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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Haushaltsgeschirrspülmaschine sowie ein Verfahren zum Betreiben einer Haushaltsgeschirrspülmaschine.
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Bei herkömmlichen Haushaltsgeschirrspülmaschinen kommt es häufig vor, dass ein Benutzer nach dem Starten eines Spülprogramms weiteres Spülgut zum Spülen nachlegt. Dies kann verschiedene Konsequenzen haben. Einerseits kann der Zeitpunkt des Nachlegens so spät sein, dass eine vollständige Reinigung des nachgelegten Spülguts nicht mehr sichergestellt ist. Ferner kann das auch dazu führen, dass das bereits eingelegte Spülgut in der Haushaltsgeschirrspülmaschine wieder angeschmutzt wird. Andererseits haben bekannte Haushaltsgeschirrspülmaschinen eine Zugabeeinheit für Reiniger und Klarspüler, die ausgehend von einem Anfangszustand bei einer ersten Ansteuerung Reiniger zugeben und erst ab der zweiten Ansteuerung Klarspüler zugeben. Wenn zum Nachlegen des Spülguts die Tür der Haushaltsgeschirrspülmaschine geöffnet wird, kommt es vor, dass die Zugabeeinheit zurückgesetzt wird. Liegt der Zeitpunkt nach dem Zeitpunkt für die Zugabe des Reinigers, dann sollte bei der nächsten Ansteuerung Klarspüler zugegeben werden. Da die Zugabeeinheit jedoch im Ausgangszustand ist, wird zunächst kein Klarspüler zugegeben. Dies führt daher dazu, dass insgesamt während des Klarspülens zu wenig Klarspüler zugegeben wird, wodurch die Trocknung des Spülguts beeinträchtigt wird.
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Die
DE 10 2004 035 847 A1 beschreibt ein Verfahren zur Erkennung der Spülgutbeladung einer Geschirrspülmaschine mittels eines Bilderfassungssystems.
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Vor diesem Hintergrund besteht eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, eine verbesserte Haushaltsgeschirrspülmaschine anzugeben.
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Demgemäß wird eine Haushaltsgeschirrspülmaschine mit einer Steuerungsvorrichtung zum Durchführen eines Spülprogramms aus einer Anzahl von Spülprogrammen zum Spülen von in einer Spülkammer angeordnetem Spülgut vorgeschlagen. Die Haushaltsgeschirrspülmaschine weist einen optischen Sensor zum Erfassen eines optischen Sensorsignals der Spülkammer während eines Durchführens des Spülprogramms auf. Ferner weist sie eine Auswerteeinheit auf, welche dazu eingerichtet ist, in Abhängigkeit des erfassten optischen Sensorsignals der Spülkammer ein Nachlegen von Spülgut durch einen Benutzer zu ermitteln, einen Zeitpunkt des Nachlegens in dem Spülprogramm zu bestimmen und in Abhängigkeit des ermittelten Nachlegens und des bestimmten Zeitpunkts eine vorbestimmte Aktion durchzuführen.
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Eine solche Haushaltsgeschirrspülmaschine weist insbesondere den Vorteil auf, dass ein vorbestimmtes Reinigungsergebnis gewährleistet ist, selbst wenn der Benutzer Spülgut zu einem ungeeigneten Zeitpunkt, in einer großen Menge und/oder mit starker Verschmutzung nachlegt. Dadurch, dass das vorbestimmte Reinigungsergebnis für das gesamte Spülgut sichergestellt ist, können auch Energie, Zeit und/oder Kosten eingespart werden, da beispielsweise ein Nachspülen von Hand, ein Abtrocknen von Hand oder ein Durchführen eines weiteren Durchlaufs des Spülprogramms mit dem gleichen Spülgut vermieden werden kann.
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Die Steuerungsvorrichtung kann hardwaretechnisch und/oder auch softwaretechnisch implementiert sein. Bei einer hardwaretechnischen Implementierung kann die Steuerungsvorrichtung zum Beispiel als Computer oder als Mikroprozessor ausgebildet sein. Bei einer softwaretechnischen Implementierung kann die Steuerungsvorrichtung als Computerprogrammprodukt, als eine Funktion, als eine Routine, als Teil eines Programmcodes oder als ausführbares Objekt ausgebildet sein.
