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TECHNISCHES GEBIET
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Die Erfindung betrifft eine Steuervorrichtung für ein Fahrzeug und ein Fahrzeug, das eine derartige Steuervorrichtung umfasst, gemäß den beiliegenden Ansprüchen.
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HINTERGRUND UND STAND DER TECHNIK
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In Fahrzeugen, und zwar insbesondere schwereren Fahrzeuge, wie etwa Lastwagen, kann eine Feststellbremsen-Steuervorrichtung verwendet werden, um eine Feststellbremse zu aktivieren, wenn das Fahrzeug in einer stillstehenden Position parkt. Die Feststellbremsen-Steuervorrichtung kann ein Hebelarm oder ein Knopf, der am Armaturenbrett des Fahrzeugs angeordnet ist, sein. Wenn die Feststellbremse aktiviert wird, kann Luft aus einem Druckluftbremskreislauf abgelassen werden, und Federn, die auf die Bremsen einwirken, können eine Belastung auf die Bremsen ausüben und können somit verhindern, dass die Räder des Fahrzeugs rollen.
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Das Fahrzeug kann mit einem Anhänger versehen sein. Eine Anhängerbremsen-Steuervorrichtung kann verwendet werden, um die Bremsen zu aktivieren, die an den Rädern des Anhängers angeordnet sind, wenn das Fahrzeug in einer stillstehenden Position parkt. Die Anhängerbremsen-Steuervorrichtung kann ein Hebelarm oder ein Knopf, der am Armaturenbrett des Fahrzeugs angeordnet ist, sein. Wenn die Anhängerbremse aktiviert wird, kann Luft aus dem Druckluftbremskreislauf abgelassen werden, und Federn, die auf die Bremsen einwirken, können eine Belastung auf die Bremsen ausüben und können somit verhindern, dass die Anhängerräder rollen.
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Die Druckschrift
US 2010/0056331 A1 offenbart eine Steuervorrichtung zum Betätigen eines Getriebes eines Fahrzeugs und ein System zum Gangschalten und zur Betätigung einer Feststellbremse. Die Bedienung sowohl eines Getriebes als auch einer Feststellbremse kann anhand ein und desselben Auswahlmittels erfolgen. Das Auswahlmittel kann in einer Position in der Nähe des Lenkrads eines Fahrzeugs angeordnet sein.
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Die Druckschrift
DE 19 88 887 U offenbart einen Anhänger mit Rädern, die sich lenken lassen, und einer Deichsel. An der Deichsel ist ein Hebelarm gelagert, der in einer ersten Stellung einen Hebel, der am Anhänger schwenkbar befestigt ist, zurückhält und in einer zweiten Stellung den Hebel freigibt und sich gleichzeitig am Erdboden abstützt, um den Anhänger abzubremsen. Letztere Stellung des Hebelarms bewirkt zudem, dass der Hebel mit einem daran angebrachten Sperrzahn zu einem Ring am Rad schwenkt, sodass der Sperrzahn in eines von mehreren Sperrlöchern am Ring eingreift, wodurch der Anhänger festgestellt wird.
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Die Druckschrift
DE 34 07 660 A1 offenbart eine Integration eines Streckventils im Handbremsventil eines Zugfahrzeugs, sodass die Funktion einer Streckbremse als auch eine Steuerung von Hilfs- und Feststellbremsanlagen gegenseitig abgestimmt werden können, wobei nur ein einziges Betätigungsorgan erforderlich ist, nämlich ein Kipphebel.
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Die Druckschrift
DE 10 2017 105 689 A1 offenbart einen Drehknopf der relativ zu einem Drehknopfgegenstück bewegbar ist, um unterschiedliche Schaltzustände auszuwählen.
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Die Druckschrift
DE 10 2008 014 459 A1 offenbart einen am Lenkrad befindlichen Taster für die Aktivierung einer Streckbremsfunktion. Für die Aktivierung eines Feststellbremsfunktion ist eine vom Taster getrennte Feststellbremsbetätigungseinrichtung vorgesehen.
