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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft einen ringförmigen Saugmund für ein Bodenreinigungsgerät und ein damit versehenes Bodenreinigungsgerät.
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STAND DER TECHNIK
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Ein Saugmund in Form eines Rechtecks oder eines Schlitzes ist bereits seit längerem bei herkömmlichen Bodenreinigungsgeräten bzw. Staubsaugern bekannt. Solche Saugmünder kommen in Allgemeinen auch bei automatisch steuerbaren und verfahrbaren Bodenreinigungsgeräten und Reinigungsrobotern zum Einsatz und sollen eine effektive Reinigung großer Flächen in kurzer Zeit ermöglichen.
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Ein Beispiel dafür offenbart die Druckschrift
DE 103 57 637 A1 , in der bei einem selbstfahrenden Kehrgerät ein Saugmund in Form eines Rechtecks gezeigt wird, über das verschmutzte Luft eingesaugt wird.
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Des Weiteren sind Saugmundöffnungen zum Absaugen von Staub und/oder Flüssigkeiten bekannt die eine gekrümmte Form aufweisen. In dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 93 10 120 U1 wird ein Saugmund offenbart, der die Form einer Sichel oder eines Rings aufweist. Der ringförmige Saugmund wird um ein zu bohrendes Durchgangsloch angeordnet, damit der beim Bohren auftretende Staub aufgesaugt werden kann.
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Aus der Druckschrift
DE 19 18 328 U ist eine kreisförmige Saugdüse bekannt, die an ihrem äußeren Rand zu einem zu reinigenden Boden weisende Borstenkränze aufweist.
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Zusätzlich zu den Borstenkränzen sind radial zur Mitte der kreisförmigen Saugdüse weisende Borstenwedeln an Federn angeordnet. Wird die Saugdüse über unebene oder mit irgendwelchen Ausnehmungen versehene Gegenstände geführt, dann drückt die Feder die Pinsel in die Unebenheiten bzw. Ausnehmungen hinein, sodass auch eine Staub- und Schmutzentfernung aus diesen durch den Pinsel sichergestellt ist. Dabei sind die einzelnen Borstenkränze und Borstenwedeln ortsfest an der Saugdüse befestigt.
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Die Druckschrift
DE 22 52 493 A zeigt ein kreisförmiges Mundstück für einen Staubsauger zum Reinigen von Polstern, Kleidern oder dergleichen, das mit einem Flügelrad sowie beweglichen Reinigungsborsten in, einem Gehäuse angeordnet ist, an dem ein Stützborstenring und ein auf einen Staubsauger oder dessen Saugverlängerung aufsetzbarer Steckstutzen vorgesehen ist, wobei eine horizontal rotierende, luftgetriebene Turbo-Bürstenscheibe mittels einer Punktlagereinrichtung, die durch eine Staubdichtung gekapselt ist, vertikalfedernd in einem Mantelgehäuse angeordnet ist. Die beweglichen Reinigungsborsten helfen die aufzusaugenden Staubpartikel auf dem zu reinigenden Untergrund zu lösen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Saugmund für ein Bodenreinigungsgerät bereitzustellen, der flexibel konfigurierbar und einsetzbar ist und darüber hinaus eine effektive Reinigung großer Flächen in kurzer Zeit zu ermöglicht.
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Die Lösung der gestellten Aufgabe gelingt mit einem Saugmund für ein Bodenreinigungsgerät gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie einem Bodenreinigungsgerät mit einem solchen Saugmund gemäß den Merkmalen des Anspruchs 10 sowie einem Reinigungsroboter gemäß den Merkmalen des Anspruchs 11.
