DE102014207446B4 - Verfahren zum unterschuppten Zuführen von bogenförmigen Bedruckstoffen an Druckmaschinen - Google Patents
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Abstract
Verfahren zum Zuführen von schuppenförmig aufeinander liegender Bogen an einer Druckmaschine unter Verwendung einer Vorrichtung bestehend aus einem Anlegtisch (1), dem mit Druckluftzuführungen (10) verbundene Blasdüsen (6) zugeordnet sind, derart, dass die Blasdüsen (6) in den Anlegtisch (1) integriert sind und mindestens eine gegen die Bogenförderrichtung (5) gerichtete Ausströmöffnung (7) aufweisen, wobei den Blasdüsen (6) mindestens eine Takterzeugungseinrichtung zum Erzeugen eines getakteten Blasluftstroms (8) vorgeordnet ist, wobei ein dem Maschinentakt der Druckmaschine adäquat folgender Blasluftstrom (8) entgegen der Bogenförderrichtung (5) den Unterseiten der Bogen (2a, 2b, 2c) zugeführt wird, derart, dass der Blasluftstrom (8) dann unterbrochen wird, wenn die Vorderkante eines Folgebogens (2b) eines auf dem Anlegtisch (1) befindlichen vorderen Bogens (2a) die Blasdüse (6) überdeckt und der Blasluftstrom (8) dann wieder aktiviert wird, wenn die Vorderkante eines weiteren Bogens (2c) in den Wirkungsbereich der Blasdüsen (6) gelangt.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum unterschuppten Zuführen von bogenförmigen Bedruckstoffen an Druckmaschinen.
- Aus der
DE 4413089 A1 ist ein Verfahren zum unterschuppten Zuführen von bogenförmigen Bedruckstoffen bekannt. Dabei werden in einen Fördertisch integrierte Blasdüsen vorgesehen, die entgegen der Förderrichtung der geförderten bogenförmigen Bedruckstoffe einen gerichteten kontinuierlichen Luftstrom erzeugen, derart, dass dieser unterhalb des Schuppenstroms wirksam wird. - Die Blasdüsen sind einreihig oder mehrreihig quer zur Förderrichtung auf dem Fördertisch im Bereich des Schuppenstromes zwischen dem ersten bis dritten Bogen angeordnet.
- Nachteilig an dieser Lösung ist, dass insbesondere bei dünnen Bedruckstoffen der kontinuierliche Luftstrom zu einem instabilen Bogenlauf führt. Die Bogen können flattern und vom Fördertisch teilweise abheben.
- Die
DE 10 2007 042 375 A1 offenbart eine Vorrichtung geeignet zum Zuführen von schuppenförmig aufeinander liegenden Bogen an einer Druckmaschine, bestehend aus einem Anlegtisch, dem mit Druckluftzuführungen verbundene Blasdüsen zugeordnet sind, derart, dass die Blasdüse in den Anlegtisch integriert sind und mindestens eine Ausströmöffnung aufweisen, wobei den Blasdüsen mindestens eine Takterzeugungseinrichtung zum Erzeugen eines getakteten Blasluftstroms vorgeordnet ist. - Die
DE 26 38 783 A1 beschreibt einen Bogenanleger mit gegen die Bogenförderrichtung gerichteten Blasdüsen. - Die
DE 44 45 040 A1 zeigt eine Vorrichtung zum Ausrichten von Bogen mit in einem Anlegetisch angeordneten pneumatischen Mitteln. - Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu beseitigen.
- Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des 1. Anspruchs gelöst.
