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Die Erfindung betrifft eine Bogenzuführvorrichtung für eine Druckmaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Eine wesentliche Aufgabe einer solchen Bogenzuführvorrichtung ist, jeden einzelnen Bogen in Bezug auf Plattenzylinder des Druckwerks so zu platzieren, dass diese das Druckbild exakt im dafür vorgesehenen Bereich des Bogens platzieren. Dafür ist es notwendig, die Kanten der Bogen exakt parallel bzw. senkrecht zur Bogentransportrichtung zu orientieren, typischerweise indem eine Vorderkante des Bogens an Vordermarken der Bogenzuführvorrichtung zum Anschlag gebracht wird, und eine Längskante des Bogens an einer Seitenziehmarke zu platzieren.
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Aus
DE 1 761182 A1 ist eine Bogenzuführvorrichtung für einen geschuppten Bogenstrom bekannt, bei der in einem Anlegetisch vor den Vordermarken ein Kanal ausgespart ist. In dem Kanal erstreckt sich ein aerodynamisches Element, das in Bogentransportrichtung angeblasen wird. Ein dadurch an der Oberseite des aerodynamischen Elements hält einen Bogen an den Anlegetisch angesaugt und wirkt so der Gefahr entgegen, dass der Bogen die Vordermarken überspringt und vorzeitig in das Druckwerk eindringt.
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Um einen Bogen an der Seitenziehmarke in Anschlag zu bringen, muss eine Kraft quer zur Bogentransportrichtung auf den Bogen ausgeübt werden. Um in einem geschuppten Bogenstrom einen Bogen selektiv seitwärts zu verschieben, muss dieser Bogen selektiv von einem Greifer erfasst werden. Dies ist nur an einer Vorderkante des Bogens möglich, da sie der einzige Teil des Bogens ist, der nicht mit anderen Bogen überlappt. Eine Kraft, die an einer Bogenvorderkante angreift und in seitlicher Richtung wirkt, übt notwendigerweise auf den Bogen ein Drehmoment aus, das eine korrekte Ausrichtung der Bogenkanten behindert. Wenn etwa eine nach rechts gerichtete Kraft auf eine rechte vordere Ecke eines Bogens einwirkt, dann begünstigt das daraus resultierende Drehmoment eine Drehbewegung, die zu einer fehlerhaften Ausrichtung des Bogens beim Durchgang durch das Druckwerk, zu Faltenbildung oder gar zu einer Störung des Bogentransports und in der Folge zu einer Betriebsunterbrechung der Druckmaschine führt.
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Die
DE 10 2004 022 141 A1 und die
DE 44 21 918 C1 beschreiben eine Bogenzuführvorrichtung für eine Druckmaschine, mit einem Anlegetisch, der an einer in Bogentransportrichtung stromabwärtigen Kante durch als Anschlag für eine Bogenvorderkante dienende Vordermarken begrenzt ist und einen quer zur Bogentransportrichtung orientierten Kanal aufweist, und mit einer Querzieheinrichtung, die eine Seitenziehmarke und einen im Kanal quer zur Bogentransportrichtung bewegten Greifer zum Fassen und Querverziehen eines Bogens an die Seitenziehmarke umfasst.
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Die
EP 2 149 527 A2 und die
DE 102 22 057 B4 offenbaren eine Anordnung zur seitlichen Ausrichtung von Bogen, wobei ein Gitter einen Kanal überbrückt und das Gitter ein an die Querzieheinrichtung gekoppeltes Scherengitter ist.