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Es wird ein ringförmiger Saugmund für ein damit verbindbares Bodenreinigungsgerät bereitgestellt, bei dem der Saugmund parallel zu einer ebenen Grundfläche angeordnet ist und einen von einem Fluid durchströmbaren Kanal bildet, und wobei ein Querschnitt des Saugmunds senkrecht zur Grundfläche eine Nutform aufweist, und wobei eine Öffnung des nutförmigen Saugmunds, die komplanar zur Grundfläche des Bodenreinigungsgeräts angeordnet ist, eine ringförmige Saugmundöffnung definiert, so dass in dem Saugmund zumindest ein Abstreifelement angeordnet ist, das konzentrisch in der Saugmundöffnung um den Mittelpunkt des ringförmigen Saugmunds bewegbar ist. Ein besonderer Vorteil eines solchen Saugmunds ist, dass die Staubaufnahme im Gegensatz zu einem herkömmlichen geraden Saugmund nicht nur auf seiner Länge- die bei einer ringförmigen Saugmundanordnung einem Durchmesser des Saugmunds entsprechen würde - erfolgt, sondern über den gesamten Umfang des Saugmunds aufgenommen wird. Dies ist besonders dann von Vorteil, wenn ein solcher Saugmund bei einem Reinigungsroboter eingesetzt wird, da der Reinigungsroboter nicht erneut zu einer zu reinigenden Fläche orientiert werden muss, sondern diese nur einmalig überfahren muss. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass die zu reinigende Fläche bei einer geradlinigen Überfahrt mit einem ringförmigen Saugmund von dessen Abstreifelement spiralförmig überstrichen wird. Dadurch wird, beispielsweise bei der Reinigung von Teppichen der zu reinigenden Boden aus unterschiedlichen Richtungen abgesaugt. Je nach Anzahl der eingesetzten Bürsten ist ein solcher Saugmund auch leise zu betreiben.
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Der Begriff Grundfläche bezeichnet im Sinne der Erfindung eine bestimmte Begrenzungsfläche eines dreidimensionalen Körpers. In zeichnerischen Darstellungen oder bei dreidimensionalen Modellen wird diese Fläche stets als „unten“ betrachtet, also als die Fläche, auf der der Körper steht. Des Weiteren ist im Sinne der Erfindung die Grundfläche als eine ebene Fläche zu verstehen.
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Unter dem Begriff „komplanar“ ist jener Begriff aus der Geometrie zu verstehen, der eine Vielzahl von Punkten beschreibt, die dann komplanar sind, wenn sie sich alle in derselben Ebene befinden. Im Sinne der Erfindung liegt die ringförmige Saugmundöffnung vollständig in einer Ebene - hier einer ebenen Grundfläche und parallel zum Boden.
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Unter konzentrisch werden im Sinne der Erfindung kreisförmige Ringe, Scheiben und Bahnen verstanden, die einen gemeinsamen Mittelpunkt haben
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Ringe bzw. ringförmige Gebilde sind im Sinne der Erfindung Scheiben, deren Rand in Relation zur mittigen Ausnehmung um ein Vielfaches dünner ist. Unter einer Scheibe wird ein geometrischer Körper in Form eines Zylinders verstanden, dessen Radius um ein Vielfaches höher ist als seine Dicke. Ist die Dicke gleich Null, erhält man ein zweidimensionales Element, das Kreisscheibe genannt wird.
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Unter Fluid wird im Sinne der Erfindung ein kompressibles Gas verstanden. Im Allgemeinen handelt es sich bei der Erfindung um verschmutzte Luft.
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Unter Abstreifelement sind beispielsweise Bürsten, Lippen und dergleichen zu verstehen, die zum Lösen und Aufwirbeln von Schmutzpartikeln eines verschmutzten Bodens dienen.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Bodenreinigungsgerät umfassend: einen Saugmund nach einer der vorhin und nachstehend beschriebenen Ausführungsformen zur Aufnahme von verschmutzter Luft, eine Motor-Gebläse-Einheit zum Erzeugen eines Unterdrucks, die mit dem Saugmund koppelbar ist, eine Staubabscheideeinheit zum Abscheiden von Schmutzpartikeln aus der verschmutzten Luft, wobei Staubabscheideeinheit der Motor-Gebläse-Einheit vor- oder nachgeschaltet ist, und eine Energiequelle zum Antreiben der Motor-Gebläse-Einheit.
