DE102016224028A1

DE102016224028A1 - Bremsvorrichtung

Info

Publication number: DE102016224028A1
Application number: DE102016224028.5A
Authority: DE
Inventors: Norbert Pitzer
Original assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Current assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Priority date: 2016-12-02
Filing date: 2016-12-02
Publication date: 2018-06-07

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Bremsvorrichtung für ein Fahrzeug mit mindestens einer relativ zum Fahrzeug bewegbaren Bremseinheit, die mindestens einen Bremskörper umfasst, der in einer unbetätigten Grundstellung der Bremseinheit zu einer Bremsscheibe des Fahrzeugs beabstandet ist, und der in einer Bremsstellung der Bremseinheit an der Bremsscheibe anliegt, mit mindestens einer ortsfest am Fahrzeug festlegbaren Betätigungseinheit, an der eine Betätigungskraft einstellbar ist, mit mindestens einem zwischen der Bremseinheit und der Betätigungseinheit angeordneten Rückstellmittel, welches einer Bewegung der Bremseinheit relativ zur Betätigungseinheit entgegenwirkt und welches gemeinsam mit der Bremseinheit eine Antiblockiereinrichtung bildet, und mit mindestens einer Koppeleinheit, die die Bremseinheit und die Betätigungseinheit miteinander verbindet und die mindestens ein Koppelmittel umfasst, durch das eine Auflaufkraft aufbaubar und auf die Bremseinheit übertragbar ist, gekennzeichnet durch mindestens eine Kraftbegrenzungseinheit, die das mindestens eine Koppelmittel der Koppeleinheit und mindestens ein eine Vorspannkraft umfassendes Begrenzungsmittel umfasst, an dem das Koppelmittel abgestützt ist und das zumindest bei einem Überschreiten der Auflaufkraft über die Vorspannkraft in Richtung der Auflaufkraft nachgebbar ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Bremsvorrichtung für ein Fahrzeug mit mindestens einer relativ zum Fahrzeug bewegbaren Bremseinheit, die mindestens einen Bremskörper umfasst, der in einer unbetätigten Grundstellung der Bremseinheit zu einer Bremsscheibe des Fahrzeugs beabstandet ist, und der in einer Bremsstellung der Bremseinheit an der Bremsscheibe anliegt, mit mindestens einer ortsfest am Fahrzeug festlegbaren Betätigungseinheit, an der eine Betätigungskraft einstellbar ist, mit mindestens einem zwischen der Bremseinheit und der Betätigungseinheit angeordneten Rückstellmittel, welches einer Bewegung der Bremseinheit relativ zur Betätigungseinheit entgegenwirkt und welches gemeinsam mit der Bremseinheit eine Antiblockiereinrichtung bildet, und mit mindestens einer Koppeleinheit, die die Bremseinheit und die Betätigungseinheit miteinander verbindet und die mindestens ein Koppelmittel umfasst, durch das eine Auflaufkraft aufbaubar und auf die Bremseinheit übertragbar ist.
Bei Bremsvorrichtungen, insbesondere Scheibenbremsen, können Bremskräfte auftreten, die derart hoch sind, dass die Räder blockieren und aufhören, sich zu drehen. In einem solchen Zustand ist das Lenken des Fahrzeugs erschwert und es herrscht an den Rädern ein erhöhter Abrieb.
Um diesen Nachteilen vorzubeugen ist bei der bekannten Bremsvorrichtung eine Antiblockiereinrichtung vorgesehen, bei der die Bremskraft automatisch solange reduziert wird, bis das blockierte Rad wieder frei dreht.
Darüber hinaus sind Bremsvorrichtungen bekannt, die eine elektrische oder eine elektronische Antiblockiereinrichtung umfassen, welche ein Rad bei sensorgestütztem Erfassen eines Blockierens durch Reduzieren der Bremskraft wieder freigibt. Eine elektrische oder elektronische Antiblockiereinrichtung erhöht jedoch das Gewicht einer Bremsvorrichtung und verkompliziert deren Aufbau, was beispielsweise bei Fahrrädern nachteilig ist.
