DE602005004041T2

DE602005004041T2 - Selektive Betätigungseinrichtung

Info

Publication number: DE602005004041T2
Application number: DE602005004041T
Authority: DE
Inventors: Maurizio Marcacci
Original assignee: Piaggio and C SpA
Current assignee: Piaggio and C SpA
Priority date: 2004-02-04
Filing date: 2005-02-01
Publication date: 2009-01-02
Anticipated expiration: 2025-02-02
Also published as: TW200531868A; PT1562098E; US7137486B2; US20050167208A1; DE602005004041D1; ES2299946T3; JP2005306363A; ATE382518T1; EP1562098B1; ITMI20040173A1; SI1562098T1; CN1651279A; PL1562098T3; EP1562098A1; DK1562098T3

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine selektive Betätigungsvorrichtung und im Besonderen eine Betätigungsvorrichtung für Bremsen und Sicherungsvorrichtungen von Fahrzeugen. Eine solche Betätigungsvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ist aus der US 4,342,298 A bekannt.
Es ist bekannt, dass derzeit auf dem Gebiet der Fahrzeuge eine umfangreiche Änderung von Modellen schrittweise vorgeschlagen wurde, insbesondere gibt es ein wachsendes Interesse im Hinblick auf "Hybrid"-Fahrzeuge, die die Eigenschaften von Motorrädern bezüglich ihrer Handhabung mit der Stabilität von vierrädrigen Fahrzeugen kombinieren.
Solche Modelle werden zum Beispiel durch dreirädrige Fahrzeuge, die mit zwei gesteuerten Vorderrädern ausgestattet sind, und vierrädrige Fahrzeuge, die unter dem Namen "Quad" bekannt sind, repräsentiert.
Bei diesen zunehmend komplexen Fahrzeugen ist es notwendig, verschiedene in Wechselbeziehung stehende Betriebsgruppen, wie zum Beispiel Anti-Roll-Systeme und Hub-Stopp-Vorrichtungen der Aufhängungen und Bremsen.
Tatsächlich ist es möglich, dass es während einiger Manöver, zum Beispiel während temporärer Stopps zum Parken und an Ampeln, notwendig ist, zusätzlich zum Bremsen der Räder, den Hub der Aufhängungen außer Betrieb zu setzen, um ein Umkippen zu verhindern, das bewirken kann, dass der Fahrer herunterfällt.
Während eines normalen Betriebs des Fahrzeugs ist es andererseits für die Bremsen notwendig, unabhängig von anderen Gruppen betätigbar zu sein.
Im Lichte obiger Ausführungen besteht daher ein offensichtliches Bedürfnis daran, eine selektive Betätigungsvorrichtung zu haben, die es selbst ermöglicht, den Einsatz und/oder die Rücknahme der verschiedenen Betriebsgruppen, wie zum Beispiel die Hinterbremse, das Hub-Stopp-System für die Aufhängung und ein Anti-Roll-System, zu steuern und/oder zu regeln.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Probleme des Standes der Technik zu lösen und eine selektive Betätigungsvorrichtung bereitzustellen, die zuverlässig und sicher ist und die Sicherheit des Fahrzeugs unter allen Reisebedingungen sicherstellt.
Eine andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine selektive Betätigungsvorrichtung bereitzustellen, die einfach und kostengünstig herzustellen ist.
Diese und weitere Aufgaben werden gelöst durch die selektive Betätigungsvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung, die die Merkmale des anhängten Anspruchs 1 aufweist.
Weitere Merkmale der Erfindung werden in den nachfolgenden Ansprüchen hervorgehoben.
Im Wesentlichen ist eine selektive Betätigungsvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung vom Typ umfassend ein Betätigungsglied, welches auf einen Betätigungshebel wirkt, welcher mindestens ein Drückerelement für die Betätigung einer ersten Betriebsgruppe aufweist, und ein Nockenelement, welches zwischen einer Aktivierungsposition, in welcher es auf eine zweite Betriebsgruppe wirkt, und einer Ruheposition, in welcher die Aktivierung der ersten Betriebsgruppe von der zweiten Betriebsgruppe losgelöst ist, beweglich ist.
Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden durch die vorliegende Beschreibung deutlicher, die beschreibenden und nicht begrenzenden Zwecken dient, mit Bezug zu den anhängenden Zeichnungen, in welchen:
1 eine axonometrische Ansicht einer selektiven Betätigungsvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung ist;
2 eine andere axonometrische Ansicht der selektiven Betätigungsvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung ist;
3 eine schematische Ansicht der Betätigungsvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung ist, die mit zwei Betriebsgruppen verbunden ist;
4 eine axonometrische Ansicht einer alternativen Ausführungsform für die selektive Betätigungsvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung ist, und
5 eine schematische Ansicht des Hydraulikkreises ist, welcher durch die Betätigungsvorrichtung aus 4 befehligt wird.
Mit Bezug zu den 1, 2 und 3 ist eine selektive Betätigungsvorrichtung 1 gemäß der vorliegenden Erfindung gezeigt.
Hiernach, um die Erfindung besser zu verstehen, konzentriert sich die Beschreibung auf ein rollendes dreirädriges Fahrzeug mit zwei gesteuerten Fronträdern und einem Hinterrad.
Insbesondere soll die selektive Betätigungsvorrichtung die Möglichkeit des gleichzeitigen Betätigens oder Unterbindens einer oder mehrerer Betriebsgruppen steuern und/oder regeln, gemäß den Anforderungen des Anwenders.
Im Einzelnen werden die Betriebsgruppen, die gleichzeitig durch die Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung gesteuert und/oder geregelt werden, durch das Kabel 9 und durch den Bremsschuh 10 der hinteren Bremse des Fahrzeugs und durch eine Hydraulikgruppe gebildet, die wiederum aus einer Pumpe 12 und einem Hydraulikkreis 13 zum Aktivieren einer Hub-Stopp-Vorrichtung 14, 14' der Aufhängungen und einer Sicherungsvorrichtung 3 eines Anti-Roll-Systems aufgebaut ist.
Obwohl die vorliegende Beschreibung auf die vorgenannten Betriebsgruppen abzielt, ist es offensichtlich, dass sie nicht beschränkt auf diese spezifische Verwendung betrachtet werden darf.
Die Betätigungsvorrichtung 1 gemäß einer bevorzugten Ausführungsform, die in den 1, 2 und 3 gezeigt ist, umfasst ein Betätigungsglied 5, welches auf einen Betätigungshebel 7 wirkt. Der Hebel 7 umfasst ein Drückerelement 7a für die Betätigung einer ersten Betriebsgruppe 12, 13 und ein Nockenelement 6, welches zwischen einer Aktivierungsposition, in welcher solch ein Nocken 6 auf eine zweite Betriebsgruppe wirkt, welche die hintere Bremse des Fahrzeugs betätigt, und einer Ruheposition, in welcher die Aktivierung der ersten Betriebsgruppe von der zweiten Betriebsgruppe losgelöst ist, beweglich ist. Insbesondere ist die Betätigungsvorrichtung 1 mit einem Betätigungsglied 5 ausgestattet, das auf eine Wurmschraube 19 (nicht direkt gezeigt) wirkt, welche, die Bewegung auf ein Adapterzahnradgetriebe 21 übertragend (mit vorgegebenem Transmissionsverhältnis), ein Paar von Zahnrädern 24 und 25 in Bewegung versetzt.
Das Zahnrad 25, wie in 1 gezeigt, bildet mit dem Hebel 7 ein Ganzes und daher verursacht seine Rotation die Rotation des Hebels 7.
In seiner Bewegung wirkt der Hebel 7 durch den "Drücker" 7A auf die erste Betriebsgruppe 12, 13.
