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Die Erfindung betrifft eine Staubsaugerbodendüse mit einem eine unterseitige Gleitsohle aufweisenden Gehäuse und einem innerhalb des Gehäuses angeordneten und an eine Saugluftführung anschließbaren Saugkanal. Weiterhin ist ein in der Gleitsohle angeordneter und an den Saugkanal anschließender Saugmund vorgesehen, der durch eine vordere Saugmundkante und eine hintere Saugmundkante begrenzt ist.
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Staubsaugerbodendüsen bilden mit Hinblick auf die Reinigungswirkung und die Handhabbarkeit eines der bestimmenden Elemente eines Staubsaugers. Dabei gestalten sie die Strömungsführung eines Saugluftstromes, welcher Schmutzpartikel von einer zu reinigenden Oberfläche abziehen und in Richtung eines Schmutzsammelbehälters an einem Sauggerät transportieren soll. Durch die Ausgestaltung der Staubsaugerbodendüse wird festgelegt, welche Strömungsquerschnitte dem Saugluftstrom zur Verfügung stehen. Infolgedessen stellen sich - auch in Abhängigkeiten der Eigenschaften des zu reinigenden Untergrundes - bestimmte Strömungs- und Druckverhältnisse ein, welche ganz erheblich dafür verantwortlich sind, wieviel Schmutzpartikel und in welcher Korngröße mitgeführt werden können. Wird der Saugluftstrom beispielsweise durch einen sehr engen Spalt geführt, stellen sich hierbei hohe Druckunterschiede und hohe Strömungsgeschwindigkeiten ein, was grundsätzlich von Vorteil ist. Andererseits kann hierdurch der Saugluftstrom - gerade bei geringen physikalischen Saugleistungen - stark gedrosselt werden bzw. sogar vollständig zum Erliegen kommen. Dies wiederum wirkt einer guten Reinigungsleistung entgegen.
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Um den Energieverbrauch zu senken und die Ziele der europäischen Energiesparverordnung einzuhalten, werden neuerdings verstärkt Haushaltsstaubsauggeräte mit geringerer elektrischer Leistungsaufnahme bis maximal 900 W in den Markt gebracht. Die physikalisch erzeugbare Saugleistung (Produkt aus Druckabfall und Volumenstrom) ist entsprechend beschränkt. Infolgedessen kommt der Gestaltung der Staubsaugerbodendüse eine erhebliche Bedeutung zu, um gute Reinigungsergebnisse erreichen zu können.
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Eine wesentliche Entwicklung besteht darin, zur Verbesserung der Staubaufnahme die Spaltmaße zwischen den Saugöffnungen einer Staubsaugerbodendüse und der zu reinigenden Fläche tendenziell geringer und möglichst gleichmäßig auszugestalten. Hiermit werden insbesondere auf gleichmäßigen Hartböden sehr gute Ergebnisse erzielt.
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Problematisch ist diese Herangehensweise jedoch, wenn sie auf unebenen oder nachgiebigen Bodenbelägen, wie z. B. Teppichen eingesetzt wird. Infolgedessen wird zumindest stellenweise die vorgesehene, definierte Spaltbreite zwischen Bodenbelag und Staubsaugerbodendüse unterschritten. Hierdurch kann infolge einer stark steigenden Druckdifferenz eine zu hohe Anpresskraft erzeugt werden bzw. die Staubsaugerbodendüse sogar in unerwünschten bzw. unerwünscht starken Kontakt mit der Bodenfläche gelangen („Festsaugen“). Neben einer möglichen Blockierung des Saugluftstromes, welche zum Zusammenbruch der Reinigungsfunktion führen kann, verschlechtert sich die Handhabbarkeit einer derartigen Staubsaugerbodendüse dramatisch. Insbesondere die Kraft, welche ein Benutzer im laufenden Betrieb zum Fortbewegen der Staubsaugerbodendüse über den Bodenbelag benötigt (Schiebekraft) kann überproportional stark ansteigen. Die Staubsaugerbodendüse lässt sich infolgedessen nur noch sehr schlecht über dem zu reinigenden Bodenbelag steuern und die Saugreinigung wird zunehmend anstrengend.