- Im Folgenden soll die Erfindung beispielhaft an Hand eines Anlegtischs beschrieben werden, der an seiner der Druckmaschine zugewandten Seite mit Anlegmarken versehen ist. Die dazugehörigen Zeichnungen stellen dabei dar:
-
1a : Darstellung eines Anlegtischs mit taktmäßig aktivierten Blasluftdüsen -
1b : Darstellung eines Anlegtischs mit taktmäßig deaktivierten Blasluftdüsen -
2 : Perspektivische Darstellung des Anlegtischs (Detail) -
3 : Darstellung der Blasdüse einschließlich der Taktung (Teilschnitt) -
4 : Perspektivische Darstellung einer Blasdüse - In der
1a wird ein Anlegtisch 1 an einer Druckmaschine zum Zuführen von Bogen 2a, 2b, 2c gezeigt. Es ist zu erkennen, dass die schuppenförmig aufeinander liegen Bogen 2a, 2b, 2c über ein Saugband 3 dem Anlegtisch 1 in Bogenförderrichtung 5 zugeführt werden. Dabei kommt jeweils einer der Bogen 2a, 2b, 2c an Anlegmarken 4 zur Ruhe und wird damit an seiner Vorderkante dort seitwärts ausgerichtet (hier nicht gezeigt). - Die
1a zeigt die Situation, in welcher der vordere Bogen 2a bereits von einem nicht dargestellten Greifersystem erfasst wurde und der Druckmaschine zugeführt wird. Die Bogenschuppe wird gebildet, indem sich der Folgebogen 2b unterhalb des vorderen Bogens 2a befindet, wobei der Folgebogen 2b noch von dem weiteren Bogen 2c unterschuppt wird. Der Folgebogen 2b bewegt sich in Richtung der Anlegmarken 4. - In den
1a und1b ist eine Blasdüse 6 zu erkennen. Diese ist in den Anlegtisch 1 integriert. Das heißt, der obere Teil mit der Austrittsöffnung bildet mit der Auflagefläche des Anlegtischs 1 eine Ebene. Die Blasdüse 6 weist eine Ausströmöffnung 7 auf. Der aus der Blasdüse 6 austretende Blasluftstrom 8 ist, wie aus den Figuren entnehmbar, entgegen der Bogenförderrichtung 5 gerichtet. Die Blasdüsen 6 befinden sich vorzugsweise (in Bogenförderrichtung 5 gesehen) im vorderen Teil des Anlegtischs 1, also in Nähe des Saugbandes 3. - In der
1b ist die Situation dargestellt, in welcher der vordere Bogen 2a (siehe1a ) abgezogen wurde und der Folgebogen 2b bereits von den Greifern erfasst wurde. Die in Bogenförderrichtung 5 gesehene Vorderkante des weiteren Bogens 2c hat die Blasdüse 6 passiert und bedeckt die Blasdüse 6. Diese Situation tritt ungefähr einen halben Arbeitstakt nach der in der1a dargestellten Situation ein. - Die
2 zeigt den Anlegtisch 1 in einer anderen Ansicht, wobei hier die aufliegenden Bogen 2a, 2b, 2c nicht dargestellt sind. Aus dieser perspektivischen Ansicht erkennt man, dass mehrere Blasdüsen 6 vorzugsweise in einer Reihe quer zur Bogenförderrichtung 5 angeordnet sind. In der2 ist der aus der Ausströmöffnung 7 der Blasdüse 6 austretende Blasluftstrom 8 als Richtungspfeil dargestellt. Der aus der Ausströmöffnung 7 austretende Blasluftstrom 8 weist einen Ausströmwinkel α als Maß für die Ausströmbreite des Blasluftstroms 8 auf, wobei der Ausströmwinkel α veränderbar ist und konstruktiv den technologischen Gegebenheiten anpassbar ist. - Die durch den Richtungspfeil verkörperte Strömungsrichtung des Blasluftstroms 8 ist für jede Blasdüse 6 individuell veränderbar. Das heißt, abweichend von der der Bogenförderrichtung 5 genau entgegengesetzten Strömungsrichtung kann die Strömungsrichtung beidseitig bis zu einem Winkel von 90° verändert werden. Damit kann für jede Blasdüse 6 der Blasluftstrom 8 so verändert werden, dass er zum Beispiel bei seitlich am Anlegtisch 1 angeordneten Blasdüse 6 mehr zur Mitte und bei mittig angeordneten Blasdüse 6 mehr zum Rand des Anlegtisch 1 gerichtet ist. Daneben kann auch die Intensität, also der Druck, die Geschwindigkeit oder der Volumenstrom des aus der Ausströmöffnung 7 austretenden Blasluftstroms 8, verändert werden.
