-
HINTERGRUND DER OFFENBARUNG
-
Technisches Gebiet
-
Die vorliegende Offenbarung betrifft allgemein die Sicherheit von Fahrzeugen und insbesondere eine Einrichtung zur variablen Steuerung eines Airbags eines Fahrzeugs.
-
Beschreibung der verwandten Technik
-
Im Allgemeinen ist eine Airbag-Vorrichtung in einem Fahrzeug als eine Sicherheitseinrichtung zum Schutz eines Fahrers und von Insassen gegen Verletzung im Fall einer Kollision, an der das Fahrzeug beteiligt ist, eingebaut. Es gibt verschiedene Typen von Airbag-Vorrichtungen, wie eine Airbag-Vorrichtung für den Fahrer, eine Airbag-Vorrichtung für den/die Insassen, eine Airbag-Vorrichtung zur Schutz gegen Seitenaufprall und dgl.
-
Ein Sitz eines Fahrzeugs kann jedoch auf unterschiedliche Weise je nach Körpertyp oder Vorzugsstellung eines Insassen verstellt werden. Der Insasse kann z. B. eine normale Sitzposition beibehalten oder er kann den Neigungswinkel der Rückenlehne des Sitzes vergrößern oder verringern. Seit kurzem sind Sitze entwickelt worden, die sich um eine senkrechte Rotationsachse drehen lassen, so dass der Insasse nach hinten blickt.
-
Angesichts der oben beschriebenen Entwicklungen sind variable Airbagsteuerungen entsprechend den Sitzstellungen erforderlich.
-
Der als verwandte Technik beschriebene Inhalt dient nur dem besseren Verständnis des Hintergrunds der vorliegenden Offenbarung und ist nicht dahingehend auszulegen, dass er in dem dem Fachmann bekannten Stand der Technik enthalten ist.
-
ZUSAMMENFASSUNG DER OFFENBARUNG
-
Die vorliegende Offenbarung ist demzufolge unter Berücksichtigung der obigen Probleme der verwandten Technik erarbeitet worden. Die vorliegende Offenbarung soll eine variable Steuerungseinrichtung für einen Airbag eines Fahrzeugs vorschlagen, die die Form eines Frontairbags steuert, der im Fall einer frontalen Kollision des Fahrzeugs in Abhängigkeit von den verschiedenen Betriebsstellungen eines Fahrzeugsitzes ausgelöst wird, wodurch der Schutz des Insassen maximiert wird.
-
Gemäß Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung enthält eine variable Steuerungseinrichtung für einen Airbag eines Fahrzeugs: eine Mehrzahl Gurte, wobei jeweils eine Seite derselben mit einer vorderen Hülle einer Mehrzahl Hüllen eines Airbag-Kissens gekoppelt ist, wobei jeder Gurt der Mehrzahl Gurte kürzer ist als der Abstand zwischen der vorderen Hülle und einer hinteren Hülle, wenn das Airbag-Kissen vollständig entfaltet ist; einen Freigabemechanismus an einer Seite der hinteren Hülle des Airbag-Kissens, der mit der jeweils anderen Seite der Mehrzahl Gurte verbunden ist und selektiv einen Gurt der Mehrzahl Gurte bei einer Aktivierung des Freigabemechanismus freigibt; und eine Steuerung, die zur variablen Steuerung der entfalteten Form des Airbag-Kissens konfiguriert ist, indem sie den Freigabemechanismus auf Basis einer Kollisionsrichtung des Fahrzeugs, einer Sitzstellung des Sitzes des Fahrzeugs oder einer Sitzhaltung eines Insassen im Fahrzeug aktiviert.
-
Wenn sich bei einer frontalen Kollision des Fahrzeugs ein Sitz in der Stellung befindet, in der ein Rotationswinkel des Sitzes aus einer Referenzposition kleiner ist als ein erster Einstellwinkel zur Vorderseite des Fahrzeugs, und wenn ein Neigungswinkel zwischen einem Sitzpolster und einer Rückenlehne des Sitzes dem Referenzwinkel entspricht oder kleiner ist, kann die Steuerung das Airbag-Kissen entfalten und den Freigabemechanismus zur Freigabe aller der Mehrzahl Gurte aktivieren.
-
Die variable Steuerungseinrichtung für einen Airbag eines Fahrzeugs kann ferner enthalten: einen Gasgenerator zum Entfalten des Airbag-Kissens in einem Hochdruckmodus, einem Mitteldruckmodus oder einem Niederdruckmodus auf Basis des Aufblasdrucks beim Entfalten des Airbag-Kissens, wonach bei einer frontalen Kollision des Fahrzeugs, wenn sich der Sitz in einer Stellung befindet, in der der Rotationswinkel des Sitzes aus der Referenzposition kleiner ist als der erste Einstellwinkel zur Vorderseite des Fahrzeugs und der Neigungswinkel zwischen dem Sitzpolster und der Rückenlehne des Sitzes gleich oder kleiner ist als der Referenzwinkel, die Steuerung den Gasgenerator im Hochdruckmodus aktivieren kann.
-
Bei einer frontalen Kollision des Fahrzeugs, bei der sich der Sitz in einer Stellung befindet, in der der Rotationswinkel des Sitzes aus der Referenzposition kleiner ist als der erste Einstellwinkel zur Vorderseite des Fahrzeugs, und der Neigungswinkel zwischen dem Sitzpolster und der Rückenlehne des Sitzes größer ist als ein Referenzwinkel, kann die Steuerung das Entfalten des Airbag-Kissens unterbinden.
-
Bei einer frontalen Kollision des Fahrzeugs, bei der sich der Sitz in einer Stellung befindet, in der der Rotationswinkel des Sitzes aus der Referenzposition größer ist als ein zweiter Einstellwinkel zur Rückseite des Fahrzeugs, ein Abstand zwischen einer Kopfstütze oder Rückenlehne des Sitzes und einem Aufprallkissen ein Einstellabstand oder größer ist und ein Neigungswinkel zwischen einem Sitzpolster und der Rückenlehne des Sitzes ein Referenzwinkel oder kleiner ist, kann die Steuerung das Airbag-Kissen entfalten, aber eine Aktivierung des Freigabemechanismus unterbinden.
