DE1536424C - Offset Maschine mit einer Einrichtung zum Atzen der Druckform - Google Patents
Offset Maschine mit einer Einrichtung zum Atzen der DruckformInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Offset-Maschine, insbesondere Kleinoffset-Maschine, mit
einem kombinierten Farbwasserwerk, einer von einem Verreiber gespeisten ersten Auftragswalze für die
Übertragung des Farbgemisches auf die auf einem Formzylinder aufgespannte Druckform und einer aus
einem Behälter und einer Walze bestehenden Einrichtung zu der allgemein als Ätzen bezeichneten Vorbehandlung
der Druckform.
Insbesondere bei Kleinoffset-Maschinen besteht das Erfordernis, möglichst klein und raumsparend zu
bauen, wobei — soweit dies möglich ist — nicht unbedingt notwendige Bauelemente mit größeren Abmessungen,
z. B. Farbwalzen u. dgl., auf ein Mindestmaß reduziert werden müssen, ohne daß natürlich
die Druckqualität von mit einer derartigen Maschine hergestellten Erzeugnissen, darunter leiden darf.
Für die Durchführung des Offset-Druckverfahrens werden bekanntlich als.Druckform wahlweise Papieroder
Kunststoffolien zur Erstellung kleinerer Stückzahlen und Metallfolien zur Erstellung größerer Stückzahlen,
verwendet, wobei beide Folienarten ihre Vor- und Nachteile haben.
Bei der Verwendung von aus Papier- oder Kunststofffolien bestehenden Druckformen muß eine allgemein
als Ätzen bezeichnete Vorbehandlung vorgenommen werden, um die das Druckbild darstellenden Stellen
farbführend und die unbeschrifteten Stellen wasserführend zu machen, wobei v/ahlweise ein Schwamm
— ein sogenannter Tampon — oder ein besonderes Ätzwerk verwendet wird. Eine derartige Durchführung
des Ätzens hat jedoch den Nachteil, daß sie viel Zeit und einiges Geschick benötigt.
Sogenannte Offset-Vervielfältiger haben im allgemeinen
nur eine einzige Auftragswalze, welche für normale Vervielfältigungsarbeiten — insbesondere
bei der Verwendung von Druckträgern aus Papier oder Kunststoff — genügt. Bei der Verwendung von
Metallfolien, welche für größere Stückzahlen — beispielsweise bei der Herstellung von Werbeprospekten
u. dgl. — als Druckformen verwendet werden, wurde jedoch festgestellt, daß eine einzige Auftragswalze
nicht immer zufriedenstellende Resultate liefert, da bei Prospekten im allgemeinen größere, gleichmäßig
bedruckte Farbflächen auftreten, die bei Verwendung einer einzigen Auftragswalze häufig ungleichmäßig im
Farbton ausfallen. Nun ist es bekannt, daß das endgültige Druckbild um so besser wird, je mehr Auftragswalzen
das Farbwassergemisch vom Verreiber übernehmen und auf die Folie übertragen, da dadurch
die Übertragung der Farbe auf die Druckform gleichmäßiger erfolgen kann. Aus diesem Grunde
werden bei großen Offset-Maschinen mehrere Auftragswalzen — beispielsweise vier oder sechs — vorgesehen,
wobei es jedoch einleuchtend ist, daß beim Bau kleinerer Maschinen ein derartiger Aufwand aus
Raumgründen nicht möglich ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Offset-Maschine so auszubilden, daß die wahlweise Verwendung der
verschiedenen Druckform arten unter Berücksichtigung ihrer besonderen Erfordernisse für den Druck
möglich ist.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die Ätzeinrichtung lösbar im Farbwasserwerk ange-•
ordnet ist und daß an Stelle derselben eine zweite Auftragswalze einsetzbar ist, welche neben der ersten
Auftragswalze das Farbwassergemisch vom Verreiber auf den Formzylinder überträgt.
