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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Zuführen eines geschuppten Bogenstromes von einem Bogenanleger zu den jeweils den vordersten Bogen nach der Vorderkante ausrichtenden Anlegmarken und bezüglich der Seitenkante ausrichtenden Seitenmarken, wobei die Bogen in einem Staffelabstand beabstandet zueinander in einer Bogentransportrichtung durch mindestens ein Saugband, das mit mindestens einem dem Bogenanleger zugewandten Saugkasten sowie einem den Ausrichtmitteln zugewandten Saugkasten und einem zwischen diesen angeordneten Zwischensaugkasten in Wirkverbindung steht, gefördert werden.
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Derartige Verfahren sind allgemein bekannt. Die durch einen Bogenanleger von einem Bogenstapel vereinzelten Bogen werden als geschuppter Bogenstrom von mindestens einem Saugband aufweisenden Bändertisch erfasst und zu einem Anlegtisch transportiert. Im dem Bogenanleger zugewandten Bereich des Bändertischs ist ein Saugkasten vorgesehen, der das Saugband mit Unterdruck versorgt zur Übernahme der vom Bogenanleger vereinzelten Bogen. Durch das Saugband gehalten, wird die unterschuppte Bogenstaffel in einer Bogentransportrichtung auf den Anlegtisch und der jeweils vorderste Bogen der Bogenstaffel mit der Vorderkante gegen am Anlegtisch positionierbare Anlegmarken zum Ausrichten nach der Vorderkante transportiert, wobei dieser Bogen vom Saugband gehalten wird durch Unterdruck, der in einem dem Anlegtisch zugewandten Saugkasten herrscht.
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Nach dem Ausrichten des jeweils vordersten Bogens nach der Vorderkante wird dieser, wenn eine Seitenkantenausrichtung auf einer nachgeordneten Trommel vorgesehen ist, von Greifern einer Bogenbeschleunigungseinrichtung erfasst und vom Anlegtisch abgezogen. Bei einer Seitenkantenausrichtung auf dem Anlegtisch wird der nach der Vorderkante ausgerichtete Bogen mit Hilfe einer dem Anlegtisch zugeordneten Seitenmarke nach der Seitenkante ausgerichtet.
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Der auszurichtende Bogen muss dabei einerseits durch das Saugband so geführt werden, dass dieser mit der Vorderkante sicher an den Anlegmarken anlegt, andererseits muss die am Saugband wirkende Haltekraft derart bemessen sein, dass die Vorderkante beim Anlegen nicht beschädigt wird und eine nachfolgende Ausrichtung ggf. bezüglich der Seitenkante möglich ist.
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Um das realisieren zu können, wird nach der
DE 38 38 078 A1 bei einem mit einem dem Bogenanleger zugewandten und einem den Ausrichtmitteln zugewandten Saugkasten versehener Saugbändertisch die Höhe des den Ausrichtmitteln zugewandten Saugkastens im Arbeitstakt gesteuert. Dabei soll dieser Saugkasten wechselweise unterdruckbeaufschlagbar und unterdruckentlastbar sein.
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Weiterhin ist aus der
DE 44 42 629 C2 ein Saugbändertisch mit drei in Förderrichtung hintereinander angeordneten Saugkammern bekannt. Die den Ausrichtmitteln zugewandte dritte Saugkammer und die zweite mittlere Saugkammer werden mittels einer gemeinsamen Saugquelle mit Unterdruck beaufschlagt, wobei der Unterdruck in der dritten Saugkammer durch eine Verbindung mit der Umgebungsluft im Arbeitstakt steuerbar ist.
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Nachteilig ist, dass der auszurichtende Bogen nicht mit einer den Bogen gegen das Saugband führenden definierten Haltekraft beaufschlagt und damit auch nicht im Bereich der Ausrichtmittel exakt geführt wird, was insbesondere bei höheren Arbeitsgeschwindigkeiten zu Produktivitätsverlusten führt.
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Weiterhin ist es aus der
DE 198 17 175 A eine Vorrichtung zum Fördern eines geschuppten Bogenstroms mit mindestens einem luftdurchlässigen Saugband und einem Saugkasten bekannt, der über Saugöffnungen mit dem Saugband in Wirkverbindung steht. Im den Ausrichtmitteln zugewandten Bereich des Saugkastens sind die Saugöffnungen mit schaltbaren Schließ- und Öffnungsorganen versehen, die im Arbeitstakt betätigt werden. Es ist von Nachteil, dass bei dieser Vorrichtung eine diffizile Einstellung der den auszurichtenden Bogen gegen die Saugbänder führenden Haltekraft und damit eine exakte Führung dieses Bogens an den Ausrichtmitteln nicht möglich ist, was bei hohen Arbeitsgeschwindigkeiten zu Produktivitätsverlusten führt.