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Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, bedarfsgerecht die Schiebekraft bei gleichzeitiger Beibehaltung guter Reinigungseigenschaften zu reduzieren, um die Handhabung des Staubsaugers zu verbessern. Gegenstand der Erfindung und Lösung dieser Aufgabe ist eine Staubsaugerbodendüse nach Anspruch 1 sowie ein Haushaltsstaubsauger nach Anspruch 14 und eine Verwendung nach Anspruch 16. Bevorzugte Ausgestaltungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Die gattungsgemäße Staubsaugerbodendüse ist mit einem eine unterseitige Gleitsohle aufweisenden Gehäuse ausgestattet. Innerhalb des Gehäuses ist ein an eine Saugluftführung anschließbarer Saugkanal vorgesehen, welcher an einen in der Gleitsohle angeordneten Saugmund anschließt. Der Saugmund wird durch eine vordere Saugmundkante und eine hintere Saugmundkante begrenzt. Beide Saugmundkanten verlaufen in einer Ebene, welche in einer üblichen Arbeitsstellung (Grundstellung) parallel zu der zu reinigenden Bodenfläche ausgerichtet ist. Der Abstand zwischen der vorderen Saugmundkante und der Bodenfläche sowie zwischen der hinteren Saugmundkante und der Bodenfläche ist somit idealerweise identisch. Erfindungsgemäß ist die Staubsaugerbodendüse in eine Funktionsstellung bringbar, in der der Schiebewiderstand durch Anheben der hinteren Saugmundkante reduziert ist. Der Abstand der hinteren Saugmundkante zur Bodenfläche ist somit größer als der der vorderen Saugmundkante. Damit verläuft auch keine parallel zur Bodenfläche ausgerichtete Ebene durch die beiden Saugmundkanten.
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Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass ein großer Teil der Schiebekraftsteigerung beim An- bzw. Festsaugen an einer Bodenfläche auf einer vermehrten Wechselwirkung bzw. einem vermehrten mechanischen Kontakt der hinteren Saugmundkante mit der Bodenfläche beruht. Durch ein Anheben der hinteren Saugmundkante wird diese entlastet und der Schiebewiderstand drastisch verringert. Weiterhin wird der in den Saugmund eintretende Saugluftstrom im größeren Umfang so umgeleitet, dass er von hinten - über die hintere Saugmundkante - in den Saugkanal eintritt.
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Gleichzeitig kann im Rahmen der Erfindung eine gute Saugreinigung - insbesondere von Teppichböden - weiterhin gewährleistet werden. So kann die vordere Saugmundkante nach wie vor in das Teppichbodenmaterial einsinken und dieses bei einer Vorschubbewegung der Staubsaugerbodendüse in Bewegung versetzen, so dass darin eingebettete Schmutzpartikel gelöst werden. Die gelösten Partikel können anschließend durch den über die hintere Saugmundkante eintretenden Saugluftstrom mitgerissen und abgeführt werden.
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Auch im Betrieb auf Hartböden kann die erfindungsgemäße Staubsaugerbodendüse zur Reduzierung der Schiebekraft eingesetzt werden. Auch wenn kein materieller Kontakt zwischen der Gleitsohle und der Bodenfläche besteht, führt auch ein hoher Differenzdruck zwischen der Außenseite der Staubsaugerbodendüse und dem innenliegenden Saugkanal zu einer durch eine hohe Anpresskraft bedingten Steigerung des Schiebewiderstands. Hierbei wirkt die erfindungsgemäße Anhebung der hinteren Saugmundkante wie eine Falschluftöffnung, durch welche der Differenzdruck reduziert wird. Gleichzeitig wird kein unproduktiver Falschluftstrom erzeugt, welcher nicht zur Reinigungswirkung beiträgt, sondern die zusätzlich einströmende Luftmenge an der hinteren Saugmundkante kann ebenfalls zur Reinigung des Bodenbelags genutzt werden. Dabei ist es insbesondere von Vorteil, wenn in der Funktionsstellung mit angehobener hinterer Saugmundkante der Abstand der vorderen Saugmundkante zur Bodenfläche unverändert bleibt.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die hintere Saugmundkante in der angehobenen Funktionsstellung zumindest abschnittsweise um 1 mm bis 5 mm, insbesondere um 3 mm gegenüber der vorderen Saugmundkante anhebbar. In diesem Wertebereich lässt sich eine vorteilhafte Reduzierung der Schiebekraft erzielen, ohne nennenswerte Abstriche bei der Saugwirkung hinnehmen zu müssen.