-
Die variable Steuerungseinrichtung für einen Airbag eines Fahrzeugs kann ferner enthalten: einen Gasgenerator, der zum Aufblasen des Airbag-Kissens in einem Hochdruckmodus, einem Mitteldruckmodus oder einem Niederdruckmodus auf Basis des Aufblasdrucks beim Entfalten des Airbag-Kissens konfiguriert ist, wonach bei der frontalen Kollision des Fahrzeugs, bei der sich der Sitz in einer Stellung befindet, in dem der Rotationswinkel des Sitzes aus der Referenzposition größer ist als ein zweiter Einstellwinkel zur Rückseite des Fahrzeugs, der Abstand zwischen der Kopfstütze oder der Rückenlehne des Sitzes und dem Aufprallkissen ein Einstellabstand oder größer ist, und der Neigungswinkel zwischen dem Sitzpolster und der Rückenlehne des Sitzes ein Referenzwinkel oder kleiner ist, die Steuerung den Gasgenerator im Niederdruckmodus aktivieren kann.
-
Bei einer frontalen Kollision des Fahrzeugs, bei der sich der Sitz in einer Stellung befindet, in dem ein Rotationswinkel des Sitzes aus der Referenzposition größer ist als ein zweiter Einstellwinkel zur Rückseite des Fahrzeugs, ein Abstand zwischen einer Kopfstütze oder einer Rückenlehne des Sitzes und einem Aufprallkissen kürzer ist als ein Einstellabstand und ein Neigungswinkel zwischen einem Sitzpolster und der Rückenlehne des Sitzes größer ist als ein Referenzwinkel, kann die Steuerung das Entfalten des Airbag-Kissens unterbinden.
-
Die vordere Hülle des Airbag-Kissens kann in einen oberen Abschnitt, der sich im entfalteten Zustand des Airbag-Kissens nahe des Kopfes des Insassen befindet, und in einen unteren Abschnitt unterteilt werden, der sich im entfalteten Zustand des Airbag-Kissens im Brustbereich des Insassen befindet, und die Mehrzahl Gurte kann einen ersten oberen Gurt haben, dessen eine Seite mit einer linken Seite des oberen Abschnitts der vorderen Hülle gekoppelt ist, einen zweiten oberen Gurt, dessen eine Seite mit einer rechten Seite des oberen Abschnitts der vorderen Hülle gekoppelt ist, und einen unteren Gurt, dessen eine Seite mit dem unteren Abschnitt der vorderen Hülle gekoppelt ist.
-
Wenn bei einer frontalen Kollision des Fahrzeugs der Sitz aus einer Referenzposition bezogen auf eine senkrechte Rotationsachse im Uhrzeigersinn in einem vorgegebenen Einstellwinkelbereich zur rechten Seite des Fahrzeugs gedreht wird, kann die Steuerung das Airbag-Kissen entfalten und den Freigabemechanismus zur Freigabe des ersten oberen Gurts aktivieren.
-
Wenn bei einer frontalen Kollision des Fahrzeugs der Sitz aus einer Referenzposition bezogen auf eine senkrechte Rotationsachse entgegen dem Uhrzeigersinn in einem vorgegebenen Einstellwinkelbereich zur linken Seite des Fahrzeugs gedreht wird, kann die Steuerung das Airbag-Kissen entfalten und den Freigabemechanismus zur Freigabe des zweiten oberen Gurts aktivieren.
-
Die variable Steuerungseinrichtung für einen Airbag eines Fahrzeugs kann ferner enthalten: einen Gasgenerator, der zum Aufblasen des Airbag-Kissens in einem Hochdruckmodus, einem Mitteldruckmodus oder einem Niederdruckmodus auf Basis eines Aufblasdrucks beim Entfalten des Airbag-Kissens konfiguriert ist, wonach bei einer frontalen Kollision des Fahrzeugs, wenn der Sitz bezogen auf die senkrechte Rotationsachse im Uhrzeigersinn oder gegen den Uhrzeigersinn in einem vorgegebenen Einstellwinkelbereich gedreht wird, die Steuerung den Gasgenerator im Mitteldruckmodus aktivieren kann.
-
Der untere Gurt kann einen ersten unteren Gurt, dessen eine Seite mit einer linken Seite des unteren Abschnitts der vorderen Hülle gekoppelt ist, und einen zweiten unteren Gurt, dessen eine Seite mit einer rechten Seite des unteren Abschnitts der vorderen Hülle des Airbag-Kissens gekoppelt ist, enthalten.
-
Wenn sich der Sitz bei einer von schräg links erfolgenden seitlichen Kollision des Fahrzeugs in einer Stellung befindet, in dem ein Rotationswinkel des Sitzes aus einer Referenzposition kleiner ist als ein erster Einstellwinkel zur Vorderseite des Fahrzeugs, kann die Steuerung das Airbag-Kissen entfalten und den Freigabemechanismus aktivieren, um den ersten unteren Gurt freizugeben.
-
Wenn sich der Sitz bei einer von schräg rechts erfolgenden seitlichen Kollision des Fahrzeugs in einer Stellung befindet, in dem ein Rotationswinkel des Sitzes aus einer Referenzposition kleiner ist als ein erster Einstellwinkel zur Vorderseite des Fahrzeugs, kann die Steuerung das Airbag-Kissen entfalten und den Freigabemechanismus aktivieren, um den zweiten unteren Gurt freizugeben.
-
Wenn der Sitz bei der frontalen Kollision des Fahrzeugs aus einer Referenzposition nach links um einen Einstellabstand oder länger verschoben wird, kann die Steuerung das Airbag-Kissen entfalten und den Freigabemechanismus zur Freigabe des ersten unteren Gurts aktivieren.
-
Wenn der Sitz bei der frontalen Kollision des Fahrzeugs aus einer Referenzposition nach rechts um einen Einstellabstand oder länger verschoben wird, kann die Steuerung das Airbag-Kissen entfalten und den Freigabemechanismus zur Freigabe des zweiten unteren Gurts aktivieren.
-
Gemäß Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung enthält eine variable Steuerungseinrichtung für einen Airbag eines Fahrzeugs: eine Mehrzahl Gurte, wobei jeweils eine Seite derselben mit einer vorderen Hülle einer Mehrzahl Hüllen eines Airbag-Kissens gekoppelt ist, wobei jede der Mehrzahl Hüllen eine Länge hat, die kürzer ist als ein Abstand zwischen der vorderen Hülle und der hinteren Hülle, wenn das Airbag-Kissen durch Fesselvorrichtungen und nach Freigabe der Fesselung vollständig entfaltet ist; einen Freigabemechanismus an der Seite der hinteren Hülle des Airbag-Kissens, der mit den jeweiligen Fesselvorrichtungen der Mehrzahl Gurte verbunden ist und selektiv die Fesselung eines Fesselvorrichtung der verbundenen Fesselvorrichtungen bei einer Aktivierung des Freigabemechanismus aufhebt; und eine Steuerung, die zur variablen Steuerung der Entfaltungsform des Airbag-Kissens konfiguriert ist, und die indem sie den Freigabemechanismus auf Basis einer Kollisionsrichtung des Fahrzeugs, einer Sitzstellung des Sitzes des Fahrzeugs oder einer Sitzhaltung eines Insassen im Fahrzeug aktiviert.