- Bedingt durch die konstruktive Ausführung der Blasdüse 6 kann der aus der Ausströmöffnung 7 austretende Blasluftstrom neben der Intensität auch durch die Ausströmbreite, in der
2 durch den Ausströmwinkel α gekennzeichnet, variieren. - Wie aus der
2 weiterhin erkennbar, ist den Blasdüse 6 unmittelbar in bautechnisch zu realisierender nächstmöglichster Annäherung je eine Takterzeugungseinrichtung in Form eines magnetisch schaltenden Schnellschaltventils 9 vorgeordnet. Derartige Schnellschaltventile 9 sind in der Lage, den der Blasdüse 6 zuströmenden Blasluftstrom 8 mehrmals pro Sekunde zu unterbrechen und damit zu takten. Alternativ hierzu können auch Drehschieber zum Takten des Blasluftstroms 8 eingesetzt werden. - In der gezeigten Ausführungsform ist pro Blasdüse 6 je ein Schnellschaltventil 9 vorgesehen. Es ist aber auch möglich, als Takterzeugungseinrichtung für mehrere Blasdüsen 6 ein gemeinsames Schnellschaltventil 9 vorzusehen.
- Die Blasdüsen 6 sind konstruktiv so ausgeführt, dass eine Möglichkeit zum Abschalten vorgesehen ist. So können je nach Bedarf einzelne Blasdüse 6 zu- oder abgeschaltet werden.
- Nachfolgend wird an Hand der
3 der Aufbau einer Blasdüse 6 sowie die Blasluftzuführung zu einer derartigen Blasdüse 6 beschrieben. Wie zu erkennen, ist dem Schnellschaltventil 9 eine Druckluftzuführung 10 vorgeordnet. Durch diese strömt ein konstanter Blasluftstrom 11 zum Schnellschaltventil 9. Der konstante Blasluftstrom 11 wird durch einen hier nicht dargestellten Drucklufterzeuger zu Verfügung gestellt oder stammt aus einem hier ebenfalls nicht dargestellten Druckluftreservoir. - Die Funktion des als Takterzeugungseinrichtung ausgeführten Schnellschaltventils 9 ist aus der
3 nicht ersichtlich. Derartige Schnellschaltventile 9 sind aber handelsüblich in mehreren Ausstattungsvarianten erhältlich. Für die Realisierung der Erfindung wird ein Schnellschaltventil 9 verwendet, bei dem der Zeitpunkt und/oder die Zeitdauer des durch dieses erzeugten Blasluftstroms 8 einstellbar ist. - Im Schnellschaltventil 9 wird der getaktete Blasluftstrom 8 erzeugt und der Blasdüse 6 zugeführt. Die Blasdüse 6 ist so ausgeführt, dass die Ausströmöffnung 7 entgegen der Bogenförderrichtung 5 gerichtet ist. Aus der
3 ist die Blasluftführung in der Blasdüse 6 erkennbar. - Die konstruktive Ausführung der Blasdüse 6 ist in der
4 dargestellt. - Mit der oben erläuterten Vorrichtung kann das folgende erfindungsgemäße Verfahren realisiert werden:
- Wie bereits beschrieben wird den Schnellschaltventilen 9 ein konstanter Blasluftstrom 11 zugeführt und dort ein getakteter Blasluftstrom 8 erzeugt. Die Taktung erfolgt so, dass ein dem Maschinentakt adäquat folgender Blasluftstrom erzeugt wird. Dieser wird über die Blasdüse 6 der Unterseite der auf dem Anlegtisch 1 geförderten Bogen 2a, 2b, 2c entgegen der Bogenförderrichtung 5 zugeführt. Dabei erfolgt pro Maschinentakt mindestens ein dosierter Blasluftstoß. Das geschieht so, dass der Blasluftstrom 8 dann unterbrochen wird, wenn die Vorderkante des weiteren Bogens 2c die Blasdüse 6 überdeckt hat. Der Blasluftstrom 8 wird dann wieder aktiviert, wenn die Vorderkante des nachfolgenden Bogens in den Wirkungsbereich der Blasdüsen 6 gelangt.