Bei den bekannten Bremsvorrichtungen entspricht die Bremskraft, mit der der Bremskörper an die Bremsscheibe gedrückt wird, im Wesentlichen der Auflaufkraft die die Summe aus der Betätigungskraft (beispielsweise durch Drücken einer Handbremse) sowie der zwischen Bremskörper und Bremsscheibe wirkenden Mitnahmekraft umfasst. Bei der Bremsvorrichtung gemäß DE 10 2016 219 229 ist hiervon eine durch ein Rückstellmittel wirkende Rückstellkraft abzüglich.
Ein Blockieren der Räder kann nie ganz ausgeschlossen werden, wenn die Betätigungskraft, mit der ein Fahrzeugfahrer die Handbremse drückt, sehr hoch ist.
Aufgabe eines Ausführungsbeispiels der Erfindung ist, eine Bremsvorrichtung vorzuschlagen, die einfach baut und bei dem einen Blockieren der Räder verbessert automatisch entgegengewirkt werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer eingangs genannten Bremsvorrichtung gelöst durch mindestens eine Kraftbegrenzungseinheit, die das mindestens eine Koppelmittel der Koppeleinheit und mindestens ein eine Vorspannkraft umfassendes Begrenzungsmittel umfasst, an dem das Koppelmittel abgestützt ist und das bei einem Überschreiten der Auflaufkraft über die Vorspannkraft in Richtung der Auflaufkraft nachgebbar ist.
Durch die vorgeschlagene Bremsvorrichtung lässt sich ein Blockieren der Räder auf mechanische Weise automatisch erkennen und automatisch entgegensteuern: Die relativ zur Betätigungseinheit bewegbare Bremseinheit erfährt in der Bremsstellung eine Mitnahmekraft in Richtung Betätigungseinheit und wird durch die Mitnahmekraft gegen die Rückstellkraft des Rückstellmittels bewegt. Die zwischen Bremskörper und Bremsscheibe wirkende Bremskraft entspricht nahezu der Auflaufkraft, welche die Summe aus Betätigungskraft und Mitnahmekraft abzüglich der Rückstellkraft umfasst.
Bei einem Auftreten eines Blockierens des Rades sinkt die Mitnahmekraft schlagartig ab und die Bremseinheit wird durch die Rückstellkraft wieder in die Ausgangsstellung zurückbewegt, wodurch gleichzeitig die zwischen Bremskörper und Bremsscheibe wirkende Bremskraft sinkt. Dieses erfolgt solange, bis das Rad sich wieder dreht.
Durch das Vorsehen der Kraftbegrenzungseinheit, ist eine Auflaufkraft, die auf die Bremseinheit zum Einstellen einer Bremskraft übertragbar ist, einstellbar. Solchenfalls gibt das Begrenzungsmittel nach, sobald die Auflaufkraft über die Vorspannkraft des Begrenzungsmittels ansteigt.
Hierdurch wird die Gefahr eines Blockierens der Räder zumindest zusätzlich für den Fall reduziert, dass ein Fahrzeugfahrer eine sehr hohe Betätigungskraft an der Betätigungseinheit einstellt.
Hierdurch wird zusätzlich zur Antiblockiereinrichtung eine Kraftbegrenzungseinheit bereitgestellt, die einfach mechanisch und/oder hydraulisch baut und einem Blockieren eines Rades auf einfache Weise mechanisch und/oder hydraulisch entgegenwirkt.
Das Fahrzeug kann ein beliebiges auf Rädern fahrendes Fahrzeug umfassen, beispielsweise ein elektro- oder verbrennungsmotorisches Personenkraftfahrzeug, ein Neigefahrzeug und/oder ein Fahrrad.
Unter einem Neigefahrzeug werden Motorräder oder Motorradähnliche Kraftfahrzeuge, wie Motorroller, insbesondere zwei-, drei- oder vierrädrige Motorroller, Scooter, neigbare Trikes, Quads oder dergleichen verstanden.