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Die Steuerungsvorrichtung ist zum Durchführen eines Spülprogramms aus einer Anzahl von Spülprogrammen eingerichtet. Die Anzahl umfasst beispielsweise unterschiedliche Spülprogramme, wie ein Energiespar-Spülprogramm, ein Glasschon-Spülprogramm, ein Intensiv-Spülprogramm, ein Automatik-Spülprogramm und/oder ein Maschinenreinigungs-Spülprogramm. Die verschiedenen Spülprogramme unterscheiden sich insbesondere in einer Abfolge von Teilprogrammschritten und/oder in Parameterwerten für die einzelnen Teilprogrammschritte. Teilprogrammschritte umfassen insbesondere ein Vorspülen, ein Reinigen, ein Klarspülen und ein Trocknen. Parameterwerte umfassen insbesondere eine Spülflottentemperatur, eine zugeführte Frischwassermenge, eine Pumpendrehzahl einer Umwälzpumpe, eine Menge an dosiertem Reinigungsmittel, eine Menge an dosiertem Klarspülmittel, einen Zeitpunkt eines Zugebens des Reinigungsmittels und/oder des Klarspülmittels, eine Dauer eines Teilprogrammschritts und/oder ein Aktivieren von weiteren Unterstützungseinheiten, wie beispielsweise einer Zeolithtrocknungsvorrichtung.
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Die Spülkammer der Haushaltsgeschirrspülmaschine wird insbesondere von einem mit einer Tür der Haushaltsgeschirrspülmaschine verschlossenen Spülbehälter gebildet. Der Spülbehälter weist beispielsweise einen Boden, eine Decke, eine Rückwand und zwei Seitenwände auf und bildet damit einen einseitig geöffneten Quader. Die offene Seite kann durch die Tür geöffnet oder verschlossen werden. In der Spülkammer ist insbesondere zumindest eine Spülgutaufnahme vorgesehen, die beispielsweise an Schienen befestigt bei geöffneter Tür aus der Spülkammer heraus ausziehbar ausgebildet ist, so dass Spülgut in komfortabler Weise eingelegt werden kann.
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Der optische Sensor ist insbesondere als ein optoelektronischer Sensor ausgebildet, der ein analoges elektrisches Signal in Abhängigkeit eines optischen Signals als das optische Sensorsignal bereitstellt. Dies bietet den Vorteil, dass der optische Sensor auf einem Mikrochip in integrierter Bauweise und damit platz- und materialsparend sowie kostengünstig hergestellt und verwendet werden kann. Ferner lässt sich das analoge elektrische Signal mit geringem Aufwand, beispielsweise mittels eines A/D-Wandlers, in ein digitales Signal wandeln und anschließend digital verarbeiten.
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Der optische Sensor ist derart in der Haushaltsgeschirrspülmaschine angeordnet, dass dieser ein optisches Sensorsignal der Spülkammer der Haushaltsgeschirrspülmaschine erfasst. Das ist beispielsweise erfüllt, wenn eine Sichtlinie von dem optischen Sensor zu der Spülkammer vorhanden ist. Zum Beispiel ist der optische Sensor an der Decke des Spülbehälters, an der Rückwand des Spülbehälters und/oder an einer Tür der Haushaltsgeschirrspülmaschine, welche im geschlossenen Zustand mit dem Spülbehälter die Spülkammer bildet, angeordnet. Ferner kann vorgesehen sein, mehrere optische Sensoren zu verwenden, wobei ein jeweiliger optischer Sensor ein optisches Sensorsignal eines dem jeweiligen optischen Sensor zugeordneten Bereichs der Spülkammer erfasst.
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Der optische Sensor erfasst das optische Sensorsignal während einer Durchführung des Spülprogramms. Hierunter wird beispielsweise verstanden, dass das Spülprogramm gestartet wurde, aber noch nicht beendet ist. Auch wenn das Spülprogramm unterbrochen ist, beispielsweise weil die Tür der Haushaltsgeschirrspülmaschine geöffnet wurde, so fällt dies unter den bezeichneten Zeitraum.
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Indem der optische Sensor ein optisches Sensorsignal der Spülkammer erfasst, umfasst das optische Sensorsignal zugleich das in der Spülkammer angeordnete Spülgut. Vorteilhaft ist der optische Sensor derart angeordnet, dass dieser bei geöffneter Tür der Haushaltsgeschirrspülmaschine auch einen Bereich vor der Spülkammer erfasst, insbesondere den Bereich, in welchem sich die Spülgutaufnahme im ausgezogenen Zustand befindet. Der gesamte Bereich, welchen das optische Sensorsignal umfasst, wird im Folgenden auch Abtastbereich genannt.