Die Verwendung der obengenannten erfindungsgemäßen Merkmale bei der Konstruktion von Kleinoffset-Maschinen
ist insbesondere deshalb äußerst zweckmäßig, da eine Ätzvorbehandlung nur bei Verwendung
von Papier- und Kunststoffolien als Druckform notwendig ist, so daß bei Verwendung von Metallfolien
als Druckform das Ätzwerk entfernt und in den frei werdenden Raum eine zweite Auftragswalze
eingesetzt werden kann.
ίο Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung soll an
Hand der beigefügten Zeichnung näher erläutert und beschrieben werden. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Teilansicht der erfindungsgemäßen Offset-Maschine mit eingesetztem,
außer Eingriff stehendem-Ätzvorbehandlungswerk,
Fi g. 2 eine schematische Teilansicht ähnlich Fig. 1
mit eingesetzter, außer Eingriff stehender zweiter Auftragswalze.
Im folgenden soll auf die Zeichnungen, insbesondere auf die F i g. 1 Bezug genommen werden, in welcher
das kombinierte Farbwasserwerk gezeigt ist, welches durch geeignete Walzen sowohl Farbe als auch Wasser
dem Formzylinder zuführt. Auf der Farbseite besteht das Farbwasserwerk aus einem Farbgeber 1, einer
Farbwalze 2, einer hin- und herbewegten Übertragungswalze 3 und daran anschließend aus zwei Zwischenwalzen
4 und 5. Von der Wasserseite her besteht das kombinierte Farbwasserwerk aus einem mit Wasser
gefüllten Behälter 6, einer Wasserwalze 7 und einer hin- und herbewegten Übertragungswalze 8.
Durch die Rotation eines Exzenters 9 werden mit Hilfe eines nicht gezeigten Gestänges die Übertragungswalzen
3 und 8 hin- und herbewegt, wodurch Farbe von dem Farbgeber 1 und Wasser aus dem Behälter
6 auf eine Verreiberwalze 10 gelangt. Von der Verreiberwalze 10 wird das Farbwassergemisch auf
eine erste Auftragswalze 11 gebracht, von weicher die Übertragung des Farbwassergemisches auf einen mit
einer Papier-, Kunststoff- oder Metallfolie bespannten Formzylinder 12 und.von dort auf den Gummituchzylinder
13 erfolgt.
; Es ist ein Ätzwerk vorgesehen, welches in einem Steuerhebelpaar 14 gelagert ist und welches aus einem
Behälter 15 und einem Zylinder 16 besteht. Der Behälter 15 enthält eine Ätzflüssigkeit, welche mit Hilfe
eines saugfähigen Schaumstoffes 17 auf den Ätzzylinder 16 übertragen wird. Der Behälter 15 ist mit Hilfe
klauenförmiger Ansätze 18 in einem am Steuerhebelpaar 14 befestigten Exzenterbolzenpaar 19 einge-
hängt. Der Ätzzylinder Ϊ6, der mit einem saugfähigen Mantel 20 beschichtet ist, weist auf beiden
Seiten Achsstummel 21 auf, die in an dem äußeren Ende des Steuerhebelpaares 14 angeordneten
Bohrungen 22 gelagert sind. Das Steuerhebelpaar
14, das um eine Welle 23 verschwenkbar gelagert ist, weist Zapfen 24 auf, mit welchen das Anheben
und Absenken des Ätzwerkes von dem Formzylinder 12 erfolgt.
Fig. 2 zeigt eine Fig. 1 ähnliche schematische
Teilansicht der erfindungsgemäßen Offset-Maschine, in welcher jedoch gemäß der vorliegenden Erfindung
an Stelle eines Ätzwerkes eine zweite Auftragswalze 25 mit Hilfe eines Hebelpaares 26 in das Steuerhebelpaar
14 eingesetzt ist. Die Welle 27 der zweiten Auf-
tragswalze 25 ist mit Hilfe einer an dem Hebelpaar befestigten Druckfeder 28 verschiebbar gelagert, damit
bei der Übertragung des Farb-Wasser-Gemischcs auf den Formzylinder 12 ein gleichmäßiger Anpreß-
druck und demzufolge eine gleichmäßige Übertragung des Farb-Wasser-Gemisches erfolgt. Das Hebelpaar
26 weist an seinem anderen Ende Ausnehmungen 29 auf, welche in dem Exzenterbolzenpaar 19 des Steuerhebelpaares
zu liegen kommen und eine Verschwenkung der zweiten Auftragswalze 25 um dieses Exzenterbolzenpaar
19 herum ermöglichen.