Die Bremsscheibe ist an einem Rad des Fahrzeugs drehfest festgelegt. Die Betätigungseinheit kann an einer Fahrzeugkomponente des Fahrzeugs festgelegt sein. Die Fahrzeugkomponente kann einen Radträger, wie Fahrradgabel, umfassen.
Grundsätzlich ist es denkbar, dass lediglich ein Bremskörper mit der Bremsscheibe zusammenwirkt. Es erweist sich jedoch als vorteilhaft, wenn mindestens zwei Bremskörper vorgesehen sind, die auf der dem Rad abgewandten Seite und auf der dem Rad zugewandten Seite der Bremsscheibe angeordnet sind und beide Bremskörper in der Bremsstellung an beiden Seiten der Bremsscheibe an dieser anliegen.
Es erweist sich als vorteilhaft, wenn die Auflaufkraft die Summe aus der Betätigungskraft der Betätigungseinheit und die Mitnahmekraft zwischen Bremsscheibe und Bremskörper in der Bremsstellung abzüglich der Rückstellkraft des Rückstellmittels umfasst.
Darüber hinaus erweist es sich als vorteilhaft, wenn die Bremsvorrichtung mindestens ein erstes Führungsmittel in oder an der Bremseinheit und/oder mindestens ein zweites Führungsmittel in oder an der Betätigungseinheit umfasst, in der/denen das Koppelmittel zumindest abschnittsweise anordenbar oder angeordnet ist.
Hierdurch ist die Stabilität des Systems der Bremsvorrichtung erhöht.
Bei einer Weiterbildung letztgenannter Ausführungsform erweist es sich als vorteilhaft, wenn das mindestens eine Koppelmittel der Koppeleinheit mindestens einen zylinderartigen Kolben umfasst, der in einem korrespondierend, insbesondere komplementär, ausgebildeten, hohlzylindrischen Abschnitt des ersten Führungsmittels und/oder in einem korrespondierend, insbesondere komplementär, ausgebildeten, hohlzylindrischen Abschnitt des zweiten Führungsmittels anordenbar oder angeordnet ist.
Grundsätzlich ist es denkbar, dass das Begrenzungsmittel der Kraftbegrenzungseinheit beliebig ausgebildet ist, sofern es die Funktion erfüllt, dem Koppelmittel der Koppeleinheit mit einer Vorspannkraft entgegenzuwirken und bei Überschreiten der Auflaufkraft nachzugeben. Solchenfalls kann das Koppelmittel, beispielsweise mechanisch, hydraulisch oder pneumatisch wirken. Das Begrenzungsmittel lässt sich einfach und kostengünstig herstellen, wenn das Begrenzungsmittel eine Zug-/Druckfeder umfasst, die im hohlzylindrischen Abschnitt des ersten Führungsmittels und/oder im hohlzylindrischen Abschnitt des zweiten Führungsmittels anordenbar oder angeordnet ist.
Solchenfalls ist es denkbar, dass lediglich ein Begrenzungsmittel vorgesehen ist oder dass in beiden hohlzylindrischen Abschnitten jeweils ein Begrenzungsmittel vorgesehen ist.
Grundsätzlich ist es denkbar, dass das Koppelmittel der Koppeleinheit aus einem einstückigen Bauteil gebildet ist. In Abhängigkeit der möglichen Relativbewegung der Bremseinheit zur Betätigungseinheit ist bei einem Ausführungsbeispiel der Bremsvorrichtung vorgesehen, dass die Koppeleinheit ein an dem ersten Führungsmittel der Bremseinheit angeordnetes Bremskoppelmittel und ein an dem zweiten Führungsmittel der Betätigungseinheit angeordnetes Betätigungskoppelmittel umfasst, die zum Übertragen der Auflaufkraft und der Mitnahmekraft auf den Bremskörper aneinander anliegen und quer oder schräg zur Wirkrichtung der Betätigungskraft relativ zueinander bewegbar sind.
Solchenfalls wird durch die Koppeleinheit ein Übertragen der Auflaufkraft in Richtung der Längsachsen der Koppelmittel gewährleistet und gleichzeitig ein Verschieben des Bremskoppelmittels zum Betätigungskoppelmittel quer zur Wirkrichtung der Auflaufkraft ermöglicht.
