DE102017205353A1

DE102017205353A1 - Aufzuganlage mit mehreren eine Kennung aufweisenden Aufzugkabinen und Verfahren zum Betreiben einer solchen Aufzuganlage

Info

Publication number: DE102017205353A1
Application number: DE102017205353.4A
Authority: DE
Inventors: Richard Thum; Marius Matz; Eduard Steinhauer
Original assignee: ThyssenKrupp AG; ThyssenKrupp Elevator AG
Current assignee: ThyssenKrupp AG; TK Elevator GmbH
Priority date: 2017-03-29
Filing date: 2017-03-29
Publication date: 2018-10-04
Also published as: WO2018177828A1; CN110475737A; CN110475737B; US20210107766A1

Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Aufzuganlage (1) mit wenigstens einem Aufzugschacht (2, 3) und einer Mehrzahl von individuell verfahrbaren Aufzugkabinen (5). Mehrere der Aufzugkabinen (5) können dabei in demselben Aufzugschacht (2, 3) verfahren werden. Weiter umfasst die Aufzuganlage (1) ein Steuerungssystem (6) zum Steuern der Aufzuganlage (1). Die Aufzugkabinen (5) der Aufzuganlage (1) weisen dabei jeweils eine eindeutige Kennung (7) auf, beispielsweise einen RFID-Transponder oder einen QR-Code.
Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben einer solchen Aufzuganlage (1).

Description

Die Erfindung betrifft eine Aufzuganlage mit wenigstens einem Aufzugschacht und einer Mehrzahl von individuell verfahrbaren Aufzugkabinen. Mehrere der Aufzugkabinen können dabei in demselben Aufzugschacht verfahren werden. Weiter weist eine solche Aufzuganlage ein Steuerungssystem zum Steuern der Aufzuganlage auf.
Eine solche Aufzuganlage ist beispielsweise aus der WO 2015/144781 A1 oder aus der EP 1 371 596 A1 bekannt. Bei solchen Aufzuganlagen, bei denen mehrere Aufzugkabinen in demselben Aufzugschacht verfahren werden können, ist es insbesondere zur Vermeidung von Kollisionen von Aufzugkabinen von besonderer Bedeutung, dass bekannt ist, welche Aufzugkabine sich an welcher Position in dem aus den Aufzugschächten gebildeten Schachtsystem befindet.
Aus der EP 1 698 580 B1 ist zur Bestimmung der Positionen von Aufzugkabinen ein Schachtinformationssystem in Form von sich entlang der gesamten Fahrbahn eines Aufzugschachts erstreckenden Barcode-Trägern mit Barcode-Symbolen bekannt, wobei an den Aufzugkabinen Barcode-Leser angeordnet sind, die die Barcode-Symbole erfassen können. Ein anderes Schachtinformationssystem ist aus der EP 3 025 997 A1 bekannt. Diese offenbart die Anordnung von Positionskennungen in einem Aufzugschacht, die durch RFID-Transponder realisiert sein können, wobei die Aufzugkabinen Leseeinrichtungen aufweisen, um die Positionskennungen auslesen zu können.
Problematisch bei solchen Aufzuganlagen ist der Fall, wenn eine Aufzugkabine von einer Störung betroffen ist und nicht im Normalbetrieb verfahren werden kann. Aus der EP 2 041 015 B1 ist eine weitere Aufzuganlage mit einer Mehrzahl von Aufzugkabinen, die individuell in einem Schachtsystem verfahren werden können, bekannt. Bei dieser Aufzuganlage wird das Auftreten einer Störung des Kommunikationssystems, die lediglich eine Aufzugkabine betrifft, erkannt. Nachdem diese Störung erkannt wurde, wird ein Befehl an die von der Störung betroffene Aufzugkabine übertragen, woraufhin diese Aufzugkabine außerhalb der normalen Verkehrswege der übrigen Aufzugkabinen der Aufzuganlage geparkt wird. Die Aufzuganlage kann dann mit den weiteren Aufzugkabinen weiter betrieben werden. Ein solches Vorgehen funktioniert dabei allerdings nur, wenn die von der Störung betroffene Aufzugkabine noch entsprechend verfahren werden kann.
Aufzugkabinen einer Aufzuganlage können aber auch derart von Störungen betroffen sein, dass ein weiteres Verfahren der Aufzugkabine nicht möglich ist, sondern die Aufzugkabine mittels einer Hilfsvorrichtung geborgen werden muss. Dabei kann insbesondere der Fall auftreten, dass aufgrund der Störung die Leseeinrichtung der Aufzugkabine die Position der Aufzugkabine nicht richtig erfassen kann oder die erfasste Position nicht richtig an das Steuerungssystem der Aufzuganlage übertragen werden kann. Hierdurch wird das Bestimmen derjenigen Aufzugkabine, die mittels der Hilfsvorrichtung geborgen werden soll, zumindest erschwert. Darüber hinaus kann der Bereich des Aufzugschachts, in dem sich die von der Störung betroffene Aufzugkabine befindet, nicht genau erfasst werden, was das weitere Verfahren der weiteren Aufzugkabinen beeinträchtigt.
Vor diesem Hintergrund ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Aufzuganlage mit wenigstens einem Aufzugschacht und einer Mehrzahl von individuell verfahrbaren Aufzugkabinen zu verbessern, insbesondere für den Fall, dass eine Aufzugkabine der Aufzuganlage von einer Störung betroffen ist und geborgen werden muss.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Aufzuganlage und ein Verfahren zum Betreiben dieser Aufzuganlage gemäß den unabhängigen Ansprüchen vorgeschlagen. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen und der Beschreibung beschrieben sowie in den Figuren dargestellt.
