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Die Erfindung betrifft ein Rotationstiefdruckwerk mit den oberbegrifflichen Merkmalen von Anspruch 1.
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Stand der Technik
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Eine Konfiguration eines Rotationstiefdruckwerks ist beispielsweise im Dokument
EP 2 604 431 B1 gezeigt. Die Mantelfläche eines Tiefdruckformzylinders, auch weiter unten vereinfacht als Formzylinder, Tiefdruckzylinder oder Druckzylinder bezeichnet, taucht wenigstens teilweise in eine mit Tiefdruckfarbe gefüllte Farbwanne ein, die unterhalb des Tiefdruckformzylinders angeordnet ist. Bei Rotation des Tiefdruckzylinders um seine Symmetrieachse füllen sich die die Wanne passierenden Vertiefungen in der Mantelfläche mit Tiefdruckfarbe.
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Überschüssige Farbe wird durch wenigstens ein gegen die Mantelfläche angestelltes Rakel abgestreift. In einem im oberen Winkelsektor des Tiefdruckformzylinders liegenden Druckspalt wird die Tiefdruckfarbe auf einen Bedruckstoff übertragen, welcher mittels eines Gegendruckzylinders, nachfolgend auch als Presseur bezeichnet, auf die eingefärbte Mantelfläche des Tiefdruckformzylinders gedrückt wird.
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Nachteilig bei derartigen Tiefdruckwerken ist, dass es relativ lange dauert, bis sich nach einem Maschinenstopp mit Abheben des Presseurs wieder eine konstante Bahnspannung einstellt. Bis zu diesem Zeitpunkt wird in der Regel Makulatur produziert.
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Auch nachteilig ist, dass bei erforderlicher Korrektur des Druckregisters bei Verstellung der Position der Formzylinder die Bahnspannung mit verändert wird. Bei jedem Stopp der Tiefdruckmaschine mit Abheben der Presseure geht die registergerechte Einstellung dann verloren.
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Aufgabenstellung
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es ein Rotationstiefdruckwerk zu schaffen welche beim Anfahren und Wiederanfahren wenig Makulatur produziert und schnell registergenau druckt und die Nachteile des Standes der Technik zumindest teilweise beheben.
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Technische Lösung
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Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Rotationstiefdruckwerk mit den Merkmalen von Anspruch 1.
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Das erfindungsgemäße Rotationstiefdruckwerk für eine Druckmaschine zum Bedrucken eines bahnförmigen Bedruckstoffes, insbesondere aus Papier, Karton oder Kunststoff, besitzt einen Formzylinder , eine Farbauftragseinrichtung und einen Presseur, welche zusammen die Farbübertragung auf den Bedruckstoff bewirken, sowie Leitrollen zum Führen des Bedruckstoffes. In vorteilhafter Weise besitzt das Rotationstiefdruckwerk eine angetriebene Zugwalze, welche in das Rotationstiefdruckwerk integriert ist und welche mit einer zweiten Walze ein Walzenpaar und so eine Klemmstelle für den Bedruckstoff bildet, zum definierten Transport des Bedruckstoffes.
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Während es aus Druckmaschinen nach dem Stand der Technik bekannt ist, allen Druckwerken je ein Zugwalzenpaar vorzuordnen und ein Zugwalzenpaar nachzuordnen, ist es nicht bekannt, ein solches Zugwalzenpaar in jedem Tiefdruckwerk vorzusehen. Die bekannten Zugwalzenpaare sind in sogenannten vorgeordneten Einzugswerken und nachgeordneten Auszugswerken integriert, wie sie zum Beispiel in der
WO 2010/049030 A2 dargestellt sind.
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Das erfindungsgemäße Rotationstiefdruckwerk hat die folgenden Vorteile:
- - Eine bessere Registerhaltigkeit bei gleichzeitig schnellerer Registerverstellung wird ermöglicht.
- - Beim Anfahren der Druckmaschine entsteht weniger Makulatur, da beim Anhalten der Maschine und trotz des Anhebens des Presseurs vom Formyzlinder dank der Zugwalze die Klemmstelle am Zugwalzenpaar und damit auch die Bahnspannung erhalten bleibt und beim Anfahren nicht erst wieder neu aufgebaut werden muss.