Es erweist es sich als vorteilhaft, wenn die Antiblockiereinrichtung mindestens ein Führungsmittel aufweist, das die Bewegung der Bremseinheit relativ zur Betätigungseinheit führt und/oder wenn das Koppelmittel der Koppeleinheit das Führungsmittel der Antiblockiereinrichtung umfasst.
Ferner ist bei einem Ausführungsbeispiel der Bremsvorrichtung vorgesehen, dass das Koppelmittel der Koppeleinheit einen Anschlag für die Antiblockiereinrichtung bildet, an dem die Bremseinheit in der unbetätigten Grundstellung berührend abstützbar ist und der in der unbetätigten Grundstellung eine Bewegung in Richtung der Betätigungskraft begrenzt und/oder dass das mindestens Führungsmittel den Anschlag der Antiblockiereinrichtung umfasst.
Dadurch, dass das Koppelmittel der Koppeleinheit den Anschlag der Antiblockiereinrichtung und/oder das Führungsmittel der Antiblockiereinrichtung bildet, kann die Bremsvorrichtung bauteilreduziert ausgebildet werden.
Darüber hinaus erweist es sich als vorteilhaft, wenn die Bremsvorrichtung mindestens ein automatisch oder manuell betätigbares Betätigungsmittel umfasst, das mit der Betätigungseinheit und/oder der Bremseinheit verbindbar oder verbunden ist und durch das die Betätigungskraft zwischen Bremseinheit und Betätigungseinheit einstellbar ist.
Schließlich erweist es sich als vorteilhaft, wenn das Rückstellmittel der Antiblockiereinrichtung oder das Begrenzungsmittel der Kraftbegrenzungseinheit mechanisch oder hydraulisch ausgebildet ist, und insbesondere eine Zug- und/oder Druckfeder umfasst und/oder wenn das Rückstellmittel einerseits an der Betätigungseinheit und andererseits an der Bremseinheit abgestützt ist.
Die erfindungsgemäße Bremsvorrichtung erweist sich in mehrfacher Hinsicht als vorteilhaft:
Dadurch, dass die Bremsvorrichtung eine Antiblockiereinrichtung aufweist, die automatisch und mechanisch wirkt, kann die zwischen Bremskörper und Bremsscheibe vorherrschende Bremskraft auf einfache Weise solange reduziert werden, bis die Räder sich erneut drehen.
Durch das Vorsehen einer Kraftbegrenzungseinheit sind Bedienfehler eines Fahrzeugfahrers, beispielsweise durch übermäßig starkes Bremsen, reduzierbar.
Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den beigefügten Patentansprüchen, aus der zeichnerischen Darstellung und nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Bremsvorrichtung.
In der Zeichnung zeigt:

1 Eine perspektivische Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels der Bremsvorrichtung.

1 zeigt eine insgesamt mit dem Bezugszeichen 2 versehene Bremsvorrichtung für ein Fahrzeug. Die Bremsvorrichtung 2 umfasst eine relativ zum Fahrzeug bewegbare Bremseinheit 4, die mindestens einen Bremskörper 6 umfasst. Der Bremskörper 6 ist in einer unbetätigten Grundstellung der Bremseinheit 4 zu einer Bremsscheibe 8 des Fahrzeugs beabstandet und liegt in einer Bremsstellung der Bremseinheit 4 an der Bremsscheibe 8 an.
Darüber hinaus umfasst die Bremsvorrichtung 2 eine ortsfest am Fahrzeug festgelegte Betätigungseinheit 10, an der eine Betätigungskraft einstellbar ist. Zwischen der Bremseinheit 4 und der Betätigungseinheit 10 ist ein Rückstellmittel 12 angeordnet, welches einer Bewegung der Bremseinheit 4 relativ zur Betätigungseinheit 10 entgegenwirkt. Bei dem in 1 ersichtlichen Ausführungsbeispiel sind vier Rückstellmittel 12 vorgesehen.