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Die Druckschrift
DE 10 2006 036 748 A1 offenbart ein erstes Bedienelement für eine Streckbremse und weitere Bedienelemente für Feststellbremsen, wobei die Bedienelemente irgendwo in der Fahrerkabine angeordnet sind.
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Die Durckschrift
DE 10 2007 025 814 A1 offenbart einen Schalter zur wahlweisen Aktivierung einer Streckbremsfunktion oder einer Feststellfunktion und schlägt den Einbau eines solchen Schalters in ein Armaturenbrett vor.
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Die Druckschrift
DE 10 2008 064 077 A1 offenbart ebenso einen Schalter zur wahlweisen Aktivierung einer Streckbremsfunktion oder einer Feststellfunktion und schlägt dabei gleichermaßen den Einbau eines solchen Schalters in ein Armaturenbrett vor.
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KURZDARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Bekannte Steuervorrichtungen für die Feststellbremse und die Anhängerbremse, die mit einem Hebelarm oder einem Knopf, der am Armaturenbrett angeordnet ist, versehen sind, können Einfluss auf den verfügbaren Platz am Armaturenbrett haben, insbesondere falls Informationsbildschirme oder große Anzeigen am Armaturenbrett anzuordnen sind. Bekannte Steuervorrichtungen für die Feststellbremse und Anhängerbremse können die Bedürfnisse für die Verwendung in einem modernen schweren Fahrzeug nicht erfüllen, in dem die Feststellbremsen-Steuervorrichtung und die Anhängerbremsen-Steuervorrichtung beide mühelos zugänglich und leicht zu bedienen sein müssen.
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Es besteht ein Bedarf daran, eine Steuervorrichtung für die Feststellbremse und die Anhängerbremse weiter zu entwickeln, die vielleicht auf den verfügbaren Platz des Armaturenbretts eines Fahrzeugs keinen Einfluss hat.
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Es besteht ebenfalls ein Bedarf daran, eine Steuervorrichtung für die Feststellbremse und die Anhängerbremse zu entwickeln, bei der die Feststellbremsen-Steuervorrichtung und die Anhängerbremsen-Steuervorrichtung beide mühelos zugänglich und leicht zu bedienen sind.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht demnach darin, eine Steuervorrichtung für die Feststellbremse und die Anhängerbremse weiter zu entwickeln, die vielleicht keinen Einfluss auf den verfügbaren Platz des Armaturenbretts eines Fahrzeugs hat.
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Eine andere Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Steuervorrichtung für die Feststellbremse und die Anhängerbremse zu entwickeln, bei der die Feststellbremsen-Steuervorrichtung und die Anhängerbremsen-Steuervorrichtung beide mühelos zugänglich und leicht zu bedienen sind.
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Die hier erwähnten Aufgaben können durch die zuvor erwähnte Lenksäule mit einer Steuervorrichtung für ein Fahrzeug und ein Fahrzeug, das eine derartige Lenksäule umfasst, gemäß den unabhängigen Ansprüchen erfüllt werden.
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Gemäß der Erfindung umfasst die in einer Lenksäule angeordnete Steuervorrichtung für ein Fahrzeug ein Auswahlmittel, das in einer Position in der Nähe eines Lenkrads des Fahrzeugs angeordnet ist; wobei das Auswahlmittel mit einer Feststellbremsenposition versehen ist, in der eine Feststellbremse aktiviert wird. Das Auswahlmittel ist mit einer Anhängerbremsenposition versehen, in der eine Anhängerbremse aktiviert wird.