Die vorgeschlagene Lösung sieht eine Aufzuganlage mit wenigstens einem Aufzugschacht und einer Mehrzahl von individuell verfahrbaren Aufzugkabinen vor, wobei mehrere der Aufzugkabinen in demselben Aufzugschacht verfahren werden können. Weiter umfasst die Aufzuganlage ein Steuerungssystem zum Steuern der Aufzuganlage, insbesondere zum Steuern des Verfahrens der Aufzugkabinen der Aufzuganlage in Abhängigkeit von abgesetzten Rufen. Die Aufzugkabinen der Aufzuganlage weisen jeweils eine eindeutige Kennung auf. Das heißt, dass unter Nutzung der Kennung eine Aufzugkabine der Aufzuganlage vorteilhafterweise eindeutig identifiziert werden kann. Vorteilhafterweise sind die entsprechenden Kennungen der Aufzugkabinen der Aufzuganlage in einer Speichereinheit des Steuerungssystems hinterlegt. Vorteilhafterweise sind diese Kennungen dabei allerdings nicht durch das Steuerungssystem der Aufzuganlage vorgegeben, sondern direkt mit der Aufzugkabine verbunden. Tritt also beispielsweise eine Kommunikationsstörung auf, sodass das Steuerungssystem nicht mehr mit einer Aufzugkabine kommunizieren kann, so ist vorteilhafterweise durch das Auslesen der Kennung dieser Aufzugkabine ein eindeutiges Identifizieren der Aufzugkabine ermöglicht.
Hat das Steuerungssystem der Aufzuganlage beispielsweise in Bezug auf eine bestimmte Aufzugkabine der Aufzuganlage eine Störung erfasst, wobei dem Steuerungssystem aufgrund der Störung nicht die exakte Position dieser Aufzugkabine bekannt ist, so kann vorteilhafterweise eine zur Bergung dieser Aufzugkabine in einen Aufzugschacht der Aufzuganlage eingebrachte Hilfsvorrichtung diese Aufzugkabine anhand der Kennung eindeutig identifizieren. Somit kann insbesondere sichergestellt werden, dass die richtige Aufzugkabine geborgen wird.
Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung umfasst die vorgeschlagene Aufzuganlage zudem wenigstens eine Leseeinrichtung, welche ausgebildet ist, die Kennungen der Aufzugkabinen zu erfassen. Weiter ist die wenigstens eine Leseeinrichtung vorteilhafterweise ausgebildet, eine Aufzugkabine der Aufzuganlage mittels der erfassten Kennung dieser Aufzugkabine zu identifizieren, insbesondere eindeutig zu identifizieren. Insbesondere ist vorgesehen, dass die wenigstens eine Leseeinrichtung an eine Aufzugkabine beziehungsweise in die Nähe von einer Aufzugkabine verbracht werden kann, sodass die Kennung dieser Aufzugkabine ausgelesen werden kann. Das Verbringen der wenigstens einen Leseeinrichtung zu einer Aufzugkabine der Aufzuganlage ist dabei vorteilhafterweise mittels des Steuerungssystems der Aufzuganlage steuerbar.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass den Aufzugkabinen jeweils mittels des Steuerungssystems der Aufzuganlage eine eindeutige Identität zugwiesen ist. Die Aufzugkabinen der Aufzuganlage weisen somit vorteilhafterweise jeweils eine Kennung auf und zusätzlich zu dieser Kennung eine von dem Steuerungssystem zugewiesene eindeutige Identität. Vorteilhafterweise ist die jeweilige Kennung beziehungsweise ein entsprechender Träger der Kennung jeweils physisch mit der jeweiligen Aufzugkabine verbunden. Die zugewiesene Identität ist dagegen vorteilhafterweise seitens des Steuerungssystems hinterlegt und verwaltet. Insbesondere ist vorgesehen, dass die Identität einer Aufzugkabine der Aufzuganlage dabei durch deren Position in dem Schachtsystem der Aufzuganlage zugwiesen wird. Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die den Aufzugkabinen mittels des Steuerungssystems zugewiesenen Identitäten für die Kommunikation der Aufzugkabinen mit dem Steuerungssystem genutzt werden. Vorteilhafterweise ist das Steuerungssystem ein dezentrales Steuerungssystem, wobei insbesondere vorgesehen ist, dass die Aufzugkabinen jeweils eine eigene Steuereinheit aufweisen. Mittels dieser Steuereinheit ist vorteilhafterweise auch eine Datenübertragung zwischen Aufzugkabinen der Aufzuganlage ermöglicht.
Insbesondere ist vorgesehen, dass die den Aufzugkabinen zugewiesenen Identitäten und die Kennung dieser Aufzugkabine jeweils eindeutige Identifikationspaare bilden, insbesondere derart, dass zumindest einer Kennung eindeutig eine Identität zugewiesen werden kann. Vorteilhafterweise kann darüber hinaus einer Identität auch eine Kennung eindeutig zugewiesen werden. Tritt beispielsweise der Fall ein, dass das Steuerungssystem aufgrund einer Störung mit einer Kabine nicht mehr kommunizieren kann, also kein Datenaustausch mehr erfolgen kann, ist gemäß einem weiteren vorteilhaften Aspekt der Erfindung vorgesehen, dass das Steuerungssystem einer Hilfsvorrichtung die Kennung der betroffenen Aufzugkabine mitteilen kann. Durch Erfassen der Kennungen der Aufzugkabinen ist es dabei der Hilfsvorrichtung vorteilhafterweise ermöglicht, die betroffene Aufzugkabine zu identifizieren und die so identifizierte Aufzugkabine zu bergen.
Insbesondere ist vorgesehen, dass die Aufzugkabinen der Aufzuganlage zumindest eines der nachfolgenden Elemente als Kennung aufweisen: RFID-Transponder (RFID: Radio-frequency identification), Identifikationscode, Barcode, QR-Code, Erkennungsmuster. Ist die Kennung ein RFID-Transponder ist insbesondere vorgesehen, dass jede der Aufzugkabinen der Aufzuganlage wenigstens ein RFID-Tag aufweist. Weist eine Aufzugskabine mehrere RFID-Tags auf, so sind diese vorteilhafterweise so ausgebildet, dass beim Auslesen jeweils dieselbe Kennung bereitgestellt wird. Alternativ oder zusätzlich ist insbesondere vorgesehen, dass die Aufzugkabinen der Aufzuganlage wenigstens einen Barcode oder wenigstens einen QR-Code aufweisen, beispielsweise in Form eines auf die Aufzugkabinen aufgebrachten, entsprechend bedruckten Aufklebers. Insbesondere ist alternativ oder zusätzlich vorgesehen, dass die Aufzugkabinen der Aufzuganlage jeweils eine auslesbare Speichereinheit aufweisen, in welcher ein eindeutiger Identifikationscode gespeichert ist, sodass beim Auslesen der jeweiligen Speichereinheit mittels des Identifikationscodes als Kennung eine Aufzugkabine der Aufzuganlage eindeutig identifiziert werden kann. Vorzugsweise ist die auslesbare Speichereinheit dabei ein Festwertspeicher, auch ROM genannt (ROM: read-only memory).