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Der optische Sensor ist insbesondere dazu eingerichtet, das optische Sensorsignal über einen breiten spektralen Bereich, der nicht auf den optischen Spektralbereich beschränkt ist, zu erfassen. Beispielsweise umfasst der optische Sensor einen Infrarot-Sensor. Mit diesem kann eine Temperatur des Spülguts erfasst werden. Nachgelegtes Spülgut weist insbesondere eine geringere Temperatur auf, als Spülgut, das bereits durch warme Spülflotte erwärmt wurde. Somit lässt sich von der Temperatur des Spülguts ableiten, ob es sich dabei um nachgelegtes Spülgut handelt.
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Der optische Sensor umfasst beispielsweise eine Kamera, insbesondere eine Digitalkamera, beispielsweise mit einem CCD-Sensor (CCD: Charged Coupled Device). Die Kamera erfasst beispielsweise ein Bild und/oder ein Video des Abtastbereichs.
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Unterstützend kann eine Beleuchtungseinrichtung vorgesehen sein, welche den Abtastbereich beleuchtet. Diese Beleuchtungseinrichtung kann insbesondere als eine schmalbandige Lichtquelle, wie beispielsweise ein Laser, ausgebildet sein. Alternativ kann die Beleuchtungseinrichtung als eine breitbandige Lichtquelle, wie eine Glühbirne und/oder ein Blitzgerät, ausgebildet sein.
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Die Auswerteeinheit kann hardwaretechnisch und/oder auch softwaretechnisch implementiert sein. Bei einer hardwaretechnischen Implementierung kann die Auswerteeinheit zum Beispiel als Computer oder als Mikroprozessor ausgebildet sein. Bei einer softwaretechnischen Implementierung kann die Auswerteeinheit als Computerprogrammprodukt, als eine Funktion, als eine Routine, als Teil eines Programmcodes oder als ausführbares Objekt ausgebildet sein. Die Auswerteeinheit kann insbesondere als ein Teil der Steuerungsvorrichtung ausgebildet sein.
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Die Auswerteeinheit ist dazu eingerichtet, in Abhängigkeit des erfassten optischen Sensorsignals ein Nachlegen von Spülgut zu ermitteln. Beispielsweise verarbeitet und/oder analysiert die Auswerteeinheit das optische Sensorsignal hierzu entsprechend. Die Auswerteeinheit kann beispielsweise dazu eingerichtet sein, eine Spektralanalyse des optischen Sensorsignals durchzuführen. Insbesondere lassen sich durch eine solche Analyse eines infraroten Spektralbereichs des erfassten optischen Sensorsignals verschiedene Temperaturen des Spülguts als auch chemische Verbindungen ermitteln. Von den ermittelten chemischen Verbindungen kann beispielsweise auf eine Art des Spülguts, wie Kunststoff, Porzellan, Glas, Metall, sowie auf die Verschmutzung, die auf dem Spülgut anhaftet, wie beispielsweise Fette, Kohlenhydrate, Eiweiße und dergleichen, geschlossen werden. Unter einem Nachlegen wird beispielsweise ein Hinzufügen von weiterem Spülgut, ein Verändern einer Anordnung des Spülguts in der Spülkammer und/oder ein Entnehmen von Spülgut verstanden.
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Die Auswerteeinheit kann insbesondere dazu eingerichtet sein, nicht nur zu ermitteln, ob überhaupt Spülgut nachgelegt wurde, sondern auch, welche Menge an Spülgut nachgelegt wurde, welcher Art das nachgelegte Spülgut ist, wie stark die Verschmutzung des nachgelegten Spülguts, beispielsweise mit Essensresten, ist und/oder an welcher Position in der Spülkammer das nachgelegte Spülgut angeordnet ist.
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Wenn der optische Sensor als eine Kamera ausgebildet ist, dann kann die Auswerteeinheit insbesondere dazu eingerichtet sein, eine Bildanalyse des als Bild vorliegenden optischen Sensorsignals durchzuführen. Eine Bildanalyse umfasst dabei beispielsweise ein Erkennen einer Art des nachgelegten Spülguts, einer Position des nachgelegten Spülguts, von verschmutzten Bereichen auf dem nachgelegten Spülgut und/oder die Art der Verschmutzung des nachgelegten Spülguts.
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Die Auswerteeinheit ist ferner dazu eingerichtet, den Zeitpunkt des Nachlegens in dem Spülprogramm zu bestimmen. Hierunter wird beispielsweise verstanden, dass die Auswerteeinheit in Bezug auf das durchgeführte Spülprogramm bestimmt, ob eine Zugabe des Reinigungsmittels bereits erfolgt ist, ob ein Vorspülen bereits beendet wurde, ob ein Reinigen bereits beendet wurde und/oder ob ein Klarspülen bereits begonnen wurde.