-
Figurenliste
-
Die obigen und andere Aufgaben, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Offenbarung erschließen sich aus der nachfolgenden ausführlichen Beschreibung in Zusammenhang mit den beiliegenden Zeichnungen; es zeigen:
- 1 und 2 Ansichten einer variablen Steuerungseinrichtung für einen Airbag eines Fahrzeugs gemäß Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung;
- 3 ein Flussdiagramm eines Verfahrens zur variablen Steuerung für einen Airbag eines Fahrzeugs im Zeitpunkt einer frontalen Kollision gemäß Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung;
- 4 eine Seitenansicht der entfalteten Form eines Airbag-Kissens gemäß Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung in einem Fall, in dem ein Sitz zur Vorderseite des Fahrzeugs weist und ein Neigungswinkel der Rückenlehne des Sitzes einen vorgegebenen oder kleineren Winkel hat;
- 5 eine Seitenansicht des Fahrzeuginnern gemäß Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung in einem Fall, in dem ein Sitz zur Vorderseite des Fahrzeugs weist und ein Neigungswinkel der Rückenlehne des Sitzes einen vorgegebenen oder größeren Winkel hat;
- 6 eine Seitenansicht des Fahrzeuginnern gemäß Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung in einem Fall, in dem ein Sitz zur Rückseite des Fahrzeugs weist, und ein Neigungswinkel der Rückenlehne des Sitzes einen vorgegebenen oder größeren Winkel hat;
- 7 eine Seitenansicht der entfalteten Form eines Airbag-Kissens gemäß Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung in einem Fall, in dem ein Sitz zur Rückseite des Fahrzeugs weist und ein Neigungswinkel der Rückenlehne des Sitzes einen vorgegebenen oder größeren Winkel hat;
- 8 eine Draufsicht der entfalteten Form des Airbag-Kissens gemäß Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung in einem Fall, in dem ein Sitz zur rechten Seite des Fahrzeugs weist;
- 9 eine Seitenansicht der entfalteten Form des Airbag-Kissens gemäß Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung in einem Fall, in dem ein Sitz zu einer Seite des Fahrzeugs weist;
- 10 eine Draufsicht der entfalteten Form des Airbag-Kissens gemäß Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung, in einem Fall, in dem ein Sitz zur linken Seite des Fahrzeugs weist;
- 11 ein Flussdiagramm eines Verfahrens zur variablen Steuerung für einen Airbag eines Fahrzeugs zum Zeitpunkt einer frontalen Kollision gemäß Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung;
- 12 eine Draufsicht einer entfalteten Form des Airbag-Kissens gemäß Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung zum Zeitpunkt einer von schräg links erfolgenden seitlichen Kollision;
- 13 eine Draufsicht einer entfalteten Form des Airbag-Kissens gemäß Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung zum Zeitpunkt einer von schräg rechts erfolgenden seitlichen Kollision;
- 14 eine Draufsicht einer entfalteten Form des Airbag-Kissens gemäß Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung, in einem Fall, in dem ein Sitz zur linken Seite verschoben wird;
- 15 eine Draufsicht einer entfalteten Form des Airbag-Kissens gemäß Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung, in einem Fall, in dem ein Sitz zur rechten Seite verschoben wird; und
- 16 eine schematische Ansicht einer variablen Steuerungseinrichtung für einen Airbag eines Fahrzeugs gemäß Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung, in einem Fall, in dem eine Mehrzahl Gurte durch Fesselvorrichtungen gefaltet sind.
-
Es versteht sich, dass die oben angegebenen Zeichnungen nicht unbedingt maßstäblich sind, da sie eine etwas vereinfachte Darstellung der verschiedenen bevorzugten Merkmale zeigen, die für die Grundlagen der Offenbarung beispielhaft sind. Die hierin offenbarten spezifischen Konstruktionsmerkmale der vorliegenden Offenbarung die z. B. bestimmte Abmessungen, Ausrichtungen, Orte und Formen umfassen, werden zum Teil durch die besondere vorgesehene Anwendung und die Umgebungsbedingungen am Einsatzort bestimmt.
-
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER AUSFÜHRUNGSFORMEN
-
Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele der vorliegenden Offenbarung unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen ausführlich beschrieben. Für den Fachmann versteht es sich, dass die beschriebenen Ausführungsformen auf verschiedene unterschiedliche Arten modifiziert werden können, die Alternativen, Modifikationen, Äquivalente und andere Ausführungsformen abdecken, die alle nicht von Geist oder Gültigkeitsbereich der vorliegenden Offenbarung abweichen. Ferner kennzeichnen identische Bezugszeichen im Rahmen der gesamten Beschreibung gleiche Elemente.
-
Die hierin verwendete Terminologie hat den Zweck, nur bestimmte Ausführungsformen zu beschreiben und soll die Offenbarung nicht einschränken. Wie hierin verwendet sollen die Singularformen „einer, eine, eines“ und „der, die, das“ auch die Pluralformen umfassen, sofern der Zusammenhang nicht eindeutig etwas anderes angibt. Außerdem versteht es sich, dass die Begriffe „aufweist“ und/oder „aufweisend“ bei Verwendung in dieser Beschreibung das Vorhandensein angegebener Merkmale, ganzzahliger Größen, Schritte, Operationen, Elemente und/oder Bauteile angibt, aber nicht das Vorhandensein oder das Hinzufügen eines oder mehrerer anderer Merkmale, ganzzahliger Größen, Schritte, Operationen, Elemente Bauteile und/oder Gruppen derselben ausschließt. Wie hierin verwendet enthält die Formulierung „und/oder“ sämtliche Kombinationen eines oder mehrerer der aufgeführten Positionen.
-
Es versteht sich, dass der Begriff „Fahrzeug“ oder „fahrzeugtechnisch“ oder andere ähnliche hierin verwendete Begriffe allgemein Kraftfahrzeuge betreffen, wie Personenkraftwagen, einschließlich Komfort-Geländewagen (sports utility vehides; SUV), Busse, Lastkraftwagen, verschiedene Nutzfahrzeuge, Wassermotorfahrzeuge einschließlich verschiedene Boote und Schiffe, Luftfahrzeuge und dgl. und auch Hybridfahrzeuge, Elektrofahrzeuge, Plug-in-Hybrid-Elektrofahrzeuge (an der Steckdose aufladbar), Fahrzeuge mit Wasserstoffantrieb und andere Fahrzeuge für alternative Kraftstoffe (z. B. Kraftstoffe, die aus anderen Ressourcen als Erdöl gewonnen werden) umfasst. Wie hierin verwendet ist ein Hybridfahrzeug ein Fahrzeug mit zwei oder mehr Antriebsquellen, z. B. Fahrzeuge sowohl mit Benzin- als auch Elektroantrieb.