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Die
DE 10 2004 032 110 A1 betrifft eine Abdeckvorrichtung für mindestens eine Seitenmarke aufnehmenden, sich quer zu einer Bogenförderrichtung in einem Anlegtisch einer Bogendruckmaschine erstreckenden Kanal, mit im Kanal verschiebbar gelagerten Bogenführungselementen, die mit der Oberfläche des Anlegtisches eine Ebene bilden, sich in Bogenförderrichtung erstrecken und sich über jeweils einem Kraftspeicher gegeneinander abstützen
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Die
DE 100 33 490 A1 betrifft eine Einrichtung zum seitlichen Ausrichten von Bogen. wobei einer Seitenmarke eine die Lage der Seitenkante jedes auszurichtenden Bogens erfassende Messeinrichtung zugeordnet ist, deren Signale einer Speicher/Auswerteeinheit zuführbar sind, in der durch ein Soll-Ist-Vergleich ein Signal generierbar ist, das einem Rechner zugeführt, zum Ansteuern einer die Stapeltragplatte quer zur Transportrichtung verbringenden Stelleinrichtung dient.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bogenzuführvorrichtung für eine Druckmaschine zu schaffen.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Ein Vorteil der Bogenzuführvorrichtung ist, dass sie es ermöglicht, die Reibung zwischen Bogen und Anlegetisch entlang eines Streifens zu erhöhen, der sich entlang der stromabwärtigen Kante des Bogens in Verlängerung des Angriffspunkts des Greifers erstreckt. Diese erhöhte Reibung wirkt einer Drehung des Bogens während des Seitwärtsverziehens oder einer Stauchung seiner stromabwärtigen Kante entgegen und begünstigt so eine korrekte Platzierung des Bogens in einer Stellung, die ordnungsgemäßes Bedrucken und störungsfreien Transport durch die Druckmaschine erlaubt.
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Um ein Einsaugen des Bogens in den Kanal zu verhindern, sollte ein Gitter den Kanal überbrücken, das den Bogen während seiner Bewegung über den Kanal hinweg unterstützt.
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Ein solches Gitter kann ein Scherengitter sein, das, um sich automatisch an eine Verstellung der Seitenziehmarke anzupassen, an die Querzieheinrichtung gekoppelte sein sollte.
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Ein solches Scherengitter kann den Kanal kreuzende Brückenelemente mit Leitflächen, die einen den Kanal überquerenden Bogen unterstützen, und an die Brückenelemente angelenkte Lenker zum Steuern einer an eine Verstellung der Querzieheinrichtung gekoppelten Bewegung der Brückenelemente umfassen. Um sicherzustellen, dass die im Allgemeinen schräg zur Bogentransportrichtung orientierten Lenker keine quer zur Bogentransportrichtung orientierte Kraft auf die Bogen ausüben können, sollten die Lenker sich unterhalb der Leitflächen der Brückenelemente erstrecken.
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Damit der benötigte Unterdruck im Kanal möglichst energieeffizient erzeug werden kann, sollte die Querzieheinrichtung ein Ende des Kanals dicht abschließen.
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Eine Unterdruckquelle umfasst mehrere entlang des Kanals verteilte Ventilatoren.
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Um die Bogenzuführvorrichtung zur Verarbeitung von Bogen unterschiedlicher Steifigkeit anpassen zu können, sollte die Drehzahl der Ventilatoren verstellbar sein.
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Um eine genaue Regelung des Unterdrucks insbesondere bei geringem Unterschied zum Umgebungsdruck zu ermöglichen, kann in einer Wand des Kanals wenigstens ein verschließbarer Lufteinlass gebildet sein.
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Ein solcher Lufteinlass kann dauerhaft geöffnet werden, um den sich bei gegebener Drehzahl im Kanal einstellenden Unterdruck abzuschwächen und so insbesondere empfindliche Bogen davor zu schützen, in den Kanal eingesaugt zu werden.
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Einer Weiterbildung zufolge ist ein Stellglied mit einem Verschluss des Lufteinlasses verbunden, um den Verschluss im Takt der Bogenzuführung zu bewegen und so im Kanal Druckschwankungen hervorzurufen, die mit dem Bogentransport synchronisiert sind. So kann der insbesondere der Unterdruck im Kanal ein Minimum durchlaufen, während sich die in Bogentransportrichtung stromabwärtige Kante eines Bogens darüber hinwegbewegt, um ein Einsaugen der Kante in den Kanal und in der Folge ein Steckenbleiben des Bogens auszuschließen, nach Anschlagen des Bogens an die Vordermarken kann der Unterdruck ein Maximum annehmen, um während des Seitwärtsverziehens besonders wirksam zu sein.
