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Die Erfindung betrifft eine Anschlaghilfe zum Abseilen von Personen und Material sowie zum Sichern von Leitern an Gebäudewänden.
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Es ist nicht immer möglich Gebäude nur die dafür vorgesehenen Türen zu betreten. Insbesondere bei Rettungsaktionen durch die Feuerwehr, aber auch bei militärischen Operationen ist der Zugang durch ein Fenster oft das Mittel der Wahl. Selbstverständlich werden auch im privaten Bereich, beispielsweise bei Umzügen, häufig Transporte durch Fenster durchgeführt.
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Für diese Zwecke ist aus der Patentschrift
DE 22 37 622 C3 ein Abseilgerät, insbesondere zur Einseilabseilung, zur Rettung aus Feuergefahr mit einem um einen glatten, zylindrischen, den Sitzgurt tragenden Poller geschlungenen Seil, wobei das Poller während des Abseilvorganges zugeführte, unbelastete Seilende über eine, am Abseilgerät befestigte, erste mechanische Bremse und das im Gebrauch belastete Seilende über eine Seilführung mit einer zweiten mechanischer Bremse geführt sind, dadurch gekennzeichnet, dass die freie Stirnfläche des Pollers zur Bildung der ersten Bremse als regulierbare Seilbremse ausgebaut ist, derart, dass der, den Poller nach außen begrenzende, erhöhte und an dieser Stelle verstärkte Rand einen in Wickelrichtung nach außen auf die freie Stirnfläche führenden Einschnitt für das Seil aufweist und dass aus der als Bremsfläche dienenden Stirnfläche des Pollers ein Bolzen mit Bremsscheibe und gefedertem Anpreßmechanismus herausragt, um den das unten zwischen Stirnfläche und Bremsscheibe eintretende, unbelastete Seil geführt ist, um dann durch den Randeinschnitt auf die Pollerlauffläche zu gelangen.
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Weiter ist aus der Patentschrift
DE 25 41 023 B1 eine Vorrichtung zum Abseilen an einem Festseil mit einer Standstütze zum Stehen einer abzuseilenden Person und mit einer im oberen Bereich der Vorrichtung angeordneten, auf das Seil mittels Bremsbacken einwirkenden, von der Person zu betätigenden Seilgleit-Bremsvorrichtung, wobei vor der abzuseilenden Person eine Schutzschale angeordnet ist, an der unten die Standstütze und oberhalb des Standplatzes ein Seilausleger vorgesehen ist, der sich von der Schale über die Person hinweg bis hinter diese erstreckt und über dessen freies Ende das durch die Seilgleit-Bremsvorrichtung rutschende Seil abläuft, nach Patent 22 59 634, gekennzeichnet durch die sinngemäße Anwendung einer Schutzplatte anstelle der Schutzschale.
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Die Patentschrift
DE 29 11 480 C2 offenbart eine Selbstrettungseinrichtung zum Ablassen aus größeren Höhen, insbesondere aus durch Feuer bedrohten Stockwerken von Gebäuden mit einem Abseilgerät, das eine sich während des Rettungsvorganges am Seil abwälzende Seilrolle sowie eine das Seil gegen die Seilrolle drückende federnde Anpressrolle aufweist, zwischen deren Führungsflächen das Seil rutschsicher geführt ist, wobei die Seilrolle und die Anpressrolle in einem Gehäuse auf zwei parallelen Wellen bzw. Achsen gelagert sind, von denen eine quer zu ihrer Längsachse verlagerbar ist und eine Verlängerung aufweist, die in eine Ölkammer ragt und dort einen Bremsrotor trägt, dadurch gekennzeichnet, dass die Achse für die Anpressrolle verschiebbar in die Seilklemmung fördernden Schrägschlitzen sich gegenüberliegender Wände des Gehäuses gelagert ist und die beiden Rollen sich bei einer Abwärtsbewegung des Abseilgerätes am ausgeworfenen Seil umschlingungsfrei abwälzen, wobei die Führungsflächen Seilführungsmulden mit einem hohen Reibungsbeiwert bilden.
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Zuletzt ist aus der Gebrauchsmusterschrift
DE 297 02 732 U1 ein Rettungsseil mit Zubehör, welches bei Haus und Wohnungsbränden, das schnelle Abseilen durch ein z.B. offenes Fenster geschehen kann, bekannt. Das Rettungsseil besitzt eine Öse, zur Aufnahme eines Sicherungshakens und ist angewiesen auf eine stationär angebrachte Öse am Gebäude zur Aufnahme des Sicherungshakens und einem Anker der universell einsetzbar ist, welcher durch den Sicherungshaken mit dem Seil verbunden wird.
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Allen Erfindungen gemeinsam ist die Eigenschaft zunächst an einem Poller, einem Haken, einer Öse oder sonstigen Einrichtungen befestigt werden zu müssen. Besonders im Rettungs- oder militärischen Einsatz ist es wichtig keine Zeit mit der Suche nach geeigneten Möglichkeiten zu verlieren, während für den privat bzw. zivilen Einsatz der Schutz von Gebäuden und Einrichtungen bei der Suche nach Befestigungsmöglichkeiten im Vordergrund steht.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher eine Anschlaghilfe zum Abseilen vorzustellen, die einen sicheren Halt bietet, schnell einsatzbereit ist und eine maximale Schonung des Gebäudes oder der Einrichtungen bietet.