-
Außerdem versteht es sich, dass ein oder mehrere der nachstehenden Verfahren oder Aspekte davon von mindestens einer Steuerung ausgeführt werden können. Der Begriff „Steuerung“ kann sich auf ein Hardware-Gerät beziehen, das einen Speicher und einen Prozessor enthält. Der Speicher ist zum Speichern von Programmanweisungen konfiguriert und der Prozessor ist speziell zum Ausführen der Programmanweisungen konfiguriert, um einen oder mehrere der später beschriebenen Prozesse auszuführen. Des Weiteren versteht es sich, dass die nachstehenden Verfahren von einer Einrichtung ausgeführt werden können, die eine Steuerung zusammen mit einer oder mehreren anderen Komponenten aufweist, was für einen Durchschnittsfachmann auf der Hand liegt.
-
Im Folgenden wird eine variable Steuerungseinrichtung für einen Airbag eines Fahrzeugs gemäß Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen beschrieben.
-
Die 1 und 2 sind Ansichten einer variablen Steuerungseinrichtung für einen Airbag eines Fahrzeugs gemäß Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung, 3 ist ein Flussdiagramm eines Verfahrens zur variablen Steuerung für einen Airbag eines Fahrzeugs im Zeitpunkt einer frontalen Kollision gemäß Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung, 4 ist eine Seitenansicht der entfalteten Form eines Airbag-Kissens gemäß Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung in einem Fall, in dem ein Sitz zur Vorderseite des Fahrzeugs weist und ein Neigungswinkel der Rückenlehne des Sitzes einen vorgegebenen oder kleineren Winkel hat, 5 ist eine Seitenansicht des Fahrzeuginnern gemäß Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung in einem Fall, in dem ein Sitz zur Vorderseite des Fahrzeugs weist und ein Neigungswinkel der Rückenlehne des Sitzes einen vorgegebenen oder größeren Winkel hat, 6 ist eine Seitenansicht des Fahrzeuginnern gemäß Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung in einem Fall, in dem ein Sitz zur Rückseite des Fahrzeugs weist, und ein Neigungswinkel der Rückenlehne des Sitzes einen vorgegebenen oder größeren Winkel hat, 7 ist eine Seitenansicht der entfalteten Form eines Airbag-Kissens gemäß Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung in einem Fall, in dem ein Sitz zur Rückseite des Fahrzeugs weist und ein Neigungswinkel der Rückenlehne des Sitzes einen vorgegebenen oder größeren Winkel hat, 8 ist eine Draufsicht der entfalteten Form des Airbag-Kissens gemäß Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung in einem Fall, in dem ein Sitz zur rechten Seite des Fahrzeugs weist, 9 ist eine Seitenansicht der entfalteten Form des Airbag-Kissens gemäß Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung in einem Fall, in dem ein Sitz zu einer Seite des Fahrzeugs weist, und 10 ist eine Draufsicht der entfalteten Form des Airbag-Kissens gemäß Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung, in einem Fall, in dem ein Sitz zur linken Seite des Fahrzeugs weist.
-
Nunmehr sei zunächst auf 1 verwiesen, wonach eine variable Steuerungseinrichtung für einen Airbag eines Fahrzeugs gemäß der vorliegenden Offenbarung eine Mehrzahl Gurte enthalten kann, deren eine Seite mit einer vorderen Hülle der Hüllen eines Airbag-Kissens 10, die mit einem Insassen in Kontakt kommt, und die eine kürzere Länge hat als ein Abstand zwischen der vorderen Hülle und einer hinteren Hülle, wenn das Airbag-Kissen 10 vollständig entfaltet ist; einen Freigabemechanismus 40 an der Seite der hinteren Hülle des Airbag-Kissens 10, der mit den anderen Seiten der Mehrzahl Gurte verbunden ist und selektiv einen Gurt der Mehrzahl verbundener Gurte bei einer Aktivierung freigibt; und eine Steuerung 50, die die entfaltete Form des Airbag-Kissens 10 variabel steuert, indem sie des Freigabemechanismus auf Basis der Kollisionsrichtung des Fahrzeugs, einer Sitzstellung oder einer Sitzhaltung aktiviert.
-
Hier wird als das Airbag-Kissen 10 hauptsächlich ein Insassen-Airbag (PAB) beschrieben. Die vorliegende Offenbarung kann jedoch auf alle Airbags angewendet werden, die sich vor einem Insassen in dessen Richtung je nach dem Fahrzeug entfalten, so dass die Beschreibung nicht auf einen spezifischen Airbag beschränkt ist.
-
Bei der vorliegenden Offenbarung ist ein Ende der Mehrzahl Gurte mit der vorderen Hülle des Airbag-Kissens 10 verbunden und das andere Ende mit dem Freigabemechanismus an der Seite der hinteren Hülle des Airbag-Kissens 10. Insbesondere hat die Mehrzahl Gurte eine kürzere Länge als der Abstand zwischen der vorderen Hülle und der hinteren Hülle, so dass dann, wenn das Airbag-Kissen 10 in einem Zustand entfaltet wird, in dem die Verbindung der Gurte erhalten bleibt, eine entfaltete Form des Airbag-Kissens 10 begrenzt ist. Wenn dagegen die Mehrzahl Gurte durch den Freigabemechanismus 40 abgetrennt wird, kann sich das Airbag-Kissen 10 in seine Originalform voll entfalten.
-
Bei der vorliegenden Offenbarung kann ein einziger Freigabemechanismus 40 für die Freigabe der Verbindung der Mehrzahl Gurte vorgesehen sein, wie in den 1 und 2 dargestellt ist, und wahlweise kann eine Mehrzahl Freigabemechanismen 40 vorgesehen sein, die jeweils mit der Mehrzahl Gurte verbunden sind. Dies kann sich in Abhängigkeit vom Konstrukteur und dem Fahrzeug ändern. Die Anzahl der Freigabemechanismen 40 sollte also nicht auf eine bestimmte Zahl beschränkt werden. Bei Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung kann als der Freigabemechanismus 40 ein den Gurt durchschneidender Mechanismus bereitgestellt werden. Ein Freigabemechanismus 40 mit einer anderen Trennvorrichtung wird später beschrieben.