- Die
1a zeigt die Situation, in welcher der vordere Bogen 2a bereits von einem nicht dargestellten Greifersystem erfasst wurde und der Druckmaschine zugeführt wird. Die Bogenschuppe wird gebildet, indem sich der Folgebogen 2b unterhalb des vorderen Bogens 2a befindet, wobei der Folgebogen 2b noch von dem weiteren Bogen 2c unterschuppt wird. Der Folgebogen 2b bewegt sich in Richtung der Anlegmarken 4. In dieser Situation ist die Blasdüse 6 aktiviert und der Blasluftstrom 8 entgegen der Bogenförderrichtung 5 gerichtet. Dabei wird der Blasluftstrom 8 so geführt, dass dieser ein Luftpolster zwischen den unterschuppten Folgebogen 2b und weiterer Bogen 2c sowie zwischen der Oberfläche des Anlegtischs 1 und Folgebogen 2b erzeugt. - Im weiteren Verlauf wird der vordere Bogen 2a abgezogen. Der Folgebogen 2b wird an den Anlegmarken 4 angelegt und ausgerichtet (diese Situation ist in keiner der Figuren erfasst). Der Blasluftstrom 8 ist weiterhin aktiviert und es wird Luft zwischen den Folgebogen 2b und weiteren Bogen 2c gebracht.
- Danach bewegt sich die Anlegmarken 4 nach links und geben den Weg für den Abzug des Folgebogens 2b frei. In der
1b ist zu erkennen, dass die in Bogenförderrichtung 5 gesehene Vorderkante des weiteren Bogen 2c die Blasdüse 6 passiert und diese bedeckt. Diese Situation tritt ungefähr einen halben Arbeitstakt nach der in der1a dargestellten Situation ein. Jetzt wird der Blasluftstrom 8 unterbrochen, so dass der weitere Bogen 2c in stabiler Lage den Anlegmarken 4 zugeführt werden kann. Kurz vor Erreichen der Anlegmarken 4, etwa wiederum einen halben Arbeitstakt nach der in der1b dargestellten Situation, wird ein Blasluftstrom 8 wieder aktiviert und Blasluft zwischen den weiteren Bogen 2c und einem weiteren hier nicht dargestellten Bogen gebracht. Der Zyklus beginnt neu. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Anlegtisch
- 2a
- vorderer Bogen
- 2b
- Folgebogen
- 2c
- weiterer Bogen
- 3
- Saugband
- 4
- Anlegmarken
- 5
- Bogenförderrichtung
- 6
- Blasdüse
- 7
- Ausströmöffnung
- 8
- getakteter Blasluftstrom
- 9
- Schnellschaltventil
- 10
- Druckluftzuführung
- 11
- konstanter Blasluftstrom
- α
- Ausströmwinkel
Claims (2)
- Verfahren zum Zuführen von schuppenförmig aufeinander liegender Bogen an einer Druckmaschine unter Verwendung einer Vorrichtung bestehend aus einem Anlegtisch (1), dem mit Druckluftzuführungen (10) verbundene Blasdüsen (6) zugeordnet sind, derart, dass die Blasdüsen (6) in den Anlegtisch (1) integriert sind und mindestens eine gegen die Bogenförderrichtung (5) gerichtete Ausströmöffnung (7) aufweisen, wobei den Blasdüsen (6) mindestens eine Takterzeugungseinrichtung zum Erzeugen eines getakteten Blasluftstroms (8) vorgeordnet ist, wobei ein dem Maschinentakt der Druckmaschine adäquat folgender Blasluftstrom (8) entgegen der Bogenförderrichtung (5) den Unterseiten der Bogen (2a, 2b, 2c) zugeführt wird, derart, dass der Blasluftstrom (8) dann unterbrochen wird, wenn die Vorderkante eines Folgebogens (2b) eines auf dem Anlegtisch (1) befindlichen vorderen Bogens (2a) die Blasdüse (6) überdeckt und der Blasluftstrom (8) dann wieder aktiviert wird, wenn die Vorderkante eines weiteren Bogens (2c) in den Wirkungsbereich der Blasdüsen (6) gelangt.
- Verfahren zum Zuführen von schuppenförmig aufeinanderliegender Bogen nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Blasluftstrom (8) etwa einen halben Arbeitstakt aktiviert bleibt.
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DE102014207446.0A DE102014207446B4 (de) | 2013-04-18 | 2014-04-17 | Verfahren zum unterschuppten Zuführen von bogenförmigen Bedruckstoffen an Druckmaschinen |
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DE102013207034 | 2013-04-18 | ||
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DE102007042375A1 (de) | 2007-09-06 | 2009-03-12 | Koenig & Bauer Aktiengesellschaft | Vorrichtung zum Führen von Bogen |
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- 2014-04-17 DE DE102014207446.0A patent/DE102014207446B4/de active Active
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