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Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Hauptanspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Der Vorteil der Erfindung liegt insbesondere darin, dass keine besonderen Anschlagmittel im Gebäude notwendig sind für die Sicherung von Leitern oder zum Abseilen von Personen und Material, sondern die selbstverständlicher Weise vorhandenen Fensterwangen ausreichen. Ein hinter den inneren Fensterwangen eingelegter Querbalken bietet die notwendige Sicherheit. Das innerhalb des Fensterrahmens sich erstreckende Rahmengestell bietet die notwendige Sicherheit gegen Ver- oder Herausrutschen des hinteren Querbalkens, wobei das Einlegen in den Fensterrahmen durch ein diagonales Durchführen und Absenken geschieht. Das im einsatzfähigen Zustand aus dem Gebäude nach außen weisende Ende des Rahmengestells bildet der zweite Querbalken, an dem Anschlagmittel befestigt werden können. Die Anschlagmittel können einfache Ösen zur Befestigung von Haken oder Seilen sein, aber auch spezielle Anschlagmittel für Ketten oder Abseilvorrichtungen. Das erfindungsgemäße Rahmengestell besteht damit aus dem ersten inneren Querbalken, dem zweiten äußeren Querbalken mit Anschlagmitteln sowie mindestens zwei das Ver- oder Herausrutschen des ersten Querbalkens verhindernden die beiden Querbalken verbindenden Längselemente. Zum Transport der Anschlaghilfe sowie zur einsatzfähigen Nutzung ist es vorteilhaft Trage- und Halteeinrichtungen an den ersten Querbalken oder die Längselemente anzubringen. Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, den ersten Querbalken und das Rahmengestell an verschiedene Fensterbreiten anzupassen. Diese erfindungsgemäße Flexibilität der Anschlaghilfe erlaubt es, lediglich eine Anschlaghilfe mitzuführen, die vor Ort an die baulichen Gegebenheiten anpassbar ist.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung ist in Unteranspruch 2 beschrieben. Das Rahmengestell bestehend aus erstem und zweiten Querbalken sowie zwei Längselementen ist im Wesentlichen ein flächiges Gebilde, das vorteilhaft senkrecht transportiert wird. Im einsatzfähigen Zustand befindet sich das flächige Gebilde in einem annähernd waagrechten Zustand. Für den Transport und die Einrichtung des einsatzfähigen Zustandes ist es besonders vorteilhaft Bügel an den ersten Querbalken anzuschweißen um eine optimale Handhabung zu gewähren und sichere Haltebügel im einsatzfähigen Zustand zu realisieren.
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Um im Einsatz lediglich eine Anschlaghilfe mitführen u können, die an unterschiedliche Fensterbreiten anpassbar ist, wird ein Bolzen-Stecksystem zur Anpassung und Fixierung des ersten und zweiten Querbalkens, sowie der Längselemente des Rahmengestells vorgeschlagen. Diese vorteilhafte Ausgestaltungsform ist in Unteranspruch 3 beschrieben.
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Das Bolzen-Stecksystem kann seinerseits weiter vorteilhaft mit Anschlagmitteln versehen sein. Beim Abseilen von Personen oder Lasten ist es vorteilhaft die Abseilmittel bereits am ersten Querbalken oder den Längselementen anzubringen. Sofern ein Bolzenkopf als Öse ausgebildet ist, wird in einfachster Weise ein Anschlagmittel bereitgestellt, dass sowohl am ersten oder zweiten Querbalken, sowie an den Längselementen angebracht werden kann. Diese vorteilhafte Ausgestaltung ist in Unteranspruch 4 beschrieben.
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Zum besseren Verständnis wird folgender Funktionsablauf beschrieben. Die Anschlaghilfe zum Abseilen wird in einer Minimalgröße an den angeschweißten Bügel getragen und bis zum Einsatzort mitgeführt. Nach der Ermittlung der Fensterbreite wird mithilfe des Bolzen-Stecksystems die Anschlaghilfe an die Fenstergröße angepasst. Angepasst bedeutet, dass der erste Querbalken mindestens von der rechten zur linken Fensterwange reicht und diese soweit überragt, dass die Flächenpressung des ersten Querbalkens mit der das Fenster umschließenden Wand ein sicheres Abseilen oder Sichern der Last ermöglicht. Die Längselemente sind dabei auf die Wandstärke angepasst und verhindern ein seitliches Herausrutschen des ersten Querträgers. Gleichzeitig verbinden sie den ersten Querträger mit dem zweiten Querträger an dem die Anschlagmittel wie Seile, Ketten oder Abseileinrichtungen angebracht werden. Der zweite Querbalken ist in seiner Länge so gewählt, dass er ein nach innen hereinfallen der Abseilhilfe zwar verhindert, aber einfach durch die Diagonale des Fensterrahmens geführt werden kann. Weitere Möglichkeiten zum Anschlagen der Abseilmittel bieten die Bolzen des Bolzen-Stecksystems, die ihrerseits mit Anschlagmitteln, beispielsweisen Ösen, ausgebildet sind.
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Es zeigt die einzige 1 eine erfindungsgemäße Anschlaghilfe in der Draufsicht.
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Es zeigt 1 ein Rahmengestell 1 mit einem ersten Querbalken 2. An den ersten Querbalken 2 sind Längselenente 3 und Halte- und Tragbügel 4 angeschweißt. Die Längselemente sind wiederum mit dem zweiten Querbalken 5 verbunden. An den Zweiten Querbalken sind Anschlagvorrichtungen 6 angebracht. Der erste Querbalken 2, die Längselemente 3 und der zweite Querbalken 5 sind durch ein Bolzen-Stecksystem 7 längsverstellbar. Die Bolzen des Bolzen-Stecksystems sind ihrerseits mit Anschlagmitteln ausgebildet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 2237622 C3 [0003]
- DE 2541023 B1 [0004]
- DE 2911480 C2 [0005]
- DE 29702732 U1 [0006]