Der — insbesondere bei Verwendung von auf den Formzyiinder 12 aufgespannten Metallfolien — vorzunehmende
Austausch des Ätzwerkes gegen eine zweite Auftragswalze 25 kann in sehr einfacher Weise
durchgeführt werden. Zuerst muß der mit klauenförmigen Ansätzen 18 versehene Ätzmittelbehälter 15 aus
' dem Exzenterbolzenpaar 19 des Steuerhebelpaares 14 ausgehängt und herausgenommen werden. Anschließend
wird der Ätzzylinder 16 aus dem Steuerhebelpaar 14 herausgenommen. Als dritter Schritt erfolgt
das Einsetzen der zweiten Auftragswalze 25, was in sehr einfacher Weise durch Einsetzen der an dem
Hebel 26 angeordneten Ausnehmungen 29 in die an dem Steuerhebelpaar 14 angeordneten Exzenterbolzen
19 erfolgt. Diese Umstellung der Ofiset-Maschine kann mit einigen Handgriffen durchgeführt weiden,
so daß die dadurch bedingten Leerlaufzeiten nicht ins Gewicht fallen. . ■
Das Anlegen des Ätzzylinders 16 bzw. der zweiten Auftragswalze 25 an den Formzylinder 12 erfolgt
durch Betätigung einer an den Zapfen 24 angreifenden Steuereinrichtung. Durch Verschwenken des
Steuerhebelpaares 14 um die Welle 23 bewegt sich der Aufhängepunkt für die zweite Auftragswalze 25
kreisförmig um die Welle 23. Gleichzeitig ist aber die zweite Auftragswalze 25 um den Exzenterbolzen 19
frei verschwenkbar, so daß die zweite Auftragswalze 25 bei der Bewegung durch ihre Schwerkraft auf dem
Verreiber 10 liegenbleibt und gleichzeitig in Richtung des Folienzylinders 12 geschwenkt wird.
Claims (4)
1. Offset-Maschine, insbesondere Kleinoffset-Maschine, mit einem kombinierten Farbwasserwerk,
einer von einem Verreiber gespeisten ersten Auftragswalze für die Übertragung des Farbgemisches
auf die auf einem Formzylinder aufgespannte Druckform und einer aus einem Behälter
und einer Walze bestehenden Einrichtung zum Ätzen der Druckform, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ätzeinrichtung (15, 16) lösbar im Farbwasserwerk angeordnet ist und daß an Stelle derselben eine zweite Auftragswalze
(25) einsetzbar ist, welche neben der ersten Auftragswalze (11) des Farbwassergemisch vom Verreiber
(10) auf den Formzylinder (12) überträgt.
2. Offset-Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ätzeinrichtung (15, 16)
in einem schwenkbaren, mit einem Steuerzapfen
(24) versehenen Steuerhebelpaar (14) gelagert und der Behälter (15) der Ätzeinrichtung klauenförmige
Ansätze (18) aufweist,· mit welchen er in ein am Steuerhebelpaar (14) angeordnetes Exzenterbolzenpaar
(19) einsetzbar ist.
3. Offset-Maschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Auftragswalze
(25) von einem Hebelpaar (26) getragen ist, das mittels Ausnehmungen (29) in die Exzenterbolzen
(19) einhängbar ist.
4. Offset-Maschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Auftragswalze
mittels Druckfedern (28) verschiebbar in dem Hebelpaar (26) gelagert ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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