Die erste Betriebsgruppe wird gebildet durch eine Ölpumpe 12, welche, wiederum auf den Hydraulikkreis 13 wirkend, eine Sicherungsvorrichtung 3 eines Anti-Roll-Systems und die Hub-Stopp-Vorrichtungen 14, 14' der vorderen Aufhängungen aktiviert.
Derselbe Hebel 7, wie vorher angegeben, wirkt auch auf den Nocken 6. Der Nocken 6 weist die besondere Eigenschaft auf, eingesetzt zu werden, Aktivierungsposition, oder zurückgezogen zu werden, Ruheposition. Das Einsetzen oder Zurücknehmen des Nockens 6 findet durch geeignete Befehlsmittel statt, wie zum Beispiel eine desmodromische Steuer- und/oder Regelung 26, die durch einen Hebel, einen Knopf oder etwas anderes mittels Kabeln 27 (2) direkt durch den Anwender aktiviert wird.
In der Aktivierungsposition wirkt der Nocken 6 auf ein Lösehebelelement 16, das das Kabel der hinteren Bremse 9 betätigt. Das Kabel der hinteren Bremse 9, welches auf den Bremsschuh 10 der hinteren Bremse wirkt, bringt das Hinterrad in eine gesicherte Stellung. Mit dem Nocken 6 in der Aktivierungsposition ermöglicht es die selektive Betätigungsvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung das Sicherungselement 3 des Anti-Roll-Systems des Fahrzeugs, die Hub-Stopp-Vorrichtungen 14, 14' der vorderen Aufhängung und die Bremse des Hinterrads gleichzeitig zu betätigen.
Es wurde angegeben, dass der Nocken 6 auch eine Ruheposition aufweist: solch eine Position wird verwendet, um das Sichern der hinteren Bremse in dem Fall auszuschließen, in welchem es notwendig ist, das Fahrzeug mit eingesetzter Rollsicherung zu bewegen. Ein solcher Zustand wird mittels des Lösehebelelements 16 aktiviert.
Das Lösehebelelement 16, welches aus einer Reihe von Hebelanordnungen besteht, ermöglicht es dem hinteren Bremssattel, sich von dem Hebel 7 zu lösen. In diesem Fall betätigt die Rotation des Hebels 7 die Sicherungsvorrichtung 3 des Anti-Roll-Systems und die Hub-Stopp-Vorrichtungen 14, 14', aber sichert nicht die hintere Bremse.
Es sollte jedoch beachtet werden, dass in keinem Zustand des Nockens 6 die Betätigung der hinteren Bremse in einer bekannten Weise, mit anderen Worten durch ein Pedal oder einen manuellen Hebel 17, auch die Betätigung der Pumpe 12 einschließt.
Gemäß einem vorteilhaften Aspekt der vorliegenden Erfindung ist der Hebel 7 in solch einer Weise geformt, dass er einen Vorsprung 7B aufweist, welcher als ein Schalter wirkt in dem Sinne, dass er auf einen Mikroschalter (nicht gezeigt) wirkt, welcher ein Signal zu einer Steuer- und/oder Regelungseinheit sendet für die Detektion, dass die erste Betriebsgruppe 12, 13 betätigt wird.
Eine alternative Lösung für eine andersartige Ausführungsform der Betätigungsvorrichtung wird in den 4 und 5 beschrieben. Diese Alternative unterscheidet sich von der vorher beschriebenen durch das Fehlen der zwei Zahnräder 24, 25, die den Schub der Wurmschraube 19 auf den Hebel 7 übertragen.
Der Hebel 7, vorteilhafterweise bei 8 gelenkig gelagert, befehligt auch bei dieser Ausführungsform den Bremsschuh der hinteren Bremse 10 durch das Übertragungskabel 9 und das Löseelement 16.
Gleichzeitig mit der Betätigung des Hebelelements 16 wirkt das Betätigungsglied 5 mittels der Wurmschraube 19 und des Nockens 6 auf die Drücker 7b, um so die Pumpe 12 des Hydraulikkreises 13 zu betätigen.
