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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Führen von Bogen
im Bereich von an einem Anlegtisch befindlichen, periodisch an diesen
schwenkenden Anlegmarken sowie mit einem periodisch zum Anlegtisch
schwingenden, die an den Anlegmarken nach der Vorderkante ausgerichteten
Bogen erfassenden und zu einem Druckwerk transportierenden Greifersystem,
wobei Greifer des Greifersystems in Aussparungen des Anlegtischs
zur Bogenübernahme eingreifen sowie auf die Aussparungen
gerichteten Blasluftstrahl realisierende Blasdüsen zum
Führen der Bogen bei der Bogenübergabe vorgesehen sind.
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Eine
derartige Vorrichtung wird in
DE 100 11 186 A1 beschrieben. Die zur Verarbeitung
vorgesehenen Bogen werden durch einen Bändertisch auf den
Anlegtisch und mit der Vorderkante gegen in die Bahn der Bogen sowie
an den Anlegtisch schwenkbare Anlegmarken transportiert und damit
nach der Vorderkante ausgerichtet. Um die Bogen sicher gegen die
Anlegmarken führen zu können, sind im Anlegtisch
Strömungskanäle vorgesehen, die mit Blas-Sog-Düsen
verbunden sind, welche taktweise beaufschlagt werden. Durch die
parallel zur Oberfläche des Anlegtischs initiierte Strömung
werden die Bogen auf den Anlegtisch geführt und an den
Anlegmarken angelegt. Nach dem Ausrichten der Bogen bezüglich
der Vordenkante und einer sich gegebenenfalls anschließenden
Seitenkantenausrichtung, die Bogen liegen frei auf dem Anlegtisch,
wird das Greifersystem mit den geöffneten Greifern zum
Anlegtisch zur Übernahme des ausgerichteten Bogens geschwenkt,
wobei die Greifer in im Anlegtisch vorgesehene Aussparungen eingreifen.
Um zu vermeiden, dass beim Erfassen der Bogen durch die Greifer aufgrund
herabhängender oder aufgewölbter Ecken die Bogen
aus ihrer Soll-Lage gebracht oder beschädigt werden, ist
jede Aussparung innerhalb eines Formatbereiches, der bestimmt ist
durch die minimal und maximal mögliche Formatbreite, eine
Düse zugeordnet, deren Blasluftstrahl parallel zur Oberfläche
des Anlegtischs und in Richtung der Aussparungen verläuft.
Beim Annähern der Greifer an den Anlegtisch wird die Düse
mit Blasluft beaufschlagt, in deren zugeordneten Aussparung die
Seitenkante eines ausgerichteten Bogens liegt und so eine herabhängende oder
aufgerichtete Ecke auf das Niveau der Oberfläche des Anlegtischs
geführt. Damit wird eine störungsfreie Bogenübernahme
ermöglicht.
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Nachteilig
ist, dass in Abhängigkeit von der tatsächlichen
Lage der Seitenkanten in den Aussparungen und von der zur Verarbeitung
gelangenden Materialqualität die Richtung des durch die
Düsen realisierten Blasluftstrahls nicht korrigiert und
so nicht sicher gestellt werden kann, dass jede zur Verarbeitung
gelangende Formatbreite störungsfrei verarbeit bar ist.
Dabei treten insbesondere Störungen bei der Verarbeitung
von Formatbreiten auf, deren Seitenkanten an den Rändern
der Aussparungen verlaufen.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Vorrichtung
so zu verändern, dass unabhängig von der Lage
der Seitenkanten in den Aussparungen und unabhängig von
der zur Verarbeitung gelangenden Materialqualität eine
störungsfreie Bogenübernahme durch die Greifer
des Greifersystems möglich ist.
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Erfindungsgemäß wird
die Aufgabe durch eine Erfindung nach den Merkmalen des Anspruchs 1
gelöst.
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Durch
die erfindungsgemäße Lösung ist es möglich,
die Blasluftstrahlen hinsichtlich ihrer Strömungsvorrichtung
exakt der Lage der Seitenkanten des auszurichtenden Bogens und der
Materialbeschaffenheit des Verarbeitungsgutes anzupassen. Dabei
ist es auch möglich, mindestens jeweils zwei benachbarte
Blasdüsen zu aktivieren und die Strömungsrichtung
auf die Seitenkanten des auszurichtenden Bogens zu führen.
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An
einem Ausführungsbeispiel wird die Erfindung näher
erläutert. In den zugehörigen Zeichnungen zeigen:
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1 die
prinzipielle Darstellung einer Bogenanlage mit einem Bändertisch
in der Seitenansicht,
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2 die
teilweise Darstellung der Bogenanlage in der Draufsicht,
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3 die
Schnittdarstellung einer verstellbaren Düse.