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Es kann sein, dass eine derartige Steuervorrichtung für die Feststellbremse und die Anhängerbremse keinen Einfluss auf den verfügbaren Platz des Armaturenbretts hat, da das Auswahlmittel, das sowohl mit der Feststellbremsenposition als auch mit der Anhängerbremsenposition versehen ist, in einer Position in der Nähe des Lenkrads eines Fahrzeugs angeordnet sein kann. Wenn das Auswahlmittel in einer Position in der Nähe des Lenkrads angeordnet sein kann, kann es sein, dass Informationsbildschirme und große Anzeigen genug Platz haben, um am Armaturenbrett angeordnet zu werden. Eine derartige Steuervorrichtung kann die Bedürfnisse für die Verwendung in einem modernen schweren Fahrzeug erfüllen, da das Auswahlmittel, das sowohl mit der Feststellbremsenposition als auch mit der Anhängerbremsenposition versehen ist, in einer Position in der Nähe des Lenkrads eines Fahrzeugs angeordnet sein kann und somit mühelos zugänglich und leicht zu bedienen sein kann. In der Feststellbremsenposition kann die Feststellbremse für die Bremsen aller Räder an dem Fahrzeug aktiviert werden, sowohl am Lastwagen als auch am Anhänger. In der Anhängerbremsenposition kann es sein, dass nur die Bremsen an allen Rädern an dem Anhänger aktiviert werden.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung kann die Anhängerbremsenposition in einer ersten Betriebsregion angeordnet sein, in der die Anhängerbremsen allmählich angezogen werden.
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Die erste Betriebsregion zum allmählichen Anziehen der Anhängerbremse kann verwendet werden, um den Anhänger und somit auch das gesamte Fahrzeug in Situationen zu bremsen, in denen es ein Risiko der Unstabilität und/oder des Einknickens des Fahrzeugs geben kann. Eine derartige Situation kann auf einer rutschigen Straße und/oder bei Abwärtsgefälle vorkommen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung kann die erste Betriebsregion angeordnet sein, um die Bremskraft der Anhängerbremse von null an einem ersten Punkt der ersten Betriebsregion bis zur vollen Bremskraft an einem zweiten Punkt der ersten Betriebsregion zu steuern.
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Wenn die Bremskraft der Anhängerbremse von null an einem ersten Punkt der ersten Betriebsregion auf die volle Bremskraft an einem zweiten Punkt der ersten Betriebsregion gesteuert werden kann, kann der Fahrer des Fahrzeugs die Bremskraft des Fahrzeugs in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit des Fahrzeugs und den Straßenverhältnissen anpassen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung kann die Feststellbremsenposition in einer zweiten Betriebsregion angeordnet sein, in der die Radbremsen aller Räder des Fahrzeugs angezogen werden, wobei diese zweite Betriebsregion einen ersten Punkt, an dem die Feststellbremse deaktiviert ist, und einen zweiten Punkt, welcher der Feststellbremsenposition entspricht, umfassen kann.
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Das Anordnen einer derartigen zweiten Betriebsregion für die Feststellbremse kombiniert mit der Anhängerbremsenposition an der gleichen Steuervorrichtung kann die Bedürfnisse für die Verwendung in einem modernen schweren Fahrzeug erfüllen, da das Auswahlmittel, das sowohl mit der Feststellbremsenposition, welche die zweite Betriebsregion aufweist, als auch mit der Anhängerbremsenposition versehen ist, in einer Position in der Nähe des Lenkrads eines Fahrzeugs angeordnet sein kann und somit mühelos zugänglich und leicht zu bedienen sein kann.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung kann die Steuervorrichtung ein erstes Steuerelement umfassen, das zu betätigen ist, um eine Bewegung des Auswahlmittels von dem ersten Punkt aus zuzulassen.
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Das erste Steuerelement kann eine ungewollte Aktivierung der Anhängerbremse oder der Feststellbremse durch den Fahrer in Situationen vermeiden, in denen die Anhängerbremse oder die Feststellbremse nicht aktiviert sein soll.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung umfasst die Steuervorrichtung ein zweites Steuerelement, das zusammen und gleichzeitig mit dem ersten Steuerelement zu betätigen ist, um eine Bewegung des Auswahlmittels von dem ersten Punkt aus zuzulassen.
