DE102016219229A1

DE102016219229A1 - Bremsvorrichtung

Info

Publication number: DE102016219229A1
Application number: DE102016219229.9A
Authority: DE
Inventors: Norbert Pitzer
Original assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Current assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Priority date: 2016-10-05
Filing date: 2016-10-05
Publication date: 2018-04-05

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Bremsvorrichtung (2) für ein Fahrzeug mit mindestens einer Betätigungseinheit (4), die relativ zum Fahrzeug ortsfest an einer Komponente (6) des Fahrzeugs festgelegt ist, mit mindestens einer Koppeleinheit (10) und mit mindestens einer Bremseinheit (8), die durch die Koppeleinheit (10) mit der Betätigungseinheit (4) verbunden ist und die mindestens einen Bremskörper (16) umfasst, der zumindest in Abhängigkeit von einer zwischen Betätigungseinheit (4) und Bremseinheit (8) einstellbaren Betätigungskraft von einer unbetätigten Grundstellung der Bremseinheit (8), in der der Bremskörper (16) zu einer Bremsscheibe (18) des Fahrzeugs beabstandet ist, in mindestens eine Bremsstellung der Bremseinheit (8), in der der Bremskörper (16) an der Bremsscheibe (18) anliegt, überführbar ist. Sie ist gekennzeichnet durch mindestens eine Antiblockiereinrichtung (20), die die Bremseinheit (8), welche zumindest in der Bremsstellung relativ zur ortfesten Betätigungseinheit (4) bewegbar ist, und die mindestens ein zwischen der Bremseinheit (8) und der Betätigungseinheit (4) angeordnetes Rückstellmittel (22) umfasst, welches einer Bewegung der Bremseinheit (8) entgegenwirkt.

