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Die Erfindung betrifft eine herausnehmbare Zwischenebene für einen Logistikbehälter, insbesondere für eine Gitterbox, im Bereich der Automobilproduktion.
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In Fertigungs- bzw. Produktionsprozessen besteht ein großes Interesse möglichst gleiche Transport- bzw. Logistikbehälter in möglichst vielen Teilprozessen oder in parallel laufenden Produktionsprozessen wiederverwenden zu können. Um nicht zusätzlich große logistische Herausforderungen zu schaffen, sind die Logistikbehälter jeweils in wenigen standardisierten Größen in den Produktionsprozessen bzw. Teilprozessen im Einsatz. Durch die standardisierten Größen kommt es jedoch meist dazu, dass weder das Raumangebot der Logistikbehälter noch deren maximale Traglast vollständig genutzt werden können.
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Beispielsweise wird nur eine Schicht von Bauteilen auf der Bodenfläche der Logistikbehälter gelagert, da weitere Schichten die darunter angeordneten Bauteile aufgrund des Gewichts und/oder der Stabilität der Bauteile verformen würden.
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Die
DE 10 2015 102 242 A1 zeigt eine Gitterbox bzw. einen Logistikbehälter wie sie in Logistikprozessen üblicherweise Verwendung finden. Zur Erhöhung der Nutzbarkeit wurden mehrere schubladenartige Zwischenebenen eingefügt, in denen zusätzliche Bauteile gelagert werden können. Dies hat jedoch den Nachteil, dass die Montage und Demontage der Zwischenebenen aufwändig ist und solche Logistikbehälter nur für bestimmte Bauteile verwendet werden können, da größeren Bauteilen in den modifizierten Logistikbehältern nicht ausreichend Raum zur Verfügung steht.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, vorbesagte Nachteile zu überwinden und eine herausnehmbare Zwischenebene bereitzustellen, die in ihrer Herstellung, der Montage in einem Logistikbehälter und der Demontage aus dem Logistikbehälter kostengünstig und wenig zeitintensiv ist, die auf die jeweiligen, in dem Logistikbehälter aufzunehmenden Bauteile anpassbar ist, platzsparend und einfach lagerbar ist und eine leichte Entnahme der Bauteile aus dem Logistikbehälter ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmalskombination gemäß Patentanspruch 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß wird hierzu eine herausnehmbare Zwischenebene für einen Logistikbehälter, insbesondere für eine Gitterbox, im Bereich der Automobilproduktion, vorgeschlagen. Die Zwischenebene umfasst einen Rahmen, zumindest eine Ablageplatte und an dem Rahmen angeordnete Aufhängungsmittel. Die Aufhängungsmittel sind als Haken ausbildbar, die in vorhandene Auflageflächen des Logistikbehälters eingreifen oder auf ihnen aufliegen. Alternativ sind die Haken in Gitteröffnungen eines als Gitterbox ausgeführten Logistikbehälters einhakbar. Die Aufhängungsmittel sind ferner als Öffnungen in dem Rahmen ausbildbar, in die ein Bolzen zur Fixierung an dem Logistikbehälter eingeführt wird. Als Fixierung ist hierbei die Festlegung der Position der Zwischenebene in dem Logistikbehälter zu sehen, wobei die Zwischenebene bei dem bestimmungsgemäßen Gebrauch des Logistikbehälters nicht lösbar ist.