Das Rückstellmittel 12 und die relativ zum Fahrzeug bewegbare Bremseinheit 4, bilden gemeinsam eine Antiblockiereinrichtung 14.
Darüber hinaus ist zwischen der Bremseinheit 4 und der Betätigungseinheit 10 eine Koppeleinheit 16 vorgesehen. Die Koppeleinheit 16 verbindet die Bremseinheit 4 und die Betätigungseinheit 10 derart, dass eine Auflaufkraft aufbaubar und auf die Bremseinheit 4 übertragbar ist. Hierfür umfasst die Koppeleinheit 16 mindestens ein Koppelmittel 18.
Um die Auflaufkraft, die auf die Bremseinheit 4 wirkt, zu begrenzen, umfasst die Bremsvorrichtung 2 eine Kraftbegrenzungseinheit 20. Diese Kraftbegrenzungseinheit 20 umfasst zum einen das Koppelmittel 18 der Koppeleinheit 16 sowie ein Begrenzungsmittel 22. Das Begrenzungsmittel 22 wirkt gegen das Koppelmittel 18 mit einer Vorspannkraft. Beim Überschreiten der Auflaufkraft über die Vorspannkraft, weicht das Begrenzungsmittel 22 aus, beziehungsweise das Begrenzungsmittel 22 gibt nach, so dass die Auflaufkraft nicht weiter ansteigbar ist.
Bei dem in 1 ersichtlichen Ausführungsbeispiel umfasst die Kraftbegrenzungseinheit 20 ein erstes Führungsmittel 24, das an der Bremseinheit 4 angeordnet ist sowie ein zweites Führungsmittel 26, das an der Betätigungseinheit 10 angeordnet ist. Das Koppelmittel 18 der Kraftbegrenzungseinheit 20 ist sowohl in dem ersten Führungsmittel 24 als auch in dem zweiten Führungsmittel 26 abschnittsweise angeordnet und in seiner Bewegung geführt.
Bei dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel umfasst das Begrenzungsmittel 22 eine Zug-/Druckfeder 28, die im hohlzylindrischen Abschnitt des zweiten Führungsmittels 26 angeordnet ist.
Weiter umfasst bei dem ersichtlichen Ausführungsbeispiel die Antiblockiereinrichtung 14 ein Führungsmittel 30, das die Bewegung der Bremseinheit relativ zur Betätigungseinheit 10 führt. Das Führungsmittel 30 ist durch vier Kolben gebildet, die einerseits in der Betätigungseinheit 10 festgelegt sind und die andererseits durch die Bremseinheit 4 hindurchragen. An dem freien Ende der Führungsmittel 30 ist jeweils ein Anschlag 32 gebildet, an dem die Bremseinheit 4 in der unbetätigten Grundstellung berührend abstützbar ist.
Darüber hinaus umfasst die Bremsvorrichtung 2 ein manuell betätigbares Betätigungsmittel 34, das mit der Betätigungseinheit verbindbar ist.
Im Folgenden wird die Wirkungsweise der Bremsvorrichtung 2 erläutert:
Durch Betätigen des Betätigungsmittels 34 baut sich eine Betätigungskraft zwischen der Bremseinheit 4 und der Betätigungseinheit 10 auf, die durch die Koppeleinheit 14 miteinander verbunden sind.
Um zu verhindern, dass die relativ zur Betätigungseinheit 10 bewegbare Bremseinheit 4 ausweichen kann, wodurch zwischen Betätigungseinheit 10 und Bremseinheit 4 keine Betätigungskraft oder nur eine geringe Betätigungskraft wirken könnte, wird die Bremseinheit 4 durch den Anschlag 32 der Führungsmittel 30 an einem Ausweichen gehindert.
Durch die Betätigungskraft werden die Bremskörper 6 von der unbetätigten Grundstellung in die Bremsstellung überführt und liegen an der Bremsscheibe 8 an. Durch das sich drehende Rad und die vorherrschende Reibungskraft zwischen Bremskörper 6 und Bremsscheibe 8 stellt sich eine Mitnahmekraft zwischen Bremskörper 6 und Bremsscheibe 8 ein, die die Bremseinheit 4 in Richtung auf die Betätigungseinheit 10 bewegt.