-
Ferner steuert die Steuerung 50 bei der vorliegenden Offenbarung den Freigabemechanismus 40 auf Basis der Kollisionsrichtung des Fahrzeugs, der Sitzstellung oder der Sitzhaltung, um dementsprechend die entfaltete Form des Airbag-Kissens 10 zu variieren.
-
Das heißt, im Fall einer Fahrzeugkollision aktiviert die Steuerung 50 einen Gasgenerator durch Erfassen der Kollisionssituation und kann die entfaltete Form des Airbag-Kissens 10 gemäß Daten wie die Kollisionsrichtung des Fahrzeugs, die Sitzstellung oder die Sitzhaltung variieren, so dass der Insasse wirksamer geschützt werden kann.
-
Dabei kann die Steuerung 50 die Kollisionsrichtung des Fahrzeugs mittels eines Kollisionssensors detektieren und die Sitzstellung sowie die Sitzhaltung mittels eines Sitz-Rotationssensors, eines Rückenlehnen-Winkelsensors und eines Sitz-Verschiebesensors detektieren.
-
Wenn sich der Sitz speziell zum Zeitpunkt einer frontalen Kollision des Fahrzeugs in einer Stellung befindet, in der der Rotationswinkel des Sitzes aus einer Referenzposition kleiner ist als ein erster Einstellwinkel zur Vorderseite des Fahrzeugs und der Neigungswinkel zwischen einem Sitzpolster und der Rückenlehne des Sitzes gleich oder kleiner ist als der Referenzwinkel, kann die Steuerung 50 das Airbag-Kissen 10 entfalten und den Freigabemechanismus 40 aktivieren, um alle Gurte der Mehrzahl Gurte freizugeben.
-
Wie in den 1, 3 und 4 dargestellt erfasst die Steuerung 50 eine frontale Kollisionssituation des Fahrzeugs auf Basis eines vom Kollisionssensor (S100) empfangenen Kollisionssignals.
-
Bei der Detektion einer frontalen Kollision des Fahrzeugs misst die Steuerung 50 den Rotationsgrad des Sitzes bezogen auf eine senkrechte Rotationsachse, um festzustellen, in welche Richtung der Sitz weist. Unter Referenzposition des Sitzes ist hier eine Sitzstellung zu verstehen, in der der Insasse in aufrechter Sitzhaltung zur Vorderseite des Fahrzeugs blickt, und der erste Einstellwinkel ist ein Winkel, bei dem angenommen werden kann, dass der Sitz zur Vorderseite des Fahrzeugs weist, d. h. ein in zahlreichen Experimenten ermittelter Wert. Wenn der Rotationswinkel des Sitzes kleiner ist als der erste Einstellwinkel, kann bestimmt werden, dass der Sitz zur Vorderseite des Fahrzeugs weist.
-
Somit wird die Richtung, in der der Sitz weist, anhand des Rotationsgrades des Sitzes bezogen auf die senkrechte Rotationsachse festgestellt (S110).
-
Die Richtung, in der der Sitz weist, kann hier als dieselbe Richtung definiert werden, in der der Insasse weist, wenn er in aufrechter Sitzhaltung auf dem Sitz sitzt. Ferner kann die Sitzstellung des Fahrzeugs mittels des Sitz-Rotationssensors festgestellt werden.
-
Wenn der Sitz zur Vorderseite des Fahrzeugs weisend eingestellt ist, erfasst die Steuerung 50 den Neigungswinkel zwischen dem Sitzpolster und der Rückenlehne mittels des Rückenlehnen-Winkelsensors und vergleicht den Neigungswinkel mit einem Referenzwinkel (S120). Der Neigungswinkel wird hier als kleiner definiert, wenn die Rückenlehne des Sitzes zum Sitzpolster geneigt ist, und als größer, wenn sich die Rückenlehne in Liegeposition befindet.
-
Wenn der Sitz 60 zur Vorderseite des Fahrzeugs weist und die Rückenlehne des Sitzes nicht übermäßig geneigt ist, gibt die Steuerung 50 deshalb alle Gurte der Mehrzahl Gurte mittels des Freigabemechanismus 40 frei, um das Airbag-Kissen 10 normal in die Originalform zu entfalten, um dadurch den Insassen wirksam zu schützen (S130).
-
Die vorliegende Offenbarung enthält ferner einen Gasgenerator zum Aufblasen des Airbag-Kissens 10 in einem Hochdruckmodus, einem Mitteldruckmodus oder einem Niederdruckmodus in Abhängigkeit von einem Ausblasdruck beim Entfalten des Airbag-Kissens 10, und wenn sich der Sitz 60 zum Zeitpunkt der frontalen Kollision des Fahrzeugs in der Stellung befindet, in der der Rotationswinkel des Sitzes 60 aus der Referenzposition kleiner ist als der erste Einstellwinkel zur Vorderseite des Fahrzeugs und der Neigungswinkel kleiner ist als der Referenzwinkel, kann die Steuerung 50 den Gasgenerator im Hochdruckmodus aktivieren (S130).
-
Das heißt, die Steuerung 50 steuert den Gasgenerator zum Aufblasen des Airbag-Kissens 10, und der Ausblasdruck ist so eingestellt, dass er allmählich in der Reihenfolge Niederdruckmodus, Mitteldruckmodus und Hochdruckmodus ansteigt. Insbesondere wenn der Sitz 60 zur Vorderseite des Fahrzeugs weist und der Neigungswinkel der Rückenlehne des Sitzes gleich oder kleiner ist als der Referenzwinkel, bestimmt die Steuerung 50, dass der Sitz normal eingestellt ist und entfaltet das Airbag-Kissen 10 im Hochdruckmodus, um den Insassen optimal zu schützen.
-
Wie in den 1, 3 und 5 der vorliegenden Offenbarung dargestellt ist, kann die Steuerung 50 die Entfaltung des Airbag-Kissens 10 zum Zeitpunkt der frontalen Kollision des Fahrzeugs unterbinden (S140), wenn sich der Sitz 60 in einer Stellung befindet, in der der Rotationswinkel des Sitzes 60 aus der Referenzposition kleiner ist als der erste Einstellwinkel zur Vorderseite und der Neigungswinkel zwischen dem Sitzpolster und der Rückenlehne des Sitzes größer ist als der Referenzwinkel.