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Vorteilhaft ist ferner eine Ausführungsform, bei der der Rahmen aus vier rechteckig angeordneten bzw. zu einem Viereck angeordneten und miteinander verbundenen Stäben besteht, die zwischen sich einen Durchgreifraum aufspannen bzw. den Durchgreifraum einrahmen und in ihrer Anordnung der Grundform des Logistikbehälters bzw. der Gitterbox entsprechen. Der Rahmen ist so ausgebildet, dass er im Inneren des Logistikbehälters anordenbar ist, wobei der Durchgreifraum parallel zu der Bodenfläche des Logistikbehälters liegt. Ferner ist die Zwischenebene mit den Aufhängungsmitteln an dem Logistikbehälter fixierbar. Die zumindest eine Ablageplatte liegt in einer Lagerposition mit zwei, einander gegenüberliegenden Randbereichen auf dem Rahmen auf und überspannt den Durchgreifraum zumindest zum Teil. Durch das Überspannen des Durchgreifraums ist es nicht mehr möglich durch den Durchgreifraum hindurchzugreifen, jedoch sind Bauteile auf der Ablageplatte ableg- bzw. lagerbar. Die zumindest eine Ablageplatte überspannt in einer Durchgreifposition den Durchgreifraum nicht, sodass der Durchgreifraum durchgreifbar ist. In der Durchgreifposition kann durch den Durchgreifraum hindurch zu der darunterliegenden Ebene, wie beispielsweise der Bodenfläche des Logistikbehälters, gegriffen werden, sodass Bauteile aus der darunter liegenden Ebene entnehmbar sind.
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Eine Ausführungsvariante, mit einem selbsttragenden und aus einem Metall, einer Metalllegierungen oder einem Metallverbund gebildeten Rahmen, ist ebenfalls vorteilig.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Weiterbildungsform bestehen die Aufhängungsmittel jeweils aus einem orthogonal auf dem Durchgreifraum stehenden, vorzugsweise in seiner Länge veränderbaren Distanzstab, der in einem gegenüber dem Distanzstab um die Achse bzw. Längsachse des Distanzstabs drehbaren Haken mündet. Durch den drehbaren Haken kann der Haken aus einer Position in der er in den Logistikbehälter eingehakt oder aufgelegt werden kann in eine andere Position, beispielsweise zur Montage oder zur Lagerung, gedreht werden. Der Haken ist ausgebildet in oder an dem Logistikbehälter eingehakt oder aufgelegt zu werden. Der Distanzstab bestimmt mit seiner vorzugsweise veränderbaren Länge die Position der Zwischenebene in dem Logistikbehälter, wodurch ein Abstand zu der oben liegenden Entnahmeöffnung des Logistikbehälters und der unten liegenden Bodenfläche des Logistikbehälters auf die jeweiligen Bauteile anpassbar ist. Die vorzugsweise vier Distanzstäbe mit denen die Position festlegbar ist, sind als Teleskop- oder Gewindestangen ausbildbar, sodass die Längen der Distanzstäbe variabel sind.
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Von Vorteil ist ferner eine Weiterbildungsform, bei der an zwei gegenüberliegenden Stäben des Rahmens, zu dem Durchgreifraum orthogonale, vorzugsweise in ihrer Länge variierbare Stützstäbe angeordnet sind, die ausgebildet sind ein auf dem Rahmen lastendes Gewicht auf der Bodenfläche des Logistikbehälters abzustützen. Die Stützstäbe stützen die Last alternativ indirekt über eine weitere Zwischenebene auf der Bodenfläche des Logistikbehälters ab. Durch die Stützstäbe, die desweiteren demontierbar sind, ist die Zwischenebene auf das zu tragende Gewicht angepassbar, sodass schwere Bauteile von der Zwischenebene getragen werden können.
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Eine Weiterbildung der herausnehmbaren Zwischenebene, bei der die Distanzstäbe und/oder die Stützstäbe jeweils drehbar oder klappbar mit dem Rahmen verbunden sind, sodass sie sich aus der orthogonalen Anordnung zu dem Durchgreifraum oder in den Durchgreifraum drehen oder klappen lassen, ist ebenfalls vorteilhaft. Durch das Drehen oder Klappen der Distanzstäbe und/oder der Stützstäbe lässt sich eine Zwischenebene so zusammenklappen, dass mehrere Zwischenebenen platzsparend aufeinander stapelbar sind.