- - Da der Formzylinder bei Tiefdruckwerken gemäß dem Stand der Technik sowohl das Druckmotiv trägt als auch den Bedruckstoff transportiert, entspricht die mögliche Drucklänge der Abwicklungslänge des Formzylinders. Eine Variation der Drucklänge ist nicht möglich. Bei einem Rotationstiefdruckwerk gemäß der Erfindung hingegen besteht dank der angetriebenen Zugwalze für den Materialtransport die Möglichkeit, den Formzylinder minimal schneller oder langsamer zu rotieren, wodurch die Drucklänge geändert werden kann.
- - Es ist ein sicherer Transport der Bedruckstoffbahn durch das Rotationstiefdruckwerk und die Druckmaschine möglich, auch wenn der Formzylinder und der Presseur voneinander beabstandet sind und gerade nicht gedruckt wird.
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In einer besonders vorteilhaften und daher bevorzugten Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Rotationstiefdruckwerks ist die Zugwalze kurz vor dem Formzylinder angeordnet.
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Gemäß einer ersten Variante kann die Zugwalze dabei direkt an den Presseur angestellt sein. Das heißt, die Zugwalze bildet gemeinsam mit dem Presseur ein Walzenpaar und somit eine Klemmstelle für den Bedruckstoff. Diese Anordnung der Zugwalze hat den Vorteil, dass die freie Materiallänge des Bedruckstoffes zwischen der Klemmstelle und dem Druckspalt zwischen Presseur und Formzylinder minimal ist.
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In einer zweiten Variante ist die Zugwalze - in Bahnlaufrichtung gesehen - stromaufwärtig des Presseurs und beabstandet zum Presseur angeordnet und bildet mit einer Gegenwalze ein Walzenpaar und somit eine Klemmstelle für den Bedruckstoff.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Zugwalze ein von einer Maschinensteuerung ansteuerbarer Servomotor zugeordnet ist zum Antreiben der Zugwalze.
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Die Erfindung betrifft auch eine Schmalbahn- Rotationsdruckmaschine mit einer Mehrzahl von Druckwerken, wobei mindestens eines der Druckwerke wie obenstehend beschrieben ausgeführt ist. Zusätzlich kann die Schmalbahn- Rotationsdruckmaschine ein aus dem Stand der Technik bekanntes Zugwalzenpaar besitzen, welches einerseits stromaufwärtig aller Druckwerke und andererseits stromabwärtig aller Druckwerke angeordnet ist und dort je eine Klemmstelle zum gezielten Antrieb der Bedruckstoffbahn bildet.
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Die beschriebene Erfindung und die beschriebenen vorteilhaften Weiterbildungen der Erfindung stellen auch in Kombination miteinander - soweit dies technisch sinnvoll ist - vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung dar.
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Hinsichtlich weiterer Vorteile und in konstruktiver und funktioneller Hinsicht vorteilhafter Ausgestaltungen der Erfindung wird auf die Unteransprüche sowie die Beschreibung von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beiliegenden Figuren verwiesen.
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Ausführungsbeispiel
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Die Erfindung soll an Hand beigefügter Figuren noch näher erläutert werden. Einander entsprechende Elemente und Bauteile sind in den Figuren mit gleichen Bezugszeichen versehen. Zugunsten einer besseren Übersichtlichkeit der Figuren wurde auf eine maßstabsgetreue Darstellung verzichtet.