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Ein mit einem solchen Saugmund ausgerüstetes Bodenreinigungsgerät kann besonders flexibel und effizient eingesetzt und genutzt werden.
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Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen, welche einzeln oder in Kombination miteinander eingesetzt werden können, sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche. Die für den erfindungsgemäßen Saugmund zutreffenden Vorteile gelten gleichermaßen für ein damit ausgerüstetes Bodenreinigungsgerät.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist die Saugmundöffnung eingerichtet, mit zumindest einem zu einem Flächeninhalt der Saugmundöffnung komplementären Deckelelement zumindest Teilweise verschlossen zu werden, wobei das Deckelelement konzentrisch in der Saugmundöffnung bewegbar angeordnet ist. Durch das Abdecken der Saugmundöffnung, kann ein sich in dem Kanal des Saugmunds aufbauender Druck des Fluids gezielt eingestellt bzw. erhöht werden. In den meisten Anwendungsfällen ist das Fluid verschmutzte Luft. Durch die Möglichkeit der Bewegung des Deckelelements ist es möglich, den Ort an dem der sich aufbauende Unterdruck im Kanal erhöht wird, entlang des Kanals des Saugmunds bzw. der Saugmundöffnung zu variieren.
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Unter komplementär ist in dem Sinn der Erfindung zu verstehen, dass die ringförmige Saugmundöffnung von dem Deckelelement passgenau vollständig abdeckt werden kann.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das Deckelelement als eine Ringscheibe mit einem darin angeordneten Durchgangsloch oder als ein Ringsektor einer Ringscheibe ausgebildet. Durch das Deckelelement kann eine Größe der Saugmundöffnung gezielt eingestellt und somit auch den Einsatz von Motor-Gebläse-Einheiten geringerer Leistung ermöglicht werden, um einen notwendigen Unterdruck in dem Saugmund aufzubauen. Daher kann bereits eine Motor-Gebläse-Einheit mit einer geringen Leistung trotzdem einen ausreichenden Unterdruck für eine zufriedenstellende Reinigungsleistung und Flächenreinigung des verschmutzten Bodens erzielen.
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Gemäß einer zweckmäßigen Ausführungsform ist zumindest ein Abstreifelement am Deckelelement angeordnet. Vorzugsweise befindet sich das Abstreifelement in unmittelbarer Nähe der Saugmundöffnung. Dadurch können mittels des Abstreifelements Schmutzpartikel von einem verunreinigten Boden gelöst werden und anschließend durch die Saugmundöffnung aufgesogen und weitergeleitet werden. Beim Einsatz einer Vielzahl von Bürsten können sich diese hinsichtlich ihrer physikalischen Eigenschaften und ihrer Borstenmateriale unterscheiden. Damit kann besonders einfach und effizient unterschiedlichen Bodenbelägen und Verschmutzungen Rechnung getragen werden
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Vorteilhafterweise sind in dem von dem Fluid durchströmbaren Kanal des Saugmunds Mittel zur Erzeugung eines Unterdrucks angeordnet. Durch den sich aufbauende Unterdruck kann die Sogwirkung auf die Schmutzpartikel verstärkt werden, wobei die Schmutzpartikel aufgesogen und weiter transportiert werden können, wenn sie von dem Abstreifelement aufgewirbelt werden. Beispielsweise kann der Kanal an eine Motor-Gebläse-Einheit angeschlossen werden, die den notwendigen Unterdruck im Saugmund bereitstellt.
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Bei einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung des Saugmunds, sind die in dem von einem Fluid durchströmbaren Kanal des Saugmunds angeordneten Mittel zur Erzeugung eines Unterdrucks Flügel, die eingerichtet sind, konzentrisch in dem ringförmigen Saugmund bewegt zu werden. Die Flügel können alternativ oder zusätzlich zu einer zuschaltbaren Motor-Gebläse-Einheit zur Erzeugung des Unterdrucks eingesetzt werden.