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In Abhängigkeit des ermittelten Nachlegens und des bestimmten Zeitpunkt führt die Auswerteeinheit eine vorbestimmte Aktion durch.
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Gemäß einer Ausführungsform der Haushaltsgeschirrspülmaschine umfasst die vorbestimmte Aktion eine Ausgabe einer Information an den Benutzer und/oder ein Anpassen des aktuell durchgeführten Spülprogramms.
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Diese Aktion ist beispielsweise ein Anpassen des aktuell durchgeführten Spülprogramms, insbesondere von Parameterwerten einzelner Teilprogrammschritte. Es kann auch vorgesehen sein, das aktuell durchgeführte Spülprogramm komplett durch ein anderes Spülprogramm aus der Anzahl zu ersetzen und dieses neu zu starten oder auch in der Mitte fortzusetzen. Ferner können beispielsweise einzelne Teilprogrammschritte in das aktuell durchgeführte Spülprogramm eingefügt werden.
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Das Ausgeben einer Information an den Benutzer kann beispielsweise mittels eines Anzeigeelements, wie einem Display an der Haushaltsgeschirrspülmaschine, erfolgen oder auch als ein akustisches Signal mittels eines entsprechenden Lautsprechers. Ferner kann vorgesehen sein, die Information mittels einer Kommunikationseinheit an ein Mobilgerät, wie beispielsweise ein Smartphone, zu übertragen.
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Grundsätzlich ist jede Maßnahme, die dazu beiträgt, ein vorgegebenes Reinigungsergebnis zu erreichen, als die vorbestimmte Aktion möglich. Unter dem vorgegebenen Reinigungsergebnis wird insbesondere eine vorgegebene Sauberkeit des Spülguts bezüglich makroskopischer als auch mikroskopischer Verschmutzungen sowie ein vorgegebener Trocknungszustand nach Abschluss des Spülprogramms verstanden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Haushaltsgeschirrspülmaschine ist die Auswerteeinheit dazu eingerichtet, das Nachlegen von Spülgut in die Spülkammer in Abhängigkeit eines Öffnens einer Tür der Haushaltsgeschirrspülmaschine und eines Schließens der Tür innerhalb einer vorbestimmten Zeitdauer während der Durchführung des Spülprogramms zu bestimmen.
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Das Öffnen und nachfolgende Schließen der Tür der Haushaltsgeschirrspülmaschine ist ein Indikator dafür, ob Spülgut nachgelegt wurde. Dabei kann auch berücksichtigt werden, wie lange die Tür geöffnet war. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass, wenn die Tür beispielsweise lediglich weniger als drei Sekunden geöffnet war, die Auswerteeinheit ermittelt, dass kein Spülgut nachgelegt wurde.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Haushaltsgeschirrspülmaschine weist diese eine Beleuchtungseinrichtung zum Beleuchten der Spülkammer bei dem Erfassen des optischen Sensorsignals auf.
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Die Beleuchtungseinrichtung ist insbesondere dazu eingerichtet, den gesamten Abtastbereich des optischen Sensors zu beleuchten. Diese Ausführungsform ist besonders vorteilhaft, da so eine gute Beleuchtung der Spülkammer, insbesondere des Abtastbereichs, beim Erfassen des optischen Sensorsignals durch den optischen Sensor sichergestellt ist, womit ein gutes Signal-Rausch-Verhältnis des erfassten optischen Sensorsignals auch bei Verwendung eines einfachen und günstigen optischen Sensors sichergestellt ist.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Haushaltsgeschirrspülmaschine umfasst der optische Sensor eine Kamera, wobei das optische Sensorsignal ein Bild und/oder ein Video der Spülkammer umfasst.
