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Die
Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Führen von Bogen in der Bogenanlage
von Druckmaschinen mit einer Bogenbeschleunigungseinrichtung, die
einen auf einem der Bogenbeschleunigungseinrichtung vorgeordneten
Anlegtisch mit Hilfe von aus Deck- und Vordermarken bestehenden
Anlegmarken nach der Vorderkante ausgerichteten Bogen erfaßt und einer
nachgeordneten Anlegtrommel zuführt, wobei
die Anlegmarken periodisch zwischen einer Position am Anlegtisch
sowie einer Position unterhalb des Anlegtisches schwingen und die
Rücken
der Deckmarken mit Luftaustrittsöffnungen
versehen sind.
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Es
ist allgemein bekannt, die zu einem Anlegtisch geförderten
Bogen an in die Bahn der Bogen schwenkbaren Anlegmarken nach der
Vorderkante auszurichten. Nach dem Ausrichten werden die Bogen von
einer Bogenbeschleunigungseinrichtung erfaßt und zu einer Anlegtrommel
transportiert. Dazu werden die Anlegmarken aus der Bahn der Bogen
in eine unter dem Anlegtisch gelegene Position geschwenkt, so dass
der ausgerichtete Bogen abgezogen werden kann. Während der ausgerichtete Bogen abgezogen
wird, werden die Anlegmarken aus der unter dem Anlegtisch gelegenen
Position zurück
an den Anlegtisch geführt
zum Ausrichten des Folgebogens nach der Vorderkante. Dadurch gelangen
die Deckmarken der Anlegmarken in Kontakt mit der Unterseite des
abziehenden Bogens, was insbesondere bei empfindlichen Oberflächen der
Unterseite der Bogen, wie z.B. bei bedruckten Flächen, PVC- oder aluminiumkaschierten Flächen zu
Markierungen und damit zu Qualitätsbeeinträchtigungen
führt.
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Um
diese Nachteile auszuschließen,
ist aus der
DD 35757 eine
Vorrichtung zum Führen
von Bogen von einem Anlegtisch zur nachgeordneten Anlegtrommel bekanntgeworden.
Um zu verhindern, dass die unteren Bogenflächen beim Abziehen mit den
zurückschwingenden
Deckmarken in Kontakt kommen und um ein sicheres Trennen des abziehenden
Bogens von dem Folgebogen zu erzielen, sind die Deckmarken hohl
ausgebildet, wobei auf dem Rücken
der Deckmarken Luftaustrittsöffnungen
vorgesehen sind. Ein Blasluftstrom aus den senkrecht zum Rücken der
Deckmarken angeordneten Luftaustrittsöffnungen hebt den abziehenden
Bogen an, so dass dieser ohne Kontakt mit dem Rücken der Deckmarken zur Anlegtrommel
transportiert werden kann.
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Nachteilig
ist, dass der abziehende Bogen lediglich durch den Luftstrom vom
Rücken
der Deckmarken abgehoben wird, wodurch insbesondere Bogen aus dünnem Material
zum Flattern angeregt werden, was zu Qualitäts- und Leistungsverlusten
führt. Außerdem wird das
Trennen des abziehenden Bogens vom Folgebogen durch die aus den
Deckmarken austretende Blasluft nicht beeinflußt.
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Aus
der
DE 39 36 846 C1 ist
eine Vorrichtung zum schwebenden Führen von zu fördernden
Materialbogen bekannt. Die Vorrichtung weist blasluftgespeiste Düsen in stationär eingelassenen
Düsenkörpern auf,
die jeweils eine versenkt im Düsenkörper und
geneigt zur Außenseite
des Düsenkörpers angeordnete
Leitfläche
für den
aus der Düsenöffnung austretenden
Blasluftstrahl haben. Je nach Einstellung eines Anblaswinkels werden
Quellströmungen
mit Förderwirkung
oder optimierte Führungswirkung
erzielt. Das Anwendungsgebiet dieses Gegenstandes sind glatte, stationäre Leitflächen, in
welche die Düsenkörper eingelassen
sind. Ein Mitbewegen mit einem Bauteil und das Führen zwangsweise geförderter
Bogen ist nicht vorgesehen.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Einrichtung zum Führen von Bogen zu schaffen,
die einen Bogentransport vom Anlegtisch zu einer Anlegtrommel ohne
Beeinträchtigung
der Qualität
und der Leistung ermöglicht.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Durch
die Erzeugung eines der Kontur des Rückens der Deckmarken folgenden,
einen Blas-/Sogeffekt ausübenden
Blasluftstroms werden die abziehenden Bogen gegen den Rücken der
Deckmarken geführt,
ohne diesen jedoch zu berühren.