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In 1 sind
ein Anlegtisch 1 mit einer Seitenmarke 2, einem
vorgeordneten Bändertisch 3 und einem nachgeordneten
Greifersystem 4 dargestellt. Vom Bändertisch 3 sind
eine Umlenkwalze 5 und ein Transportband 6 gezeigt,
welches durch nicht dargestellte Mittel in Förderrichtung 7 angetrieben
wird. In einer Arbeitsposition am Anlegtisch 1 sind aus
Vordermarken 8 und Deckmarken 9 bestehende Anlegmarken 10 gezeigt.
Die Anlegmarken 10 sind über die Breite des Anlegtischs 1 im
Abstand zueinander verteilt angeordnet (2) und werden
durch einen nicht gezeigten Antrieb im Arbeitstakt aus der Arbeitsposition
am Anlegtisch 1 in eine vom Anlegtisch 1 entfernte
Rastposition verbracht.
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In 2 ist
nur der in Förderrichtung 7 auf der linken Seite
einer Maschinenmitte 11 gelegene Teil des Anlegtischs 1 dargestellt.
Der rechts der Maschinenmitte 11 gelegene Teil des Anlegtischs 1 stimmt
spiegelbildlich mit dem links gelegenen Teil überein. Die
Anleg marken 10 bilden mit den Vordermarken 8 eine
Anleglinie, die etwa mit der Vorderkante 12 des Anlegtischs 1 übereinstimmt.
Im Bereich der Vorderkante 12 des Anlegtischs 1 sind
Aussparungen 13 vorgesehen, in welche Greifer 14,
die jeweils aus einem Greiferaufschlag 15 und einem Greiferfinger 16 bestehen,
des Greifersystems 4 zur Übernahme eines an den
Vordermarken 8 nach der Bogenvorderkante ausgerichteten
Bogens 17 positioniert werden. Im den Anlegmarken 10 zugewandten Bereiche
des Anlegtischs 1 ist ein quer zur Förderrichtung 7 über
eine Luftzuführung 23 taktweise mit Blasluft beaufschlagbarer
Strömungskanal 19 vorgesehen, mit dem Blas-Sog-Düsen 20 verbunden
sind, durch die eine parallel zur Oberfläche des Anlegtischs 1 verlaufende
Strömung aufgebaut wird, die an der Unterseite des dem
Anlegtischs 1 zugeführten Bogens 17 einen
Unterdruck erzeugt und damit diesen gegen die Oberfläche
des Anlegtischs 1 führt. Die Ausströmrichtung
der Blas-Sog-Düsen 20 verläuft geneigt
zur Förderichtung 7.
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Im
Bereich zwischen den Blas-Sog-Düsen 20 und der
Vorderkante 12 sind innerhalb eines Formatbereichs 18,
der gebildet wird durch die Lage der Seitenkanten der Bogen 17 bei
maximaler und minimaler Formatbreite, Blasdüsen 21 am
Anlegtisch 1 vorgesehen. Die Blasdüsen 21 sind
so im Anlegtisch 1 angeordnet, dass sie mit der Oberfläche
des Anlegtischs 1 vergleichen, wobei jeder im Formatbereich 18 gelegenen
Aussparung 13 eine Blasdüse 21 zugeordnet
ist. Die Blasendüsen 21 sind, wie in 3 gezeigt,
drehbar im Anlegtisch 1 gelagert, indem ein Düsenteller 24,
der einen Düsenkanal 25 aufweist, mit einer Düsenwelle 26 drehfest
verbunden ist. Die Düsenwelle 26 ist mittels Lager 27 im
Anlegtisch 1 aufgenommen und mit einer Stelleinheit 28 verbunden.
Der im Düsenteller 24 vorgesehene Düsenkanal 25 steht über
einen Blasluftanschluss 29 mit einer Luftleitung 22 in
Verbindung, durch die eine taktweise Beaufschlagung mit Blasluft
erfolgt. Der von den Blasdüsen 21 generierte Blasluftstrahl
verläuft parallel zur Oberfläche des Anlegtischs 1 und
ist auf die zugeordnete Aussparung 13 gerichtet, wobei
die Strömungsrichtung 30 durch die jeder Blasdüse 21 zugeordnete
Stelleinheit 28 veränderbar ausgeführt ist.
Dabei kann die Strömungsrichtung 30 für
eine zur Verarbeitung gelangende Formatbreite fest eingestellt oder
den Blasdüsen 21 auch eine taktweise Schwenk-
bzw. Drehbewegung aufgeprägt werden, so dass der Blasluftstrahl
entgegen dem Uhrzeigersinn von der der Maschinenmitte 11 zugewandten Kante
der jeweils zugeordneten Aussparung 13 zur abgewandten
Kante läuft. Den in 2 links in
Förderrichtung 7 gesehen beabstandet zur Maschinenmitte 11 angeordneten
Blasdüsen 21 sind spiegelbildlich zur Maschinenmitte 11 auf
der rechten Seite des Anlegtischs 1 Blasdüsen 21 zugeordnet.
Jede Blasdüse 21 der einen Seite ist durch die
Luftleitung 22 mit der zugehörigen Blasdüse 21 der
anderen Seite verbunden, wobei jede Luftleitung 22 unabhängig von
den anderen Luftleitungen 22 mit einem einstellbaren Druck
p beaufschlagbar ist.