-
Insbesondere hat die vorliegende Offenbarung das Ziel, das Airbag-Kissen entsprechend verschiedenen Änderungen der Sitzhaltung des Insassen zum Zeitpunkt der Kollision des Fahrzeugs zu entfalten, da der Raum im Fahrzeug außer als Fahrerplatz als Ruhe- oder Arbeitsraum genutzt werden kann, wenn ein autonomes Fahrzeug marktfähig ist.
-
Das heißt, wenn in der Situation, in der der Sitz 60 zur Vorderseite des Fahrzeugs weisend eingestellt ist (S110), der Neigungswinkel der Rückenlehne des Sitzes größer ist als der Referenzwinkel, d. h. in der Situation, in der Insasse die Ruheposition einnimmt, indem er die Rückenlehne wie in 5 dargestellt nach hinten neigt, wird das Airbag-Kissen 10 selbst nicht entfaltet, wodurch ein unnötiges Entfalten des Airbag-Kissens verhindert wird, das unwirksam zum Schutz des Insassen ist (S140).
-
Wenn sich wie ferner in den 1, 3 und 6 der vorliegenden Offenbarung dargestellt zum Zeitpunkt der frontalen Kollision des Fahrzeugs der Sitz 60 in einer Stellung befindet, in der der Rotationswinkel des Sitzes 60 aus der Referenzposition größer ist als ein zweiter Einstellwinkel zur Rückseite, der Abstand zwischen einer Kopfstütze oder der Rückenlehne des Sitzes 60 und einem Aufprallkissen einem vorgegebenen Abstand entspricht oder größer ist und der Neigungswinkel zwischen dem Sitzpolster und der Rückenlehne des Sitzes kleiner oder gleich ist dem Referenzwinkel, kann die Steuerung 50 das Airbag-Kissen 10 entfalten, aber die Aktivierung des Freigabemechanismus 40 unterbinden (S150).
-
Der zweite Einstellwinkel ist hier größer als der erste Einstellwinkel eingestellt und ist ein Winkelwert, bei dem bestimmt werden kann, dass der Sitz 60 zur Rückseite weist.
-
Das heißt, wenn der Sitz 60 zur Rückseite des Fahrzeugs gedreht ist und der Neigungswinkel der Rückenlehne des Sitzes ist gleich dem Referenzwinkel oder kleiner, entfaltet die Steuerung 50 das Airbag-Kissen 10 zum Zeitpunkt der frontalen Kollision des Fahrzeugs, da ein hinreichender Abstand zwischen der Rückenlehne des Sitzes und dem Armaturenbrett sichergestellt ist wie in 6 dargestellt, so dass ein Aufprall verhindert werden kann, da die Rückenlehne des Sitzes nach vorne geneigt ist, oder dass das Armaturenbrett gegen die Rückseite der Rückenlehne des Sitzes stößt.
-
Dabei aktiviert die Steuerung 50 den Freigabemechanismus 40 nicht, so dass alle Gurte der Mehrzahl Gurte verbunden bleiben, wodurch das Ausmaß des Entfaltens des Airbag-Kissens 10 begrenzt wird. Das heißt, dem Insassen bleibt das unangenehme Gefühl aufgrund eines Aufpralls gegen die Rückenlehne des Sitzes erspart, da das Airbag-Kissen 10 nicht vollständig entfaltet wird.
-
Wenn sich ferner zum Zeitpunkt der frontalen Kollision des Fahrzeugs der Sitz 60 in der Stellung befindet, in der der Rotationswinkel des Sitzes 60 aus der Referenzposition größer ist als der zweite Einstellwinkel zur Rückseite, der Abstand zwischen der Kopfstütze oder der Rückenlehne des Sitzes 60 und dem Aufprallkissen gleich oder größer ist als der vorgegebene Abstand und der Neigungswinkel der Rückenlehne des Sitzes gleich oder kleiner ist dem Referenzwinkel, kann die Steuerung 50 den Gasgenerator im Niederdruckmodus aktivieren.
-
Damit soll vermieden werden, dass ein Aufprall auf die Rückenlehne des Sitzes einwirkt, wenn das Airbag-Kissen 10 mit übermäßigem Druck aufgeblasen wird und sich das Airbag-Kissen 10 zur Rückseite der Rückenlehne des Sitzes entfaltet. Damit kann die Sicherheit des Insassen verbessert werden.
-
Wenn sich ferner der Sitz 60 wie in den 1, 3 und 7 der vorliegenden Offenbarung dargestellt zum Zeitpunkt der frontalen Kollision des Fahrzeugs in der Stellung befindet, in der der Rotationswinkel des Sitzes aus der Referenzposition größer ist als der zweite Einstellwinkel zur Rückseite des Fahrzeugs, der Abstand zwischen der Kopfstütze oder der Rückenlehne des Sitzes 60 und dem Aufprallkissen kürzer ist als der vorgegebene Abstand und der Neigungswinkel zwischen dem Sitzpolster und der Rückenlehne des Sitzes größer ist als der Referenzwinkel, kann die Steuerung 50 das Entfalten des Airbag-Kissens unterbinden (S160).
-
Wenn der Sitz zur Rückseite des Fahrzeugs weist und der Neigungswinkel der Rückenlehne des Sitzes groß ist, d. h., wenn der Abstand zwischen der Rückenlehne des Sitzes und dem Armaturenbrett eng ist, kann ein Aufprall auf die Rückenlehne des Sitzes beim Entfalten des Airbag-Kissens 10 einwirken. Deshalb wird das Airbag-Kissen 10 zur Sicherheit und zum Schutz des Insassen vorzugsweise nicht entfaltet.
-
Genauer gesagt kann wie in 1 dargestellt bei der variablen Steuerungseinrichtung für einen Airbag eines Fahrzeugs gemäß der vorliegenden Technologie die vordere Hülle des Airbag-Kissens 10 in einen oberen Abschnitt, der mit dem Kopf des Insassen in Kontakt kommt, und einen unteren Abschnitt unterteilt werden, der mit dem Brustbereich des Insassen bei Belastung in Kontakt kommt, und die Mehrzahl Gurte kann so konfiguriert sein, dass sie einen ersten oberen Gurt 23 hat, dessen eine Seite mit der linken Seite des oberen Abschnitts der vorderen Hülle des Airbag-Kissens 10 gekoppelt ist, einen zweiten oberen Gurt 25, dessen eine Seite mit der rechten Seite des oberen Abschnitts der vorderen Hülle des Airbag-Kissens 10 gekoppelt ist und einen unteren Gurt 30, dessen eine Seite mit dem unteren Abschnitt der vorderen Hülle des Airbag-Kissens 10 gekoppelt ist.