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Unter Flügel ist ein Bauteil zu verstehen, dessen Hauptaufgabe in der Erzeugung von dynamischem Auftrieb oder Abtriebs besteht. Die Funktion des Flügels besteht darin, durch Beeinflussung seiner Umströmung eine ausreichend große Kraft senkrecht zu einer Anströmrichtung des Fluids - der Luft - zu erzeugen. Diese Kraft ist für einen Auftrieb bzw. eine Sogwirkung auf die aufgewirbelten Schmutzpartikel verantwortlich. In Abhängigkeit einer Geschwindigkeit der Bewegung der Flügel in dem Saugmund kann also die Einstellung des Unterdrucks vorgenommen werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform kann das Mittel zur Erzeugung eines Unterdrucks als Mantelpropeller ausgebildet sein. Unter einem Mantelpropeller wird eine Antriebseinrichtung verstanden, bei der eine speziell angepasste Form eines Propellers in einem zylindrischen Gehäuse eingebaut ist. Gegenüber einem „freifahrenden“ Propeller besteht ein besonderer Vorteil darin, dass das Gehäuse - hier der nutförmige Kanal des Saugmunds - Schubverluste infolge von Verwirbelungen an den Flügelspitzen des Propellers reduziert.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform können die in dem Kanal des Saugmunds angeordneten Flügel unterschiedliche Anstellwinkel und/oder Größen und/oder Positionen aufweisen. Durch die Dimensionierung der Flügel, deren Anstellwinkel zur Strömung des Fluids und ihre Positionierung innerhalb des Kanals des Saugmunds kann auf unterschiedliche Art und Weise die Sogwirkung im Kanal des Saugmunds eingestellt werden.
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Darüber hinaus sind gemäß einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform das Abstreifelement und/oder das Deckelelement und/oder die Flügel in einer ausgewählten relativen Position zueinander angeordnet. Bevorzugt wird in Richtung einer gemeinsamen Bewegung der Elemente - Bürste, Flügel, Deckelelement - das Abstreifelement und/oder das Deckelelement derart angeordnet, dass Schmutzpartikel durch das Abstreifelement gelöst werden und im Anschluss daran durch die Saugmundöffnung in den Kanal gesogen werden, aufgrund der Sogwirkung, die durch die Mittel zur Erzeugung des Unterdrucks bewirkt wird.
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Gemäß noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind das Abstreifelement und/oder das Deckelelement und/oder die Flügel eingerichtet, sich in einer ausgewählten relativen Position zueinander konzentrisch in der Saugmundöffnung zu bewegen. Der Abstand der einzelnen Elemente zueinander kann in Abhängigkeit ihrer gemeinsamen Bewegungsgeschwindigkeit vorgenommen werden, um so die Effizienz der Sogwirkung des Saugmunds und Reinigungswirkung des Bodens zu erhöhen.
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Um einen möglichst hohe Saugwirkung des Saugmunds in unmittelbarer Nähe des von ihm überstrichenen oder überfahrenen Bodens zu gewährleisten ist konzentrisch um den Kanal der Saugmundöffnung eine flexible Dichtung angeordnet. Der Kanal kann mit einer flexiblen Dichtung aus z.B. Borsten oder einem Gummilippe umfasst sein, die zum Boden abdichtet und dabei Bodenunebenheiten ausgleichen kann.