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Ein derartiges zweites Steuerelement kann ferner eine ungewollte Aktivierung der Anhängerbremse oder der Feststellbremse durch den Fahrer in Situationen vermeiden, in denen die Anhängerbremse oder die Feststellbremse nicht aktiviert werden soll.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung kann die Steuervorrichtung eine Schwellenposition aufweisen, in der eine vorbestimmte Kraft ausgeübt werden muss, um das Auswahlmittel weiter zu dem zweiten Punkt zu bewegen.
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Eine derartige Schwellenposition kann eine ungewollte Aktivierung der Anhängerbremse oder der Feststellbremse durch den Fahrer in Situationen vermeiden, in denen die Anhängerbremse oder die Feststellbremse nicht aktiviert werden soll.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist die Steuervorrichtung mit einer Rückstellfeder versehen, um das Auswahlmittel auf den ersten Punkt zurückzustellen.
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Eine derartige Rückstellfeder kann das Auswahlmittel auf den ersten Punkt zurückstellen, nachdem die Feststellbremse aktiviert wurde. Somit kann die Feststellbremse aktiviert werden, indem das Auswahlmittel in die Feststellbremsenposition bewegt wird, in der die Feststellbremse aktiviert ist. Wenn das Auswahlmittel in der Feststellbremsenposition losgelassen wird, kann das Auswahlmittel anhand der Rückstellfeder automatisch zu dem ersten Punkt zurückkehren.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird die Feststellbremse aktiviert, indem das Auswahlmittel während eines vorbestimmten Zeitraums in der Feststellbremsenposition gehalten wird.
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Die Feststellbremse kann aktiviert werden, indem das Auswahlmittel in die Feststellbremsenposition bewegt wird. Wenn das Auswahlmittel während eines vorbestimmten Zeitraums in der Feststellbremsenposition gehalten wird, kann die Feststellbremse aktiviert werden. Wenn anschließend das Auswahlmittel in der Feststellbremsenposition losgelassen wird, kann das Auswahlmittel automatisch zu dem ersten Punkt zurückkehren. Wenn ein vorbestimmter Zeitraum verwendet wird, um das Auswahlmittel in der Feststellbremsenposition zu halten, kann eine ungewollte Aktivierung der Feststellbremse durch den Fahrer in Situationen vermieden werden, in denen die Anhängerbremse oder die Feststellbremse nicht aktiviert werden soll.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung kann die Steuervorrichtung ein Detektormittel umfassen, das angeordnet ist, um die Position des Auswahlmittels in der ersten Betriebsregion zu erfassen.
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Das Detektormittel kann elektrisch sein, was dazu führen kann, dass das Auswahlmittel mit kleinen Abmessungen ausgelegt werden kann und somit weniger Platz in der Umgebung am Armaturenbrett benötigt. Das Detektormittel kann alternativ pneumatisch oder halbpneumatisch/elektrisch sein, so dass es möglich sein kann, die Steuervorrichtung in eine Druckluftbremsanlage zu integrieren.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist das Auswahlmittel in einem Fahrzeug derart angeordnet, dass das Auswahlmittel durch den Fahrer des Fahrzeugs bedient werden kann, während er die Hände am Lenkrad des Fahrzeugs lässt.
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Die Fahrsicherheit des Fahrzeugs kann zunehmen, falls der Fahrer des Fahrzeugs die Möglichkeit haben kann, die Hände am Lenkrad des Fahrzeugs zu lassen und gleichzeitig das Auswahlmittel zu bedienen.
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Gemäß der Erfindung ist das Auswahlmittel an der Lenksäule des Lenkrads angeordnet.
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Das Anordnen des Auswahlmittels in der Lenksäule eines Fahrzeugs kann zu vermehrtem Platz am Armaturenbrett für Komponenten, wie etwa Informationsbildschirme und große Anzeigen, führen, die viel Platz benötigen, damit sie am Armaturenbrett angeordnet werden können.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung umfasst die Steuervorrichtung ferner Funktionen, die anhand des Auswahlmittels zusätzlich zu der Feststellbremsenposition und der Anhängerbremsenposition auswählbar sind.