-
Das heißt, die Mehrzahl Gurte ist mit der vorderen Hülle des Airbag-Kissens 10 verbunden, so dass die Form des Airbag-Kissens 10 variiert werden kann.
-
Wenn wie in den 1, 3 und 8 der vorliegenden Offenbarung dargestellt ist, der Sitz 60 zum Zeitpunkt der frontalen Kollision aus der Referenzposition bezogen auf die senkrechte Rotationsachse im Uhrzeigersinn in einem vorgegebenen Einstellwinkelbereich nach rechts gedreht ist, kann die Steuerung 50 das Airbag-Kissen 10 entfalten und den Freigabemechanismus 40 zur Freigabe des ersten oberen Gurtes 23 aktivieren.
-
Wenn ferner wie in den 1, 3, 9 und 10 dargestellt der Sitz 60 zum Zeitpunkt der frontalen Kollision aus der Referenzposition bezogen auf die senkrechte Rotationsachse entgegen dem Uhrzeigersinn in einem vorgegebenen Einstellwinkelbereich nach links gedreht ist, kann die Steuerung 50 das Airbag-Kissen 10 entfalten und den Freigabemechanismus 40 zur Freigabe des zweiten oberen Gurtes 25 aktivieren.
-
Der Einstellwinkelbereich ist hier ein Rotationswinkel des Sitzes, bei dem bestimmt werden kann, dass der Sitz 60 nach links oder rechts weist, und er kann ein Winkelbereich zwischen dem ersten Einstellwinkel und dem zweiten Einstellwinkel sein.
-
Das heißt, wenn die Steuerung 50 detektiert, dass sich das Fahrzeug in der frontalen Kollisionssituation befindet (S100), und der Sitz 60 zur rechten Seite des Fahrzeugs weist (S110), gibt die Steuerung 50 den mit der linken Seite des oberen Abschnitts der vorderen Hülle des Airbag-Kissens 10 verbundenen ersten oberen Gurt frei, und wenn dagegen die frontale Kollision des Fahrzeugs in der Stellung eintritt, in der der Sitz 60 zur linken Seite des Fahrzeugs weist, wird der mit der rechten Seite des oberen Abschnitts der vorderen Hülle des Airbag-Kissens 10 verbundene zweite obere Gurt 25 freigegeben, womit eine Form des Airbag-Kissens 10 gebildet wird, die den Kopf und den Oberkörper des Insassen wirksam abstützen kann.
-
Die Steuerung 50 kann hier den Sitz-Rotationssensor zur Detektion der Richtung, in die der Sitz 60 weist, verwenden.
-
Speziell wenn der Sitz 60 zur Seite des Fahrzeugs weisend gedreht ist, ist der Kopf des Insassen weiter hinten im Fahrzeug positioniert als die Schulter des Insassen, wenn der Insasse eine aufrechte Sitzhaltung einnimmt. Deshalb wird zum Zeitpunkt der Kollision des Fahrzeugs nur ein Teil des oberen Abschnitts der vorderen Hülle des Airbag-Kissens 10 weiter zur Rückseite des Fahrzeugs entfaltet, um dadurch den Insassen weicher zu polstern. Als Ergebnis wird die Schutzleistung des Airbag-Kissens 10 verbessert.
-
Wenn der Sitz dabei zur linken oder rechten Seite des Fahrzeugs weist, kann die Steuerung 50 den Gasgenerator im Mitteldruckmodus aktivieren.
-
Bei der vorliegenden Offenbarung kann der untere Gurt 30 so konfiguriert sein, dass er einen ersten unteren Gurt 33 enthält, dessen eine Seite mit der linken Seite des unteren Abschnitts der vorderen Hülle des Airbag-Kissens gekoppelt ist, und einen zweiten unteren Gurt 35, dessen eine Seite mit der rechten Seite des unteren Abschnitts der vorderen Hülle des Airbag-Kissens 10 gekoppelt ist.
-
Das heißt, wenn das Airbag-Kissen 10 in einem Zustand entfaltet wird, in dem die Mehrzahl Gurte nicht freigegeben ist, kann das Entfalten in einem Zustand erfolgen, in dem die vordere Hülle des Airbag-Kissens 10, mit der die Gurte verbunden sind, partiell eingestülpt ist. Dadurch kann Schutzleistung des Airbags für den Insassen beeinträchtigt werden, so dass der untere Gurt als der erste und der zweite untere Gurt 33 und 35 konfiguriert ist, die die linke und rechte Seite des unteren Abschnitts der vorderen Hülle des Airbag-Kissens 10 so halten, dass das Airbag-Kissen gleichförmig und weitestgehend gleichmäßig entfaltet wird.
-
11 ist ein Flussdiagramm eines variablen Steuerungsverfahrens für einen Airbag eines Fahrzeugs gemäß Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung zum Zeitpunkt einer frontalen Kollision gemäß Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung, 12 ist eine Draufsicht einer entfalteten Form des Airbag-Kissens gemäß Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung zum Zeitpunkt einer von schräg links erfolgenden seitlichen Kollision, 13 ist eine Draufsicht einer entfalteten Form des Airbag-Kissens gemäß Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung zum Zeitpunkt einer von schräg rechts erfolgenden seitlichen Kollision, 14 ist eine Draufsicht einer entfalteten Form des Airbag-Kissens gemäß Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung, in einem Fall, in dem ein Sitz zur linken Seite verschoben wird, und 15 ist eine Draufsicht einer entfalteten Form des Airbag-Kissens gemäß Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung, in einem Fall, in dem ein Sitz zur rechten Seite verschoben wird.
-
Wenn sich der Sitz 60 wie in den 2, 11, und 12 dargestellt ist, zum Zeitpunkt einer schräg rechts erfolgenden seitlichen Kollision des Fahrzeugs (S200) in der Stellung befindet, in der der Rotationswinkel des Sitzes 60 aus der Referenzposition kleiner ist als der erste Einstellwinkel zur Vorderseite des Fahrzeugs (S210), kann die Steuerung 50 das Airbag-Kissen 10 entfalten und den Freigabemechanismus 40 aktivieren, um den ersten unteren Gurt 33 freizugeben (S220).
-
Das heißt, wenn die seitliche Kollision erfolgt, wenn der Sitz 60 zur Vorderseite des Fahrzeugs weisend eingestellt ist, wird der Insasse in einer schrägen Kollisionsrichtung aus der zur Vorderseite weisenden Stellung belastet. Wenn die Kollision von schräg links erfolgt, kann der erste untere Gurt 33 des Airbag-Kissens 10 freigegeben werden, um das Ausmaß des Entfaltens eines Abschnitts des Airbag-Kissens 10 zu erhöhen, in dem der Insasse belastet ist, so dass verhindert werden kann, dass der Kopf des Insassen nicht mehr vom Airbag-Kissen 10 erfasst ist, wodurch die Schutzleistung für den Insassen verbessert wird.