Vorteilhafterweise weisen die Aufzugkabinen der Aufzuganlage die Kennungen mehrfach auf, insbesondere an den jeweiligen Seiten einer Aufzugkabine, welcher sich eine Hilfsvorrichtung annähern kann. Werden die Aufzugkabinen in einem senkrechten Aufzugschacht ausschließlich nach oben und nach unten verfahren, ist dabei insbesondere vorgesehen, dass die Aufzugkabinen am Kabinendach und am Kabinenboden jeweils die Kennung aufweisen. Sind die Aufzugkabinen darüber hinaus seitlich verfahrbar, insbesondere in wenigstens einem horizontalen Aufzugschacht der Aufzuganlage, so ist insbesondere vorgesehen, dass die Aufzugkabinen an den entsprechenden Seitenwänden der Aufzugkabinen, die zum Schacht weisen, zudem jeweils die Kennung aufweisen.
Die wenigstens eine Leseeinrichtung der Aufzuganlage ist korrespondierend zu der Ausgestaltung der Kennungen der Aufzugkabinen ausgebildet. Dementsprechend ist insbesondere vorgesehen, dass die wenigstens eine Leseeinrichtung zumindest eine der folgenden Leseeinrichtungen sein kann: RFID-Reader, Barcode-Scanner, QR-Code-Scanner, Kamera, Mikrocontrollerschaltung mit entsprechender Schnittstelle zum Auslesen eines auslesbaren Datenspeichers.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung umfasst die vorgeschlagene Aufzuganlage wenigstens ein Hilfsmittel zur Bergung einer Aufzugkabine der Aufzuganlage, wobei das wenigstens eine Hilfsmittel die wenigstens eine Leseeinrichtung umfasst. Insbesondere ist vorgesehen dass das Hilfsmittel eine Hilfsvorrichtung zur Bergung einer Aufzugkabine der Aufzuganlage ist. Dabei ist insbesondere vorgesehen, dass das wenigstens eine Hilfsmittel in dem wenigstens einen Aufzugschacht verfahren werden kann, insbesondere zu einer zu bergenden Aufzugkabine. Insbesondere ist als Ausgestaltung vorgesehen, dass wenigstens eine der Aufzugkabinen der Aufzuganlage als Hilfsmittel zur Bergung einer von einer Störung betroffenen Aufzugkabine ausgebildet ist. Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist eine mit einer Schleppvorrichtung, insbesondere einem Haken, versehene Winde als Hilfsmittel vorgesehen, wobei die Schleppvorrichtung vorzugsweise eine Lesevorrichtung aufweist. Als weitere Ausgestaltungsalternative ist vorgesehen, dass die Aufzuganlage wenigstens eine Flugdrohne umfasst, wobei die wenigstens eine Flugdrohne die wenigstens eine Leseeinrichtung aufweist.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung umfasst die vorgeschlagene Aufzuganlage wenigstens ein Depot zur Bevorratung von Aufzugkabinen der Aufzuganlage. Ferner umfasst die Aufzuganlage dabei vorteilhafterweise wenigstens eine Selektionsvorrichtung zum Einbringen von Aufzugkabinen der Aufzuganlage in das Depot der Aufzuganlage und zum Ausbringen von Aufzugkabinen der Aufzuganlage aus dem Depot der Aufzuganlage. Dabei weist die wenigstens eine Selektionsvorrichtung vorteilhafterweise die wenigstens eine Leseeinrichtung auf. Das heißt, dass mittels der wenigstens einen Selektionsvorrichtung zur Erhöhung der Förderkapazität, beispielsweise morgens oder zur Mittagszeit, insbesondere Aufzugkabinen in den wenigstens einen Aufzugschacht der Aufzuganlage zur Beförderung von Personen eingebracht werden können und bei einem verringerten Beförderungsbedarf mittels der wenigstens einen Selektionsvorrichtung Aufzugkabinen aus dem wenigstens einen Aufzugschacht ausgebracht werden können. Mittels der Lesevorrichtung der Selektionsvorrichtung lässt sich dabei vorteilhafterweise erfassen, welche Aufzugkabinen sich in dem Depot befinden und welche Aufzugkabinen sich in dem wenigstens einen Aufzugschacht befinden. Darüber hinaus können vorteilhafterweise in das Depot zu bergende Aufzugkabinen eingebracht werden, insbesondere damit diese dann dort in Stand gesetzt werden können.
Als weitere vorteilhafte Ausgestaltung ist vorgesehen, dass zumindest eine erste Aufzugkabine der Aufzuganlage erste Eigenschaften aufweist und zumindest eine zweite Aufzugkabine der Aufzuganlage zweite Eigenschaften aufweist, wobei mittels der jeweiligen Kennung einer Aufzugkabine deren Eigenschaften bestimmt werden können. Eigenschaften der Aufzugkabinen betreffen dabei insbesondere Ausstattungen der Aufzugkabinen. So können sich erste Aufzugkabinen und zweite Aufzugkabinen insbesondere in der Ausstattung hinsichtlich der Beförderung von behinderten Personen unterscheiden. Weiter ist vorgesehen, dass sich erste Aufzugkabinen und zweite Aufzugkabinen hinsichtlich des Kabinendesigns unterscheiden. Insbesondere können vorteilhafterweise Aufzugkabinen, insbesondere VIP-Aufzugkabinen, mit besonders hochwertigem Design für die Beförderung von VIP-Personen vorgesehen werden. Über die jeweilige Kennung einer Aufzugkabine lassen sich dabei vorteilhafterweise deren Eigenschaften erfassen.