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Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform weist der Saugmund eine Antriebseinheit auf, die eingerichtet ist, das Abstreifelement und/oder das Deckelelement und/oder die Flügel zu bewegen. Dadurch kann der Saugmund unabhängig betrieben werden und somit beliebig an bereits existierende Reinigungsgeräte gekoppelt werden. Beispielsweise an einer Saugrohr eines Staubsaugers oder ein Bodenreinigungsgerät, das den Einsatz unterschiedlicher Saugmünder vorsieht.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform umfasst das Bodenreinigungsgerät, das mit dem vorstehend beschriebenen Saugmund ausgerüstet ist, zusätzlich Fortbewegungsmittel zum Verfahren des Bodenreinigungsgeräts und eine Steuerungseinrichtung zum Steuern des Bodenreinigungsgeräts und/oder der Fortbewegungsmittel. Dadurch kann das Bodenreinigungsgerät als Reinigungsroboter eingesetzt werden, der selbstständig und in Abhängigkeit von den zu reinigenden Böden eine Einstellung des Saugmunds sowie weiterer Einrichtungen des Bodenreinigungsgeräts vornehmen kann.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Motor-Gebläse-Einheit eingerichtet, den Saugmund und/oder die Fortbewegungsmittel zum Verfahren des Bodenreinigungsgeräts anzutreiben. Eine solche Ausführungsform reduziert die eingesetzten Bauteile in einem Bodenreinigungsgerät und nutzt lediglich die Motor-Gebläse-Einheit zum Antrieb der einzelnen Einrichtungen und Vorrichtungen des Bodenrei nig ungsgeräts.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform des Bodenreinigungsgeräts sind die Fortbewegungsmittel zum Verfahren des Bodenreinigungsgeräts der Art angeordnet, dass sie einem sich durch die Bewegung des Abstreifelements und/oder des Deckelelements und/oder der Flügel aufbauenden Dreh-Moments entgegenwirken können, d. h., dass die Fortbewegungsmittel zum Verfahren des Bodenreinigungsgeräts symmetrisch von einem Mittelpunkt des ringförmigen Saugmunds beabstandet, unmittelbar an einen Rand der Saugmundöffnung grenzend angeordnet sind.
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Wenn die Fortbewegungsmittel weit von einem Mittelpunkt des ringförmigen Saugmunds beabstandet sind, wird ein Lastarm vergrößert, der dem sich in den Saugmund des Bodenreinigungsgerät aufbauenden Dreh-Moment entgegenwirkt.
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Die Fortbewegungsmittel können Räder und/oder Ketten sein. Der Hauptvorteil von Ketten ist eine höhere Traktion und eine große Aufstandsfläche, was bei gegebener Masse des Bodenreinigungsgeräts den spezifischen Bodendruck verringert und damit dem Boden schont.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind mehrere Bürsten-Flügel-DeckelElement-Gruppen vorgesehen und symmetrisch zueinander angeordnet, um ein Kräftegleichgewicht der rotierenden Element-Gruppen zu bewirken.
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Die vorliegenden Ausführungsformen der Erfindung tragen dazu bei, die Effektivität eines Saugmunds zu verbessern und damit auch die Effektivität eines damit ausgerüsteten Bodenreinigungsgeräts zu steigern.
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Figurenliste
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen werden nachfolgend an Hand einer in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform näher beschrieben, auf die die Erfindung jedoch nicht beschränkt ist.
- 1 veranschaulicht eine Draufsicht einer Grundfläche eines ringförmigen Saugmunds sowie eine dazugehörigen Schnittansicht des ringförmigen Saugmunds gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform in einer Prinzipskizze;
- 2 veranschaulicht eine Draufsicht einer Grundfläche eines ringförmigen Saugmunds sowie eine dazugehörigen Schnittansicht des ringförmigen Saugmunds gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform in einer Prinzipskizze;
- 3 veranschaulicht eine perspektivische Ansicht von oben auf ein herkömmliches Bodenreinigungsgerät bzw. auf einen Reinigungsroboter an dessen Boden ein Saugmund gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform angeordnet ist.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
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Die Bezugszeichen in sämtlichen Ansprüchen haben keine einschränkende Wirkung, sondern sollen lediglich deren Lesbarkeit verbessern. Gleiche Bezugszeichen in unterschiedlichen Figuren kennzeichnen gleichartige, beziehungsweise gleich wirkende Elemente.
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Die 1 veranschaulicht eine Draufsicht einer Grundfläche eines ringförmigen Saugmunds 1 sowie eine dazugehörigen Schnittansicht des ringförmigen Saugmunds 1 gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform in einer Prinzipskizze. Die dargestellte Grundfläche weist zwei Schlitze für Fortbewegungsmittel 7 eines mit dem ringförmigen Saugmund 1 ausrüstbaren Bodenreinigungsgeräts 10.