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Insbesondere kann durch ein Vorher-Nachher-Vergleich von zwei Bildern, wobei das erste vor oder direkt bei einem Öffnen der Tür erfasst wird und das zweite nach oder bei einem Schließen der Tür erfasst wird, relativ einfach ermittelt werden, ob Spülgut nachgelegt, eine Anordnung des Spülguts in der Spülkammer verändert und/oder Spülgut entnommen wurde.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Haushaltsgeschirrspülmaschine ist die Auswerteeinheit dazu eingerichtet, zum Ermitteln des Nachlegens von Spülgut eine Bildanalyse des erfassten Bildes und/oder des erfassten Videos durchzuführen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Haushaltsgeschirrspülmaschine ist die Auswerteeinheit dazu eingerichtet, zum Ermitteln des Nachlegens von Spülgut eine Spektralanalyse des erfassten optischen Sensorsignals durchzuführen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Haushaltsgeschirrspülmaschine ist die Auswerteeinheit dazu eingerichtet, eine Menge des nachgelegten Spülguts, eine Art des nachgelegten Spülguts, eine Position des nachgelegten Spülguts in der Spülkammer und/oder eine Verschmutzung des nachgelegten Spülguts zu ermitteln.
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Unter einer Menge wird beispielsweise eine Anzahl von einzelnen Spülgut-Teilen verstanden.
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Unter einer Art des Spülguts wird beispielsweise eine Beschaffenheit des Spülguts, insbesondere die Materialien, die das Spülgut umfasst, sowie eine Form des Spülguts verstanden.
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Die Position des Spülguts in der Spülkammer bezieht sich insbesondere auf die Position bei eingeschobener Spülgutaufnahme.
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Unter der Verschmutzung des Spülguts wird beispielsweise die Menge der Verschmutzung sowie die Art des Schmutzes verstanden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Haushaltsgeschirrspülmaschine ist eine Kommunikationseinheit zur bidirektionalen Kommunikation mit einer externen Steuerungseinrichtung vorgesehen, wobei die Auswerteeinheit dazu eingerichtet ist, in Abhängigkeit des ermittelten Nachlegens und des ermittelten Zeitpunkts mittels der Kommunikationseinheit eine Information an die externe Steuerungseinrichtung zu übermitteln und/oder einen Steuerungsbefehl von der externen Steuerungseinrichtung zu empfangen.
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Die Kommunikationseinheit ist insbesondere als ein Modem und/oder ein Netzwerkadapter ausgebildet. Die externe Steuerungseinrichtung ist beispielsweise eine zentrale Haussteuerungsanlage und/oder ein Mobilgerät, insbesondere ein Smartphone, auf dem eine geeignete App läuft.
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In dieser Ausführungsform ist es somit möglich, dem Benutzer detaillierte Informationen bereitzustellen, beispielsweise ob trotz des Nachlegens das aktuelle Spülprogramm unverändert weitergeführt wird, ob der Benutzer beispielsweise Reinigungsmittel nachlegen sollte und/oder ob das aktuelle Spülprogramm zu Sicherstellung eines vorgegebenen Reinigungsergebnisses angepasst wird. Ferner kann der Benutzer selbst geeignete Gegenmaßnahmen einleiten oder durchführen, möglicherweise auch auf Vorschlag der Auswerteeinheit. Viele weitere Ausführungsformen sind insbesondere bezüglich der vorbestimmten Aktion denkbar.
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Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Verfahren zum Betreiben einer Haushaltsgeschirrspülmaschine mit einer Steuerungsvorrichtung zum Durchführen eines Spülprogramms aus einer Anzahl von Spülprogrammen zum Spülen von in einer Spülkammer angeordnetem Spülgut vorgeschlagen. In einem ersten Verfahrensschritt wird ein optisches Sensorsignal der Spülkammer während der Durchführung des Spülprogramms mittels eines optischen Sensors erfasst. In einem zweiten Verfahrensschritt wird ein Nachlegen von Spülgut durch einen Benutzer in Abhängigkeit des erfassten optischen Sensorsignals mittels einer Auswerteeinheit ermittelt. In einem dritten Verfahrensschritt wird ein Zeitpunkt des ermittelten Nachlegens in dem Spülprogramm bestimmt. In einem vierten Verfahrensschritt wird eine vorbestimmte Aktion in Abhängigkeit des ermittelten Nachlegens und des bestimmten Zeitpunkts des Nachlegens durchgeführt.
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Dieses Verfahren ermöglicht es vorteilhaft, den Betrieb der Haushaltsgeschirrspülmaschine bei einem Nachlegen von Spülgut während der Durchführung eines Spülprogramms zu optimieren.
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Die für die vorgeschlagene Haushaltsgeschirrspülmaschine beschriebenen Ausführungsformen und Merkmale gelten für das vorgeschlagene Verfahren entsprechend.