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Vorteilhaft ist, dass die Einrichtung den Bogen während der Zuführung und Ausrichtung im Bereich des Scherengitters der Zieheinrichtung stabilisiert. Auch ist eine nahezu berührungslose Niederhaltung der Bogen möglich, denn bekannte Einrichtungen sind von oben angeordnete Niederhalter mit Federbleche die bei empfindlichen Materialien Beschädigungen hervorheben können.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben.
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Es zeigen:
- 1 einen schematischen Schnitt durch eine Bogendruckmaschine;
- 2 einen schematischen Schnitt durch eine Bogenzuführvorrichtung der Bogendruckmaschine;
- 3 eine Draufsicht auf einen Anlegetisch der Bogenzuführvorrichtung;
- 4 einen vergrößerten Schnitt durch den Anlegetisch.
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Die in 1 dargestellte Druckmaschine, insbesondere Bogendruckmaschine, umfasst einen Bogenanleger 01, einen Bändertisch 02, eine Bogenanlage 03 und eine Bogenauslage 04. Zwischen der Bogenanlage 03 und der Bogenauslage 04 sind sogenannte Werke 05; 06 angeordnet, die beispielsweise als Druckwerk 05, Lackwerk 06, Kalibrierwerk oder in anderer geeigneter Weise ausgebildet sind. 1 zeigt exemplarisch zwei Druckwerke 05 und ein Lackwerk 06 mit jeweils einem Plattenzylinder 07 und einem Transport- und Gegendruckzylinder 08, weitere in der Figur nicht dargestellte Druck- und Lackwerke können zwischen den Druckwerken 05 und dem Lackwerk 06 vorgesehen sein. Die in der Figur gezeigten Druckwerke 05 drucken jeweils unterschiedliche Farben, insbesondere Druckfarben auf eine gleiche Seite der durch sie hindurchlaufenden Bogen, und das Lackwerk 06 trägt auf dieselbe Seite eine Lackschicht auf. Die nicht gezeigten Druck- oder Lackwerke können auf dieselbe Seite der Bogen drucken, es kann aber auch ein Bogenwender vorhanden sein, um beidseitiges Bedrucken der Bogen zu ermöglichen, oder ein Stapel 09 von Bogen kann nach einseitigem Bedrucken gewendet und erneut in den Bogenanleger 01 geladen werden, um auch die zweite Seite zu bedrucken.
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2 zeigt in einer detaillierteren Seitenansicht den Bogenanleger 01, den Bändertisch 02 und die Bogenanlage 03. Der Stapel 09 von Bogen ruht auf einer Stapelplatte 10. Die Stapelplatte 10 ist höhenverstellbar, um im Laufe der Verarbeitung des Stapels 09 dessen obersten Bogen 11 in gleichbleibender, für einen Bogentrenner 12 zugänglicher Höhe zu halten.
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Der Bogentrenner 12 umfasst Trennsauger 13, die oberhalb des Stapels 09 vertikal beweglich sind, um den obersten Bogen 11 vom Stapel 09 abzuheben, und Transportsauger 14, die den abgehobenen Bogen 11 von den Trennsaugern 13 übernehmen, um ihn in im wesentlichen horizontaler Richtung auf den Bändertisch 02 zu ziehen.
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Der Bändertisch 02 umfasst eine ebene Tischplatte 15, an einer in Bogentransportrichtung B der Bogen 11 vorderen bzw. hinteren Kante der Tischplatte 15 angeordnete Umlenkwalzen 16; 17 sowie ein oder mehrere Transportbänder 18, die um die Umlenkwalzen 16; 17 geschlungen sind, so dass ein oberes Trum des Transportbands 18 auf der Tischplatte 15 aufliegt, während ein unteres Trum unterhalb des Transportbands 18 durch Walzen 19 straffgespannt ist.