Der Bewegung der Bremseinheit 4 wirkt die Rückstellkraft des Rückstellmittels 12 entgegen.
Die zwischen dem Bremskörper 6 und der Bremsscheibe 8 resultierende Bremskraft, umfasst nahezu die Auflaufkraft welche die Summe aus Betätigungskraft und Mitnahmekraft abzüglich der Rückstellkraft umfasst.
Zum Übertragen der Auflaufkraft liegt das Koppelmittel 18 an der Bremseinheit 4 an. Hierbei stützt sich das Koppelmittel 18 einerseits an dem Begrenzungsmittel 22 ab. Wenn die Auflaufkraft über die Vorspannkraft des Begrenzungsmittels 22 steigt, gibt das Begrenzungsmittel 22 in Richtung der Auflaufkraft nach. Die Auflaufkraft ist hiernach nicht mehr steigerbar.
Hierdurch ist auf einfache Weise die mechanische Kraftbegrenzungseinheit 20 realisiert.
Wenn das Fahrzeug sich über einen Untergrund bewegt, bei dem die Reibungskraft zwischen Reifen und Untergrund reduziert ist, kann es zu einem Blockieren des Rades kommen. Wenn das Rad durch diese Blockierneigung aufhört zu drehen, reduziert sich die Mitnahmekraft. Durch die Rückstellkraft des Rückstellmittels 12 wird die Bremskraft entsprechend reduziert, bis das Rad wieder zum Drehen freigegeben ist. Sobald es sich wieder dreht, erhöhen sich Mitnahmekraft und Bremskraft. Es ist ein Regelkreis geschaffen, der automatisch einem Blockieren des Rades entgegenwirkt sowie die Auflaufkraft begrenzt.
Die in der vorstehenden Beschreibung, in den Ansprüchen sowie in der Zeichnung offenbarten Merkmale der Erfindung, können sowohl einzeln, als auch in jeder beliebigen Kombination in der Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.
Bezugszeichenliste

2: Bremsvorrichtung
4: Bremseinheit
6: Bremskörper
8: Bremsscheibe
10: Betätigungseinheit
12: Rückstellmittel
14: Antiblockiereinrichtung
16: Koppeleinheit
18: Koppelmittel
20: Kraftbegrenzungseinheit
22: Begrenzungsmittel
24: erstes Führungsmittel
26: zweites Führungsmittel
28: Zug-/Druckfeder
30: Führungsmittel
32: Anschlag
34: Betätigungsmittel

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

DE 102016219229 [0005]

Claims

Bremsvorrichtung (2) für ein Fahrzeug mit mindestens einer relativ zum Fahrzeug bewegbaren Bremseinheit (4), die mindestens einen Bremskörper (6) umfasst, der in einer unbetätigten Grundstellung der Bremseinheit (4) zu einer Bremsscheibe (8) des Fahrzeugs beabstandet ist, und der in einer Bremsstellung der Bremseinheit (4) an der Bremsscheibe (8) anliegt, mit mindestens einer ortsfest am Fahrzeug festlegbaren Betätigungseinheit (10), an der eine Betätigungskraft einstellbar ist, mit mindestens einem zwischen der Bremseinheit (4) und der Betätigungseinheit (10) angeordneten Rückstellmittel (12), welches einer Bewegung der Bremseinheit (4) relativ zur Betätigungseinheit (10) entgegenwirkt und welches gemeinsam mit der Bremseinheit (4) eine Antiblockiereinrichtung (14) bildet, und mit mindestens einer Koppeleinheit (16), die die Bremseinheit (4) und die Betätigungseinheit (10) miteinander verbindet und die mindestens ein Koppelmittel (18) umfasst, durch das eine Auflaufkraft aufbaubar und auf die Bremseinheit (4) übertragbar ist, gekennzeichnet durch mindestens eine Kraftbegrenzungseinheit (20), die das mindestens eine Koppelmittel (18) der Koppeleinheit (16) und mindestens ein eine Vorspannkraft umfassendes Begrenzungsmittel (22) umfasst, an dem das Koppelmittel (18) abgestützt ist und das zumindest bei einem Überschreiten der Auflaufkraft über die Vorspannkraft in Richtung der Auflaufkraft nachgebbar ist.
