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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Generieren von Parkraum für Fahrzeuge. Die Erfindung betrifft ferner ein System zum Generieren von Parkraum für Fahrzeuge. Die Erfindung betrifft ferner ein Computerprogramm.
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Stand der Technik
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Die Offenlegungsschrift
DE 10 2009 028 024 A1 zeigt ein Parkleitsystem zur Navigation eines parkplatzsuchenden Fahrzeuges zu einem freien Parkplatz.
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Eine der wesentlichen Herausforderungen von heutigen Städten oder Großstädten ist eine Bereitstellung von ausreichend Parkraum. Hinzu kommt ein anhaltender Trend, dass immer mehr Menschen, oft mit eigenem Kraftfahrzeug, in Ballungsräume ziehen.
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Dies kann eine unverhältnismäßig lange Suche nach einem freien Stellplatz für ein Kraftfahrzeug bewirken. In der Regel verursacht ein Stellplatz-suchender Kraftfahrzeugverkehr einen erheblichen Anteil an einem Gesamtverkehr der Stadt.
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Offenbarung der Erfindung
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Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe ist darin zu sehen, ein effizientes Konzept zum effizienten Generieren von Parkraum für Fahrzeuge bereitzustellen. Diese Aufgabe wird mittels des jeweiligen Gegenstands der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand von jeweils abhängigen Unteransprüchen.
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Nach einem Aspekt wird ein Verfahren zum Generieren von Parkraum für Fahrzeuge bereitgestellt, umfassend die folgenden Schritte:
- - Ermitteln, ob ein Bedarf für einen Parkraum für Fahrzeuge innerhalb eines eine Fahrbahn umfassenden geographischen Gebiets besteht,
- - bei Bedarf für einen Parkraum Ermitteln, ob ein Seitenbereich der Fahrbahn zur Verwendung als Parkraum festgelegt werden kann,
- - wenn ja, Festlegen des Seitenbereichs der Fahrbahn zur Verwendung als Parkraum und
- - Signalisieren, dass der festgelegte Seitenbereich zum Parken für Fahrzeuge freigegeben ist.
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Nach einem anderen Aspekt wird ein System zum Generieren von Parkraum für Fahrzeuge bereitgestellt, umfassend:
- - einen Prozessor zum Ermitteln, ob ein Bedarf für einen Parkraum für Fahrzeuge innerhalb eines eine Fahrbahn umfassenden geographischen Gebiets besteht,
- - wobei der Prozessor ausgebildet ist, bei Bedarf für einen Parkraum zu ermitteln, ob ein Seitenbereich der Fahrbahn zur Verwendung als Parkraum festgelegt werden kann, und, wenn ja, den Seitenbereich der Fahrbahn zur Verwendung als Parkraum festzulegen, und
- - eine Signalisierungseinrichtung zum Signalisieren, dass der festgelegte Seitenbereich zum Parken für Fahrzeuge freigegeben ist.
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Gemäß einem anderen Aspekt wird ein Computerprogramm bereitgestellt, welches Programmcode zur Durchführung des Verfahrens zum Generieren von Parkraum für Fahrzeuge umfasst, wenn das Computerprogramm auf einem Computer, insbesondere auf dem Prozessor des Systems, ausgeführt wird.
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Die Erfindung basiert auf der Erkenntnis, dass die obige Aufgabe dadurch gelöst werden kann, dass ein Seitenbereich einer Fahrbahn zum Parken für Fahrzeuge freigegeben wird, wobei vor einer entsprechenden Freigabe mindestens zwei, beispielsweise drei (siehe auch nachstehende Ausführungen), Bedingungen erfüllt sein müssen:
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Zum einen muss ein Bedarf für einen Parkraum für Fahrzeuge innerhalb des geographischen Gebiets bestehen.
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Zum anderen muss eine aktuelle Verkehrssituation es zulassen, dass ein Seitenbereich der Fahrbahn nicht mehr zum Befahren, sondern nun zum Parken verwendet werden kann.
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Sofern also diese beiden Voraussetzungen oder Bedingungen erfüllt sind, wird der Seitenbereich zur Verwendung als Parkraum festgelegt, wobei dies dem Verkehr entsprechend signalisiert wird.