Vorteilhafterweise berücksichtigt die Aufzuganlage eine Vorgabe von Eigenschaften einer Aufzugkabine bei einer Transportanforderung, wobei bestimmte Vorgaben von Eigenschaften mit bestimmten Kennungen der Aufzugkabinen verknüpft sind. Weist sich beispielsweise eine zu befördernde Person bei einer Rufeingabevorrichtung als VIP-Person aus, ist insbesondere vorgesehen, dass dieser Person eine VIP-Aufzugkabine zugewiesen wird. Unter Nutzung der Kennungen der Aufzugkabinen weist das Steuerungssystem der Aufzuganlage dabei vorteilhafterweise die VIP-Aufzugkabine zu, sodass diese an das entsprechende Stockwerk, für das die Aufzugkabine angefordert wurden, verfahren wird.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der vorgeschlagenen Aufzuganlage sieht vor, dass die Aufzugkabinen jeweils eine Überwachungseinheit aufweisen, welche ausgebildet ist, eine Eigendiagnose hinsichtlich der Funktionsfähigkeit von Elementen der zugehörigen Aufzugkabine zu erstellen, wobei vorteilhafterweise die Überwachungseinheit die Kennung der Aufzugkabine bereitstellt. Insbesondere ist vorgesehen, dass die Überwachungseinheit ausgebildet ist, zumindest eines der folgenden Probleme zu erkennen: Problem beim Senden- und/oder Empfangen von Daten; Probleme mit einer Bremse der Aufzugkabine; Probleme mit der Energieversorgung einer Aufzugkabine; Probleme beim Öffnen und/oder Schließen der Türen der Aufzugkabine. Vorteilhafterweise erfasst dabei eine Hilfseinrichtung zur Bergung einer solchen von einer Störung betroffenen Aufzugkabine dabei nicht nur die Kennung der Aufzugkabine, die insbesondere in einem Festwertspeicher der Überwachungseinheit gespeichert sein kann, sondern erfasst zudem das Ergebnis der Eigendiagnose, sodass die Hilfseinrichtung eine entsprechende Hilfestellung bereitstellen kann, insbesondere eine Kommunikationsverbindung zum Senden- und/oder Empfangen von Daten und/oder eine Energieversorgung für die Aufzugkabine.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung stellt das die Kennung der jeweiligen Aufzugkabine der Aufzuganlage bereitstellende Element zusätzliche Nutzdaten bereit. Dass die Kennung bereitstellende Element ist dabei insbesondere ein RFID-Transponder, ein Barcode, ein QR-Code oder ein auslesbarer Datenspeicher. Die weiteren Nutzdaten können dabei vorteilhafterweise Eigenschaften der jeweiligen Aufzugkabine betreffen.
Vorteilhafterweise umfassen die Nutzdaten eine Prüfsumme, wobei mittels der Prüfsumme ein korrektes Erfassen der Kennung einer Aufzugkabine der Aufzuganlage festgestellt werden kann. Auf diese Weise kann weiter verbessert festgestellt werden, dass eine Aufzugkabine korrekt identifiziert werden kann, insbesondere eine zu bergende Aufzugkabine.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass die Aufzugkabinen jeweils wenigstens eine Leseeinrichtung zum Erfassen der Kennung anderer Aufzugkabinen der Aufzuganlage aufweisen. Vorteilhafterweise können sich Aufzugkabinen der Aufzuganlage hierüber gegenseitig eindeutig identifizieren. Eine normalfunktionsfähige Aufzugkabine kann dabei beispielsweise eine von einer Störung betroffene Aufzugkabine identifizieren und dem Steuerungssystem die Position dieser Aufzugkabine mitteilen. Vorteilhafterweise ist das Steuerungssystem dabei ausgebildet, die weiteren Aufzugkabinen weiter zu verfahren, wobei das Steuerungssystem und die von der Störung betroffene Aufzugkabine einen Bereich festlegt, in den die weiteren Aufzugkabinen nicht verfahren werde dürfen. Weiter ist das Steuerungssystem vorteilhafterweise ausgebildet, eine Hilfsvorrichtung zur Bergung der von der Störung betroffenen Aufzugkabine zu dieser Aufzugkabine zu verbringen.
Das zur Lösung der obenstehend genannten Aufgabe weiter vorgeschlagene Verfahren zum Betreiben einer vorstehend beschriebenen Aufzuganlage sieht vor, dass zur Identifizierung einer Aufzugkabine der Aufzuganlage die Kennung dieser Aufzugkabine erfasst wird. Hierdurch lässt sich vorteilhafterweise eine Aufzugkabine eindeutig identifizieren, insbesondere eine von einer Störung betroffene Aufzugkabine. Darüber hinaus sind weitere vorteilhafte Nutzungen für die Identifizierung von Aufzugkabinen vorgesehen, insbesondere zur Bestimmung von Aufzugkabinen der Aufzuganlage, die für die Beförderung von behinderten Personen eine besondere Ausstattung aufweisen, oder zur Bestimmung und Zuweisung von VIP-Aufzugkabinen. Eine weitere vorteilhafte Nutzung ist das Einbringen- und das Ausbringen von Aufzugkabinen in beziehungsweise aus einem Depot der Aufzuganlage, insbesondere zur Anpassung der Aufzuganlage an eine sich ändernde Beförderungsnachfrage.
Insbesondere ist vorgesehen, dass mittels einer Hilfsvorrichtung eine Aufzugkabine der Aufzuganlage geborgen wird, wobei die zu bergende Aufzugkabine durch ein Erfassen der Kennung dieser Aufzugkabine identifiziert wird.
Weitere vorteilhafte Einzelheiten, Merkmale und Ausgestaltungsdetails der Erfindung werden im Zusammenhang mit den in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Dabei zeigt:

1 in einer vereinfachten schematischen Darstellung ein Ausführungsbeispiel für eine erfindungsgemäß ausgestaltete Aufzuganlage;
1a in einer vereinfachten schematischen Darstellung ein Ausführungsbeispiel für eine Aufzugkabine der in 1 dargestellten Aufzuganlage;
1b in einer vereinfachten schematischen Darstellung ein weiteres Ausführungsbeispiel für eine Aufzugkabine der in 1 dargestellten Aufzuganlage;
1c in einer vereinfachten schematischen Darstellung ein Ausführungsbeispiel für eine Selektionsvorrichtung der in 1 dargestellten Aufzuganlage; und
2 in einer vereinfachten schematischen Darstellung ein weiteres Ausführungsbeispiel für eine Aufzugkabine der in 1 dargestellten Aufzuganlage.