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In Ausführungsformen des Verfahrens kann vorgesehen sein, das erfasste optische Sensorsignal an ein Mobilgerät, insbesondere ein Smartphone, und/oder an einen Server, wie beispielsweise ein Backend, zu übertragen. Das Mobilgerät und/oder der Server sind insbesondere als die Auswerteeinheit ausgebildet und dazu eingerichtet, das Nachlegen in Abhängigkeit des übertragenen Sensorsignals zu ermitteln. Auf einem Mobilgerät kann das Ermitteln des Nachlegens insbesondere von einer App, die auf dem Mobilgerät läuft, durchgeführt werden.
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Weiterhin wird ein Computerprogrammprodukt vorgeschlagen, welches auf einer programmgesteuerten Einrichtung die Durchführung des wie oben erläuterten Verfahrens veranlasst.
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Ein Computerprogrammprodukt, wie z.B. ein Computerprogramm-Mittel, kann beispielsweise als Speichermedium, wie z.B. Speicherkarte, USB-Stick, CD-ROM, DVD, oder auch in Form einer herunterladbaren Datei von einem Server in einem Netzwerk bereitgestellt oder geliefert werden. Dies kann zum Beispiel in einem drahtlosen Kommunikationsnetzwerk durch die Übertragung einer entsprechenden Datei mit dem Computerprogrammprodukt oder dem Computerprogramm-Mittel erfolgen.
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Weitere mögliche Implementierungen der Erfindung umfassen auch nicht explizit genannte Kombinationen von zuvor oder im Folgenden bezüglich der Ausführungsbeispiele beschriebenen Merkmale oder Ausführungsformen. Dabei wird der Fachmann auch Einzelaspekte als Verbesserungen oder Ergänzungen zu der jeweiligen Grundform der Erfindung hinzufügen.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Aspekte der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche sowie der im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiele der Erfindung. Im Weiteren wird die Erfindung anhand von bevorzugten Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die beigelegten Figuren näher erläutert.
- 1 zeigt eine schematische perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels einer Haushaltsgeschirrspülmaschine;
- 2 zeigt eine schematische Seitenansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels einer Haushaltsgeschirrspülmaschine; und
- 3 zeigt ein schematisches Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels eines Verfahrens zum Betreiben einer Haushaltsgeschirrspülmaschine.
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In den Figuren sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit denselben Bezugszeichen versehen worden, sofern nichts anderes angegeben ist.
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1 zeigt eine schematische perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels einer Haushaltsgeschirrspülmaschine 1. Die Haushaltsgeschirrspülmaschine 1 umfasst einen Spülbehälter 2, der durch eine Tür 3, insbesondere wasserdicht, verschließbar ist. Hierzu kann zwischen der Tür 3 und dem Spülbehälter 2 eine Dichteinrichtung vorgesehen sein (nicht dargestellt). Der Spülbehälter 2 ist vorzugsweise quaderförmig. Der Spülbehälter 2 kann in einem Gehäuse der Haushaltsgeschirrspülmaschine 1 angeordnet sein. Der Spülbehälter 2 und die Tür 3 können eine Spülkammer 4 zum Spülen von Spülgut 15, 20 (siehe 2) bilden.
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Die Tür 3 ist in der 1 in ihrer geöffneten Stellung dargestellt. Durch ein Schwenken um eine an einem unteren Ende der Tür 3 vorgesehene Schwenkachse 5 kann die Tür 3 geschlossen oder geöffnet werden. Mit Hilfe der Tür 3 kann eine Beschickungsöffnung 6 des Spülbehälters 2 geschlossen oder geöffnet werden. Der Spülbehälter 2 weist einen Boden 7, eine dem Boden 7 gegenüberliegend angeordnete Decke 8, eine der geschlossenen Tür 3 gegenüberliegend angeordnete Rückwand 9 und zwei einander gegenüberliegend angeordnete Seitenwände 10, 11 auf. Der Boden 7, die Decke 8, die Rückwand 9 und die Seitenwände 10, 11 können beispielsweise aus einem Edelstahlblech gefertigt sein. Alternativ kann beispielsweise der Boden 7 aus einem Kunststoffmaterial gefertigt sein.
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Die Haushaltsgeschirrspülmaschine 1 weist ferner zumindest eine Spülgutaufnahme 12, 13, 14 auf. Vorzugsweise können mehrere, beispielsweise drei, Spülgutaufnahmen 12, 13, 14 vorgesehen sein, wobei die Spülgutaufnahme 12 eine untere Spülgutaufnahme oder ein Unterkorb, die Spülgutaufnahme 13 eine obere Spülgutaufnahme oder ein Oberkorb und die Spülgutaufnahme 14 eine Besteckschublade sein kann. Wie die 1 weiterhin zeigt, sind die Spülgutaufnahmen 12, 13, 14 übereinander in dem Spülbehälter 2 angeordnet. Jede Spülgutaufnahme 12 bis 14 ist wahlweise in den Spülbehälter 2 hinein- oder aus diesem herausverlagerbar. Insbesondere ist jede Spülgutaufnahme 12, 13, 14 in einer Einschubrichtung E in den Spülbehälter 2 hineinschiebbar und entgegen der Einschubrichtung E in einer Auszugsrichtung A aus dem Spülbehälter 2 herausziehbar.