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Dadurch wird also insbesondere der technische Vorteil bewirkt, dass zusätzlicher Parkraum für Fahrzeuge, der festgelegte Seitenbereich, generiert werden kann.
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Somit wird also der technische Vorteil bewirkt, dass ein effizientes Konzept zum effizienten Generieren von Parkraum für Fahrzeuge bereitgestellt werden kann.
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Der als Parkraum freigegebene Seitenbereich kann auch als ein generierter Parkraum bezeichnet werden.
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Fahrzeuge im Sinne der Beschreibung sind beispielsweise: Kraftfahrzeuge, Motorräder, Fahrräder, sogenannte Pods, also automatisierte Shuttles, Kleintransporter, „Shared Mobility Devices“ (auf Deutsch: geteilte Mobilitätsvorrichtungen), Personenkraftwagen, Lastkraftwagen. Wenn der Begriff „Kraftfahrzeug“ verwendet wird, soll stets der allgemeinere Begriff „Fahrzeug“ mitgelesen werden.
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Ein Seitenbereich im Sinne der Beschreibung wird an einer Längsseite durch einen Rand der Fahrbahn begrenzt.
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Eine Breite des Seitenbereichs beträgt gemäß einer Ausführungsform mindestens 2,5 m, insbesondere mindestens 2,75 m.
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Eine Breite des Seitenbereichs beträgt nach einer Ausführungsform maximal 3,75 m.
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Eine Breite des Seitenbereichs liegt gemäß einer Ausführungsform zwischen 2,75 m und 3,75 m.
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Ein Parkraum im Sinne der Beschreibung bezeichnet beispielsweise eine Fläche, auf welcher Fahrzeuge parken oder abgestellt werden können.
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Sofern innerhalb des geographischen Gebiets, insbesondere an der Fahrbahn, bereits ein Parkraum vorhanden ist, wird durch das Festlegen des Seitenbereichs als Parkraum somit zusätzlicher Parkraum generiert, also zusätzlich zu dem bereits vorhandenen Parkraum.
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Sofern also innerhalb des geographischen Gebiets, insbesondere an der Fahrbahn, bereits ein Parkraum vorhanden ist, kann die Formulierung „Parkraum“ durch „zusätzlicher Parkraum“ ersetzt werden.
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Gerade hier liegt nun ein besonderer Vorteil der Erfindung, dass automatisierte Fahrzeuge am Straßenrand vor bereits innerhalb des bereits vorhandenen Parkraums geparkten Fahrzeuge parken können. Durch die Automatisierung können Umparkvorgänge realisiert werden, was beispielsweise beispielhaft nachfolgend im Zusammenhang mit der 3 weiter erläutert wird.
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Sofern automatisierte Fahrzeuge auf der Fahrbahn vor bereits innerhalb des bereits vorhandenen Parkraums geparkten Fahrzeugen abgestellt sind, ist gemäß einer Ausführungsform vorgesehen, notwendige Umparkvorgänge zu koordinieren respektive zu steuern. Solche Umparkvorgänge sind beispielsweise auch vorgesehen, sofern automatisierte Fahrzeuge, die innerhalb des zusätzlichen Parkraums parken, bereits vorhandene Stellplätze, insbesondere vorhandene freie Stellplätze, des bereits vorhandenen Parkraums für ein Parken blockieren.
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Falls zusätzlicher Parkraum vor einem bereits vorhandenen Parkraum generiert wird, ist nach einer Ausführungsform vorgesehen, dass noch eine dritte Bedingung (siehe vorstehenden Ausführungen) erfüllt sein muss, bevor ein Seitenbereich einer Fahrbahn zum Parken für Fahrzeuge freigegeben wird: Es dürfen nur automatisierte Fahrzeuge innerhalb des zusätzlichen Parkraums parken, die sich fernsteuern lassen respektive die autonom fahren können. Diese Ausführungsform wird nachstehend weiter erläutert werden.
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Gemäß einer Ausführungsform umfasst das Signalisieren ein Senden einer Nachricht an eine Netzwerkadresse über ein Kommunikationsnetzwerk.
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Ein Kommunikationsnetzwerk umfasst beispielsweise ein Mobilfunknetz und/oder ein WLAN-Netz.