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Da mehrere Funktionen anhand des Auswahlmittels auswählbar sind, sind eine weitere Verbesserung der Fahrleistung und eine vermehrte Verwendung der Funktionen, die in dem Auswahlmittel vereint sind, zu erwarten.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung weist das Auswahlmittel eine auswählbare Position zum Bedienen einer zusätzlichen Bremse, wie etwa einer Retarder-Bremse, auf.
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Eine weitere Verbesserung der Fahrleistung, und somit auch eine vermehrte Verwendung der Retarder-Funktion, ist zu erwarten, wenn die Retarder-Funktion durch das Auswahlmittel ausgewählt werden kann.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird das Auswahlmittel an eine elektrische Steuerschaltung zum Steuern mindestens einer der Bremsen des Fahrzeugs angeschlossen.
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Die elektrische Steuerschaltung kann eine Steuereinheit und/oder einen Computer umfassen, um die Bremsen des Lastwagens und/oder des Anhängers zu steuern. Die elektrische Steuerschaltung kann an eine elektrische, pneumatische und/oder eine hydraulische Bremsanlage angeschlossen sein.
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Weitere Aufgaben, Vorteile und neuartige Merkmale der Erfindung werden für den Fachmann aus den folgenden Einzelheiten und durch das Umsetzen der Erfindung in die Praxis hervorgehen. Obwohl die Erfindung nachstehend beschrieben wird, sollte es offensichtlich sein, dass die Erfindung vielleicht nicht auf die spezifisch beschriebenen Einzelheiten eingeschränkt ist. Der Fachmann, der Zugriff auf die vorliegenden Lehren hat, wird zusätzliche Anwendungen, Änderungen und Einbeziehungen auf anderen Gebieten, die im Umfang der Erfindung liegen, erkennen.
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Figurenliste
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Es folgt eine Beschreibung von bevorzugten Ausführungsformen als Beispiele mit Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen. Es zeigen:
- 1 schematisch ein Fahrzeug in einer Seitenansicht mit einer Steuervorrichtung gemäß einer Ausführungsform, und
- 2 schematisch eine Steuervorrichtung gemäß einer Ausführungsform.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt schematisch in einer Seitenansicht ein Fahrzeug 1, das mit einer Steuervorrichtung 2 gemäß einer Ausführungsform versehen ist. Das Fahrzeug 1 kann ein schweres Fahrzeug, z.B. ein Lastwagen, der mit einem Anhänger 4 versehen ist, sein. Das Fahrzeug 1 kann alternativ ein Bus oder ein Personenkraftwagen sein. Das Fahrzeug 1 kann manuell betätigt, fernbedient oder autonom betätigt werden. Das Fahrzeug 1 kann auch mit einer Antriebseinheit 6, wie etwa mit einer Brennkraftmaschine oder einem Elektromotor oder einer Kombination davon, versehen sein. Das Fahrzeug 1 kann auch mit einem Getriebe 8, einer Gelenkwelle 10, Vorderrädern 12, Antriebsrädern 14 und Anhängerrädern 16 versehen sein. Eine Zusatzbremse, wie etwa eine Retarder-Bremse 17, kann an dem Getriebe angeordnet sein. Die Antriebseinheit 6 kann mit dem Getriebe 8 gekoppelt sein, und das Getriebe 8 kann über die Gelenkwelle 10 mit den Antriebsrädern 14 des Fahrzeugs 1 verbunden sein. Die Vorderräder 12 können mit Vorderradbremsen 22 versehen sein, die Antriebsräder 14 können mit Antriebsradbremsen 24 versehen sein, und die Anhängerräder 16 können mit Anhängerradbremsen 26 versehen sein. Das Fahrzeug 1 kann mit einem Lenkrad 27 zum Lenken des Fahrzeugs 1 versehen sein.