Die in 1 beispielhaft dargestellte Aufzuganlage 1 umfasst ein Schachtsystem 4 mit mehreren vertikalen Aufzugschächten 2 und mehreren horizontalen Aufzugschächten 3. Weiter umfasst die Aufzuganlage 1 eine Mehrzahl von Aufzugkabinen 5. Diese Aufzugkabinen 5 können dabei individuell in den Aufzugschächten 2, 3 der Aufzuganlage 1 verfahren werden. Insbesondere können auch mehrere Aufzugkabinen 5 in demselben vertikalen Aufzugschacht 2 oder in demselben horizontalen Aufzugschacht 3 verfahren werden. Vorzugsweise umfasst die Aufzuganlage hierzu einen Linearmotorantrieb (in 1 nicht explizit dargestellt), mit welchem die Aufzugkabinen 5 unter Berücksichtigung von vorgegebenen Betriebsbedingungen weitestgehend unabhängig voneinander verfahren werden können. Um von einem Aufzugschacht in einen anderen Aufzugschacht zu wechseln, beispielsweise von einem vertikalen Aufzugschacht 2 in einen horizontalen Aufzugschacht 3, umfasst die Aufzuganlage 1 Schachtwechseleinheiten (in 1 nicht explizit dargestellt). Umfasst die Aufzuganlage 1 als Antriebssystem einen Linearmotorantrieb, ist insbesondere vorgesehen, dass die Schachtwechseleinheiten verdrehbare oder verschwenkbare Teilstücke des Linearmotorantriebs sind, sogenannte Exchanger-Einheiten. Wird eine Aufzugkabine 5 der Aufzuganlage 1 beispielsweise vertikal verfahren und soll in einen horizontalen Aufzugschacht 3 wechseln, wird die Exchanger-Einheit entsprechend um 90° gedreht, wenn sich diese Aufzugkabine in der Exchanger-Einheit befindet. Solche Exchanger-Einheiten sind beispielsweise in der WO 2015/144781 A1 näher beschrieben.
Zum Verfahren der Aufzugkabinen 5 der Aufzuganlage 1 weist die Aufzuganlage 1 ein Steuerungssystem 6 auf. Dieses ist in 1 nur symbolisch dargestellt. Insbesondere ist dabei vorgesehen, dass das Steuerungssystem 6 ein dezentrales Steuerungssystem mit einer Vielzahl von Steuerungseinheiten ist, bei dem die Steuerungseinheiten miteinander vernetzt sind (in 1 nicht dargestellt) und miteinander Daten austauschen können. So ist gemäß einer Ausgestaltungsvariante vorgesehen, dass insbesondere die Aufzugkabinen 5 sowie die Schachtwechseleinheiten jeweils eigene Steuerungseinheiten aufweisen. Das Steuerungssystem 6 kann dabei insbesondere auch Sicherheitseinheiten umfassen, die insbesondere Kollisionen von Aufzugkabinen 5 verhindern, indem diese beispielsweise das Einhalten von Mindestabständen zwischen den Aufzugkabinen 5 überwachen. Dazu ist vorteilhafterweise weiter vorgesehen, dass die Aufzuganlage 1 ein Schachtinformationssystem (in 1 nicht explizit dargestellt) aufweist, welches insbesondere ausgebildet ist, Positionen und Geschwindigkeiten von Aufzugkabinen 5 an das Steuerungssystem 6 zu kommunizieren.
Zur Erfassung von Rufen von Aufzugnutzern ist insbesondere vorgesehen, dass die Aufzuganlage 1 eine Zielrufsteuerung umfasst (in 1 nicht explizit dargestellt). Insbesondere kann die Aufzuganlage 1 zumindest in Bereichen der Aufzuganlage auch eine Steuerung mit der Eingabe von Außenrufen aufweisen, insbesondere wenn in wenigstens einem Schachtbereich des Schachtsystems 4 ein Betrieb der Aufzuganlage 1 als Shuttle-Anlage zur Beförderung von Personen zwischen einem Zugangsstockwerk, insbesondere dem Erdgeschoss, zu einem Transferstockwerk vorgesehen ist.
Die Aufzuganalage 1 umfasst weiter Depots 16, in welchen Aufzugkabinen 5 der Aufzuganlage geparkt werden können, insbesondere wenn ein aktuelles Verkehrsaufkommen nicht die maximale Förderungskapazität der Aufzuganlage 1 benötigt oder wenn Aufzugkabinen gewartet oder repariert werden müssen. Beispielhaft sind in den Depots 16 der Aufzuganlage 1 geparkte Aufzugkabinen 53 dargestellt.
Die Aufzugkabinen 5 der Aufzuganlage 1 weisen jeweils eine eindeutige Kennung 7 auf. Da jede Aufzugkabine 5 der Aufzuganlage 1 eine eindeutige Kennung 7 aufweist, kann mittels der Kennung 7 eine Aufzugkabine 5 eindeutig identifiziert werden. Als Kennung 7 ist dabei insbesondere ein RFID-Transponder vorgesehen, vorzugsweise ein passiver RFID-Transponder. Als vorteilhafte alternative Ausgestaltungen sind insbesondere QR-Codes oder Barcodes als Kennung 7 vorgesehen. Diese Kennung 7 weisen die Aufzugkabinen 5 vorzugsweise mehrfach auf, wie schematisch in 1a dargestellt. Das hat den Vorteil, dass die Kennung 7 bei Annäherung aus beliebiger Richtung an eine Aufzugkabine 5 der Aufzuganlage 1 erfasst werden kann. Durch ein Erfassen der Kennung 7 kann dabei vorteilhafterweise genau bestimmt werden, um welche Aufzugkabine 5 der Aufzuganlage 1 es sich handelt.
Zum Erfassen der Kennungen 7 der Aufzugkabinen 5 umfasst die Aufzuganlage 1 vorteilhafterweise eine Mehrzahl von Leseeinrichtungen 8. Diese Leseeinrichtungen 8 sind dabei ausgebildet, die Kennungen 7 der Aufzugkabinen 5 zu erfassen. Sind die Kennungen 7 RFID-Transponder, insbesondere an den Aufzugkabinen 5 angebrachte RFID-Tags, so umfassen die Leseeinrichtungen 8 der Aufzuganlage 1 insbesondere jeweils einen sogenannten RFID-Reader, mittels der die jeweilige Kennung aus den RFID-Transpondern ausgelesen werden kann. Darüber hinaus sind die Leseeinrichtungen 8 der Aufzuganlage 1 ausgebildet, mittels der erfassten Kennung 7 die entsprechende Aufzugkabine 5 der Aufzuganlage zu identifizieren. Zur Identifizierung der Aufzugkabine 5 ist dabei insbesondere vorgesehen, dass die Leseeinrichtungen 8 mit dem Steuerungssystem 6 der Aufzuganlage 1 Daten austauschen kann.