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Somit können also in vorteilhafter Weise Teilnehmer des Kommunikationsnetzwerks effizient in Kenntnis darüber gesetzt werden, dass ein Seitenbereich der Fahrbahn zum Parken für Fahrzeuge freigegeben ist.
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Die Netzwerkadresse ist beispielsweise einem Endgerät, insbesondere einem mobilen Endgerät, beispielsweise einem Mobiltelefon, zugeordnet.
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Das Endgerät ist beispielsweise von einem Kraftfahrzeug, insbesondere von einem automatisierten Kraftfahrzeug, umfasst.
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Das Signalisieren wird gemäß einer Ausführungsform mittels einer aktivierten Anzeige und/oder eines aktivierten Schilds und/oder einer aktivierten Leuchte durchgeführt, was nachfolgend weiter erläutert wird.
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Gemäß einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass signalisiert wird, dass ausschließlich automatisierte Fahrzeuge innerhalb des festgelegten Seitenbereichs parken dürfen.
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Dadurch wird zum Beispiel der technische Vorteil bewirkt, dass der festgelegte Seitenbereich effizient genutzt werden kann - dies deshalb, da automatisierte Fahrzeuge ohne einen Fahrer parken können, was zur Folge hat, dass solche Fahrzeuge derart dicht nebeneinander parken können, dass kein Raum mehr zum Ein- respektive Aussteigen und/oder Be- respektive Entladen vorhanden ist. Denn ein solcher Raum wird nicht benötigt, wenn sich kein Fahrer mehr innerhalb des Kraftfahrzeugs befindet, der nach einem Parken des Kraftfahrzeugs aussteigen muss.
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Ferner können in effizienter Weise Umparkvorgänge bei automatisierten Fahrzeugen realisiert werden, so dass beispielsweise die automatisierten Fahrzeuge jederzeit derart umgeparkt werden können, dass nach dem Umparken eine besonders effiziente und optimierte Nutzung des Parkraums, also des festgelegten Seitenbereichs, bewirkt ist.
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Ein automatisiertes Kraftfahrzeug im Sinne der Beschreibung bezeichnet insbesondere ein Kraftfahrzeug, welches führerlos, also ohne einen menschlichen Fahrer, fahren kann.
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Beispielsweise kann ein automatisiertes Kraftfahrzeug ferngesteuert werden.
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Beispielsweise kann ein automatisiertes Kraftfahrzeug autonom fahren.
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Gemäß einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass wenn sich der festgelegte Seitenbereich neben einem weiteren Parkraum neben der Fahrbahn befindet, und ein innerhalb des festgelegten Seitenbereichs geparktes automatisiertes Kraftfahrzeug, welches ein Ausparken eines innerhalb des weiteren Parkraums parkenden weiteren Kraftfahrzeugs blockiert, bei einem Erfassen eines Ausparkwunschs für das weitere Kraftfahrzeug automatisch derart gesteuert wird, dass das automatisierte Kraftfahrzeug führerlos von seiner momentanen Position in eine Zielposition geführt wird, in welcher das automatisierte Kraftfahrzeug nicht mehr das Ausparken des weiteren Kraftfahrzeugs blockiert.
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Dadurch wird zum Beispiel der technische Vorteil bewirkt, dass sich der Seitenbereich auch vor dem weiteren Parkraum befinden kann. Denn die automatisierten Fahrzeuge können bei Bedarf jederzeit zur Seite gefahren werden, um das auszuparkende Kraftfahrzeug ausparken zu lassen.
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Nach einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass eine Anzahl von freien Stellplätzen in dem geographischen Gebiet und eine Anzahl von Stellplatz-suchenden Fahrzeugen in dem geographischen Gebiet ermittelt werden, wobei das Ermitteln, ob ein Bedarf besteht, basierend auf der Anzahl von freien Stellplätzen in dem geographischen Gebiet und der Anzahl von Stellplatz-suchenden Fahrzeugen in dem geographischen Gebiet durchgeführt wird.
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Dadurch wird insbesondere der technische Vorteil bewirkt, dass effizient ermittelt werden kann, ob ein Bedarf für einen Parkraum für Fahrzeuge besteht.