Im Einzelnen betätigt der Hebel 7, gelenkig bei 8 gelagert, durch eine Belleville-Feder 15 die Pumpe 12, welche den Hydraulikkreis 13 aktiviert, für den Betrieb der Sicherungseinrichtung 3 des Anti-Roll-Systems und der Hub-Stopp-Vorrichtungen 14, 14 der vorderen Aufhängungen betätigt.
Auch in diesem Fall weist der Nocken 6 zwei Positionen auf. Insbesondere die Ruheposition ermöglicht die Betätigung der ersten Betriebsgruppe, welche wiederum durch die Pumpe 12 und durch den Kreis 13 gebildet wird, um von der Betätigung der zweiten Betriebsgruppe 9, 10 losgelöst zu werden.
Die Ruheposition des Nockens 6 ermöglicht es dem Hebel 7, sich von dem Hebelelement 16 zu lösen, und auf solch eine Weise ist es möglich, nur die erste Betriebsgruppe 12, 13 unabhängig von der hinteren Bremse 10 zu betätigen.
Auch in dieser Situation, unabhängig von der Position des Nockens 6, schließt die Betätigung der hinteren Bremse 10 des Fahrzeugs niemals die Betätigung der ersten Betriebsgruppe 12, 13 ein.
Umgekehrt kann, oder kann nicht, die Betätigung der ersten Betriebsgruppe 12, 13 durch die selektive Betätigungsvorrichtung, Gegenstand der vorliegen den Erfindung, die Betätigung der zweiten Betriebsgruppe 9, 10 entsprechend der Stellung des Nockens 6 einschließen.

Claims

Betätigungsvorrichtung (1), umfassend ein Betätigungsglied (5), welches auf einen Betätigungshebel (7) wirkt, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebel (7) umfasst: mindestens ein Drückerelement (7b) für die Betätigung einer ersten Betriebsgruppe (12, 13) und ein Nockenelement (6), welches zwischen einer Aktivierungsposition, in der der Nocken (6) auf eine zweite Betriebsgruppe (9, 10) wirkt, und einer Ruheposition, in der die Aktivierung der ersten Betriebsgruppe (12, 13) von der zweiten Betriebsgruppe (9, 10) losgelöst ist, beweglich ist.
Betätigungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Betriebsgruppe (12, 13) eine Pumpe (12) umfasst, welche mit einer Hydraulikschaltung (13) verbunden ist, die auf mindestens eine Feststelleinrichtung (3) eines Anti-Roll-Systems eines Fahrzeugs wirkt.
Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Betriebsgruppe (9, 10) das Kabel (9) und den Bremsschuh (10) der Bremse des Hinterrades des Fahrzeugs umfasst.
Betätigungsvorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Nocken (6) – in der Aktivierungsposition – mittels einer Hebeleinrichtung (16) auf die zweite Betriebsgruppe (9, 10) wirkt.
Betätigungsvorrichtung (1) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Nockenelement (6) mittels Befehlsmittel (26) von der Aktivierungsposition zu der Ruheposition bewegt wird.
Betätigungsvorrichtung (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Befehlsmittel (26) eine desmodromische Steuerung und/oder Regelung umfassen.
Betätigungsvorrichtung (1) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Aktivierungsposition das Betätigungsglied (5) mittels einer Schneckenschraube (19) und eines Paars von Zahnrädern (24, 25) auf den Hebel (7) wirkt, um die Pumpe (12) zu betätigen, und gleichzeitig – durch das Hebelelement (16) – auf das Kabel (9) der Bremse des Hinterrades wirkt.
Betätigungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass in der Aktivierungsposition das Betätigungsglied (5) mittels einer Schneckenschraube (19) auf den Hebel (7) wirkt, der seinerseits – über eine Tellerfeder (15) – die Pumpe (12) betätigt, und gleichzeitig – durch das Hebelelement (16) – auf das Kabel (9) der Bremse des Hinterrades wirkt.