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Es zeigen in schematischer Darstellung
- 1 eine erste Variante eines erfindungsgemäßen Rotationstiefdruckwerks
- 2 eine zweite Variante eines erfindungsgemäßen Rotationstiefdruckwerks
- 3 ein Rotationstiefdruckwerk nach dem Stand der Technik
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In 3 ist ein Rotationstiefdruckwerk 10 gemäß dem Stand der Technik dargestellt, in welchem eine Bedruckstoffbahn 100 bedruckt wird. Die Tragstruktur des Druckwerks 10 wird durch einen Druckwerksständer 1 gebildet. Wie durch den Pfeil b dargestellt, durchläuft die Bedruckstoffbahn 100 das Rotationstiefdruckwerk 10 dabei wie folgt: von einem nicht dargestellten vorangehenden Druckwerk oder einer nicht dargestellten vorangehenden Bearbeitungsstation läuft die Bedruckstoffbahn 100 über eine Einrichtung zum Bahnspannungsausgleich 4in das Tiefdruckwerk 10 ein, wird durch eine erste Leitrolle 5 zwischen Tiefdruckzylinder 3 und Presseur 2 hindurch geführt, wo die Bedruckstoffbahn 100 bedruckt wird, nachfolgend von einer zweiten Leitrolle 5 geführt, bevor sie das Tiefdruckwerk 10 verlässt und zu einem nachgeordneten, nicht dargestellten weiteren Druckwerk oder einer nachgeordneten, nicht dargestellten Bearbeitungsstation weiter transportiert wird. Angetrieben wird der Formzylinder 3 von einem Servomotor 7, welcher sich nicht sichtbar hinter der Zeichnungsebene befindet. In den Figuren ist daher nur die Antriebsachse des Servomotors 7 angedeutet.
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1 zeigt ein Rotationstiefdruckwerk 10 gemäß der Erfindung. Das Rotationstiefdruckwerk 10 besitzt einen Druckwerksständer 1, an welchem die Elemente und Bauteile des Rotationstiefdruckwerks 10 aufgenommen sind. Von einer Farbauftragseinrichtung 6 mit Farbwanne und Rakel wird über einen Formzylinder 3 Farbe auf eine Bedruckstoffbahn 100 übertragen. Die Bedruckstoffbahn 100 wird in Bahnlaufrichtung b in Transportrichtung T durch das Rotationstiefdruckwerk 10 hindurch transportiert. Der Formzylinder 3 und der Presseur 2 bilden einen Druckspalt, durch welchen hindurch die Bedruckstoffbahn 100 transportiert und dabei bedruckt wird. Zur Übertragung eines Druckbildes ist der mittels eines Servoantriebs 7 versehene Formzylinder 3 mit nicht näher dargestellten Druckformen versehen.
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In der Ausführungsvariante gemäß 1 ist dem Presseur eine Zugwalze 8 direkt vorgeordnet und an den Presseur 2 angestellt. Somit bilden der Presseur 2 und die Zugwalze 8 als Walzenpaar eine Klemmstelle, in welcher die Bedruckstoffbahn 100 definiert geführt und transportiert wird. Die Zugwalze verfügt über einen Servoantrieb 8.1, welcher in der 1 nur angedeutet ist. Zur weiteren Bahnführung der Bedruckstoffbahn 100 sind nicht angetriebene, mitrotierende Leitrollen 5 vorgesehen.
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Die Farbauftragseinrichtung 6 kann alternativ auch als Kammerrakelsystem ausgeführt sein.
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In der Ausführungsvariante von 2 besitzt das Rotationstiefdruckwerk 10 ebenfalls eine servomotorisch angetriebene Zugwalze 8. Diese Zugwalze 8 wirkt mit einer Gegenwalze 12 zusammen, bildet so ein Zugwalzenpaar und eine Klemmstelle für die Bedruckstoffbahn 100. Zugwalze 8 und Gegenwalze 12 sind beabstandet und stromaufwärtig des Presseurs 2, jedoch noch innerhalb des Rotationstiefdruckwerks 10 angeordnet.
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Die Farbauftragseinrichtung 6 kann alternativ auch als Kammerrakelsystem ausgeführt sein.
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Die Antriebe 7, 8.1 des Rotationstiefdruckwerks 10 können von einer Steuereinheit 9 angesteuert werden, vgl. 3.
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Bezugszeichenliste
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1 |
Druckwerksständer |
2 |
Presseur |
3 |
Formzylinder |
4 |
Einrichtung zum Bahnspannungsausgleich (Kompensator) |
5 |
Leitrolle |
6 |
Farbauftragseinrichtung |
7 |
Servoantrieb Formzylinder |
8 |
Zugwalze |
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8.1 |
Servoantrieb Zugwalze |
9 |
Steuereinheit |
10 |
Rotationstiefdruckwerk |
12 |
Gegenwalze |
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100 |
Bedruckstoffbahn |
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b |
Bahnlaufrichtung |
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2604431 B1 [0002]
- WO 2010/049030 A2 [0009]