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Gemäß dieser Ausführungsform ist also vorgesehen, dass eine Nachfrage und ein Angebot an verfügbaren Stellplätzen ermittelt wird.
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Eine Anzahl von freien Stellplätzen in dem geographischen Gebiet kann beispielsweise unter Verwendung von Stellplatzbelegungssensoren, die den Stellplätzen in dem geographischen Gebiet zugeordnet sind, diese also überwachen, ermittelt werden. Diese Stellplatzbelegungssensoren erfassen also einen momentanen Belegungszustand des Stellplatzes und übermitteln beispielsweise diesen erfassten Belegungszustand an das System, welches daraufhin die Anzahl von freien Stellplätzen in dem geographischen Gebiet ermitteln kann.
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Eine Anzahl von Stellplatz-suchenden Fahrzeugen kann beispielsweise dadurch ermittelt werden, dass Stellplatz-suchende Fahrzeuge über ein Kommunikationsnetzwerk mitteilen, dass sie einen freien Stellplatz suchen. Die Stellplatz-suchenden Fahrzeuge senden also insbesondere eine Anfrage an das System, dass sie einen Stellplatz suchen. Das System als Teilnehmer eines solchen Kommunikationsnetzwerks kann somit basierend auf den entsprechenden Anfragen der Stellplatz-suchenden Fahrzeuge eine Anzahl von Stellplatz-suchenden Fahrzeugen effizient ermitteln.
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Gemäß einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass Verkehrsdaten ermittelt werden, die einen Verkehrsfluss innerhalb des geographischen Gebiets angeben, wobei das Ermitteln, ob ein Seitenbereich der Fahrbahn zur Verwendung als Parkraum festgelegt werden kann, basierend auf den Verkehrsdaten durchgeführt wird.
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Dadurch wird zum Beispiel der technische Vorteil bewirkt, dass effizient ermittelt werden kann, ob ein Seitenbereich der Fahrbahn zur Verwendung als Parkraum festgelegt werden kann.
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Gemäß dieser Ausführungsform ist also vorgesehen, dass geprüft wird, ob eine aktuelle Verkehrslage es überhaupt zulässt, dass ein Seitenbereich der Fahrbahn zur Verwendung als Parkraum freigegeben werden kann.
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Denn ein Festlegen des Seitenbereichs der Fahrbahn zur Verwendung als Parkraum führt dazu, dass sich die Fahrbahn verengen wird. Dies kann sich nachteilig auf einen Verkehrsfluss auswirken. Beispielsweise kann es zu einem stockenden Verkehr oder sogar zu einem Stau kommen.
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Durch das Berücksichtigen des Verkehrsflusses wird also insbesondere der technische Vorteil bewirkt, dass Staus oder stockender Verkehr aufgrund des Festlegens des Seitenbereichs zur Verwendung als Parkraum effizient vermieden werden können.
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Der Verkehrsfluss umfasst insbesondere einen Verkehrsfluss auf der Fahrbahn.
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Gemäß einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Signalisieren ein Beleuchten des festgelegten Bereichs umfasst.
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Dadurch wird zum Beispiel der technische Vorteil bewirkt, dass einem Verkehr effizient optisch signalisiert werden kann, wo sich der festgelegte Bereich befindet.
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Zum Beleuchten des festgelegten Bereichs sind beispielsweise eine oder mehrere Leuchten vorgesehen, die sich beispielsweise am Rand der Fahrbahn befinden.
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Nach noch einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Signalisieren ein Aktivieren eines optischen Signalgebers, insbesondere eines elektronischen Schilds, umfasst.
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Dadurch wird zum Beispiel der technische Vorteil bewirkt, dass einem Verkehr der freigegebene Bereich effizient optisch signalisiert werden kann.
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Beispielsweise ist der optische Signalgeber ein elektronisches Schild. Ein elektronisches Schild kann somit beispielsweise mittels eines oder mehrerer Piktogramme respektive Text effizient dem Verkehr signalisieren, dass der festgelegte Bereich zum Parken freigegeben ist.