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Die
DE 197 28 056 A1 bezieht sich auf einen Anlegetisch zum taktmäßigen Fördern von Bogen zu einer Bogen verarbeitenden Maschine, mit einer Tischoberfläche, über die ein oder mehrere im Abstand zueinander angeordnete Saugbänder in Förderrichtung bewegbar antreibbar geführt sind. Die Saugbänder erstrecken sich dabei in Förderrichtung und transportieren die Bogen. Dabei sind die Saugbänder endlos ausgebildet und umschließen den Anlegetisch über im Übernahme- und Übergabebereich angeordnete Umlenkrollen. Die Saugbänder besitzen über ihre ganze Länge verteilt durchgehende Saugöffnungen. Die Unterseite der Saugbänder ist unterdruckbeaufschlagbar. Unter einem oder mehreren der Saugbänder sind in Förderrichtung hintereinander eine Vielzahl druck- und/oder unterdruckbeaufschlagbare Beaufschlagungsbereiche angeordnet, deren Druck- und/oder Unterdruckbeaufschlagung separat voneinander ansteuerbar ist.
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Aus der
DE 102 13 705 A1 ist eine Vorrichtung zum Fördern eines geschuppten Bogenstroms von einem Bogenstapel zu einer bogenverarbeitenden Maschine bekannt, diese weist einen Fördertisch auf, der mit mindestens einem umlaufend antreibbaren, luftdurchlässigen Transportband versehen ist, das an der Unterseite seines über den Fördertisch gleitenden Obergurts von einer Mehrzahl hintereinander angeordneter Saugkammerbereiche unterdruckbeaufschlagt ist, derart, dass die geförderten Bogen auf dem Transportband bis zur Übergabe an die bogenverarbeitende Maschine gehalten werden. Zur Unterdruckansteuerung aller Saugkammerbereiche ist ein gemeinsamer Unterdruckversorger vorgesehen und die Saugkammerbereiche sind jeweils über mindestens eine Drossel mit dem gemeinsamen Unterdruckversorger pneumatisch verbunden.
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Die
DE 199 48 067 A1 beschreibt einen Saugbändertisch, dessen Förderbereiche mittels entsprechender Mittel für unterschiedliche Betriebszustände selbsttätig wirkend mit unterschiedlichem Unterdruck versorgbar sein sollen. Dazu wird ein Saugraum im Endbereich des Saugbändertisches mittels selbsttätig wirkender Druckausgleiseinrichtungen mit dem Saugraum im Mittelbereich des Saugbändertisches gekoppelt. Die Druckausgleichseinrichtungen wirken so, dass ein höherer Unterdruck im Saugraum diese öffnet und einen unterstützenden Saugluftstrom vom Saugraum zum Saugraum erzeugt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein gattungsgemäßes Verfahren mit einfachen Mitteln so auszugestalten, dass ein Betreiben ohne Produktivitätsverluste möglich ist.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Verfahren nach den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Die erfindungsgemäße Lösung ermöglicht es, den auszurichtenden Bogen sicher auf dem Anlegtisch zu führen und mit einer dem zur Verarbeitung gelangenden Material angepassten, den Bogen auf einem Saugband fixierenden Haltekraft gegen die Anlegmarken zu führen und so eine störungsfreie Verarbeitung des Bogenmaterials zu ermöglichen.
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An einem Ausführungsbeispiel wird die Erfindung näher erläutert. In den zugehörigen Zeichnungen zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung eines Saugbändertischs in der Seitenansicht mit Bogen
- 2 eine ausschnittsweise Darstellung des Saugbändertischs in der Draufsicht ohne Bogen
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In 1 ist ein Saugbändertisch 1 mit einem nachgeordneten Anlegtisch 2 schematisch in Seitenansicht dargestellt. Der Saugbändertisch 1 weist mindestens ein Saugband 3 auf, das über eine obere Umlenkwalze 4 und eine untere Umlenkwalze 5 geführt sowie mittels zweier Walzen 6 gespannt wird. Zwischen den Umlenkwalzen 4, 5 ist ein das Saugband 3 führendes Tischblech 7 angeordnet. Am Tischblech 7 sind ein einem nicht dargestellten Bogenanleger zugewandter Saugkasten 8 und ein Anlegmarken 11 zugewandter Saugkasten 9 vorgesehen. Zwischen den Saugkästen 8, 9 ist ein Zwischensaugkasten 10 angeordnet. Zwischen den Saugkästen 8 und 10 können weitere Saugkästen vorgesehen sein. Die Anlegmarken 11 sind verteilt über die Breite des Anlegtisch 2 angeordnet, wobei dem Anlegtisch 2 jeweils seitlich eine Seitenmarke 12 zugeordnet ist.