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Die Ansicht aus 1 zeigt einen Kanal 2 in dem beispielhaft zwei Flügel 5 angeordnet sind. Des Weiteren sind an den Flügeln 5 jeweils Bürsten 3 vorgesehen. Die Anordnung ist symmetrisch gestaltet, damit ein horizontales Kräftegleichgewicht eingehalten werden kann. Dies ist besonders dann von Vorteil, wenn das jeweilige Abstreifelement 3 zusammen mit dem dazugehörigen Flügel 5 auf der von dem Kanal 2 vorgegebenen Kreisbahn des Saugmunds in Bewegung gesetzt werden. Sobald die Bürsten 3 mit den dazugehörigen Flügeln 5 entlang der Kreisbahn in Bewegung gesetzt werden, erzeugen die Flügel 5 einen Unterdruck in dem Kanal 2, wobei Schmutzpartikel, die von dem Abstreifelement 3 aufgewirbelt werden, in den Kanal 2 eingesogen werden. Ein strichpunktierter Pfeil in den 1 und 2 deutet dabei eine Richtung der Drehung des Abstreifelements 3 und des Flügels 5 um den Mittelpunkt des ringförmigen Saugmunds 1 an. Je nach Geschwindigkeit und Einstellung des Flügel-Bürsten-Paares 3, 5 kann der sich in dem Kanal 2 aufbauende Unterdruck eingestellt werden. Der Kanal 2 in dem Ausführungsbeispiel der 1 ist von einer Dichtung 6 umgeben. Die Dichtung 6 kann beispielsweise aus einer elastischen Dichtlippe oder einen Borstenkranz hergestellt sein. Durch die Dichtung 6 wird eine annähernd gleich bleibende Sogwirkung im Kanal 2 sichergestellt, wobei einzelne Bodenunebenheiten durch die Dichtung 6 ausgeglichen werden können und dadurch ein Strömungs-Kurzschluss beim Aufsaugen von verschmutzter Luft vermieden wird. Anhand einer gestrichelte Linie in der Schnittansicht senkrecht zur Grundfläche des dargestellten Saugmunds 1 wird eine möglicher Weg der auf angesaugten verschmutzten Luft aus dem nutförmigen Kanal 2 des Saugmunds 1 angedeutet. Dabei kann die verschmutzte Luft allein aufgrund eines von den bewegten Flügeln erzeugten dynamischen Drucks zu einem mit den Saugmund 1 koppelbaren Abscheider geleitet werden - hier nicht gezeigt. Alternativ oder zusätzlich dazu kann ein Unterdruck in dem Kanal 2 des Saugmunds 1 mittels einer mit dem Saugmund 1 koppelbaren Motor-Gebläse-Einheit 12 erzeugt werden. Notwendigerweise wird eine Motor-Gebläse-Einheit 12 dann eingesetzt, wenn in den Saugmund 1 keine Flügel 5 sondern lediglich Bürsten 3 vorgesehen sind. Die Motor-Gebläse-Einheit 12 kann bei einer weiteren hier nicht gezeigten Ausführungsform in Abhängigkeit eines erforderlichen Unterdrucks in dem Kanal 2 des Saugmunds 1 dazu geschaltet werden.
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Bei weiteren hier nicht dargestellten Ausführungsformen weisen die Flügel 5 unterschiedliche Formen, Dimensionen, Positionen und Anstellwinkel in dem Kanal 2 des Saugmunds 1 auf. Dadurch kann in gezielter Art und Weise eine Strömung der aufgesogenen Schmutzpartikel sowie der Unterdruck in den Kanal 2 des Saugmunds 1 gesteuert werden.