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Beispielsweise ist vorgesehen, dass der Signalgeber, insbesondere das elektronische Schild, vor dem festgelegten Bereich relativ zu einer Fahrtrichtung vorgesehen oder an der Fahrbahn angeordnet ist.
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Gemäß einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Signalisieren ein Herausfahren eines Begrenzungselements, insbesondere Schild, Leitplanke oder Poller, aus der Fahrbahn umfasst.
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Dadurch wird zum Beispiel der technische Vorteil bewirkt, dass das Signalisieren effizient durchgeführt werden kann.
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Insbesondere wird dadurch eine effiziente gegenständliche oder körperliche Begrenzung oder Abgrenzung zwischen dem festgelegten Bereich und dem Rest der Fahrbahn bewirkt.
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Das heißt also insbesondere, dass, wenn der Seitenbereich nicht zur Verwendung als Parkraum freigegeben ist, das Begrenzungselement in der Fahrbahn versenkt ist. Erst wenn der Seitenbereich als Parkraum freigegeben ist, wird das Begrenzungselement aus der Fahrbahn herausgefahren.
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Nach einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass das System zum Generieren von Parkraum für Fahrzeuge ausgebildet oder eingerichtet ist, das Verfahren zum Generieren von Parkraum für Fahrzeuge aus- oder durchzuführen.
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Nach einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Verfahren zum Generieren von Parkraum für Fahrzeuge mittels des Systems zum Generieren von Parkraum für Fahrzeuge ausgeführt oder durchgeführt wird.
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Systemmerkmale ergeben sich insbesondere analog aus entsprechen Verfahrensmerkmalen und umgekehrt.
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Das heißt also insbesondere, dass sich technische Funktionalitäten des Systems analog aus entsprechenden Funktionalitäten des Verfahrens und umgekehrt ergeben.
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Gemäß einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Signalisierungseinrichtung ausgebildet ist, zu signalisieren, dass ausschließlich automatisierte Fahrzeuge innerhalb des festgelegten Seitenbereichs parken dürfen.
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Nach einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Prozessor ausgebildet ist, ein innerhalb des Seitenbereichs parkendes automatisiertes Kraftfahrzeug führerlos von seiner momentanen Position in eine Zielposition zu führen, in welcher das automatisierte Kraftfahrzeug nicht mehr das Ausparken des weiteren Kraftfahrzeugs blockiert, welches innerhalb des weiteren Parkraums parkt.
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Gemäß einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Prozessor ausgebildet ist, eine Anzahl von freien Stellplätzen in dem geographischen Gebiet und eine Anzeige von Stellplatz-suchenden Fahrzeugen in dem geographischen Gebiet zu ermitteln, wobei der Prozessor ferner ausgebildet ist, das Ermitteln, ob ein Bedarf besteht, basierend auf der Anzahl von freien Stellplätzen in dem geographischen Gebiet und der Anzahl von Stellplatz-suchenden Fahrzeugen in dem geographischen Gebiet durchzuführen.
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Nach einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Prozessor ausgebildet ist, Verkehrsdaten zu ermitteln, die einen Verkehrsfluss innerhalb des geographischen Gebiets angeben, wobei der Prozessor ferner ausgebildet ist, das Ermitteln, ob ein Seitenbereich der Fahrbahn zur Verwendung als Parkraum festgelegt werden kann, basierend auf den Verkehrsdaten durchzuführen.
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Gemäß einer Ausführungsform umfasst die Signalisierungseinrichtung eine oder mehrere Leuchten respektive ein oder mehrere Leuchtmittel, beispielsweise Leuchtdioden.
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In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass ein graphisches Element, beispielsweise ein Piktogramm oder ein Pfeil, auf die Fahrbahn projiziert wird, welches den festgelegten Bereich anzeigt.
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Für ein solches Projizieren ist beispielsweise ein Projektor am Fahrbahnrand vorgesehen. Ein solcher Projektor ist beispielsweise an einem Laternenmast einer Laterne angeordnet, die am Fahrbahnrand angeordnet ist.
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Nach einer Ausführungsform umfasst die Signalisierungseinrichtung einen optischen Signalgeber, beispielsweise ein elektronisches Schild.