Description

Die Erfindung betrifft eine Bremsvorrichtung für ein Fahrzeug mit mindestens einer Betätigungseinheit, die relativ zum Fahrzeug ortsfest an einer Komponente des Fahrzeugs festgelegt ist, mit mindestens einer Koppeleinheit und mit mindestens einer Bremseinheit, die durch die Koppeleinheit mit der Betätigungseinheit verbunden ist und die mindestens einen Bremskörper umfasst, der zumindest in Abhängigkeit von einer zwischen Betätigungseinheit und Bremseinheit einstellbaren Betätigungskraft von einer unbetätigten Grundstellung der Bremseinheit, in der der Bremskörper zu einer Bremsscheibe des Fahrzeugs beabstandet ist, in mindestens eine Bremsstellung der Bremseinheit, in der der Bremskörper an der Bremsscheibe anliegt, überführbar ist.
Derartige Bremsvorrichtungen sind beispielsweise in Form elektrischer, hydraulischer oder mechanischer Bremsen bei Fahrzeugen, wie Personenkraftwagen, Motorrädern oder Fahrrädern bekannt. Sie dienen dazu, die Geschwindigkeit des Fahrzeugs durch Abbremsen der Räder zu reduzieren.
Bei Bremsvorrichtungen, insbesondere bei Scheibenbremsvorrichtungen, können Bremskräfte auftreten, die derart hoch sind, dass die Räder blockieren und aufhören, sich zu drehen. In einem solchen Zustand ist das Lenken des Fahrzeugs erschwert und es herrscht an den Rädern ein erhöhter Abrieb.
Um einem Blockieren der Räder vorzubeugen, umfassen einige Bremsvorrichtungen elektrische oder elektronische Antiblockiereinrichtungen, die die Räder beim sensorgestützten Erfassen eines Blockierens durch reduzieren der Bremskraft wieder freigeben. Eine elektrische oder elektronische Antiblockiereinrichtung erhöht jedoch das Gewicht einer Bremsvorrichtung und verkompliziert deren Aufbau, was beispielsweise bei Fahrrädern nachteilig ist.
Eine gattungsgemäße Bremsvorrichtung ist bekannt aus DE 603 12 359 T2 , bei der ausschließlich mechanisch versucht wird, ein Blockieren der Räder durch ein Begrenzen der Bremskraft zu vermeiden.
Hierbei hat es sich jedoch als nachteilig Herausgestellt, dass ein Blockieren der Räder nicht automatisch erkannt wird. Darüber hinaus erweist sich eine Begrenzung der Bremskraft als nicht zielführend, wenn die Räder aufgrund einer Veränderung der Fahrbahn, wie Regennässe, Eisglätte oder Schötterweg, blockieren, und die Bremskraft unter dem eingestellten maximalen Wert der Bremskraft bleibt. Solchenfalls kann nämlich einem Blockieren der Räder nicht vorgebeugt werden.
Aufgabe eines Ausführungsbeispiels der Erfindung ist, eine Bremsvorrichtung vorzuschlagen, die einfach baut und bei der einem Blockieren der Räder automatisch entgegengewirkt werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer eingangs genannten Bremsvorrichtung durch mindestens eine Antiblockiereinrichtung, die die Bremseinheit, welche zumindest in der Bremsstellung relativ zur ortfesten Betätigungseinheit bewegbar ist, und die mindestens ein zwischen der Bremseinheit und der Betätigungseinheit angeordnetes Rückstellmittel umfasst, welches einer Bewegung der Bremseinheit entgegenwirkt, gelöst.
Durch die vorgeschlagene Bremsvorrichtung lässt sich ein Blockieren der Räder auf mechanische Weise automatisch Erkennen und Gegensteuern: Die relativ zur Betätigungseinheit bewegbare Bremseinheit erfährt in der Bremsstellung eine Mitnahmekraft in Richtung Betätigungseinheit und wird durch die Mitnahmekraft gegen die Rückstellkraft des Rückstellmittels bewegt. Gleichzeitig erhöht sich die zwischen Bremskörper und Bremsscheibe wirkende Bremskraft um die Mitnahmekraft weniger der Rückstellkraft.
Beim Auftreten eines Blockierens des Rades sinkt die Mitnahmekraft schlagartig ab und die Bremseinheit wird durch die Rückstellkraft wieder in die Ausgangsstellung zurückbewegt, wodurch gleichzeitig die zwischen Bremskörper und Bremsscheibe wirkende Bremskraft so lange sinkt, bis das Rad wieder dreht.
Hierdurch wird eine Antiblockiereinrichtung bereitgestellt, die einfach mechanisch und/oder hydraulisch baut und einem Blockieren auf einfache Weise mechanisch und/oder hydraulisch entgegenwirkt.