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Zweckmäßigerweise ist vor der vorderen Saugmundkante eine Aufgleitschräge angeordnet. Eine Aufgleitschräge reduziert bei einer Vorwärtsbewegung der Staubsaugerbodendüse - gerade in Kontakt mit textilen Bodenbelägen - merklich den Schiebewiderstand. Eine Aufgleitschräge erleichtert auch das Überfahren kleinerer Hindernisse, welche über die zu reinigende Bodenfläche hinaus stehen.
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In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung schließt die Aufgleitschräge mit der horizontalen - welche im normalen Saugbetrieb (in der Grundstellung) parallel zu der durch die beiden Saugmundkanten aufgespannten Saugebene liegt - ein Aufgleitwinkel zwischen 1° und 7°, vorzugsweise zwischen 3° und 5° ein. Mit derartig geringen Aufgleitwinkeln können sehr gute Gleiteigenschaften mit einem geringen durch die Aufgleitschräge und die vordere Saugmundkante induzierten Schiebewiderstand erreicht werden.
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In einer ganz besonders bevorzugten Ausgestaltung ist die Gleitsohle um einen Kippwinkel verkippbar, welcher kleiner als der Aufgleitwinkel ist. Die Kippachse verläuft dabei in Querrichtung. Hierdurch wird die hintere Saugmundkante gegenüber der vorderen Saugmundkante angehoben. Gleichzeitig wird durch die Begrenzung des Kippwinkels sichergestellt, dass die Aufgleitschräge auch in der verkippten Funktionsstellung mit angehobener Saugmundkante als Aufgleitschräge funktionsfähig bleibt.
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Bevorzugt ist die gesamt hintere Saugmundkante anhebbar. Hierdurch wird der erfindungsgemäße Effekt über die gesamt Breite des Saugmundes erzielt.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung ist das Gehäuse gemeinsam mit der Gleitsohle durch ein hinter der hinteren Saugmundkante angeordnetes Abstützelement zumindest teilweise anhebbar, so dass das Gehäuse verkippt. Das Abstützelement ist dabei in der Funktionsstellung mit angehobener hinterer Saugmundkante derart in Kontakt mit der zu reinigenden Bodenfläche, dass hierdurch diese Anhebung hervorgerufen wird.
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Vorzugsweise ist das Abstützelement mit zumindest einer Rolle gebildet. Somit wird auch im Kontakt mit der Bodenfläche durch das Abstützelement kein nennenswerter Schiebewiderstand hervorgehoben. In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist die Rolle als Walze ausgebildet, wobei die Breite der Walze zumindest dem Dreifachen ihres Durchmessers entspricht. Eine entsprechende Walze weist einen geringen Schiebewiderstand auf und verhält sich materialschonend im Verhältnis zum Belag der zu reinigenden Bodenfläche. Weiterhin kann auch bei unebenen oder besonders weichen Böden eine stabile Abstützung zur sicheren Kippung des Gehäuses garantiert werden.
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Zweckmäßigerweise ist das Abstützelement zwischen einer ersten Funktionsstellung (Grundstellung) und einer zweiten Funktionsstellung (abgesenkte Stellung) schaltbar an dem Gehäuse angeordnet. Das Abstützelement kann dabei zwischen zwei Positionen relativ zum Gehäuse auf- und abbewegt werden. In der angehobenen ersten Funktionsstellung wirkt es sich nicht auf die Ausrichtung des Gehäuses aus, so dass die vordere Saugmundkante und die hintere Saugmundkante auf einer Höhe angeordnet sein können. In einer zweiten, abgesenkten Funktionsstellung steht es soweit an der unteren Gehäuseseite hervor, dass das Gehäuse mit der daran angeordneten Gleitsohle verkippt und die hintere Saugmundkante infolgedessen gegenüber der vorderen Saugmundkante angehoben wird.