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Nach einer Ausführungsform umfasst die Signalisierungseinrichtung ein Begrenzungselement, welches aus der Fahrbahn herausgefahren werden kann respektive in die Fahrbahn hineingefahren werden kann.
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Das Begrenzungselement ist beispielsweise ein Schild, beispielsweise ein elektronisches Schild, eine Leitplanke oder ein Poller.
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Beispielsweise umfasst die Signalisierungseinrichtung mehrere solcher Begrenzungselemente.
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Die Formulierung „respektive“ umfasst insbesondere die Formulierung „und/oder“.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Hierbei zeigen
- 1 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Generieren von Parkraum für Fahrzeuge,
- 2 ein System zum Generieren von Parkraum für Fahrzeuge und
- 3 ein beispielhaftes Anwendungsszenario des erfindungsgemäßen Konzepts.
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1 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Generieren von Parkraum für Fahrzeuge.
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Das Verfahren umfasst die folgenden Schritte:
- - Ermitteln 101, ob ein (zusätzlicher) Bedarf für einen Parkraum für Fahrzeuge innerhalb eines eine Fahrbahn umfassenden geographischen Gebiets besteht,
- - bei Bedarf für einen Parkraum Ermitteln 103, ob ein Seitenbereich der Fahrbahn zur Verwendung als Parkraum festgelegt werden kann,
- - wenn ja, Festlegen 105 des Seitenbereichs der Fahrbahn zur Verwendung als Parkraum und
- - Signalisieren 107, dass der festgelegte Seitenbereich zum Parken für Fahrzeuge freigegeben ist.
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Der Schritt 101 umfasst beispielsweise ein Ermitteln einer Anzahl von freien Stellplätzen in dem geographischen Gebiet und einer Anzahl von Stellplatz-suchenden Fahrzeugen in dem geographischen Gebiet. Das heißt also beispielsweise, dass ein Angebot und eine Nachfrage an Stellplätzen in dem geographischen Gebiet ermittelt werden.
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Alternativ oder zusätzlich kann dies auch auf vergangenheitsbasierten Daten erfolgen, das heißt, dass beispielsweise montags (also allgemein zu einem bestimmten Wochentag) um 9 Uhr (allgemein zu einer bestimmten Uhrzeit) auf der Fahrbahn wenig Verkehr (Verkehrsfluss kleiner oder kleiner-gleich einem vorgegebenen Verkehrsflussschwellwert) herrscht, aber es gibt stets eine sehr hohe Nachfrage nach Parkraum (Nachfrage größer oder größer-gleich einem vorgegebenen Bedarfsschwellwert). Folglich ist dann beispielsweise vorgesehen, dass immer montags um 9 Uhr der Seitenbereich zum Parken freigegeben wird.
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Sofern beispielsweise das Angebot die Nachfrage übersteigt, wird bestimmt, dass kein Bedarf für Parkraum vorliegt.
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Sofern ermittelt wird, dass die Nachfrage das Angebot übersteigt, wird bestimmt, dass ein Bedarf für Parkraum besteht.
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Der Schritt 103 umfasst beispielsweise, dass Verkehrsdaten ermittelt werden, die einen Verkehrsfluss innerhalb des geographischen Gebiets, insbesondere auf der Fahrbahn, angeben. Das Ermitteln, ob ein Seitenbereich der Fahrbahn zur Verwendung als Parkraum festgelegt werden kann, wird insbesondere basierend auf den Verkehrsdaten durchgeführt.
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Das heißt also insbesondere, dass gemäß dieser Ausführungsform geprüft wird, ob es aufgrund der aktuellen Verkehrslage überhaupt möglich ist, einen Seitenbereich der Fahrbahn zur Verwendung als Parkraum festzulegen respektive freizugeben.
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Sofern beispielsweise der Verkehrsfluss kleiner oder kleiner-gleich einem vorgegebenen Verkehrsflussschwellwert ist, wird bestimmt, dass ein Seitenbereich der Fahrbahn zur Verwendung als Parkraum festgelegt werden kann.
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Sofern beispielsweise der Verkehrsfluss größer oder größer-gleich dem vorgegebenen Verkehrsflussschwellwert ist, wird bestimmt, dass kein Seitenbereich der Fahrbahn zur Verwendung als Parkraum festgelegt werden kann.