Das Fahrzeug kann ein beliebiges auf Rädern fahrendes Fahrzeug umfassen, beispielsweise ein elektro- oder verbrennungsmotorisches Personenkraftfahrzeug, ein Neigefahrzeug und/oder ein Fahrrad.
Unter einem Neigefahrzeug werden Motorräder oder motorradähnliche Kraftfahrzeuge, wie Motorroller, insbesondere zwei-, drei- oder vierrädrige Motorroller, Scooter, neigbare Trikes, Quads oder dergleichen verstanden.
Die Bremsscheibe ist an einem Rad des Fahrzeugs drehfest festgelegt. Die Fahrzeugkomponente kann einen Radträger, wie Fahrradgabel, an dem das drehbar festlegbar ist umfassen.
Grundsätzlich ist es denkbar, dass lediglich ein Bremskörper mit der Bremsscheibe zusammenwirkt. Es erweist sich jedoch als vorteilhaft, wenn mindestens zwei Bremskörper vorgesehen sind, die auf der dem Rad abgewandten Seite und auf der dem Rad zugewandten Seite der Bremsscheibe angeordnet sind und beide Bremskörper in der Bremsstellung an beiden Seiten der Bremsscheibe an dieser anliegen.
Es erweist sich als vorteilhaft, wenn die Antiblockiereinrichtung mindestens einen relativ zum Fahrzeug ortsfest festlegbaren Anschlag umfasst, an dem die Bremseinheit in der unbetätigten Grundstellung berührend abstützbar ist und der in der unbetätigten Grundstellung eine Bewegung in Richtung der Betätigungskraft begrenzt.
Hierdurch wird auf einfach Weise verhindert, dass die Bremseinheit beim Übertragen bzw. Wirken der Betätigungskraft zwischen Bremseinheit und Koppeleinheit ausweichen kann.
Bei einer Weiterbildung letztgenannter Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Anschlag an der relativ zum Fahrzeug ortsfesten Komponente des Fahrzeugs, an einer weiteren relativ zum Fahrzeug ortsfesten Komponente des Fahrzeugs oder mittelbar oder unmittelbar an der Betätigungseinheit festlegbar oder festgelegt ist.
Wenn der Anschlag an der Betätigungseinheit festgelegt ist, lässt sich die Bremsvorrichtung vormontierbar und kompakt ausbilden.
Darüber hinaus erweist es sich als vorteilhaft, wenn die Antiblockiereinrichtung mindestens ein Führungsmittel aufweist, das die Bewegung der Bremseinheit relativ zur Betätigungseinheit führt. Hierdurch ist die Stabilität der Antiblockiereinrichtung erhöht.
In Weiterbildung letztgenannter Ausführungsform erweist es sich als zweckmäßig, wenn das Führungsmittel Schienen- oder kolbenartig artig ausgebildet ist und/oder dass das Führungsmittel eine Kontur umfasst, die eine Bewegung der Bremseinheit parallel, insbesondere konzentrisch, zur kreisförmigen Umlaufbahn der Bremsscheibe führt.
Die Bremsvorrichtung lässt sich kompakt ausbilden, wenn die Koppeleinheit ein kolbenartiges Koppelmittel aufweist, das den Anschlag der Antiblockiereinrichtung und/oder das Führungsmittel der Antiblockiereinrichtung umfasst.
Der Bremskörper kann schwimmend gelagert sein. Wenn das Koppelmittel den Anschlag und das Führungsmittel umfasst, kann das Koppelmittel teleskopartig ausgebildet sein und an seinem der Betätigungseinheit abgewandten Ende einen als Anschlag ausgebildeten Vorsprung umfassen.
Darüber hinaus erweist es sich als vorteilhaft, wenn die Koppeleinheit ein an der Bremseinheit angeordnetes Bremskoppelmittel und ein an der Betätigungseinheit angeordnetes Betätigungskoppelmittel umfasst, die zumindest zum Übertragen der Betätigungskraft und der Mitnahmekraft auf das Bremskörper aneinander anliegen und quer oder schräg zur Wirkrichtung der Betätigungskraft relativ zueinander bewegbar sind.
Solchenfalls ist eine schwimmde Kraftübertragung durch die Koppeleinheit gewährleistet, wenn die Bremseinheit quer oder schräg zur Wirkungsrichtung der Betätigungskraft bewegbar ist.
Es erweist sich als vorteilhaft, wenn die Bremseinheit in der Bremsstellung zumindest in Abhängigkeit einer sich zwischen Bremskörper und Bremsscheibe einstellenden Mitnahmekraft entgegen der Rückstellkraft des Rückstellmittels bewegbar ist und dass die zwischen Bremskörper und Bremsscheibe resultierende Bremskraft, die Summe aus Betätigungskraft und Mitnahmekraft abzüglich der Rückstellkraft umfasst.