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Die Steuervorrichtung 2 kann ein Auswahlmittel 18 umfassen, das an eine elektrische Steuerschaltung 20 angeschlossen sein kann, um mindestens eine der Bremsen 22, 24, 26 zu steuern. Die elektrische Steuerschaltung 20 kann eine Steuereinheit 28 und/oder einen Computer zum Steuern der Bremsen 22, 24, 26 umfassen. Die elektrische Steuerschaltung 20 kann an eine elektrische, pneumatische und/oder eine hydraulische Bremsanlage 30 angeschlossen sein. Die elektrische Steuerschaltung 20 kann eine Steuereinheit 28 oder einen Computer umfassen. Die Steuereinheit 28 oder der Computer kann direkt an die Vorderradbremsen 22, die Antriebsradbremsen 24 und die Anhängerradbremsen 26 oder über die pneumatische oder hydraulische Bremsanlage 30 angeschlossen sein.
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2 zeigt schematisch die Steuervorrichtung 2 gemäß einer Ausführungsform. Die Steuervorrichtung 2 kann ein Auswahlmittel 18 umfassen, das mit einer Feststellbremsenposition 32 versehen ist, in der eine Feststellbremse aktiviert ist. Das Auswahlmittel 18 kann in einer Position in der Nähe des Lenkrads 27 eines Fahrzeugs 1 angeordnet sein. Das Auswahlmittel 18 kann auch mit einer Anhängerbremsenposition 34 versehen sein, in der die Anhängerradbremsen 26 aktiviert sind. Es kann sein, dass eine derartige Steuervorrichtung 2 für die Feststellbremse und die Anhängerradbremsen 26 keinen Einfluss auf den verfügbaren Platz eines Armaturenbretts 36 des Fahrzeugs 1 hat, da das Auswahlmittel 18, das sowohl mit der Feststellbremsenposition 32 als auch der Anhängerbremsenposition 34 versehen ist, in einer Position in der Nähe des Lenkrads 27 eines Fahrzeugs 1 angeordnet sein kann. Wenn das Auswahlmittel 18 in einer Position in der Nähe des Lenkrads 27 angeordnet ist, kann es sein, dass Informationsbildschirme und große Anzeigen 38 genug Platz haben, um an dem Armaturenbrett 36 angeordnet zu sein.
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Das Auswahlmittel 18 kann in einem Fahrzeug 1 derart angeordnet sein, dass das Auswahlmittel 18 durch einen Fahrer des Fahrzeugs 1 bedient werden kann, während er die Hände am Lenkrad 27 des Fahrzeugs 1 lässt. Die Fahrsicherheit des Fahrzeugs 1 kann zunehmen, falls der Fahrer des Fahrzeugs 1 die Möglichkeit haben kann, die Hände am Lenkrad 27 des Fahrzeugs 1 zu lassen und gleichzeitig das Auswahlmittel 18 zu bedienen.
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Das Auswahlmittel 18 kann in einer Lenksäule 40 des Lenkrads in dem Fahrzeug 1 angeordnet sein. Das Anordnen des Auswahlmittels 18 in der Lenksäule 40 eines Fahrzeugs 1 kann zu vermehrtem Platz am Armaturenbrett 36 für Komponenten, wie etwa Informationsbildschirme und große Anzeigen 38, die vielleicht viel Platz benötigen, damit sie am Armaturenbrett 36 angeordnet sein können, führen. Auch kann das Auswahlmittel 18 durch einen Fahrer des Fahrzeugs 1 betätigt werden, während er die Hände am Lenkrad 27 des Fahrzeugs 1 lässt.
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Die Anhängerbremsenposition 34 kann eine erste Betriebsregion 42 umfassen, welche die Anhängerbremse allmählich anziehen kann. Die erste Betriebsregion 42 zum allmählichen Anziehen der Anhängerbremse kann verwendet werden, um den Anhänger 4 zu bremsen und somit auch die Geschwindigkeit zu verringern oder eine konstante Geschwindigkeit des gesamten Fahrzeugs 1 zu halten.
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Die erste Betriebsregion 42 kann angeordnet sein, um die Bremskraft der Anhängerradbremsen 26 von null an einem ersten Punkt 44 der ersten Betriebsregion 42 auf die volle Bremskraft der Anhängerradbremsen 26 an einem zweiten Punkt 46 der ersten Betriebsregion 42 zu steuern. Somit kann der Fahrer des Fahrzeugs 1 die Bremskraft des Fahrzeugs 1 in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit des Fahrzeugs 1 und den Straßenverhältnissen anpassen.