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Ferner ist eine Ausbildungsvariante vorteilig, bei der zumindest eine Ablageplatte über jeweils ein Scharnier mit dem Rahmen und/oder mit einer weiteren Ablageplatte verbunden ist, sodass die Ablageplatte/n von der Lagerposition, die durch die zumindest eine Ablageplatte eine Ablagefläche bildet, in die Durchgreifposition, in der der Durchgreifraum freigeben ist, überführbar ist.
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Die weitere Ablageplatte weist bei einer vorteilhaften Ausführungsform eine als Griff ausgebildete Ausnehmung zum Überführen der Ablageplatten von der Lagerposition in die Durchgreifposition auf, wobei die Ausnehmung in einer vorbestimmten Position angeordnet ist, sodass es bei dem Überführen der Ablageplatten von der Lagerposition in die Durchgreifposition zu keinen Klemmungen und/oder Quetschungen kommt. Damit es bei einem Bediener zu keinen Quetschungen und bei der Mechanik zu keinen Verklemmungen kommt ist die Ausnehmung so angeordnet, dass beispielsweise die Finger und die Handflächen, die vom Bediener beim Überführen der Ablageplatten von der Lagerposition in die Durchgreifposition zumindest zum Teil durch oder in die Ausnehmung gesteckt werden, nicht im Bereich der Scharniere sind und die Finger oder Handflächen in der Durchgreifposition nicht von der neben der Ablageplatte mit der Ausnehmung angeordneten Ablageplatte berührt werden. Dies ist beispielsweise durch die Positionierung der Ausnehmung in einem ausreichenden Abstand von den umlaufenden Kanten der Ablageplatte und dementsprechender Formung der Ausnehmung zu erreichen.
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Von Vorteil ist bei einer Ausbildungsvariante, dass zumindest an zwei gegenüberliegenden Stäben des Rahmens jeweils zumindest ein Anbindungselement trennbar angeordnet ist. Über das Anbindungselement ist eine herausnehmbare Zwischenebene mit weiteren herausnehmbaren Zwischenebenen oder mit einer Öse verbindbar. Durch die Öse ist die herausnehmbare Zwischenebene mit einem Kran oder einer anderen Hebevorrichtung verbindbar, sodass die Zwischenebene von dem Kran oder der Hebevorrichtung aus dem Logistikbehälter herausgehoben werden kann. Durch die Anbindungselemente ist ein schneller Ausbau der Zwischenebene aus einem Logistikbehälter, ein schneller Einbau in einen Logistikbehälter, sowie die schnelle Handhabung im Sinne der Bewegung der Zwischenebene durch beispielsweise einen Kran möglich.
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Die Zwischenebene ist bei einer vorteilhaften Weiterbildungsform ausgebildet vorzugsweise 50 % der Last des Logistikbehälters zu tragen und dabei vorzugsweise eine maximale Last zwischen 300 kg und 700 kg aufzunehmen.
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Ferner ist von Vorteil, dass bei einer weiteren Ausführungsform zwei einander gegenüberliegende, den Rahmen bildende Stäbe als Profilschienen ausgebildet sind und zumindest eine Ablageplatte mit jeweils einem Führungselement in jeweils einer der Profilschienen geführt ist.
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Erfindungsgemäß ist ferner ein Logistikbehälter, vorzugsweise eine Gitterbox, mit einer herausnehmbaren Zwischenebene vorteilhaft.
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Die vorstehend offenbarten Merkmale sind beliebig kombinierbar soweit dies technisch möglich ist und diese nicht im Widerspruch zueinander stehen.
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Andere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet bzw. werden nachstehend zusammen mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführung der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es zeigen:
- 1 eine Schnittansicht eines Logistikbehälters mit Zwischenebene,
- 2 eine Schnittansicht eines Logistikbehälters mit mehreren eingelagerten Zwischenebenen.
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Die Figuren sind beispielhaft schematisch. Gleiche Bezugszeichen in den Figuren weisen auf gleiche funktionale und/oder strukturelle Merkmale hin.