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Auf dem Saugbändertisch 1/Anlegtisch 2 sind ein auszurichtender Bogen 13 und ein Folgebogen 14 gezeigt, die von dem Saugband 3 gehalten in einer Bogentransportrichtung 16 gefördert werden. Weiterhin ist ein abziehender Bogen 15 dargestellt, der von einer nicht gezeigten Bogenbeschleunigungseinrichtung in die nachgeordnete Bogen verarbeitende Maschine transportiert wird.
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Der dem Bogenanleger zugewandte Saugkasten 8 ist durch einen Stutzen 17, der den Anlegmarken 11 zugewandte Saugkasten 9 durch einen Stutzen 18 und der Zwischensaugkasten 10 durch einen Stutzen 19 mit einer Unterdruckquelle verbunden. Die Saugkästen 8, 9, 10 stehen mittels im Tischblech 7 vorgesehener Saugbohrungen 20, die unterschiedlich gestaltete Saugflächen F aufweisen können, mit dem Saugband 3 in Verbindung. Das Saugband 3 ist luftdurchlässig ausgebildet, indem z. B. Sauglöcher 21 vorgesehen sind, so dass auf die Bogen 13, 14 eine durch den in den Saugkästen 8, 9, 10 wirkenden Unterdruck initiierte Haltekraft ausgeübt wird.
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Der dem Bogenanleger zugewandte Saugkasten 8 wird durch die mit dem Stutzen 17 verbundene Unterdruckquelle mit einem konstanten Unterdruck beaufschlagt. Der Unterdruck ist zur Anpassung an das zur Verarbeitung gelangende Bogenmaterial einstellbar ausgeführt. Der im Zwischensaugkasten 10 durch die Unterdruckquelle über den Stutzen 19 initiierte Unterdruck wird durch nicht dargestellte Mittel innerhalb eines Arbeitstaktes zwischen einem Arbeitsunterdruck und einem Normaldruck gesteuert. Die Höhe des Arbeitsunterdrucks kann dem zur Verarbeitung gelangenden Bogenmaterial angepasst werden. Im den Anlegmarken Anlegmarken 11 zugewandten Saugkasten 9 wird ein Unterdruck realisiert, der konstant, aber wesentlich geringer als der Arbeitsunterdruck des Zwischensaugkastens 10 und des im Saugkasten 8 herrschenden Unterdrucks ist. Die Höhe des Unterdrucks im Saugkasten 9 kann in Abhängigkeit vom Verarbeitungsgut eingestellt werden.
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Der den Anlegmarken 11 zugewandte Saugkasten 9 und der Zwischensaugkasten 10 sind innerhalb eines Staffelabstandes 22, der definiert ist als ein Abstand zwischen zwei benachbarten Bogen 13, 14, gemessen von den am Anlegtisch 2 positionierten Anlegmarken 11 entgegen der Bogentransportrichtung 16, wobei der Zwischensaugkasten 10 sich geringfügig über diesen Staffelabstand 22 hinaus entgegen der Bogentransportrichtung 16 erstrecken kann.
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Die zur Verarbeitung gelangenden Bogen werden im Bogenanleger vereinzelt sowie unterschuppt dem Saugbändertisch 1 zugeführt und vom Saugband 3, unterstützt durch eine im Arbeitstakt gegen die obere Umlenkwalze 4 geführte Tupferwalze 23, erfasst. Die auf die Bogen wirkende Haltekraft wird realisiert durch den in dem Bogenanleger zugewandten Saugkasten 8 aufgebauten Unterdruck. Die Bogen werden als Bogenstrom vom Saugband 3, das durch einen nicht dargestellten Antrieb angetrieben wird, in Bogentransportrichtung 16 gefördert, wobei der jeweils vorderste Bogen als auszurichtender Bogen 13 auf den Anlegtisch 2 transportiert wird.
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Beim Transport des auszurichtenden Bogens 13 auf den Anlegtisch 2 wird dieser im Wesentlichen durch die vom Zwischensaugkasten 10, initiiert durch den darin herrschenden Arbeitsunterdruck, realisierte Haltekraft auf dem Saugband 3 gehalten, da der Folgebogen 14 den auszurichtenden Bogen 13 unterlappt und den Saugkasten 8 abdeckt. Dabei ist es erforderlich, während des Transports des auszurichtenden Bogens 13 bis unmittelbar vor dem Anlegen mit der Bogenvorderkante an den Anlegmarken 11 diesen mit einer hohen Haltekraft zu führen.