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Die Steuervorrichtung 2 kann ein erstes Steuerelement 48 umfassen, wie etwa eine Taste, die zu betätigen ist, um eine Bewegung des Auswahlmittels 18 von dem ersten Punkt 44 der ersten Betriebsregion 42 in Richtung auf den zweiten Punkt 46 der ersten Betriebsregion 42 zuzulassen. Das erste Steuerelement 48 kann eine ungewollte Aktivierung der Anhängerbremse durch den Fahrer in Situationen, in denen die Anhängerbremse nicht aktiviert sein soll, vermeiden. Ferner kann ein zweites Steuerelement 49 angeordnet sein und soll betätigt werden, um eine Bewegung des Auswahlmittels 18 zuzulassen. Das zweite Steuerelement 49 kann eine Taste oder ein Pedal sein, die bzw. das zusammen und gleichzeitig mit dem ersten Steuerelement 48 betätigt werden kann, um eine Bewegung des Auswahlmittels 18 von dem ersten Punkt 44 der ersten Betriebsregion 42 in Richtung auf den zweiten Punkt 46 der ersten Betriebsregion 42 zuzulassen.
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Die Steuervorrichtung 2 kann mit einer Schwellenposition versehen sein, in der eine spezifische oder vorbestimmte Kraft überschritten werden muss, um das Auswahlmittel 18 weiter zum zweiten Punkt 46 der ersten Betriebsregion 42 zu bewegen.
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Die Steuervorrichtung 2 kann ein Detektormittel 50 umfassen, das angeordnet ist, um die Position des Auswahlmittels 18 in der ersten Betriebsregion 42 zu bestimmen. Das Detektormittel 50 kann elektrisch sein, was dazu führen kann, dass das Auswahlmittel 18 mit kleinen Abmessungen ausgelegt sein kann und somit weniger Platz in der Umgebung am Armaturenbrett 36 benötigen kann. Das Detektormittel 50 kann alternativ pneumatisch oder halbpneumatisch/elektrisch sein, so dass es möglich sein kann, die Steuervorrichtung 2 in eine Druckluftbremsanlage 30 zu integrieren.
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Die Feststellbremsenposition 32 des Auswahlmittels 18 kann an einem zweiten Punkt 46' einer zweiten Betriebsregion 52 des Auswahlmittels 18 erreicht werden. Wenn der zweite Punkt 46' einer zweiten Betriebsregion 52 erreicht ist, wird die Feststellbremse aktiviert und die Vorderradbremsen 22, die Antriebsradbremsen 24 und die Anhängerradbremsen 26 werden alle aktiviert, wenn sich das Fahrzeug 1 in einer stillstehenden Position befindet. Wenn die Feststellbremse aktiviert wird, kann die Feststellbremse auch als Anhängerfeststellbremse dienen. Das erste Steuerelement 48 des Auswahlmittels 18 kann betätigt werden, um eine Bewegung des Auswahlmittels 18 von einem ersten Punkt 44' der zweiten Betriebsregion 52 in Richtung auf den zweiten Punkt 46' der zweiten Betriebsregion 52 zuzulassen. Das Auswahlmittel 18 kann an dem zweiten Punkt 46' blockiert werden oder kann einen Schalter 55 an dem zweiten Punkt 46' betätigen und danach durch eine Rückstellfeder 53 auf den ersten Punkt 44' zurückgestellt werden. Als eine Alternative kann das Auswahlmittel 18 an dem zweiten Punkt 46' während eines spezifischen oder vorbestimmten Zeitraums gehalten werden, damit die Feststellbremse aktiviert wird. Danach kann das Auswahlmittel 18 durch die Rückstellfeder 53 auf den ersten Punkt 44' zurückgestellt werden.