Um die Betätigungskraft zwischen Betätigungseinheit und Bremseinheit aufzubauen, erweist es sich als vorteilhaft, wenn die Bremsvorrichtung mindestens ein automatisch oder manuell betätigbares Betätigungsmittel umfasst, das mit der Betätigungseinheit und/oder der Bremseinheit verbindbar oder verbunden ist und durch das die Betätigungskraft zwischen Bremseinheit und Betätigungseinheit einstellbar ist.
Die am Betätigungsmittel wirkende Betätigungskraft kann mittels mechanischer oder hydraulischer Kraftübertragung durch ein Übertragungsmittel an das System bestehend aus Bremseinheit, Koppeleinheit und Betätigungseinheit übertragen werden.
Das Rückstellmittel kann beliebig ausgebildet sein, solange es die Funktion erfüllt, einer Relativbewegung der Bremseinheit gegenüber der Betätigungseinheit entgegenzuwirken. Ferner kann das Rückstellmittel an einer beliebigen Stelle festgelegt sein, beispielsweise an der Komponente des Fahrzeugs.
Die Rückstelleinheit lässt sich einfach und kostengünstig umsetzen, wenn das Rückstellmittel der der Antiblockiereinrichtung mechanisch oder hydraulisch ausgebildet ist und insbesondere eine Zug- und/oder Druckfeder umfasst und/oder wenn das Rückstellmittel einerseits an der Betätigungseinheit und andererseits an der Bremseinheit abgestützt ist.
Darüber hinaus kann das Rückstellmittel die Koppeleinheit umgeben oder in dieser angeordnet sein. Wenn die Koppeleinheit kolbenartig ausgebildet ist, kann ein als Druck- und/oder Zugfeder ausgebildetes Rückstellmittel diese umgeben. Hierdurch ist die Bremsvorrichtung kompakt ausbildbar.
Bei einer Ausführungsform umfasst das Rückstellmittel eine Rückstellkraft, die proportional mit der Mitnahmekraft anwächst. Die Rückstellkraft ist vorteilhafter Weise geringer als die Mitnahmekraft, um eine Bewegung der Bremseinheit zu ermöglichen.
Schließlich kann die Bremsvorrichtung zusätzlich eine Begrenzungseinheit umfassen, mit der die Betätigungskraft begrenzbar ist. Hierdurch kann einem unsachgemäßen Betätigen des Bremsmittels, beispielsweise einer Handbremse eines Fahrrads, entgegengewirkt werden.
Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den beigefügten Patentansprüchen, aus der zeichnerischen Darstellung und nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Bremsvorrichtung.
In der Zeichnung zeigt:
1 eine Seitenansicht auf ein erstes Ausführungsbespiel der Bremsvorrichtung;
2a eine perspektivische Seitenansicht auf ein zweites Ausführungsbespiel der Bremsvorrichtung;
2b eine Detailansicht des Bereichs A gemäß 2a.
Die Figuren zeigen eine insgesamt mit Bezugszeichen 2 versehene Bremsvorrichtung für ein Fahrzeug (nicht dargestellt). Die Bremsvorrichtung 2 umfasst eine Betätigungseinheit 4, die relativ zum Fahrzeug ortsfest an einer Komponente 6 des Fahrzeugs festgelegt ist. Bei dem in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen umfasst die Komponente 6 eine Gabel eines Fahrrads an der ein Rad drehbar festlegbar ist.
Die Bremsvorrichtung 2 umfasst ferner eine Bremseinheit 8. Die Bremseinheit 8 ist mittels einer Koppeleinheit 10 mit der Betätigungseinheit 4 verbunden. In dem Zusammenwirken von Bremseinheit 8, Koppeleinheit 10 und Betätigungseinheit 4 ist eine zwischen diesen Komponenten vorherrschende Betätigungskraft einstellbar. Die Betätigungskraft wird bei dem in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispielen durch ein schematisch dargestelltes Betätigungsmittel 12 erzeugt und über ein Übertragungsmittel 14 an das System Betätigungseinheit 4, Koppeleinheit 10 und Bremseinheit 8 übertragen.
Die Bremseinheit 8 umfasst bei den in den Figuren ersichtlichen Ausführungsbeispielen jeweils zwei Bremskörper 16. Die Bremskörper 16 der Bremseinheit 8 sind seitlich einer Bremsscheibe 18 angeordnet. In Abhängigkeit der zwischen der Betätigungseinheit 4 und der Bremseinheit 8 einstellbaren Betätigungskraft, sind die Bremskörper 16 von einer unbetätigten Grundstellung der Bremseinheit 8, in der die Bremskörper 16 zur Bremsscheibe 18 des Fahrzeugs beabstandet sind, in mindestens eine Bremsstellung der Bremseinheit 8, in der die Bremskörper 16 an der Bremsscheibe 18 anliegen, überführbar.