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Vor dem Anlegen der Vorderkante des auszurichtenden Bogens 13 an den Anlegmarken 11 wird die Unterdruckzufuhr zum Zwischensaugkasten 10 unterbrochen, ggf. zusätzlich der Zwischensaugkasten 10 belüftet oder kurzzeitig mit Blasluft beaufschlagt und somit wirkungslos gemacht. Damit wird der auszurichtende Bogen 13 lediglich mit einer geringen Haltekraft, die durch den den Anlegmarken 11 zugewandten Saugkasten 9 realisiert wird, am Saugband 3 gehalten, wenn die Vorderkante gegen die Anlegmarken 11 geführt und so ausgerichtet wird. Dabei entsteht Schlupf zwischen der Unterseite des auszurichtenden Bogens 13 und dem Saugband 3. Nach dem Ausrichten des Bogens 13 nach der Vorderkante erfolgt das Ausrichten nach der Seitenkante. Ist, wie im Ausführungsbeispiel dargestellt, eine Seitenmarke 12 dem Anlegtisch 2 zugeordnet, wird durch diese die Ausrichtung realisiert, indem der auszurichtende Bogen 13 quer zur Bogentransportrichtung 16 und mit der Seitenkante gegen einen Anschlag geführt wird. Danach wird der Bogen 8 vom Bogenhaltesystem eines Bogenbeschleunigungssystems erfasst und in die nachgeordnete Bogen verarbeitende Maschine geführt. Um ein störungsfreies Ausrichten nach der Seitenkante zu ermöglichen, ist es vorteilhaft, dass der auszurichtende Bogen 13 lediglich an den Anlegmarken 11 anliegend frei auf dem Anlegtisch 2 verschiebbar ist. Dazu wird der den Anlegmarken 11 zugewandte Saugkasten 8 so innerhalb des Staffelabstandes 22 beabstandet zu den Anlegmarken 11 angeordnet, dass der Folgebogen 14 den Saugkasten 8 abdeckt, wenn der auszurichtende Bogen 13 nach der Vorderkante ausgerichtet ist. Es ist aber auch möglich, wenn der Bogen 13 ständig während des Ausrichtvorgangs mit der Vorderkante an den Anlegmarken 11 gehalten werden soll, den Saugkasten 9 näher an den Anlegmarken 11 zu positionieren, so dass dieser erst vom Folgebogen 14 überdeckt wird, nachdem der auszurichtende Bogen 13 vom Bogenhaltesystem der nachgeordneten Bogenbeschleunigungseinrichtung erfasst wurde.
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Ist die Einrichtung zum Ausrichten nach der Seitenkante einer dem Anlegtisch 2 nachgeordneten Trommel zugeordnet, wird der Saugkasten 9 in einem solchen Abstand zu den Anlegmarken 11 angeordnet, dass der Saugkasten 9 vom Folgebogen überdeckt ist, wenn der nach der Vorderkante ausgerichtete Bogen 13 vom Bogenhaltesystem des nachgeordneten Bogenbeschleunigungssystems erfasst wurde.
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Der Zwischensaugkasten 10, der deaktiviert wird, wenn der jeweils auszurichtende Bogen 13 mit der Vorderkante sich den Anlegmarken 11 nähert, wird innerhalb des Arbeitstaktes frühestens dann wieder aktiviert, wenn der Folgebogen 14 den den Anlegmarken 11 zugewandten Saugkasten 9 erreicht hat.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Saugbändertisch
- 2
- Anlegtisch
- 3
- Saugband
- 4
- obere Umlenkwalze
- 5
- untere Umlenkwalze
- 6
- Walze
- 7
- Tischblech
- 8
- Bogenanleger zugewandter Saugkasten
- 9
- Anlegmarken zugewandter Saugkasten
- 10
- Zwischensaugkasten
- 11
- Anlegmarke
- 12
- Seitenmarke
- 13
- Auszurichtender Bogen
- 14
- Folgebogen
- 15
- Abziehender Bogen
- 16
- Bogentransportrichtung
- 17
- Stutzen
- 18
- Stutzen
- 19
- Stutzen
- 20
- Saugbohrung
- 21
- Saugloch
- 22
- Staffelabstand
- 23
- Tupferwalze
- F
- Saugfläche