaugruppe nach einem der Ansprüche 1-14, ferner umfassend ein Steuermodul, das mit der pyrotechnischen Vorrichtung in Verbindung steht und dazu programmiert ist, die pyrotechnische Vorrichtung dazu anzuweisen, sich in Reaktion auf einen Fahrzeugseitenaufprall zu entladen.