Die Bremseinheit 8 ist Teil einer Antiblockiereinrichtung 20 und als solches relativ zur Betätigungseinheit 4 bewegbar. Die Betätigungseinheit 4 ist ortsfest an der Komponente 6 festgelegt. Darüber hinaus umfasst die Antiblockiereinrichtung 20 ein Rückstellmittel 22, welches einer Bewegung der Bremseinheit 8 entgegenwirkt. Das Rückstellmittel 22 umfasst eine Druckfeder 24, die einerseits an der Betätigungseinheit 4 und andererseits an der Bremseinheit 8 abgestützt ist.
Die Antiblockiereinrichtung 20 der Bremsvorrichtung 2 umfasst einen relativ zum Fahrzeug ortsfest festlegbaren Anschlag 26, an dem die Bremseinheit 8 in der unbetätigten Grundstellung berührend abgestützt ist. Durch den Anschlag 26 ist eine Bewegung in Richtung der Betätigungskraft in der unbetätigten Grundstellung begrenzt.
Die Antiblockiereinrichtung 20 der Bremsvorrichtung 2 weist ferner ein Führungsmittel 28 auf, das die Bewegung der Bremseinheit 8 relativ zur Betätigungseinheit 4 führt. Bei den in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispielen umfasst die Koppeleinheit 10 das Führungsmittel 28.
Im Folgenden wird die Wirkungsweise der Antiblockiereinrichtung 20 skizziert.
Durch Betätigen des Betätigungsmittels 12 baut sich eine Betätigungskraft zwischen der Bremseinheit 8 und der Betätigungseinheit 4 auf, die durch die Koppeleinheit 10 miteinander verbunden sind.
Um zu verhindern, dass die relativ zur Betätigungseinheit 4 bewegbare Bremseinheit 8 ausweichen kann, wodurch zwischen Betätigungseinheit 4 und Bremseinheit 8 keine Betätigungskraft oder nur eine geringe Betätigungskraft wirken könnte, wird die Bremseinheit 8 durch den Anschlag 26 an einem Ausweichen gehindert.
Durch die Betätigungskraft werden die Bremskörper 16 von der unbetätigten Grundstellung in die Bremsstellung überführt und liegen auf beiden Seiten an der Bremsscheibe 18 an. Durch das sich drehende Rad und die vorherrschende Reibungskraft zwischen Bremskörper 16 und Bremsscheibe 18 stellt sich eine Mitnahmekraft zwischen Bremskörper 16 und Bremsscheibe 18 ein, die die Bremseinheit 8 in Richtung auf die Betätigungseinheit 4 bewegt.
Der Bewegung der Bremseinheit 8 wirkt die Rückstellkraft des Rückstellmittels 22 entgegen.
Die zwischen dem Bremskörper 16 und der Bremsscheibe 18 resultierende Bremskraft, umfasst die Summe aus Betätigungskraft und Mitnahmekraft abzüglich der Rückstellkraft.
Wenn das Rad durch die Blockierneigung aufhört zu drehen reduziert sich die Mitnahmekraft. Durch die Rückstellkraft des Rückstellmittels 22 wird hierdurch die Bremskraft entsprechend reduziert, bis das Rad wieder zum Drehen freigegeben ist.
Sobald es sich wieder dreht, erhöhen sich Mitnahmekraft und Bremskraft. Es ist ein Regelkreis geschaffen, der automatisch einem Blockieren des Rades entgegenwirkt.
1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel der Bremsvorrichtung 2 bei der das Betätigungsmittel 12 über das Übertragungsmittel 14 unmittelbar mit der Bremseinheit 8 verbunden ist. Die Drehrichtung des Rads und der Bremsscheibe 18 verläuft im Uhrzeigersinn.
Der Anschlag 26 ist an der ortsfesten Komponente 6 festgelegt.
Die Koppeleinheit 10 umfasst zwei kolbenartige Koppelmittel 30, 32, wobei ein Bremskoppelmittel 30 an der Bremseinheit 8 und ein Betätigungskoppelmittel 32 an der Betätigungseinheit 4 angeordnet ist. Das Bremskoppelmittel 30 und das Betätigungskoppelmittel 32 liegen aneinander an und sind quer oder schräg zur Wirkrichtung der Betätigungskraft relativ zueinander bewegbar.
Die 2a und 2b zeigen ein zweites Ausführungsbeispiel der Bremsvorrichtung 2. 2b zeigt eine vergrößerte Ansicht des Bereichs A gemäß 2a.
Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Betätigungsmittel 12 über das Übertragungsmittel 14 unmittelbar mit der Betätigungseinheit 8 verbunden. Die Drehrichtung des Rads und der Bremsscheibe 18 verläuft im Gegenuhrzeigersinn.
Darüber hinaus umfasst die Koppeleinheit 10 den Anschlag 26 und das Führungsmittel 28 der Antiblockiereinrichtung 20.
Die in der vorstehenden Beschreibung, in den Ansprüchen sowie in der Zeichnung offenbarten Merkmale der Erfindung, können sowohl einzeln, als auch in jeder beliebigen Kombination in der Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.
Bezugszeichenliste