Dabei kann insbesondere die von einer Leseeinrichtung 8 der Aufzuganlage 1 erfasste Kennung 7 einer Aufzugkabine 5 von der Leseeinrichtung 8 an das Steuerungssystem 6 gesendet werden.
Bei dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel einer Aufzuganlage 1 ist vorgesehen, dass zumindest einige der Aufzugkabinen 5 der Aufzuganlage 1, insbesondere alle Aufzugkabinen 5 der Aufzuganlage 1, eine Leseeinrichtung 8 aufweisen. Wie in Fig. 1b beispielhaft dargestellt, kann insbesondere vorgesehen sein, dass die Aufzugkabinen 5 an den Seiten, die bei einer Vertikalfahrt oder einer Horizontalfahrt in eine Schachtrichtung weisen, eine Leseeinrichtung 8 umfassen. Eine solche Ausgestaltung ist insbesondere vorgesehen, wenn die Kennung 7 einer Aufzugkabine nur aus geringer Distanz, beispielsweise einer Distanz von weniger als zwei Metern, ausgelesen werden kann. Auch wenn eine Sichtverbindung erforderlich ist, wie bei der Verwendung von Barcodes oder QR-Codes als Kennung 7 der Aufzugkabinen, ist eine solche Ausgestaltung vorteilhaft. Wird dagegen ein RFID-Transponder, insbesondere ein aktiver RFID-Transponder als Kennung genutzt, ist insbesondere vorgesehen, dass eine Aufzugkabine 5 der Aufzuganlage 1 nur eine Leseeinrichtung 8 umfasst.
Eine Leseeinrichtung 8 aufweisende Aufzugkabinen 5 der Aufzuganlage 1 sind somit vorteilhafterweise ausgebildet, andere Aufzugkabinen 5 der Aufzuganlage 1 eindeutig zu identifizieren. Das ist insbesondere dann besonders vorteilhaft, wenn eine Aufzugkabine 51 von einer Störung betroffen ist, derart, dass die exakte Position dieser Aufzugkabine 51 nicht bestimmt werden kann. Eine weitere Aufzugkabine 52 kann dann vorteilhafterweise in Richtung der zuletzt bekannten Position der von der Störung betroffenen Aufzugkabine 51 verfahren werden. Bei aktivierter Leseeinrichtung 8 wird diese weitere Aufzugkabine 52 dann weiter verfahren, bis ein Erfassen 22 der Kennung 7 der von der Störung betroffenen Aufzugkabine 51 erfolgt. Die Aufzugkabine 52 kann dabei vorteilhafterweise dem Steuerungssystem 6 die eigene Position beim Erfassen 22 der Kennung 7 der von der Störung betroffenen Aufzugkabine 51 mitteilen, sodass die Position dieser Aufzugkabine 51 verbessert bestimmt werden kann.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltungsvariante kann auch vorgesehen sein, dass die von der Störung betroffene Aufzugkabine 51 mittels einer weiteren Aufzugkabine 52 als Hilfsvorrichtung geborgen werden kann. Dazu kann die als Hilfsvorrichtung operierende Aufzugkabine die von der Störung betroffenen Aufzugkabine 51 insbesondere in ein Depot 16 der Aufzuganlage schleppen.
Bei der in 1 dargestellten Aufzuganlage 1 ist insbesondere vorgesehen, dass in dem Schachtsystem 4 der Aufzuganlage 1 Hilfsvorrichtungen 12 installiert sind, insbesondere an Winden angeordnete Schleppvorrichtungen, wie beispielsweise Schlepphaken. Registriert beispielsweise das Steuerungssystem 6 der Aufzuganlage 1 eine Kommunikationsstörung in Bezug auf die Kommunikation mit einer Aufzugkabine 55 der Aufzuganlage 1, sodass diese Aufzugkabine 55 nicht weiter verfahren werden kann und die exakte Position dieser Aufzugkabine 55 nicht bekannt ist, so kann die Steuerungsvorrichtung 6 eine Bergung dieser Aufzugkabine 55 mittels der Hilfsvorrichtung 12 vorsehen. Dabei wird die Hilfsvorrichtung 12, insbesondere die Schleppvorrichtung, zu der letzten bekannten Position der Aufzugkabine 55 verbracht, also insbesondere in den Aufzugschacht eingebracht, indem sich die Aufzugkabine 55 zuletzt befunden hat. Dabei ist vorgesehen, dass die Schleppvorrichtung ebenfalls eine Lesevorrichtung aufweist (in 1 nicht explizit dargestellt). Mittels dieser Lesevorrichtung erfolgt ein Auslesen der Kennung 7 der Aufzugkabine 55. Somit lässt sich vorteilhafterweise sicherstellen, dass die richtige Aufzugkabine 55 von der Hilfsvorrichtung 12 geborgen wird. Würde beim Auslesen der Kennung 7 durch die Hilfsvorrichtung 12 beispielsweise festgestellt, dass es sich um eine andere Aufzugkabine als die gestörte Aufzugkabine handelt, so kann diese andere Aufzugkabine zunächst an eine andere Position verfahren werden und dann ein neuer Bergungsversuch gestartet werden.
Beim Auslesen der Kennung 7 wird vorteilhafterweise seitens des entsprechenden Trägers der Kennung 7, beispielsweise seitens des RFID-Tags, zudem eine Prüfsumme mitübertragen, sodass unter Nutzung der Prüfsumme verifiziert werden kann, dass die eigentliche Kennung 7 korrekt übertragen wurde.
Bei der in 1 dargestellten Aufzuganlage 1 ist zudem vorgesehen, dass die Aufzuganlage 1 Selektionsvorrichtungen 9 aufweist. Mittels dieser Selektionsvorrichtungen 9 können Aufzugkabinen 5 von den Aufzugschächten 2, 3 in die Depots 16 verbracht werden. Somit lässt sich vorteilhafterweise die Förderkapazität der Aufzuganlage 1 ändern und an einen bestehenden und/oder prognostizierten Beförderungsbedarf anpassen.