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Der Schritt 107 umfasst beispielsweise ein Aktivieren eines elektronischen Schilds, welches anzeigt, dass der festgelegte Bereich zum Parken für Fahrzeuge freigegeben ist.
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Beispielsweise ist vorgesehen, dass das elektronische Schild bezogen auf eine Fahrtrichtung vor dem festgelegten Bereich angeordnet ist.
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Beispielsweise umfasst der Schritt 107 ein Herausfahren eines Begrenzungselements, beispielsweise eines Pollers oder einer Leitplanke, aus der Fahrbahn. Das Begrenzungselement ist bezogen auf eine Fahrtrichtung beispielsweise vor dem festgelegten Bereich angeordnet.
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Der Schritt 107 umfasst nach einer Ausführungsform das Senden einer entsprechenden Nachricht, also das Senden einer drahtlosen Meldung (mittels WLAN und/oder mittels Mobilfunk), dass hier nun (zusätzlicher) Parkraum generiert wird respektive wurde.
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2 zeigt ein System 201 zum Generieren von Parkraum für Fahrzeuge.
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Das System 201 umfasst:
- - einen Prozessor 203 zum Ermitteln, ob ein Bedarf für einen Parkraum für Fahrzeuge innerhalb eines eine Fahrbahn umfassenden geographischen Gebiets besteht,
- - wobei der Prozessor 203 ausgebildet ist, bei Bedarf für einen Parkraum zu ermitteln, ob ein Seitenbereich der Fahrbahn zur Verwendung als Parkraum festgelegt werden kann, und, wenn ja, den Seitenbereich der Fahrbahn zur Verwendung als Parkraum festzulegen, und
- - eine Signalisierungseinrichtung 205 zum Signalisieren, dass der festgelegte Seitenbereich zum Parken für Fahrzeuge freigegeben ist.
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Nach einer Ausführungsform umfasst das System 201 eine oder mehrere Videokameras, die räumlich verteilt innerhalb des geographischen Gebiets, insbesondere räumlich verteilt an der Fahrbahn, angeordnet sind. Die Videokameras überwachen beispielsweise einen Verkehr innerhalb des geographischen Gebiets, insbesondere einen Verkehr auf der Fahrbahn.
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Der Prozessor 205 ist beispielsweise ausgebildet, basierend auf den Videobildern der Videokameras einen Verkehrsfluss zu ermitteln.
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Das System 201 umfasst zum Beispiel eine Kommunikationsschnittstelle respektive ein Kommunikationsmodul, welche respektive welches ausgebildet, zum Signalisieren eine Nachricht an eine Netzwerkadresse über ein Kommunikationsnetzwerk zu senden. Die Kommunikationsschnittstelle respektive das Kommunikationsmodul ist beispielsweise von der Signalisierungseinrichtung 205 umfasst.
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3 zeigt ein beispielhaftes Anwendungsszenario 301 des erfindungsgemäßen Konzepts. Es ist ein System gemäß einer Ausführungsform vorgesehen, welches der Übersicht halber nicht gezeigt ist.
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Entsprechend ist eine Fahrbahn 303 gezeigt, die innerhalb eines geographischen Gebiets (nicht weiter gezeigt) angeordnet ist.
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Ein Pfeil mit dem Bezugszeichen 305 gibt symbolisch eine Fahrtrichtung auf der Fahrbahn 303 vor.
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Eine gestrichelte Linie 307 grenzt einen Seitenbereich 309 der Fahrbahn 303 symbolisch ab. Innerhalb des Seitenbereichs 309, der an einer Längsseite von einem Fahrbahnrand 310 begrenzt ist, parken drei automatisierte Kraftfahrzeuge 311.
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Bezogen auf die Fahrtrichtung 305 befindet sich rechts neben dem Seitenbereich 309 ein weiterer Parkraum 313. Der weitere Parkraum 313 umfasst vier Stellplätze 315, auf welchen jeweils ein weiteres Kraftfahrzeug 317 parkt.