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Die
Bogen 17 werden in bekannter Weise staffelförmig über
den Bändertisch 3 in Förderrichtung 7 auf
den Anlegtisch 1 sowie der jeweils vordersten Bogen 17 mit
der Vorderkante gegen die Vordermarken 8 der am Anlegtisch 1 befindlichen
Anlegmarken 10 transportiert und damit nach der Vorderkante
ausgerichtet. Der Strömungskanal 19 und damit
die Blas-Sog-Düsen 20 werden dann mit Blasluft beaufschlagt,
die mit einem einstellbaren Druck p über die Luftzuführung 23 eingespeist
wird, wenn der Bogen 17 die Wegstrecke von den Blas-Sog-Düsen 20 bis
zu den Vordermarken 8 zurücklegt. Dadurch wird
dieser Bogen 17 niedergehalten, geglättet und mit
der Vorderkante unter die Deckmarken 9 geführt.
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Nachfolgend
wird die Blasluftzufuhr zu den Blas-Sog-Düsen 20 unterbrochen
und eine Ausrichtung des mit der Vorderkante an den Vordermarken 8 anliegenden
Bogens 17 nach der Seitenkante kann realisiert werden.
Nach dem Ausrichten des Bogens 17 nach der Vorderkante
bzw. während des Ausrichtens bezüglich der Seitenkante
schwingen die geöffneten Greifer 14 des Greifersystems 4 gegen
den Anlegtisch 1 zur Übernahme des ausgerichteten
Bogens 17. Dabei werden die Greiferauflagen 15 bündig mit
der Oberfläche des Anlegtischs 1 in den Aussparungen 13 positioniert.
Bevor die geöffneten Greifer 14 den Anlegtisch 1 erreichen,
werden die Blasdüse 21 und damit die spiegelbildlich
auf der gegenüberliegenden Seite des Anlegtisches 1 angeordneten
Blasdüsen 21 mit Blasluft beaufschlagt, die den
Aussparung 13 zugeordnet sind, in deren Bereich die Seitenkanten
des ausgerichteten Bogens 17 liegen. Durch den aus diesen
Blasdüsen 21 auf die zugehörigen Aussparungen 13 gerichteten
Blasluftstrahl werden die in Förderrichtung 7 vorn
liegenden Bogenecken auf das Niveau der Oberfläche des
Anlegtischs 1 geführt und so eine Verschieben
des ausgerichteten Bogens 17 durch die gegen den Anlegtisch 1 schwingenden
Greifer 14 vermieden.
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In
Abhängigkeit von der Lage der Seitenkanten innerhalb der
Aussparungen 13, also in Abhängigkeit von der
Formatbreite und von der Beschaffenheit des zur Verarbeitung gelangenden
Bogenmaterials, kann mit Hilfe der Stelleinheiten 28 die
Strömungsrichtung 30 der durch die aktivierten
Blasdüsen 21 realisierte Blasluftstrahl optimiert
werden. Dabei ist es auch möglich, bei Bedarf neben den
Blasdüsen 21, in deren zugehörigen Aussparungen 13 die
Seitenkanten des ausgerichteten Bogens 17 positioniert
sind, auch mindestens die in Richtung Maschinenmitte 11 benachbarten
Blasdüsen 21 zu aktivieren und die Strömungsrichtungen 30 mittels
der Stelleinheiten 28 so einzustellen, dass ihr Blasluftstrahl
die Führung der in Förderichtung 7 vorn
liegenden Ecken unterstützt.
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Sind
die Stelleinheiten 28 so ausgebildet, dass diese auch eine
Dreh- bzw. Schwenkbewegung des Blasluftstrahls realisieren können,
werden die Blasdüsen 21 so gesteuert, dass vor
dem Einlaufen der Greifer 14 in die Aussparungen 13 am
Anlegtisch 1 die Strömungsrichtung 30 von
den der Maschinenmitte 11 zugeordneten Kanten der Aussparungen 13 ausgehend
sich deren abgewandten Kanten annähert.
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- 1
- Anlegtisch
- 2
- Seitenmarke
- 3
- Bändertisch
- 4
- Greifersystem
- 5
- Umlenkwalze
- 6
- Transportband
- 7
- Förderrichtung
- 8
- Vordermarke
- 9
- Deckmarke
- 10
- Anlegmarke
- 11
- Maschinenmitte
- 12
- Vorderkante
- 13
- Aussparung
- 14
- Greifer
- 15
- Greiferaufschlag
- 16
- Greiferfinger
- 17
- Bogen
- 18
- Formatbereich
- 19
- Strömungskanal
- 20
- Blas-Sog-Düse
- 21
- Blasdüse
- 22
- Luftleitung
- 23
- Luftzuführung
- 24
- Düsenteller
- 25
- Düsenkanal
- 26
- Düsenwelle
- 27
- Lager
- 28
- Stelleinheit
- 29
- Blasluftanschluss
- 30
- Strömungsrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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