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Um einen erforderlichen Unterdruck in dem Kanal 2 des Saugmunds 1 zu erhöhen, können beispielsweise Flächen-Bereiche der Saugmundöffnung des Saugmunds 1 abgedeckt werden. In der 2 wird eine Draufsicht einer Grundfläche eines ringförmigen Saugmunds 1 sowie eine dazugehörige senkrechte Schnittansicht des ringförmigen Saugmunds 1 gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform in einer Prinzipskizze dargestellt, wobei Deckelelemente 4 zum Abdecken bestimmter Flächen-Bereiche der Saugmundöffnung des Saugmunds 1 vorgesehen sind. Insofern unterscheiden sich die Ausführungsbeispiele in 2 nur dadurch von den Ausführungsbeispielen aus 1, dass in 2 Deckelelemente 4 zum teilweisen Abdecken der Saugmundöffnung vorgesehen sind. Die Deckelelemente 4 sind mit einer Schraffur in 2 angedeutet. Dabei erstreckt sich ein Deckelelement 4 in dem Ausführungsbeispiel der 2 ausgehend von dem Abstreifelement 3 in Richtung des strichpunktierten Pfeils bis zu einem Rand 9, der einen Übergang zwischen dem Deckelelement 4 und dem Durchgangsloch 8 markiert. Ein Durchgangsloch 8 erstreckt sich in dem Ausführungsbeispiel der 2 ausgehend von dem Rand 9, der einen Übergang zwischen dem Deckelelement 4 und dem Durchgangsloch 8 markiert, in Richtung des strichpunktierten Pfeils bis zu dem nächsten Abstreifelement 3. Gleichzeitig markiert das Durchgangsloch 8 in der 2 einen Durchgang für die aufgesogenen Schmutzpartikel in den Kanal 2 des Saugmunds 1.
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Durch die Abdeckung bzw. Verkleinerung der Saugmundöffnung mittels Deckelelementen 4 kann ein Unterdruck in dem Bereich der Saugmundöffnung des Saugmunds 1 erhöht werden, der nicht durch die Deckelelemente 4 abgedeckt ist. Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist das Deckelelement 4 als eine Ringscheibe mit einem darin angeordneten Durchgangsloch 8 realisiert. Dabei bestimmt die Größe des Lochs 8 den sich in den Kanal 2 des Saugmunds 1 aufbauenden Unterdruck in Abhängigkeit der eingesetzten Mittel zur Erzeugung des Unterdrucks in dem Kanal 2 des Saugmunds 1. Alternativ zur Ausführungsform des Deckelelements 4 als Ringscheibe mit einem darin angeordneten Durchgangsloch 8 können einer oder mehrere Ringsektoren einer Ringscheibe die Deckelelemente 4 bilden. Dabei weisen sowohl die Ringsektoren einer Ringscheibe als auch die Ringscheibe mit einem darin angeordneten Durchgangsloch 8 eine zu der Saugmundöffnung des Saugmunds 1 komplementäre Form auf, so dass die ringförmige Saugmundöffnung von den Deckelelementen 4 passgenau abgedeckt werden kann.
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Um eine möglichst effektive und effiziente Reinigungsleistung zu erzielen, sind das Abstreifelement 3 zum Lockern der Schmutzpartikel sowie der Flügel 5 zur Erzeugung des Unterdrucks zum Aufsaugen der Schmutzpartikel in dem Kanal 2 als auch eine durch die Ringsektoren bzw. die Ringscheibe mit dem Durchgangsloch 8 gebildete Saugöffnung in einer ausgewählten Art und Weise angeordnet, so dass eine optimale Aufnahme der Schmutzpartikel aus den zu reinigenden Boden gewährleistet werden kann.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen sind mehrere Bürsten-Flügel-DeckelElement-Gruppen 3, 5, 8 vorgesehen. Vorzugsweise sind die Element-Gruppen 3, 5, 8 Symmetrisch zueinander angeordnet, um ein Kräftegleichgewicht der rotierenden Element-Gruppen 3, 5, 8 zu bewirken - nicht gezeigt. Dabei werden die einzelnen Element-Gruppen 3, 5, 8 in die gleiche Richtung bewegt. Ein strichpunktierter Pfeil in den 1 und 2 deutet dabei eine Richtung der Drehung der Element-Gruppen 3, 5, 8 um den Mittelpunkt des ringförmigen Saugmunds 1 an.