-
Wenn sich ferner wie in den 2, 11 und 13 dargestellt ist, der Sitz 60 zum Zeitpunkt der von schräg rechts erfolgenden Kollision des Fahrzeugs (S200) in der Stellung befindet, in der der Rotationswinkel des Sitzes 60 aus der Referenzposition kleiner ist als der erste Einstellwinkel zur Vorderseite (S240), kann die Steuerung 50 das Airbag-Kissen 10 entfalten und den Freigabemechanismus 40 aktivieren, um den zweiten unteren Gurt 35 freizugeben (S250).
-
Das heißt, wenn die Kollision von schräg rechts erfolgt, kann der zweite untere Gurt 35 des Airbag-Kissens 10 freigegeben werden, um das Ausmaß des Entfaltens eines Abschnitts des Airbag-Kissens 10 zu erhöhen, in dem der Insasse belastet ist, wodurch die Schutzleistung für den Insassen verbessert wird.
-
Dabei wird der Gasgenerator vorzugsweise im Hochdruckmodus aktiviert, um den Insassen wirksam zu schützen (S230).
-
Wenn der Sitz 60 wie in den 2, 3 und 14 dargestellt zum Zeitpunkt einer frontalen Kollision des Fahrzeugs aus einer Referenzposition um einen Einstellabstand oder länger nach links verschoben wird (S125), kann die Steuerung 50 das Airbag-Kissen 10 entfalten und den Freigabemechanismus 40 aktivieren, um den ersten unteren Gurt 33 freizugeben (S135).
-
Das heißt, ein Sitz eines autonomen Fahrzeugs kann nach links und rechts verschieblich konstruiert sein. Dabei kann die Position des Schiebesitzes durch den Sitz-Verschiebesensor detektiert werden, und die Steuerung 50 kann die Freigabeoperation des Freigabemechanismus 40 gemäß der Position des Sitzes 60 variieren, wodurch die Schutzleistung für den Insassen verbessert wird.
-
Wenn der Sitz 60 nach links verschoben ist, wird der Insasse selbst bei einer frontalen Kollision direkt am Abschnitt der linken Seite des Airbag-Kissens 10 belastet, so dass die Steuerung 50 den mit dem linken Abschnitt des Airbag-Kissens 10 verbundenen ersten unteren Gurt 33 freigeben kann, um das Ausmaß der Entfaltung der linken Seite des Airbag-Kissens 10 zu erhöhen, wodurch die Schutzleistung für den Insassen verbessert wird.
-
Wenn der Sitz 60 ferner wie in den 2, 3 und 15 dargestellt ist, zum Zeitpunkt einer frontalen Kollision des Fahrzeugs, um den Einstellabstand oder mehr (S125) aus der Referenzposition nach rechts verschoben ist, kann die Steuerung 50 das Airbag-Kissen 10 entfalten und den Freigabemechanismus 40 aktivieren, um den zweiten unteren Gurt 35 freizugeben (S135).
-
Das heißt, wenn der Sitz 60 nach rechts verschoben ist, kommt der Insasse mit der rechtsseitigen Oberfläche des Airbag-Kissens 10 in Kontakt, wenn die frontale Kollision erfolgt, so dass die Steuerung 50 den zweiten unteren Gurt 35 freigeben kann, um die Schutzleistung für den Insassen zu verbessern.
-
16 ist schematische Ansicht einer variablen Steuerungseinrichtung für einen Airbag eines Fahrzeugs gemäß Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung, in dem Fall, in dem eine Mehrzahl Gurte durch Fesselvorrichtungen gefaltet sind.
-
Wie in 16 dargestellt kann eine variable Steuerungseinrichtung für einen Airbag eines Fahrzeugs gemäß Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung eine Mehrzahl Gurte 23, 25 und 30 enthalten, deren eine Seite mit einer vorderen Hülle, die mit einem Insasse in Kontakt kommt, der Hüllen eines Airbag-Kissens 10 gekoppelt ist und die eine normalerweise kürzere Länge haben als der Abstand zwischen der vorderen Hülle und einer hinteren Hülle beträgt, wenn das Airbag-Kissen 10 durch die Fesselvorrichtungen vollständig entfaltet 70 ist, nachdem die Fesselung der Fesselvorrichtungen 70 aufgehoben worden ist; einen Freigabemechanismus 40 an der Seite der hinteren Hülle des Airbag-Kissens 10, der mit den Fesselvorrichtungen 70 der Mehrzahl Gurte verbunden ist und die Fesselung einer Fesselvorrichtung 70 der verbundenen Fesselvorrichtungen bei seiner Aktivierung selektiv aufhebt; und eine Steuerung zur variablen Steuerung der entfalteten Form des Airbag-Kissens 10 durch Aktivieren des Freigabemechanismus 40 in Abhängigkeit von der Kollisionsrichtung des Fahrzeugs, der Sitzstellung oder der Sitzhaltung.
-
Das heißt, die Mehrzahl Gurte 23, 25 und 30 ist durch die Fesselvorrichtungen 70 auf eine kürzere Länge gefaltet als er Abstand zwischen der vorderen Hülle und der hinteren Hülle des Airbag-Kissens, und wenn die Fesselvorrichtungen 70 durch den Freigabemechanismus 40 freigegeben werden, wird ihre Länge zur vollständigen Entfaltung des Airbag-Kissens 10 verlängert.
-
16 zeigt einen einzigen unteren Gurt 30, aber gemäß Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung kann eine Mehrzahl untere Gurte getrennt bereitgestellt sein wie oben beschrieben.
-
Gemäß der hierin beschriebenen variablen Steuerungseinrichtung für einen Airbag eines Fahrzeugs kann die Form des Airbag-Kissens, das zum Zeitpunkt einer frontalen Kollision des Fahrzeugs entfaltet wird, in Abhängigkeit von unterschiedlichen Sitzstellungen variiert werden, wodurch der Schutz des Insassen maximiert wird.
-
Obwohl die vorliegende Offenbarung anhand bestimmter Ausführungsformen dargestellt und beschrieben worden ist, ist es für den Fachmann offensichtlich, dass die vorliegende Offenbarung auf unterschiedliche Weise modifiziert und geändert werden kann, ohne von Geist und Gültigkeitsbereich der vorliegenden Offenbarung wie in den folgenden Ansprüchen definiert abzuweichen.