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Alternativ kann es vorgesehen sein, dass das Abstützelement mit einem Modulträger in einer zugeordneten Aufnahme der Gleitsohle einsetzbar ist. Zum Erreichen der Funktionsstellung, in welcher die hintere Saugmundkante gegenüber der vorderen Saugmundkante angehoben ist, um den Schiebewiderstand zu reduzieren, wird der Modulträger dabei in die Aufnahme eingesetzt. Der Modulträger kann an dem Abstützelement auch zusätzlich einen Teil der Gleitsohle in der zweiten Funktionsstellung ausbilden. In einer Funktionsstellung, in der der Modulträger nicht innerhalb der Aufnahme gehalten ist, kann diese durch eine separate Abdeckung vor eindringendem Schmutz geschützt werden.
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Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Staubsaugerbodendüse als Doppelgelenksdüse mit einem den Saugkanal und die Gleitsohle umfassenden vorderen Gehäuseteil und einem hinteren, eine gelenkige Verbindung zur Saugluftführung bereitstehenden Gehäuseteil gebildet ist. Das vordere Gehäuseteil und das hintere Gehäuseteil sind jeweils mit einem Koppelelement um eine horizontale in der Querrichtung verlaufende Achse schwenkbar verbunden. Die hintere Saugmundkante ist dabei durch Verkippen und Arretieren des vorderen Gehäuseteils anhebbar. Der vordere Gehäuseteil wird folglich um die quer zur Arbeitsrichtung horizontal verlaufende Achse gegenüber dem Koppelelement an der Oberseite in Arbeitsrichtung nach vorne gekippt, wodurch sich die erfindungsgemäße Anhebung der hinteren Saugmundkante einstellt. Zweckmäßigerweise ist an dem Kopplungselement, insbesondere Flucht und mit der Schwenkachse zwischen dem Koppelelement und dem hinteren Gehäuseabschnitt eine Doppelgelenksdüse eine Tragrolle angeordnet. Beim gekippten und arretierten vorderen Gehäuseabschnitt liegt die Staubsaugerbodendüse somit mit dem vorderen Bereich des vorderen Gehäuseteils und den Tragrollen auf den Boden auf. Der hintere Bereich des vorderen Gehäuseabschnitts im Bereich der hinteren Saugmundkante schwebt freitragend über der Pumpfläche.
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In einer weiteren alternativen Ausgestaltung ist vorgesehen, dass zumindest ein Abschnitt der hinteren Saugmundkante durch einen Modulträger gebildet ist, welcher zum Anheben der hinteren Saugmundkante aus dem Gehäuse entnehmbar oder durch einen alternativen Modulträger mit einer abweichenden Saugmundkantengeometrie ersetzt werden kann. Der die Saugmundkante bildende Modulträger ist in einer zugeordneten Aufnahme des Gehäuses gehalten und in dieser durch eine lösbare mechanische Verbindung gehalten. Die lösbare mechanische Verbindung ist vorzugsweise werkzeuglos zu trennen insbesondere als Rastverbindung ausgebildet.