Dadurch und aufgrund der Maßnahme,
den Blasluftstrom entgegen der Bogentransportrichtung zu führen, werden die
abziehenden Bogen gestrafft und eine Trennung des jeweils abziehenden
Bogens vom Folgebogen unterstützt.
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An
einem Ausführungsbeispiel
soll die Erfindung näher
erläutert
werden. In den Zeichnungen zeigen
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1 die
prinzipielle Darstellung einer Bogenanlage in Seitenansicht,
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2 die
teilweise Darstellung einer Anlegmarke in Seitenansicht,
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3 eine
andere Ausführung
einer Anlegmarke in Seitenansicht.
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In 1 ist
eine Bogenanlage, bestehend aus einem Anlegtisch 1, Anlegmarken 2 und
Greifern 3 einer Bogenbeschleunigungseinrichtung 8 schematisch
in Seitenansicht dargestellt. Die Anlegmarken 2 und die
Greifer 3 sind verteilt über die Breite des Anlegtischs 1 angeordnet.
Die Anlegmarken 2 bestehen jeweils aus einer Vordermarke 4 und
einer Deckmarke 5. Die Anlegmarken 2 sind wegschwenkbar
ausgeführt
und werden z.B. mittels eines Viergelenkgetriebes 6 innerhalb
eines Arbeitstaktes zwischen der in 1 dargestellten
Position am Anlegtisch 1 und einer unterhalb des Anlegtischs 1 gelegene
Position verschwenkt.
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Weiterhin
sind Greifer 3 gezeigt, die einer Bogenbeschleunigungseinrichtung 8 zugeordnet sind,
die im Ausführungsbeispiel
als Schwinganlage 9 ausgebildet ist. Die Greifer 3 bestehen
aus Greiferaufschlägen 10 und
Greiferspitzen 11. Die Greiferspitzen 11 sind
mit einer Greiferwelle 12 verbunden und werden durch eine
Stellbewegung der Greiferwelle 12 in und außer Eingriff
mit den Greiferaufschlägen 10 gebracht
und damit die Greifer 3 geschlossen oder geöffnet. Die
Greifer 3 werden durch die Schwinganlage 9 innerhalb
eines Arbeitstaktes zwischen einer Position am Anlegtisch 1 und
einer Position an einer nicht dargestellten Anlegtrommel periodisch
hin- und herbewegt.
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Auf
dem Anlegtisch 1 werden durch nicht dargestellte Mittel
Bogen 13 in Bogentransportrichtung 7 auf den Anlegtisch 1 sowie
mit der Vorderkante gegen die am Anlegtisch 1 befindlichen
Vordermarken 4 der Anlegmarken 2 transportiert
und damit nach der Vorderkante ausgerichtet, wobei die Deckmarken 5 ein Überschießen verhindern.
Nach dem Ausrichten bezüglich
der Vorderkante und einem ggf. sich anschließenden Ausrichten nach der
Seitenkante werden die Bogen 13 von den Greifern 3 der
zum Anlegtisch 1 geführten
Schwinganlage 9 erfaßt,
die Anlegmarken 2 in die unter dem Anlegtisch 1 befindliche
Position geschwenkt und der Bogen 13 abgezogen, d.h. durch
die Schwinganlage 9 zu einer nachgeordneten Anlegtrommel
transportiert.
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Um
einen Folgebogen 14 ausrichten zu können, werden die Anlegmarken 2 unmittelbar
nachdem die Greifer 3 ihre Position am Anlegtisch 1 verlassen
haben, wieder zum Anlegtisch 1 gesteuert, so dass der abziehende
Bogen 15 mit seinem freien Ende über den Rücken der Deckmarken 5 gezogen wird
(2).