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1 zeigt einen Logistikbehälter 1 im Schnitt, sodass die in seinem Inneren bestimmungsgemäß angeordnete Zwischenebene sichtbar ist. Die Zwischenebene ist durch das Aufliegen der Haken 13 auf dem Rahmen des Logistikbehälters 1 fixiert, wobei die Position der Zwischenebene in dem Logistikbehälter 1 durch die Länge der Distanzstäbe 12 und die Länge der Stützstäbe 14 bestimmt ist. Auf dem Rahmen 10 der Zwischenebene, an dem sowohl die Distanzstäbe 12 als auch die Stützstäbe 14 klappbar angeordnet sind, liegen die Ablageplatten 11 jeweils mit einem Randbereich auf. Jeweils zwei Ablageplatten 11 sind über ein Scharnier 15 miteinander verbunden, wobei jeweils eine Ablageplatte 11 mit einem Scharnier 15 mit dem Rahmen 10 klappbar verbunden ist. Das in der 1 links angeordnete Paar an Ablageplatten 11 befindet sich in der Lagerposition, wodurch sie eine Ablagefläche bilden auf der die Bauteile 2 gelagert sind. Das in der 1 rechts angeordnete Paar an Ablageplatten 11 befindet sich in einer Zwischenposition zwischen der Lagerposition und der Durchgreifposition. In der Durchgreifposition sind die Ablageplatten im Wesentlichen vollständig aufgestellt, sodass durch den von dem Rahmen 10 umrandeten Durchgreifraum zu den am Boden des Logistikbehälters 1 gelagerten Bauteilen hindurchgegriffen werden kann. Eine Ablageplatte 11 des rechten Paares an Ablageplatten 11 ist ferner im Schnitt gezeigt, sodass der als Ausnehmung 16 ausgebildete Griff sichtbar ist. Die Ausnehmung 16 ist so angeordnet, dass es bei einem Überführen der Ablageplatten 11 von der Lagerposition in die Durchgreifposition oder umgekehrt nicht zu Quetschungen oder Klemmungen der Mechanik oder des Bedieners, der seine Hand zum Zwecke des Überführens in die Ausnehmung 16 steckt, kommen kann.
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Die 2 zeigt ebenfalls einen Logistikbehälter 1 in einer Schnittdarstellung. Die darin angeordneten Zwischenebenen sind zusammengeklappt, sodass sie platzsparend in dem Logistikbehälter 1 eingelagert werden können. Dazu sind die Distanzstäbe 12 an den Rahmen 10 geklappt und die Haken 13 um 90° gedreht, sodass sowohl Distanzstäbe 12 als auch Haken 13 an dem Rahmen 10 bzw. an den Ablageplatten 11 anliegen. Die Stützstäbe 14 sind ebenfalls an dem Rahmen geklappt, sodass diese in dem von dem Rahmen 10 eingerahmten Durchgreifraum liegen. In dafür vorgesehene Öffnungen an den vier Ecken der Zwischenebenen ist jeweils ein als Gewindeösen ausgebildetes Anbindungselement 17 eingeschraubt, das der Befestigung der Zwischenebene an einem Kranhaken 18 bzw. Kran dient. Durch die Anbindungselemente 17 ist die Zwischenebene bei der Montage, der Demontage und der Lagerung einfach in den Logistikbehälter 1 bringbar oder aus ihm entfernbar. Durch die jeweilige klappbare Anordnung von Distanzstäben 12, Haken 13 und Stützstäbe 14 ist eine Vielzahl von Zwischenebenen in einem Logistikbehälter lagerbar.
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Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf die vorstehend angegebenen bevorzugten Ausführungsbeispiele. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteten Ausführungen Gebrauch macht. Beispielsweise könnte die Ablageplatte mittels zumindest eines Magnets auf dem Rahmen fixiert sein, sodass die Ablageplatte sich bei Bedarf gegen die Magnetkraft einfach lösen lässt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102015102242 A1 [0004]