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Die Erfindung betrifft auch einen Haushaltsstaubsauger mit einem elektrisch angetriebenen Gebläse zur Erzeugung eines Saugluftstromes innerhalb einer Luftführung, sowie einen daran angeschlossenen Schmutzsammelraum zur Abtrennung von mitgeführten Schmutzpartikeln aus dem Saugluftstrom. Erfindungsgemäß ist eine zuvor beschriebene Staubsaugerbodendüse vorgesehen, welche in eine Funktionsstellung bringbar ist, in der der Schiebewiderstand durch Anheben der hinteren Saugmundkante reduziert ist. Besonders bevorzugt weist das elektrische Gebläse eine elektrische Leistung von 900 W oder weniger auf.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung besteht aus der Verwendung eines Haushaltsstaubsaugers zur Reinigung von Bodenflächen. Dabei ist an den Haushaltsstaubsauger eine Staubsaugerbodendüse wie zuvor beschrieben angeschlossen. Bei Bedarf kann zur Reduzierung der Schiebekraft die hintere Saugmundkante gegenüber der vorderen Saugmundkante angehoben werden. Die erfindungsgemäße Reduzierung der Schiebekraft durch Anheben der hinteren Saugmundkante stellt ein einfaches Mittel dar, mit dem die Reinigungswirkung nicht wesentlich beeinträchtigt wird.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von lediglich Ausführungsbeispiele darstellenden Zeichnungen erläutert. Es zeigen schematisch:
- 1A einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Staubsaugerbodendüse gemäß einer ersten Ausgestaltung in einer ersten Funktionsstellung,
- 1B die Staubsaugerbodendüse aus 1A in einer zweiten, erfindungsgemäßen Funktionsstellung,
- 2 einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Staubsaugerbodendüse in einer zweiten Ausführungsform in Explosionsdarstellung,
- 3A eine Unteransicht einer erfindungsgemäßen Staubsaugerbodendüse gemäß einer weiteren Ausführungsform,
- 3B eine Abdeckung für die Staubsaugerbodendüse gemäß 3A,
- 4A eine Unteransicht einer weiteren, alternativen Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Staubsaugerbodendüse mit entnommenen, separat dargestellten Modulträger,
- 4B die Staubsaugerbodendüse aus 4A mit eingesetztem Modulträger in einer ersten Variante und
- 4C die Staubsaugerbodendüse aus 4A mit eingesetztem Modulträger in einer zweiten Stellung.
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Die 1A zeigt eine statische Staubsaugerbodendüse in Doppelgelenksbauweise. Diese umfasst ein vorderes Gehäuse 1 sowie einen innerhalb des Gehäuses angeordneten Saugkanal 2. An dem Gehäuse 1 der Staubsaugerbodendüse ist unterseitig eine Gleitsohle 3 angeordnet, welche einen an den Saugkanal 2 anschließenden Saugmund 4 aufweist. Der Saugmund 4 ist durch eine vordere Saugmundkante 5a und eine hintere Saugmundkante 5b begrenzt.
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Der Saugkanal 2 ist an eine Saugluftführung angeschlossen, welche ein Anschlussstück 6 sowie ein das Anschlussstücks 6 mit dem Saugkanal 2 verbindenden flexiblen Schlauch 7 umfasst. Das Anschlussstück 6 kann an einen Saugschlauch oder an ein Saugrohr eines Staubsaugers angeschlossen werden. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Staubsaugerbodendüse als Doppelgelenksdüse ausgelegt, wobei das Anschlussstück 6 mit dem Gehäuse 1 über ein Kopplungselement 8 verbunden ist. Dabei ist das Kopplungselement 8 um eine erste in einer Querrichtung y, senkrecht zur vorgesehenen Arbeitsrichtung x, ausgerichtete, vordere Kippachse 9 schwenkbar angelenkt. Weiterhin ist das Kopplungsstück 6 mit dem Zwischenstück 8 eine hintere, ebenfalls in der Querrichtung y verlaufende Schwenkachse 10 verschwenkbar angeordnet. Die hintere Schwenkachse 10 fluchtet mit der Drehachse einer Laufrolle 11, welche an dem Zwischenstück 8 angeordnet ist.
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In der in 1A dargestellten Grundstellung liegt die Gleitsohle 3 flach einer zu reinigenden Oberfläche auf, wobei sich die vordere Saugmundkante 5a und die hintere Saugmundkante 5b in Höhenrichtung z auf derselben Höhe befinden.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Staubsaugerbodendüse in eine in der 1B dargestellte Funktionsstellung bringbar ist, in welcher der Schiebewiderstand der Staubsaugerbodendüse in Arbeitsrichtung x durch Anheben der hinteren Saugmundkante 5b reduziert ist. Dies wird in der vorliegenden Variante dadurch erreicht, dass das Gehäuse 1 um die vordere Schwenkachse 9 nach vorne gekippt und in dieser Stellung arretiert wird. Die Doppelgelenksdüse verliert hierdurch den Freiheitsgrad des vorderen Kippgelenks 9, so dass sie ausschließlich am hinteren Kippgelenk 10 beweglich bleibt. Die Stellung der Staubsaugerbodendüse stellt sich hierbei durch Kontakt der Laufrolle 11 und der Gleitsohle 3 im Bereich der vorderen Saugmundkante 5a ein.