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Die Haushaltsgeschirrspülmaschine 1 weist zudem eine Steuerungsvorrichtung 100 sowie eine Auswerteeinheit 120 auf, die an der Tür 3 angeordnet sind. Ein als Kamera ausgebildeter optischer Sensor 110 ist an der Decke 8 so angeordnet, dass dieser zum Erfassen eines optischen Sensorsignals der Spülkammer 4 und des in der Spülkammer 4 angeordneten Spülguts 15, 20 (siehe 2) eingerichtet ist. Die gestrichelten Linien unterhalb der Kamera 110 deuten einen Erfassungsbereich der Kamera 110 an. Es sei angemerkt, dass sich der Erfassungsbereich nicht auf die Spülkammer 4 beschränkt.
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Durch die Kombination der Kamera 110 und der Auswerteeinheit 120 ist es vorteilhaft möglich, ein Nachlegen von Spülgut 20 in die Spülkammer 4 während einer Durchführung eines Spülprogramms zu ermitteln. Dies wird im Folgenden anhand der 2 näher erläutert.
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2 zeigt eine schematische Seitenansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels einer Haushaltsgeschirrspülmaschine 1, beispielsweise einer Variante der Haushaltsgeschirrspülmaschine 1 der 1.
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In der 2 ist eine Situation dargestellt, in der ein Benutzer der Haushaltsgeschirrspülmaschine 1 verschmutztes Spülgut 20 in eine Spülgutaufnahme 12 nachlegt, nachdem bereits ein Spülprogramm gestartet wurde. Die Tür 3 ist daher in einer leicht geöffneten Stellung dargestellt und die Spülgutaufnahme 12, welche bereits mit Spülgut 15 beladen ist, ist ein Stück weit aus der Spülkammer 4 herausgezogen. Das nachgelegte verschmutzte Spülgut 20, hier ein Teller, weist eine starke Verschmutzung 22 auf.
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An der Rückwand 9 der Haushaltsgeschirrspülmaschine 1 sind eine Steuerungsvorrichtung 100 und eine Auswerteeinheit 120 angeordnet. An einer vorderen, zur Tür 3 hin gerichteten Kante der Decke 8 des Spülbehälters 2 ist ein optischer Sensor 110 angeordnet. Durch die gestrichelten Linien ist ein Erfassungsbereich des optischen Sensors 110 angedeutet. Es ist erkennbar, dass der von dem optischen Sensor 110 erfasste Bereich auch aus dem Spülbehälter 4 hinausragt.
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Ein Pfeil stellt dar, wie der Benutzer den verschmutzten Teller 20 an die Spülgutaufnahme 12 heranführt. Dabei bewegt der Benutzer den Teller 20 auch durch den von dem optischen Sensor 110 erfassten Bereich. Der optische Sensor 110 erfasst damit ein optisches Sensorsignal des nachgelegten, verschmutzten Tellers 20.
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Der optische Sensor 110 übermittelt das erfasste optische Sensorsignal an die Auswerteeinheit 120. Die Auswerteeinheit 120 ermittelt in Abhängigkeit des erfassten optischen Sensorsignals, dass ein stark verschmutzter Teller 20 nachgelegt wurde.
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Daraufhin bestimmt die Auswerteeinheit 120 einen Zeitpunkt des Nachlegens. Beispielsweise ist der bestimmte Zeitpunkt zehn Minuten nachdem ein Teilprogrammschritt Reinigen begonnen hat. Das heißt, dass beispielsweise eine Zugabeeinheit (nicht gezeigt) bereits Reinigungsmittel in die Spülflotte zugegeben hat. Beispielsweise handelt es sich um eine Zugabeeinheit, die bei einem ersten Ansteuern durch die Steuerungsvorrichtung 100 eine Einmalgabe von zuvor durch den Benutzer dosiertem Reinigungsmittel in die Spülkammer 4 zugibt und bei weiterem Ansteuern jeweils Klarspülmittel zugibt. Allerdings wird eine solche Zugabeeinheit beispielsweise durch das Öffnen der Tür 3 zurückgesetzt, das heißt die erste Ansteuerung nach dem Öffnen der Tür 3 entspricht dem ersten Ansteuern, bei welchem nur Reinigungsmittel, jedoch kein Klarspülmittel zugegeben wird. Somit ergäbe sich das Problem, dass zu wenig Klarspülmittel zugegeben wird, wenn nicht eine entsprechende Gegenmaßnahme, wie im Folgenden ausgeführt, unternommen wird.