Die Selektionsvorrichtungen 9 umfassen dabei vorteilhafterweise jeweils wenigstens eine Leseeinrichtung 8, wie schematisch in 1c dargestellt. Mittels dieser Leseeinrichtung 8 werden dabei die Kennungen 7 von Aufzugkabinen 5 ausgelesen. Vorteilhafterweise lässt sich hierüber sicherstellen, dass die richtigen Aufzugkabinen 5 in ein Depot 16 verbracht werden beziehungsweise aus einem Depot 16 verbracht werden.
Insbesondere ist vorgesehen, dass Aufzugkabinen 5 der Aufzuganlage 1 unterschiedliche Eigenschaften aufweisen. Insbesondere kann die Aufzuganlage 1 eine begrenzte Anzahl von Aufzugkabinen aufweisen, die für die Beförderung von sehbehinderten Personen besonders ausgestattet sind, vorzugsweise mit einer Sprachsteuerung. Weiter kann eine weitere Anzahl von Aufzugkabinen 5 besonders luxuriös ausgestattet sein. Dabei sind die Kennungen 7 der Aufzugkabinen 5 vorteilhafterweise mit den Eigenschaften der Aufzugkabinen 5 verknüpft, sodass insbesondere in dem Steuerungssystem 6 die Information hinterlegt ist, welche Aufzugkabinen 5 mit welcher Kennung 7 welche Eigenschaften aufweisen.
Weist nun beispielsweise ein Sehbehinderter sich bei der Rufeingabe, insbesondere mittels eines Identifikationsmittels, beispielsweiser einer ID-Karte, aus, so meldet das Steuerungssystem 6 der Aufzuganlage 1 einen Bedarf an einer für die Beförderung von sehbehinderten Personen ausgestatteten Aufzugkabine 5. Dabei kann dann die Selektionsvorrichtung 9 durch Auslesen der Kennungen 7 von in den Depots 16 geparkten Aufzugkabinen 53 eine Aufzugkabine 54 mit diesen entsprechenden Eigenschaften bestimmen und aus dem Depot 16 ausbringen, damit diese dann zur Bedienung des Rufes für die sehbehinderte Person genutzt werden kann.
Insbesondere ist vorgesehen, dass die Kennung 7 einer Aufzugkabine 5 beim Ausbringen einer Aufzugkabine 53 aus einem Depot 16 von der entsprechenden Selektionsvorrichtung 9 dem Steuerungssystem 6 kommuniziert wird. Das Steuerungssystem 6 weist dieser Aufzugkabine dabei seinerseits eine eindeutige Identität zu, die insbesondere für den Datenaustausch mit dieser Aufzugkabine genutzt wird. Dabei bildet jeweils die einer Aufzugkabine seitens des Steuerungssystems 6 zugewiesene Identität und die Kennung 7, die jede Aufzugkabine 5 aufweist, jeweils ein eindeutiges Identifikationspaar. Somit kann das Steuerungssystem 6, dem eine Kennung 7 mitgeteilt wird, insbesondere die Aufzugkabine 5, die diese Kennung 7 aufweist, eindeutig identifizieren, vorteilhafterweise auch dann, wenn die Kommunikation mit dieser Aufzugkabine gestört sein sollte.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung einer Aufzugkabine 5 einer Aufzuganlage 1 ist in 2 dargestellt. Dabei ist vorgesehen, dass die Aufzugkabinen 5 jeweils eine Überwachungseinheit 14 aufweisen. Eine solche Überwachungseinheit 14 ist dabei vorteilhafterweise ausgebildet, eine Eigendiagnose hinsichtlich der Funktionsfähigkeit von Elementen der zugehörigen Aufzugkabine 5, beispielsweise des Kommunikationsmoduls, der Türen, der Bremsen oder der Energieversorgung, zu erstellen. Dazu umfasst die Überwachungseinheit 14 vorteilhafterweise eine Diagnoseeinheit 15. Weiter ist vorgesehen, dass die Überwachungseinheit 14 insbesondere mehrere Speicherbereiche 25 aufweist. Die Überwachungseinheit 14 stellt dabei in einem Speicherbereich die Kennung 7 der jeweiligen Aufzugkabine 5 bereit. Diese kann dabei über Schnittstellen 26, die außen an der Aufzugkabine 5 angeordnet sind, ausgelesen werden, insbesondere von einer Hilfsvorrichtung zur Bergung der Aufzugkabine 5. Über die Schnittstellen 26 können auch weitere Daten übertragen werden, insbesondere eine Prüfsumme mittels der seitens der die Kennung 7 erfassenden Einheit festgestellt werden kann, ob die Kennung 7 korrekt übertragen wurde. Vorteilhafterweise können weitere Nutzdaten 11 über die Schnittstellen 26 übertragen werden. Diese Nutzdaten 11 sind dabei auch in einem Speicherbereich 25 der Überwachungseinheit 14 gespeichert. Neben der Prüfsumme können die Nutzdaten das Ergebnis der Eigendiagnose umfassen, beispielsweise als Fehlerprotokoll der jeweiligen Aufzugkabine 5.
Weiter kann in dem Speicherbereich 25 eine seitens des Steuerungssystems 6 der Aufzuganlage 1 der Aufzugkabine 5 zugewiesene Identität 10 abgespeichert werden. Vorteilhafterweise kann diese Identität dabei im Unterschied zu der Kennung durch das Steuerungssystem 6 geändert werden. Auch kann die Identität 10 nur temporär zugewiesen werden. Die Kennung 7 ist dagegen dauerhaft einer Aufzugkabine 5 zugeordnet. Die einer Aufzugkabine 5 zugewiesene Identität 10 und die Kennung 7 dieser Aufzugkabine 5 bilden dabei jeweils eindeutige Identifikationspaare. Die Kennungen 7 der Aufzugkabinen 5 sind dabei vorteilhafterweise auch dem Steuerungssystem 6 bekannt. Wird mittels einer Leseeinrichtung die Kennung 7 der Aufzugkabine 5 erfasst und diese Kennung 7 an das Steuerungssystem 6 kommuniziert, kann das Steuerungssystem 6 dieser Kennung 7 vorteilhafterweise eine Identität zuordnen und somit feststellen, ob es sich bei der Aufzugkabine 5, deren Kennung 7 erfasst und an das Steuerungssystem 6 übertragen wurde, um eine von einer Störung betroffene Aufzugkabine handelt.