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Der Höhenversatz h zwischen der zu reinigenden Bodenfläche 12 und der hinteren Saugmundkante 5b beträgt im Ausführungsbeispiel circa 5 mm. Vor der vorderen Saugmundkante 5a ist ein Fadenheber 13 sowie eine Aufgleitschräge 14 angeordnet, deren Aufgleitwinkel geringer ist als der Kippwinkel, um welchen das Gehäuse 1 in der Funktionsstellung mit angehobener hintere Saugmundkante 5b verkippt wird.
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Eine alternative Ausgestaltung der Erfindung ist in der 2 dargestellt. Hierbei ist in der abgebildeten Explosionsdarstellung erkennbar, dass zumindest ein Teil der hinteren Saugmundkante 5b mit einem Modulträger 15 ausgebildet ist, welcher aus dem Gehäuse entnommen werden kann. In der Grundstellung ist im Modulträger 15 in einer zugeordnete Aufnahme 16 innerhalb des Gehäuses angeordnet, wobei die vordere Saugmundkante 5a und die durch den Modulträger 15 gebildete hintere Saugmundkante 5b in einer Ebene und auf einer Höhe liegen. Sobald der Modulträger aus der Aufnahme 16 entfernt ist, kann die hintere Saugmundkante alternativ entweder durch einen zweiten Modulträger mit abweichender Saugmundkantengeometrie ersetzt werden oder die hintere Saugmundkante über den verbleibenden Teil des Gehäuses 1 und der Gleitsohle 3 gebildet werden.
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In der bevorzugten, dargestellten Ausführungsvariante weist der Saugkanal 2 eine hinterseitige Wandung 17 auf, welche in der Grundstellung nicht bis an die hintere Saugmundkante 5b des Modulträgers 15 heranreicht. Nach Entfernen des Modulträgers wird die effektive hintere Saugmundkante durch den unteren Abschluss der Wandung 17 bereitgestellt.
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In der dargestellten Ausführungsform dient die Wandung 17 gleichzeitig der Halterung des Modulträgers 15 in der Grundstellung. Hierzu weist der Modulträger 15 Vorsprünge 18 auf, welche in vorgesehene Aussparungen 19 der Wandung 17 eingreifen. An seinem hinteren Ende ist an dem Modulträger 15 eine manuell lösbare Rastverbindung 20 angeordnet, welche von einem Benutzer zur Entnahme des Modulträgers 1 entriegelt werden kann.
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Bei einer Doppelgelenksdüse ist zweckmäßigerweise vorgesehen, dass sich der vordere Gehäuseteil zumindest bei entnommenem Modulträger 15 nicht nach hinten kippen kann. Dadurch wird verhindert, dass die ersatzweise hintere Saugmundkante durch ein rückwärtiges Verkippen in einen engeren Kontakt als vorgesehen mit der zu reinigenden Bodenfläche gelangen kann. Hierzu ist beispielsweise denkbar, dass die Beweglichkeit der vorderen Kippachse 10 generell so eingeschränkt ist, dass nur aus den von der Grundstellung eine Vorwärtskippbewegung durchgeführt werden kann.
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Alternativ kann auch durch das Entnehmen des Modulträgers aus dem Gehäuse eine Sperre aktiviert werden, welche eine Rückwärtskippbewegung lediglich dann verhindert, wenn kein Modulträger im Gehäuse aufgenommen ist.
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Weiterhin ist es auch denkbar dass lediglich über einem Teilstück der hinteren Saugmundkante der Modulträger angeordnet ist und dort entnommen werden kann. Nach dessen Entnahme verbleiben seitlich der Aufnahme für den Modulträger weitere Abstützflächen der Gleitsohle, welche ein Rückwärtsverkippen ebenfalls verhindern.