Bremsvorrichtung (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflaufkraft die Summe aus der Betätigungskraft der Betätigungseinheit (10) und der Mitnahmekraft zwischen Bremsscheibe (8) und Bremskörper (6) in der Bremsstellung abzüglich der Rückstellkraft des Rückstellmittels (12) umfasst.
Bremsvorrichtung (2) nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch mindestens ein erstes Führungsmittel (24) in oder an der Bremseinheit (4) und/oder durch mindestens ein zweites Führungsmittel (26) in oder an der Betätigungseinheit (10), in der/denen das Koppelmittel (18) zumindest abschnittweise anordenbar oder angeordnet ist.
Bremsvorrichtung (2) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Koppelmittel (18) der Koppeleinheit (16) mindestens einen zylinderartigen Kolben umfasst, der in einem korrespondierend, insbesondere komplementär, ausgebildeten, hohlzylindrischen Abschnitt des ersten Führungsmittels (24) und/oder in einem korrespondierend, insbesondere komplementär, ausgebildeten, hohlzylindrischen Abschnitt des zweiten Führungsmittels (26) anordenbar oder angeordnet ist.
Bremsvorrichtung (2) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass das Begrenzungsmittel (22) eine Zug-/Druckfeder (28) umfasst, die im hohlzylindrischen Abschnitt des ersten Führungsmittels (24) und/oder im hohlzylindrischen Abschnitt des zweiten Führungsmittels (26) anordenbar oder angeordnet ist.
Bremsvorrichtung (2) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Koppeleinheit (16) ein an dem ersten Führungsmittel (24) der Bremseinheit (4) angeordnetes Bremskoppelmittel und ein an dem zweiten Führungsmittel (26) der Betätigungseinheit (10) angeordnetes Betätigungskoppelmittel umfasst, die zum Übertragen der Auflaufkraft und der Mitnahmekraft auf den Bremskörper (6) aneinander anliegen und quer oder schräg zur Wirkrichtung der Betätigungskraft relativ zueinander bewegbar sind.
Bremsvorrichtung (2) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Antiblockiereinrichtung (14) mindestens ein Führungsmittel (30) aufweist, das die Bewegung der Bremseinheit (4) relativ zur Betätigungseinheit (10) führt und/oder dass das Koppelmittel (18) der Koppeleinheit (16) das Führungsmittel (30) der Antiblockiereinrichtung (14) umfasst.
Bremsvorrichtung (2) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Koppelmittel (18) der Koppeleinheit (16) einen Anschlag (32) für die Antiblockiereinrichtung (14) bildet, an dem die Bremseinheit (4) in der unbetätigten Grundstellung berührend abstützbar ist und der in der unbetätigten Grundstellung eine Bewegung in Richtung der Betätigungskraft begrenzt und/oder dass das mindestens Führungsmittel (30) den Anschlag (32) der Antiblockiereinrichtung (14) umfasst.
Bremsvorrichtung (2) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch mindestens ein automatisch oder manuell betätigbares Betätigungsmittel (34), das mit der Betätigungseinheit (10) und/oder der Bremseinheit (4) verbindbar oder verbunden ist und durch das die Betätigungskraft zwischen Bremseinheit (4) und Betätigungseinheit (10) einstellbar ist.
Bremsvorrichtung (2) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Rückstellmittel (12) der Antiblockiereinrichtung (14) oder das Begrenzungsmittel (22) der Kraftbegrenzungseinheit (20) mechanisch oder hydraulisch ausgebildet ist, und insbesondere eine Zug- und/oder Druckfeder (28) umfasst und/oder dass das Rückstellmittel (12) einerseits an der Betätigungseinheit (10) und andererseits an der Bremseinheit (4) abgestützt ist.