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In einen vom Transportband 18 bedeckten mittleren Streifen der Tischplatte 15 ist mindestens eine Blasdüse 20 eingelassen, vorzugsweise erstreckt sich eine Reihe von Blasüsen 20, die zwischen dem bedeckten Streifen und dem Transportband 18 ein Luftkissen erzeugen. Die mindestens eine Blasdüse 20 ist als Blassaugdüse, insbesondere als Bernoullidüse und/oder Venturidüse ausgebildet. Das Luftkissen hält zum einen das Transportband 18 von der Tischplatte 15 beabstandet, zum andern übt es, indem seine Luft zwischen Transportband 18 und Tischplatte 15 schnell strömt, über Öffnungen des Transportbands 18 eine Saugwirkung auf die als unterschuppter Strom auf die Tischplatte 15 geladenen Bogen 11 aus. Durch diese Saugwirkung sind die Bogen 11 reibschlüssig am Transportband 18 gehalten, so dass sie von dem umlaufenden Transportband 18 mitgezogen werden. Luft, die aus dem Spalt zwischen Transportband 18 und dem mittleren Streifen der Tischplatte 15 seitwärts entweicht, bildet ein reibungverminderndes Luftkissen zwischen den Bogen 11 und der Tischplatte 15 beiderseits des mittleren Streifens.
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So erreichen die Bogen 11 schließlich das stromabwärtige Ende des oberen Trums des Transportbandes 18 und einen an die Tischplatte 15 bündig anschließenden Anlegetisch 21 der Bogenanlage 03. An der stromabwärtigen Kante 22 dieses Anlegetischs 21 befinden sich versenkbare Vordermarken 23 und ein um eine Achse schwingender Greiferbalken 24. Indem Vorderkanten der Bogen 11 die Vordermarken 23 an wenigstens zwei Stellen berühren, werden die Kanten der Bogen 11 senkrecht bzw. parallel zur Bogentransportrichtung B ausgerichtet.
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In der in 3 gezeigten Draufsicht auf den Anlegetisch 21 erkennt man die entlang der Kante 22 verteilten, jeweils ein Stück weit auf den Anlegetisch 21 ausgreifenden Vordermarken 23. Zwischen den Vordermarken 23 sind Ausschnitte 25 in der Kante 22 gebildet, die Platz für Greifer 26 des Greiferbalkens 24 bilden. Der Greiferbalken 24 ist um eine Achse zwischen einer Aufnahmestellung, in der die Greifer 26 in die Ausschnitte 25 eingerückt sind und einen in die Ausschnitte 25 hinein überstehenden Rand eines Bogens 11 (strichliert Dargestellt) greifen, und einer in 2 gezeigten Übergabestellung schwenkbar. Die Bewegung der Vordermarken 23 ist an die des Greiferbalkens 24 gekoppelt, so dass die Vordermarken 23 rechtzeitig den Weg freigeben, wenn der Greiferbalken 24 beginnt, den Bogen 11 vom Anlegetisch 21 abzuziehen.
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In der Übergabestellung der 2 übergibt der Greiferbalken 24 den Bogen 11 an Greifer 27 einer Überführungstrommel 28, die den Bogen 11 weiterfördert zum Gegendruckzylinder 08 des ersten Druckwerks 05.
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Wie 3 zeigt, ist der Anlegetisch 21 in drei in Bogentransportrichtung B aufeinanderfolgende Abschnitte 29; 30; 34 gegliedert. Zwei Abschnitte 29; 30 haben eine durch eine einteilige Platte gebildete, einen darauf liegenden Bogen 11 großflächig unterstützende Oberfläche 32, hier die mit zahlreichen kleinen Luftaustrittsöffnungen 31 versehene Oberseite eines Blaskastens 33 (siehe 2 und 4). Der dritte Abschnitt 34 ist ein Kanal 34, der sich zwischen den Oberflächen 32 quer zur Bogentransportrichtung B erstreckt.
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An einem Ende des Kanals 34 ist eine Querzieheinrichtung 35 angeordnet. Die Querzieheinrichtung 35 ist zur Anpassung an verschiedene Breiten von zu bedruckenden Bogen 11 entlang des Kanals 34 verstellbar. Sie umfasst eine den Querschnitt des Kanals 34 unterhalb der Oberflächen 32 ausfüllende Basis 36, eine von der Basis 36 über die Oberflächen 32 aufragende Seitenziehmarke 37 sowie einen im Kanal 34 quer zur Bogentransportrichtung B hin- und herbeweglich angetriebenen Greifer 38. Der Greifer 38 ist z. B. ein mit Unterdruck beaufschlagter Hohlkörper, der mit Hilfe von Öffnungen 39 an seiner Oberseite in der Lage ist, einen sich über den Kanal 34 erstreckenden Bogen 11 anzusaugen und seitwärts zu verziehen, bis eine seitliche Kante des Bogens 11 an die Seitenziehmarke 37 anstößt.