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Aufgrund der starken Verschmutzung 22 des Tellers 20 und wegen des Zurücksetzens der Zugabeeinheit durch die Türöffnung erkennt die Auswerteeinheit 120, dass das Nachlegen des Tellers 20 negative Auswirkungen auf das gesamte Spülgut 15, 20 bezüglich des erzielbaren Reinigungsergebnisses hat, wenn das Spülprogramm unverändert fortgesetzt wird. Um trotz des Nachlegens ein vorgegebenes Reinigungsergebnis zu erzielen, führt die Auswerteeinheit 120 folgende vorbestimmte Aktionen durch. Die Spülflottentemperatur der Spülflotte während des Teilprogrammschritts Reinigen wird erhöht, beispielsweise von vormals 50°C auf 65°C. Zusätzlich verlängert die Auswerteeinheit 120 den Teilprogrammschritt Reinigen um beispielsweise zehn Minuten. Außerdem stellt die Auswerteeinheit 120 die Zugabeeinheit auf ein Zugeben von Klarspülmittel ein. Ferner gibt die Auswerteeinheit 120 eine entsprechende Information an den Benutzer aus. Diese umfasst insbesondere den Hinweis, dass der gesamte Spülvorgang nun zehn Minuten später enden wird.
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Mit diesen Maßnahmen ist somit sichergestellt, dass ein vorgegebenes Reinigungsergebnis für das gesamte Spülgut 15, 20 erzielt wird.
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3 zeigt ein Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels eines Verfahrens zum Betreiben einer Haushaltsgeschirrspülmaschine 1, wie beispielsweise der Haushaltsgeschirrspülmaschine 1 der 1 oder 2.
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In einem ersten Verfahrensschritt S1 wird ein optisches Sensorsignal der Spülkammer 4 während einer Durchführung eines Spülprogramms mittels eines optischen Sensors 110 erfasst. Das optische Sensorsignal umfasst insbesondere auch in der Spülkammer 4 angeordnetes Spülgut 15, 20.
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In einem zweiten Verfahrensschritt S2 ermittelt eine Auswerteeinheit 120 ein Nachlegen von Spülgut 20 durch einen Benutzer in Abhängigkeit des erfassten optischen Sensorsignals. Beispielsweise führt die Auswerteeinheit 120 hierzu eine Bildanalyse des erfassten optischen Sensorsignals durch.
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In einem dritten Verfahrensschritt S3 bestimmt die Auswerteeinheit 120 einen Zeitpunkt des ermittelten Nachlegens in dem Spülprogramm.
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In einem vierten Verfahrensschritt S4 führt die Auswerteeinheit 120 in Abhängigkeit des ermittelten Nachlegens und des bestimmten Zeitpunkts eine vorbestimmte Aktion aus. Die vorbestimmte Aktion umfasst insbesondere Maßnahmen, die dazu beitragen, dass das gesamte Spülgut 15, 20 nach Abschluss des aktuellen Spülprogramms ein vorgegebenes Reinigungsergebnis aufweist.
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Obwohl die vorliegende Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben wurde, ist sie vielfältig modifizierbar.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Haushaltsgeschirrspülmaschine
- 2
- Spülbehälter
- 3
- Tür
- 4
- Spülkammer
- 5
- Schwenkachse
- 6
- Beschickungsöffnung
- 7
- Boden
- 8
- Decke
- 9
- Rückwand
- 10
- Seitenwand
- 11
- Seitenwand
- 12
- Spülgutaufnahme
- 13
- Spülgutaufnahme
- 14
- Spülgutaufnahme
- 15
- Spülgut
- 20
- Spülgut
- 22
- Verschmutzung
- 100
- Steuerungsvorrichtung
- 110
- optischer Sensor
- 120
- Auswerteeinheit
- A
- Auszugsrichtung
- E
- Einschubrichtung
- S1
- Verfahrensschritt
- S2
- Verfahrensschritt
- S3
- Verfahrensschritt
- S4
- Verfahrensschritt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004035847 A1 [0003]