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Um
Markierungen an der Unterseite des abziehenden Bogens 15 zu
vermeiden, sind die Deckmarken 5 mit einer oder mehreren
Luftaustrittsöffnungen 16 versehen,
die einen der Kontur des Rückens der
Deckmarken 5 folgenden, eine Blas-/Sogwirkung initiierenden
Blasluftstrom erzeugen. Dazu sind die Luftaustrittsöffnungen 16 geneigt
im Rücken
der Deckmarken 5 angeordnet oder mit entsprechenden Leitflächen versehen.
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Im
Ausführungsbeispiel
gem. 2 ist die Luftaustrittsöffnung 16 mit einer
Blasluftzuführung 17 verbunden,
die von einem Blaslufterzeuger mit Blasluft versorgt wird, wobei
zwischen dem Blaslufterzeuger und der Blasluftzuführung 17 eine
Steuereinrichtung zum Einstellen des der Kontur des Rückens den Deckmarken 5 folgende
Blasluftstroms vorgesehen ist. Es ist auch möglich, mittels dieser Steuereinrichtung
den Blasluftstrom so zu steuern, dass die Luftaustrittsöffnungen 16 zyklisch,
z.B. beim Schwingen in die Position am Anlegtisch 1 mit
Blasluft beaufschlagt werden und beim Zurückschwingen in die unterhalb
des Anlegtischs 1 gelegene Position der Blasluftstrom unterbrochen
wird.
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Der
der Kontur des Rückens
der Deckmarken 5 folgende und der Bogentransportrichtung 7 entgegengesetzt
gerichtete Blasluftstrom führt
durch seine Blas-/Sogwirkung die abziehenden Bogen 15 gegen
den Rücken
der Deckmarken 5, verhindert aber gleichzeitig eine Berührung der
Unterseite der abziehenden Bogen 15 mit den Deckmarken 5.
Dadurch werden Markierungen an der Unterseite der abziehenden Bogen 15 vermieden,
gleichzeitig werden die abziehenden Bogen gestrafft und damit ein ruhiger
Bogenlauf realisiert. Durch den der Kontur des Rückens der Deckmarken 5 folgende
und entgegen der Bogentransportrichtung 7 gerichtete Blasluftstrom
gelangt außerdem
Luft zwischen den Folgebogen 14 und den abziehenden Bogen 15,
so dass zwischen beiden Bogen 13; 14 bestehende
Adhäsionskräfte kompensiert
und eine Bogentrennung erleichtert wird.
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In 3 ist
ein weiteres Ausführungsbeispiel einer
Deckmarke 5 dargestellt. Bei dieser sind eine oder mehrere
Luftaustrittsöffnungen 16 etwa
mittig vorgesehen und diese so ausgebildet, dass ein Blasluftstrom
hoher Intensität
der Kontur des Rückens
der Deckmarke 5 entgegengesetzt der Bogentransportrichtung 7 folgt,
während
in Bogentransportrichtung 7 ein Blasluftstrom geringer
Intensität
der Kontur des Rückens
der Deckmarke 5 folgend ausgebildet wird.
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Damit
wird ein den abziehenden Bogen 15 im Bereich der Deckmarken 5 führender
Blasluftstrom realisiert, gleichzeitig ist es möglich, den zwischen dem abziehenden
Bogen 15 sowie den Folgebogen 14 gelangenden Blasluftstrom
zu vergrößern und
damit eine sichere Trennung der Bogen 14/15 sowie
eine Straffung des abziehenden Bogens 15 zu realisieren.
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- 1
- Anlegtisch
- 2
- Anlegmarke
- 3
- Greifer
- 4
- Vordermarke
- 5
- Deckmarke
- 6
- Viergelenkgetriebe
- 7
- Bogentransportrichtung
- 8
- Bogenbeschleunigungseinrichtung
- 9
- Schwinganlage
- 10
- Greiferaufschlag
- 11
- Greiferspitzen
- 12
- Greiferwelle
- 13
- Bogen
- 14
- Folgebogen
- 15
- abziehender
Bogen
- 16
- Luftaustrittsöffnung
- 17
- Blasluftzuführung