Die in den Figuren dargestellten und im Zusammenhang mit diesen erläuterten Ausführungsbeispiele dienen der Erläuterung der Erfindung und sind für diese nicht beschränkend. Insbesondere stellen die Figuren keine maßstabsgetreue Wiedergabe dar.
Bezugszeichenliste

1: Aufzuganlage
2: vertikaler Aufzugschacht
3: horizontaler Aufzugschacht
4: Schachtsystem
5: Aufzugkabine
51: zu bergende Aufzugkabine
52: weitere Aufzugkabine
53: geparkte Aufzugkabine
54: weitere Aufzugkabine
55: weitere zu bergende Aufzugkabine
6: Steuerungssystem
7: Kennung
8: Leseeinrichtung
9: Selektionsvorrichtung
10: Identität
11: Nutzdaten
12: Hilfsmittel
14: Überwachungseinheit
15: Diagnoseeinheit
16: Depot
22: Erfassen einer Kennung
25: Speicherbereich
26: Schnittstelle

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

WO 2015/144781 A1 [0002, 0027]
EP 1371596 A1 [0002]
EP 1698580 B1 [0003]
EP 3025997 A1 [0003]
EP 2041015 B1 [0004]

Claims

Aufzuganlage (1) mit wenigstens einem Aufzugschacht (2, 3), einer Mehrzahl von individuell verfahrbaren Aufzugkabinen (5), wobei mehrere der Aufzugkabinen (5) in demselben Aufzugschacht (2, 3) verfahren werden können, und einem Steuerungssystem (6) zum Steuern der Aufzuganlage (1), dadurch gekennzeichnet, dass die Aufzugkabinen (5) jeweils eine eindeutige Kennung (7) aufweisen.
Aufzuganlage (1) nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch wenigstens eine Leseeinrichtung (8), welche ausgebildet ist, die Kennungen (7) der Aufzugkabinen (5) zu erfassen und/oder eine Aufzugkabine (5) der Aufzuganlage (1) mittels der erfassten Kennung (7) zu identifizieren.
Aufzuganlage (1) nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass den Aufzugkabinen (5) jeweils mittels des Steuerungssystems (6) eine eindeutige Identität (10) zugwiesen ist.
Aufzuganlage (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die den Aufzugkabinen (5) zugewiesenen Identitäten (10) und die Kennungen (7) dieser Aufzugkabinen (5) jeweils eindeutige Identifikationspaare bilden.
Aufzuganlage (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufzugkabinen (5) zumindest eines der nachfolgenden Elemente als Kennung (7) aufweisen: RFID-Transponder, Identifikationscode, Barcode, QR-Code, Erkennungsmuster.
Aufzuganlage (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch wenigstens ein Hilfsmittel (12) zur Bergung einer Aufzugkabine (5) der Aufzuganlage (1), wobei das wenigstens eine Hilfsmittel (12) die wenigstens eine Leseeinrichtung (8) umfasst.
Aufzuganlage (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch wenigstens ein Depot (16) zur Bevorratung von Aufzugkabinen (53) der Aufzuganlage (1) und durch wenigstens eine Selektionsvorrichtung (9) zum Einbringen von Aufzugkabinen (5) in das wenigstens eine Depot (16) der Aufzuganlage (1) und zum Ausbringen von Aufzugkabinen (53) aus dem wenigstens einen Depot (16), wobei die wenigstens eine Selektionsvorrichtung (9) die wenigstens eine Leseeinrichtung (8) aufweist.
Aufzuganlage (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine erste Aufzugkabine (5) der Aufzuganlage (1) erste Eigenschaften aufweist und eine zweite Aufzugkabine (5) der Aufzuganlage (1) zweite Eigenschaften aufweist, wobei mittels der Kennung (7) einer Aufzugkabine (5), deren Eigenschaften bestimmt werden können.
Aufzuganlage (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufzuganlage (1) eine Vorgabe von Eigenschaften einer Aufzugkabine (5) bei einer Transportanforderung berücksichtigt, wobei bestimmte Vorgaben von Eigenschaften mit bestimmten Kennungen (7) der Aufzugkabinen (5) verknüpft sind.
Aufzuganlage (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufzugkabinen (5) jeweils eine Überwachungseinheit (14) aufweisen, welche ausgebildet ist, eine Eigendiagnose hinsichtlich der Funktionsfähigkeit von Elementen der zugehörigen Aufzugkabine (5) zu erstellen, wobei die Überwachungseinheit (14) die Kennung (7) der Aufzugkabine (5) bereitstellt.
Aufzuganlage (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das die Kennung (7) der jeweiligen Aufzugkabine (5) der Aufzuganlage (1) bereitstellende Element zusätzliche Nutzdaten (11) bereitstellt.
Aufzuganlage (1) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Nutzdaten (11) eine Prüfsumme umfassen, wobei mittels der Prüfsumme ein korrektes Erfassen der Kennung (7) einer Aufzugkabine (5) der Aufzuganlage (1) festgestellt werden kann.
Aufzuganlage (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufzugkabinen (5) die Kennung (7) mehrfach aufweisen.
Aufzuganlage (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufzugkabinen (5) jeweils wenigstens eine Leseeinrichtung (8) zum Erfassen der Kennung (7) anderer Aufzugkabinen (5) der Aufzuganlage (1) aufweisen.
Verfahren zum Betreiben einer nach einem der vorstehenden Ansprüche ausgebildeten Aufzuganlage (1), wobei zur Identifizierung einer Aufzugkabine (5) der Aufzuganlage (1) die Kennung (7) dieser Aufzugkabine erfasst (22) wird.
Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass mittels eines Hilfsmittels (12) eine Aufzugkabine (5) der Aufzuganlage (1) geborgen wird, wobei die zu bergende Aufzugkabine (51) durch ein Erfassen (22) der Kennung (7) dieser Aufzugkabine (51) identifiziert wird.