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Besonders bevorzugt wird ein ringförmiger Saugmund 1 der oben beschriebenen Art bei Bodenreinigungsgeräten 10 oder Reinigungsrobotern eingesetzt. 3 veranschaulicht eine perspektivische Ansicht von oben auf ein herkömmliches Bodenreinigungsgerät 10 bzw. auf einen Reinigungsroboter, an dessen Boden ein Saugmund 1 gemäß einer der vorstehend beschriebenen vorteilhaften Ausführungsformen angeordnet ist. Das Bodenreinigungsgerät 10 in 3 entspricht einem Reinigungsroboter, der eine Motor-Gebläse-Einheit 12 zum Erzeugen eines Unterdrucks umfasst, die mit dem Saugmund 1 koppelbar ist. Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Bodenreinigungsgeräts 10 kann die Motor-Gebläse-Einheit 12 zusätzlich zu einer Antriebseinheit des Saugmunds 1 zur Steigerung des Unterdrucks in dem Kanal 2 des Saugmunds 1 zugeschaltet werden. Zum Abscheiden der aufgesogenen Schmutzpartikel sind in dem Bodenreinigungsgerät 10 eine Staubabscheideeinheit 11 zum Abscheiden der Schmutzpartikel vorgesehen, die der Motor-Gebläse-Einheit 12 vor- und/oder nachgeschaltet ist. In der 3 sind die Positionen der einzelnen Bauteile des Bodenreinigungsgeräts bzw. Reinigungsroboters lediglich beispielhaft angedeutet - die einzelnen Positionen können je nach Bodenreinigungsgerät variieren.
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Im Sinne der Erfindung werden unter Bodenreinigungsgeräten 10 bzw. Reinigungsrobotern sämtliche Ausführungsformen verstanden. Diese umfassen Bodenreinigungsgeräte 10 mit Mitteln zum Abscheiden 11, die eingerichtet sind, nach dem Fliehkraftprinzip bei einer Dreh- und/oder Schraubbewegung des Luftstroms zu arbeiten. Damit sind Fliehkraftabscheider, Zyklonstaubsauger oder Drallabscheider gemeint. Des Weiteren sind im Sinne der Erfindung auch Bodenreinigungsgeräte 10 zu verstehen, deren Staubabscheideeinheit 11 Staubbeutel sind. Zum Speisen der Motor-Gebläse-Einheit 12 ist eine Energiequelle 13 vorgesehen. Die Energiequelle 13 ist im vorliegenden Fall ein Akkumulator, der eine autarke Fortbewegung des Bodenreinigungsgeräts 10 ermöglicht. Darüber hinaus verfügt das Bodenreinigungsgerät 10 über eine Steuerungseinheit 14 die eine automatische und gezielte Reinigung des verschmutzten Bodens zulässt.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform des Bodenreinigungsgeräts 10 dient die darin verbaute Motor-Gebläse-Einheit 12 auch als Antrieb für die Fortbewegungsmittel 7 sowie den daran gekoppelten Saugmund 1. Auf diese Weise kann die Anzahl der Bauteile des Bodenreinigungsgeräts 10 reduziert und damit Gewicht und Energie beim Betrieb des Bodenreinigungsgeräts 10 eingespart werden.
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Die in der vorstehenden Beschreibung den Ansprüchen und den Zeichnungen offenbarten Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung sein.
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Die oben beschriebenen Ausführungsformen und deren Ausführungsbeispiele veranschaulichen einen Saugmund 1 der flexibel einsetzbar ist und eine hohe Reinigungsleistung und Flächenreinigung auf verschmutzten Böden erzielt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Saugmund
- 2
- Kanal
- 3
- Abstreifelement
- 4
- Deckelelement
- 5
- Flügel
- 6
- Dichtung
- 7
- Fortbewegungsmittel
- 8
- Durchgangsloch
- 9
- Rand
- 10
- Bodenreinigungsgerät
- 11
- Motor-Gebläse-Einheit (12)
- 12
- Staubabscheideeinheit
- 13
- Energiequelle/Energiespeicher
- 14
- Steuerungseinrichtung