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Eine zweite Querzieheinrichtung 40 ist spiegelbildlich zur Querzieheinrichtung 35 am gegenüberliegenden Ende des Kanals 34 vorgesehen. Während eines Druckauftrags ist jeweils nur eine der beiden Querzieheinrichtungen 35; 40 in Betrieb. Die zweite Querzieheinrichtung 40 wird insbesondere benötigt, wenn nach ein Stapel 09 von Bogen 11 nach dem Bedrucken ihrer Vorderseiten gewendet und erneut in die Druckmaschine eingespeist wird, um ihre Rückseiten mit einem passend zum Druckbild der Vorderseite platzierten Druckbild zu bedrucken.
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Die beiden Querzieheinrichtungen 35; 40 sind miteinander durch ein Gitter 41, z. B. Scherengitter 41 verbunden. Das Scherengitter 41 umfasst zahlreiche einander paarweise überkreuzende Lenker 42, die jeweils an einem Ende über eine feste Achse und am anderen über eine in Bogentransportrichtung B bewegliche Achse an die Basis 36 einer der Querzieheinrichtungen 35; 40 oder eines von mehreren zwischen den Querzieheinrichtungen 35; 40 im Kanal 34 verteilten Brückenelementen 43 angelenkt sind und auf diese Weise sicherstellen, dass unabhängig vom jeweils zwischen den am Querzieheinrichtungen 35; 40 eingestellten Abstand die Brückenelemente 43 zwischen den Querzieheinrichtungen 35; 40 parallel zueinander und in gleichmäßigem Abstand angeordnet sind.
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Wie in 4 zu sehen, bilden die Brückenelemente 43 an ihren oberen Kanten Gleitflächen 44, die die Bogen 11 bei ihrem Weg über den Kanal 34 abstützen. An einem stromaufwärtigen Ende sind die Gleitflächen 44 geringfügig in den Kanal 34 hinein abgesenkt, um ein Hängenbleiben eines Bogens 11 auszuschließen. Von dem stromaufwärtigen Ende aus steigen die Gleitflächen 44 leicht an, bis sie auf dem größeren Teil ihrer Länge bündig mit den benachbarten Oberflächen 32 verlaufen.
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Um zu verhindern, dass der Bogen 11 beim Seitwärtsverziehen durch die Querzieheinrichtung 35 oder 40 gleichzeitig gedreht und an seiner von der betreffenden Querzieheinrichtung 35 oder 40 abgewandten Seite in Kontakt mit den Vordermarken 23 gestaucht wird, ist das Innere des Kanals 34 durch wenigstens einen Ventilator 45 unter einem Unterdruck gehalten, der den Bogen 11 an die Gleitflächen 44 angesaugt hält. Die durch die Ansaugung erhöhte Reibung verhindert ein Verrutschen des angesaugten Teils des Bogens 11 in Bogentransportrichtung B und damit eine Stauchung an den Vordermarken 23.
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Gleichzeitig wirkt an den Luftaustrittsöffnungen 31 der Oberflächen 32 austretende Blasluft reibungsvermindernd auf Teile des Bogens 11 vor und hinter dem angesaugten Teil und reduzieren so die in diesen Teilen beim Seitwärtsverziehen auftretende Scherbeanspruchung, so dass der Bogen 11 auch nach dem Verziehen noch glatt auf dem Anlegetisch 21 aufliegt.
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4 zeigt einen einzelnen Ventilator 45 in einer bezogen auf die Bogenlaufrichtung stromaufwärtigen Wand 46 des Kanals 34. Um eine gleichmäßige Druckverteilung entlang des Kanals 34 zu gewährleisten, sollten vorzugsweise mehrere Ventilatoren 45 entlang der Wand 46 verteilt sein. Die Drehzahl des Ventilators 45 oder der Ventilatoren 45 ist steuerbar, um den Unterdruck im Kanal 34 auf die Steifigkeit der Bogen 11 abzustimmen.