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Die weiteren Kraftfahrzeuge 317 sind beispielsweise ebenfalls automatisierte Kraftfahrzeuge. Ein weiteres Kraftfahrzeug 317 kann aber beispielsweise auch ein konventionelles Kraftfahrzeug sein. Ein konventionelles Kraftfahrzeug bezeichnet insbesondere ein Kraftfahrzeug, welches nicht führerlos fahren kann.
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Um einem Verkehr auf der Fahrbahn 303 zu signalisieren, dass der Seitenbereich 309 zum Parken freigegeben ist, ist beispielsweise ein Schild 319 vorgesehen, welches auf diese Engstelle hinweist. Das Schild 319 wird beispielsweise aus der Fahrbahn 303 herausgefahren.
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Beispielsweise ist das Schild 319 ein elektronisches Schild, welches nach dem Festlegen des Seitenbereichs 309 zur Verwendung als Parkraum aktiviert wird und dem Verkehr die Engstelle anzeigt oder signalisiert.
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Ferner ist beispielsweise vorgesehen, dass ein Pfeil 321 auf die Fahrbahn 303 projiziert wird, der dem Verkehr anzeigt, dass er bezogen auf die Fahrtrichtung 305 nach links ausweichen muss.
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Zum Projizieren des Pfeils 321 ist beispielsweise vorgesehen, dass am Fahrbahnrand 310 ein Projektor vorgesehen ist.
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Das heißt also beispielsweise, dass ein Projektor aktiviert wird, der den Pfeil 321 auf die Fahrbahn 303 projiziert.
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Sofern beispielsweise ein Ausparkwunsch für eines der Kraftfahrzeuge 317 erfasst wird, ist beispielsweise vorgesehen, dass dasjenige der automatisierten Kraftfahrzeuge 311, welches das ausparken wollende Kraftfahrzeug 317 blockiert, derart führerlos von seiner momentanen Position in eine Zielposition geführt wird, dass es in dieser Zielposition das auszuparkende Kraftfahrzeug 317 nicht mehr blockiert.
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Ein Nutzer eines konventionellen Kraftfahrzeugs 317, welcher ausparken will, kann beispielsweise eine entsprechende Anfrage respektive einen Ausparkwunsch über ein Kommunikationsnetzwerk an das System senden.
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3 zeigt ein Kommunikationsmodul 323, welches beispielsweise Teil eines hier nicht weiter dargestellten erfindungsgemäßen Systems ist. Das Kommunikationsmodul 323 kommuniziert beispielsweise mit Fahrzeugen, um diesen zu signalisieren, dass hier zusätzlicher Parkraum geschaffen wurde. Bei solchen Fahrzeugen handelt es sich beispielsweise um Fahrzeuge, die am zusätzlichen Parkraum vorbeifahren.
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Zusammenfassend basiert der Kern der vorliegenden Erfindung insbesondere auf einem Konzept, welches je nach Nachfrage für Parkraum und einem momentanen Verkehrsfluss auf der Fahrbahn respektive innerhalb des geographischen Gebiets zusätzlichen, hochverdichteten Parkraum an der Seite der Fahrbahn generiert.
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Die wesentlichen Vorteile der Erfindung sind insbesondere in einem Mehr an Stellplätzen in Innenstädten zu sehen, was in vorteilhafter Weise eine Stellplatzsuche verkürzt. Insbesondere kann dadurch ein Stellplatz-suchender Verkehr reduziert werden.
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Ferner ist in vorteilhafter Weise eine dynamisch adaptierbare Aufteilung von Verkehrsfluss und Parkraum je nach Nachfrage ermöglicht. Beispielsweise ist in einem Wohnviertel spät am Abend mit einem geringeren Verkehrsfluss als tagsüber zu rechnen. Allerdings besteht in der Regel spät am Abend ein hoher Bedarf nach Parkraum innerhalb eines Wohnviertels.
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Ferner kann das erfindungsgemäße Konzept in vorteilhafter Weise einen Anreiz für einen Besitz eines automatisierten Kraftfahrzeugs bewirken. Dies deshalb, da gemäß einer Ausführungsform vorgesehen sein kann, dass der festgelegte Seitenbereich ausschließlich für automatisierte Kraftfahrzeuge zum Parken freigegeben ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009028024 A1 [0002]
- DE 102015201205 A1 [0003]