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Eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Staubsaugerbodendüse ist in der 3A dargestellt. Hierbei ist zur Vereinfachung lediglich die Unteransicht des Gehäuses 1 mit der Gleitsohle 3 dargestellt. Die übrigen Teile der Saugluftführung - welche für die erfindungsgemäße Erhöhung der hinteren Saugmundkante nicht relevant sind - wurden dabei weggelassen. In der gezeigten Variante wird die erfindungsgemäße Anhebung der hinteren Saugmundkante 5b durch ein Abstützelement hervorberufen. Hierbei handelt es sich um eine walzenförmige Rolle 21, welche mit einem zugeordneten Modulträger 22 in einer entsprechende Aufnahme an der Gleitsohle 3 der Staubsaugerbodendüse angeordnet ist. Der Modulträger 22 ist seitlich durch zwei Rastverbindungen 23, welche manuell gelöst werden können, an der Staubsaugerbodendüse gehalten.
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3B zeigt eine optionale Abdeckung 24 welche ebenfalls mittels Rastverbindern 23 im Austausch für den Modulträger 22 eingesetzt werden kann. Hierdurch wird ein Verschmutzen der Aufnahme in der Grundstellung - das heißt ohne Abstützelement 21 und Modulträger 22 - verhindert.
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Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung ist in den 4A bis 4C dargestellt: Hierbei beruht die Anhebung der hinteren Saugmundkante 5b ebenfalls auf einem entsprechend ausgebildeten Modulträger 25 welcher in eine zugeordnete Aufnahme 26 innerhalb der Gleitsohle 3 einsetzbar ist. 4A zeigt dabei die Unterseite der Staubsaugerbodendüse und den Modulträger 25 separat nebeneinander. Ohne den eingesetzten Modulträger kann die Staubsaugerbodendüse im normalen Saugbetrieb der Grundstellung verwendet werden. Optional kann die Aufnahme 26 auch durch eine nicht dargestellte Abdeckung verschlossen werden, um eine Schmutzansammlung zu verhindern.
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Zur Bereitstellung einer Funktionsstellung mit angehobener hinterer Saugmundkante 5b wird der Modulträger 25 - wie den 4B und 4C zu entnehmen ist - in die Aufnahme 26 eingesetzt. An dem Modulträger 25 sind zwei Rollen 27 drehbar angeordnet. Im Ausführungsbeispiel ist der Modulträger als flaches Kunststoffteil ausgebildet.
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Wie man einer vergleichenden Betrachtung der 4B und 4C entnehmen kann, ist die Drehachse der Rollen 27 nicht innerhalb der Ebene des Modulträgers 25, sondern an einer Außenseite angeordnet. Hierdurch kann der Modulträger in einer ersten Richtung (4B) in die Aufnahme 26 eingesetzt werden, bei der die Drehachse der Rollen 27 an der Innenseite des Modulträgers 25 innerhalb der Aufnahme 26 und oberhalb der Ebene der Gleitsohle 23 angeordnet sind. Die Rollen reichen hierbei durch zugeordnete Öffnungen des Modulträgers 25 und stehen an der Unterseite der Gleitsohle 3 hervor.
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Demgegenüber ist der Modulträger 25 in der Stellung gemäß 4C um 180° entlang der Längsachse gedreht eingesetzt, so dass sich die Drehachsen der Rollen 27 unterhalb der Ebene der Gleitsohle 3 befinden. Die Rollen 27 stehen somit um einen größeren Betrag vor als in der Funktionsstellung gemäß 4B. Mittels der erfindungsgemäßen Variante lassen sich daher mit geringen konstruktiven Aufwand sogar zwei Funktionsstellungen mit um unterschiedliche Höhen angehobenen hinteren Saugmundkanten realisieren. Die Befestigung des Modulträgers 25 lässt sich mittels einer Rastverbindung, einer Schraubverbindung und dergleichen realisieren. Besonders bevorzugt ist der Modulträger 25 ohne zusätzliches Werkzeug mit der Aufnahme 26 lösbar und damit wieder verbindbar.