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Das erste Steuerelement 48 kann eine ungewollte Aktivierung der Feststellbremse durch den Fahrer in Situationen vermeiden, in denen die Feststellbremse nicht aktiviert werden soll. Das zweite Steuerelement 49 kann zusammen und gleichzeitig mit dem ersten Steuerelement 48 aktiviert werden, um eine Bewegung des Auswahlmittels 18 von dem ersten Punkt 44' der zweiten Betriebsregion 52 in Richtung auf den zweiten Punkt 46' der zweiten Betriebsregion 52 zuzulassen.
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Die Steuervorrichtung 2 kann auch mit einer Schwellenposition versehen sein, in der eine spezifische oder vorbestimmte Kraft überschritten werden muss, um das Auswahlmittel 18 weiter zu dem zweiten Punkt 46' der zweiten Betriebsregion 52 zu bewegen.
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Falls das Auswahlmittel 18 an dem zweiten Punkt 46' der zweiten Betriebsregion 52 blockiert wird, wenn der zweite Punkt 46' erreicht wurde, kann die Feststellbremse danach deaktiviert werden, indem die ersten und zweiten Steuerelemente 48, 49 betätigt werden, um das Auswahlmittel 18 von dem zweiten Punkt 46' der zweiten Betriebsregion 52 loszulassen, um zu ermöglichen, dass das Auswahlmittel 18 zu dem ersten Punkt 44' der zweiten Betriebsregion 52 zurückkehrt.
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Die Steuervorrichtung 2 kann ferner Funktionen umfassen, die anhand des Auswahlmittels 18 zusätzlich zu der Position 32 der Feststellbremse und der Anhängerbremsenposition 34 auswählbar sind. Da mehrere Funktionen anhand des Auswahlmittels 18 auswählbar sind, sind eine weitere Verbesserung der Fahrleistung und eine vermehrte Verwendung der Funktionen, die in dem Auswahlmittel 18 vereint sind, zu erwarten.
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Das Auswahlmittel 18 kann eine auswählbare Position zum Betätigen einer Zusatzbremse, wie etwa der Retarder-Bremse 17 (1), aufweisen. Eine weitere Verbesserung der Fahrleistung und somit auch eine vermehrte Verwendung der Retarder-Bremse 17 sind zu erwarten, wenn die Retarder-Funktion durch das Auswahlmittel 18 ausgewählt werden kann.
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In 2 kann das Auswahlmittel 18 in eine Richtung zu und von dem Lenkrad 27 bewegbar sein. Wenn das Auswahlmittel 18 von dem ersten Punkt 44 der ersten Betriebsregion 42 zu dem zweiten Punkt 46 der ersten Betriebsregion 42 bewegt wird, kann das Auswahlmittel 18 in Richtung auf das Lenkrad 27 bewegt werden. Wenn das Auswahlmittel 18 von dem ersten Punkt 44' der zweiten Betriebsregion 52 zu dem zweiten Punkt 46' der zweiten Betriebsregion 52 bewegt wird, kann das Auswahlmittel 18 von dem Lenkrad 27 entfernt werden. Das Auswahlmittel 18 kann jedoch in anderen Richtungen unabhängig von dem Lenkrad 27 bewegbar sein.
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Die vorstehende Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung wurde zur Erläuterung und Beschreibung bereitgestellt. Sie ist nicht dazu gedacht, erschöpfend zu sein oder um die Erfindung auf die beschriebenen Varianten einzuschränken. Zahlreiche Änderungen und Variationen werden natürlich für den Fachmann ersichtlich sein. Die Ausführungsformen wurden gewählt und beschrieben, um die Grundsätze der Erfindung und ihre praktischen Anwendungen möglichst gut zu erklären, und um es dadurch Fachleuten zu ermöglichen, die Ausführungsformen im Hinblick auf ihre diversen Ausführungsformen und mit den diversen Änderungen, die für die beabsichtigte Verwendung angemessen sind, zu verstehen. Die zuvor vorgegebenen Komponenten und Merkmale können im Rahmen der Ausführungsformen zwischen verschiedenen vorgegebenen Ausführungsformen kombiniert werden.