2: Bremsvorrichtung
4: Betätigungseinheit
6: Komponente
8: Bremseinheit
10: Koppeleinheit
12: Betätigungsmittel
14: Übertragungsmittel
16: Bremskörper
18: Bremsscheibe
20: Antiblockiereinrichtung
22: Rückstellmittel
24: Druckfeder
26: Anschlag
28: Führungsmittel
30: Bremskoppelmittel
32: Betätigungskoppelmittel

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

DE 60312359 T2 [0005]

Claims

Bremsvorrichtung (2) für ein Fahrzeug mit mindestens einer Betätigungseinheit (4), die relativ zum Fahrzeug ortsfest an einer Komponente (6) des Fahrzeugs festgelegt ist, mit mindestens einer Koppeleinheit (10) und mit mindestens einer Bremseinheit (8), die durch die Koppeleinheit (10) mit der Betätigungseinheit (4) verbunden ist und die mindestens einen Bremskörper (16) umfasst, der zumindest in Abhängigkeit von einer zwischen Betätigungseinheit (4) und Bremseinheit (8) einstellbaren Betätigungskraft von einer unbetätigten Grundstellung der Bremseinheit (8), in der der Bremskörper (16) zu einer Bremsscheibe (18) des Fahrzeugs beabstandet ist, in mindestens eine Bremsstellung der Bremseinheit (8), in der der Bremskörper (16) an der Bremsscheibe (18) anliegt, überführbar ist, gekennzeichnet durch mindestens eine Antiblockiereinrichtung (20), die die Bremseinheit (8), welche zumindest in der Bremsstellung relativ zur ortfesten Betätigungseinheit (4) bewegbar ist, und die mindestens ein zwischen der Bremseinheit (8) und der Betätigungseinheit (4) angeordnetes Rückstellmittel (22) umfasst, welches einer Bewegung der Bremseinheit (8) entgegenwirkt.
Bremsvorrichtung (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Antiblockiereinrichtung (20) mindestens einen relativ zum Fahrzeug ortsfest festlegbaren Anschlag (26) umfasst, an dem die Bremseinheit (8) in der unbetätigten Grundstellung berührend abstützbar ist und der in der unbetätigten Grundstellung eine Bewegung in Richtung der Betätigungskraft begrenzt.
Bremsvorrichtung (2) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag (26) an der relativ zum Fahrzeug ortsfesten Komponente (6) des Fahrzeugs, an einer weiteren relativ zum Fahrzeug ortsfesten Komponente (6) des Fahrzeugs oder mittelbar oder unmittelbar an der Betätigungseinheit (4) festlegbar oder festgelegt ist.
Bremsvorrichtung (2) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Antiblockiereinrichtung (20) mindestens ein Führungsmittel (28) aufweist, das die Bewegung der Bremseinheit (8) relativ zur Betätigungseinheit (4) führt.
Bremsvorrichtung (2) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsmittel (28) Schienen- oder kolbenartig artig ausgebildet ist und/oder dass das Führungsmittel (28) eine Kontur umfasst, die eine Bewegung der Bremseinheit (8) parallel, insbesondere konzentrisch, zur kreisförmigen Umlaufbahn der Bremsscheibe (18) führt.
Bremsvorrichtung (2) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass die Koppeleinheit (10) ein kolbenartiges Koppelmittel (30, 32) aufweist, das den Anschlag (26) der Antiblockiereinrichtung (20) und/oder das Führungsmittel (28) der Antiblockiereinrichtung (20) umfasst.
Bremsvorrichtung (2) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Koppeleinheit (10) ein an der Bremseinheit (8) angeordnetes Bremskoppelmittel (30) und ein an der Betätigungseinheit (4) angeordnetes Betätigungskoppelmittel (32) umfasst, die zumindest zum Übertragen der Betätigungskraft und der Mitnahmekraft auf den Bremskörper (16) aneinander anliegen und quer oder schräg zur Wirkrichtung der Betätigungskraft relativ zueinander bewegbar sind.
Bremsvorrichtung (2) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremseinheit (8) in der Bremsstellung zumindest in Abhängigkeit einer sich zwischen Bremskörper (16) und Bremsscheibe (18) einstellenden Mitnahmekraft entgegen der Rückstellkraft des Rückstellmittels (22) bewegbar ist und dass die zwischen Bremskörper (16) und Bremsscheibe (18) resultierende Bremskraft, die Summe aus Betätigungskraft und Mitnahmekraft abzüglich der Rückstellkraft umfasst.
Bremsvorrichtung (2) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch mindestens ein automatisch oder manuell betätigbares Betätigungsmittel, das mit der Betätigungseinheit (4) und/oder der Bremseinheit (8) verbindbar oder verbunden ist und durch das die Betätigungskraft zwischen Bremseinheit (8) und Betätigungseinheit (4) einstellbar ist.
Bremsvorrichtung (2) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Rückstellmittel (22) der der Antiblockiereinrichtung (20) mechanisch oder hydraulisch ausgebildet ist, und insbesondere eine Zug- und/oder Druckfeder umfasst und/oder dass das Rückstellmittel (22) einerseits an der Betätigungseinheit (4) und andererseits an der Bremseinheit (8) abgestützt ist.
Fahrzeug, insbesondere Fahrrad, aufweisend eine Bremsvorrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.