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Der Kanal 34 ist als eine zur Oberseite des Anlagetisches 21 offene Rinne geformt und mit einer Unterdruckquelle verbunden. Die Unterdruckquelle umfasst entlang des Kanals 34 mehrere entlang des Kanals 34 verteilte Ventilatoren 45.
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Um insbesondere einen geringen Unterdruck für die Verarbeitung hoch flexibler Bogen 11 im Kanal 34 genau einstellen zu können, kann in einer Wand 47 des Kanals 34 ferner ein verschließbarer Lufteinlass 48 gebildet sein, über den Umgebungsluft in den Kanal 34 zuströmen kann. 4 zeigt einen solchen Lufteinlass 48 mit einem um eine Achse 49 schwenkbaren Verschluss 50, z. B. einer Regelklappe 50. Die Achse 49 erstreckt sich in Längsrichtung des Kanals 34, es können daher mehrere Regelklappen 50 an entlang des Kanals 34 verteilten Lufteinlässen 48 auf einer gemeinsamen Welle 51 aufgereiht und von einem gemeinsamen (nicht dargestellten) Stellglied gesteuert werden.
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Die Stellung der Regelklappen 50 kann während der Abwicklung eines Druckauftrags unveränderlich sein, so dass im Kanal 34 ein konstanter Unterdruck herrscht. Benötigt wird die erhöhte Reibung zwischen den Gleitflächen 44 und dem Bogen 11 aber nur während des Seitwärtsverziehens, während der Bogen 11 über den Anlegetisch 21 an die Vordermarken 23 geschoben wird, oder während er vom Greiferbalken 24 vom Anlegetisch 21 heruntergezogen ist, ist diese Reibung der Bogenbewegung hinderlich. Einer bevorzugten Weiterbildung zufolge führt daher die Regelklappe 50 eine periodische Bewegung im Takt des Bogentransports aus und erreicht eine maximal geschlossene Stellung jeweils während oder unmittelbar vor Beginn des Seitwärtsverziehens, so dass während des Seitwärtsverziehens der Druck im Kanal 34 ein Minimum erreicht.
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Zu diesem Zweck kann die Regelklappe 50 an den nah benachbarten, ebenfalls im Takt des Bogentransports bewegten Greiferbalken 24 oder an die Vordermarken 23 gekoppelt sein.
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Bezugszeichenliste
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- 01
- Bogenanleger
- 02
- Bändertisch
- 03
- Bogenanlage
- 04
- Bogenauslage
- 05
- Werk, Druckwerk
- 06
- Werk, Lackwerk
- 07
- Plattenzylinder
- 08
- Transport- und Gegendruckzylinder
- 09
- Stapel
- 10
- Stapelplatte
- 11
- Bogen
- 12
- Bogentrenner
- 13
- Trennsauger
- 14
- Transportsauger
- 15
- Tischplatte
- 16
- Umlenkwalze
- 17
- Umlenkwalze
- 18
- Transportband
- 19
- Walze
- 20
- Blasdüse
- 21
- Anlegetisch
- 22
- Kante
- 23
- Vordermarke
- 24
- Greiferbalken
- 25
- Ausschnitt
- 26
- Greifer (24)
- 27
- Greifer (28)
- 28
- Überführungstrommel
- 29
- Abschnitt
- 30
- Abschnitt
- 31
- Luftaustrittsöffnung
- 32
- Oberfläche
- 33
- Blaskasten
- 34
- Abschnitt, Kanal
- 35
- Querzieheinrichtung
- 36
- Basis
- 37
- Seitenziehmarke
- 38
- Greifer
- 39
- Öffnung
- 40
- Querzieheinrichtung
- 41
- Gitter, Scherengitter
- 42
- Lenker
- 43
- Brückenelement
- 44
- Gleitfläche
- 45
- Ventilator
- 46
- Wand
- 47
- Wand
- 48
- Lufteinlass
- 49
- Achse
- 50
- Verschluss, Regelklappe
- 51
- Welle
- B
- Bogentransportrichtung